Biokraftstoff, E-Fuels ???Kamikaze hat geschrieben:(02 Jun 2021, 07:05)
Für Fossilstrom haben Sie recht, wobei sowohl die Effizienz, als auch die Abgasfilter bei stationären Anlagen idR. besser sind, als im Fahrbetrieb.
Allerdings kann slektrische Energie eben auch "sauber" hergestellt werden. fossile Kraftstoffe nicht. Das ist ein ihärenter Vorteil dieser Technologie.
Wenn ich, sagen wir, mit 20kW mein E-Auto lade, dann bestellt der Stromanbieter nicht für 10kW mehr Wind und Sonne und für weitere 10kW mehr Kohle. Die Sonne scheint wie sie eben scheint und der Wind weht wie er eben weht und der gesamte Mehrverbrauch wird durch zusätzlich verbrannte Kohle bereitgestellt.Kamikaze hat geschrieben:(02 Jun 2021, 07:05)
Der deutsche Strommix zeigt den Durchschnitt, und das unabhängig vom Verbraucher. In Ihrem Beispiel wäre also wenigstens rechnerisch noch immer der Energiemix 50%-50%.
Es sei denn wir haben gerade Überschuss an Ökostrom. Dann ist der Strom ein Abfallprodukt und der muss für E-Autos, Batteriekraftwerke und Langzeitspeicher wie E-Fuels wandern.
Der Stromtarif ändert nichts, denn die eingespeiste Menge an Ökostrom ist ja dank EEG immer gleich. Der Betreiber verkauft nur was er eh hat.Kamikaze hat geschrieben:(02 Jun 2021, 07:05)
Es gibt also Zeiten, in denen sie ganz unbewusst nur EE-Strom "tanken" und Zeiten in denen Sie unbewusst nur Kohlestrom "tanken". Voraussetzung ist natürlich, dass Sie keinen Ökostromtarif nutzen, denn dann kommt die Energie (soweit der Energieversorger nicht betrügt) aus 100% EE.
S.o.Kamikaze hat geschrieben:(02 Jun 2021, 07:05)
Im Gegensatz dazu gibt es beim Verbrenner keine Möglichkeit die Ökobilanz irgendwie positiv zu beeinflussen, wenn dieser einmal beschafft ist.
Kurz gesagt: E-Autos werden mit jeder neuen WKA oder PV ein wenig sauberer. Ein weiterer inhärenter Vorteil dieser Technik.
Wie andere schon bemerkten, der erneuerbare Anteil am Primärenergieverbrauch ist nicht 50% sondern 17%. Die CO2-Reduktion seit 1990 beträgt immerhin 35%, was ein interessantes Ergebnis ist: EE sind nur für knapp die Hälfte des bisherigen Fortschritts im Klimaschutz verantwortlich.Kamikaze hat geschrieben:(02 Jun 2021, 07:05)
Bis hier das Optimum erreicht sein wird gibt es aber noch dicke Bretter zu bohen. Immerhin sind diese Hindernisse wenigstens theoretisch zu überwinden (und wir sind immerhin schon ca. 50% des Weges) - im Gegensatz zum Verbrennungsmotor.
Demandside-Management wird ein wichtiger Teil der Lösung sein. Wir können weder so hohe Überkapazitäten aufbauen, dass man die schlimmste Dunkelflaute nicht-Fossil überwinden kann. Wenn doch, hätten wir eine riesige Überproduktion, die man nur durch Abregelung lösen könnte.Kamikaze hat geschrieben:(02 Jun 2021, 07:05)
Weil es dafür aktuell keine Anreize gibt.
Ich sehe das wie Sören74 - flexible Strompreise können hierfür Anreize schaffen und quasi nebenbei den Bedarf an Energiespeichern reduzieren.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht wo denn eigentlich das Problem liegt. Wir haben mit den E-Fuels eine Lösung für Langzeitspeicherung sowie für schwer elektrifizierbare Bereiche wie etwa die Luftfahrt. Aber es gibt keine Zulassung für E-Kraftstoffe. Warum denn nicht?
Vorausgesetzt, es ist an restlos jedem Parkplatz eine Wallbox installiert. Sind separate Energiespeicher wirklich so viel aufwändiger?Kamikaze hat geschrieben:(02 Jun 2021, 07:05)
Auch hier wurden bereits erste Schritte gemacht (z.B. müssen private Wallboxen steuerbar sein). E-Mobilität kann in Zukunft alleine durch Demandside-Management einen beitrag zur Netzstabilisierung liefern.
Man stelle sich mal vor, wie viel Demandside-Regelpotential da verfügbar wäre, wenn plötzlich tausende Fahrzeuge gleichzeitig am Netz wären. Da blieben selbst bei einem "Regelfenster" von 1,8-2,5kW (also ~700W Regelpotenial pro angeschlossenem Fahrzeug am kleinstmöglichen Ladepunkt - einer Schuko-Steckdose) Ladeleistung immense Zahlen übrig, und gleichzeitig müsste keiner fürchten mit leerem Akku liegen zu bleiben. Zusätzlich belastet langsames Laden dank langsamer Lastwechsel die Stromnetze nicht stärker als nötig.
Kurzer Überschlag: Wenn nur 1% der ~57 Mio Fahrzeuge angeschlossen wäre (~570,000 PKW) und davon die Hälfte (~285.000 PKW) auch tatsächlich laden würde, ergäbe das ein Regelpotential von 199,5MW!
Skalieren wir das nun auf ein Regelfenster von 1,8-11kW (Standard-Wallbox) - also nicht 700W sondern ~9,2kW/Fahrzeug...
Werde ich - aber nicht Kandidaten, die behaupten wir hätten 50% des Weges geschafft. Das sind nämlich diejenigen, die das Update auf Energiewende 2.0 ablehnen.Kamikaze hat geschrieben:(02 Jun 2021, 07:05)
Zustimmung. Aussitzen funktioniert hier nicht. --> wählen gehen!
Wer führt uns bis 2045 zu Energiewende 5.0? Ich denke wir brauchen Impulse von neuen Parteien.