"Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

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Tom Bombadil
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"Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

Laut dieser Website: http://www.erneuerbare-energie-windener ... gie-kosten kostet es ca. 900.000 € um ein 1 MW Kapazität aus Windenergie zu erreichten.

Alleine im Jahr 2017 wurden über 23 Mrd. € an "EEG-Differenzkosten" einkassiert, laut Bundesnetzagentur wird dieses Geld genutzt, um den AUSBAU der erneuerbaren Energien zu finanzieren: Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert.

Mit diesen über 23 MILLIARDEN EURO hätte man alleine im Jahr 2017 über 25.000 MW an Windradleistung installieren können. Zum Vergleich: 2017 betrug die installierte Kraftwerksleistung von Braunkohle nur knapp 21.000 MW. Man könnte also schon längst aus der Braunkohle ausgestiegen sein, dazu wurde über die Jahre mehr als genug Geld eingesammelt.

Geschehen ist in dieser Richtung aber nichts. Seit Einführung der EEG-Umlage im Jahr 2000 wurden lt. der Tabelle auf Seite 10 insgesamt über 171 MILLIARDEN EURO "EEG-Differenzkosten" einkassiert. Wahnsinn, Deutschland könnte also seinen Strom fast komplett CO2-frei produzieren, die Jahre 2018 und 2019 sind in der Rechnung auch noch gar nicht enthalten, da kommen nochmal ca. 40 Milliarden Euro dazu.

Oder verstehe ich das alles falsch und das hat schon seine Richtigkeit so und das Geld der Menschen in Deutschland wird umsichtig zur Klimarettung eingesetzt?
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imp
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Sep 2019, 14:13)

Laut dieser Website: http://www.erneuerbare-energie-windener ... gie-kosten kostet es ca. 900.000 € um ein 1 MW Kapazität aus Windenergie zu erreichten.

Alleine im Jahr 2017 wurden über 23 Mrd. € an "EEG-Differenzkosten" einkassiert, laut Bundesnetzagentur wird dieses Geld genutzt, um den AUSBAU der erneuerbaren Energien zu finanzieren: Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert.

Mit diesen über 23 MILLIARDEN EURO hätte man alleine im Jahr 2017 über 25.000 MW an Windradleistung installieren können. Zum Vergleich: 2017 betrug die installierte Kraftwerksleistung von Braunkohle nur knapp 21.000 MW. Man könnte also schon längst aus der Braunkohle ausgestiegen sein, dazu wurde über die Jahre mehr als genug Geld eingesammelt.

Geschehen ist in dieser Richtung aber nichts. Seit Einführung der EEG-Umlage im Jahr 2000 wurden lt. der Tabelle auf Seite 10 insgesamt über 171 MILLIARDEN EURO "EEG-Differenzkosten" einkassiert. Wahnsinn, Deutschland könnte also seinen Strom fast komplett CO2-frei produzieren, die Jahre 2018 und 2019 sind in der Rechnung auch noch gar nicht enthalten, da kommen nochmal ca. 40 Milliarden Euro dazu.

Oder verstehe ich das alles falsch und das hat schon seine Richtigkeit so und das Geld der Menschen in Deutschland wird umsichtig zur Klimarettung eingesetzt?
Du verstehst es falsch.
Ist aber nicht schlimm. Die EEG-Umlage hat lange Zeit erst die Festvergütung, dann die Marktprämie und nun die Vergütungszusage im Auktionsverfahren finanziert. Dabei geht es keinesfalls allein um Windräder und Solarpaneele. Die Umlage hat die Nachfrage nach den alten Anlagen möglich gemacht, woraufhin bessere oder kostengünstigere Anlagen an den Markt kamen. Zu heutigen Preisen pro Kilowatt waren damals die Anlagen noch nicht zu haben. Umgekehrt sind inzwischen viele Ausschreibungen in PV oder technologieoffen gelaufen, bei denen die Preisgarantie absehbar unter dem Marktpreis liegt, real also kaum EE-Vergütung und damit kaum Umlage anfallen wird. Beim Wind war man auch auf diesem Weg. Durch politisch geregelten Mangel an Landstandorten und Unterzeichnung der Ausbauziele ist man inzwischen davon wieder entfernt.

Long story short: Zu heutigen Preisen gegen das EEG der letzten 20 Jahre zu streiten ist dummes Zeug.

Eine andere Frage ist, ob man nicht in Zujunft etwas anderes möchte oder ob man eher hätte auf ein Marktmodell wie heute gehen können.
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Tom Bombadil
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

Bleiben wir halt im Jahr 2017. Wie viel EE-Kraftwerksleistung wurde in dem Jahr installiert?
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Bielefeld09 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Sep 2019, 15:12)

Bleiben wir halt im Jahr 2017. Wie viel EE-Kraftwerksleistung wurde in dem Jahr installiert?
Tja, viel früher nachfragen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Audi »

Ich denke die steuern werden zweckentfremdet. Wenn jetzt die lächerliche CO2 Steuer kommt wird es nicht besser. Man braucht Geld und ist kreativ.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Quatschki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Sep 2019, 15:12)

Bleiben wir halt im Jahr 2017. Wie viel EE-Kraftwerksleistung wurde in dem Jahr installiert?
Der Bund hätte mit einer staatlichen Rahmenplanung für Kontinuität sorgen können.

Stattdessen hat er sich für jene steuerlichen Steuerinstrumente entschieden, die bewirkt haben, dass erst eine aufgebähte Propellerindustrie aus dem Boden gestampft wird, welche dann in den Folgejahren ohne Aufträge dasteht.
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John Galt
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von John Galt »

Die EEG-Umlage fließt an die Leute die EE betreiben, weil sie an der Strombörse nur 60 Euro pro Megawattstunde bekommen.

Würde man den Preis nicht vorbei an der Strombörse schleusen, wären die Vogelschredder gegenüber Gas, Kohle und Atom nicht konkurrenzfähig.

Bei der Aussage bezüglich dem Ausbau handelt sich es nur um eine weitere Ökolüge, manche glauben ja auch immer noch das Märchen der günstigen EE.
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Emin
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Emin »

John Galt hat geschrieben:(30 Sep 2019, 09:18)

Die EEG-Umlage fließt an die Leute die EE betreiben, weil sie an der Strombörse nur 60 Euro pro Megawattstunde bekommen.

Würde man den Preis nicht vorbei an der Strombörse schleusen, wären die Vogelschredder gegenüber Gas, Kohle und Atom nicht konkurrenzfähig.

Bei der Aussage bezüglich dem Ausbau handelt sich es nur um eine weitere Ökolüge, manche glauben ja auch immer noch das Märchen der günstigen EE.
Na zum Glück erhalten nur erneuerbare Energien Staatszulagen und sonst niemand anders :D

In Texas übrigens verdrängen Windfarms gerade Kohle vom Markt.
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John Galt
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von John Galt »

Emin hat geschrieben:(30 Sep 2019, 10:57)

Na zum Glück erhalten nur erneuerbare Energien Staatszulagen und sonst niemand anders :D

In Texas übrigens verdrängen Windfarms gerade Kohle vom Markt.
Texas ist halt doppelt so groß, hat eine gigantische Küste und nur 30 Millionen Einwohner.

Deutschland ist komplett zersiedelt hat eine mickrige Küste. Klar kann man günstigen Windstrom produzieren, wenn man riesige Windparks in der nähe von Millionenstädten an die Küste klatschen kann. Geht hier halt nicht.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Teeernte »

Emin hat geschrieben:(30 Sep 2019, 10:57)

Na zum Glück erhalten nur erneuerbare Energien Staatszulagen und sonst niemand anders :D

In Texas übrigens verdrängen Windfarms gerade Kohle vom Markt.

Es gibt solche ....und solche. :D :D :D

Gigantische Windräder, die sprichwörtlichen Leuchttürme der Bewegung "Grüne Energie", waren für die US-Regierung eine Form der erneuerbaren Energiegewinnung ihrer Wahl, und Milliarden Dollar von Steuergeldern sind zur Förderung ihrer Errichtung und Nutzung im ganzen Land aufgewendet worden.

Hohen Wartungskosten, hohe Ausfallraten und schwankende Wetterbedingungen - also Faktoren, welche die Energie-Produktion beeinflussen - machen Windkraftanlagen teuer und ineffizient, deshalb sind über 14.000 von ihnen seither aufgegeben worden.

Bevor staatliche Subventionen für die Metallkolosse in vielen Gegenden gekürzt oder vollständig zurückgezogen wurden, waren die Windparks ein boomendes Geschäft.

Aber in der Ära nach den Steuer-Subventionen übersteigen die Kosten für Wartung und Betrieb von Windenergieanlagen bei weitem die Erträge aus der erzeugten Energie, weshalb in vielen Gebieten der USA - die vorteilhaftesten für die Erzeugung von Windenergie - ein Flickenteppich von Windkraftanlagen-Friedhöfen hinterlassen worden ist.
"Tausende von verlassenen Windkraftanlagen übersähen die Landschaft der "drei großen Kalifornischen Standorte" für Windenergie - Altamont Pass, Tehachapin und San Gorgonio - die auch zu den weltweit besten Gebieten für Windenergie gehören", schreibt Andrew Walden vom "American Thinker".

"An den besten Wind-Spots auf der Erde wurden mehr als 14.000 Turbinen einfach aufgegeben. Sich drehender, post-industrieller Müll, die nichts erzeugt als tote Vögel."
https://www.bibliotecapleyades.net/cien ... ergy67.htm

...da gibts auch bilder ...
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Emin
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Emin »

Teeernte hat geschrieben:(30 Sep 2019, 13:36)

Es gibt solche ....und solche. :D :D :D


https://www.bibliotecapleyades.net/cien ... ergy67.htm

...da gibts auch bilder ...
Warum wundert es mich nicht, dass EE-Phobiker mit Artikeln aus den 80ern kommen müssen, um EE zu diskreditieren? :D

Währenddessen ist die Realität eher die, dass Texas ganz freimarktwirtschaftlich immer mehr Windstrom bekommt.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Teeernte »

Emin hat geschrieben:(30 Sep 2019, 14:07)

Warum wundert es mich nicht, dass EE-Phobiker mit Artikeln aus den 80ern kommen müssen, um EE zu diskreditieren? :D

Währenddessen ist die Realität eher die, dass Texas ganz freimarktwirtschaftlich immer mehr Windstrom bekommt.
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imp
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von imp »

Audi hat geschrieben:(30 Sep 2019, 08:44)

Ich denke die steuern werden zweckentfremdet. Wenn jetzt die lächerliche CO2 Steuer kommt wird es nicht besser. Man braucht Geld und ist kreativ.
Die EE-Umlage wird korrekt verwendet. Die Steuern sind dagegen nicht zweckgebunden, da kann der Staat machen was er will.
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Tom Bombadil
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

imp hat geschrieben:(30 Sep 2019, 16:49)

Die EE-Umlage wird korrekt verwendet.
Da steht noch eine Frage offen: "Bleiben wir halt im Jahr 2017. Wie viel EE-Kraftwerksleistung wurde in dem Jahr installiert?"
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imp
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Sep 2019, 17:06)

Da steht noch eine Frage offen: "Bleiben wir halt im Jahr 2017. Wie viel EE-Kraftwerksleistung wurde in dem Jahr installiert?"
Schau halt nach.
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Tom Bombadil
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

Fein, fein, wir alle wissen ja, dass bei weitem keine 20 Mrd. € in die EEs investiert wurden. Dieses EEG wird eines Tages als größter erfolgreicher Raub in die Geschichte eingehen.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Sep 2019, 17:17)

Fein, fein, wir alle wissen ja, dass bei weitem keine 20 Mrd. € in die EEs investiert wurden. Dieses EEG wird eines Tages als größter erfolgreicher Raub in die Geschichte eingehen.
Raub halte ich denn doch für etwas übertrieben, jetzt allerdings wird sie überflüssig und vermutlich (laut CDU) abgeschafft:

Überdies will die Regierungspartei klimapolitische Erfordernisse mit steuerpolitischen Mitteln angehen – so soll zum Beispiel eine CO2-Abgabe auf Importe aus Ländern mit geringen Umweltauflagen geprüft und die Umlage für Ökostrom (EEG-Umlage) ganz abzuschaffen.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 09879.html
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John Galt
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von John Galt »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Sep 2019, 17:17)

Fein, fein, wir alle wissen ja, dass bei weitem keine 20 Mrd. € in die EEs investiert wurden. Dieses EEG wird eines Tages als größter erfolgreicher Raub in die Geschichte eingehen.
https://www.tagesschau.de/multimedia/bi ... eowebl.jpg

Mit den 20 Milliarden finanziert man natürlich die 86 Windräder aus purem Gold die 2019 gebaut wurden.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von MoOderSo »

Vongole hat geschrieben:(30 Sep 2019, 17:25)

Raub halte ich denn doch für etwas übertrieben, jetzt allerdings wird sie überflüssig und vermutlich (laut CDU) abgeschafft:

Überdies will die Regierungspartei klimapolitische Erfordernisse mit steuerpolitischen Mitteln angehen – so soll zum Beispiel eine CO2-Abgabe auf Importe aus Ländern mit geringen Umweltauflagen geprüft und die Umlage für Ökostrom (EEG-Umlage) ganz abzuschaffen.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 09879.html
Das übliche linke Tasche - rechte Tasche Spiel.
Warum auch nicht.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Emin »

Teeernte hat geschrieben:(30 Sep 2019, 15:28)

Bring zahlen. ...kein Geschwätz.
Rekord im Jahr 2019, 22% des texanischen Stroms kommt aus Windrädern:

https://edition.cnn.com/2019/07/25/us/t ... index.html
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(30 Sep 2019, 17:25)

Raub halte ich denn doch für etwas übertrieben, jetzt allerdings wird sie überflüssig und vermutlich (laut CDU) abgeschafft:

Überdies will die Regierungspartei klimapolitische Erfordernisse mit steuerpolitischen Mitteln angehen – so soll zum Beispiel eine CO2-Abgabe auf Importe aus Ländern mit geringen Umweltauflagen geprüft und die Umlage für Ökostrom (EEG-Umlage) ganz abzuschaffen.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 09879.html
In ihrer klassischen Form gibt es die EE-Förderung für Neuanlagen praktisch nur noch für kleine Dachanlagen. Dort hat sie als Bagatellregelung vielleicht noch ein paar Jahre Platz. Das Ausschreibungsmodell ist an ihre Stelle getreten. Es ist die letzte Stufe, an die sich der freie Markt zumindest bei Wind und PV anschließt. Verschiedene andere Techniken wie Wasserkraft sind prinzipiell anderen politischen, technischen und wirtschaftlichen Erwägungen unterworfen.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von imp »

Von der EE-Umlage 2019 mussten nur 2,1 Prozent für Neuanlagen aufgewandt werden. Der Rest bedient alte Verpflichtungen mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Erstmals enden 2021 nennenswert alte Förderungen.
Die Höhe der Umlage 2020 wird spätestens am 15. Oktober 2019 von den vier Netzbetreibern beschlossen.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

John Galt hat geschrieben:(30 Sep 2019, 17:31)

https://www.tagesschau.de/multimedia/bi ... eowebl.jpg

Mit den 20 Milliarden finanziert man natürlich die 86 Windräder aus purem Gold die 2019 gebaut wurden.
2017 hat man immerhin noch 1.792 Windräder mit 20 Mrd. € bauen können. Aber gut, Qualität "Made in Germany" kostet halt seinen Preis und wenn die Menschen in Deutschland bei diesem Ablasshandel ein gutes Gefühl haben, dann tun die Abgaben ja ihren Zweck. Nur an der Klimaerwärmung, daran ändern sie gar nichts.

Aber das Bild wird immer deutlicher, das EEG ist ein gigantischer Geldumverteilungsmechanismus unter dem Deckmantel des Klimaschutzes, wer auch immer sich das ausgedacht hat: Chapeau, das war extrem clever eingefädelt!
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Teeernte »

Emin hat geschrieben:(30 Sep 2019, 17:47)

Rekord im Jahr 2019, 22% des texanischen Stroms kommt aus Windrädern:

https://edition.cnn.com/2019/07/25/us/t ... index.html
drück den report... http://www.ercot.com/content/wcm/lists/ ... y2019.xlsx
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Audi »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Sep 2019, 21:30)

2017 hat man immerhin noch 1.792 Windräder mit 20 Mrd. € bauen können. Aber gut, Qualität "Made in Germany" kostet halt seinen Preis und wenn die Menschen in Deutschland bei diesem Ablasshandel ein gutes Gefühl haben, dann tun die Abgaben ja ihren Zweck. Nur an der Klimaerwärmung, daran ändern sie gar nichts.

Aber das Bild wird immer deutlicher, das EEG ist ein gigantischer Geldumverteilungsmechanismus unter dem Deckmantel des Klimaschutzes, wer auch immer sich das ausgedacht hat: Chapeau, das war extrem clever eingefädelt!
Selbe für die CO2 Steuer, neue kfz Steuer Rechnung dazu noch die eeg Umlage . Das sind Gelder......
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von imp »

Audi hat geschrieben:(01 Oct 2019, 07:25)

Selbe für die CO2 Steuer, neue kfz Steuer Rechnung dazu noch die eeg Umlage . Das sind Gelder......
Das sind ganz verschiedene Steuern. Die EE-Umlage geht gar nicht in den Staatshaushalt. Sie geht an die Netzbetreiber und von da erstmal auf ein Konto. Auf diesem Konto wird gebucht, was die Anlagenbetreiber als Förderung erhalten. Meist bleibt eine Reserve über.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

imp hat geschrieben:(01 Oct 2019, 08:58)

Auf diesem Konto wird gebucht, was die Anlagenbetreiber als Förderung erhalten. Meist bleibt eine Reserve über.
Schöner wäre es, das Geld würde für den Klimaschutz gebucht, da gibt es keine Reserven mehr. Während es immer wärmer wird spielt die deutsche Regierung das Umverteilungsspielchen anstatt die enormen Geldmassen wirklich für den Klimaschutz einzusetzen.

Die Vorgehensweise ist komplett grotesk. Man finanziert die Erstellung der Anlagen mit Subventionen und dann subventioniert man sogar noch einmal die Produktion der bereits subventionierten Anlagen in einer Art und Weise, die auch nur ja wirklich jeden Stromkunden trifft, selbst wenn man diesen Strom gar nicht beziehen will, muss man trotzdem dafür bezahlen.

Sagen wir doch mal, BMW will ein neues Werk bauen. Dafür fließen natürlich reichlich Subventionen, weil sich ja jeder Politiker über neue Arbeitsplätze freut. Jetzt erzielen die Fahrzeuge, die BMW in dem Werk baut, aber angeblich nicht den erwünschten Preis, also geht die Bundesregierung - wie vorher gesetzlich fixiert - hin und erhöht die Mehrwertsteuer um 6,405 €cent pro Einkauf und leitet das eingenommene Geld an BMW weiter, diese üppigen Einnahmen werden dann in Form von Gewinnen an die Aktionäre ausgeschüttet. Und der Wirtschaftsminister behauptet dann auch noch kackdreist: "Mit der BMW-Umlage wird der Ausbau der Arbeitsplätze in Deutschland finanziert".

Ich frage mich nur, ob diese Umverteilung in der Bevölkerung nicht verstanden wird oder ob es den Menschen in Deutschland egal ist, was mit ihrem Geld passiert. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 3000 kW sind das ja auch immerhin ca. 200 € pro Jahr (oder ca. 200 Kugeln Eis), die man nur dafür abdrückt, damit die EE-Anlagenbetreiber einen schönen Gewinn einsacken können.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von imp »

Mir ist nicht ganz klar, was du eigentlich willst. Die EE-Umlage wäre erheblich kleiner, wenn nicht jeder Fliesenleger inzwischen eine Teilbefreiung hätte.
Insgesamt sollten wir Zubau von Anlagen oder real erzeugten Strom begünstigen, nicht Produktionsstätten. In einer Marktwirtschaft ist Gewinn sozusagen Pflicht. Die Kalkulation einer aktuellen Anlage bringt aber trotz EE-Förderung längst nicht mehr die Traumrenditen, die man um 2010 damit erwirtschaften könnte. Das ist angesichts schwächelnder Kredit- und Anleihemärkte auch nicht mehr nötig.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

imp hat geschrieben:(01 Oct 2019, 11:55)

Mir ist nicht ganz klar, was du eigentlich willst.
Ich will, dass das Geld der Menschen in Deutschland SINNVOLL investiert wird um entweder die Erwärmung abzubremsen oder um die Folgen der Erwärmung abzufedern. Indem man das Geld den Betreibern von EE-Anlagen vorne und hinten reinstopft, wird keines der beiden Ziele auch nur ansatzweise erreicht.
In einer Marktwirtschaft ist Gewinn sozusagen Pflicht.
Aber nicht, wenn dieser Gewinn per Zwangsabgabe von allen Stromkunden eingetrieben wird. Der Gewinn sollte schon selber erwirtschaftet werden, ist das trotz massiver Anschubsubventionen nicht möglich, lohnt sich das Geschäft eben nicht.

Hier in meiner Gegend betreiben auch kommunale "Unternehmen" Windparks, die brauchen keinen Gewinn zu machen.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Oct 2019, 12:05)

Ich will, dass das Geld der Menschen in Deutschland SINNVOLL investiert wird um entweder die Erwärmung abzubremsen oder um die Folgen der Erwärmung abzufedern. Indem man das Geld den Betreibern von EE-Anlagen vorne und hinten reinstopft, wird keines der beiden Ziele auch nur ansatzweise erreicht.
Übertreiben ist nicht gut. 2,1 Prozent der Umlage kosten die aktuellen Anlagen. Der Rest ist vor Jahren vertraglich zugesagt. Die teuersten Anlagen laufen zum nächsten Jahr aus der Förderung.
Aber nicht, wenn dieser Gewinn per Zwangsabgabe von allen Stromkunden eingetrieben wird. Der Gewinn sollte schon selber erwirtschaftet werden
Gewinn gibt es nur, wenn die Anlage genug Strom abwirft. Wer seine Kollektoren gut plant, gut wartet usw hat den Gewinn, wer es falsch macht, nicht.

Ist wie bei Busunternehmen oder Müllabfuhr. Ob dem Unternehmen ein Gewinn bleibt, ist auch Verdienst des Unternehmers.
Hier in meiner Gegend betreiben auch kommunale "Unternehmen" Windparks, die brauchen keinen Gewinn zu machen.
Warum soll ein Stadtwerk keinen Gewinn machen? Der Stadthaushalt freut sich. Ob sie dafür die Hebesätze der kommunalen Steuern müssen weniger erhöht werden, das Schwimmbad vergammelt nicht.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

imp hat geschrieben:(01 Oct 2019, 12:28)

Der Rest ist vor Jahren vertraglich zugesagt.
Ändert nichts daran, dass die deutsche Energiewende nur dazu dient, den Betreibern von EE-Anlagen die Taschen mit zig Milliarden Euro zu füllen.
Gewinn gibt es nur, wenn die Anlage genug Strom abwirft.
Bezug zum Zitat? Ohne massive Subventionen vor und während der Stromproduktion würden diese Anlagen keine Gewinne machen. Falls doch, wären die Subventionen komplett überflüssig.
Warum soll ein Stadtwerk keinen Gewinn machen?
Weil es sinnlos ist, den Bürgern mehr Geld für eine staatliche Leistung abzunehmen, als sie kostet. Ob andere Ausgaben jetzt durch so einen Gewinn oder durch eine Steuer/Abgabe bezahlt werden, ist unter dem Strich irrelevant, der Bürger bezahlt am Ende sowieso alles.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Oct 2019, 12:56)

Ändert nichts daran, dass die deutsche Energiewende nur dazu dient, den Betreibern von EE-Anlagen die Taschen mit zig Milliarden Euro zu füllen.
Quatsch.
Bezug zum Zitat? Ohne massive Subventionen vor und während der Stromproduktion würden diese Anlagen keine Gewinne machen. Falls doch, wären die Subventionen komplett überflüssig.
Auch wieder falsch. Die Subvention betrifft aktuelle Anlagen nur noch teilweise und macht vor allem die Kredite billiger. Aktuelle Wind- und große Solaranlagen sind nah am Marktpreis kalkuliert. Das ist nur möglich, weil man jahrelang draufgezahlt hat.

Bei Onshore-Wind haben wir im Moment eine Fehlsteuerung - Viele lukrative Standorte sind aus politischen Gründen derzeit nicht beplanbar, jedoch gibt es ein hohes Ausbauziel. Das Ergebnis ist, dass die Preise bei Ausschreibungen ans Maximum gehen - ganz normales Marktverhalten, man ruft die Preise ab, die man kriegen kann. Hier sollte die Politik was tun.

Bei kleinen Dachanlagen ist vor allem der Eigenverbrauch lukrativ. Hier sollte unbedingt noch die Grenze für die Umlagepflicht von 10 auf 30 kwp (EU-Standard) erhöht werden.

https://www.erneuerbareenergien.de/arch ... 01902.html
Nota bene: Der Staat will hier was, nämlich die Energiewende. Dafür muss er was auf den Tisch legen. Aber immer weniger. Das ist gut so.

Weil es sinnlos ist, den Bürgern mehr Geld für eine staatliche Leistung abzunehmen, als sie kostet. Ob andere Ausgaben jetzt durch so einen Gewinn oder durch eine Steuer/Abgabe bezahlt werden, ist unter dem Strich irrelevant, der Bürger bezahlt am Ende sowieso alles.
Man sollte nicht unterscheiden, staatlich oder nicht. Eine Leistung hat einen Marktpreis, der auch Reinvestitionen und Rücklagen beinhaltet. Der Gewinn von heute ist die Investition morgen. Wenn man staatliche/kommunale Marktteilnehmer benachteiligen will, werden nur die Gesetze unnötig kompliziert.

Die Förderung von Anlagenherstellern ist in erster Linie Industriepolitik ("Deutschland soll führend sein in..."). Die Förderung tatsächlicher Stromproduktion ist Energiewende. Da wird nur für das bezahlt, was ins Netz eingeht.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

imp hat geschrieben:(01 Oct 2019, 13:14)

Quatsch.
Tolles Argument und so überzeugend :thumbup:
Auch wieder falsch.
Na, dann erzähl doch mal, an wen die EEG-Umlage ausgezahlt wird, wenn nicht an die Betreiber von EEG-Anlagen? Das ganze andere Geschwafel dient nur der Ablenkung vom Kern der Sache.
Nota bene: Der Staat will hier was, nämlich die Energiewende. Dafür muss er was auf den Tisch legen.
Der Staat legt gar nichts auf den Tisch, die Bürger werden über Steuern und "Umlagen" geschröpft. Die angebliche Finanzierung der "Energiewende" dient nicht dem Klimaschutz sondern der Umverteilung.
Man sollte nicht unterscheiden, staatlich oder nicht.
Du kannst das halten wie die Dachdecker, für mich hat ein staatlicher Betrieb keine Gewinne zu machen. Warum das so ist, hatte ich erklärt. Für staatliche Investitionen werden Steuern erhoben.

Die "Energiewende" wurde mit Subventionen finanziert, die Stromproduktion der EE-Anlagen wird mit der EE-Umlage subventioniert. So ein Schwachsinn ist unglaublich, nur die Betreiber von EE-Anlagen freut es, die machen in jedem Fall Reibach.

Ich hätte rein gar nichts dagegen, wenn man eine Klimaschutzabgabe einführen würde, deren Erlös dann auch tatsächlich in den Bau und Unterhalt und in die Erforschung von EE-Anlagen aller Art fließen würde. Das wäre aktiver Klimaschutz, aber nicht dieser Unsinn, der in Deutschland unter diesem Deckmäntelchen abgezogen wird.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Oct 2019, 13:29)

Tolles Argument und so überzeugend :thumbup:

Na, dann erzähl doch mal, an wen die EEG-Umlage ausgezahlt wird, wenn nicht an die Betreiber von EEG-Anlagen? Das ganze andere Geschwafel dient nur der Ablenkung vom Kern der Sache.
So ist es. Dein Geschwafel dient nur der Ablenkung vom Kern der Sache.
Der Staat legt gar nichts auf den Tisch, die Bürger werden über Steuern und "Umlagen" geschröpft.
Da hast du ja echt was entdeckt. Was der Staat bezahlt, kommt vom Bürger.
Die angebliche Finanzierung der "Energiewende" dient nicht dem Klimaschutz sondern der Umverteilung.
Wenn der Staat Bürgern Geld abnehmen will, braucht er dazu keine Energiewende. Wenn der Staat irgendwen begünstigen will, braucht er dazu keine Energiewende. Die Finanzierung der Energiewende dient der Energiewende. Ist doch klar.
Du kannst das halten wie die Dachdecker, für mich hat ein staatlicher Betrieb keine Gewinne zu machen. Warum das so ist, hatte ich erklärt. Für staatliche Investitionen werden Steuern erhoben.
Energieunternehmen in Staatsbesitz sind in erster Linie Energieunternehmen und haben sich am Markt zu behaupten. Dazu gehört eine Rendite, aus der Reinvestitionen und Kapitaldienst zu erwirtschaften sind. Sehr viele staatliche, kommunale Energieunternehmen haben zudem private Anteilseigner. Die erwarten natürlich auch eine marktübliche Rendite.
So ein Schwachsinn ist weltweit einmalig
Das französische EE-Gesetz ist praktisch genauso aufgebaut. Das spanische Fördermodell ist auch sehr ähnlich.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

imp hat geschrieben:(01 Oct 2019, 13:39)

So ist es.
Schön, dann ist das ja geklärt.
Da hast du ja echt was entdeckt. Was der Staat bezahlt, kommt vom Bürger.
Kein Problem, ich helfe gerne, Wissenslücken zu schließen.
Wenn der Staat Bürgern Geld abnehmen will, braucht er dazu keine Energiewende.
Dann gehen die Bürger aber auf die Barrikaden, mit der "Energiewende" wird den Bürgern suggeriert, es wäre für einen guten Zweck.
Energieunternehmen in Staatsbesitz sind in erster Linie Energieunternehmen und haben sich am Markt zu behaupten.
Ja, sie müssen sich am Markt behaupten, Gewinne müssen sie trotzdem nicht machen, warum hatte ich bereits erläutert. Für staatliche Investitionen werden Steuern erhoben. Man braucht auch keine privaten Anteilseigner an kommunalen Energieunternehmen.

Frankreich: https://www.heise.de/tp/features/Frankr ... 42223.html
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von BlueMonday »

Emin hat geschrieben:(30 Sep 2019, 14:07)

Währenddessen ist die Realität eher die, dass Texas ganz freimarktwirtschaftlich immer mehr Windstrom bekommt.
Auch in den USA läuft die ganze Windbranche hochsubventioniert. Mit "freimarktwirtschaftlich" hat das nichts zu tun. Und in der zweiten Jahreshälfte weht dort weniger der Wind, entsprechend sieht es im Jahresschnitt noch mal anders aus.

Vergleich 2018 vs. 2019: https://i1.wp.com/wattsupwiththat.com/w ... age-54.png
Sieht eher nach Sättigung aus.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Emin »

BlueMonday hat geschrieben:(01 Oct 2019, 13:51)

Auch in den USA läuft die ganze Windbranche hochsubventioniert. Mit "freimarktwirtschaftlich" hat das nichts zu tun. Und in der zweiten Jahreshälfte weht dort weniger der Wind, entsprechend sieht es im Jahresschnitt noch mal anders aus.
1980 hat angerufen, es möchte seine Argumente gegen Windstrom wiederhaben. Windstrom ist heute auf dem freien Markt wettbewerbsfähig, weswegen auch von Marokko bis China überall massenweise Windfarms entstehen. Aber haters gonna hate :D
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

Mir stellt sich auch die Frage, warum man die wichtige Infrastruktur "Strom" marktwirtschaftlich regelt, diesen Markt dann aber so dermaßen zu Tode reguliert, dass ein Wettbewerb gar nicht erst aufkommen kann und darüber hinaus dann auch noch Wettbewerbsverzerrung betreibt, indem man staatlicherseits einzelne Marktteilnehmer massiv mit Geld füttert. Und am Ende hat man dann mit den teuersten Strompreis weltweit.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

Emin hat geschrieben:(01 Oct 2019, 13:55)

Windstrom ist heute auf dem freien Markt wettbewerbsfähig...
Prima, dann kann man ja alle Subventionen und Umlagen ab sofort streichen.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Oct 2019, 13:48)
Dann gehen die Bürger aber auf die Barrikaden, mit der "Energiewende" wird den Bürgern suggeriert, es wäre für einen guten Zweck.
Es ist Deutschland hier. Niemand geht auf irgendwelche Barrikaden wegen Steuern.
Ja, sie müssen sich am Markt behaupten, Gewinne müssen sie trotzdem nicht machen, warum hatte ich bereits erläutert. Für staatliche Investitionen werden Steuern erhoben. Man braucht auch keine privaten Anteilseigner an kommunalen Energieunternehmen.
Man hat diese Anteilseigner, weil man sie braucht. Weil sie Knowhow, Integration in bestehende Systeme und eben Kapital bieten. Kapital, das die Kommunen weder aus dem Cash Flow noch aus Krediten in die kommunalen Unternehmen stecken wollten oder konnten.

Es gibt durchaus Alternativen zum Ausschreibungsmodell. Man kann die Vor- und Nachteile diskutieren. Das Ausschreibungsmodell minimiert die Kosten und bringt die erwünschten EE-Anbieter in einen teilweise technologiegebundenen, teilweise technologieoffenen Wettbewerb (Wind vs Wind bzw alle EE vs alle EE).

Die Anpassungen am EEG hatten jeweils ihren Sinn. Am Anfang gab es eine "idiotensichere" Kalkulation, die fachfremde Häuslebauer und Landwirte trotz hoher Anschaffungspreise gut rechtfertigen konnten vor ihrem Kreditberater. Man hat überhaupt erst einmal EE-Strom haben wollen. Später wurde der EE-Strom mengenmäßig relevant, also wurden immer wieder neue Fördermechanismen - leider meist ohne ordentlichen Vorlauf - anstelle der alten gesetzt. Stück für Stück wurden die Ansprüche an Wirtschaftlichkeit und an technische Beherrschbarkeit nachgezogen. Die Bagatell-Anlagen auf den Hausdächern drängt man immer mehr in Richtung Eigenverbrauch, der Reststrom wird vergleichsweise billig abgegolten. Das ist sinnvoll. Früher oder später wird es da einfach nur noch Marktpreise geben. Größere Anlagen müssen abregelbar sein. Hier sind die staatlichen Preisgarantien immer öfter so, dass der Marktpreis teilweise oder gar meistens drüber liegt, also keine Auszahlung anfällt.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Emin »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Oct 2019, 13:59)

Prima, dann kann man ja alle Subventionen und Umlagen ab sofort streichen.
Wirklich alle Subventionen/Anreize/Hindernisse zu streichen (also auch solche für Kohle, Öl und Gas) ist schon seit einigen Jahren das Hauptanliegen der grünen Lobbys.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

imp hat geschrieben:(01 Oct 2019, 14:02)

Es ist Deutschland hier. Niemand geht auf irgendwelche Barrikaden wegen Steuern.
Die Leidensfähigkeit und Zahlungsmoral des Michels ist zwar sehr groß, hat aber auch seine Grenzen.
Man hat diese Anteilseigner, weil man sie braucht.
Quelle? Die Stadtwerke in meiner Stadt befinden sich zu 100% in städtischem Besitz.
Die Anpassungen am EEG hatten jeweils ihren Sinn.
Das EEG macht in Sachen Klimaschutz NULL Sinn.

Wenn der Staat wirklich eine Energiewende mit Klimaschutz will, dann müssen mMn. alle Mittel, die man einsammeln kann, auch in EE-Anlagen investiert werden. Ich bin ein Fan der sozialen Marktwirtschaft, aber ich habe Zweifel, dass man dieses Problem marktwirtschaftlich lösen kann.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Oct 2019, 14:28)
Quelle? Die Stadtwerke in meiner Stadt befinden sich zu 100% in städtischem Besitz.
Nehmen wir mal beispielsweise die swb AG (Bremen), wo die öffentliche Hand genau eine (1) Aktie dran hat.
Nehmen wir mal die Stadtwerke Energie Jena-Pössneck, mit den Anteilseignern:
Stadtwerke Jena GmbH 72,1 % (100 % Beteiligung der Stadt Jena)
Stadtmarketing Pößneck GmbH 5,9 % (100 % Beteiligung der Stadt Pößneck)
Thüga AG, München 20 %
BürgerEnergie 2 %

Nehmen wir mal die ehemaligen Stadtwerke Chemnitz heute Eins Energie Sachsen.
Jeweils 25,5 % der Anteile sind im Besitz des Zweckverbands „Gasversorgung in Südsachsen“ und der Stadt Chemnitz. Das kommunale Beteiligungsunternehmen Thüga besitzt 39,9 % und die enviaM 9,1 %. Im Aufsichtsrat haben die Mitarbeiter sieben Sitze, die Thüga vier und Chemnitz und der Zweckverband jeweils fünf Sitze.

Das EEG ist Vorbild und wurde so ähnlich in mehreren Ländern nachempfunden. Trotzdem benötigt es immer wieder Korrekturen und eine Exit-Strategie.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

Eine Quelle dafür, dass man unbedingt private Anteilseigner bei kommunalen Versorgungsbetrieben BRAUCHT, fehlt leider. Man darf beim Ausverkauf staatlichen Tafelsilbers im Zuge der Privatisierungswelle durchaus geteilter Meinung sein, ich halte diesen Ausverkauf für grundfalsch, wie auch schon bei den kommunalen Wohnungsgesellschaften. Ich bin der Meinung, dass eine gewisse Grundversorgung der Bürger mit lebenswichtiger Infrastruktur - dazu gehört auch das Wohnen für schwache Mitglieder der Gesellschaft - in die Hände des Sozialstaates gehört.

Und ja, eine Exit-Strategie aus dem unsäglichen Umverteilungsmechanismus genannt EEG ist dringend nötig. Wenn andere Staaten diesen Schwachsinn nachahmen, ist das Klima nicht mehr zu retten.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

Emin hat geschrieben:(01 Oct 2019, 14:04)

Wirklich alle Subventionen/Anreize/Hindernisse zu streichen (also auch solche für Kohle, Öl und Gas) ist schon seit einigen Jahren das Hauptanliegen der grünen Lobbys.
Wo kann ich nachlesen, dass grüne Lobbys auch die Streichung der Subventionen für EE fordern?
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Oct 2019, 16:12)

Eine Quelle dafür, dass man unbedingt private Anteilseigner bei kommunalen Versorgungsbetrieben BRAUCHT, fehlt leider
Es gibt keinen man. Es gibt Kommunen, die brauchen das nicht. Andere sind mit gut gefahren, andere sind ohne schlecht gefahren.

. Man darf beim Ausverkauf staatlichen Tafelsilbers im Zuge der Privatisierungswelle durchaus geteilter Meinung sein, ich halte diesen Ausverkauf für grundfalsch, wie auch schon bei den kommunalen Wohnungsgesellschaften. Ich bin der Meinung, dass eine gewisse Grundversorgung der Bürger mit lebenswichtiger Infrastruktur - dazu gehört auch das Wohnen für schwache Mitglieder der Gesellschaft - in die Hände des Sozialstaates gehört.
Bissel kommunistisch die Nummer. Aber durchaus wieder modern. Woran merkt ein Mieter beispielsweise in Jena, dass er den günstigsten Wohnraum der Stadt von einer anteilig privaten Firma bezieht?
Und ja, eine Exit-Strategie aus dem unsäglichen Umverteilungsmechanismus genannt EEG ist dringend nötig. Wenn andere Staaten diesen Schwachsinn nachahmen, ist das Klima nicht mehr zu retten.
Was ist denn am Ausschreibungsverfahren so schlimm? Der Staat bestimmt mit Rücksicht auf den Fortschritt des Netzumbaus und die wirtschaftlichen Möglichkeiten einen Ausbaukorridor. So viel Wind, Sonne, Mais, Wasser, Gülle darf es sein. Dann streiten sich die EE-Willigen um den Zuschlag, indem sie sich gegenseitig bei der Förderung unterbieten. Die billigsten Anbieter haben den Zuschlag und dürfen bauen. Wer zu teuer ist, bleibt auf seinen Projektkosten sitzen.

So weit, so gut. Blöd nur, dass durch die ganzen Idioten - etwa durch das Infraschall-Märchen - alle lukrativen Standorte in Bayern inzwischen tabu sind. Entsprechend kommt der Strom vorwiegend aus dem Norden und dem Osten. Da, wo praktisch keiner wohnt.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

imp hat geschrieben:(01 Oct 2019, 19:21)

Es gibt keinen man.
Ahja: "Man hat diese Anteilseigner, weil man sie braucht."
Bissel kommunistisch die Nummer.
Deutschland war vor dem Ausverkauf des Tafelsilbers auch nicht kommunistisch.
So weit, so gut.
Das EEG ist weder gut für die Bürger in Deutschland noch gut für das Klima auf der Welt. "...indem sie sich gegenseitig bei der Förderung unterbieten." auf so einen Schwachsinn muss man auch erstmal kommen. Und weil die Förderung zu gering ist, werden kaum noch EE-Anlagen gebaut. Folge: die Förderung muss natürlich wieder hochgefahren und noch mehr Geld der Bürger aus dem Fenster werden. Nein, wenn die Wirtschaft es nicht machen will, muss es der Staat eben selber machen.

Schon irgendwie merkwürdig, wie man dieses Land überhaupt aufbauen konnte, heutzutage bekommt der Staat es noch nichtmal geschissen eine neue Autobahn oder Eisenbahnstrecke geschweige denn einen Flughafen zu bauen. Das ist ein Armutszeugnis.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Oct 2019, 21:09)
Deutschland war vor dem Ausverkauf des Tafelsilbers auch nicht kommunistisch.
Die einen sagen so, die anderen so.
Das EEG ist weder gut für die Bürger in Deutschland
Für mich ist es klasse. Es befördert die Energiewende und meinem Konto geht es auch gut.
"...indem sie sich gegenseitig bei der Förderung unterbieten." auf so einen Schwachsinn muss man auch erstmal kommen. Und weil die Förderung zu gering ist, werden kaum noch EE-Anlagen gebaut.
12 Prozent Zubau sind die Marke, die man für dieses Jahr schätzt. 2001 bis 2017 war der Zubau immer größer als im Vorjahr. 2018 einmalig nicht. Das sind die Fakten.
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Tom Bombadil »

imp hat geschrieben:(01 Oct 2019, 21:29)

...und meinem Konto geht es auch gut.
Danke, genau darum geht es und nichts sonst!
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Re: "Mit der EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien finanziert"?

Beitrag von Gruwe »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Sep 2019, 14:13)
Mit diesen über 23 MILLIARDEN EURO hätte man alleine im Jahr 2017 über 25.000 MW an Windradleistung installieren können. Zum Vergleich: 2017 betrug die installierte Kraftwerksleistung von Braunkohle nur knapp 21.000 MW. Man könnte also schon längst aus der Braunkohle ausgestiegen sein, dazu wurde über die Jahre mehr als genug Geld eingesammelt.
Du verstehst das mit der EEG-Umlage falsch!
Der Zubau wird ja nicht mit einem Mal bezahlt, sondern über 20 Jahre hinweg.

Bsp.: Der PV-Anlagenbesitzer errichtet im Jahr 0 eine Anlage für 10.000€. Er muss aber lange dafür Strom einspeisen, bis er diese Kosten wieder raus hat. Dafür erhält er über die nächsten 20 Jahre für jede eingespeiste kWh eine entsprechende Vergütung. Insofern bezahlen wir heute auch noch die Investitionskosten von vor 15 oder 18 Jahren ab.

Einfaches Zahlenbeispiel:
Der PV-Betreiber errichtet im Jahr 0 eine Anlage mit 10kWp für 10.000€. Bei angenommenen 1.000 Volllaststunden erzeugt er 10.000kWh im Jahr 0. Er erhält dafür eine Vergütung von 10cent/kWh oder in Summe 1.000€. Er muss hier erst 10 Jahre einspeisen, bevor er die Investitionskosten raus hat (und das Beispiel ist ja statisch gerechnet, dynamisch müsste er noch deutlich länger einspeisen). Werden 70% aus der Einspeisevergütung aus der EEG-Umlage finanziert, so müssen für diese Anlage 700€ EEG-Umlage eingenommen werden. Unterstellt man einen gleichmäßigen Ausbau und nicht sinkende Grenzkosten innerhalb von 20 Jahren, so wären nach ca. 20 Jahren nur 5% der EEG-Umlage zur Verfügung, um Neuanlagen zu fördern. Deine Rechnung, nach der die gesamte EEG-Umlage eines Jahres in die Förderung von Neuanlagen investiert werden könnten, krankt also daran, dass die alten Anlagen noch garnicht abbezahlt sind. Würde man die ganzen Anlagen direkt im ersten Jahr erstatten, so müsste die EEG-Umlage 20 mal höher ausfallen.

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Oct 2019, 12:05)
Aber nicht, wenn dieser Gewinn per Zwangsabgabe von allen Stromkunden eingetrieben wird. Der Gewinn sollte schon selber erwirtschaftet werden, ist das trotz massiver Anschubsubventionen nicht möglich, lohnt sich das Geschäft eben nicht.
Das gilt allerdings nicht, wenn wie hier der Fall, externe Kosten anfallen. Diese werden eben in anderen Wertschöpfungsketten wirksam.
Wenn bspw. in einer Wertschöpfungskette für Strom die privaten Kosten bei 5cent/kWh liegen + 5cent/kWh externe Kosten, in einer alternativen Wertschöpfungskette die Gesamtkosten, die allerdings komplett privat vorliegen, bei 8cent/kWh liegen, so setzt sich ohne Korrektur die erste Wertschöpfungskette durch obwohl diese gesamtwirtschaftlich ineffizienter ist. Die externen Kosten werden allerdings dennoch an anderer Stelle wirksam, was dazu führt, dass die Produkte diese Wertschöpfungskette unverhältnismäßig teurer werden. Daher ist es durchaus sinnvoll, dass der Staat hier interventiert.

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Oct 2019, 12:56)
Weil es sinnlos ist, den Bürgern mehr Geld für eine staatliche Leistung abzunehmen, als sie kostet. Ob andere Ausgaben jetzt durch so einen Gewinn oder durch eine Steuer/Abgabe bezahlt werden, ist unter dem Strich irrelevant, der Bürger bezahlt am Ende sowieso alles.
Da hat Jemand das Thema Wertschöpfung nicht wirklich begriffen! Nach dieser Logik müsste ich alle Güter verstaatlichen. Tatsächlich ist allerdings Umgekehrtes der Fall: Verkauf ich diese Güter unterhalb eines Preises, der sich bei einem marktwirtschaftlichen Konkurrenzmarkt ergeben würde, so bezahlt der Steuerzahler die Zeche. Erstens durch ineffiziente Übernutzung der Ressourcen, die zur Herstellung dieses Gutes genutzt werden. Zweitens durch den über Steuern zu tragenden Kapitaldienst. Und drittens über Allokationsverzerrungen, welche negative Auswirkungen auf das Volkseinkommen haben. Diese krude Vorstellung, dass man einfach nur die Güter zu Grenzkosten an die Nachfrager weitergeben müsste und dadurch etwas besser würde, ist halt eben einfach falsch. Es gibt durchaus Gründe (insb. politische), nach denen man dies machen könnten. Das von dir aufgeführte gehört da allerdings nicht dazu!

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Oct 2019, 13:59)

Prima, dann kann man ja alle Subventionen und Umlagen ab sofort streichen.
Nein!
In der Tat ist es so, dass EEG-Anlagen heute marktwirtschaftlich konkurrenzfähig sind und man für allokative Effizienz dies dem Markt überlassen könnte. Warum tut man das dann nicht? Ganz einfach: Weil man politische Ziele verfolgt! Wenn man das dem Markt jetzt überlässt, scheiden irgendwann Kraftwerke aus dem Markt aus, neue treten rein. Eben so, wie es aus Sicht privater Kosten effizient ist. Zu welchen Anteilen Erneuerbarer dies allerdings führt kann man maximal prognostizieren, allerdings dürfte dieser Prozess für die Ziele allerdings auch zu langsam ablaufen. Möchte man nun in einer höheren Geschwindigkeit bewusst mehr Erneuerbare, muss man eben bei der Förderung bleiben.

Ansonsten muss bei der gesamten Betrachtung auch noch die Dynamik beachten: Durch anfänglich hohe Grenz- bzw. Investitionskosten, musste man anfangs jede kWh deutlich stärker fördern als heute. Auch dies dürfte den Effekt verstärken, dass mit der heutigen EEG-Umlage vermehrt noch Altanlagen "abbezahlt" werden.
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