Wir brauchen mehr deutsche Online-Dienste

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Amun Ra
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Re: Wir brauchen mehr deutsche Online-Dienste

Beitrag von Amun Ra »

gallerie hat geschrieben:(07 Jan 2020, 17:21)

...
Waren wir damals besser politisch informiert????
Nein, wart ihr nicht. Ihr überbewertet lediglich eure eigene Wichtigkeit und hernach die Bedeutung eurer 'persönlichen Daten'.

Keine Sau interessiert sich für euren Fußfetisch, eure bevorzugten Sexspielzeuge oder eure Kleidungsvorlieben. Niemand interessiert sich dafür, dass ihr einen neuen Badezimmerschrank sucht. Und erst Recht niemanden juckt es, dass ihr letztes Jahr auf Malle wart und was ihr da gemacht habt. Schraubt mal eure gefühlte Wichtigkeit auf ein reales Maß herunter. Nicht einmal Google interessiert sich dafür, die lassen das durch einen Algorithmus auswerten, weil selbst denen eure 'privaten Daten' egal sind. Google interessiert sich nur dafür, wie sie damit Geld machen können.

Wer keine 'privaten Daten' von sich preisgeben will, der sollte das Internet meiden wie der Teufel das Weihwasser. Das will aber von den ach so Besorgten witzigerweise auch niemand.
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Amun Ra
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Re: Wir brauchen mehr deutsche Online-Dienste

Beitrag von Amun Ra »

Aldemarin hat geschrieben:(07 Jan 2020, 15:51)

...Denkbar wäre doch so etwas unter Federführung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten.
Die sind die letzten. Die bekommen nicht einmal ihre bisherigen Aufgaben sauber erledigt. :D Ausgerechnet der ÖRR, der geleitet wird von einem Haufen Steinzeitrentner für die das Internet noch immer Neuland ist und die der Jugendkultur gefühlt 50 Jahre hinterherhinken. Nene, wie grandios der ÖRR jedesmal scheitert, wenn er versucht ein Programm speziell für den Onlinemarkt anzubieten konnte man ja an seinem desaströsen Funk Debakel sehen.
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gallerie
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Re: Wir brauchen mehr deutsche Online-Dienste

Beitrag von gallerie »

Amun Ra hat geschrieben:(09 Jan 2020, 10:27)

Nein, wart ihr nicht. Ihr überbewertet lediglich eure eigene Wichtigkeit und hernach die Bedeutung eurer 'persönlichen Daten'.

Keine Sau interessiert sich für euren Fußfetisch, eure bevorzugten Sexspielzeuge oder eure Kleidungsvorlieben. Niemand interessiert sich dafür, dass ihr einen neuen Badezimmerschrank sucht. Und erst Recht niemanden juckt es, dass ihr letztes Jahr auf Malle wart und was ihr da gemacht habt. Schraubt mal eure gefühlte Wichtigkeit auf ein reales Maß herunter. Nicht einmal Google interessiert sich dafür, die lassen das durch einen Algorithmus auswerten, weil selbst denen eure 'privaten Daten' egal sind. Google interessiert sich nur dafür, wie sie damit Geld machen können.

Wer keine 'privaten Daten' von sich preisgeben will, der sollte das Internet meiden wie der Teufel das Weihwasser. Das will aber von den ach so Besorgten witzigerweise auch niemand.
...schade eigentlich, denn diese Daten sind kulturrelevant!
linusbehrbohm
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Re: Wir brauchen mehr deutsche Online-Dienste

Beitrag von linusbehrbohm »

Auch wenn Datenschutz wichtig ist, ich denke dass uns diese Angst um unsere Privatsphäre genau davor zurückhält, digitale Technologie zu nutzen. Diese Technologien dienen oft genau dazu, Transparenz zu schaffen um besser lernen und planen zu können. Also ist Datenschutz eigentlich nicht die zentrale Aufgabe von Online-Diensten. Wer seine Daten auf einer Webseite eingibt, muss damit leben können, dass diese an andere weitergegeben werden. Vertrauenswürdiger Datenschutz ist sekundär.

Zunächst sollten wir uns darauf konzentrieren, überhaupt Online-Dienste anbieten zu können, und dabei können wir viel von bereits bestehenden Lösungen in den USA lernen. Cloud-Dienste, verteilte Datenbanken, Rechenzentren, Glasfaser .. in all diese Infrastruktur müssen wir investieren um die Grundlage für eine digitale Wirtschaft zu schaffen. Ich denke dabei sollten wir auf Europäische Lösungen setzen, da soetwas im interesse ganz Europas ist und wir so mehr Finanzmittel einsetzen können. Wenn diese Server erstmal laufen kann man sich auch über die Datenschutzverordnungen der angebotenen Dienste Gedanken machen.

ich denke es wird auf europäische Software-Standards hinauslaufen, welche von zertifizierten Diensten eingesetzt werden müssen. Die EU muss nah mit der Open Source Gemeinschaft zusammenarbeiten, um schnell auf technologischen Wandel reagieren zu können und nicht überholt zu werden. Jeder der sich für Open Source interessiert sollte mal ein wenig über Github surfen, um ein Bild davon zu bekommen. genau in soetwas muss das EU-Parlament sich am Ende integrieren, weil dort die Regeln implementiert werden, mit denen diese Programme am Ende laufen. Hier ein Beispiel einer Programmbibliothek: https://github.com/tokio-rs/tokio
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Re: Wir brauchen mehr deutsche Online-Dienste

Beitrag von JosefG »

Es gibt inzwischen das neue VZ.net, als Nachfolger von studiVZ und meinVZ. Bin auch dabei.
Die Macher sind deutsch, aber bei den Eigentümern bin ich nicht sicher.
https://de.wikipedia.org/wiki/VZ.net

Edit: 'Besitzverhältnissen' ersetzt durch 'Eigentümern'.
Zuletzt geändert von JosefG am Mo 19. Okt 2020, 12:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wir brauchen mehr deutsche Online-Dienste

Beitrag von Teeernte »

linusbehrbohm hat geschrieben:(18 Oct 2020, 23:37)

Auch wenn Datenschutz wichtig ist, ich denke dass uns diese Angst um unsere Privatsphäre genau davor zurückhält, digitale Technologie zu nutzen. Diese Technologien dienen oft genau dazu, Transparenz zu schaffen um besser lernen und planen zu können. Also ist Datenschutz eigentlich nicht die zentrale Aufgabe von Online-Diensten. Wer seine Daten auf einer Webseite eingibt, muss damit leben können, dass diese an andere weitergegeben werden. Vertrauenswürdiger Datenschutz ist sekundär.

Zunächst sollten wir uns darauf konzentrieren, überhaupt Online-Dienste anbieten zu können, und dabei können wir viel von bereits bestehenden Lösungen in den USA lernen. Cloud-Dienste, verteilte Datenbanken, Rechenzentren, Glasfaser .. in all diese Infrastruktur müssen wir investieren um die Grundlage für eine digitale Wirtschaft zu schaffen. Ich denke dabei sollten wir auf Europäische Lösungen setzen, da soetwas im interesse ganz Europas ist und wir so mehr Finanzmittel einsetzen können. Wenn diese Server erstmal laufen kann man sich auch über die Datenschutzverordnungen der angebotenen Dienste Gedanken machen.

ich denke es wird auf europäische Software-Standards hinauslaufen, welche von zertifizierten Diensten eingesetzt werden müssen. Die EU muss nah mit der Open Source Gemeinschaft zusammenarbeiten, um schnell auf technologischen Wandel reagieren zu können und nicht überholt zu werden. Jeder der sich für Open Source interessiert sollte mal ein wenig über Github surfen, um ein Bild davon zu bekommen. genau in soetwas muss das EU-Parlament sich am Ende integrieren, weil dort die Regeln implementiert werden, mit denen diese Programme am Ende laufen. Hier ein Beispiel einer Programmbibliothek: https://github.com/tokio-rs/tokio
https://github.com/about

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von IRGENDWAS muss so ein Datendienst ja leben. Die Leute wollen kein Geld zahlen - und Werbung will auch keiner.

Also "verkauft" man seine Daten....

WIR jammern - wegen des Datenschutzes. Die jungen Leute, die mit sowas aufgewachsen sind - haben eine Onlineidentität , die der "Nächste" kennt - die sich aber 100% von der Reellen unterscheidet.

Warum geht es "online" mit Realdaten schlecht ? Datenschutz ? weniger - die Onlinekriminalität ist verheerender....und die Polizei hat nicht nachgezogen.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Wir brauchen mehr deutsche Online-Dienste

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

JosefG hat geschrieben:(19 Oct 2020, 02:40)

Es gibt inzwischen das neue VZ.net, als Nachfolger von studiVZ und meinVZ. Bin auch dabei.
Die Macher sind deutsch, aber bei den Besitzverhältnissen bin ich nicht sicher.
https://de.wikipedia.org/wiki/VZ.net
Was sollen Besitzverhältnisse sein?
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Re: Wir brauchen mehr deutsche Online-Dienste

Beitrag von JosefG »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(19 Oct 2020, 09:15)

Was sollen Besitzverhältnisse sein?
Hab's geändert.
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Re: Wir brauchen mehr deutsche Online-Dienste

Beitrag von linusbehrbohm »

Teeernte hat geschrieben:(19 Oct 2020, 07:41)

von IRGENDWAS muss so ein Datendienst ja leben. Die Leute wollen kein Geld zahlen - und Werbung will auch keiner.

Also "verkauft" man seine Daten....
Ein staatlicher Dienst sollte im Idealfall von Steuern finanziert werden, oder einen einheitlichen Zugang zu kostenpflichtigen Diensten anbieten, denke ich. Aber es soll ja auch freie Dienste geben, die sich eben auch über Werbung oder irgendwelche Statistiken finanzieren können.
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