Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

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Ein Terraner
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

Raskolnikof hat geschrieben:(23 Sep 2018, 23:15)

Wenn ich an meinem Wohnort 4G in stabiler Qualität und zum Festnetzpreis hätte würde ich meinen Festnetzanschluss umgehend kündigen.
Was wohl der Vermieter sagt wenn ich eine Antenne auf das Dach montiere?

P.S. Mobile Volumentarife ist ja das nächste Steinzeitproblem in Deutschland.
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Raskolnikof
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Ja, Volumentarife oder Freiminuten im Mobilnetz zeigen auf, dass die deutschen Anbieter am Limit sind. Zum Vergleich: Im Juli in Finnland. SIM-Karte mit einem Monat Laufzeit (online verlängerbar) von Anbieter Telia im R-Kioski für 17,95 Euro erworben. Non limit und G4 überall wo wir uns befanden, selbst im einsamsten Nordkarelien nahe der russischen Grenze, wo gefühlt nur Elche leben (die wir aber nicht sahen). Abends immer deutsches Fernsehen über Magine TV in HD geschaut und dabei über 120 GB Datenvolumen verbraucht. Da wäre ich in D. arm geworden.
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H2O
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(23 Sep 2018, 22:55)

Finnland hatte aber ein sehr gut ausgebautes analoges Kabelnetz bis hin zum einsamsten Bauern Nordkareliens, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Als dann der Wunsch nach schnellem Internet laut wurde und jeder Finne an jedem Ort telefonieren wollte entschied man sich für eine Sache, dem konsequenten mobilen Netzausbau bei gleichzeitiger Vernachlässigung bzw. Rückbau des Kabelnetzes. das hat zur Folge, das vielerorts und zunehmend kein Kabelnetz mehr zur Verfügung steht. Die für die Telekommunikation und Datenübertragung zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen müssen sich so nicht zwei parallel vorhandene Techniken teilen.

Unsere Netzplaner sind ganz sicherlich keine einfallslosen Stümper, aber clevere Geschäftsleute. Mit unserer doppelspurigen Netzpolitik lässt sich natürlich viel mehr Geld verdienen.
Ja, warum nicht Geld verdienen? Wenn der Kundenbedarf dabei befriedigt wird, dann ist das aus meiner Sicht nichts Verwerfliches. Schlecht ist nur, wenn man "bis 16 GB" verspricht und im praktischen Betrieb nur 6 GB heraus kommen. Aber davon merke ich ohnehin mit meiner alten HW nichts.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(23 Sep 2018, 23:01)

Genau da geht es doch schon los: "Ich vermute, daß es sie gibt". Das kann sein, kann aber auch nicht sein. Was die konkreten Anwendunden sind sind die die man überall haben möchte:
- EMails abrufen
- Whatts App
. Routenplaner
- Internet (Google)
. etc...
=> Das alles ist schon mit 3G möglich aber immer wieder trifft man auf Nix oder Edge! Und das ganze gar nicht weit von Ballungsräumen entfert!
=> Warum also G5 ausbauen wenn es doch noch an vielen anderen Stellen bereits im Minimalen hakt?
=> Was ist denn die vermutete Anwendung für 5G für den Otto-Normalverbraucher?
Mein Bedarf an Nachrichten hält sich in Grenzen. Ich stelle nicht mein Zelt in der Tucheler Heide auf und erwarte dort drei Wochen lang e-mail und streaming video. Mit dem Fahrzeug verläßt man diese Löcher doch nach vielleicht 15 min. Natürlich wäre es besser, die Löcher gäbe es erst gar nicht.

Mit der Übertragungstechnik 5G dürften sich Anwendungen der Wirtschaft finden und Ämter finden, mit denen Sie und ich nur wenig zu tun haben. Dennoch sind diese Anwendungen sinnvoll, wenn wir unser Land zukunftssicher ausbauen wollen.

Ich sehe das ähnlich wie mit den erneuerbaren Energien; der Ausbau könnte besser ablaufen, aber sinnvoll ist der Ausbau aus mindestens 3 Gründen. Dennoch wird tüchtig gemeckert.

Merken Sie als Nutzer von Internetradio etwas vom Dopplereffekt, wenn sie aus einem LTE-Empfangsgebiet ins nächst wechseln?
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

H2O hat geschrieben:(24 Sep 2018, 08:32)

Ja, warum nicht Geld verdienen? Wenn der Kundenbedarf dabei befriedigt wird, dann ist das aus meiner Sicht nichts Verwerfliches. Schlecht ist nur, wenn man "bis 16 GB" verspricht und im praktischen Betrieb nur 6 GB heraus kommen. Aber davon merke ich ohnehin mit meiner alten HW nichts.
Nur ist es bei uns ja so, dass der Kundenbedarf bei einem nicht unbedeutenden Anteil unserer Bürger eben nicht befriedigt wird. Ich vertrete immer noch die Meinung, dass insbesondere in unterversorgten (ländlichen) Gegenden anstatt auf Glasfaser auf schnelles mobiles Internet gesetzt werden sollte. Das ist preiswerter und schneller umgesetzt. Neben Finnland haben das Schweden, Norwegen und auch andere EU-Staaten bewiesen. Oder Estland: Da ist Kabelgebundenes Internet eher unbekannt. Ein ehemaliger Kollege arbeitet dort als Lehrer. Ganz egal, wo er sich im Land gerade aufhält, Laptop aufgeklappt und los gehts. HD-Streaming? Jederzeit und überall.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(24 Sep 2018, 10:27)

Nur ist es bei uns ja so, dass der Kundenbedarf bei einem nicht unbedeutenden Anteil unserer Bürger eben nicht befriedigt wird. Ich vertrete immer noch die Meinung, dass insbesondere in unterversorgten (ländlichen) Gegenden anstatt auf Glasfaser auf schnelles mobiles Internet gesetzt werden sollte. Das ist preiswerter und schneller umgesetzt. Neben Finnland haben das Schweden, Norwegen und auch andere EU-Staaten bewiesen. Oder Estland: Da ist Kabelgebundenes Internet eher unbekannt. Ein ehemaliger Kollege arbeitet dort als Lehrer. Ganz egal, wo er sich im Land gerade aufhält, Laptop aufgeklappt und los gehts. HD-Streaming? Jederzeit und überall.
Ich vermute, daß unser Netzausbau nach kommerziellem Interesse voran getrieben wird. Kann sein, daß mit flächendeckendem Ausbau der Gewinn langsamer steigt. Ist denn in Finnland oder Estland der Netzausbau in staatlicher Hand? (Wo er aus meiner Sicht auch hin gehört, wie der Straßenbau und die Wasserversorgung!)
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

Raskolnikof hat geschrieben:(24 Sep 2018, 10:27)

Nur ist es bei uns ja so, dass der Kundenbedarf bei einem nicht unbedeutenden Anteil unserer Bürger eben nicht befriedigt wird. Ich vertrete immer noch die Meinung, dass insbesondere in unterversorgten (ländlichen) Gegenden anstatt auf Glasfaser auf schnelles mobiles Internet gesetzt werden sollte. Das ist preiswerter und schneller umgesetzt. Neben Finnland haben das Schweden, Norwegen und auch andere EU-Staaten bewiesen. Oder Estland: Da ist Kabelgebundenes Internet eher unbekannt. Ein ehemaliger Kollege arbeitet dort als Lehrer. Ganz egal, wo er sich im Land gerade aufhält, Laptop aufgeklappt und los gehts. HD-Streaming? Jederzeit und überall.
Also meine Erfahrungen mit Kabelloser Datenübertragung ist das es meistens Probleme macht da es zu beeinflussbar ist (z.b. Wände), für einen schnellen Erfolg mag das durchaus eine Lösung sein. Aber wenn man sich ansieht wohin die Entwicklung geht wird auch Deutschland nicht um die letzte Meile in Glasfaser herumkommen.

In Estland und Singapur wurden schon vor 2 Jahren angefangen 10-GBit Verbindungen bei Privatkunden auszurollen.

https://www.golem.de/news/ng-pon2-glasf ... 19177.html
https://www.hardwareluxx.de/index.php/n ... tland.html

Es ist noch nicht mal ansatzweise in der Politik angekommen wie Rückständig Deutschland in diesem Bereich wirklich ist. :?

[youtube][/youtube]
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Ist es wirklich so immens wichtig, dass in jedem Wald eine schnelle Internetverbindung verfügbar ist? Gibt es wirklich so viele sich für besonders wichtig haltende Personen, die immer, auch wenn sie gerade unterwegs sind, das Internet nutzen müssen?
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Fuerst_48 »

KarlRanseier hat geschrieben:(24 Sep 2018, 11:53)

Ist es wirklich so immens wichtig, dass in jedem Wald eine schnelle Internetverbindung verfügbar ist? Gibt es wirklich so viele sich für besonders wichtig haltende Personen, die immer, auch wenn sie gerade unterwegs sind, das Internet nutzen müssen?
Gute Frage! Die Net-Freaks sollen nach Südkorea auswandern, dort ist bald alles "vernetzt"...sogar die Intimsphäre und der Tablettenkonsum. Orwell schau oba!!
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(24 Sep 2018, 11:53)

Ist es wirklich so immens wichtig, dass in jedem Wald eine schnelle Internetverbindung verfügbar ist? Gibt es wirklich so viele sich für besonders wichtig haltende Personen, die immer, auch wenn sie gerade unterwegs sind, das Internet nutzen müssen?
Ja, alleine schon um den Wirtschaftsstandort zu sichern. Auch wenn vielleicht noch einige auf Schreibmaschinen setzen, das ist leider nicht mehr state of the art.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Sep 2018, 11:57)

Gute Frage! Die Net-Freaks sollen nach Südkorea auswandern, dort ist bald alles "vernetzt"...sogar die Intimsphäre und der Tablettenkonsum. Orwell schau oba!!
Dieses "Ich brauch das nicht, also hat es auch sonst niemand zu brauchen." kannst du stecken lassen. :)
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Fuerst_48 »

Ein Terraner hat geschrieben:(24 Sep 2018, 12:02)

Dieses "Ich brauch das nicht, also hat es auch sonst niemand zu brauchen." kannst du stecken lassen. :)
Bisschen eigenwillig, was du da hineininterpretierst. [MOD] - Beleidigung
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Ein Terraner hat geschrieben:(24 Sep 2018, 12:01)

Ja, alleine schon um den Wirtschaftsstandort zu sichern. Auch wenn vielleicht noch einige auf Schreibmaschinen setzen, das ist leider nicht mehr state of the art.

Ah, da ist er wieder, der Wirtschaftsstandort! Hat man lange nicht gehört, ich habe den Begriff fast schon so schmerzlich vermisst wie den vom "Reformstau". Danke!

Ich schrieb vom MOBILEN Internet. Wer braucht im Wald eine schnelle Internetverbindung? :?:
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(24 Sep 2018, 12:47)

Ah, da ist er wieder, der Wirtschaftsstandort! Hat man lange nicht gehört, ich habe den Begriff fast schon so schmerzlich vermisst wie den vom "Reformstau". Danke!

Ich schrieb vom MOBILEN Internet. Wer braucht im Wald eine schnelle Internetverbindung? :?:
Definiere Wald, meinst du echten Wald oder ein Dorf im Schwarzwald? Und zu Wirtschaftsstandort, du musst dich ja vielleicht nicht damit rumärgern wenn eine Firma im Ländlichen einen Online Service kauft und man dann Tage damit verbringt 5Gb Software zu übertragen. :mad2:
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

Fuerst_48 hat geschrieben:(24 Sep 2018, 12:06)

Bisschen eigenwillig, was du da hineininterpretierst.
Wie soll man deinen Ratschlag Deutschland zu verlassen wenn einem das Internet nicht passt sonst interpretieren ?
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

KarlRanseier hat geschrieben:(24 Sep 2018, 11:53)

Ist es wirklich so immens wichtig, dass in jedem Wald eine schnelle Internetverbindung verfügbar ist? Gibt es wirklich so viele sich für besonders wichtig haltende Personen, die immer, auch wenn sie gerade unterwegs sind, das Internet nutzen müssen?
Es ist doch völlig egal wer schnelles Internet wünscht und wofür. Tatsache ist, dass der Ruf danach immer lauter wird. Wir leben nicht in der ehemaligen DDR, wo uns von "oben" gesagt wird, was wir zu brauchen haben und was nicht. Ich persönlich bin ja zufrieden mit dem was ich habe (50 MBit/s). Wenn aber das Volk nach mehr schreit frage ich mich zwar auch "wofür das?" Das denke ich aber auch, wenn sich jemand eine 100.000 Euro-Karosse kauft.
Ich denke aber, dass es hier nicht um immer schnelleres Internet geht sondern in erster Linie darum, dass Deutschland Flächendeckend mit schnellem Internet versorgt wird und Funklöcher hoffentlich bald der Vergangenheit angehören.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

H2O hat geschrieben:(24 Sep 2018, 10:40)
Ich vermute, daß unser Netzausbau nach kommerziellem Interesse voran getrieben wird. Kann sein, daß mit flächendeckendem Ausbau der Gewinn langsamer steigt. Ist denn in Finnland oder Estland der Netzausbau in staatlicher Hand? (Wo er aus meiner Sicht auch hin gehört, wie der Straßenbau und die Wasserversorgung!)
Die folgenden Ausführungen beruhen auf Angaben eines finnischen Berufskollegen (Lehrer) und müssen so nicht 100-prozentig der Richtigkeit entsprechen:
In den dicht besiedelten Gebieten Finnlands, das sind die größeren Städte hauptsächlich im Süden des Landes und deren Umfeld sorgen die miteinander konkurrierenden Provider für den Netzausbau. Da ist mit relativ geringem Aufwand fetter Gewinn zu machen. Nicht so aber im finnischen „Outback“. Da ist das Geschäft für die finnischen Provider wenig attraktiv. Glasfaser wurde bzw. wird wenn überhaupt bis höchstens zwei Kilometer an kleinere Ortschaften oder Siedlungen herangeführt. Den Rest müssen dann die jeweiligen Kommunen zusammen mit den interessierten Providern reißen. Das gelingt aber nur, wenn die an einem Festnetzanschluss interessierten Unternehmen und Privatkunden bereit sind, sich an diesen Ausbaukosten zu beteiligen. Mit anderen Worten: Ein Festnetzanschluss in ländlichen Regionen Finnlands ist richtig teuer.
Da aber nun der finnische Staat jedem Bürger per Gesetz Internet mit bestimmter Mindestgeschwindigkeit zu erschwinglichen Preisen zugesichert hat (Einzelheiten kenne ich nicht) hat dieser in dünn besiedelten Bereichen Einheits-Funkmasten zu hunderten in den finnischen Wäldern errichtet. Netzbetreiber sind dann aber wie bei uns private Provider, die sich beim staatlichen Netzinhaber „einkaufen“. Es ist da also eine Mischung aus staatlicher und privater Initiative.

Für den finnischen Privatmann im ländlichen Bereich ist meist ein Festanschluss gar nicht möglich oder schlicht zu teuer (geworden). Vielen Kunden wurde da einfach der analoge Anschluss gekappt und ihnen die Wahl gelassen zwischen teurem Glasfaseranschluss oder vergleichsweise billigsten Mobilfunk. Dies hat dazu geführt, dass Festnetzanschlüsse in ländlichen Gebieten Finnlands eigentlich nur noch bei Unternehmen anzutreffen sind und da mobiles Internet zur Normalität bei den Bürgern geworden ist.

Von meinen vielen dienstlichen und privaten Unternehmungen in Finnland kann ich sagen, dass dies hervorragend klappt. Während unseres diesjährigen vierwöchigen Aufenthalts im einsamen Nordkarelien waren wir froh, abends deutsches Fernsehen streamen zu können. Dieses grundsätzlich in HD-Qualität mit nicht einem einzigen Aussetzer zu keiner Zeit. Kabel Deutschland/Vodafone schafft das nicht.
Der Preis für die SIM-Karte mit 4G-Tarif, Flat, also ohne Limit, für einen Monat: 17,95 Euro. Man muss natürlich auch dort die Preise vergleichen. So kann eine Karte bei gleichen Leistungen bei einem anderen Anbieter auch fünf Euro teurer sein. Das ist aber letztlich auch egal. Finnland ist ein Land wo durchs Internet Milch und Honig fließt. Selbst Online-Zocker (ich bin keiner) sind mit dem mobilen Internet hoch zufrieden.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Teeernte »

Raskolnikof hat geschrieben:(24 Sep 2018, 16:09)

Es ist doch völlig egal wer schnelles Internet wünscht und wofür. Tatsache ist, dass der Ruf danach immer lauter wird. Wir leben nicht in der ehemaligen DDR, wo uns von "oben" gesagt wird, was wir zu brauchen haben und was nicht. Ich persönlich bin ja zufrieden mit dem was ich habe (50 MBit/s). Wenn aber das Volk nach mehr schreit frage ich mich zwar auch "wofür das?" Das denke ich aber auch, wenn sich jemand eine 100.000 Euro-Karosse kauft.
Ich denke aber, dass es hier nicht um immer schnelleres Internet geht sondern in erster Linie darum, dass Deutschland Flächendeckend mit schnellem Internet versorgt wird und Funklöcher hoffentlich bald der Vergangenheit angehören.
Keine DDR mehr ? Ja wir hatten zwar keine DickeThal Uhr.....aber jede Menge dünne Berguhren. (Ruhla 2 Stein Uhr)

Bis vor KURZEM hat die Bundesregierung das DVB-T/S mit zur DIGITALEN Durchdringung der Gesellschaft DAZU gezählt.

....und DVB-S/T kan ja nun JEDER empfangen, der nicht grad in einem Bunker wohnt. DIGGETHAL ? Hat JEDER. Gegen Zwangsabgabe.

So - nun will der Bürger aber nicht nur die Propaganda von oben.....sondern auch noch SEINEN Senf dazugeben.

Wofür das ?

Betreibe einfach einen kleinen live "Fernsehsender" im Neuland..... ...eben DAS KANN nicht jeder.....weil die Bandbreite nicht passt.....oder betreibe "Zalando" von zu hause... geht auch nicht.

Flächendeckend ? Ob nun der Acker südlich Anklam eine 4 G Abdeckung haben muss ?

Auch in der Schweiz "karrt" man einige Funkzellen noch umher.......Winter und Sommer Urlaubsgebiete überschneiden sich nicht IMMER.

Die kleinen Zellen für ein paar Tausend Urlauber ZUSÄTZLICH kann man schon mobil umherkarren.....für "Events" wird das ja auch hier gemacht.

>>> Es geht um die kleinen Klitschen - wo "GARNICHTS" ist ! Kein DSL, Kein 3G ...und kein 4G.....nicht vom Blauen, Magenta oder ROT.

NULL...

Hier muss !!! eine "Kartelabsprache" zur Grundversorgung - unter Leitung der Behörden her....

Die Absprache ist ja IMMERNOCH durch den STAAT verboten......- die Aufteilung der Versorgung der "Funk//DSL - löcher"
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Teeernte »

Raskolnikof hat geschrieben:(24 Sep 2018, 17:22)

Die folgenden Ausführungen beruhen auf Angaben...
Nur NEBENBEI....
Ab Stichtag 1. Juli 2010 wird ein Internetzugang mit einer Datenübertragungsrate von mindestens 1 MBit/s Downstream in Finnland ein Bürgerrecht.
Schreib doch einfach mal den Finnischen SATZ für >> FLAT Mobile 100 Mbit......oder dem Günstigsten 20 Giga "Basistarif" hier rein...

(Der überall verfügbar ist)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(24 Sep 2018, 17:22)

Die folgenden Ausführungen beruhen auf Angaben eines finnischen Berufskollegen (Lehrer) und müssen so nicht 100-prozentig der Richtigkeit entsprechen:
In den dicht besiedelten Gebieten Finnlands, das sind die größeren Städte hauptsächlich im Süden des Landes und deren Umfeld sorgen die miteinander konkurrierenden Provider für den Netzausbau. Da ist mit relativ geringem Aufwand fetter Gewinn zu machen. Nicht so aber im finnischen „Outback“. Da ist das Geschäft für die finnischen Provider wenig attraktiv. Glasfaser wurde bzw. wird wenn überhaupt bis höchstens zwei Kilometer an kleinere Ortschaften oder Siedlungen herangeführt. Den Rest müssen dann die jeweiligen Kommunen zusammen mit den interessierten Providern reißen. Das gelingt aber nur, wenn die an einem Festnetzanschluss interessierten Unternehmen und Privatkunden bereit sind, sich an diesen Ausbaukosten zu beteiligen. Mit anderen Worten: Ein Festnetzanschluss in ländlichen Regionen Finnlands ist richtig teuer.
Da aber nun der finnische Staat jedem Bürger per Gesetz Internet mit bestimmter Mindestgeschwindigkeit zu erschwinglichen Preisen zugesichert hat (Einzelheiten kenne ich nicht) hat dieser in dünn besiedelten Bereichen Einheits-Funkmasten zu hunderten in den finnischen Wäldern errichtet. Netzbetreiber sind dann aber wie bei uns private Provider, die sich beim staatlichen Netzinhaber „einkaufen“. Es ist da also eine Mischung aus staatlicher und privater Initiative.

Für den finnischen Privatmann im ländlichen Bereich ist meist ein Festanschluss gar nicht möglich oder schlicht zu teuer (geworden). Vielen Kunden wurde da einfach der analoge Anschluss gekappt und ihnen die Wahl gelassen zwischen teurem Glasfaseranschluss oder vergleichsweise billigsten Mobilfunk. Dies hat dazu geführt, dass Festnetzanschlüsse in ländlichen Gebieten Finnlands eigentlich nur noch bei Unternehmen anzutreffen sind und da mobiles Internet zur Normalität bei den Bürgern geworden ist.

Von meinen vielen dienstlichen und privaten Unternehmungen in Finnland kann ich sagen, dass dies hervorragend klappt. Während unseres diesjährigen vierwöchigen Aufenthalts im einsamen Nordkarelien waren wir froh, abends deutsches Fernsehen streamen zu können. Dieses grundsätzlich in HD-Qualität mit nicht einem einzigen Aussetzer zu keiner Zeit. Kabel Deutschland/Vodafone schafft das nicht.
Der Preis für die SIM-Karte mit 4G-Tarif, Flat, also ohne Limit, für einen Monat: 17,95 Euro. Man muss natürlich auch dort die Preise vergleichen. So kann eine Karte bei gleichen Leistungen bei einem anderen Anbieter auch fünf Euro teurer sein. Das ist aber letztlich auch egal. Finnland ist ein Land wo durchs Internet Milch und Honig fließt. Selbst Online-Zocker (ich bin keiner) sind mit dem mobilen Internet hoch zufrieden.
Vielen Dank; sehr aufschlußreich. Eine wirklich preisgünstige Leistung der Kombination von Staat und Providern. Hier bezahle ich der Deutschen Telekom für Internet >16 MB mit Telefon monatlich immer noch 39 €. Den Schickimicki-Kram (Fernsehen und Sport) habe ich nicht unter Vertrag genommen.

In Polen zahle ich der Polnischen Telekom t-mobile für LTE-Internet mit fester Adresse (für Video-Überwachungsanlage) und mobilem Telefonkanal der Alarmanlage auch etwa 40 €.

Mit beiden Leistungen bin ich nicht unzufrieden, aber preislich haben die Finnen eindeutig die Nase vorn, das muß der Neid ihnen lassen.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Ein Terraner hat geschrieben:(24 Sep 2018, 13:10)

Definiere Wald, meinst du echten Wald oder ein Dorf im Schwarzwald? Und zu Wirtschaftsstandort, du musst dich ja vielleicht nicht damit rumärgern wenn eine Firma im Ländlichen einen Online Service kauft und man dann Tage damit verbringt 5Gb Software zu übertragen. :mad2:

Nun, es gibt bekanntlich eine Internetsucht, und die nimmt in ihrer Häufigkeit zu. Vater Staat fühlt sich, wie auch beim Tabakkonsum, eher den Interessen der Dealer als denen der Opfer verpflichtet, vermutlich auch hier "wegen der Arbeitsplätze". :rolleyes:

Ich bin allerdings der Meinung, dass im Wald -und damit meine ich den Wald und kein Dorf- nicht unbedingt schnelles Internet verfügbar sein muss, und es ist auch wahrlich keine Katastrophe, wenn es ein paar Funklöcher gibt, das Gejaule anderer Löcher, weil in irgendwelchen Tunnels die Funkverbindung abreißt, ist absurd. :rolleyes:

Außerdem bin ich etwas verwundert und dachte, wir hätten in Deutschland eine "Marktwirtschaft". Wenn es so wäre, würde sich der Staat nicht darum kümmern, Funklöcher zu schließen oder schnelles Internet an jedem Ort zu ermöglichen, das täte der Markt. Funktioniert er etwa in diesem Bereich auch nicht? :?:
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(24 Sep 2018, 21:12)

Nun, es gibt bekanntlich eine Internetsucht, und die nimmt in ihrer Häufigkeit zu. Vater Staat fühlt sich, wie auch beim Tabakkonsum, eher den Interessen der Dealer als denen der Opfer verpflichtet, vermutlich auch hier "wegen der Arbeitsplätze". :rolleyes:

Ich bin allerdings der Meinung, dass im Wald -und damit meine ich den Wald und kein Dorf- nicht unbedingt schnelles Internet verfügbar sein muss, und es ist auch wahrlich keine Katastrophe, wenn es ein paar Funklöcher gibt, das Gejaule anderer Löcher, weil in irgendwelchen Tunnels die Funkverbindung abreißt, ist absurd. :rolleyes:

Außerdem bin ich etwas verwundert und dachte, wir hätten in Deutschland eine "Marktwirtschaft". Wenn es so wäre, würde sich der Staat nicht darum kümmern, Funklöcher zu schließen oder schnelles Internet an jedem Ort zu ermöglichen, das täte der Markt. Funktioniert er etwa in diesem Bereich auch nicht? :?:
Nur weil du das für absurd hältst wenn bei Überlandfahrten wichtige Telefonate nicht unterbrochen werden ist das für andere Menschen nicht genau so. Dieses "Ich brauch das nicht, also haben es andere auch nicht zu brauchen." zieht von dir genau so wenig.

P.S. Und Netzausbau mit Tabakkonsum zu vergleichen ist einfach nur der hinterletzte Dreck.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Teeernte hat geschrieben:(24 Sep 2018, 17:38)

Schreib doch einfach mal den Finnischen SATZ für >> FLAT Mobile 100 Mbit......oder dem Günstigsten 20 Giga "Basistarif" hier rein...
(Der überall verfügbar ist)
https://kauppa.telia.fi/yksityisille/tu ... netti.aspx
19,90 Euro ist der reguläre Preis bei Telia. Am R-Kioski (in jedem Dorf) ist das Starterset mit SIM-Karte für einen Monat für 17,95 Euro zu haben.
Der Preis 54,90 Euro beinhaltet neben der Monats-Flat einen mobilen Router von Huawei, der bei uns allein schon mehr kostet.
Verfügbarkeit: Überall dort wo Menschen eine feste Wohnung haben, zumindest im südlichen und mittleren Finnland. Bei den Elchen kann es schon mal langsamer werden. :D
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Ein Terraner hat geschrieben:(24 Sep 2018, 21:45)

Nur weil du das für absurd hältst wenn bei Überlandfahrten wichtige Telefonate nicht unterbrochen werden ist das für andere Menschen nicht genau so. Dieses "Ich brauch das nicht, also haben es andere auch nicht zu brauchen." zieht von dir genau so wenig.

P.S. Und Netzausbau mit Tabakkonsum zu vergleichen ist einfach nur der hinterletzte Dreck.

Internetsucht und Tabaksucht sind durchaus vergleichbar. Zwar begünstigt Erstere vermutlich nicht Lungenkrebs, sie führt aber dafür zu rapidem geistigem Verfall, das ist heute unbestritten.
Passivrauchen ist gesundheitsschädlich, während die Sackgesichter, die immer und überall telefonieren müssen, ihrer Umgebung nur gehörig auf den Zeiger gehen, weshalb die Handynutzung in immer mehr öffentlichen Verkehrsmitteln verboten ist. Wichtige Zeitgenossen müssen halt zu Hause bleiben.

Die Frage, wieso es in einer Marktwirtschaft Aufgabe des Staates sein soll, bis in den letzten Winkel die Verfügbarkeit des schnellen Internets zu garantieren, konnte bisher auch noch niemand beantworten.
Zuletzt geändert von KarlRanseier am Di 25. Sep 2018, 00:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Raskolnikof hat geschrieben:(24 Sep 2018, 21:51)

https://kauppa.telia.fi/yksityisille/tu ... netti.aspx
19,90 Euro ist der reguläre Preis bei Telia. Am R-Kioski (in jedem Dorf) ist das Starterset mit SIM-Karte für einen Monat für 17,95 Euro zu haben.
Der Preis 54,90 Euro beinhaltet neben der Monats-Flat einen mobilen Router von Huawei, der bei uns allein schon mehr kostet.
Verfügbarkeit: Überall dort wo Menschen eine feste Wohnung haben, zumindest im südlichen und mittleren Finnland. Bei den Elchen kann es schon mal langsamer werden. :D

Und was ist, wenn ein Sklave Urlaub in Lappland macht und dort nicht überall das Internet nutzen kann? Dann entgeht seinem Arbeitgeber doch tatsächlich Gewinn, was ein Skandal ist, da der kapitalistische Staat selbstverständlich in erster Linie das finanzielle Wohl seiner wirtschaftlichen Oberschicht zu sichern hat.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

In lappländischen Orten und Siedlungen hast du immer Internet, vielleicht nicht 4G aber du hast es. Bist also für deinen Chef immer zu erreichen. Da musst du eben nach dem richtigen Anbieter fragen, damit du die richtige SIM-Karte erhälst. Und außerhalb jeglicher Zivilisation... nun ja, vielleicht leiht dir ja mal kurz ein Same sein Satellitentelefon aus. ;)
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 00:20)

In lappländischen Orten und Siedlungen hast du immer Internet, vielleicht nicht 4G aber du hast es. Bist also für deinen Chef immer zu erreichen. Da musst du eben nach dem richtigen Anbieter fragen, damit du die richtige SIM-Karte erhälst. Und außerhalb jeglicher Zivilisation... nun ja, vielleicht leiht dir ja mal kurz ein Same sein Satellitentelefon aus. ;)

Deswegen fahre ich nicht nach Lappland. Sollen doch Dümmere im Urlaub erreichbar sein...
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Alter Stubentiger
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Alter Stubentiger »

KarlRanseier hat geschrieben:(25 Sep 2018, 00:04)

Internetsucht und Tabaksucht sind durchaus vergleichbar. Zwar begünstigt Erstere vermutlich nicht Lungenkrebs, sie führt aber dafür zu rapidem geistigem Verfall, das ist heute unbestritten.
Passivrauchen ist gesundheitsschädlich, während die Sackgesichter, die immer und überall telefonieren müssen, ihrer Umgebung nur gehörig auf den Zeiger gehen, weshalb die Handynutzung in immer mehr öffentlichen Verkehrsmitteln verboten ist. Wichtige Zeitgenossen müssen halt zu Hause bleiben.

Die Frage, wieso es in einer Marktwirtschaft Aufgabe des Staates sein soll, bis in den letzten Winkel die Verfügbarkeit des schnellen Internets zu garantieren, konnte bisher auch noch niemand beantworten.
Auch im ländlichen Raum gibt es Firmen. Es würde mehr geben wenn die zeitgemäß zu erreichen wären. Stell dir vor du hast ein Sägewerk im Erzgebirge und brauchst dringend Ersatzteile für eine Maschine. Oder ein potentieller Auftraggeber kann dich gerade nicht erreichen weil deine Firma im Internet nicht erreichbar ist. Das sind echte Probleme für viele Firmen außerhalb der Zentren. Und dann braucht man sich auch nicht mehr zu wundern wenn auch der letzte Arbeitgeber aus Mecklemburg-Vorpommern in die Großstädte wie Hamburg oder München abwandert.

Das Aussterben auf dem Lande hat auch etwas mit der digitalen Erreichbarkeit zu tun. Und ich frage mich warum du immer gegen alles bist.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von KarlRanseier »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(25 Sep 2018, 08:24)

Auch im ländlichen Raum gibt es Firmen. Es würde mehr geben wenn die zeitgemäß zu erreichen wären. Stell dir vor du hast ein Sägewerk im Erzgebirge und brauchst dringend Ersatzteile für eine Maschine. Oder ein potentieller Auftraggeber kann dich gerade nicht erreichen weil deine Firma im Internet nicht erreichbar ist. Das sind echte Probleme für viele Firmen außerhalb der Zentren. Und dann braucht man sich auch nicht mehr zu wundern wenn auch der letzte Arbeitgeber aus Mecklemburg-Vorpommern in die Großstädte wie Hamburg oder München abwandert.

Das Aussterben auf dem Lande hat auch etwas mit der digitalen Erreichbarkeit zu tun. Und ich frage mich warum du immer gegen alles bist.

Das Thema ist doch mobiles Internet. Einen Festnetz- sowie einen Internetanschluss hat heute sogar jeder sächsische Hinterwäldler.

Es geht doch hier darum, dass Junkies herumheulen, weil nicht in jedem Tunnel und nicht in jedem Wald flächendeckend mobiles Internet und Mobilfunk verfügbar sind.

Außerdem bleibt noch die Frage, wieso der Staat dafür zuständig sein soll. Genau die gleichen Typen, die immer meinen, der Staat müsse sparen, plärren am lautesten, dass er mehr für die Smartphonezombies tun sollte. Wie passt denn das zusammen? :?: :?:
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

KarlRanseier hat geschrieben:(25 Sep 2018, 09:27)

Wie passt denn das zusammen? :?: :?:
Wenn man dir jetzt erkläre das die Leitungen für Hinterwäldler für den aktuellen technologischen Stand nicht viel taugen und das Mobile Netz automatisch besser wird wenn man anfangen würde die Kupferminen durch Glasfaser zu ersetzen da neuere Hardware verbaut werden würde und dadurch mehr Ressourcen frei werden. Bleibst du dann weiter auf der Emotionalen Schiene oder setzt du dich dann fachlich mit dem Thema auseinander ?
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Das Wort "Mobiles" kann man aus dem Strangtitel getrost streichen.

Außerdem möchte ich "KarlRanseier" bitten, sich etwas zurückzunehmen und wieder auf die sachliche Schiene zurückzufinden.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

KarlRanseier hat geschrieben:(25 Sep 2018, 09:27)

Das Thema ist doch mobiles Internet. Einen Festnetz- sowie einen Internetanschluss hat heute sogar jeder sächsische Hinterwäldler.

Es geht doch hier darum, dass Junkies herumheulen, weil nicht in jedem Tunnel und nicht in jedem Wald flächendeckend mobiles Internet und Mobilfunk verfügbar sind.

Außerdem bleibt noch die Frage, wieso der Staat dafür zuständig sein soll. Genau die gleichen Typen, die immer meinen, der Staat müsse sparen, plärren am lautesten, dass er mehr für die Smartphonezombies tun sollte. Wie passt denn das zusammen? :?: :?:
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass wir Handy-bzw. Smartphonenutzer froh sein können, dass es diese Smartphonezombies und Kinder und Jugendlichen gibt, denen das Smartphone bereits in der Hand festgewachsen und für sie überlebenswichtig scheint. Der Spiegel schrieb vor Jahren mal, dass wir es gerade diesem Nutzerkreis zu verdanken haben, dass wir alle, wenn auch vergleichsweise nicht billig, aber doch zu erträglichen Preisen mobil telefonieren und surfen können. Wenn es diesen Fun-Nutzerkreis nicht geben würde, die bzw. deren Eltern die mobilen Netze zu einem großen Teil finanzieren, sähe es ganz schlecht mit dem Mobilfunk aus. Allein der Personenkreis, der auf das Smartphone z.B. aus beruflichen Gründen angewiesen ist könnte unsere heutige mobile Telekommunikationstechnik und deren Infrastruktur keinesfalls unterhalten bzw. finanzieren. Wir kämen alle wieder aufs Kabel zurück.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Teeernte »

KarlRanseier hat geschrieben:(24 Sep 2018, 21:12)

Nun, es gibt bekanntlich eine Internetsucht, und die nimmt in ihrer Häufigkeit zu. Vater Staat fühlt sich, wie auch beim Tabakkonsum, eher den Interessen der Dealer als denen der Opfer verpflichtet, vermutlich auch hier "wegen der Arbeitsplätze". :rolleyes:

Ich bin allerdings der Meinung, dass im Wald -und damit meine ich den Wald und kein Dorf- nicht unbedingt schnelles Internet verfügbar sein muss, und es ist auch wahrlich keine Katastrophe, wenn es ein paar Funklöcher gibt, das Gejaule anderer Löcher, weil in irgendwelchen Tunnels die Funkverbindung abreißt, ist absurd. :rolleyes:

Außerdem bin ich etwas verwundert und dachte, wir hätten in Deutschland eine "Marktwirtschaft". Wenn es so wäre, würde sich der Staat nicht darum kümmern, Funklöcher zu schließen oder schnelles Internet an jedem Ort zu ermöglichen, das täte der Markt. Funktioniert er etwa in diesem Bereich auch nicht? :?:
Es gibt Leute, die verdienen mit dem Internet ihr Geld.

Tunnel ist SICHERHEITSVERSORGUNG.....da MUSS das Netz gehen !

Sicher gibt es UNTERSCHIEDE in der Qualität des Netzes..... dafür ist es dann "billiger" ...

Der Notruf MUSS aber in der Fläche überall gehen. Meine Meinung. (Jaaaa...nicht in JEDEM Keller)

Marktwirtschaft ist ja schön - wenn aber der REGULIERER (Staat) die Ausbau der Sicherheit unterbindet - ist das schon "sträflich".

Es sollte - wie beim Strom - einen Grundversorger geben - der die Verbindung in dem Gebiet sicherstellen MUSS.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Alter Stubentiger »

KarlRanseier hat geschrieben:(25 Sep 2018, 09:27)

Das Thema ist doch mobiles Internet. Einen Festnetz- sowie einen Internetanschluss hat heute sogar jeder sächsische Hinterwäldler.

Es geht doch hier darum, dass Junkies herumheulen, weil nicht in jedem Tunnel und nicht in jedem Wald flächendeckend mobiles Internet und Mobilfunk verfügbar sind.

Außerdem bleibt noch die Frage, wieso der Staat dafür zuständig sein soll. Genau die gleichen Typen, die immer meinen, der Staat müsse sparen, plärren am lautesten, dass er mehr für die Smartphonezombies tun sollte. Wie passt denn das zusammen? :?: :?:
Einen Festnetzanschluß mag jeder haben. Damit ist allerdings noch lange kein schneller Internetanschluß verbunden. Manchem bleibt sogar nur eine Modem-Lösung aus der Steinzeit des Internets.

Grafiker oder Webdesigner, die auch mal zu Hause arbeiten, Jugendliche, die Musik und Videos im Internet kaufen, Studenten, die an Teleteaching-Veranstaltungen teilnehmen, freie Hörfunkjournalisten, die ihre Beiträge an den Sender schicken – sie alle sind auf eine leistungsstarke Internetverbindung angewiesen. Wer in der Stadt wohnt, hat inzwischen die Auswahl zwischen Dutzenden Anbietern. Dank Konkurrenz ist der Preis für Flatrate-Anschlüsse in den letzten Jahren deutlich gesunken. Dumm dran ist dagegen, wer in einer der 800 Gemeinden lebt, in denen es keinen einzigen Breitband-Anbieter gibt. Die Hälfte aller deutschen Haushalte muss sich mit Geschwindigkeiten unter zwei Megabit pro Sekunde zufriedengeben, drei bis vier Prozent sind gar auf das klassische Telefonmodem angewiesen – in Zeiten immer schneller wachsender Datenmengen eine quälend langsame Verbindung ins globale Dorf.
https://www.zeit.de/online/2008/11/inte ... elbsthilfe

Den Leuten auf dem Land ist es also egal wo dass Internet her kommt. Wenn es nur überhaupt eine brauchbare Verbindung gibt.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(25 Sep 2018, 11:51)

Den Leuten auf dem Land ist es also egal wo dass Internet her kommt. Wenn es nur überhaupt eine brauchbare Verbindung gibt.
Bei meinem Schwiegervater (Selbstständig, auf das Internet angewiesen) im Dorf wurde eine Straße neu gebaut, die Telekom hat für einen relativ günstigen Preis angeboten Glasfaser mitzulegen. Leider hat sich im Gemeinderat ein alter Bauer quer gestellt, weil man so ein modernes Zeug nicht braucht. Die Straße ist inzwischen fertig und die Telekom hat ihr Angebot auf eine viertel Million erhöht um da nachträglich Glasfaser zu legen und der Bauer ist inzwischen sehr beliebt. :thumbup:
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(25 Sep 2018, 08:24)

Auch im ländlichen Raum gibt es Firmen. Es würde mehr geben wenn die zeitgemäß zu erreichen wären. Stell dir vor du hast ein Sägewerk im Erzgebirge und brauchst dringend Ersatzteile für eine Maschine. Oder ein potentieller Auftraggeber kann dich gerade nicht erreichen weil deine Firma im Internet nicht erreichbar ist. Das sind echte Probleme für viele Firmen außerhalb der Zentren. Und dann braucht man sich auch nicht mehr zu wundern wenn auch der letzte Arbeitgeber aus Mecklemburg-Vorpommern in die Großstädte wie Hamburg oder München abwandert.

Das Aussterben auf dem Lande hat auch etwas mit der digitalen Erreichbarkeit zu tun. Und ich frage mich warum du immer gegen alles bist.
Alter Stubentiger hat geschrieben:(25 Sep 2018, 11:51)
Den Leuten auf dem Land ist es also egal wo dass Internet her kommt. Wenn es nur überhaupt eine brauchbare Verbindung gibt.
Dem muss ich energisch widersprechen, auch wenn ich der Meinung bin, dass D. in Sachen Internetversorgung äußerst rückständig ist. User Tom Bombaldi erwähnte in diesem Strang einen Maschinenbauer, der wegen seiner schlechten internetanbindung extra ein Büro im Nachbarort angemietet habe um dort das Internet besser nutzen zu können. Und jetzt kommst du mit dem Sägewerk im Erzgebirge.

Jetzt komme ich zum wiederholten Mal mit meinem Beispiel aus eigener Erfahrung: Unsere „zweite Heimat“ im ländlichen nördlichen Jütland (Dänemark) verfügt über eine mieserable Internetanbindung. Auch mobiles Internet ist da nicht das Gelbe vom Ei. Deshalb haben wir uns da Satelliten-DSL zugelegt, 69 GB/Monat für 39,90 Euro.
Das klappt natürlich auch bei „deinem“ Sägewerksbetreiber im Erzgebirge oder bei der Sennerin auf einer Alm im Nirgendwo.
Und sollte die Leistung noch nicht reichen gibt’s da ja mehrere Anbieter, z.B. Sky-DSL mit einem Flat-Angebot für 49,90 Euro.
Der wahre Grund für die Abwanderung eines Unternehmens oder dass sich ein Unternehmer erst gar nicht im telekommunikativen Outback ansiedelt ist da wohl eher ein anderer.

Dennoch vertrete ich natürlich die Meinung, dass D. sich hier hinter dem Mond befindet. Die Satellitenschüssel fürs Internet ist schließlich auch nicht das Ei des Kolumbus. Es geht ja auch ums mobile Internet und Telefonie.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:07)

Deshalb haben wir uns da Satelliten-DSL zugelegt, 69 GB/Monat für 39,90 Euro.
Schönwetter DSL, ist auch nicht die Lösung. Man braucht für den Upload trotzdem ein Kabel und bei Regen gibt es die gleichen Probleme wie bei Sat-TV.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

2 MBit/s upload dürfte für die meisten Privatleute und auch Unternehmen ausreichen. Das Wetter ist kein Problem. Ich hatte da noch nie Probleme außer einmal, als sich während eines heftigen Sturms die Schüssel am Mast verdrehte.
Aber grundsätzlich stehe ich hinter dir. D. braucht endlich ein flächendeckendes und schnelles Internet.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Audi »

2 Mbit sollen reichen? Vor allem Firmen? Du weißt schon, dass sehr viel Cloud basiert gearbeitet wird. Wie lange man bei 2 Mbit auf Daten wartet dürfte auch bekannt sein. Das ist der Grund warum ich bei der Telekom bin und bei keinem Kabel Anbieter
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Ich sprach von Upload, also hochladen von Daten. Download sind via Satellit 50 MBit möglich.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:07)

Deshalb haben wir uns da Satelliten-DSL zugelegt, 69 GB/Monat für 39,90 Euro.
Das taugt aber nur für den download schnell, "mein" Maschinenbauer, muss auch viel uploaden. 69GB sind auch ein Witz. Um es mal auf den normalen Heimgebrauch zu reduzieren: schonmal ein AAA-Game von Steam runtergeladen? Da sind die 69GB schnell weg, wenn du Pech hast, bekommst du das Spiel nichtmal ganz runtergeladen :D
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:48)

Ich sprach von Upload, also hochladen von Daten.
Schonmal eine Videokonferenz mit so einer Bandbreite gemacht? Das lässt man ganz schnell wieder und geht zurück zum Telefon. "Mein" Maschbauer verschickt jeden Tag mehrere Gigabyte an Daten, du kannst dir ja mal ausrechnen, wie lange das mit 2MBit/s dauert.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Audi »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Sep 2018, 13:04)

Das taugt aber nur für den download schnell, "mein" Maschinenbauer, muss auch viel uploaden. 69GB sind auch ein Witz. Um es mal auf den normalen Heimgebrauch zu reduzieren: schonmal ein AAA-Game von Steam runtergeladen? Da sind die 69GB schnell weg, wenn du Pech hast, bekommst du das Spiel nichtmal ganz runtergeladen :D
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Ach komm, es sind wirklich wenige Unternehmen, die das schnellste Internet der Welt benötigen. In meinem Heimatort befindet sich der größte Holzbaubetrieb im Umland. Er besitzt die leistungsfähigste CNC-Abbundstraße für den Lohnabbund und beliefert viele Bauunternehmen mit z.B. fertigen Dachstühlen oder errichtet diese selbst. Zudem stellt er Wohnhäuser in Holzrahmenbauweise her.
Internet? Ja sicher, 16 MBit/s Anschluss. Mehr war da bis vor zwei Jahren nicht möglich. Das hatte bis dahin aber gereicht. Es gab da keine Engpässe. Erst als das Gewerbe- und angrenzende Wohngebiet ausgebaut wurde und die Bandbreite des Standard-DSL-Anschlusses in den Keller ging hatte sich der Unternehmer entschlossen auf den dann angebotenen VDSL-Anschluss mit 100 MBit/s umzustellen.
Wohlgemerkt: Die 16 MBit/s des alten Anschlusses hätten ihm gereicht, wenn denn die 16MBit/s auch tatsächlich ständig zur Verfügung gestanden hätten.

Ja ich weiß, für Online-Zocker ist das natürlich nichts. Die wollen noch mehr, auch wenns nicht nötig ist. Das ist ja auch mein Reden. Schließlich sind es die Kinder und Jugendlichen, die allen anderen Nutzern die Netze finanzieren, jedenfalls die mobilen. Ich finde es einfach ätzend, auf diesen Kundenkreis, von dem wir letztlich alle profitieren, derart herabzuschauen.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Audi »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 14:41)

Ach komm, es sind wirklich wenige Unternehmen, die das schnellste Internet der Welt benötigen. In meinem Heimatort befindet sich der größte Holzbaubetrieb im Umland. Er besitzt die leistungsfähigste CNC-Abbundstraße für den Lohnabbund und beliefert viele Bauunternehmen mit z.B. fertigen Dachstühlen oder errichtet diese selbst. Zudem stellt er Wohnhäuser in Holzrahmenbauweise her.
Internet? Ja sicher, 16 MBit/s Anschluss. Mehr war da bis vor zwei Jahren nicht möglich. Das hatte bis dahin aber gereicht. Es gab da keine Engpässe. Erst als das Gewerbe- und angrenzende Wohngebiet ausgebaut wurde und die Bandbreite des Standard-DSL-Anschlusses in den Keller ging hatte sich der Unternehmer entschlossen auf den dann angebotenen VDSL-Anschluss mit 100 MBit/s umzustellen.
Wohlgemerkt: Die 16 MBit/s des alten Anschlusses hätten ihm gereicht, wenn denn die 16MBit/s auch tatsächlich ständig zur Verfügung gestanden hätten.

Ja ich weiß, für Online-Zocker ist das natürlich nichts. Die wollen noch mehr, auch wenns nicht nötig ist. Das ist ja auch mein Reden. Schließlich sind es die Kinder und Jugendlichen, die allen anderen Nutzern die Netze finanzieren, jedenfalls die mobilen. Ich finde es einfach ätzend, auf diesen Kundenkreis, von dem wir letztlich alle profitieren, derart herabzuschauen.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Tom Bombadil »

Raskolnikof hat geschrieben:(25 Sep 2018, 14:41)

Ach komm, es sind wirklich wenige Unternehmen, die das schnellste Internet der Welt benötigen.
Na, das wird "meinen" Maschbauer sicher sehr trösten...
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Raskolnikof »

Sag ich doch! :)
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von jack000 »

Die ganze Diskussion über "5G bis in den letzten Zipfel" und "Glasfaser überall" ist sinnlos, weil kurzfristig nicht umsetzbar und wir sind hier nicht bei "Wünsch dir was".
=> Wir müssen erstmal die realen Lücken schließen, die bedeuten dass Löcher und Edge verschwinden und wenigstens 3G überall (außer im tiefsten Wald) vorhanden ist und das mindestens 16 MBit/s DSL überall verfügbar ist!
=> Ich habe mal DSL-Verfügbarkeit in der Pampa auf den Homepages der Anbieter prüfen lassen und festgestellt das der "worst Case" eine 16er Leitung DSL ist, die aber 5€ mehr kostet weil zusätzliche Infrastruktur genutzt werden muss aber damit sollte man leben können
=> Für Firmen in der Pampa die (aus welchen Grund auch immer) höhere Übertragungsraten benötigen kann man individuelle Lösungen finden

Daher:
=> Schließen wir doch erstmal die Masse an Lücken und Edge bevor Visionen gefolgt wird die sowieso in absehbarer Zeit keine Chance auf Umsetzung haben!

Ich habe im Hauptbahnhof Stuttgart bei der U-Bahn keinen Empfang für Internet überhaupt, daher reden wir hier über Luxusprobleme!
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von Ein Terraner »

jack000 hat geschrieben:(25 Sep 2018, 20:38)

Die ganze Diskussion über "5G bis in den letzten Zipfel" und "Glasfaser überall" ist sinnlos, weil kurzfristig nicht umsetzbar und wir sind hier nicht bei "Wünsch dir was".
=> Wir müssen erstmal die realen Lücken schließen, die bedeuten dass Löcher und Edge verschwinden und wenigstens 3G überall (außer im tiefsten Wald) vorhanden ist und das mindestens 16 MBit/s DSL überall verfügbar ist!
=> Ich habe mal DSL-Verfügbarkeit in der Pampa auf den Homepages der Anbieter prüfen lassen und festgestellt das der "worst Case" eine 16er Leitung DSL ist, die aber 5€ mehr kostet weil zusätzliche Infrastruktur genutzt werden muss aber damit sollte man leben können
=> Für Firmen in der Pampa die (aus welchen Grund auch immer) höhere Übertragungsraten benötigen kann man individuelle Lösungen finden

Daher:
=> Schließen wir doch erstmal die Masse an Lücken und Edge bevor Visionen gefolgt wird die sowieso in absehbarer Zeit keine Chance auf Umsetzung haben!

Ich habe im Hauptbahnhof Stuttgart bei der U-Bahn keinen Empfang für Internet überhaupt, daher reden wir hier über Luxusprobleme!
Wäre aber Sinnvoll die Lücken gleich mit neuer Technologie zu stopfen und nicht erst das alte Zeug weiter zu verbauen.
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Re: Mobiles Internet: Deutschland = Entwicklungsland

Beitrag von H2O »

Ich vermute einmal, daß Tom Bombadil einen großen Maschinenbauer im Blick hat, der mit einer eigenen Abteilung CAD-Daten bis hin zu Steuerdaten für numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen an seine Zulieferer verschickt.

Der "Holzwurm" kann dieses Geschäft an seinem Ort abwickeln mit seinem Hausnetz an seinen CAD-Stationen und seinen numerisch gesteuerten Sägen und Fräsen. Sicher eine sehr anspruchsvolle Angelegenheit ohne ausgelagerte Zulieferbetriebe für gefertigte Teile. Aber der Holzwurm braucht Internet mehr für die e-mail und sein Rechnungswesen, vielleicht auch die Lohnbuchhaltung als ausgelagerte Leistung.
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