Kohlhaas hat geschrieben:(12 Jan 2021, 14:54)Dann sind wir uns doch schon fast einig. Schließlich müssen oder können wir beide nicht entscheiden, was da jetzt justiziabel gewesen sein könnte. Dafür sind amerikanische Gerichte oder politische Gremien zuständig. Wir tauschen hier nur Meinungen aus. Wir dürfen aber doch schon zur Kenntnis nehmen, dass ein gewaltbereiter Mob das Zentrum der US-amerikanischen Demokratie gestürmt hat. Oder nicht?
Da sind wir uns in der Tat völlig einig. Hochverrat und Gewalttaten sind nicht zu dulden. Zuständig sind die Ermittlungsbehörden.
Die Festnahme von 55 Verdächtigen ist entsprechend zu begrüßen.
Es scheint Dir nicht aufgefallen zu sein, aber genau das ist passiert! In den USA haben gewaltbereite Antidemokraten sich selbst als "Freikops" definiert und entstprechend GEHANDELT! In den USA "wäre" man nicht beim Freikorps-Gedanken. Da IST man. Mit dem Ergebnis: Sturm auf das Kapitol und fünf Tote. Was willst Du noch mehr?
Dieses "Freikorp" wird auch zurecht kritisch kommentiert, natürlich.
Auch die Besetzung eines Teils von Seattle durch Mobs der anderen Richtung ist seinerzeit teils scharf kritisiert worden.
Mir ist nicht klar, worauf Du hinauswillst. In den USA ist das Parlament angegriffen worden, um die offizielle Ernennung des gewählten neuen Präsidenten zu verhindern. Dieser Angriff hat dazu geführt, dass angekündigte Einsprüche gegen die Ernennug nicht erhoben wurden. Da haben die Republikaner im Schock über die Ereignisse offensichtlich begriffen, dass es nicht nur um ihre eigenen Ärsche geht, sondern um die Demokratie geht.
Welche "Mogule" da antidemokratisches Verhalten gezeigt haben sollen, müsstest Du mal erklären. Ich kann an der Stelle nur Trump erkennen. Es obliegt auch nicht jedem einzelnen Menschen, zu entscheiden, was ein Putsch oder ein Putschversuch ist. Es obliegt der Staatsgewalt, sowas zu verhindern und/oder nachträglich "juristisch zu würdigen". Ich bin sicher, dass das in den USA genauso passieren wird.
Es spricht auch nichts dagegen, wenn Oligarchen die Ereignisse kommentieren oder Anmerkungen dazu haben. Zensur ist jedoch eine andere Nummer und diese geht hier eben gerade nicht von der Staatsgewalt aus
Du hast offensichtlich noch immer nicht gelesen, was die Kanzlerin (bzw Seibert) tatsächlich gesagt hat.
Willst Du tatsächlich behaupten, die Kanzlerin habe die Auffassung vertreten, dass die demokratisch begründete Redefreiheit auch zur Forderung nach Abschaffung der Demokratie genutzt werden darf?
Wenn Du diese Frage mit "Ja" beantwortest, hast Du die deutsche Geschichte nicht verstanden.
Also, ich finde die Kritik der Bundeskanzlerin schon recht deutlich und die Presse griff es auf. Beispiel:
Die Sperrung der Twitter-Konten Donald Trumps ist für Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Eingriff in das Grundrecht auf Meinungsäußerung. Dieser dürfe nur entlang der Gesetze und innerhalb des vom Gesetzgeber definierten Rahmens erfolgen.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... denkt.htmlDieser Ansicht der Kanzlerin stimme ich ausdrücklich zu.
Redefreiheit (ungleich Straftaten) schafft nicht die Demokratie ab, sondern ist vielmehr Wesensteil derselben.