Damit steigt Twitter in die Weltpolitik ein, als Tech-Bruderschaft mit eigenen Ordensregeln.Kohlhaas hat geschrieben:(23 Jan 2021, 13:10)
Anscheinend war Trump für Twitter nur der Anfang. Auch dem Oberfanatiker in Teheran hat man nun eines seiner Konten gesperrt:
https://www.unionesarda.it/de/articolo/ ... 07105.html
Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Nicht doch. Nein. (Schwache) KI in Form von Mustererkennung und maschinellem Lernen, das ist kein "heiliger Gral" sondern das sind einfach berechenbare, völlig unschuldige Algorithmen. Der "Heilige Gral" der Tech-Giganten ist der Hang der Menschen zu Gruppenbildung, Zugehörigkeit, einer Art von Fremdvergewisserung, dauernder Kommunikationsbereitschaft, zu einer natürlichen Abneigung gegen eigenständige Gedanken, Eitelkeit usw. usf. Den Kontostand im chinesischen Sozialpunktesystem stellen die, die das tun,absolut freiwillig aus. Bitte beachten: Dieser gut bepunktete Chinese, der twitternde Donald Trump, der sogenannte "Gläserne Schwede" ... das läuft jedenfalls in Hinsicht auf IT-Nutzung in eine ganz ähnliche Richtung. Ungeachtet der gravierenden gesellschaftlichen Unterschiede in China, den USA und Schweden.DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jan 2021, 09:09)
Die Tech-Giganten werden mächtiger als ganze Staaten, sie sind die Tempelritter der Postmoderne.
Aber was ist ihr heiliger Gral?
Das wird letztlich die KI sein, von der mindestens ein Futurologe behauptet, sie werde zwischen 2040 und 2090 die menschliche Intelligenz übertreffen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Der "Heilige Gral" ist ein vollautomatisierter Prozess, der zur Gewinnmaximierung führt.schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jan 2021, 13:32)
Nicht doch. Nein. (Schwache) KI in Form von Mustererkennung und maschinellem Lernen, das ist kein "heiliger Gral" sondern das sind einfach berechenbare, völlig unschuldige Algorithmen. Der "Heilige Gral" der Tech-Giganten ist der Hang der Menschen zu Gruppenbildung, Zugehörigkeit, einer Art von Fremdvergewisserung, dauernder Kommunikationsbereitschaft, zu einer natürlichen Abneigung gegen eigenständige Gedanken, Eitelkeit usw. usf. Den Kontostand im chinesischen Sozialpunktesystem stellen die, die das tun,absolut freiwillig aus. Bitte beachten: Dieser gut bepunktete Chinese, der twitternde Donald Trump, der sogenannte "Gläserne Schwede" ... das läuft jedenfalls in Hinsicht auf IT-Nutzung in eine ganz ähnliche Richtung. Ungeachtet der gravierenden gesellschaftlichen Unterschiede in China, den USA und Schweden.
In den Jahren haben sich die Algorithmen immer wieder verändert und sie sind deutlich intelligenter geworden. Anfangs ging es nur um Keywords, heute sollen es hunderte Faktoren sein, die berücksichtigt werden. Die genaue Funktionsweise von "Hummingbird" (Google) oder "A9" (Amazon) ist streng geheim.
Man weiß aber doch einiges, einfach durch Tests.
Als gesichert gilt die Bedeutung der sog. Nutzersignale. Erfasst wird u. a. Verweildauer, Autorität einer Webseite, Backlinks, Interaktion, Interessen-Tags, Bewegungsmuster und dergleichen.
Unterschiedliche Unternehmen verfolgen allerdings auch unterschiedliche Strategien, was die Details angeht. Mal spielen Hashtags eine große Rolle, mal nicht.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Eine sichtbare weibliche Brustwarze kann bei einigen zu einer tiefen Verletzung ihrer religiösen Gefühle führen und widerspricht damit z.B. in den USA der Religionsfreiheit. In den Abrahamitischen Religionen gibt es eben auch noch die Unterlassungssünde. Beim Nipple-Gate von Janet Jackson ging es danach auch um die Frage, wie jemand finanziell zu entschädigen sei, der, weil er ungewollt die Brustwarze gesehen hat, nun fest damit rechnen müsse, nach dem Tod in die Hölle zu kommen oder von irgendeinem "Gott" auf Grund der "Predigten" irgendwelcher Geistlicher anderswie schwer bestraft wird. Ein Schlachtfest für geschäftstüchtige US-Anwälte... Ein Nippel kann selbst für Big Player massive finanzielle Folgen in den USA haben.NicMan hat geschrieben:(09 Jan 2021, 18:49)
Das ist richtig. In meiner Twitter-Blase werden jeden Tag Screenshots von Schnitters erhaltenden Standardantwort seitens Twitter gepostet. Manchmal werden nicht einmal Tweets gelöscht, welche indirekt zu Gewalt aufrufen.
Aber wehe du postest ein Bild, auf welchem eine weibliche Brustwarze zu sehen ist. Dann geht alles ganz schnell.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Eine wirkungsvolle Handhabe gibt es dagegen nicht. Dazu müssten internationale Abkommen zur Regulierung her - da werden sich aber eine ganze Reihe von Ländern massiv sperren. Vor allem Russland. Zu fragen wäre auch, wer das nun überwachen soll und wer entscheidet und welche Gerichte zuständig sein sollen.DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jan 2021, 13:21)
Damit steigt Twitter in die Weltpolitik ein, als Tech-Bruderschaft mit eigenen Ordensregeln.
Nur ein Beispiel: ein deutsches Gericht erklärt die Sperrung eines Kontos durch einen Plattformbetreiber für rechtswidrig, ein britisches oder russisches Gericht entscheidet genau umgekehrt. Wer hat nun recht? Was gilt?
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
In Deutschland gilt deutsches Recht, in Britannien britisches und in Russland Putins Unrecht.sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jan 2021, 14:33)
Eine wirkungsvolle Handhabe gibt es dagegen nicht. Dazu müssten internationale Abkommen zur Regulierung her - da werden sich aber eine ganze Reihe von Ländern massiv sperren. Vor allem Russland. Zu fragen wäre auch, wer das nun überwachen soll und wer entscheidet und welche Gerichte zuständig sein sollen.
Nur ein Beispiel: ein deutsches Gericht erklärt die Sperrung eines Kontos durch einen Plattformbetreiber für rechtswidrig, ein britisches oder russisches Gericht entscheidet genau umgekehrt. Wer hat nun recht? Was gilt?
Welches Recht gilt für Camenbert an der deutschen Käse-Theke, wenn ihn jemand in der Normandie hergestellt hat?
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Das gilt ja nun im Wesentlichen für die politisierte, ideologisierte Staatsgemeinschaft, die Twitter als ihr Mittel benutzt - gerade in heutigten Zeiten, in denen "Querliegen", "Skepsis", "Zweifel" zu Schimpfwörtern werden, in denen Kritik zunehmend stört und als Bedrohung angesehen wird. Das Bedürfnis nach ungestörtem Gemeinsinn wächst zusehends. Das kann man ja selbst in diesem kleinem Forum als Teil der "social media" hier beobachten. Erst gestern hier wieder eine einschwörende, Gesinnung demonstrierende Threaderöffnung ohne jedes Diskussionsangebot, ohne sachlichen Umgang mit einer Kontroverse als Basis einer Diskussion, die ihren Namen verdient. Ich wette, dieser Spam steht immer noch hier, obwohl er dem in der Vergangenheit selbst gestellten Anspruch nicht genügt.schokoschendrezki hat geschrieben:(23 Jan 2021, 13:32)
Nicht doch. Nein. (Schwache) KI in Form von Mustererkennung und maschinellem Lernen, das ist kein "heiliger Gral" sondern das sind einfach berechenbare, völlig unschuldige Algorithmen. Der "Heilige Gral" der Tech-Giganten ist der Hang der Menschen zu Gruppenbildung, Zugehörigkeit, einer Art von Fremdvergewisserung, dauernder Kommunikationsbereitschaft, zu einer natürlichen Abneigung gegen eigenständige Gedanken, Eitelkeit usw. usf.
Facebook oder twitter hängen sich auch nur an diese Entwicklung, geben zunehmend die Neutralität eines bloßen Dienstleisters auf. Stellen sich auf die etablierte Seite, die immer mehr Raum greift. Es geht um immer mehr Themen, die nur noch eine Wahrheit kennen, nur einen "Konsens" vertragen, der von außerhalb der Gemeinschaft der Vernünftigen und Gerechten nicht länger bedroht werden soll. Da wird ein szientistischer Kult um ein vermeintliches Ding namens "die Wissenschaft" gebaut, die es so gar nicht gibt und geben sollte. Es gibt vielleicht eine Wissenschaftlichkeit als Anspruch und Vorgehensweise und die bestand bis vor kurzem vor allem im Zweifel an gewiss erscheinenden, etablierten "Wahrheiten". Die Lust an der Widerlegung, der Falsifikation, der Kritik war der treibende Motor der Wissenschaft.
Beim "Unternehmertum" gibt es dann auch zwei Typen. Der klassische, eigentliche Unternehmer, der mit der Ungewissheit umgeht, der etwas wagt, etwas Neues probiert, der versucht einen neuen Trend zu etablieren oder der Entwicklungen kommen sieht, die andere noch gar nicht auf dem Radar haben und entsprechend seine Wetten platziert, der es wagt gegen die Masse zu wetten. Wenn er richtig liegt, dann heimst er den eigentlichen unternehmerischen Profit ein. Und dann gibt es die Masse, die nachläuft, die auf Nummer sicher geht. So gesehen ist twitter&Co zunehmend Establishment, aus dem jemand wie Trump herausgefallen ist, falls er je richtig dazugehört hat. Dafür wurde er letztlich geliebt von seinen Anhängern, dass er hier und da mal querlag.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Naja - Twitter und Co. können auf Grund ihrer Größe und ihrer Marktmacht ggf, spezielle Bedingungen für sich durchsetzen. Wenn der Server in einem anderen Land steht, hat man als nationale Behörden oft keinerlei Handhabe, gegen etwas vorzugehen. Und viele Soziale Netzwerke sind inzwischen auf Grund der von ihnen bereit gestellten Infrastrukturen so wichtig, dass sie als "Too Big to fail" gelten, Man kann nicht Facebook, Whatsapp, Instagram, Twitter&Co, oder Google als Sanktion einfach mal national abschalten. Es gäbe einen Aufstand und andere Probleme ohne ende.DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jan 2021, 14:39)
In Deutschland gilt deutsches Recht, in Britannien britisches und in Russland Putins Unrecht.
Welches Recht gilt für Camenbert an der deutschen Käse-Theke, wenn ihn jemand in der Normandie hergestellt hat?
Und man sieht noch etwas anderes: Wieder einmal stellt sich heraus, dass der Markt mit seinen "Selbstregulierungskräften" alles alleine regele, dass sich der Staat aus der Wirtschaft komplett heraus zu halten habe, ein Irrglaube ist, der jetzt zu einem bösen Erwachen führt.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Sicher, gegen einen Server, der in Honduras oder sonstwo steht, kann ein deutscher Amtsrichter natürlich nicht viel machen. Gleiches gilt ja auch für dubiose Kreditfirmen und ähnliches.sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jan 2021, 15:32)
Naja - Twitter und Co. können auf Grund ihrer Größe und ihrer Marktmacht ggf, spezielle Bedingungen für sich durchsetzen. Wenn der Server in einem anderen Land steht, hat man als nationale Behörden oft keinerlei Handhabe, gegen etwas vorzugehen. Und viele Soziale Netzwerke sind inzwischen auf Grund der von ihnen bereit gestellten Infrastrukturen so wichtig, dass sie als "Too Big to fail" gelten, Man kann nicht Facebook, Whatsapp, Instagram, Twitter&Co, oder Google als Sanktion einfach mal national abschalten. Es gäbe einen Aufstand und andere Probleme ohne ende.
Und man sieht noch etwas anderes: Wieder einmal stellt sich heraus, dass der Markt mit seinen "Selbstregulierungskräften" alles alleine regele, dass sich der Staat aus der Wirtschaft komplett heraus zu halten habe, ein Irrglaube ist, der jetzt zu einem bösen Erwachen führt.
Gleichwohl hat sich Mark Zuckerberg mal persönlich den Fragen von Abgeordneten des US-Kongresses gestellt, wo es um die Einführung einer Digitalwährung ging, aber auch um einen Datenskandal.
Und die Debatte um undurchsichtige Ordensregeln der Plattformen dürfte noch nicht zu Ende sein.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Es geht auch noch anders: Facebook hat seinen Serverstandort innerhalb Europas seinerzeit in Irland gewählt. Das Land hatte die laxesten Datenschutzgesetze und lockte zudem mit niedrigen Steuern.DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jan 2021, 15:54)
Sicher, gegen einen Server, der in Honduras oder sonstwo steht, kann ein deutscher Amtsrichter natürlich nicht viel machen. Gleiches gilt ja auch für dubiose Kreditfirmen und ähnliches.
Herausgekommen ist am Ende nichts. Keiner wird sich letztendlich mit Facebook oder Google anlegen wollen. Dafür ist das, was sie bieten zu wichtig, die Macht dieser Firmen zu groß. Würde man als ultima ratio abschalten, gäbe es nicht nur einen Riesenärger, Teile von Gesellschaft und auch Wirtschaft wären nicht mehr handlungsfähig.Gleichwohl hat sich Mark Zuckerberg mal persönlich den Fragen von Abgeordneten des US-Kongresses gestellt, wo es um die Einführung einer Digitalwährung ging, aber auch um einen Datenskandal.
Man sollte feststellen: der Markt regelt nicht alles und kann auch nicht alles regeln. Es gibt Bereiche, in denen Marktmechanismen zu äußerst negativen Entwicklungen führen können und auch führen. Vor allem dann, wenn man es verpasst hat, Marktdominanz einzelner weniger Unternehmen und somit die Bildung von Monopolen und Oligolpolen rechtzeitig zu unterbinden. Aber vor allem Google, als auch Facebook mit ihren vielen Plattformen sind eben auch Goldgruben. Und wo stehen mögliche Alternativen? In Russland. Eine Zwickmühle, ein Dilemma. Was will man in dem theoretischen Fall machen, wenn Maximal-Player, wie Facebook oder Google auf einem Mal nach Russland abwandern? In den USA hätte man in Sachen technologischer Plattformen auf die Schnelle keine Alternativen. Und den allermeisten Usern ist es dazu noch egal.Und die Debatte um undurchsichtige Ordensregeln der Plattformen dürfte noch nicht zu Ende sein.
Die Frage ist nur: wie will und wie kann man unter solchen Vorraussetzung noch reagieren? Letztendlich wird der Staat bei Mega-Konzernen, wie Facebook oder Google einsteigen müssen, anders geht es nicht, anders kann man keine politische Kontrolle ausüben. Bei allen anderen Ansätzen würden diese Mega-Konzerne sofort das weite suchen. Und der Staat schaut in die Röhre.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
In Sachen Demokratie und Meinungsfreiheit hat der Markt auch nichts zu regeln, es ist Aufgabe des Staates und seiner Bürger, die FDGO zu beschützen. Und ja, wenn sich Facebook und Twitter partout nicht an Gesetze in Europa oder Deutschland halten wollen, dann kann man sie als Ultima Ratio sehr wohl abschalten, der Serverstandort spielt da keine Rolle. Dieses Vakuum würde auch schnell gefüllt, auch in Europa gibt es Unternehmen der Informationsbranche, die solche Angebote machen könnten.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Darauf wollte ich nicht hinaus: was wir gerade erleben, ist ein Scheitern vieler wirtschaftsliberaler, erst recht aber marktradikaler bis libertärer Positionen. Im Umfeld eines vollkommen deregulierten Marktes bilden sich weltweit agierende Oligopole, ja sogar Monopole, die dann nicht mehr wirklich vom Staat kontrolliert werden können. Eine Konkurrenz ist praktisch nicht vorhanden und mit einer vergleichbaren Leistungsfähigkeit so auch auf die Schnelle nicht herstellbar. Letztenendes müsste also eine öffentlich-rechtliche Infrastruktur geschaffen werden.Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Jan 2021, 17:33)
In Sachen Demokratie und Meinungsfreiheit hat der Markt auch nichts zu regeln, es ist Aufgabe des Staates und seiner Bürger, die FDGO zu beschützen. Und ja, wenn sich Facebook und Twitter partout nicht an Gesetze in Europa oder Deutschland halten wollen, dann kann man sie als Ultima Ratio sehr wohl abschalten, der Serverstandort spielt da keine Rolle. Dieses Vakuum würde auch schnell gefüllt, auch in Europa gibt es Unternehmen der Informationsbranche, die solche Angebote machen könnten.
Natürlich könnte man die Plattformen von Facebook und Google mit der von ihnen bereitgestellten Infrastrukturen abschalten. Aber da taucht dann schon die Frage auf, wer zum Beispiel die Ausfälle gewerblicher Nutzer bezahlt, die diese Plattformen regelkonform nutzen und denen die Umsätze wegbrechen. Die überwältigende Mehrheit derer, die dort tätig sind, verhalten sich gesetzes- und regelkonform. Und ansatzweise vergleichbare große Alternativen kommen aus Russland und anderen Ländern...
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Nein, das erleben wir nicht gerade.sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jan 2021, 20:18)
Darauf wollte ich nicht hinaus: was wir gerade erleben, ist ein Scheitern vieler wirtschaftsliberaler, erst recht aber marktradikaler bis libertärer Positionen.
Warum sollte man als Staat ein Monopol nicht mehr kontrollieren können? Auch ein Monopol unterliegt den Gesetzen und wenn es keine einschlägigen Gesetze gibt, kann der Staat sie erlassen.Im Umfeld eines vollkommen deregulierten Marktes bilden sich weltweit agierende Oligopole, ja sogar Monopole, die dann nicht mehr wirklich vom Staat kontrolliert werden können.
Gerade im digitalen Bereich kann man sehr schnell Anwendungen schaffen, die gut skalieren.Eine Konkurrenz ist praktisch nicht vorhanden und mit einer vergleichbaren Leistungsfähigkeit so auch auf die Schnelle nicht herstellbar.
Nein, das können auch Unternehmen anbieten.Letztenendes müsste also eine öffentlich-rechtliche Infrastruktur geschaffen werden.
Dafür gibt es eine Übergangszeit, in der diese Nutzer umziehen können. Hast du mal ein paar Beispiele dafür?Aber da taucht dann schon die Frage auf, wer zum Beispiel die Ausfälle gewerblicher Nutzer bezahlt, die diese Plattformen regelkonform nutzen und denen die Umsätze wegbrechen.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Solch große Unternehmen, wie Google oder FB kann man letztendlich nur dadurch effektiv und nachhaltig kontrollieren, indem es eine staatliche Beteiligung gibt - oder genauer gesagt: dass Parlamente, nicht Regierungen, sie dann kontrollieren. Dazu gehören dann in so einem extremen Fall Plätze im Aufsichtsrat.Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Jan 2021, 20:34)
Nein, das erleben wir nicht gerade.
Warum sollte man als Staat ein Monopol nicht mehr kontrollieren können? Auch ein Monopol unterliegt den Gesetzen und wenn es keine einschlägigen Gesetze gibt, kann der Staat sie erlassen.
Wer von denen hat sich denn in den letzten 10 Jahren etablieren können? Startups, die sich bewähren, werden von den großen Playern aufgekauft, die Gründer lassen es sich im Erfolgsfall fürstlich honorieren. Und die allermeisten Startup-Gründer wollen sich ja letztendlich auch gar nicht dauerhaft am Markt etablieren. Sie zielen darauf ab, mit dem Verkauf an einen großen Player maximale Rendite zu machen. Genau das ist ja auch ein Problem.Gerade im digitalen Bereich kann man sehr schnell Anwendungen schaffen, die gut skalieren.
Nur so lange es einen wirklichen Markt gibt, in dem annähernd gleich große Akteure im Wettbewerb stehen. Viele Video-Plattformen haben die Segel streichen müssen. Keine Chance gegen Googles Youtube.Nein, das können auch Unternehmen anbieten.
Schau mal in Richtung Influence-Marketing. Ein Milliarden-Markt auf den Facebook-Plattformen oder Youtube.Dafür gibt es eine Übergangszeit, in der diese Nutzer umziehen können. Hast du mal ein paar Beispiele dafür?
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Das ist die übliche etatistische Logik: Das Problem ist das Monopol. Der Staat ist die wundersame Lösung dieses Problem. Nur ist der Staat das Monopol schlechthin, ist der Grund, Träger und Verursacher praktisch aller bekannten, daraus resultierenden Monopole. Unter Monopol verstand man die längste Zeit ein verliehenes Privileg, etwas exklusiv anbieten zu dürfen. Verliehen von jemandem, der alleinig über ein Gebiet herrscht, als Letztentscheider, als Gewaltmonopolist. Das, was heute der "Staat" ist. Motto: Das Monopol ist tot. Lang lebe das Monopol!sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jan 2021, 20:18)
Darauf wollte ich nicht hinaus: was wir gerade erleben, ist ein Scheitern vieler wirtschaftsliberaler, erst recht aber marktradikaler bis libertärer Positionen. Im Umfeld eines vollkommen deregulierten Marktes bilden sich weltweit agierende Oligopole, ja sogar Monopole, die dann nicht mehr wirklich vom Staat kontrolliert werden können. Eine Konkurrenz ist praktisch nicht vorhanden und mit einer vergleichbaren Leistungsfähigkeit so auch auf die Schnelle nicht herstellbar. Letztenendes müsste also eine öffentlich-rechtliche Infrastruktur geschaffen werden.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Warum? Und was nennst du "kontrollieren"?sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jan 2021, 20:55)
Solch große Unternehmen, wie Google oder FB kann man letztendlich nur dadurch effektiv und nachhaltig kontrollieren, indem es eine staatliche Beteiligung gibt - oder genauer gesagt: dass Parlamente, nicht Regierungen, sie dann kontrollieren.
Das spielt keine Rolle. Würden die großen Social Media-Dienste gesperrt, würde es bald neue Anbieter geben, weil es einen Markt dafür gibt.Wer von denen hat sich denn in den letzten 10 Jahren etablieren können?
Wir haben das Szenario diskutiert, dass die großen Anbieter in Deustchland oder Europa gesperrt würden. Oder nicht?Nur so lange es einen wirklichen Markt gibt, in dem annähernd gleich große Akteure im Wettbewerb stehen.
Dann wechselt man eben zu anderen Plattformen, zB. Vimeo und vz.net.Schau mal in Richtung Influence-Marketing. Ein Milliarden-Markt auf den Facebook-Plattformen oder Youtube.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Hinter VZ steht Russland.Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Jan 2021, 21:09)
Dann wechselt man eben zu anderen Plattformen, zB. Vimeo und vz.net.
Es ist also eine Entscheidung zu treffen: entweder Privatwirtschaft - dazu gehören FB, Twitter, Google und Co. - oder staatlichen Dirigismus. Alternativen wird es nicht geben. Also muss man sich entscheiden.
Zuletzt geändert von sünnerklaas am Sa 23. Jan 2021, 21:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Wenn der Staat einem Monopolisten oder Oligopolisten auf Grund deren Verhalten den Stecker zieht, und die Plattformen einschliesslich der von ihnen bereitgestellten Infrakstruktur den Stecker zieht, ist das auch Etatismus.BlueMonday hat geschrieben:(23 Jan 2021, 21:06)
Das ist die übliche etatistische Logik: Das Problem ist das Monopol. Der Staat ist die wundersame Lösung dieses Problem. Nur ist der Staat das Monopol schlechthin, ist der Grund, Träger und Verursacher praktisch aller bekannten, daraus resultierenden Monopole. Unter Monopol verstand man die längste Zeit ein verliehenes Privileg, etwas exklusiv anbieten zu dürfen. Verliehen von jemandem, der alleinig über ein Gebiet herrscht, als Letztentscheider, als Gewaltmonopolist. Das, was heute der "Staat" ist. Motto: Das Monopol ist tot. Lang lebe das Monopol!
Ich finde eines nur sehr interessant: es wird eine Regulierung und ein staatlicher Eingriff genau von denen gefordert, die ansonsten fordern, der Staat solle sich aus allem raus halten.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Ein Gesetz nach US-Vorbild, welches die Entmutigung der Redefreiheit verbietet, würde doch vorerst mal genügen.sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jan 2021, 21:14)
Wenn der Staat einem Monopolisten oder Oligopolisten auf Grund deren Verhalten den Stecker zieht, und die Plattformen einschliesslich der von ihnen bereitgestellten Infrakstruktur den Stecker zieht, ist das auch Etatismus.
Ich finde eines nur sehr interessant: es wird eine Regulierung und ein staatlicher Eingriff genau von denen gefordert, die ansonsten fordern, der Staat solle sich aus allem raus halten.
Dann können die Betreiber ihre undurchsichtigen Ordensregeln machen, wie sie wollen, zahlen aber saftige Summen, wenn das Kind in den Brunnen fällt.
Außerdem kann der Verbraucher vorgerichtlich einen Antrag stellen.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Jörg Gerbig, seines Zeichens Gründer des Essenszustelldienstes Lieferando, ist mittlerweile Inhaber der Marke. Er hat nun VZ.net in einer Betaversion an den Start geschickt.
https://www.derstandard.de/story/200011 ... -den-start
Ich setze auf Privatwirtschaft.Es ist also eine Entscheidung zu treffen: entweder Privatwirtschaft - dazu gehören FB, Twitter, Google und Co. - oder staatlichen Dirigismus.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Dann musst Du die Methoden von Google, Twitter, Facebook und Co. nun einmal akzeptieren und darfst Dich da dann nicht über Gutsherrenmentalität beschweren.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Google. Twitter, Facebook und Co sind US-Unternehmen. Worüber man sich beklagt, ist die Tatsache, dass diese Unternehmen US-Rechtsprechung umsetzen.DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jan 2021, 21:48)
Ein Gesetz nach US-Vorbild, welches die Entmutigung der Redefreiheit verbietet, würde doch vorerst mal genügen.
Geht ganz einfach: man verlegt Server und Unternehmenssitz dortin, wo US-Rechtsprechung nicht greifbar ist, gleichzeitig nutzt man seine extreme Marktmacht aus, um zu verhindern, dass sich irgendwer in den USA traut, gegen einen vorzugehen. Die Möglichkeit, einfach mal Konzerne, einfache Unternehmen und Privatleute von der Kommunikation abzuschneiden, wirkt Wunder. Wenn Facebook, Whatsapp und Instagram nicht laufen, laufen die User Sturm. Und zwar nicht nur die Privaten.Dann können die Betreiber ihre undurchsichtigen Ordensregeln machen, wie sie wollen, zahlen aber saftige Summen, wenn das Kind in den Brunnen fällt.
Außerdem kann der Verbraucher vorgerichtlich einen Antrag stellen.
Die zentrale Frage stellst auch Du nicht: wie kann es passieren, dass die Herren Dorsey und Zuckerberg so mächtig werden konnten?
Ich höre gerade aus dem FDP-Umfeld auf diese Frage nur eine Antwort: das hätte man so nicht gewollt, man wäre immer von einem FAIREN Umgang ausgegangen. Tja. War wohl nix.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Nein. Diese Unternehmen haben sich - wie alle anderen auch - an Gesetze zu halten.sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jan 2021, 23:00)
Dann musst Du die Methoden von Google, Twitter, Facebook und Co. nun einmal akzeptieren und darfst Dich da dann nicht über Gutsherrenmentalität beschweren.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
So weit so gut.Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Jan 2021, 23:25)
Nein. Diese Unternehmen haben sich - wie alle anderen auch - an Gesetze zu halten.
Leider ist es ab einer bestimmten Marktmacht so, dass Gesetze nur noch vordergründig eine Rolle spielen. Einfach mal Karl Marx lesen und verstehen.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Nein.sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jan 2021, 23:31)
Leider ist es ab einer bestimmten Marktmacht so, dass Gesetze nur noch vordergründig eine Rolle spielen.
roflmaoEinfach mal Karl Marx lesen und verstehen.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Facebook hat entsprechend sagenhafte 5 Milliarden Dollar hingeblättert.sünnerklaas hat geschrieben:(23 Jan 2021, 23:08)
Google. Twitter, Facebook und Co sind US-Unternehmen. Worüber man sich beklagt, ist die Tatsache, dass diese Unternehmen US-Rechtsprechung umsetzen.
Geht ganz einfach: man verlegt Server und Unternehmenssitz dortin, wo US-Rechtsprechung nicht greifbar ist, gleichzeitig nutzt man seine extreme Marktmacht aus, um zu verhindern, dass sich irgendwer in den USA traut, gegen einen vorzugehen. Die Möglichkeit, einfach mal Konzerne, einfache Unternehmen und Privatleute von der Kommunikation abzuschneiden, wirkt Wunder. Wenn Facebook, Whatsapp und Instagram nicht laufen, laufen die User Sturm. Und zwar nicht nur die Privaten.
Die zentrale Frage stellst auch Du nicht: wie kann es passieren, dass die Herren Dorsey und Zuckerberg so mächtig werden konnten?
Ich höre gerade aus dem FDP-Umfeld auf diese Frage nur eine Antwort: das hätte man so nicht gewollt, man wäre immer von einem FAIREN Umgang ausgegangen. Tja. War wohl nix.
Und in beiden Parteien, den Republikanern und Demokraten, gibt es Überlegungen, Monopole zu zerschlagen - wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Klar kann man seinen Server unter den Arm nehmen und sich auf eine Karibik-Insel verziehen. Aber ob das die Chefs wirklich wollen und ob der rentable, westliche Markt da einfach so mitmacht?
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Das ist zwichen unserer Regierung und Google. Es geht nicht um Lizenzgebuehren, es geht um den media barganing code, den die australische Regierung einfuehrt. Google muesste danach fuer media content zahlen den Google Benutzer abrufen z.B fuer diesen Link vom Sydney Morning Herald.DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jan 2021, 10:52)
Geschäftsmodell und "Selbstregulierung" sagt im Fall Google/Australien, dass man die Lizenzgebühren nicht zahlen will, die sich die Regierung vorstellt.
Mit Fürsorge hat das nichts zu tun, wenn Australiens Bürger von der Suchmaschine abgeschnitten werden sollen.
https://www.smh.com.au/politics/federal ... 56w2h.html
den ich ueber Google abrief und dessen Link ich hier erstelle und damit von dir und anderen Usern aberufen werden kann. Ich verstehe das so dass die australische Regierung will, das zB der SMH dafuer bezahlt wird.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
"Nicht unter Kontrolle" heisst nicht in rechtsfreiem Raum.Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Jan 2021, 10:47)
Wie kommst du darauf, dass "das Internet" nicht unter Kontrolle wäre? Die Gesetze gelten auch im Internet, das ist kein rechtsfreier Raum.
Der die Akteure nicht gerecht werden, wie man am Beispiel Khamenei sehen kann, deswegen muss bei uns der Rechtsstaat die Sache wieder in die Hand nehmen.
Was euer Rechtsstaat macht ist eine inner Deutsche Angelegenheit. Es gilt innerhalb Deutschlands aber nicht in dem Rest der Welt. Ausserdem sind Twitter & Co US Konzerne mit dortigem Sitz und unterliegen zuerst einmal US Recht.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Zunächst schon. Wenn Inhalte allerdings in Deutschland abrufbar sind, dann gilt eigentlich deutsches Recht, hat vielleicht einen zusammenhang mit der domäne, keine ahnung.TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Jan 2021, 01:58)
"Nicht unter Kontrolle" heisst nicht in rechtsfreiem Raum.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Man kann verstösse im internet hier melden.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Was soll "Kontrolle" denn bedeuten?TheManFromDownUnder hat geschrieben:(24 Jan 2021, 01:58)
"Nicht unter Kontrolle" heisst nicht in rechtsfreiem Raum.
In Deutschland unterliegen sie deutschem Recht, schreiben sie selber.Ausserdem sind Twitter & Co US Konzerne mit dortigem Sitz und unterliegen zuerst einmal US Recht.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Wer ein deutschsprachiges Angebot für deutschsprachige Menschen in Deutschland macht, der unterliegt deutschem Recht (Ausnahme: das Angebot richtet sich eindeutig an Schweizer oder Österreicher oder an Deutsche im Ausland). Dabei spielt es auch keine Rolle, wo die Server stehen, wo die Domain angemeldet wurde oder wo der Betreiber seinen Wohn/-Geschäftssitz hat. Prinzipiell gilt dann deutsches Recht, auch wenn das evtl. schwerer durchsetzbar ist.aleph hat geschrieben:(24 Jan 2021, 04:33)
Wenn Inhalte allerdings in Deutschland abrufbar sind, dann gilt eigentlich deutsches Recht, hat vielleicht einen zusammenhang mit der domäne, keine ahnung.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Letztenendes wird man aber nicht um eine internationale, multilaterale Regulierung herum kommen, will man überhaupt wirksame Instrumente haben.DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jan 2021, 23:35)
Facebook hat entsprechend sagenhafte 5 Milliarden Dollar hingeblättert.
Und in beiden Parteien, den Republikanern und Demokraten, gibt es Überlegungen, Monopole zu zerschlagen - wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Klar kann man seinen Server unter den Arm nehmen und sich auf eine Karibik-Insel verziehen. Aber ob das die Chefs wirklich wollen und ob der rentable, westliche Markt da einfach so mitmacht?
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Ganz so einfach ist das nicht. Und was soll es bringen? Wenn der Dienst am DE-CIX gesperrt wird, ist es völlig egal, wo die Server stehen.DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jan 2021, 23:35)
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Darüber kann man ja reden, mit den Partnern in Europa und Übersee. Die "Big Techs" kommen ohne den für sie wichtigen Markt nicht aus, auch nicht ohne Nutzer.sünnerklaas hat geschrieben:(24 Jan 2021, 12:14)
Letztenendes wird man aber nicht um eine internationale, multilaterale Regulierung herum kommen, will man überhaupt wirksame Instrumente haben.
Die DSGVO gilt jetzt schon in allen EU-Mitgliedsstaaten.
Aus meiner Sicht sind Verbraucher- und Bürgerrechtsschutz das selbe Thema.
Strafverfolgung muss nach rechtsstaatlichen Prinzipien gewährleistet werden und Redefreiheit ist dort schützenswert, wo eine öffentliche Kommunikationsfunktion (im Sinne des BVG, Beispiel Einkaufsmeile und Flughafenhalle) gegeben ist.
Insoweit ist das Gebaren einiger Unternehmen und Netzwerke, sich als moderne Tempelritter aufzuspielen, kritisch zu sehen.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Darüber wird ja auch intensiv nachgedacht. Nicht nur auf Google oder Twitter bezogen, sondern zum Beispiel auch auf Unternehmen wie Amazon, Starbuck oder Ikea.sünnerklaas hat geschrieben:(24 Jan 2021, 12:14)
Letztenendes wird man aber nicht um eine internationale, multilaterale Regulierung herum kommen, will man überhaupt wirksame Instrumente haben.
Ein Vorbild für so eine Regulierung könnte das sein, was die EU nach dem Brexit für den Finanzsektor fordert: Der zentrale Börsenplatz der EU darf nicht außerhalb der EU liegen.
Man könnte also zum Beispiel fordern, dass z.B. Twitter zwar weiterhin ungehindert seine Dienste anbieten darf, dass die Server für in Deutschland angebotene Dienste aber in Deutschland stehen müssen. Dann nämlich könnten deutsche Behörden die Betreiber dieser Server nach deutschem Recht für Verstöße haftbar machen.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Das geht auch jetzt schon.Kohlhaas hat geschrieben:(24 Jan 2021, 13:15)
Dann nämlich könnten deutsche Behörden die Betreiber dieser Server nach deutschem Recht für Verstöße haftbar machen.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Du hast es in deinem Beitrag - möglicherweise unwissentlich - selbst beschrieben: Die Symmetrie zwischen dem, was als Konsens und Etabliertheit gesehen wird oder sich selbst sieht und dem was als Gegenkonsens und Gegenetabliertheit gesehen wird oder sich selbst dafür hält. Bei den Demonstrationen ab etwa Juli/August in Berlin konnte man das sehr gut beobachten. Die Impf- und Maskenbefürworter sind genauso unter sich wie die entsprechenden Gegner.BlueMonday hat geschrieben:(23 Jan 2021, 14:49)
Das gilt ja nun im Wesentlichen für die politisierte, ideologisierte Staatsgemeinschaft, die Twitter als ihr Mittel benutzt - gerade in heutigten Zeiten, in denen "Querliegen", "Skepsis", "Zweifel" zu Schimpfwörtern werden, in denen Kritik zunehmend stört und als Bedrohung angesehen wird. Das Bedürfnis nach ungestörtem Gemeinsinn wächst zusehends. Das kann man ja selbst in diesem kleinem Forum als Teil der "social media" hier beobachten. Erst gestern hier wieder eine einschwörende, Gesinnung demonstrierende Threaderöffnung ohne jedes Diskussionsangebot, ohne sachlichen Umgang mit einer Kontroverse als Basis einer Diskussion, die ihren Namen verdient. Ich wette, dieser Spam steht immer noch hier, obwohl er dem in der Vergangenheit selbst gestellten Anspruch nicht genügt.
Facebook oder twitter hängen sich auch nur an diese Entwicklung, geben zunehmend die Neutralität eines bloßen Dienstleisters auf. Stellen sich auf die etablierte Seite, die immer mehr Raum greift. Es geht um immer mehr Themen, die nur noch eine Wahrheit kennen, nur einen "Konsens" vertragen, der von außerhalb der Gemeinschaft der Vernünftigen und Gerechten nicht länger bedroht werden soll. Da wird ein szientistischer Kult um ein vermeintliches Ding namens "die Wissenschaft" gebaut, die es so gar nicht gibt und geben sollte. Es gibt vielleicht eine Wissenschaftlichkeit als Anspruch und Vorgehensweise und die bestand bis vor kurzem vor allem im Zweifel an gewiss erscheinenden, etablierten "Wahrheiten". Die Lust an der Widerlegung, der Falsifikation, der Kritik war der treibende Motor der Wissenschaft.
Beim "Unternehmertum" gibt es dann auch zwei Typen. Der klassische, eigentliche Unternehmer, der mit der Ungewissheit umgeht, der etwas wagt, etwas Neues probiert, der versucht einen neuen Trend zu etablieren oder der Entwicklungen kommen sieht, die andere noch gar nicht auf dem Radar haben und entsprechend seine Wetten platziert, der es wagt gegen die Masse zu wetten. Wenn er richtig liegt, dann heimst er den eigentlichen unternehmerischen Profit ein. Und dann gibt es die Masse, die nachläuft, die auf Nummer sicher geht. So gesehen ist twitter&Co zunehmend Establishment, aus dem jemand wie Trump herausgefallen ist, falls er je richtig dazugehört hat. Dafür wurde er letztlich geliebt von seinen Anhängern, dass er hier und da mal querlag.
"Szientismus", da gabe ich dir recht, ist seit einiger Zeit eine unangenehme Erscheinung. Am auffälligsten scheint mir das bei der Akademisierung auf der einen und der allgemeinen Unpopularität der Philosophie auf der anderen Seite zu sein. Den Mut, ein eigenständiges Gedankengebäude der Welterkenntnis zu bauen wie etwa noch Heidegger oder Jaspers ist so ungefähr das letzte, was ich von dieser sogenannten Wissenschaftlergemeinde erwarte. Bringt nämlich im Verhältnis zum Aufwand nix im Publikationasranking.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Alles richig. Aber all diese Methoden modellieren einfach nur und immer besser menschliches Verhalten. Sie verhalten sich nicht selbst sondern sind den anthropologischen Eigenheiten, den Menscheneigenschaften auf der Spur.DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Jan 2021, 13:56)
Der "Heilige Gral" ist ein vollautomatisierter Prozess, der zur Gewinnmaximierung führt.
In den Jahren haben sich die Algorithmen immer wieder verändert und sie sind deutlich intelligenter geworden. Anfangs ging es nur um Keywords, heute sollen es hunderte Faktoren sein, die berücksichtigt werden. Die genaue Funktionsweise von "Hummingbird" (Google) oder "A9" (Amazon) ist streng geheim.
Man weiß aber doch einiges, einfach durch Tests.
Als gesichert gilt die Bedeutung der sog. Nutzersignale. Erfasst wird u. a. Verweildauer, Autorität einer Webseite, Backlinks, Interaktion, Interessen-Tags, Bewegungsmuster und dergleichen.
Unterschiedliche Unternehmen verfolgen allerdings auch unterschiedliche Strategien, was die Details angeht. Mal spielen Hashtags eine große Rolle, mal nicht.
Deshalb; So wie es eine ökologische Ethik gibt ... dass man zum Beispiel versucht, Müll zu trennen (auch wenn das Wort nur eine Silbe hat ) sollte es eine Art Ethik
der Nichtantizipierbarkeit geben. Der Unerwartbarkeit. Einen Widerstand gegen wie auch immer aber jedenfalls irgendwie so zu sein. Seit mittlerweile 15 Jahren zum Beispiel bin ich bei last.fm/audioscrobbler dabei. Alles was ich höre wird protokolloert. Aber sie bekommen meinen Musikgeschmack nicht heraus. Bei Leuten, anderen Membern, die ganz offensichtlich meinen Musik- und Podcastgeschmack teilen und sich mit mir direkt darüber verständigen, wird so gut wie immer durch Algorithmen ermittelt: "Your compatibility with sowieso is Very Low." Was sie mir - auch nach abertausenden von Einrägen - vorschlagen, ist für mich bis heute vollkommen irrelevant und uninteressant. Ich lasse mich von keinerlei Popularitätswellen beeinflussen und höre - bezogen auf die Algortihmen - völlig erratisch und unvorhersehbar.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Ein hübscher Hollywood-Gedanke, ein Individuum gegen die KI.schokoschendrezki hat geschrieben:(24 Jan 2021, 14:28)
Alles richig. Aber all diese Methoden modellieren einfach nur und immer besser menschliches Verhalten. Sie verhalten sich nicht selbst sondern sind den anthropologischen Eigenheiten, den Menscheneigenschaften auf der Spur.
Deshalb; So wie es eine ökologische Ethik gibt ... dass man zum Beispiel versucht, Müll zu trennen (auch wenn das Wort nur eine Silbe hat ) sollte es eine Art Ethik
der Nichtantizipierbarkeit geben. Der Unerwartbarkeit. Einen Widerstand gegen wie auch immer aber jedenfalls irgendwie so zu sein. Seit mittlerweile 15 Jahren zum Beispiel bin ich bei last.fm/audioscrobbler dabei. Alles was ich höre wird protokolloert. Aber sie bekommen meinen Musikgeschmack nicht heraus. Bei Leuten, anderen Membern, die ganz offensichtlich meinen Musik- und Podcastgeschmack teilen und sich mit mir direkt darüber verständigen, wird so gut wie immer durch Algorithmen ermittelt: "Your compatibility with sowieso is Very Low." Was sie mir - auch nach abertausenden von Einrägen - vorschlagen, ist für mich bis heute vollkommen irrelevant und uninteressant. Ich lasse mich von keinerlei Popularitätswellen beeinflussen und höre - bezogen auf die Algortihmen - völlig erratisch und unvorhersehbar.
Für die Leistungskennzahlen spielt aber nur die Masse eine Rolle, in Prozent von 1000. So gilt etwa eine Conversionrate (CR) von 1 bis 2 % als erwartbar und 4 % wären schon ziemlich gut. Bedeutet aber umgekehrt, von 1000 sind 960 Personen irrelevant - oder "erratisch", wenn du so willst, weil sie niemals zum Kunden werden.
Aus dem genannten CR-Wert lässt sich jedoch errechnen, wie hoch die Reichweite sein muss, um rentabel zu sein.
Letztlich ist das eine Kosten- bzw. Investitionsfrage, nichts weiter.
Von 100 investierten Euros müssen eben 101 Euro herauskommen, idealerweise automatisiert. Deshalb sind die Metriken so wichtig und die Optimierungen an den einzelnen Stellschrauben werden sich nie auf eine Einzelperson beziehen, auch nicht auf 100 oder 1000 Personen, eher auf Hunderttausende.
Vergleichen wir es mit der physischen Welt - Coca Cola wird kein Millionen-Budget dafür ausgeben, um die Gedanken von 20 Personen zu erraten, das wäre ja irrsinnig. Man gab aber wohl einiges aus, um den Kirsch-Geschmack einem breiten Publikum bewußt zu machen. Was das dann genau einbringt, zeigen die exakten Metriken und die werden natürlich analysiert.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Die DSGVO zeigt ja auch Wirkung: viele außereuropäische Websiten, deren Betreiber - aus welchen Gründen auch immer - nicht DSGVO-konform arbeiten, sperren ihre Seiten für Zugriffe aus der EU.Kohlhaas hat geschrieben:(24 Jan 2021, 13:15)
Darüber wird ja auch intensiv nachgedacht. Nicht nur auf Google oder Twitter bezogen, sondern zum Beispiel auch auf Unternehmen wie Amazon, Starbuck oder Ikea.
Ein Vorbild für so eine Regulierung könnte das sein, was die EU nach dem Brexit für den Finanzsektor fordert: Der zentrale Börsenplatz der EU darf nicht außerhalb der EU liegen.
Man könnte also zum Beispiel fordern, dass z.B. Twitter zwar weiterhin ungehindert seine Dienste anbieten darf, dass die Server für in Deutschland angebotene Dienste aber in Deutschland stehen müssen. Dann nämlich könnten deutsche Behörden die Betreiber dieser Server nach deutschem Recht für Verstöße haftbar machen.
Für die Trump und Cos tauchen dagegen zwei andere Probleme auf:
Ein eigenes Angebot ist kostet viel Geld, Geld, das viele Anhänger nicht haben. Gleichzeitig kommt noch erschwerend hinzu: viele seiner Anhänger tun sich extrem schwer mit Neuerungen, gleichzeitig sind sie auch noch sehr bequem. Da herrscht so eine Art Schlaraffenland-Mentalität.Wie oben erwähnt, könnte sich jeder von Twitter Verbannte ein eigenes digitales Angebot aufbauen, müsste aber die Kosten dafür selbst tragen. Wer also eine Twitter-Alternative kreiert, muss den Anwendern möglicherweise eine Nutzungsgebühr abverlangen. Gleichzeitig ist es nicht trivial, ein gut funktionierendes, auf Bedienerfreundlichkeit ausgelegtes Netzwerk zu schaffen.
Wenn sich die Anhänger des US-Präsidenten also über den Twitter-Bann ihres Idols beschweren, dann beklagen sie in erster Linie, dass sie seine Botschaften nicht mehr mit der gleichen Bequemlichkeit empfangen können.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Und da wären wir bei einem sehr wichtigen Thema: Trotz Brexits, trotz Neoprotektionismus erleben wir nur eine scheinbare Renaissance des Nationalstaates. Schaut man genauer hin, ist das sogar das Gegenteil davon: wir erleben eine fundamentale Krise des Nationalstaates. Die Big Five lassen sich nur multinational nachhaltig regulieren und kontrollieren. Wer meint, als Staat die beschlossenen Standards unterlaufen zu müssen, muss deutliche Konsequenzen zu spüren bekommen. Und wenn es ein Überseegebiet ist, dann muss eben die Zentralregierung des Überseegebiets sanktioniert werden.DarkLightbringer hat geschrieben:(24 Jan 2021, 13:02)
Darüber kann man ja reden, mit den Partnern in Europa und Übersee. Die "Big Techs" kommen ohne den für sie wichtigen Markt nicht aus, auch nicht ohne Nutzer.
Die DSGVO gilt jetzt schon in allen EU-Mitgliedsstaaten.
Aus meiner Sicht sind Verbraucher- und Bürgerrechtsschutz das selbe Thema.
Strafverfolgung muss nach rechtsstaatlichen Prinzipien gewährleistet werden und Redefreiheit ist dort schützenswert, wo eine öffentliche Kommunikationsfunktion (im Sinne des BVG, Beispiel Einkaufsmeile und Flughafenhalle) gegeben ist.
Insoweit ist das Gebaren einiger Unternehmen und Netzwerke, sich als moderne Tempelritter aufzuspielen, kritisch zu sehen.
Mal so OT nachgefragt: gilt die DSGVO auch in niederländischen Überseegebieten, die nicht zur EU gehören - z.B. den niederländischen Antillen? Die Französischen Übersee-Departements sind ja Teil der EU.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Jan 2021, 10:19)
Was soll "Kontrolle" denn bedeuten?
In Deutschland unterliegen sie deutschem Recht, schreiben sie selber.
Welches in Deutschland gilt und sonst nirgends und welches auf in Deutschland ansaessige Firmen angewendet werden kann u.a. auch deutsche Filialen con Google und Co.
Aber so einfach ist das nicht. Google ist eine world wide search engine und Inhalte von ueberall koennen abgerufen werden, genauso You Tube oder Twitter. Will man das nicht, dann kann man es wie China machen und das Internet zensieren und den Buergern vorschreiben was sie abrufen duerfen und was nicht.
Selbstregulierung funktioniert nicht immer, dafuer sind die Anzahl der weltweiten Tweets etc einfach zu gross.
Zurueck zum Thema . Twitter hat vollkommen richtig gehandelt Trump zu sperren. Er wollte die USA in einen Buergerkrieg treiben und das musste unterbunden werden.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Das stimmt und Betonung liegt auf "eigentlich".aleph hat geschrieben:(24 Jan 2021, 04:33)
Zunächst schon. Wenn Inhalte allerdings in Deutschland abrufbar sind, dann gilt eigentlich deutsches Recht, hat vielleicht einen zusammenhang mit der domäne, keine ahnung.
Aber wenn man das konsequent anwenden will muss man das world wide web zensieren. Es machen wie China, totale Kontrolle, was die Buerger abrufen koennen und was nicht. Und genau das ist staatliche Kontrolle getarnt als "Staatsrecht". Das ist nicht wuenschenswert.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Facebook sperrt eine Impfwerbung des israelischen Premiers: https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... fd28a7714e
Der Punkt ist, die Plattformen kommen ohne jedwede demokratische Legitimation aus.
Sie geben sich Regeln, die teils völlig undurchsichtig sind, interpretieren diese selbst und übernehmen auch gleich die Exekutive. Sozusagen alles aus einer Hand.
Das ist so, als ob die Bahn AG darüber befinden würde, ob die Bundeskanzlerin nun gerade von Berlin nach Köln fahren kann oder nicht.
Der Punkt ist, die Plattformen kommen ohne jedwede demokratische Legitimation aus.
Sie geben sich Regeln, die teils völlig undurchsichtig sind, interpretieren diese selbst und übernehmen auch gleich die Exekutive. Sozusagen alles aus einer Hand.
Das ist so, als ob die Bahn AG darüber befinden würde, ob die Bundeskanzlerin nun gerade von Berlin nach Köln fahren kann oder nicht.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD):
Ich finde es sehr problematisch, wenn private Unternehmen entscheiden, was von der Meinungsfreiheit gedeckt ist und was nicht. Es ist Aufgabe des Staates, das zu klären. Das muss also gesetzlich geregelt werden. [..] Die Meinungsfreiheit ist für die Demokratie von zentraler Bedeutung. Die Macht dieser Netzwerke ist schon jetzt beeindruckend. Deshalb darf es nicht sein, dass sie auch noch das letzte Wort bei der Sperrung von Accounts haben.
https://www.rnd.de/politik/ausgangssper ... ZSBKU.html
Genau meine Meinung.
Ich finde es sehr problematisch, wenn private Unternehmen entscheiden, was von der Meinungsfreiheit gedeckt ist und was nicht. Es ist Aufgabe des Staates, das zu klären. Das muss also gesetzlich geregelt werden. [..] Die Meinungsfreiheit ist für die Demokratie von zentraler Bedeutung. Die Macht dieser Netzwerke ist schon jetzt beeindruckend. Deshalb darf es nicht sein, dass sie auch noch das letzte Wort bei der Sperrung von Accounts haben.
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Genau meine Meinung.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Einerseits sollen die unternehmen für content haften andererseits sollen sie Meinungen nicht unterdrücken
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Ach?Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jan 2021, 17:33)
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD):
Ich finde es sehr problematisch, wenn private Unternehmen entscheiden, was von der Meinungsfreiheit gedeckt ist und was nicht. Es ist Aufgabe des Staates, das zu klären. Das muss also gesetzlich geregelt werden. [..] Die Meinungsfreiheit ist für die Demokratie von zentraler Bedeutung. Die Macht dieser Netzwerke ist schon jetzt beeindruckend. Deshalb darf es nicht sein, dass sie auch noch das letzte Wort bei der Sperrung von Accounts haben.
https://www.rnd.de/politik/ausgangssper ... ZSBKU.html
Genau meine Meinung.
Macht sie gegen Ende ihrer Amtszeit dann doch noch was Vernünftiges?
Was sagt denn Zensur-Maas dazu?
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Meiner Meinung nach sollten die Unternehmen nicht für fremden Content haften müssen, sondern der Verfasser. Das ist ja genau das, was auch am NetzDG und der Reform des UrhG falsch gelaufen ist.
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Re: Sollte Twitter seine Machtposition nutzen und Trump dauerhaft sperren?
Geht aber nur, wenn der verfasser identifizierbar und greifbar ist.Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Jan 2021, 10:55)
Meiner Meinung nach sollten die Unternehmen nicht für fremden Content haften müssen, sondern der Verfasser. Das ist ja genau das, was auch am NetzDG und der Reform des UrhG falsch gelaufen ist.
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