Huminstoffe - Chance auch zur CO2-Bindung?
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Huminstoffe - Chance auch zur CO2-Bindung?
Ich sah gestern auf arte einen Bericht (ca. ab 14:30) über Forschung am Max Planck Institut in Potsdam zu Huminstoffen.
Wenn man davon ausgeht, dass sich der CO2-Ausstoss eh' nicht vermeiden lässt, auch nicht wirklich einschränken lässt, wäre das auch ein Weg, CO2 aus der Atmosphäre zu holen und im Boden zu binden.
Technisch ist das möglich, recht einfach sogar, wenn ich das richtig verstanden habe.
Wenn man davon ausgeht, dass sich der CO2-Ausstoss eh' nicht vermeiden lässt, auch nicht wirklich einschränken lässt, wäre das auch ein Weg, CO2 aus der Atmosphäre zu holen und im Boden zu binden.
Technisch ist das möglich, recht einfach sogar, wenn ich das richtig verstanden habe.
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Re: Huminstoffe - Chance auch zur CO2-Bindung?
Aber nicht in den Mengen, wie sie für einen globalen Effekt erforderlich wären.Misterfritz hat geschrieben:(10 Oct 2021, 11:19)
Technisch ist das möglich, recht einfach sogar, wenn ich das richtig verstanden habe.
Die Gartenabfälle, die die Leute in Deutschland beim Wertstoffhof abliefern, reichen dafür nicht aus.
Und der Prozess benötigt Energie!
Re: Huminstoffe - Chance auch zur CO2-Bindung?
Nicht viel anders funktioniert der "Bodenaufbau" bzw. der Aufbau der Humusschicht, die Landwirte seit tausenden Jahren betreiben (sollten).
Das Potential ist tatsächlich gigantisch, da so enorme Mengen an Kohlenstoff prinzipiell dauerhaft gebunden werden können.
Der Nachteil des Ganzen: Es braucht entweder Energie um den Prozess künstlich zu beschleunigen oder aber VIEL Zeit (die wir nicht haben).
Wir erzeugen das meiste CO2 für die Gewinnung von Energie.
Diese Energie (bzw. etwas mehr - sonst wäre es ja ein Perpetuummobile) investieren wir dann direkt wieder um das frisch freigesetzte CO2 im Boden zu versiegeln.
Dementsprechend wäre es wesentlich energieeffizienter, direkt die initiale Verbrennung zu unterlassen.
Möglicherweise bietet sich diese Methode aber an, um Industrien CO2-neutral zu machen, die nicht substituierbar sind und einen CO2-Footprint aufgrund der nötigen chemischen Prozesse erzeugen.
Als Beispiel fiele mir da die Betonproduktion (bzw. eigentlich Zementproduktion) ein. Die Ofenheizungen könnten zwar auf EE-Strom umgestellt werden (was aktuell schon dringendst geboten wäre), aber auch dann entstünde bei der Produktion noch immer CO2. Das könnte dann mit solchen Methoden (unter Einsatz weiterer EE-Energie) gebunden werden.
Aktuell jedoch wäre alleine durch das unterlassen von Verbrennungsvorgängen zum Zwecke der Energieerzeugung (bzw. der Substitution dieser Verbrennungsvorgänge durch EE-Quellen) ein deutlich größeres Potential an CO2-Reduktion gegeben.
Erst wenn es faktische Energieüberschüsse (und nicht etwa Netzengpässe) aus EE-Quellen gibt wird so ein Unterfangen wirklich sinnvoll.
Allerdings ist es dann auch nur eines von sehr sehr vielen Projekten, die bereits in den Startlöchern stehen, um den EE-Energieüberschuss, der hoffentlich in absehbarer Zeit entstehen wird, zu nutzen. Allen Voran wäre da die Wasserstoffindustrie zu nennen.
Mein persönliches Fazit:
Bodenaufbau kann und soll sich für die Landwirte lohnen, denn damit wird schon jetzt mit vergleichsweise geringem Aufwand CO2 gebunden.
Als künstlichen, chemischen Prozess sehe ich die Anwendung noch in weiter Ferne.
Das Potential ist tatsächlich gigantisch, da so enorme Mengen an Kohlenstoff prinzipiell dauerhaft gebunden werden können.
Der Nachteil des Ganzen: Es braucht entweder Energie um den Prozess künstlich zu beschleunigen oder aber VIEL Zeit (die wir nicht haben).
Wir erzeugen das meiste CO2 für die Gewinnung von Energie.
Diese Energie (bzw. etwas mehr - sonst wäre es ja ein Perpetuummobile) investieren wir dann direkt wieder um das frisch freigesetzte CO2 im Boden zu versiegeln.
Dementsprechend wäre es wesentlich energieeffizienter, direkt die initiale Verbrennung zu unterlassen.
Möglicherweise bietet sich diese Methode aber an, um Industrien CO2-neutral zu machen, die nicht substituierbar sind und einen CO2-Footprint aufgrund der nötigen chemischen Prozesse erzeugen.
Als Beispiel fiele mir da die Betonproduktion (bzw. eigentlich Zementproduktion) ein. Die Ofenheizungen könnten zwar auf EE-Strom umgestellt werden (was aktuell schon dringendst geboten wäre), aber auch dann entstünde bei der Produktion noch immer CO2. Das könnte dann mit solchen Methoden (unter Einsatz weiterer EE-Energie) gebunden werden.
Aktuell jedoch wäre alleine durch das unterlassen von Verbrennungsvorgängen zum Zwecke der Energieerzeugung (bzw. der Substitution dieser Verbrennungsvorgänge durch EE-Quellen) ein deutlich größeres Potential an CO2-Reduktion gegeben.
Erst wenn es faktische Energieüberschüsse (und nicht etwa Netzengpässe) aus EE-Quellen gibt wird so ein Unterfangen wirklich sinnvoll.
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Als künstlichen, chemischen Prozess sehe ich die Anwendung noch in weiter Ferne.
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Re: Huminstoffe - Chance auch zur CO2-Bindung?
technisch möglich ...ist viel. Nur das CO2 geht da nicht für "alle" Zeit weg.Misterfritz hat geschrieben:(10 Oct 2021, 11:19)
Technisch ist das möglich, recht einfach sogar, wenn ich das richtig verstanden habe.
Ob nun in Pflanzen "versteckt" ...in Boden oder in Kunstoff... Zersetzen sich die Verbindungen - wird das CO2 wieder frei.
...und ob das nun Bakterien machen oder es direkt frei wird ...einerlei.
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Meine "Vorhersage" - wenn Du an dem CO2 Caching arbeiten willst - lohnt sich (preiswert, einfach und nachhaltig) entweder volle Einsparung oder Geoengineering in der Hochatmosphäre mit Bariumhydroxid.
Bariumcarbonat - Das ist unlöslich und ungiftig - der Schnee in den alten Schneekugeln.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel.
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Re: Huminstoffe - Chance auch zur CO2-Bindung?
Es wäre doch aber eine Kombination denkbar:Kamikaze hat geschrieben:(11 Oct 2021, 07:12)
Nicht viel anders funktioniert der "Bodenaufbau" bzw. der Aufbau der Humusschicht, die Landwirte seit tausenden Jahren betreiben (sollten).
Das Potential ist tatsächlich gigantisch, da so enorme Mengen an Kohlenstoff prinzipiell dauerhaft gebunden werden können.
Der Nachteil des Ganzen: Es braucht entweder Energie um den Prozess künstlich zu beschleunigen oder aber VIEL Zeit (die wir nicht haben).
Herstellung dort, wo es Sonnenenergie en masse gibt und die Böden unfruchtbar sind - also z.B. am Rand von Wüsten. man könnte auf diese Weise mehr Fläche zum Anbau gewinnen.
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Re: Huminstoffe - Chance auch zur CO2-Bindung?
Alles richtig....Kamikaze hat geschrieben:(11 Oct 2021, 07:12)
Als künstlichen, chemischen Prozess sehe ich die Anwendung noch in weiter Ferne.
Nur - deutlich UNTER 1% der gesamten CO2 Emission MENSCH und NATUR wandert in die KLIMAsensible-Hochatmosphäre.
Warum für 99% "Perlen" vor die Säue ? Es reichen Ballons (mit Chemie) in der Hochatmosphäre in den "Wendekreisen".
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Re: Huminstoffe - Chance auch zur CO2-Bindung?
Das wäre natürlich nach meinem Laienverständnis eine gute Idee.Misterfritz hat geschrieben:(11 Oct 2021, 08:57)
Es wäre doch aber eine Kombination denkbar:
Herstellung dort, wo es Sonnenenergie en masse gibt und die Böden unfruchtbar sind - also z.B. am Rand von Wüsten. man könnte auf diese Weise mehr Fläche zum Anbau gewinnen.
Auch die Überdachung mit Agri-PV würde hier in Sachen Landwirtschaft in Wüstengebieten helfen.
Leider hat es in D nur sehr wenig Wüstengebiete und in den meisten Wüstengebieten weltweit ist aktuell die politische Lage kaum stabil genug für solche Projekte.
Anders wäre ja kaum zu erklären, warum Länder wie Algerien mit ihren gigantischen Sonnen-Potentialen noch nicht zu Energie-Liefer-Ländern für Europa avanciert sind. Energie aus Sonne und Wind wäre dort im Überfluss vorhanden. Fläche ebenso. Immerhin könnte Algerien alleine mit einem Bruchteil seiner Fläche die gesamte Welt mit Sonnenstrom in Höhe des gesamten Primärenergiebedarfs versorgen. Leider sind solche Projekte seit dem Desertec-Debakel nicht mehr in Planung.
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Re: Huminstoffe - Chance auch zur CO2-Bindung?
Jeder "Gurt" jedes Mastes auf der gesamten Strecke ist ein Angriffsziel....irgendeines Separatisten.Kamikaze hat geschrieben:(11 Oct 2021, 09:13)
Leider sind solche Projekte seit dem Desertec-Debakel nicht mehr in Planung.
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Re: Huminstoffe - Chance auch zur CO2-Bindung?
Die Solarenergie setzt sich in Marokko nun durch.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ma ... e-101.html
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