Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

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garfield336
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Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von garfield336 »

Eine rein technische Frage:

Es gab ja das Problem mit angeblichen Impfzertifikat Fälschungen. Was nutzt ihr in D um das Dokument sicher zu machen?

Wir drucken das einfach auf Papier aus.
Wir nutzen auf allen amtlichen Dokumenten ein QR Quote. Da ist in verschlüsselter Form noch mal der Inhalt des Dokuments resumiert.

Um die Echtheit zu überprüfen mus die App GouvCheck beim AppStore oder GooglePlay runterladen und den QR Code scannen.
Der Code soll Fälschungssicher sein. Man kann zwar das Dokument kopieren und den Namen oben ändern. Den Inhalt des QR Codes kriegt man aber nicht so einfach geändert.
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3x schwarzer Kater
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

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3x schwarzer Kater
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Den Inhalt wird man nicht geändert kriegen, den QR-code schon. Den wird man dann halt mit der offiziellen App nicht verifizieren können, jeder normale QR-scanner könnte aber auf beliebigen Inhalt verweisen.
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Kamikaze
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von Kamikaze »

Mit ausreichend krimineller Energie kann man jedes amtliche Dokument fälschen.
Oft ist dafür auch gar nicht viel Wissen oder Aufwand nötig, denn erfahrungsgemäß wissen die wenigsten Menschen über die Möglichkeiten zur Verifizierung von amtlichen Dokumenten bescheid. Das kann man natürlich sehr einfach ausnutzen.
Allein der Terminus "fälschungssicher" ist daher nonsens, denn NICHTS ist wirklich fälschungssicher.
Allerdings kann man es des Fälschern schwer oder eben leicht machen. Das fängt an bei besonderer Materialauswahl (z.B. Geldscheine sind kein Druckerpapier) und geht über Wasserzeichen, Prägungen, Ultrafeindruck, bis hin zu QR-Codes und RFID-Chips (z.B. Personalausweis).
Mit ausreichend Zeit, Kreativität und krimineller Energie lässt sich aber auch das alles fälschen. Da hilft dann nur die Verifikation bei der (vermeintlich) ausstellenden Behörde weiter, um Fälschungen zu erkennen.

Mein Impfzertifikat ist 08/15-Papier mit einem QR-Code drauf. Würde ich jetzt nicht direkt als "fälschungssicher" bezeichnen. Weiß aber auch nicht, ob das hier schon irgendwo genormt ist, oder ob da jedes Bundesland (oder womöglich sogar jedes Impfzentrum) sein eigenes Ding macht.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von Papaloooo »

Kamikaze hat geschrieben:(08 May 2021, 07:12)

Mit ausreichend krimineller Energie kann man jedes amtliche Dokument fälschen.
Ein ganz einfacher QR-Code,
der gescannt wird und dann mit einer behördlichen Datenbank abgeglichen wird,
und schon kann hier nur noch gemogelt werden,
wenn jemand in der Lage ist,
die behördliche Datenbank zu manipulieren.
Was ich aber für nicht realisierbar halte,
wenn man da die gleichen Sicherheitsstandards setzt,
wie bei der Datenbank für die Verkehrsverstoß-Punkten in Flensburg.

Und: je nach Legitimationsstufe des Scannenden kann da Zugang zu einem anderen oder erweiterten Datensatz erteilt werden.
An der nicht-fälschbarkeit dieser Legitimationsstufe muss natürlich auch gearbeitet werden,
wobei das dann ein anderes Thema wäre: Datenschutz.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von Kamikaze »

Papaloooo hat geschrieben:(08 May 2021, 07:40)

Ein ganz einfacher QR-Code,
der gescannt wird und dann mit einer behördlichen Datenbank abgeglichen wird,
und schon kann hier nur noch gemogelt werden,
wenn jemand in der Lage ist,
die behördliche Datenbank zu manipulieren.
...oder (wie oben schon angemerkt) der QR code führt auf eine Seite, die nur aussieht wie eine behördliche Datenbank. ;)
Mir ist in D kein "amtlicher" QR-Code-Scanner bekannt, der nicht direkt im Amtsgebäude steht. :)
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von Papaloooo »

Kamikaze hat geschrieben:(08 May 2021, 08:06)

...oder (wie oben schon angemerkt) der QR code führt auf eine Seite, die nur aussieht wie eine behördliche Datenbank. ;)
Mir ist in D kein "amtlicher" QR-Code-Scanner bekannt, der nicht direkt im Amtsgebäude steht. :)
Wie gesagt, wenn die, die für das Scannen legitimiert sind,
eine entsprechende Scann-App haben,
und der QR-Code eben keine WebSite beinhaltet,
sondern eine ID-Nummer,
dann ist das ausgeschlossen.
Allenfalls könnte es dann die ID-Nummer eines anderen Users sein.
Deswegen eben in Verbindung mit einem Lichtbild-Foto,
das die Scann-App dem Scannenden (aus der behördlichen Datenbank) instantan übermittelt zur Überprüfung.
Im Übrigen wäre das sogar mit einem Fingerabdruck-Sensor im Zweifelsfall nochmals zu verifizieren.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von garfield336 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(07 May 2021, 10:15)

Den Inhalt wird man nicht geändert kriegen, den QR-code schon. Den wird man dann halt mit der offiziellen App nicht verifizieren können, jeder normale QR-scanner könnte aber auf beliebigen Inhalt verweisen.
Der QR Quote ist kein Link.

der QR Code ist der Inhalt des Dokuments in verschlüsselter Form, mittels public/private key Asymmetrisches Krypotographie
Wenn man den Schlüssel nicht kennt, kann man den QR auch nicht faken. Normalerweise nicht.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von garfield336 »

Papaloooo hat geschrieben:(08 May 2021, 07:40)

Ein ganz einfacher QR-Code,
der gescannt wird und dann mit einer behördlichen Datenbank abgeglichen wird,
.
Das macht man eben gerade nicht. Es gibt keine Datenbank mit der abgeglichen werden mus. Die Daten sind bereits auf dem Dokument

Der QR Code ist kein link

Er enthällt nur seinen Namen, Geburtsdatum und Datum und Art des Impfstoffes. Aber halt verschlüsselt.


Wenn man also oben auf dem Dokument seinen Namen ändert, steht noch immer der "falsche" Name im Code unten. Den Code sollte man nicht gefaked kriegen ohne Kenntnis das Schlüssels der verwendet wurde.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von garfield336 »

Papaloooo hat geschrieben:(08 May 2021, 08:27)

Wie gesagt, wenn die, die für das Scannen legitimiert sind,
eine entsprechende Scann-App haben,
.
Die App heisst GouvCheck und findet sich im Apple und GooglePlay Store. Jeder kann sie herunterladen und jeder kann damit auch die Echtheit des Dokument überprüfen.

https://ctie.gouvernement.lu/de/dossier ... Check.html
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von Papaloooo »

garfield336 hat geschrieben:(09 May 2021, 21:15)

Das macht man eben gerade nicht. Es gibt keine Datenbank mit der abgeglichen werden mus. Die Daten sind bereits auf dem Dokument

Der QR Code ist kein link

Er enthällt nur seinen Namen, Geburtsdatum und Datum und Art des Impfstoffes. Aber halt verschlüsselt.


Wenn man also oben auf dem Dokument seinen Namen ändert, steht noch immer der "falsche" Name im Code unten. Den Code sollte man nicht gefaked kriegen ohne Kenntnis das Schlüssels der verwendet wurde.
Und beim Perso?
Es geht hier ja generell um amtliche Dokumente.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von garfield336 »

Papaloooo hat geschrieben:(09 May 2021, 21:23)

Und beim Perso?
Es geht hier ja generell um amtliche Dokumente.
Perso ist ja nicht in einfacher Papierform.

Generell denke ich dass man den Perso als zusätzliches Dokument braucht um auch zu überprüfen op man die Person ist, die man vorgibt zu sein.

Man bräuche also beides. Impfbescheinung + Perso Die Impfbescheinigung enthält ja kein Lichtbild.
franzmannzini

Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von franzmannzini »

Ein schöner Artikel, der die Einfachheit für die Flschung des Impfausweises schildert:
https://www.tagesspiegel.de/politik/fre ... 71908.html
Bestandskunden bekommen 50% Rabatt, wie ich gerade lese.
Ich frage mich wirklich, wie der gelbe Impfausweis auf Authentizität überprüft werden soll, wenn ich mir meinen eigenen
im Vergleich zu dem Angebot auf Telegram anschaue.
Sören74

Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von Sören74 »

Wenn ich das richtig verstanden habe, besteht das eigentliche Problem darin, dass man die Inhalte des "analogen" Impfausweises in einen digitalen Ausweis übertragen muss, und wenn man den analogen Ausweis leicht fälschen kann, dann hat der digitale Ausweise keine höhere Sicherheit mehr.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von Papaloooo »

garfield336 hat geschrieben:(09 May 2021, 21:25)

Perso ist ja nicht in einfacher Papierform.

Generell denke ich dass man den Perso als zusätzliches Dokument braucht um auch zu überprüfen op man die Person ist, die man vorgibt zu sein.

Man bräuche also beides. Impfbescheinung + Perso Die Impfbescheinigung enthält ja kein Lichtbild.
Ich weiß, gleich kommt der Aufschrei der Datenschützer.

Aber im Grunde würde für alles doch eine zentrale Datei, und natürlich streng gesicherte Datei (wie die Verkehrsünderdatei in Flensburg) reichen,
auf der biometrische Daten gespeichert sind und sonstiges wie Personaldaten, Führerschein, Impfstatus, Verkehrssünderpunkte etc.
Wer will, kann dann auch noch weiteres anhängen lassen wie z.B. die BahnCard 100 oder ähnliches.

Also bräuchte die Datei dann von den Bürgern beispielsweise einen Iris-Scann, einen Fingerabdruck-Scann und die biometrische Gesichtsform.

Für mich zumindest wäre das o.k., wenn ich nicht einen ganzen Haufen Kram mit mir rum schleifen müsste.
Wie gesagt, die Reglementierung wären dann eben die Daten-Zugriffsrecht-Privilegien,
je nach Privileg des Prüfenden.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von garfield336 »

Papaloooo hat geschrieben:(10 May 2021, 06:52)

Ich weiß, gleich kommt der Aufschrei der Datenschützer.

Aber im Grunde würde für alles doch eine zentrale Datei, und natürlich streng gesicherte Datei (wie die Verkehrsünderdatei in Flensburg) reichen,
auf der biometrische Daten gespeichert sind und sonstiges wie Personaldaten, Führerschein, Impfstatus, Verkehrssünderpunkte etc.
Wer will, kann dann auch noch weiteres anhängen lassen wie z.B. die BahnCard 100 oder ähnliches.
Wir haben eine zentrale Webapplikatioun:
https://guichet.public.lu/de/support/ai ... ction.html
https://guichet.public.lu/de/support/ai ... onnel.html

Dort kann man alle möglichen Bescheinigungen rausdrucken und persönliche Daten konsultieren.

Dazu gehört der Einblick in Personenregister
Man sieht Gehaltszettel von Pensionnierten und Staatsangestellten.
Man sieht seinen Punkteführerscheinstand sowie seine gemeldete Kraftfahrzeuge.
Man sieht seine Katastereintragungen.
Man sieht seine Krankenkassenbeiträge und Rückerstattungen.
Man kann seine Steuererklärung online ausfüllen. etc....
Neuerdings auch seine Covid19-Impfbescheinigung ausdrucken-
Selbst ein Auszug aus dem Vorstrafenregister kann man konsultieren.

Ich weiss sowas ginge in D nicht-

Aneldung erfolgt über Luxtrust Smartcard oder Token, das gleiche Anmeldeverfahren was Banken hier nutzen für online banking.

Ich kriege z.b. fast gar keine behördliche Post mehr, alles online.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von Papaloooo »

garfield336 hat geschrieben:(10 May 2021, 08:41)
[fullquote]
Ich kriege z.b. fast gar keine behördliche Post mehr, alles online.
Das ist beneidenswert.
Unsere ach-so-geliebten Datenschützer,
plus die Regierungskomplott-Verschwörer sind wohl der Hauptgrund,
dass bei uns so vieles behördliches so schleppend verläuft.

Zudem hab ich einen USB-Stick für meinen Perso,
mit dem man sich angeblich in Behörden online legitimieren kann,
klappt nur nicht, weil die Behörden noch nicht up-to-date sind.
Beamte haben nun mal eine Stelle auf Lebzeit,
da kann man schlecht sagen, wenn ihr euch nicht anpasst,
suchen wir uns jemand anderen.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von garfield336 »

Papaloooo hat geschrieben:(10 May 2021, 09:04)

Das ist beneidenswert.
Unsere ach-so-geliebten Datenschützer,
plus die Regierungskomplott-Verschwörer sind wohl der Hauptgrund,
dass bei uns so vieles behördliches so schleppend verläuft.

Zudem hab ich einen USB-Stick für meinen Perso,
mit dem man sich angeblich in Behörden online legitimieren kann,
klappt nur nicht, weil die Behörden noch nicht up-to-date sind.
Beamte haben nun mal eine Stelle auf Lebzeit,
da kann man schlecht sagen, wenn ihr euch nicht anpasst,
suchen wir uns jemand anderen.
Man bräuchte dafür ein zentrales Personenregister. Das existiert in D soweit ich wiess nicht mal auf Bundeslandebene.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von Papaloooo »

garfield336 hat geschrieben:(10 May 2021, 09:11)

Man bräuchte dafür ein zentrales Personenregister. Das existiert in D soweit ich wiess nicht mal auf Bundeslandebene.
Das wäre eine Generationenaufgabe,
wie der Bau der Pyramiden, oder noch schlimmer dem BER.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von garfield336 »

Papaloooo hat geschrieben:(10 May 2021, 09:16)

Das wäre eine Generationenaufgabe,
wie der Bau der Pyramiden, oder noch schlimmer dem BER.
Das Register wurde hier bereits in den 70iger Jahren eingeführt.

Die Datenbank ist noch ein Mainfraime und Cobol Programmierung
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von franzmannzini »

Sören74 hat geschrieben:(10 May 2021, 01:27)

Wenn ich das richtig verstanden habe, besteht das eigentliche Problem darin, dass man die Inhalte des "analogen" Impfausweises in einen digitalen Ausweis übertragen muss, und wenn man den analogen Ausweis leicht fälschen kann, dann hat der digitale Ausweise keine höhere Sicherheit mehr.
Probleme die ich sehe:
- kein zentrales Impfregister
- die Bedeutung dieses Papiers für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben
- zu wenig Geimpfte im Moment, bei gleichzeitigen Lockerungsdiskussionsorgien für Geimpfte, Getestete und Genesene

Und wie Du schon sagst, wird aus dem analogen Papier, welches wirklich kein nachprüfbares und fälschungssicheres Dokument darstellt,
dann vielleicht ein fälschungssichereres digitales Dokument.

Dazu habe ich heute in einer ruhigen Stunde mal ein Experiment durchgeführt, und einen Kollegen bei meiner Impfstelle (Hausarzt) anrufen lassen,
um getarnt als Ladenbesitzer sich die Echtheit meines Impfausweises bestätigen zu lassen.
Richtigerweise kam hier die Antwort, daß es zu Patientendaten keine Auskünfte gibt.
Außerdem hat es fast eine Stunde gedauert, bis mein Kollege durchgekommen ist.

Mit den Dokumenten "genesen" und "getestet" verhält es sich übrigens auch nicht anders.

Sicherlich läßt sich im Nachhinein, durch kriminalistische Polizeiarbeit heraus finden,
ob es sich um echte Unterlagen handelt, dieser Aufwand wird aber sicherlich wie bei den Masken-Attesten nur in Einzelfällen
durchgeführt.

Bevor ich jetzt den Staat wegen seiner Inkompetenz legitimiere, höre ich lieber auf, denn mich betrifft es doch gar nicht mehr. :)
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von Papaloooo »

franzmannzini hat geschrieben:(10 May 2021, 18:04)

Probleme die ich sehe:
- kein zentrales Impfregister
Das sollte doch eigentlich an einem Nachmittag für einen Programmierer machbar sein:
Einfach die 16 Datenbanken der Länder Deutschlands zu einer Datenbank zusammen zu verknüpfen.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
franzmannzini

Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von franzmannzini »

Papaloooo hat geschrieben:(10 May 2021, 19:41)

Das sollte doch eigentlich an einem Nachmittag für einen Programmierer machbar sein:
Einfach die 16 Datenbanken der Länder Deutschlands zu einer Datenbank zusammen zu verknüpfen.
Selbst die Länder für sich, haben keine aussagekräftigen Register.
Darum wollte man sich schon beim Thema Masern kümmern, aber dazu kam es nicht.
Man weiß nur um die Quantität der Impfungen, wer wann womit geimpft wurde weiß man nicht, alles pseudonymisiert.
Denn da hat man sich bis jetzt auf den Impfausweis verlassen.
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H2O
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von H2O »

- kein zentrales Impfregister
In diesem Punkt muß ich die polnische Organisation der Impfkampagne loben. Über den "PESEL", die ganz gewöhnliche persönliche Identifikationsnummer der Wohnbevölkerung Polens, die jeder Pole als Steuerzahler, als Teilnehmer bei Impfungen, in amtlichen Meldeprozessen an zu geben hat, ist sehr wohl jeder Impfteilnehmer schon vergleichsweise einfach mit einer Art Datenbank zu ermitteln. Und tatsächlich mußte ich meine PESEL bei jedem amtlichen Vorgang angeben; so auch bei der Anmeldung zur Impfung, zu der ich später eingeladen wurde (sicher nicht ohne Abgleich meiner übrigen Daten mit dem Melderegister).

Vor jeder Impfung mußte ich einen Fragebogen zu gesundheitlichen Einschränkungen ausfüllen, und auch der wurde erfaßt... natürlich mit der PESEL und den übrigen Angaben zur Person.

In den nächsten Tagen werde ich der Impfstelle meinen WHO-Ausweis vorlegen mit der Bitte, dort die Impfung zu attestieren. Fast bin ich sicher, daß der erste Schritt dabei der Abgleich der persönlichen Daten mit der PESEL sein wird... und daß dort auf der unteren Zeile für den Reisepaß (den ich nicht mehr erneuern lassen habe, weil ich keine Reisen aus der EU heraus beabsichtige) dann postwendend die polnische PESEL prangen wird. Lassen wir uns überraschen!

Ich habe auch gesehen, wie die Schlußbearbeiterin im Impfablauf meinen Laufzettel in den amtlichen Rechne übertrug. Dessen Daten bleiben mit Sicherheit nicht nur in der Wojewodschaft Westpommern, sondern sie landen in der Datenbank des Gesundheitsministeriums.

Eine zur Kontrolle befugte Behörde dürfte innerhalb von Minuten das Papierdokument als gefälscht erkennen, wenn dort Daten eingetragen sind, die nicht aus einer amtlichen polnischen Bearbeitung stammen.

Ein PESEL besteht in Polen aus dem Geburtsdatum des Mitbürgers (6-stellig) und einer 5-stelligen laufenden Nummer, deren innere Ordnung mir unbekannt ist.

Durchaus möglich, daß übertriebener Datenschutz in Deutschland derartige zentrale Erfassungen ausschließt. Dann haben wir eben Freiheit für Betrüger. So unschön das auch sein mag.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von Atue001 »

Eigentlich ist die Aufgabenstellung relativ trivial.
In der analogen Welt ist der Anker, an dem man vieles festmachen kann, der Personalausweis. Mit einem gültigen Personalausweis kann man so beispielsweise bei einer beliebigen Bank ein Konto eröffnen. Und das, ohne dass es ein zentrales Register aller Konten aller Banken geben muss! Mit dem Personalausweis kann man sich auch für eine Krankenversicherung anmelden. Ohne dass die Personalausweis ausgebende Stelle weiß, dass man eine Krankenversicherung hat.Mit einer gültigen Krankenversicherung ist es kein Problem, einen gültigen Impfpass zu bekommen....und den bespielt der Hausarzt mit seinen analogen Daten zu allen Impfungen......

Auf die digitale Welt übertragen braucht es ein digitales Pendant zum Personalausweis. Prinzipiell gibt es das schon - den digitalen Personalausweis.
https://www.personalausweisportal.de/We ... -node.html

Mit Hilfe des digitalen Personalausweises könnte man so auch leicht digitale Impfbücher und viele andere sinnvolle Dinge organisieren. Technologisch ist dabei fast alles wünschbare auch machbar - also man könnte Dinge dezentral organisieren, verschlüsseln, zertifizieren etc. etc. etc......

Damit digitale Dokumente fälschungssicher sind, braucht es Zertifizierungen. Will man diese dezentral aufbewahren, kann man beispielsweise Techniken aus dem Umfeld der Blockchain-Technologien nutzen. Zur sicheren Verschlüsselung sind heute schon entsprechend sichere Techniken bekannt - Zertifikate als Validierungsstempel sind in der IT durchaus üblich.

Es würde vieles gehen.....wenn es gewollt wäre!

Faktisch ist heute der Impfpass regelmäßig noch analog. Durchaus leicht fälschbar. Das Dokument wurde bisher auch im Wesentlichen so betrachtet, dass es vor allem für den Nutzer einen Vorteil bietet - nicht in dem Sinne, dass es ein Risiko gibt, wenn es gefälscht würde.

Ein moderner Impfpass hingegen wäre auch digital, und dennoch nur für die zugreifbar, die man selbst freigibt.

Deutschland wird solche Techniken wahrscheinlich erst dann nutzen, wenn der Rest der Welt schon weit vorangeschritten ist. Als Totschlagargument wird man immer wieder die DSGVO oder allgemein den Datenschutz hören. Das ist aber falsch.
Richtig ist hingegen, dass es am politischen Willen fehlt, entsprechende Konzepte konsequent auch für Deutschland zu erschließen.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(10 May 2021, 20:16)


Ein PESEL besteht in Polen aus dem Geburtsdatum des Mitbürgers (6-stellig) und einer 5-stelligen laufenden Nummer, deren innere Ordnung mir unbekannt ist.

.
Das ist interessant. Weil exakt so auch unsere Idenfikationsnummer aufgebaut ist. Es ist eine 13 stellige Zahl. Die ersten 8Stellen behinhalten das Geburtsdatum, (meine beginnt mit 198105

Jeder der Sozialversichert ist oder hier wohnt oder sonst wie mit Luxemburg zu tun hat bekommt eine Nummer zugeordnet.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von garfield336 »

Atue001 hat geschrieben:(10 May 2021, 23:07)

Mit Hilfe des digitalen Personalausweises könnte man so auch leicht digitale Impfbücher und viele andere sinnvolle Dinge organisieren. Technologisch ist dabei fast alles wünschbare auch machbar - also man könnte Dinge dezentral organisieren, verschlüsseln, zertifizieren etc. etc. etc......

.
Das gibt es doch alles schon. Man müsste das nicht mal neu erfinden.
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von H2O »

garfield336 hat geschrieben:(11 May 2021, 00:34)
...meine beginnt mit 198105...
Alles Gute zu Ihrem 40. Geburtstag nachträglich oder vorsorglich! :)

Die polnische PESEL beginnt mit yymmdd; das heißt, daß das Jahrhundert nicht erfaßt wird. Das Problem mit über 100-jährigen ist in Polens Verwaltung wohl überschaubar. ;) Und mehr all 99.999 Polen werden an einem Tage sicher nur sehr selten geboren...11-stellig reicht also.

Auf der Rückseite unseres deutschen Personalausweises sind gleich 3 Zeilen mit Nummern- und Buchstabensalat zu sehen. Name und Geburtsdatum sind darin eingebunden. Was damit veranstaltet wird, das wird etwas für Experten sein. Führerschein, Gesundheitskarte, Rentenversicherung ... jede Organisation hat ihren eigenen Nummernsalat! Schön, daß wenigstens mein Paßbild, mein Name und mein Geburtsdatum überall gleich eingetragen sind. :D
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von garfield336 »

H2O hat geschrieben:(11 May 2021, 08:56)

Alles Gute zu Ihrem 40. Geburtstag nachträglich oder vorsorglich! :)

Am 30ten ;)
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von Aldemarin »

In wie weit kann man die Techniken mit denen man das Fälschen von Geldscheinen erschwert, dazu nutzen amtliche Dokumente "fälschungssicher" zu machen?
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Re: Fälschungssicherheit von amtlichen Dokumenten

Beitrag von H2O »

Aldemarin hat geschrieben:(11 May 2021, 18:43)

In wie weit kann man die Techniken mit denen man das Fälschen von Geldscheinen erschwert, dazu nutzen amtliche Dokumente "fälschungssicher" zu machen?
Ich meine: Gar nicht! Der springende Punkt sind die amtlichen Eintragungen, die ein geschickter Fälscher ja jederzeit nachahmen kann wie eine Unterschrift. Das wird deutlich schwieriger in Systemen mit zentraler Registrierung und online-Zugriff im Lese-Mode.
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