Die polizeiliche Unfallstistik sagt (so vor längerer Zeit in Umlauf gebracht!), daß in der Tat weniger Unfälle auf freien Autobahnstrecken zu verzeichnen sind, davon dann leider aber sehr deutlich mehr Unfälle mit tödlichem Ausgang für die Unfallbeteiligten. Diese Statistik ist ja kein Staatsgeheimnis, müßte also noch auffindbar sein. Und vom Unfallgeschehen her kann man sich das auch ganz gut vorstellen, wenn man an die Energie denkt, die bis zum Stillstand der Fahrzeuge abgebaut werden muß. Wer also mit 100 km/h in ein Unglück gerät, und das ist ja auch nicht gerade bummelig, der sei unser Musterfall. Wenn dieses Unglück uns mit 200 km/h ereilt, dann müssen wir die 4-fache Energie umsetzen, bis es still wird. So weit die Physik des Unfallgeschehens. Schuld und Verantwortung haben wir bei diesem Unfallgeschehen gar nicht betrachtet.peterkneter hat geschrieben:(04 Jan 2020, 17:11)
Hat mal jemand eine verlässiche Quelle, die vorrechnet, wieviele Tote es auf den unbeschränkten Autobahnabschnitten im Jahr gibt? So unglaublich viele unbeschränkte Strecken gibt es ja gar nicht und
ich würde mich wundern, wenn ein generelles Tempolimit dann spürbar was verändert. Vergleich Autobahntote und Landstraßentote - gibt es sowas? Könnte mir vorstellen, dass die Autobahn besser gesichert ist (keine Bäume am Rand, usw.) und es deswegen vergleichsweise sicherer ist als auf der Landstraße...
Gibt es auch eine Hochrechnung wieviel CO2 durch das beschränken der bisherigen unbeschränkten Strecken ergeben würde? AUch hier bezweifle ich, dass das erheblich ist. Mir erscheint das eher als Symbolpolitik.
Ja, es gibt mehr Todesopfer auf Landstraßen, aber auch sehr viel mehr Unfälle und vielleicht auch sehr viel mehr Fahrzeuge, die auf dieser Verkehrsfläche unterwegs sind. Dadurch wird der Vergleich ein wenig künstlich, so wie beim Zählen von Äpfeln und Birnen.
Beim Energieverbrauch wird auch ein physikalisches Gesetz bemüht: Das Fahrzeug kämpft gegen Reibungskräfte an (Steigungen lassen wir einmal gedanklich weg). Die Reibungskraft muß mit den zurück gelegten Weg multipliziert werden... ist also erst einmal kein Unterschied, wie schnell ich dabei gefahren bin. Dann kommt aber der Fahrtwiderstand durch Luftströmung dazu. Und da gibt es wieder den quadratischen Zuwachs des Fahrtwiderstands mit der Geschwindigkeit. Was bedeutet, daß dieser Teil des zurück gelegten Wegs mit der vierfachen Energie zu bezahlen ist, wenn wir unser Beispiel von oben bemühen, also einmal 100 km/h und das nächste Mal 200 km/h fahren. Das ist schon ein tüchtiger Schluck aus der Pulle, oder?
Diese Rechnung wird uns seit Jahrzehnten vorgebetet, aber ebenso lange ungern zur Kenntnis genommen. Na ja, die wenigen Male, in denen ich freie Fahrt habe, die machen den Kohl nicht fett... Stimmt ja auch: Einmal im Jahr, jede Woche, jeder Tag...