Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Jan 2021, 12:39)
Dieses Forum hier hat keine marktbeherrschende Stellung. Hier wird mW. aber auch niemand ohne Angabe von Gründen gesperrt.
Das ist ja auch gut so. Aber kann diese Frage der "marktbeherrschenden Stellung" wirklich sozusagen die juristische Grenzlinie bestimmen.
Seit einiger Zeit schon geht es z.B. in der EU um die Frage, ob Banken irgendeinem Menschen die Eröffnung eines Girokontos verwehren dürfen. Gut: Ohne Girokonto ist in Europa ein Leben praktisch nicht mehr realisierbar. (Ich weiß gar nicht, ob entsprechende Gesetze inzwischen gelten ...)
Kannst Du nachvollziehen, wie wichtig und relevant die Frage ist, ob der Zugang zu bestimmten IT-Plattformen oder auch zu IT-Technik als essenziell für die Lebensführung angesehen wird oder nicht? Und zwar keineswegs gegen die Interessen der großen IT-Unternehmen. Kannst Du dir vorstellen, was für ein Gottesgeschenk es für die entsprechenden Unternehmen wäre, wenn man zur Ansicht käme, dass ein Leben ohne Twitter-Account, ohne Iphone, ohne PayPal usw. praktisch nicht führbar ist. Dies muss unter allen Umständen verhindert werden. Es reicht schon, mit welcher Aggressivität z.B. kommerzielle Cloud-Dienste oder Elearning-Plattformen Schulen und Hochschulen bedrängen. Dann soll man halt Twitter zwangsverstaatlichen und damit denselben Regeln unterwerfen wie sie für öffentliche Einrichtungen gelten. Oder man sagt eben: Twitter ist eine reine Privatveranstaltung.
Der Threadtitel ist so formuliert, dass man damit irgendwie eine kritische Haltung zur Machtstellung von Twitter assoziiert. Das Dumme ist nur, dass man mit dieser Relevanzaufwertung die Machtstellung von Twitter nur noch mehr befördert.