Was "man" nimmt, kann ich nicht sagen. Ich benutze lilypond in Zusammenarbeit mit rosegarden und dann ardour als Tonstudio und recording-Software.
Es ist in jedem Fall so, dass es sich - ähnlich wie bei Matheformelsatz - selbst einfach schon beim Layout um viel komplexere Probleme handelt, als man erstmal denkt. Mehrstimmiger digitaler Notensatz mit allem drum und dran, mit allen verfügbaren musikalischen Zusatzsymbolen, vertikalen und horizontalen Ausrichtungen ist ein Problem ähnlich komplex wie vielleicht der Entwurf einer komplizierten Maschine oder eines größeren Gebäudes. Will man damit effektiv arbeiten, gibts nicht wenige Leute, die nichtmal mit einem großen hochauflösenden Bildschirm zufrieden sind, sondern meinen, nicht unter mindestens zweien gleichzeitig wegzukommen.
Wir diskutieren in einem Politik-Forum und nicht einem der gefühlt 20 000 praktischer-Computer-Ratschlag-Foren. Ich diskutiere hier mit, weil ich zum Beispiel Antworten suche auf solche Fragen wie die, ob tatsächlich ein Großteil oder sogar eine Mehrheit der Menschen in einer Gesellschaft wie der bundesdeutschen mit dem Funktionsangebot eines Smartphones auskommen.
Zwei Gruppen: Schüler und Studenten einmal. Und dann Lehrer, Lehrende, Professoren, AUsbilder in Bildungseinrichtungen irgendeiner Art. Die sitzen nicht nur über Bachelor- und Masterarbeiten sondern auf der anderen Seite abends zu Hause an Korrekturen, Lehrplänen, Lehrkonzepten, an der Erstellung von E-Learning-Content usw. Wie viele sind das zusammen? Eine ganze Menge, glaube ich. Dazu kommen Menschen, die in irgendeiner Weise in akademischen, technischen, Ingenieur-Berufen arbeiten. Niemand von all denen, behaupte ich mal, legt sich für die Erledigung entsprechender Aufgaben mit einem Smartphone auf die Couch. Und es kommen noch sehr viele andere dazu. Für kleine Kinder, sehr alte Menschen und sozial und bildungsmäßig Abgehängte mag diese etwas zynische Sicht als "große, graue Masse" zutreffen. Nicht verallgemeinerbar.