Der ganz normale Computer im echten Leben

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imp
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Jul 2020, 13:44)
Was zum Beispiel die Ästhetik von Webseitengestaltung anbelangt, so behaupte ich einfach mal frech, dass diese überdimensionierten Riesenphotos gleich auf den Einstiegsseiten schon in nicht allzu ferner Zeit für die Menschen das sein werden, was für uns heute die Schulterpolster, Fönfrisuren und Vokuhilas der 80er Jahre sind.
Ich hab eine Idee für einen neuen Thread jetzt :)
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Senexx

Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Senexx »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Jul 2020, 13:32)

Das Phänomen der Entwertung von "Mühe" läuft parallel mit dem Phänomen der Ökonomisierung aller Lebensbereiche, die Du in deinem Beitrag - das muss ich sagen - sprachlich ziemlich gut und ohne Versatzstücke - auf den Punkt gebracht hast. An die Stelle des Unikats tritt das Produkt.
Es geht in diesem Thread um eine praktische Fragen, nicht um Flaneur-Geschwätz. Könnten Sie das bitte hier unterlassen?
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Atue001 »

imp hat geschrieben:(08 Jul 2020, 06:01)

Das Problem bei den Kleinstgeräten ist vor allem die Bedienung. Zwar gibt es Möglichkeiten zur gemeinsamen Darstellung von zwei Fenstern, zwei Programmen, doch sie erhöhen nur den Platzmangel am Bildschirm. Höhere Auflösung kann das nur bedingt wettmachen. Das Treffen der Inhalte mit dem Finger misslingt irgendwann und auch das Auge spielt nur bedingt mit. Eine Tastatur, Maus/Trackfeld und ein Bildschirm sind aber prinzipiell anschließbar. Komplexere Textverarbeitung am mobilen Bedienkonzept ist aber schnell krampfig. Ohne Zusatzequipment bleibt auch das Tablet mit Surface bisher eher die Lösung für zwischendurch, mit der man mal schnell etwas ansehen kann oder eine knappe Antwort verfasst. Die Mobilnutzung des Forums sieht man auch: Häufiger als früher werden Zitatblöcke ungekürzt wiedergegeben, weil es einfach zu viel Arbeit macht. Mit der Rechenleistung dagegen gibt es keine Probleme. Ein heutiges Smartphone kann sogar viele klassische 3D-Computerspiele aus den 90ern flüssig abspielen. Es will nur keiner haben, weil man vieles anschließen müsste, um damit Freude zu haben - und dann kann man's gleich auf dem PC machen, den man sowieso noch hat.
Bezogen auf die typischen Größen von Bildschirmen bei Kleinstgeräten hast du Recht - doch schon bei der Grafikauflösung sind gängige Smartphones nicht so schlecht, dass sie nicht auch große Monitore ansteuern könnten.
Bei der Rechenleistung übertreffen heutige Smartphones Großrechner von 1990, mit denen tausende von Bedienern gerechnet wurden.

Trotzdem oder gerade deshalb ist für mich absehbar, dass die Zeit der Laptops sich dem Ende zuneigt - zukünftig wird es mehr und mehr Lösungen geben, wie man mit der hohen Rechenleistung eines Smartphones auch einen großen Bildschirm anschließen kann.
Auf modernen Smartphones laufen beispielsweise auch die üblichen Apps von Office-Paketen - funktional sind da die Unterschiede zu den Laptop-Anwendungen marginal.
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Ein Terraner
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Ein Terraner »

Quantenrechner für jedermann.
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imp
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von imp »

Atue001 hat geschrieben:(10 Jul 2020, 00:41)

Bezogen auf die typischen Größen von Bildschirmen bei Kleinstgeräten hast du Recht - doch schon bei der Grafikauflösung sind gängige Smartphones nicht so schlecht, dass sie nicht auch große Monitore ansteuern könnten.
Bei der Rechenleistung übertreffen heutige Smartphones Großrechner von 1990, mit denen tausende von Bedienern gerechnet wurden.

Trotzdem oder gerade deshalb ist für mich absehbar, dass die Zeit der Laptops sich dem Ende zuneigt - zukünftig wird es mehr und mehr Lösungen geben, wie man mit der hohen Rechenleistung eines Smartphones auch einen großen Bildschirm anschließen kann.
Auf modernen Smartphones laufen beispielsweise auch die üblichen Apps von Office-Paketen - funktional sind da die Unterschiede zu den Laptop-Anwendungen marginal.
Ich würde da einfach warten, was am Markt besteht und was nicht. Die letzte große Welle von Surface / Ipad-Einführungen in Unternehmen war eher nicht so der Brüller. Im Moment ist wegen Corona der Focus weniger auf trendlge Gadgets, die Leute sitzen sowieso im Home Office. Vielleicht nächstes Jahr mit neuen Geräten.
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Fractor
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Fractor »

Atue001 hat geschrieben: Trotzdem oder gerade deshalb ist für mich absehbar, dass die Zeit der Laptops sich dem Ende zuneigt - zukünftig wird es mehr und mehr Lösungen geben, wie man mit der hohen Rechenleistung eines Smartphones auch einen großen Bildschirm anschließen kann.
Auf modernen Smartphones laufen beispielsweise auch die üblichen Apps von Office-Paketen - funktional sind da die Unterschiede zu den Laptop-Anwendungen marginal.
Die Frage ist doch erstmal, wie sie darauf kommen, das Smartphones eine hohe Rechenleistung hätten.
Da dies schonmal absolut unrichtig ist, sind auch alle Schlussfolgerungen grundfalsch.

Die Architektur von "Smartphone-Chips" (RISC) und "PC-Chips" (CISC) unterscheidet sich grundlegend.

Smartphones sind darauf ausgelegt in leistungsarmen umgebungen zu funktionieren (storm sparen, keine kühlung) während pc's in leistungsstarken umgebungen voll aufdrehen (hoher stromverbrauch und wärmeentwicklung).
das merkt man im direkten vergleich sehr deutlich, hier geht es um extreme zeitspannen-differenzen, die für die zeit zur lösung von aufgaben benötigt werden (konvertierung von dateien z.b.)

klar auf dem notepad rumtippern kannste auch auf nem modernen smartphone (konnte man auch schon auf nen 64er), aber der pc zuhause ist halt genau darauf ausgelegt, alle vorteile eines 220 watt stromnetzes mit unbegrenzten resourcen und vorhandener kühlung zu nutzen, und wird in diesem bereich immer überlegen sein. der schlepptop ist son mittelding aber durch die völlig andere chip-architektur auch in sachen rechenleistung immer überlegen.
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Kamikaze
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Kamikaze »

Fractor hat geschrieben:(10 Jul 2020, 08:57)

Die Frage ist doch erstmal, wie sie darauf kommen, das Smartphones eine hohe Rechenleistung hätten.
Da dies schonmal absolut unrichtig ist, sind auch alle Schlussfolgerungen grundfalsch.

Die Architektur von "Smartphone-Chips" (RISC) und "PC-Chips" (CISC) unterscheidet sich grundlegend.

Smartphones sind darauf ausgelegt in leistungsarmen umgebungen zu funktionieren (storm sparen, keine kühlung) während pc's in leistungsstarken umgebungen voll aufdrehen (hoher stromverbrauch und wärmeentwicklung).
das merkt man im direkten vergleich sehr deutlich, hier geht es um extreme zeitspannen-differenzen, die für die zeit zur lösung von aufgaben benötigt werden (konvertierung von dateien z.b.)

klar auf dem notepad rumtippern kannste auch auf nem modernen smartphone (konnte man auch schon auf nen 64er), aber der pc zuhause ist halt genau darauf ausgelegt, alle vorteile eines 220 watt stromnetzes mit unbegrenzten resourcen und vorhandener kühlung zu nutzen, und wird in diesem bereich immer überlegen sein. der schlepptop ist son mittelding aber durch die völlig andere chip-architektur auch in sachen rechenleistung immer überlegen.
Wo es auf hohe Rechenleistungen ankommt haben Sie natürlich recht. Das wären z.B. Spiele, Renderings, große Datenmengen, etc.
Aber wie oft und wie lange sind solche leistungsintensiven Anwendungen beim Durchschnittsuser am laufen?
Meine Office-PCs (im Büro und zu Hause) sind die meiste Zeit "idle" - also betreiben den Prozessor im Energiesparmodus weil Officeanwendungen idR. keine hohe Rechenleistung brauchen.
Ich unterstütze mit der "freien" Rechenkapazität das Wissenschafts-Netzwerk "Boinc", und ein Datenlog des letzten Jahres zeigt mir, dass von ca. 850 Betriebsstunden an meinem heimischen Office-Rechner Boinc an ~798 aktiv war (das schaltet sich bei einer Auslastung des Prozessors über 25% durch andere Programme ab). Folglich brauche ich eigentlich nur einen winzigen Bruchteil der tatsächlichen Leistung meiner Maschine.
Ich sehe nicht, warum das ein Smartphone in absehbarer Zeit nicht leisten können sollte (wenn die Software darauf entsprechend abgestimmt wurde).
Ein Freund von mir betreibt sein Heim-Büro (privat) mit einem Raspberry Pi der 4. Generation. Nur beim Konvertieren von Bilddaten aus dem Scanner zu PDF (mit OCR) merkt man den schwächeren Prozessor. Rein an den technischen Daten gemessen ist mein Handy deutlich leistungsfähiger als die kleine Himbeere. Schade nur, dass es noch keine vollständige Office-Software für Android gibt und Windows- sowie Linux-Programme nicht kompatibel sind.
(Übrigens: Auch mein Handy rechnete letztes Jahr an ~8200 von ~8700 Betriebsstunden für das Boinc-Netzwerk, und das obwohl ich immer wieder damit auch spiele. Nur den Akku muss man dann sehr häufig aufladen... Da an meinen üblichen Aufenthalts-Orten aber ohnehin ein Ladegerät bereit liegt ist das für mich nicht schlimm. Induktives Aufladen ist genial.)
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Fractor »

Kamikaze hat geschrieben: Ich sehe nicht, warum das ein Smartphone in absehbarer Zeit nicht leisten können sollte (wenn die Software darauf entsprechend abgestimmt wurde).
das smartphone als PC verwenden (im sinne von "an monitor anschließen+tastatur") ist bereits möglich
https://www.pc-magazin.de/ratgeber/smar ... 16722.html

es spricht überhaupt nichts dagegen und menschen, die die leistung eines PC nicht benötigen, können das auf jeden fall als alternative nutzen


der energiesparmodus von windows, der ja werksmäßig auf "EIN" gestellt ist lässt schätzungsweise sehr viele PC*s ungewollt mit angezogener handbremse operieren.
war vermutlich, als die entscheidung AN/AUS getroffen wurde, die bessere alternative zu vielen laptop-benutzern die sich ärgern das der akku bei windows immer so schnell leer ist.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Atue001 »

Die Prozessorleistung moderner und etwas älteren PCs, MACs, Android-Smartphones und iOS-Geräten kann man beispielsweise mit dem geekbench-Benchmark vergleichen:

https://browser.geekbench.com/processor-benchmarks

Man kann sich aber auch naiver nähern und überlegen, seit wann es auf PCs/Laptops/Notebooks möglich ist, ruckelfrei ein HD-Video zu sehen. Und dann vergleicht man dies mit der Entwicklung bei Smartphones.

Sicher sind die Geräte nicht in Gänze vergleichbar, weil sie unterschiedich konzipiert sind und unterschiedlichen Einsatzzwecken genügen. Dennoch ist heute schon klar, und funktioniert auch schon bei entsprechender Software, dass man Smartphones in einem Hub mit Tastatur, Maus und Monitor durchaus für normales Office-Geschäft verwenden kann - und zwar durchaus in erträglicher Geschwindigkeit.

Sicher ist das Smartphone keine High-End-Gaming Machine - und auch mit modernen Hochleistungsrechnern kann ein Smartphone auch nicht mithalten. Mit Großrechnern von 1988 hingegen schon - die stammten damals von IBM und hatten sagenhafte 256 MB (nicht GB) Hauptspeicher.....und an ihnen waren mehr als 6000 Büroarbeitsplätze angeschlossen, auf denen Transaktionale Software lief, um Warenwirtschaft, Finanzwirtschaft u.w. Anwendungen zu betreiben.

Sicher - die Bildschirme hatten damals nur 24*80 Zeichen, und Grafik hat noch kaum eine Rolle gespielt. Trotzdem zeigt sich, welch enorme Rechenleistung heute schon moderne Smartphones haben!

Dazu kommt, dass lokale Rechenleistung aufgrund moderner Netzwerkarchitekturen immer seltener die entscheidende Rolle spielt. Immer mehr Anwendungen laufen im Browser oder in einer dazu vergleichbaren nativen App. Intensive Rechenleistungen werden dann gerne an zentrale Server in Form von SaaS oder auch einfach nur in Form von Microservices ausgelagert.


Man mache sich mal klar, wie viele Computer wir heute ganz praktisch unter der Hand so haben:
Klar - den eigenen Laptop oder Rechner.
Die Spielekonsole....
Dann das Smartphone.
Der Fernseher hat meist auch mindestens eine CPU inside.
Wenn man noch einen Satelliten-Receiver hat, kommt noch meist ein Linux-Rechner mit dazu.
Dann hat man im Auto noch mindestens einen Rechner.....

Die meisten dieser Rechner könnte ein Smartphone schon ersetzen - und ganz praktisch geht da auch schon vieles.
So kann man im Wohnzimmer eigentlich mit einem guten aber dummen Monitor auskommen - den man über das Smartphone sowohl mit Fernsehprogrammen als auch mit Videotheken bestücken kann. Dazu gehen aber auch darüber nicht zu anspruchsvolle Spiele, und auch normale Office-Anforderungen, wenn man mit Tastatur und Maus ergänzt.
Und auch erste Elektroautos gibt es, die statt eigenem Rechner darauf setzen, dass man als Navi und Multimediazentrale das eigene Smartphone nutzt.


Insofern ist es nicht all zu gewagt, wenn ich die Vorhersage wage, dass zwar Rechner, Laptops, Notebooks etc. auch zukünftig ihren Markt finden werden - in der Breite aber das Smartphone mehr und mehr in die Rolle des personalisierten Rechners für den eigenen Bedarf gerät.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von H2O »

Insofern ist es nicht all zu gewagt, wenn ich die Vorhersage wage, dass zwar Rechner, Laptops, Notebooks etc. auch zukünftig ihren Markt finden werden - in der Breite aber das Smartphone mehr und mehr in die Rolle des personalisierten Rechners für den eigenen Bedarf gerät.
Das war (weiter oben!) auch mein Empfinden, wie etwa der ganz alltägliche Anwender schon in näherer Zukunft zufrieden gestellt werden könnte. Was bedeuten würde, daß jeder von uns sein Smartphone im Auto für Navigation und Unterhaltung einsetzt, im Wohnzimmer als Kern eines Fernsehers, unterwegs als Fremdenführer und Erklärer der erforschten Dinge dieser Welt.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(11 Jul 2020, 00:39)

Das war (weiter oben!) auch mein Empfinden, wie etwa der ganz alltägliche Anwender schon in näherer Zukunft zufrieden gestellt werden könnte. Was bedeuten würde, daß jeder von uns sein Smartphone im Auto für Navigation und Unterhaltung einsetzt, im Wohnzimmer als Kern eines Fernsehers, unterwegs als Fremdenführer und Erklärer der erforschten Dinge dieser Welt.
Möglicherweise bleibt der Fernseher ein eigenständiges Gerät. Ein Telefon kann aber die Fernbedienung ersetzen.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von H2O »

imp hat geschrieben:(11 Jul 2020, 01:09)

Möglicherweise bleibt der Fernseher ein eigenständiges Gerät. Ein Telefon kann aber die Fernbedienung ersetzen.
Mit WLAN wäre diese Aufgabe vermutlich nur ein Anwenderprogramm unter vielen anderen. Diese Geräte ergreifen von zunehmend mehr Aufgaben in unserem Leben Besitz. Fast schon unverantwortlich, daß unser Land und unsere Gesellschaft zu einem Markt von Verbrauchern dieser Technologie geworden ist. Entwicklung und Fertigung sind hier nicht mehr vorstellbar... zu kostspielig. Da stimmt etwas nicht mehr im Weltmaßstab.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Maxxy01 »

H2O hat geschrieben:(11 Jul 2020, 00:39)

Das war (weiter oben!) auch mein Empfinden, wie etwa der ganz alltägliche Anwender schon in näherer Zukunft zufrieden gestellt werden könnte. Was bedeuten würde, daß jeder von uns sein Smartphone im Auto für Navigation und Unterhaltung einsetzt, im Wohnzimmer als Kern eines Fernsehers, unterwegs als Fremdenführer und Erklärer der erforschten Dinge dieser Welt.
Und wenn er sein Smartphone verliert oder es kaputt geht, ist er plötzlich von vielem ausgeschlossen.

Für Internet-Banking muss ich zB. zwingend ein Internet-fähiges Smartphone haben, auch wenn ich alles am PC mache. Ich muss inzwischen eine Authentisierungs-Äpp nutzen, sonst geht gar nichts. Früher wurde noch ein TAN über SMS gesendet wurde, wofür das schäbigste Billig-Händie genügte. Angeblich bringt die neue Methode einen Gewinn an Sicherheit.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(11 Jul 2020, 06:33)

Mit WLAN wäre diese Aufgabe vermutlich nur ein Anwenderprogramm unter vielen anderen. Diese Geräte ergreifen von zunehmend mehr Aufgaben in unserem Leben Besitz. Fast schon unverantwortlich, daß unser Land und unsere Gesellschaft zu einem Markt von Verbrauchern dieser Technologie geworden ist. Entwicklung und Fertigung sind hier nicht mehr vorstellbar... zu kostspielig. Da stimmt etwas nicht mehr im Weltmaßstab.
Hier im Lande stimmt schon lange nicht mehr viel.

War schon beim Fax so: Von Deutschen erfunden und von Japanern auf den Markt gebracht.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

Senexx hat geschrieben:(09 Jul 2020, 20:32)

Es geht in diesem Thread um eine praktische Fragen, nicht um Flaneur-Geschwätz. Könnten Sie das bitte hier unterlassen?
Falsch. Siehe genau den Text des Eingangsbeitrags. Im Kern geht es um das Phänomen der effektiven Unternutzung von Endgeräten. Für praktische Kauf-Ratschläge gibt es zahllose verschiedene Internetforen. Diese Fragen haben in einem Politikforum - außer in den extra dafür vorgesehenen Quasselrunden - eigentlich nix verloren.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

Atue001 hat geschrieben:(10 Jul 2020, 23:37)

Die Prozessorleistung moderner und etwas älteren PCs, MACs, Android-Smartphones und iOS-Geräten kann man beispielsweise mit dem geekbench-Benchmark vergleichen:

https://browser.geekbench.com/processor-benchmarks

Man kann sich aber auch naiver nähern und überlegen, seit wann es auf PCs/Laptops/Notebooks möglich ist, ruckelfrei ein HD-Video zu sehen. Und dann vergleicht man dies mit der Entwicklung bei Smartphones.

Sicher sind die Geräte nicht in Gänze vergleichbar, weil sie unterschiedich konzipiert sind und unterschiedlichen Einsatzzwecken genügen. Dennoch ist heute schon klar, und funktioniert auch schon bei entsprechender Software, dass man Smartphones in einem Hub mit Tastatur, Maus und Monitor durchaus für normales Office-Geschäft verwenden kann - und zwar durchaus in erträglicher Geschwindigkeit.

Sicher ist das Smartphone keine High-End-Gaming Machine - und auch mit modernen Hochleistungsrechnern kann ein Smartphone auch nicht mithalten. Mit Großrechnern von 1988 hingegen schon - die stammten damals von IBM und hatten sagenhafte 256 MB (nicht GB) Hauptspeicher.....und an ihnen waren mehr als 6000 Büroarbeitsplätze angeschlossen, auf denen Transaktionale Software lief, um Warenwirtschaft, Finanzwirtschaft u.w. Anwendungen zu betreiben.

Sicher - die Bildschirme hatten damals nur 24*80 Zeichen, und Grafik hat noch kaum eine Rolle gespielt. Trotzdem zeigt sich, welch enorme Rechenleistung heute schon moderne Smartphones haben!

Dazu kommt, dass lokale Rechenleistung aufgrund moderner Netzwerkarchitekturen immer seltener die entscheidende Rolle spielt. Immer mehr Anwendungen laufen im Browser oder in einer dazu vergleichbaren nativen App. Intensive Rechenleistungen werden dann gerne an zentrale Server in Form von SaaS oder auch einfach nur in Form von Microservices ausgelagert.


Man mache sich mal klar, wie viele Computer wir heute ganz praktisch unter der Hand so haben:
Klar - den eigenen Laptop oder Rechner.
Die Spielekonsole....
Dann das Smartphone.
Der Fernseher hat meist auch mindestens eine CPU inside.
Wenn man noch einen Satelliten-Receiver hat, kommt noch meist ein Linux-Rechner mit dazu.
Dann hat man im Auto noch mindestens einen Rechner.....

Die meisten dieser Rechner könnte ein Smartphone schon ersetzen - und ganz praktisch geht da auch schon vieles.
So kann man im Wohnzimmer eigentlich mit einem guten aber dummen Monitor auskommen - den man über das Smartphone sowohl mit Fernsehprogrammen als auch mit Videotheken bestücken kann. Dazu gehen aber auch darüber nicht zu anspruchsvolle Spiele, und auch normale Office-Anforderungen, wenn man mit Tastatur und Maus ergänzt.
Und auch erste Elektroautos gibt es, die statt eigenem Rechner darauf setzen, dass man als Navi und Multimediazentrale das eigene Smartphone nutzt.


Insofern ist es nicht all zu gewagt, wenn ich die Vorhersage wage, dass zwar Rechner, Laptops, Notebooks etc. auch zukünftig ihren Markt finden werden - in der Breite aber das Smartphone mehr und mehr in die Rolle des personalisierten Rechners für den eigenen Bedarf gerät.
Der geschilderten technischen Gerätevielfalt steht bei Smartphones die Beschränkung der Marktmacht auf wenige große IT-Riesen gegenüber. Aber anders als Mitte der 70er im Fall von zum Beispile AT & T ist kein Antitrustverfahren in Sicht. Die Psuedovielfalt mündet in eine Realoeinfalt. Oder ist es schon. Um Open Source Mobile Phones oder Tablets ist es - außer für Bastler - inzwischen totenstill geworden.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Ammianus »

Ich kann den Ausführungen von Atue001 was die heutigen Smartphones und ihre Entwicklung zum Allrounder nur Zustimmen. Zwar würde ich auf dem Ding nie Bücher lesen, Spiele spielen oder gar Filme gucken, aber als Verbindung zu all diesen Sachen hat ihre Zukunft eigentlich gerade erst angefangen. Was man bräuchte wäre dann ein ideales Darstellungsmedium für unterweges. Doch auch da deutet sich eine Entwicklung an. Ein extrem dünner, falt- oder rollbarer Bildschirm hoher Qualiät. Das wird noch etwas dauern - aber es kommt. Die heutigen Tablets mit ihren breiten schwarzen Rändern und dazu noch verspiegelt, sagen mir überhaupt nicht zu. Mein Windows-rt-Dingsbums vor ein paar Jahren ist nutzbar - jedoch irgenwie ein Fehlkauf.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

Maxxy01 hat geschrieben:(11 Jul 2020, 07:17)

Und wenn er sein Smartphone verliert oder es kaputt geht, ist er plötzlich von vielem ausgeschlossen.

Für Internet-Banking muss ich zB. zwingend ein Internet-fähiges Smartphone haben, auch wenn ich alles am PC mache. Ich muss inzwischen eine Authentisierungs-Äpp nutzen, sonst geht gar nichts. Früher wurde noch ein TAN über SMS gesendet wurde, wofür das schäbigste Billig-Händie genügte. Angeblich bringt die neue Methode einen Gewinn an Sicherheit.
Das stimmt nicht. Jedenfalls nicht bei allen Banken. Bei der Sparkasse kannst du dir einen dedizierten Tangenerator schicken lassen und mit diesem und deiner Geldkarte auch weiterhin volles Online-Banking mit PIN/TAN und ganz ohne Smartphone machen.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

Ammianus hat geschrieben:(13 Jul 2020, 11:13)

Ich kann den Ausführungen von Atue001 was die heutigen Smartphones und ihre Entwicklung zum Allrounder nur Zustimmen. Zwar würde ich auf dem Ding nie Bücher lesen, Spiele spielen oder gar Filme gucken, aber als Verbindung zu all diesen Sachen hat ihre Zukunft eigentlich gerade erst angefangen. Was man bräuchte wäre dann ein ideales Darstellungsmedium für unterweges. Doch auch da deutet sich eine Entwicklung an. Ein extrem dünner, falt- oder rollbarer Bildschirm hoher Qualiät. Das wird noch etwas dauern - aber es kommt. Die heutigen Tablets mit ihren breiten schwarzen Rändern und dazu noch verspiegelt, sagen mir überhaupt nicht zu. Mein Windows-rt-Dingsbums vor ein paar Jahren ist nutzbar - jedoch irgenwie ein Fehlkauf.
Der mobile Sprachübersetzer "Vasco Mini 2" hat 2020 den Glomo Award für das innovativste digitale Mobilgerät gewonnen. Eine der Hauptpunkte in der Begründung war, dass dieses Gerät - anders als so gut wie alle anderen dieser Klasse - eben grad ohne die Kopplung an eine App und ein zweites Mobilgerät auskommt. Integriert ist eine unbegrenzte und vorkonfigurierte Mobil-Verbindung zu den Sprach-DBs des Herstellers. Es ist auch nicht so sehr ein systemsoftware- oder hardwarebedingtes Problem, sondern die Unabhängigkeit des Nutzers von den großen IT-Giganten, die dieses Gerät so glänzen lassen.

Die zweite Seite: Vasco ist ein polnisches, also europäisches Unternehmen mit Sitz in Krakau und inzwischen vielen Zweigstellen überall in der Welt. CEO ist ein Pole. Nach wie vor.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Teeernte »

Maxxy01 hat geschrieben:(11 Jul 2020, 07:17)

Und wenn er sein Smartphone verliert oder es kaputt geht, ist er plötzlich von vielem ausgeschlossen.

Für Internet-Banking muss ich zB. zwingend ein Internet-fähiges Smartphone haben, auch wenn ich alles am PC mache. Ich muss inzwischen eine Authentisierungs-Äpp nutzen, sonst geht gar nichts. Früher wurde noch ein TAN über SMS gesendet wurde, wofür das schäbigste Billig-Händie genügte. Angeblich bringt die neue Methode einen Gewinn an Sicherheit.
Ja - ohne Smartphone kein Smartphoneanwendung. Du lässt Dir ein neues liefern und spielst das Update auf - und ZACK bist Du wieder online.

Wenn Du billig BANKEN willst - gibts keine SMS.

"Angeblich" - ??? Mir reicht das VERSPRECHEN der Bank - die ERSATZ leistet ...wenn nicht.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Ammianus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Jul 2020, 11:32)

Der mobile Sprachübersetzer "Vasco Mini 2" hat 2020 den Glomo Award für das innovativste digitale Mobilgerät gewonnen. Eine der Hauptpunkte in der Begründung war, dass dieses Gerät - anders als so gut wie alle anderen dieser Klasse - eben grad ohne die Kopplung an eine App und ein zweites Mobilgerät auskommt. Integriert ist eine unbegrenzte und vorkonfigurierte Mobil-Verbindung zu den Sprach-DBs des Herstellers. Es ist auch nicht so sehr ein systemsoftware- oder hardwarebedingtes Problem, sondern die Unabhängigkeit des Nutzers von den großen IT-Giganten, die dieses Gerät so glänzen lassen.

Die zweite Seite: Vasco ist ein polnisches, also europäisches Unternehmen mit Sitz in Krakau und inzwischen vielen Zweigstellen überall in der Welt. CEO ist ein Pole. Nach wie vor.
Von vielen Sachen, von denen hier im Strang gesprochen wird habe ich noch nie gehört und eigentlich auch keinen Bedarf dafür gehabt. Ich glaube auch nicht, das solche Sonderentwicklungen sich durchsetzen. Aber das ist auch immer eine ganz individuelle Sache. Mir wäre z.B. das hier angsprochene berühmte Laptop für über 1000 € etwas völlig Fremdes. Für meine Zwecke, würde ich eins dringend benötigen, gäbe es um die Ecke aufgearbeitete Dells mit knapp über 100 G SSD Festplatte (das muss schon sein) für um die 250 €. Reicht für unterwegs zum Schreiben, Surfen und da es auch WLAN und Bluethooth kann auch für Spotify. Markenware interessiert mich nicht. Mein Smartphone ist ein knapp 3 Jahre altes Wiko für 130 €. Erfüllt seinen Zweck auch wenn es um Orientierung im offenen Gelände bei schwachem Netz geht. Dauert dann eben etwas.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

Ammianus hat geschrieben:(13 Jul 2020, 18:36)

Mir wäre z.B. das hier angsprochene berühmte Laptop für über 1000 € etwas völlig Fremdes. Für meine Zwecke, würde ich eins dringend benötigen, gäbe es um die Ecke aufgearbeitete Dells mit knapp über 100 G SSD Festplatte (das muss schon sein) für um die 250 €. Reicht für unterwegs zum Schreiben, Surfen und da es auch WLAN und Bluethooth kann auch für Spotify. Markenware interessiert mich nicht.
Da sind wir auf einer Linie. Nur, dass ich nichtmal 250 Euro brauche.

Das Problem sehe ich woanders: Die großen IT-Unternehmen nehmen in gewisser Hinsicht die Rolle eines Staats an. Und niemand weist sie in die Schranken. Wenn ohne die Benutzung irgendeiner App und damit zwangsläufig der Besitz eines Mobilgeräts einer bestimmten Geräteklasse eine praktische Existenz kaum mehr möglich ist, dann haben diese neuen Pseudostaaten endgültig gewonnen. Das ist kein technisches sondern ein politisches Problem. Ein Leben, ein höherer Bildungsweg in der DDR ohne SED-Mitgliedschaft, ohne IM-Verpflichtung und übrigens auch als Mann ohne verlängerte Armee-Dienst-Verpflichtung war schwierig aber möglich. Ohne Mitgliedschaft in den Kinder- und Jugendorganisationen war es jedoch sehr schwierig. Das Smartphone ist für mich der neue FDJ-Ausweis. Es macht im Prinzip nix. Alle haben ihn. Explizite Verpflichtungen gibts so erst mal nicht. Jedenfalls keine sofort sichtbaren. Und dennoch: Ich bin aus Erfahrung für konsequente Verweigerung. Jedenfalls solange es keinen echten Markt und Wettbewerb gibt.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Atue001 »

Die Computerriesen von heute sind gar nicht so mächtig, wie sie scheinen. Vor wenigen Jahren noch gab es teilweise ganz andere Player, und viele von denen spielen heute keine oder allenfalls eine untergeordnete Rolle. Der Computermarkt als solcher ist überhaupt noch ein sehr junger Markt, und welche global player morgen und übermorgen dran sind, da ist noch vieles offen.

In der allgemeinen Wahrnehmung spricht man gerne von google, Amazon, Microsoft, Apple und Facebook - doch zum dem Markt gehören mindestens genauso Firmen wie Alibaba, JD.com, Huawei oder Tencent. Und Konzerne wie Sina, die Sina Waibo betreiben, gehören halt auch zu dem Teil der Internetwelt, die weltweit sehr bedeutend sind, aber die hierzulande kaum jemand kennt. Nicht unterschätzen sollte man auch Unternehmen wie Tata CS - mit immerhin 427.000 Mitarbeitern....oder Infosys mit immerhin noch 228.000 Mitarbeitern. Sie sind Vorzeigefirmen der indischen IT-Szene, die stark im kommen ist.

Auch nicht unterschätzen sollte man Europa, auch wenn man den alten Kontinent gerne IT mäßig belächelt. Europa ist durchaus in der Lage, wenn es denn will, eine eigene Industrie aufzubauen. Mit Airbus hat man es schon einmal gezeigt - und wenn die Initiativen für eine Europäische Cloud greifen, wird sich der Markt hier nochmals deutlich verändern.

Im Bereich der Unternehmenssoftware spielt SAP durchaus recht weit oben in der IT Liga mit. Aber auch die französische ATOS ist nicht zu unterschätzen, und Dassault Systemes spielt auch mit.

Wenn Europa will, kann man binnen weniger Jahre den lokalen Markt massiv in Richtung europäischer Anbieter drehen - die DSGVO ist ein extrem scharfes Schwert, um gerade auch US-Amerikanische Firmen, aber auch chinesische Firmen aus dem europäischen Markt rauszuhalten. Und: Billige Smartphones für Europa herzustellen ist nicht so arg dramatisch - auch für den amerikanischen Markt werden die nicht in deren Heimat produziert, sondern in Fernost.

Gerade weil in der modernen IT-Industrie extrem viel standardisiert wird, und viele Technologien Open Source sind, kann sich der Markt binnen weniger Jahre sehr leicht dramatisch verändern.
Im Bereich der Software würde ich beispielsweise auch Israel und in Teilen Russland durchaus zu den relevanten Playern bezüglich Innovationen zählen....und vor allem nicht unterschätzen.

P.S.: Wer mal nach einer tauglichen Alternative zum Office von Microsoft sucht, sollte sich nicht nur LibreOffice und OpenOffice anschauen - auch FreeOffice von Softmaker ist einen Blick wert - das wird übrigens von einem mittelständischen deutschen Unternehmen vorangetrieben. Wer auch chinesischen Anbietern traut, kann sich Kingsoft WPS Office anschauen.
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schokoschendrezki
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von schokoschendrezki »

Atue001 hat geschrieben:(13 Jul 2020, 23:32)

Die Computerriesen von heute sind gar nicht so mächtig, wie sie scheinen. Vor wenigen Jahren noch gab es teilweise ganz andere Player, und viele von denen spielen heute keine oder allenfalls eine untergeordnete Rolle. Der Computermarkt als solcher ist überhaupt noch ein sehr junger Markt, und welche global player morgen und übermorgen dran sind, da ist noch vieles offen.

In der allgemeinen Wahrnehmung spricht man gerne von google, Amazon, Microsoft, Apple und Facebook - doch zum dem Markt gehören mindestens genauso Firmen wie Alibaba, JD.com, Huawei oder Tencent. Und Konzerne wie Sina, die Sina Waibo betreiben, gehören halt auch zu dem Teil der Internetwelt, die weltweit sehr bedeutend sind, aber die hierzulande kaum jemand kennt. Nicht unterschätzen sollte man auch Unternehmen wie Tata CS - mit immerhin 427.000 Mitarbeitern....oder Infosys mit immerhin noch 228.000 Mitarbeitern. Sie sind Vorzeigefirmen der indischen IT-Szene, die stark im kommen ist.

Auch nicht unterschätzen sollte man Europa, auch wenn man den alten Kontinent gerne IT mäßig belächelt. Europa ist durchaus in der Lage, wenn es denn will, eine eigene Industrie aufzubauen. Mit Airbus hat man es schon einmal gezeigt - und wenn die Initiativen für eine Europäische Cloud greifen, wird sich der Markt hier nochmals deutlich verändern.

Im Bereich der Unternehmenssoftware spielt SAP durchaus recht weit oben in der IT Liga mit. Aber auch die französische ATOS ist nicht zu unterschätzen, und Dassault Systemes spielt auch mit.

Wenn Europa will, kann man binnen weniger Jahre den lokalen Markt massiv in Richtung europäischer Anbieter drehen - die DSGVO ist ein extrem scharfes Schwert, um gerade auch US-Amerikanische Firmen, aber auch chinesische Firmen aus dem europäischen Markt rauszuhalten. Und: Billige Smartphones für Europa herzustellen ist nicht so arg dramatisch - auch für den amerikanischen Markt werden die nicht in deren Heimat produziert, sondern in Fernost.

Gerade weil in der modernen IT-Industrie extrem viel standardisiert wird, und viele Technologien Open Source sind, kann sich der Markt binnen weniger Jahre sehr leicht dramatisch verändern.
Im Bereich der Software würde ich beispielsweise auch Israel und in Teilen Russland durchaus zu den relevanten Playern bezüglich Innovationen zählen....und vor allem nicht unterschätzen.

P.S.: Wer mal nach einer tauglichen Alternative zum Office von Microsoft sucht, sollte sich nicht nur LibreOffice und OpenOffice anschauen - auch FreeOffice von Softmaker ist einen Blick wert - das wird übrigens von einem mittelständischen deutschen Unternehmen vorangetrieben. Wer auch chinesischen Anbietern traut, kann sich Kingsoft WPS Office anschauen.
Guter Beitrag! In Europa gibt es gerade in osteuropäischen Städten wie etwa Tallinn, Krakau, Prag, Brno eine sehr innovative Szene von IT-Neugründungen. Vielleicht können die unbefangener agieren, eben weil man sie (noch immer) nicht so richtig auf dem Schirm hat. Nur als ein Beispiel von vielen: "Prusa 3d". Ein Elektronik-Musiker aus Prag spielt mit seiner Firma im Bereich 3d-Druck innerhalb kürzester Zeit inzwischen weltweit in der Ersten Liga.

Open Source ist nicht immer oder sogar sehr häufig nicht als solche auf den ersten Blick sichtbar, das stimmt schon. Aber andererseits:Ein Projekt wie "Ubuntu Touch" (Smartphones, Tablets auf Basis von Ubuntu) wurde 2017 eingestellt.

Technik, Wirtschaft ist das eine. Gesellschaft, Kultur das andere. Mir persönlich ist es sehr wichtig, die Welt, die Gesellschaft aus der Außenperspektive betrachten zu können. Und das heißt: Konsumelektronikwellen ersteinmal skeptisch und distanziert zu sehen. Nicht mitmachen bei dem, was alle machen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Kamikaze
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Kamikaze »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Jul 2020, 08:53)
Ich denke schon, dass das Grundproblem auf einer abstrakten Ebene mit der gleichzeitigen Forderung nach Übersicht und Detailgenauigkeit schon irgendwie auf einer systemischen Ebene beschrieben ist. Und dieses Grundproblem tritt nicht nur bei "Textverarbeitung" auf.
Warum sollte diesem Dilemma nicht demnächst mit "Augmented Reality" begegnet werden?
VR-Brillen für Smartphones gibt es ja schon. Weshalb sollte man das nicht mit einer (realen oder virtuellen) Tastatur und einem (oder mehreren, beliebig großen) virtuellen "Monitoren" in den Griff bekommen können? Diese Monitore existieren natürlich nur virtuell, könnten dank der Kombination aus Kameras, Lage- und Beschleunigungssensoren, sowie der Rechenpower eines Smartphones überall genutzt werden, wo sich der Nutzer die entsprechende VR-Brille auf die Nase setzt.
Sieht zwar anfangs vermutlich komisch aus, aber meine bisherigen Erfahrungen mit VR und Augmented-Reality lassen auf Großes hoffen. Warum sollte dieses Potential nur für Spielereien verwendet aber nicht im "produktiven Geschäft" eingesetzt werden?
Warum sollte man sich nicht im Cafe oder im Park seinen virtuellen Arbeitsplatz einrichten können? Ein virtueller Schreibtisch im Grünen sozusagen, den nur der Nutzer sehen kann...
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Ammianus
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von Ammianus »

Kamikaze hat geschrieben:(14 Jul 2020, 09:11)

Warum sollte diesem Dilemma nicht demnächst mit "Augmented Reality" begegnet werden?
VR-Brillen für Smartphones gibt es ja schon. Weshalb sollte man das nicht mit einer (realen oder virtuellen) Tastatur und einem (oder mehreren, beliebig großen) virtuellen "Monitoren" in den Griff bekommen können? Diese Monitore existieren natürlich nur virtuell, könnten dank der Kombination aus Kameras, Lage- und Beschleunigungssensoren, sowie der Rechenpower eines Smartphones überall genutzt werden, wo sich der Nutzer die entsprechende VR-Brille auf die Nase setzt.
Sieht zwar anfangs vermutlich komisch aus, aber meine bisherigen Erfahrungen mit VR und Augmented-Reality lassen auf Großes hoffen. Warum sollte dieses Potential nur für Spielereien verwendet aber nicht im "produktiven Geschäft" eingesetzt werden?
Warum sollte man sich nicht im Cafe oder im Park seinen virtuellen Arbeitsplatz einrichten können? Ein virtueller Schreibtisch im Grünen sozusagen, den nur der Nutzer sehen kann...
Als ich das gelesen habe googlete ich gleich, wie weit das mit den Chips für Blinde ist. Da sind sie wohl jetzt bei 5 % Sehfähigkeit. Aber die Erde dreht sich. Und die Vorstellung was alles wohl mal möglich sein wird, wenn sich das gesamte Nervensystem anschließen lässt - und das wird kommen, weil eigentlich nichts gegen diese Möglichkeit spricht.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
franzmannzini

Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von franzmannzini »

Maxxy01 hat geschrieben:(11 Jul 2020, 07:17)

Und wenn er sein Smartphone verliert oder es kaputt geht, ist er plötzlich von vielem ausgeschlossen.

Für Internet-Banking muss ich zB. zwingend ein Internet-fähiges Smartphone haben, auch wenn ich alles am PC mache. Ich muss inzwischen eine Authentisierungs-Äpp nutzen, sonst geht gar nichts. Früher wurde noch ein TAN über SMS gesendet wurde, wofür das schäbigste Billig-Händie genügte. Angeblich bringt die neue Methode einen Gewinn an Sicherheit.
Bei der Sparkasse, gibt es noch das optische TAN-Verfahren.
Da steckst Du Deine Karte in ein Gerät, und hältst es auf einen flimmernden Strichcode am Monitor.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von H2O »

franzmannzini hat geschrieben:(14 Jul 2020, 21:25)

Bei der Sparkasse, gibt es noch das optische TAN-Verfahren.
Da steckst Du Deine Karte in ein Gerät, und hältst es auf einen flimmernden Strichcode am Monitor.
Das Verfahren wird von etlichen Banken im Online Banking angeboten. Ist schön einfach für ältere Leute und Smartphone-Verweigerer. Aber deutlich eleganter ist die TanToGo. Kein zusätzliches Gerät; die App der Bank muß einmal geladen werden, und ganz am Anfang gibt es eine Mini-Korrespondenz mit dem Bankinstitut.

Inzwischen gibt es Bezahlprogramme der großen Supermarkt-Ketten. Da reicht ebenfalls ein Smartphone mit der zugehörigen App des Supermarkts.

Es ist natürlich wahr, daß es beim Verlust des Smartphones etwas aufregend zugeht. Aber ich habe mich auch schon hinreichend aufgeregt, als mir im Hotel Portemonnaie mit Ausweis und Kreditkarten "abhanden gekommen" waren.
franzmannzini

Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von franzmannzini »

H2O hat geschrieben:(14 Jul 2020, 21:59)

Das Verfahren wird von etlichen Banken im Online Banking angeboten. Ist schön einfach für ältere Leute und Smartphone-Verweigerer. Aber deutlich eleganter ist die TanToGo. Kein zusätzliches Gerät; die App der Bank muß einmal geladen werden, und ganz am Anfang gibt es eine Mini-Korrespondenz mit dem Bankinstitut.

Inzwischen gibt es Bezahlprogramme der großen Supermarkt-Ketten. Da reicht ebenfalls ein Smartphone mit der zugehörigen App des Supermarkts.

Es ist natürlich wahr, daß es beim Verlust des Smartphones etwas aufregend zugeht. Aber ich habe mich auch schon hinreichend aufgeregt, als mir im Hotel Portemonnaie mit Ausweis und Kreditkarten "abhanden gekommen" waren.
Dafür muß man aber einen neuen Account anlegen.

Und wenn man die Bezahl-Apps der Ketten benutzen will, kommen weitere Accounts dazu.

Bei meiner letzten Account-Zählung Privat und beruflich kam ich auf 1344 Accounts, alle mit Benutzernamen un Passwort, die kann ich mir einfach nicht mehr merken,
also benötige ich eines nicht, noch mehr Accounts.

Mein Portmonnaie ist mir noch nie abhanden gekommen, da sind nämlich immer mehrere tausend Euro drin, mit denen ich jederzeit alles bezahlen kann.
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Re: Der ganz normale Computer im echten Leben

Beitrag von H2O »

Mein Portmonnaie ist mir noch nie abhanden gekommen, da sind nämlich immer mehrere tausend Euro drin, mit denen ich jederzeit alles bezahlen kann.
Mir ist mein Portemonnaie auch noch nie abhanden gekommen, obwohl ich solche Summen nur vom Hörensagen kenne. Ich schrieb doch auch, daß mir mein Portemonnaie mit Kreditkarten und Ausweis abhanden gekommen worden ist. Nachts im Schlaf im Hotel bei offenem Fenster. Da kam eben nicht nur frische Luft herein. Das war aufregend! Die Carabinieri haben mir aber für die Heimreise sofort Ersatzpapiere ausgestellt. Gottseidank hatte das Hotel pflichtgemäß eine Photokopie meiner Ausweispapiere angefertigt.
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