Linux, Unix und BSD

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imp
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(26 May 2019, 09:29)

Jetzt habe ich gleich zwei "Schrottrechner". Die Linux-Distributionen haben allgemein einen Umfang angenommen, der bei 2 GB RAM diese Grenze überschreitet. Mein Sohn hat mir über eine lange Kette von Diskussionen "antiX" zukommen lassen. Diese Distribution kommt angeblich (so weit auch nachgeprüft!) mit <398 MB RAM aus. Da hätte ich meine Toughbooks noch nutzen können!

Hat ein Teilnehmer mit antiX Erfahrungen gesammelt, den ich dazu befragen könnte, damit ich nicht jedes Rädchen im Getriebe selbst erforschen muß?
Wenn dich der Sohn unterstützen mag, warum nicht. Es ist auch nur ein Debian-Derivat mit xfce.

Ein aktuelles openSUSE oder Fedora mit xfce kannst du auch auf 512 MB RAM noch betreiben. Die Frage ist eben: Nimmst du in Kauf, dass du beim Office länger wartest, dass du nicht hunderte Tabs im Browser öffnen kannst und auf videolastigen Seiten das Blättern ruckelt?

Wenn das OK ist, ist antix oder jedes andere System mit einem leichten Window Manager prinzipiell OK.
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H2O
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Als Bericht zu verstehen, nicht etwa als Hilferuf: Meine Altchen machten mit 2 GB und UBUNTU 16.04 LTS (UNITY) ganz ordentlich ihre Arbeit. Dann kam der nächste Schritt auf UBUNTU 18.04 LTS (GNOME-Ableger)... und da stotterten die Altchen erkennbar.

Also zurück auf 16.04 LTS. Das lief dann wieder ganz ordentlich. Allerdings kam dann im Rahmen der Programmpflege eine Aktualisierung, und dann lief das Programm nicht mehr. Ich vermute deshalb, daß die Benutzerprogramme immer umfangreicher werden, so daß sie nicht mehr vollständig im RAM 2GB gehalten werden können.

So lange also AntiX mit älteren Versionen von Firefox und Thunderbird betrieben wird, stößt man nicht an diese Grenze, muß aber mit funktionellen Einschränkungen leben. Niemand kann auf diesem Gebiet zaubern!

Interessehalber werde ich mich noch ein Weilchen mit AntiX und meinen Altchen (SONY VGN-TZ11) befassen. So alte Kumpels läßt man doch nicht so schnell im Stich! Aber mir dämmert's schon, daß durch diese Versuche kein harter Wettbewerber für UBUNTU entstehen kann, daß man also den Rest der eigenen Lebenszeit mit ergiebigeren Themen gestalten sollte.
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imp
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(30 May 2019, 21:37)

Als Bericht zu verstehen, nicht etwa als Hilferuf: Meine Altchen machten mit 2 GB und UBUNTU 16.04 LTS (UNITY) ganz ordentlich ihre Arbeit. Dann kam der nächste Schritt auf UBUNTU 18.04 LTS (GNOME-Ableger)... und da stotterten die Altchen erkennbar.

Also zurück auf 16.04 LTS. Das lief dann wieder ganz ordentlich. Allerdings kam dann im Rahmen der Programmpflege eine Aktualisierung, und dann lief das Programm nicht mehr. Ich vermute deshalb, daß die Benutzerprogramme immer umfangreicher werden, so daß sie nicht mehr vollständig im RAM 2GB gehalten werden können.

So lange also AntiX mit älteren Versionen von Firefox und Thunderbird betrieben wird, stößt man nicht an diese Grenze, muß aber mit funktionellen Einschränkungen leben. Niemand kann auf diesem Gebiet zaubern!

Interessehalber werde ich mich noch ein Weilchen mit AntiX und meinen Altchen (SONY VGN-TZ11) befassen. So alte Kumpels läßt man doch nicht so schnell im Stich! Aber mir dämmert's schon, daß durch diese Versuche kein harter Wettbewerber für UBUNTU entstehen kann, daß man also den Rest der eigenen Lebenszeit mit ergiebigeren Themen gestalten sollte.
Ich wünsche dir viel Erfolg dabei. Es sind nicht nur die Browser. Auch die angezeigten Seiten, Medien, werden immer umfangreicher. Nicht wenig davon geht in ablenkende Werbung :(
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Negator »

Ich kenne antiX leider nicht.

Es scheint in MX Linux eingeflossen zu sein.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Nein, antiX gibt es noch. Nur MEPIS nicht mehr.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

Ein Linux für Windows-Umsteiegr:
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Negator »

Eine Zeit lang dachte ich, BSD könne mit den freien (Umsteiger-)Systemen mithalten. Jetzt sehe ich Linux klar vorne.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Warum?
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Gibt es ein Versprechen unter "Linux, Unix und BSD-Freunden", ihr Wissen ahnen zu lassen und es danach für sich zu behalten? ;)

Negator, welches freie Linux sehen Sie im Augenblick "vorn"... und warum? Ich würde in unserem Forum gern mehr darüber erfahren.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

BSD ist auch nicht wirklich auf den Desktopbetrieb ausgelegt, macOS ist die Ausnahme. GhostBSD soll aber ganz ordentlich funktionieren, den Mate-Desktop finde ich recht ansehnlich und funktionell.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Negator »

Linux bedient eine größere Bandbreite von Usern, vom Einsteiger bis zum Profi. :rolleyes: :thumbup:
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Negator »

H2O hat geschrieben:(27 Aug 2020, 18:19)

Gibt es ein Versprechen unter "Linux, Unix und BSD-Freunden", ihr Wissen ahnen zu lassen und es danach für sich zu behalten? ;)

Negator, welches freie Linux sehen Sie im Augenblick "vorn"... und warum? Ich würde in unserem Forum gern mehr darüber erfahren.
Linuxer haben zunächst geschlossene Zirkel gebildet, das war schlecht für das System.

Für mich sind nach wie vor Mint und Ubuntu vorne. Die gehen einfach auf die Platte, haben gute Anwendungsprogramme im Köcher und sind mit Mate oder Xfce windowsnah einzurichten.

Aufholer:
- MX Linux (Debian)
- Manjaro (Arch)
- Antergos (Arch)
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Negator hat geschrieben: Linux bedient eine größere Bandbreite von Usern, vom Einsteiger bis zum Profi. :rolleyes: :thumbup:
Was genau fehlt dir bei GhostBSD?
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Ja gut, Ubuntu benutze ich seit meinem Ausscheiden aus der Arbeitswelt, in der Windows das Maß aller Dinge geworden war. Das sind nun über 12 Jahre zufriedener Nutzung dieses für Privatleute kostenlosen Angebots.

Nach meinem Verständnis baut MINT sehr weitgehend auf Ubuntu auf, mit einer eigenen Bedienoberfläche.

Da aber auch Ubuntu sehr weitgehend auf Debian aufbaut, frage ich mich ernsthaft, was diese Vielfalt uns DAUs bringt... außer verschworenen Gruppen von Nutzern, die in der Entwicklung möglicher Linux-Varianten ihren Lebenszweck sehen.

Ich sehe mein Festhalten an Ubuntu als Möglichkeit, meine Unabhängigkeit von professioneller Dienstleistung zu bewahren. Die geschaffene Umgebung von UbuntuUsers ermöglicht einen vergleichbar einfachen Einstieg, wenn es doch einmal zu einem Problem mit der HW-SW-Zusammenarbeit kommt. Ich folge allerdings auch den HW-Empfehlungen der Ubuntu-Gemeinde.

Manchmal wünsche ich mir als sehr persönliche Nische die Programmierung im Linux-Befehlssatz... aber der erste Schwung scheitert sehr schnell an den ungewohnten Schwierigkeiten... und dem bequemen Zugang zu fertigen Lösungen zur alltäglichen Nutzung.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Benutzeroberflächen sind austauschbar.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

grün hat geschrieben:(27 Aug 2020, 19:42)

Was genau fehlt dir bei GhostBSD?
So einfach in die Runde gefragt, dürfte diese Frage für Ratlosigkeit sorgen. Ich vermute, daß es sich um ein ganz wunderbar anwendbares Entwicklungssystem handelt, an dem UNIX-Anhänger viel Freude haben. Anwenderschar überschaubar.

So einfache Fragen wie Drucker, Scanner, Kombigeräte, integrierte Webcams... wie weit werden die von GhostBSD gelöst? Ich vermute: Selbst ist der Mann.

Aber auf der Ebene des DAUs hat sich in der täglichen Anwendung Ubuntu durchgesetzt. Auf der Ebene des DAUs ist es fast Wurst, welcher Code hinter dem Anwenderprogramm steckt... Hauptsache das Anwenderprogramm läuft wie erhofft.

Das wird vermutlich völlig anders aussehen, wenn man umfangreiche Anwenderprogramme entwickeln will. Als DAU und alter Mensch bin ich schon froh, wenn ich mir mit LibreOffice Calc ein kleines Hilfsprogramm zur Pflege meines Tablettenvorrats (rechtzeitige Nachbestellung) anlegen kann! :thumbup:
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

grün hat geschrieben:(27 Aug 2020, 20:02)

Benutzeroberflächen sind austauschbar.
Richtig; deshalb bezeichneten Ubuntu-Fanatiker immer neue Bedienoberflächen als Wallpaper. In der Ubuntu-Welt gibt es inzwischen mindestens 6 "offizielle" Bedienoberflächen, die Nutzervorlieben entgegenkommen oder deren Ressourcenbedarf (RAM) ihren Einsatz auf älterer HW erlaubt. Ich halte mich aus Bequemlichkeit an die jeweilige Hauptrichtung.. und wechsele die HW, wenn die altgediente HW das nicht mehr zuläßt.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Atue001 »

Wenn man heute in den PC Markt reinschaut, dann ist und bleibt Windows das führende Betriebssystem. Mit all seinen Stärken und Schwächen.

Wer als Alternative Linux einsetzt, der hat insofern regelmäßig eine bestimmte Idee, warum er/sie das tut.

Das Kostenargument greift selten - denn Windows wird regelmäßig stark gebundelt mit Hardware und dort stark subventioniert mitgeliefert.
Für ein kostenfreies Office braucht man nicht auf Linux wechseln - auch unter Windows gibt es die relevanten Alternativen, um nicht auf den Microsoft-Zug aufspringen zu müssen.

Das Sicherheitsargument greift nur bedingt - ein modernes Windows 10 mit den Standard-Einstellungen und dem Defender in Kombination steht Linux-Systemen in Punkto Sicherheit nicht wirklich nach.

Für Windows spricht, dass man sich viel weniger Gedanken machen muss als bei Linux - für Linux spricht, dass man sich doch bitte ein paar Gedanken machen sollte!

Es ist reizvoll, insbesondere auf älteren Rechnern noch ein Linux zu installieren, weil Linux-Varianten für alle möglichen Hardwareausstattungen existieren - auch Schmalspurvarianten. Bei Windows sieht es da enger aus. Moderne Windows-Editionen haben durchaus ihren Hardware-Ressourcenhunger - wer da an Hauptspeicher oder einer SSD-Platte gespart hat, der hat wenig Spaß. Bei Linux findet man immer noch ein System, was auch noch mit älterer Hardware und generell knappen Hardwareressourcen gut zurecht kommt.....aber das geht immer auch mit einem Kompromiss einher, was beispielsweise die Fähigkeiten der grafischen Oberfläche angeht.


Technologisch ist Linux ganz sicher ein sehr reizvoller Ansatz - aber für DAUs ist gerade dieser Aspekt nicht sonderlich wichtig.

Ist man mal in der Linux-Welt angekommen, dann ist Ubuntu sicher eine gute Wahl - oder auch MINT, was aber auf Ubuntu aufbaut.....je spezieller die Hardware, oder auch die Softwarewünsche sind, desto mehr lohnt es sich, auch über diese Grundsysteme hinaus zu schauen......

Ein modernes Ubuntu oder MINT ist durchaus auch als Einsteigersystem geeignet - und ausreichend Software gibt es auch.
Umgekehrt - wer nur mal mit Unix seine Erfahrungen machen will, findet viele Konzepte daraus inzwischen auch in Windows wieder. Und: Je mehr Software auf Browser-Oberflächen setzt, und aus der Cloud gerechnet wird, desto weniger spielt das konkrete Client-Betriebssystem eine Rolle. Da geben sich Windows und Linux nicht sonderlich viel......


Zu Linux würde ich vor allem dann raten, wenn mit älterer Hardware versucht wird, noch möglichst lange ein Office-tauglichen PC zu betreiben. Ansonsten ist Linux geeignet für alle, die sich damit auseinandersetzen wollen. Die Unterschiede in der Oberflächenbedienung liegen bei modernen Linux-Editionen nicht mehr so arg groß auf der Hand, wenn man Linux mit Windows vergleicht. Unter der Haube hingegen spricht viel für Linux - aber Linux ist ein Betriebssystem, und wer unter die Haube schaut, entdeckt dort auch ein Betriebssystem. Und solche haben die Eigenschaft, dass sie nicht trivial sind.

Das gilt in gleicher Weise auch für Windows - nur versteckt Windows die vorhandene Komplexität etwas besser gegenüber dem Nutzer - weshalb noch immer viele Windows einfach mitnutzen. Für Tester ist Linux in jeder Edition aber eine echte Alternative.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Tja, im Ernst: Ich habe (gottlob!) noch nie eine Schadsoftware auf meinen Ubuntu-Rechnern entdeckt. Was sicher nicht bedeutet, daß es sie nicht dennoch gibt!

Ohne Vorkenntnisse der Computerei wird die Erstnutzung von Ubuntu etwas mühsam. Mag sein, daß junge Leute heutzutage schon genügend Einblicke erhalten haben, so daß das wirklich nicht schwieriger ist als unter Windows. Unter Windows kennt man aber immer jemanden, der einen kennt, und dann kommt man dort hinein. Bei Linux muß man lesen oder man hat zufällig einen Bekannten, der sich auch damit befaßt.

Ich finde die Bedienoberflächen von Windows 10 und Ubuntu 18.04 Standard doch einigermaßen unterschiedlich. Spätestens auf der Ebene der Benutzerprogramme sind die Unterschiede vernachlässigbar.

Das Kostenargument spielt schon noch eine Rolle. Die Ubuntu-Distribution wird mit einer ganzen Menge hochwertiger Benutzerprogramme geliefert, die nahezu mühelos zu installieren sind... kostenlos. Programme wie Firefox sind so mächtig geworden, daß der Ressourcenbedarf durch diese hochwertigen Benutzerprogramme schon aufgebläht wird. Wenn man sie nutzt, dann fällt es danach schwer, darauf wieder zu verzichten für einen weniger leistungsfähigen Browser... also rüstet man die HW auf, indem man den Empfehlungen der Ubuntu-Gemeinde folgt. Das klappt dann sofort.

Dateiformate sind auch keine Hürde mehr, wenn man mit Windows-Nutzern die Datenausgaben der Nutzerprogramme austauscht.

Und dann wird auch der Ubuntu-Nutzer so bequem, daß er auf den Umstieg auf Windows verzichtet, selbst dann, wenn er auf professionelle Interfaces zu externen Geräten (Videoüberwachung...) verzichten muß. Verzichten, Faust in der Tasche machen. :mad2:
Occham

Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Occham »

Was an linux bedauerlich ist, das Projekte mit guten Ansätzen plötzlich verschwinden, wenn die Entwickler sich aus Eigenmotiven entscheiden, dieses Projekt nicht mehr weiter verfolgen zu wollen. Bei kostenpflichtiger Software kommt halt der nächste Programmierer...
grün

Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Welchen Vorteil sollte ein Windowsnutzer davon haben, auf ein anderes System umzusteigen, auf dem er nicht nur eine andere Bedienung, sondern auch noch den Umgang mit anderer alltäglicher Software (die oft nicht ansatzweise so flott arbeitet) erlernen müsste? Windows ist nun mal deutlich „gut genug“.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

grün hat geschrieben:(28 Aug 2020, 09:28)

Welchen Vorteil sollte ein Windowsnutzer davon haben, auf ein anderes System umzusteigen, auf dem er nicht nur eine andere Bedienung, sondern auch noch den Umgang mit anderer alltäglicher Software (die oft nicht ansatzweise so flott arbeitet) erlernen müsste? Windows ist nun mal deutlich „gut genug“.
Das stimmt, und Windows bietet durch vielfache professionelle Nutzung ein viel größeres Spektrum an Anwendungen. Die Bartwickelmaschine "leistungsfähigeres Programm bedingt leistungsfähigere HW" ist auch Linux-Nutzern nicht fremd.

Aber der Normalverbraucher mit etwas Lust, sich auf die Rechnertechnik ein zu lassen, erhält mit Linux (ich kenne nur Ubuntu/Debian als arbeitende Systeme!) kostenlos eine sehr brauchbare Arbeitsumgebung, die er ohne Expertenhilfe in Gang halten kann.

Vor vielen Jahren bin ich nach dem Ausscheiden aus dem Dienst von Windows auf Ubuntu umgestiegen, weil ich nicht in den Verdacht kommen wollte, Firmensoftware für eigene ("gewerbliche") Aufgaben zu nutzen. Das habe ich nie bereut, obwohl mir die Vorteile der Windows-Umgebung sehr bewußt sind... siehe oben.
Occham

Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Occham »

grün hat geschrieben:(28 Aug 2020, 09:28)

Welchen Vorteil sollte ein Windowsnutzer davon haben, auf ein anderes System umzusteigen, auf dem er nicht nur eine andere Bedienung, sondern auch noch Den Umgang mit anderer alltäglicher Software (die oft nicht ansatzweise so flott arbeitet) erlernen müsste? Windows ist nun mal deutlich „gut genug“.
Linux und Windows gleichen sich auch immer mehr an. Nur eine Frage der Zeit.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Occham hat geschrieben:(28 Aug 2020, 09:56)

Linux und Windows gleichen sich auch immer mehr an. Nur eine Frage der Zeit.
Zustimmung; zumindest sind Treiber zu in neuen Rechnern verbauten HW-Komponenten nicht mehr die ganz große Hürde. Vielleicht bemühen sich die HW-Leute auch inzwischen mehr um Linux-Kunden? Ich folge am liebsten den Empfehlungen der Ubuntu-User. Das haut sofort hin. Ohne solche Tipps kommt man schon einmal ins Schwitzen... meist mit gutem Ende. Dann ist man auch wieder ganz stolz darauf, was man nun vollbracht hat. ;)

Und weiterhin Achtung: Im professionellen Anwendungsbereich (mein Beispiel: Videoüberwachungsanlagen, Alarmanlagen) stehen Sie mit Linux ziemlich einsam in der Gegend herum, während Sie die Anbieter mit Windows fast schon überrennen.
Occham

Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Occham »

H2O hat geschrieben:(28 Aug 2020, 10:26)
Ich folge am liebsten den Empfehlungen der Ubuntu-User. Das haut sofort hin. Ohne solche Tipps kommt man schon einmal ins Schwitzen... meist mit gutem Ende. Dann ist man auch wieder ganz stolz darauf, was man nun vollbracht hat. ;)
naja, Ubuntu soll einen ja vermitteln, das man nichts wissen muss... aber begreifen tun wir alle irgendwann :rolleyes:
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Occham hat geschrieben:(28 Aug 2020, 10:42)

naja, Ubuntu soll einen ja vermitteln, das man nichts wissen muss... aber begreifen tun wir alle irgendwann :rolleyes:
Da muß man aber fair bleiben: Wenn ich DAU und Tattergreis das hinbekomme, dann kann das wirklich nicht so schwer sein. Und man kann es schaffen... fast alle aufkommenden Fragen und Lösungswege sind recht ausführlich beschrieben. Man kommt ansonsten ohne weitere fremde Hilfe zurecht... von Anfang an! Die selbstspielende Geige muß wohl erst noch erfunden werden.. :)
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Occham »

H2O hat geschrieben:(28 Aug 2020, 12:17)

Da muß man aber fair bleiben: Wenn ich DAU und Tattergreis das hinbekomme, dann kann das wirklich nicht so schwer sein. Und man kann es schaffen... fast alle aufkommenden Fragen und Lösungswege sind recht ausführlich beschrieben. Man kommt ansonsten ohne weitere fremde Hilfe zurecht... von Anfang an! Die selbstspielende Geige muß wohl erst noch erfunden werden.. :)
Wieso bezeichnest du dich als DAU? Wenn ich eines Tages begreife, passt der Begriff DAU auch nicht und wenn ich nicht begreifen will, hat das auch Nachteile... in jedem System.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Raskolnikof »

H2O hat geschrieben:(28 Aug 2020, 09:04)

Tja, im Ernst: Ich habe (gottlob!) noch nie eine Schadsoftware auf meinen Ubuntu-Rechnern entdeckt. Was sicher nicht bedeutet, daß es sie nicht dennoch gibt!
Tja, so geht es mir auch. Allerdings beginnend 1983 mit einem 80286 und MS DOS DR DOS und Novell DOS und ab 1985 mit Windows (1.0) bis jetzt mit Windows 10.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von H2O »

Raskolnikof hat geschrieben:(28 Aug 2020, 14:07)

Tja, so geht es mir auch. Allerdings beginnend 1983 mit einem 80286 und MS DOS DR DOS und Novell DOS und ab 1985 mit Windows (1.0) bis jetzt mit Windows 10.
Dazu muß aber auch gesagt werden, daß zu Windows seit langer Zeit immer Viren- und sonstige Schutz-Pakete sehr warm ans Herz gelegt wurden, seit Rechner vernetzt in Betrieb gingen. Das ist zwar auch schon einige Jahre so, aber mit Internet im Massenbetrieb (wo dann internationale Strolche leichteren Zugang zu Rechnern anderer Leute bekamen) ging es doch erst seit Mitte der 1990er Jahre so richtig los.

Unix-Rechner waren doch meist unter professioneller Betreuung im Einsatz. Auch war die Zahl der Installationen in keiner Weise vergleichbar mit PCs. Von daher war man vergleichsweise gut geschützt gegen Schadsoftware.

Diese Maßnahmen sind mir bei Ubuntu-Linux nicht bewußt. Meine Vemutung: Mich schützt die geringe Anzahl von Linux-Installationen in der Hand von Laien, und ihre Abwesenheit in den Endsystemen amtlicher Netze. Wen soll man da wohl ärgern?
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Virenscanner sind Schadsoftware. Wer noch immer einen installiert, der hat die letzten Jahrzehnte offensichtlich schlicht verschlafen.
Und wer immer noch annimmt, Linuxrechner seien typischerweise nicht Ziel von Malwareattacken, der ist ein dankbares Opfer, mag mir scheinen.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

grün hat geschrieben:(10 Sep 2020, 10:10)

Und wer immer noch annimmt, Linuxrechner seien typischerweise nicht Ziel von Malwareattacken, der ist ein dankbares Opfer, mag mir scheinen.
Linux hat auf dem Desktop einen Marktanteil von nur 1,84%, hinzu kommt, dass sich Malware unter Linux schwieriger verbreiten lässt, weil viele Linuxuser wissen, was sie tun. Warum sollte also ein "Hacker" Zeit und Energie verschwenden, wenn Windowsopfer viel zahlreicher und leichter zu attackieren sind?
Bei Servern sieht das natülich wieder ganz anders aus.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Linux hat bei mir auf Servern und Desktops nach wie vor den identischen Marktanteil von null Prozent. Nur: Linuxmalware läuft auf Servern und Desktops gleichermaßen, da (anders als unter Windows) das System im Wesentlichen dasselbe ist.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

Eine Malware, die zB. bei Serverdiensten ansetzt, hat auf Desktoprechnern keinen Angriffspunkt. Und eine Malware, die Sicherheitslücken einer Desktopumgebung ausnutzen will, hat bei Servern keine Chance, weil diese Sicherheitslücken dort nicht existieren.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Sep 2020, 10:31)

Eine Malware, die zB. bei Serverdiensten ansetzt, hat auf Desktoprechnern keinen Angriffspunkt.
Seit dank Lennart Poettering die zugrundeliegende Dienststruktur die exakt selbe ist: Doch.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

grün hat geschrieben:(10 Sep 2020, 10:34)

Seit dank Lennart Poettering die zugrundeliegende Dienststruktur die exakt selbe ist: Doch.
systemd ist kein Serverdienst.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Ich erklär’ dir jetzt nicht, was das „d“ am Ende bedeutet. Unabhängig davon zieht systemd inzwischen unzählige Abhängigkeiten mit sich, die also als „immer vorhanden“ betrachtet werden dürfen - gerade auf Serversystemen. Auf Desktops gibt es ja noch diverse recht erfolgreiche Distributionen ohne den Mist.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von schokoschendrezki »

grün hat geschrieben:(10 Sep 2020, 10:23)

Linux hat bei mir auf Servern und Desktops nach wie vor den identischen Marktanteil von null Prozent. Nur: Linuxmalware läuft auf Servern und Desktops gleichermaßen, da (anders als unter Windows) das System im Wesentlichen dasselbe ist.
Also das (laut Statistiken) aktuell und angeblich meistbenutzte Linux-System MX wird erstmal ohnehin nur als DT-System verwendet. Alle weiteren kommen sehr wohl in getrennten Server- und DT-Varianten. Es gibt - auch über Security by Obscurity hinaus - eine ganze Reihe von Eigenschaften, die eine höhere Sicherheit von Linux-Systemen im Serverbetrieb gewährleisten. Eine davon: Bei Beschränkung auf den Einsatz von Software, die im Original-Software-Repository liegen, wird bei Security-Upgrades das komplette System und untereinander abgestimmt auf den neuesten Stand gebracht.

Bei einer Malware, die etwa als gefakter Mailanhang kommt, haben die Serversysteme ohnehin nicht viel beizutragen.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

Wer glaubt, dass sein Rechner wahrscheinlich über systemd angegriffen wird, der nutzt eben eine Alternative.

Wie häufig sind eigentlich Angriffe auf Linuxdesktoprechner und wie häufig auf Windowsrechner?
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Sep 2020, 11:03)

Wie häufig sind eigentlich Angriffe auf Linuxdesktoprechner und wie häufig auf Windowsrechner?
Also das weltweit größte Botnetz war eines aus Linuxrechnern (wenn auch IoT - aber das System ist dasselbe).
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Beitrag von schokoschendrezki »

grün hat geschrieben:(10 Sep 2020, 10:45)

Ich erklär’ dir jetzt nicht, was das „d“ am Ende bedeutet. Unabhängig davon zieht systemd inzwischen unzählige Abhängigkeiten mit sich, die also als „immer vorhanden“ betrachtet werden dürfen - gerade auf Serversystemen. Auf Desktops gibt es ja noch diverse recht erfolgreiche Distributionen ohne den Mist.
Als wenn die Eigenschaft "Daemon"-Prozess nun spezifisch für Desktop- oder Serversysteme wäre. Daemon-Prozesse gibts auf Linux-Desktop-Distributionen schon immer.

Linux-Server-Distributionen zeichnen sich lediglich durch eine spezifische Paket-Vor-Auswahl (im allgemeinen ohne alles, was per X auf einen graphischen DT geht) und als Folge davon u.a. auch durch eine Beschränkung offener LISTEN-Ports (und damit generell erstmal höherer Security) aus.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Welche Ports öffnet denn ein typisches Desktopsystem so nach außen, die z.B. ein Ubuntu-Server nicht öffnet?
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Tom Bombadil
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

grün hat geschrieben:(10 Sep 2020, 11:04)

aber das System ist dasselbe).
Ist es nicht.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Ist es doch.
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schokoschendrezki
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von schokoschendrezki »

grün hat geschrieben:(10 Sep 2020, 11:11)

Welche Ports öffnet denn ein typisches Desktopsystem so nach außen, die z.B. ein Ubuntu-Server nicht öffnet?
Der Einwand ist schon berechtigt, da es ja eigentlich gerade Server-Systeme sind, die LISTEN-Ports nach außen öffnen. Möglichst gezielt und bewusst und auf Bereiche beschränkt. Generell gilt aber dennoch, dass Server-Distributionen im Kern halt durch eine spezifische Beschränkung der Paketauswahl auf das nur Notwendige gekennzeichnet sind. Und dass in der Folge natürlich auch die Offenheit sowohl von Innen nach Außen wie auch von Außen nach Innen begrenzt wird.

Aber auch in der Ubuntu-Server-Version öffnet ein typisches Server-Produkt wie der Postgres-DB-Server seinen LISTEN-Port in der Standardinstallation nur auf die interne localhost-Adresse und nicht nach außen.

Über das systemd-Zeug heißt es, wenn man es vornehm und zurückhaltend formuliert: "Es polarisiert die Community seit langem" ;)

Im praktischen Betrieb, was Malware und Security anbelangt: Beispiel E-Learning (aktuell stark im Aufwind). Es ist nach meiner Einschätzung im Anfang etwas schwierig aber auf mittlere bis lange Sicht sehr flexibel, etwa hochgeladenes Material auf dem Applikationsserver scriptgesteuert auf Malware durchzuscannen. Und mich dabei zwischen Gründlichkeit und Performance zu entscheiden. Wie das bei entsprechenden MS-Systemen aussieht, weiß ich nicht, da deren Anteil sowohl im DT- wie im Serverbereich bei mir bei Null Prozent liegt. :)

Bei dem, was beim Endanwender ankommt ... ja, da liegts halt in der Verantwortung des Endanwenders. Gut. Da hat aber nun mal ein gefaktes MS-executable auf einem Linux-DT keine Chance.
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schokoschendrezki
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von schokoschendrezki »

Einer der jüngeren größeren Sicherheitsstörfälle war die längere Lahmlegung der Uni Gießen nach einem Hackerangriff. Ich kenne mehrere Leute, die herauszufinden versuchen, was dort eigentlich das Problem war. Es wird zwar über alle möglichen Folgen genauso auch wie über bezifferbare finanzielle Folgeschäden (ca. 1,7 Millionen Euro) berichtet ... aber über die eigentlichen Ursachen und einen eventuellen Zusammenhang zu verwendeten Systemkomponenten herrscht Stillschweigen. Wer etwas darüber weiß ... nur heraus damit! :)
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von Tom Bombadil »

grün hat geschrieben:(10 Sep 2020, 11:19)

Ist es doch.
Nö, ist es nicht. Wurde das Botnetz über Angriffe auf systemd geschaffen? Ein offener Port ist auch noch lange keine Sicherheitslücke und warum ein Desktoprechner einen Port für eine Software öffnet, die gar nicht auf dem Rechner installiert ist, bleibt auch unklar.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von grün »

Tja, Windows hat ja inzwischen auch nicht gerade viele Ports dauerhaft nach außen geöffnet. Insofern erkenne ich da die größere Bedrohung für Windowsanwender nicht.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von naddy »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Sep 2020, 11:52)

Einer der jüngeren größeren Sicherheitsstörfälle war die längere Lahmlegung der Uni Gießen nach einem Hackerangriff.
Wie war das denn möglich? Hatten die etwa kein "Avira" installiert? :cool:
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von schokoschendrezki »

naddy hat geschrieben:(10 Sep 2020, 15:02)

Wie war das denn möglich? Hatten die etwa kein "Avira" installiert? :cool:
Lustig ... Störfälle dieser Art sind komplex. Sie haben in der Regel einen unmittelbaren Anlass aber das eigentliche Problem ist meist ein systemisches. Irgendwo. In der Organisationsstruktur. Im allgemeinen Umgang. Aber natürlich auch in den eingesetzten Systemkomponenten. Wüsste man genaueres über den Gießen-Störfall, bräuchte man nicht nur spekulieren. Klar: Irgendein versehentlich geöffneter Mail-Anhang mit Schadsoftware auf dem DT-System eines Mitarbeiters, der gleichzeitig Zugriff auf zentrale Serversysteme hat ... reicht. Oder würde reichen. Das wäre aber nur der Anlass. Das eigentliche Problem ist jeweils ein anderes.

Wenn es nicht die Organisationsstruktur oder den Umgang mit Sicherheit im Unternehmen sondern die eingesetzten Systemkomponenten betrifft: Bei "Sigred" handelt es sich sicher um eine der gravierendsten Sicherheitslücken im Unternehmensbereich der jüngeren Zeit. Betrifft die Windows-Server-Implementation des DNS (Domain Name System). Deshalb hat sie auch einen eigenen Namen bekommen. Sie wurde erst im JUli geschlossen und betrifft alle Windows-Server-Versionen seit 17 Jahren. Die Gefährlichkeit hängt vor allem mit der "Wurmfähigkeit" der Lücke zusammen: Dass ohne Nutzerinteraktionen nach und nach die gesamte Serverinfrastruktur mit Schadsoftware infiziert werden kann. Und dies - aber das ist jetzt meine ganz persönliche Ansicht - hängt wiederum mit diesem problematischen Smartness-Versprechen zusammen. Alles soll wie von Geisterhand von selbst passieren während der Mensch gemütlich im Sessel sitzt und einen Joghurt löffelt, den ihm sein smarter Kühlschrank gerade nachbestellt hat. Take Back Control heißt dann im Ernstfall eines Sicherheitsvorfalls: Alles neu aufsetzen und hoffentlich alles irgendwie gesichert haben. Ich bin definitiv für gar nicht erst lose control und Linux, Unix, BSD-artige Systeme scheinen mir da die geeignetere Variante zu sein. Geeigneter vor allem gegenüber gar keine Server mehr betreiben und alles an einen Dienstleister per Vertrag outsourcen.
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Re: Linux, Unix und BSD

Beitrag von naddy »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Sep 2020, 16:25)

Lustig ... Störfälle dieser Art sind komplex. ...
Weiß ich, ein guter Freund ist in der Branche tätig. War nur als kleiner Seitenhieb auf die Fraktion gedacht die nicht davon abzubringen ist, mir immer wieder dringend die Installation einer Gratis-Antiviren-Software ans Herz zu legen. ;)
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