Noch nicht, ich bin jedoch gespannt, womit man die bis zum 1.1.2023 wegfallende Kapazität von ca. 11,4 Gigawatt ersetzen will, wenn man endgültig alle noch laufenden AKW und erste KohleKW stillgelegt hat.
Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Wer ist da nicht gespannt? Ich bin davon überzeugt, daß die mit der Energiewende befaßten Unternehmen in keine so leicht vorhersehbare Falle tappen werden.Tom Bombadil hat geschrieben:(02 Aug 2020, 12:46)
Noch nicht, ich bin jedoch gespannt, womit man die bis zum 1.1.2023 wegfallende Kapazität von ca. 11,4 Gigawatt ersetzen will, wenn man endgültig alle noch laufenden AKW und erste KohleKW stillgelegt hat.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Ich weiß doch, dass du unerschütterlich davon überzeugt bist. Mir fehlt dazu allerdings der Glaube, denn was anderes bleibt ja nicht.
Die dt. Stromkonzerne tappen auch in keine Falle, die haben längst das Ausland als Markt entdeckt.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Nein, die Entscheidung im Jahr 2022 aus der Kernenergie und erst 2038 aus der Kohle auszusteigen ist NICHT richtig, und sie wird auch nicht richtig wenn man sie nur oft genug lobt.Kohlhaas hat geschrieben:(01 Aug 2020, 12:33)
Deutschland hat entschieden, sowohl aus der Kernenergie als auch aus der Kohle (leider zu spät!) auszusteigen. Das war die richtige Entscheidung.
Warum ist man nicht aus der Kohle im Schnellverfahren ausgestiegen um sich dann beim Atomausstieg Zeit zu lassen.
Der Atomausstieg ist JETZT. Also Schluss mit der schönen neuen Welt die man errichten könnte wenn man denn irgendwann in die Gänge käme. Wir haben Kernkraftwerke mit nahezu makelloser Störfallbilanz abgeschaltet und veraltete Braunkohlekraftwerke laufen gelassen.Kohlhaas hat geschrieben:(01 Aug 2020, 12:33)
Wir brauchen weder Atomkraft noch Braunkohle. Wenn eine Brückentechnologie nötig ist, dann wäre Erdgas das Mittel der Wahl. Ist nicht so umweltschädlich wie Kohle, ist deutschlandweit verfügbar und ließe sich problemlos nach und nach durch regenerativ erzeugtes "synthetisches" Erdgas ersetzen.
Die Gaskraftwerke (die uns endgültig in die politische Abhängigkeit von Putin bringen) könnten wir vielleicht in 10 Jahren ans Netz bringen - und die würden natürlich mehr CO2 freisetzen als die Kernenergie, also auch dort sehe ich keinen Grund warum die Kernkraft denn das größere Übel sein soll.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Die Kosten, das sowieso benötigte Endlager ein bisschen zu vergrößern, dürften eher gering sein.Atue001 hat geschrieben:(01 Aug 2020, 23:54)
Es zeigt sich heute ganz klar, dass neue Atomkraftwerke bei den Kosten mit regenerativen Energien einfach nicht mithalten können. Und das selbst dann nicht, wenn man wie üblich die Folgekosten für die noch immer ungeklärte Lösung für den radioaktiven Müll nicht vollumfänglich mit in die Kostenrechnung einbezieht.
Und der Kostenvorteil der Erneuerbaren schrumpft, wenn man die Stromspeicher mit einbezieht. Zumal es eine serienreife Lösung für die Speicherkapazität, die wir für eine Vollversorgung mit Erneuerbaren brauchen würden, gar nicht gibt - weder billig noch teuer.
Das ist zwar nicht völlig falsch. Aber weit genug, um Kernenergie durch etwas anderes als fossile Energieträger zu ersetzen, hätten wir niemals sein können.Atue001 hat geschrieben:(01 Aug 2020, 23:54)
Deutschland könnte schon weitaus weiter sein bei der Umstellung auf regenerative Energien, wenn nicht immer wieder in den vergangenen 16 Jahren massiv durch CDU/CSU-geführte Regierungen eingebremst worden wäre. Wir haben so viele tausend Arbeitsplätze im Bereich der regenerativen Energien verloren - mehr als durch die Stilllegung veralteter Kohle- und Atomkraftwerke verloren gehen werden - Arbeitsplätze, die man auch noch teuer über den Steuerzahler nachsubventioniert, während man Zukunftstechnologien erfolgreich abgewürgt und ins Ausland verloren hat.
Also am Ende des Tages lautet die Gretchenfrage: Will man das Risiko der Kernenergie gegen die garantierte Katastrophe durch fossile Energieträger eintauschen, oder nicht.
Weder noch ist ein heres Endziel, aber keine jetzt zur Verfügung stehende Option.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Wie ich weiter oben geschrieben habe: Der Ausstieg aus der Kohle hätte früher erfolgen können/sollen/müssen. Meine Meinung! Das ändert aber nichts an der grundsätzlichen Tatsache, dass Deutschland entschieden hat, die Energieversorgung ohne Kohle und ohne Atomstrom sicherzustellen. Punkt.Perkeo hat geschrieben:(02 Aug 2020, 16:31)
Nein, die Entscheidung im Jahr 2022 aus der Kernenergie und erst 2038 aus der Kohle auszusteigen ist NICHT richtig, und sie wird auch nicht richtig wenn man sie nur oft genug lobt.
Warum ist man nicht aus der Kohle im Schnellverfahren ausgestiegen um sich dann beim Atomausstieg Zeit zu lassen.
Das war auch die völlig richtige Entscheidung. Ich weiß nicht, wie oft man es noch sagen muss, damit es endlich kapiert wird: Atomenergie ist schonn deshalb keine Lösung, weil es den Brennstoff dafür nur noch für kurze Zeit geben wird ---- selbst beim heutigen Durchschnittsverbrauch. Die einzige Energie, die uns unbegrenzt zur Verfügung steht, ist die Energie der Sonne. Jaja, ich weiß, auch die wird irgendwann versiegen. In vielleicht drei Milliarden Jahren....
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Das ist falsch, mit den neuen Technologien des Recycelns alter Brennstäbe ist noch Brennstoff für viele hundert Jahre vorhanden, der nochdazu ganz erheblich kürzere Halbwertszeiten hat.Kohlhaas hat geschrieben:(02 Aug 2020, 18:38)
Das war auch die völlig richtige Entscheidung. Ich weiß nicht, wie oft man es noch sagen muss, damit es endlich kapiert wird: Atomenergie ist schonn deshalb keine Lösung, weil es den Brennstoff dafür nur noch für kurze Zeit geben wird ---- selbst beim heutigen Durchschnittsverbrauch.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Aber auch nichts daran, dass wir noch viele Jahre von diesem Ziel entfernt sind, und dass wir in diesen vielen Jahren fast alle Nachteile fast aller Optionen und fast keine Vorteile des ach so tollen Endzustands haben könnten. Und daran, dass es auch besser gegangen wäre bzw. in Finnland, dem vereinigten Königreich, der Schweitz, Schweden, etc. pp. auch tatsächlich sehr viel besser geht.Kohlhaas hat geschrieben:(02 Aug 2020, 18:38)
Wie ich weiter oben geschrieben habe: Der Ausstieg aus der Kohle hätte früher erfolgen können/sollen/müssen. Meine Meinung! Das ändert aber nichts an der grundsätzlichen Tatsache, dass Deutschland entschieden hat, die Energieversorgung ohne Kohle und ohne Atomstrom sicherzustellen. Punkt.
Diese Frage gebe ich an den Absender zurück, denn ich sehe meine Frage, warum der Atomausstieg denn unbedingt zuerst sein muss, weiterhin als unbeantwortet an - auch durch diesen aktuellen Einwand nicht.Kohlhaas hat geschrieben:(02 Aug 2020, 18:38)
Das war auch die völlig richtige Entscheidung. Ich weiß nicht, wie oft man es noch sagen muss, damit es endlich kapiert wird:
Wenn man alle Potenziale ausschöpft, d ... 3cohen.pdf.
Und denk dran: Wenn das auch nur entfernt stimmt, hätten wir Jahrtausende Zeit um neue Methoden der Urangewinnung zu erfinden und Jahrmillionen um die - in Pilotanlagen jetzt schon funktionierende -Brutreaktortechnologie zu perfektionieren.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Das brauchen wir doch alles überhaupt nicht. Warum also das Risiko in Kauf nehmen? Geht doch alles regenerativ.Perkeo hat geschrieben:(02 Aug 2020, 18:56)
Aber auch nichts daran, dass wir noch viele Jahre von diesem Ziel entfernt sind, und dass wir in diesen vielen Jahren fast alle Nachteile fast aller Optionen und fast keine Vorteile des ach so tollen Endzustands haben könnten. Und daran, dass es auch besser gegangen wäre bzw. in Finnland, dem vereinigten Königreich, der Schweitz, Schweden, etc. pp. auch tatsächlich sehr viel besser geht.
Diese Frage gebe ich an den Absender zurück, denn ich sehe meine Frage, warum der Atomausstieg denn unbedingt zuerst sein muss, weiterhin als unbeantwortet an - auch durch diesen aktuellen Einwand nicht.
Wenn man alle Potenziale ausschöpft, dann hält das Uran auch Milliarden Jahre: http://sustainablenuclear.org/PADs/pad11983cohen.pdf.
Und denk dran: Wenn das auch nur entfernt stimmt, hätten wir Jahrtausende Zeit um neue Methoden der Urangewinnung zu erfinden und Jahrmillionen um die - in Pilotanlagen jetzt schon funktionierende -Brutreaktortechnologie zu perfektionieren.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Nö. Bisher nicht. VIELLEICHT in 30 Jahren.Kohlhaas hat geschrieben:(02 Aug 2020, 19:59)
Das brauchen wir doch alles überhaupt nicht. Warum also das Risiko in Kauf nehmen? Geht doch alles regenerativ.
D.h. Wir stehen noch mindestens 30 Jahre vor der Wahl, welche Risiken wir eingehen wollen:
1) das RISIKO der Freisetzung gefährlicher Schadstoffe gegen die GARANTIE der mindestens genauso gefährlichen Emissionen aus fossilen Energieträgern
2) das Risiko dass wir noch länger als 30 Jahre CO2 emittieren oder das Risiko dass wir genauso lange Kernkraftwerke betreiben müssen.
Also Butter bei dir Fische: Wie lautet deine Wahl?
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Noch haben wir kein Endlager - und trotzdem haben wir schon viele Kosten dafür gehabt, und für das Zwischenlagern auch....dass die Kosten für das Endlager weitaus höher werden als die Rücklagen ist auch schon länger bekannt, und dass nun der Steuerzahler dafür aufkommen darf, wurde immer von der Atomlobby bestritten, ist aber inzwischen auch politisch so umgesetzt.Perkeo hat geschrieben:(02 Aug 2020, 16:43)
Die Kosten, das sowieso benötigte Endlager ein bisschen zu vergrößern, dürften eher gering sein.
Und der Kostenvorteil der Erneuerbaren schrumpft, wenn man die Stromspeicher mit einbezieht. Zumal es eine serienreife Lösung für die Speicherkapazität, die wir für eine Vollversorgung mit Erneuerbaren brauchen würden, gar nicht gibt - weder billig noch teuer.
Dass es für die Speicherkapazität derzeit keine serienreife Lösung gibt, liegt vor allem daran, dass die Politik sich die letzten Jahre nicht darum gekümmert hat. Eine prinzipiell sereinreife Lösung ist Power2Gas - mit anschließender Nutzung der bestehenden Gasspeicherkapazitäten. Diese liegen bei 24,3 Milliarden qm. Weltweit sind wir damit in der Spitzengruppe. 1/3 des deutschen Jahresbedarfs an Erdgas steht derzeit in diesen Speichern zur Verfügung - rund um die Uhr. Das dürfte durchaus reichen, um eine ganze Weile regeneratives Gas einzulagern, und umgekehrt auch wieder in entsprechenden Zeiten mit Gaskraftwerken die Grundlast mit zu versorgen, wenn es notwendig ist. Die meisten der Techniken dafür sind heute schon in Betrieb - also mehr als serienreif! Was fehlt sind Großanlagen für Power2Gas - die als Endprodukt nicht Wasserstoff, sondern beispielsweise Methan nutzt.
Wie man Methan auch auf anderem Wege regenerativ herstellt, ist inzwischen auch schon gut erforscht - da gibt es also gute Ergänzungsmöglichkeiten, beispielsweise über Algenfarmen u.ä., aber auch, indem man noch mehr als bisher Methan in der Landwirtschaft kontrolliert in den Gaskreislauf einfügt.
Es gibt weitere Möglichkeiten, um das Thema der Speicherkapazität recht schnell zu lösen - wenn es denn politisch gewollt ist. Nur - daran fehlt es leider noch immer.
10-20 Jahre sind je nach Zugang verschwendet worden - jedes Jahr schaffen wir 2-3% mehr Umstellung auf regenerative Energien. Wir wären heute also schon ziemlich weit, hätten das Thema AKW schon lange hinter uns gelassen, und wären bei den Kohlekraftwerken wohl schon aus der Braunkohle raus. Hätte man es noch aggressiver angehen lassen, wäre auch mehr drin gewesen. Nur - das nützt ja alles nichts, wir können die Vergangenheit eh nicht ändern, und letzten Endes ist es nur Spekulation, weil ohne fehlende Akzeptanz durch die Bevölkerung geht es auch nicht.Perkeo hat geschrieben:(02 Aug 2020, 16:43)
Das ist zwar nicht völlig falsch. Aber weit genug, um Kernenergie durch etwas anderes als fossile Energieträger zu ersetzen, hätten wir niemals sein können.
Also am Ende des Tages lautet die Gretchenfrage: Will man das Risiko der Kernenergie gegen die garantierte Katastrophe durch fossile Energieträger eintauschen, oder nicht.
Weder noch ist ein heres Endziel, aber keine jetzt zur Verfügung stehende Option.
Von heute an betrachtet wäre die einzig realistische Option für die Nutzung der Kernenergie die Verlängerung der Laufzeiten der Rest-AKWs. Die könnten noch ca. 15% zur Stromerzeugung beitragen. Das reicht nicht ganz, um die Braunkohle zu ersetzen. Eine Verlängerung von ca. 7-8 Jahren könnte aber realistisch das sofortige aus für die Braunkohle bedeuten, statt noch längere Übergangszeiten zu akzeptieren. Sofern dies die Rest-AKWs noch nach aktuellen Sicherheitsvorgaben hinbekommen, wäre das in genau so einer Kombi überlegenswert.
Ein Neubau eines AKWs hingegen dauert nach optimistischsten Schätzungen 9-10 Jahre, realistischer bei allen zu erwartenden Einsprüchen sind hingegen 15-20 Jahre. Das dauert einfach viel zu lange, und ist auch keineswegs Klimaneutral.
https://www.focus.de/wissen/klima/tid-1 ... 72528.html
Dazu kommt, dass ein Neubau mindestens 8 Mrd. EUR kostet. Man kann das Geld in die Finanzierung von AKWs stecken, oder man investiert es in den Ausbau regenerativer Energien und der zugehörigen Speichertechnik. Beides parallel zu machen wird extrem teuer, und bringt uns auch nicht weiter.
Für Deutschland ist der Atomzug abgefahren! Weltweit ist die natürliche Grenze für Atomstrom die permanent steigenden Kosten für Atomstrom - während gleichzeitig regenerative Energien immer günstiger werden. Weltweit wird es wohl noch eine Weile AKWs geben, wobei der Drang zum Neubau doch auch heute schon spürbar nachgelassen hat.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Regenerativ deckt gerade mal 15% des Primärenergieverbrauchs: https://www.umweltbundesamt.de/sites/de ... -02-28.png
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Eine Strahlung im Erdinneren ist aber nicht dasselbe als die Strahlung der hochradioaktiven abgebrannten Brennelemente. Es fallen jährlich tausende Tonnen an Atomschrott an. Diese im Erdinneren schmelzen zu lassen ist einfach nur Wahnsinn denn die Strahlung ist dann ja nicht weg sondern nur verteilt. Das ist dann wie die Büchse der Pandora. Als man solch Gerümpel in der Asse eingelagert hat, dachte man auch dass man sich keine Gedanken mehr darüber machen muss. Und nun weiss man nicht einmal wie man radioaktiv strahlende Fässer aus einem Bergwerk bergen kann. Wie soll man dann erst geschmolzenes Caesium aus dem Erdinneren zurückbekommen ? Selbst mit dem Hauuptargument der Atomlobby "Vielleicht hat die zukünftige Generation ja eine Idee" wird das knapp.aleph hat geschrieben:(01 Aug 2020, 23:02)
Ja, das gilt für jeglichen Einsatz von Kernenergie im Erdnahen Weltraum. Wenn man z.b. nahende Asteroiden mit Atomwaffen zertrümmert, gibt es dann Millionen von radioaktiv verseuchten asteroidenteilchen, die auf Planeten treffen können.
Die Sonne als Entlagerung an sich ist unproblematisch, da entsteht allein durch die Kernfusion jede Menge radioaktive Strahlung. Das Erdinnere ist ebenfalls radioaktiv, durch diese Strahlung wird ja auch Wärme frei
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Auch die von Dir behaupteten Atomkraft-Lösungen gibt es bisher nicht. VIELLEICHT in 30 Jahren. Die regenerativen Methoden sind der Lösung des Problems aber schon heute sehr viel näher als die Kernenergienutzung.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Genau. Und das nach nur 10 Jahren.Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Aug 2020, 09:43)
Regenerativ deckt gerade mal 15% des Primärenergieverbrauchs: https://www.umweltbundesamt.de/sites/de ... -02-28.png
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Wie kommst Du auf 10 Jahre?Kohlhaas hat geschrieben:(03 Aug 2020, 17:42)
Genau. Und das nach nur 10 Jahren.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Seit wann wird denn die Energiewende in Deutschland ernsthaft betrieben? Das Unglück von Fukushima ereignete sich im März 2011. Erst danach wurde der Atomausstieg beschlossen. Obwohl: Du hast natürlich recht. Es sind keine zehn Jahre. Es sind höchstens neun Jahre, eher weniger.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Spaßvogel. Im Jahr 2000 gab es u.a. bereits ca. 9.300 Onshore-Windanlagen, 2011 ca. 23.000 und in 2019 knapp 30.000, Und Photovoltaik: 2011 25GW installierte Leistung, 2019 knapp das Doppelte.Kohlhaas hat geschrieben:(03 Aug 2020, 18:06)
Seit wann wird denn die Energiewende in Deutschland ernsthaft betrieben? Das Unglück von Fukushima ereignete sich im März 2011. Erst danach wurde der Atomausstieg beschlossen. Obwohl: Du hast natürlich recht. Es sind keine zehn Jahre. Es sind höchstens neun Jahre, eher weniger.
Aber natürlich, es fing ja Alles erst richtig nach Fukushima an.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Die Energiewende läuft seit über 20 Jahren und hat bisher mehr als 170 MILLIARDEN EURO nur an EEG-Umlage verschlungen. Wenn das in dem Tempo und den Kosten so weitergeht, ist Deutschland im Jahr 2153 endlich CO2 frei und der Spaß hat dann mindestens 1,133 BILLIONEN EURO gekostet. Ein echtes Erfolgsmodell "Made in Germany"
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Erneuerbare Energien wurden sogar schon seit 1990 mit dem "Stromeinspeisungsgesetz" gefördert, so richtig los ging es aber erst im Jahr 2000 mit dem "Erneuerbare-Energien-Gesetz".Troh.Klaus hat geschrieben:(03 Aug 2020, 18:24)
Aber natürlich, es fing ja Alles erst richtig nach Fukushima an.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
1) Kernkraftwerke die niemals einen ernsten Störfall hatten gibt es schon seit mehr als 30 Jahren. Die Technologie, ein eh benötigtes Endlager ein bisschen zu vergrößern ist auch nicht neu.Kohlhaas hat geschrieben:(03 Aug 2020, 17:41)
Auch die von Dir behaupteten Atomkraft-Lösungen gibt es bisher nicht. VIELLEICHT in 30 Jahren. Die regenerativen Methoden sind der Lösung des Problems aber schon heute sehr viel näher als die Kernenergienutzung.
2) Es gibt keinen Wettbewerb zwischen Kernenergie und Erneuerbaren, sondern zwischen Kernenergie und Braunkohletagebau. Erneuerbare zu verbieten fordert niemand, das ist nur der Strohmann der Anti-Atom-Bewegung.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Viele der Windanlagen aus den 90ern sind aus der Sicht heutiger Standards eher klein und ineffizient. Die Branche hat ganz enorme Fortschritte auch bei den Wartungssystemen gemacht.Troh.Klaus hat geschrieben:(03 Aug 2020, 18:24)
Spaßvogel. Im Jahr 2000 gab es u.a. bereits ca. 9.300 Onshore-Windanlagen, 2011 ca. 23.000 und in 2019 knapp 30.000, Und Photovoltaik: 2011 25GW installierte Leistung, 2019 knapp das Doppelte.
Aber natürlich, es fing ja Alles erst richtig nach Fukushima an.
Bei PV gab es einen enormen Preisverfall, während die Ausbeute pro Quadratmeter nicht ganz so eindrucksvoll gestiegen ist. Nicht vergessen darf man die vielen Bemühungen, Verluste einzudämmen - von Standby-Vorschriften über den impliziten Zwang zu Schaltnetzteilen, Ausbau im Leitungsnetz, Umrüstungen beim ÖPNV (zB Rückspeisung beim Bremsen) und zuletzt die Bemühungen um Anwendungen für "Abfallstrom".
Wir werden die Kernenergie nicht noch einmal brauchen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Soll das auch für Kernenergie aus dem Ausland gelten?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Und nicht zu vergessen: Schon seit Mitte der 80er läuft der Atomausstieg. Zuerst durch Blockadehaltung von Landesregierungen, die Neubau, Wiederaufarbeitung, Endlagerung, aber auch für die Sicherheit wichtige Nachrüstungsprojekte verhinderten, wie zum Beispiel das unabhängige Notstandssystem in Biblis.Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Aug 2020, 21:34)
Erneuerbare Energien wurden sogar schon seit 1990 mit dem "Stromeinspeisungsgesetz" gefördert, so richtig los ging es aber erst im Jahr 2000 mit dem "Erneuerbare-Energien-Gesetz".
Kurz: Es ist nicht mehr an der Zeit, das Blaue vom Himmel zu versprechen, sondern Bilanz zu ziehen. Und die lautet: 16 Jahre zwischen Atomausstieg und Kohleausstieg trotz nahezu makelloser Störfallbilanz deutscher Kernkraftwerke.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Egal welche Bilanz du ziehen willst, es wird in Deutschland mittelfristig keine Kernenergie mehr geben, dazu sind die Deutschen viel zu sehr gehirngewaschen worden. Ich denke immer noch mit einem Grinsen an die Hysterie in Deutschland, als wegen Fukushima die Geigerzähler ausverkauft waren.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
So kann man natürlich auch verschleiern, dass die Kernenergie in der Welt seit Jahrzehnten in der Stagnation steckt, man hauptsächlich von der Substanz lebt und viele Neuentwicklungen als sehr teuer herausgestellt haben.Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Aug 2020, 10:18)
Egal welche Bilanz du ziehen willst, es wird in Deutschland mittelfristig keine Kernenergie mehr geben, dazu sind die Deutschen viel zu sehr gehirngewaschen worden. Ich denke immer noch mit einem Grinsen an die Hysterie in Deutschland, als wegen Fukushima die Geigerzähler ausverkauft waren.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Haben wir NICHT???
Die Untertagedeponie Heilbronn lagert jährlich 40.000 Tonnen Chemiemüll ein, das wären alle 2-3 Jahre der komplette Atommüll Deutschlands (ALLES, auch der künftige!).
Morsleben ist seit Jahrzehnten genehmigt, Schacht Konrad mittlerweile auch.
Finnland baut derzeit ein Endlager für
Gorleben wurde von Rot-Grün(!) ganz offiziell nach dem damaligen Stand "Eignungshöfigkeit" bescheinigt, der spätere Neustart der Suche von Anfang an war politisch, auf der wissenschaftlich-technischen Ebene bleibt das damalige Urteil bestehen.
Das einzige, was es beim Endlager nicht gibt, ist das was die Politik explizit und ganz offiziell blockiert hat.
Es wäre den Behörden freigestanden, auf das alte Atomgesetz zu bestehen. Das Problem ist nur, dass vor Gericht eben doch die Faktenlage zählt: Der Standort Gorleben wurde vom Staat ausgesucht und vom Staat verworfen. Der Staat kann den Betreibern nicht nachweisen, dass die Endlagerung wirklich so schwer ist, aber die Betreiber können dem Staat nachweisen, dass die Endlagersuche grob fahrlässig - wenn nicht sogar vorsätzlich - verzögert und verteuert wurde.Atue001 hat geschrieben:(02 Aug 2020, 22:41)und trotzdem haben wir schon viele Kosten dafür gehabt, und für das Zwischenlagern auch....dass die Kosten für das Endlager weitaus höher werden als die Rücklagen ist auch schon länger bekannt, und dass nun der Steuerzahler dafür aufkommen darf, wurde immer von der Atomlobby bestritten, ist aber inzwischen auch politisch so umgesetzt.
Möglichkeiten gibt es, aber die sind weder kostenlos noch fallen sie nach dem Bundestagsabeschluss sofort vom Himmel. Es werden einige wenige Kenngrößen, wie die Gesamt-Bruttostromerzeugung optimiert, aber hinter der Fassade fehlt der Wille es RICHTIG zu machen. Die Priorisierung des Atomausstiegs über den Kohleausstieg ist ein Beispiel dafür, die fehlende Speicherung ein anderer.Atue001 hat geschrieben:(02 Aug 2020, 22:41)
Dass es für die Speicherkapazität derzeit keine serienreife Lösung gibt, liegt vor allem daran, dass die Politik sich die letzten Jahre nicht darum gekümmert hat. Eine prinzipiell sereinreife Lösung ist Power2Gas - mit anschließender Nutzung der bestehenden Gasspeicherkapazitäten. Diese liegen bei 24,3 Milliarden qm. Weltweit sind wir damit in der Spitzengruppe. 1/3 des deutschen Jahresbedarfs an Erdgas steht derzeit in diesen Speichern zur Verfügung - rund um die Uhr. Das dürfte durchaus reichen, um eine ganze Weile regeneratives Gas einzulagern, und umgekehrt auch wieder in entsprechenden Zeiten mit Gaskraftwerken die Grundlast mit zu versorgen, wenn es notwendig ist. Die meisten der Techniken dafür sind heute schon in Betrieb - also mehr als serienreif! Was fehlt sind Großanlagen für Power2Gas - die als Endprodukt nicht Wasserstoff, sondern beispielsweise Methan nutzt.
Wie man Methan auch auf anderem Wege regenerativ herstellt, ist inzwischen auch schon gut erforscht - da gibt es also gute Ergänzungsmöglichkeiten, beispielsweise über Algenfarmen u.ä., aber auch, indem man noch mehr als bisher Methan in der Landwirtschaft kontrolliert in den Gaskreislauf einfügt.
Es gibt weitere Möglichkeiten, um das Thema der Speicherkapazität recht schnell zu lösen - wenn es denn politisch gewollt ist. Nur - daran fehlt es leider noch immer.
Ich wage da eine Prognose: Akzeptanz durch die Bevölkerung gewinnt man nicht dadurch, dass man nach über 500 Millarden Kosten immer noch fast doppelt so viel CO2 pro Kopf ausstößt wie Frankreich und gebetsmühlenartig nach noch mehr Geld schreit. Irgendwann wacht selbst der Michel auf. Eigentlich sollten die Befürworter der Energiewende eines von der Kernenergie gelernt haben: Wichtige Hausaufgaben wie das Endlager - oder eben jetzt die Speicherung - zu verbummeln und sich stattdessen darauf zu verlassen, dass man bis in alle Ewigkeit die Volksvertreter hinter sich hat, das geht auf die Dauer schief.Atue001 hat geschrieben:(02 Aug 2020, 22:41)
10-20 Jahre sind je nach Zugang verschwendet worden - jedes Jahr schaffen wir 2-3% mehr Umstellung auf regenerative Energien. Wir wären heute also schon ziemlich weit, hätten das Thema AKW schon lange hinter uns gelassen, und wären bei den Kohlekraftwerken wohl schon aus der Braunkohle raus. Hätte man es noch aggressiver angehen lassen, wäre auch mehr drin gewesen. Nur - das nützt ja alles nichts, wir können die Vergangenheit eh nicht ändern, und letzten Endes ist es nur Spekulation, weil ohne fehlende Akzeptanz durch die Bevölkerung geht es auch nicht.
Ohne französischen Atomstrom wird es schlichtweg nicht gehen. Verlängerung ist politisch nicht realistisch, ebenso wenig wie ein Kohleausstieg wesentlich vor 2038. Deutschland hat sich hier unwiderruflich gegen die Vernunft entschieden. Verhindern kann man vorerst nur, dass sich diese Unvernunft auf EU-Ebene wiederholt.Atue001 hat geschrieben:(02 Aug 2020, 22:41)
Von heute an betrachtet wäre die einzig realistische Option für die Nutzung der Kernenergie die Verlängerung der Laufzeiten der Rest-AKWs. Die könnten noch ca. 15% zur Stromerzeugung beitragen. Das reicht nicht ganz, um die Braunkohle zu ersetzen. Eine Verlängerung von ca. 7-8 Jahren könnte aber realistisch das sofortige aus für die Braunkohle bedeuten, statt noch längere Übergangszeiten zu akzeptieren. Sofern dies die Rest-AKWs noch nach aktuellen Sicherheitsvorgaben hinbekommen, wäre das in genau so einer Kombi überlegenswert.
Wenn du meinst, in 15-20 Jahren haben wir 100% erneuerbaren Primärenergievergrauch...Atue001 hat geschrieben:(02 Aug 2020, 22:41)
Ein Neubau eines AKWs hingegen dauert nach optimistischsten Schätzungen 9-10 Jahre, realistischer bei allen zu erwartenden Einsprüchen sind hingegen 15-20 Jahre. Das dauert einfach viel zu lange,
Bisher ist für diesen Zeitpunkt gerade mal der Kohleausstieg geplant.
All diese Probleme haben so oder ähnlich die EE auch. Alle verbrauchen Rohstoffe, alle verbrauchen CO2 bei der Herstellung. Die Erneuerbaren könnten zukünftig mehr recyceln, die Kenrenergie kann kurzfristig mehr Geld für Uran ausgeben, ohne den Strom wesentlich zu verteuern, und langfristig das Uran effizienter nutzen.Atue001 hat geschrieben:(02 Aug 2020, 22:41)und ist auch keineswegs Klimaneutral.
https://www.focus.de/wissen/klima/tid-1 ... 72528.html
Nur um das mal in Perspektive zu setzen: Wenn wir nach 2010 keine Kernkraftwerke mehr vom Netz genommen hätten, dann hätten wir nur 2 neue Reaktoren vom Typ EPR gebraucht, um die Kohle komplett zu ersetzen. 16 Milliarden nach DEINER Rechnung. Sind wir mal EXTREM großzügig und schlagen nochmal 16 Milliarden drauf um alte Kraftwerke nachzurüsten. Für 32 Milliarden Kohleausstieg 16 Jahre früher.Atue001 hat geschrieben:(02 Aug 2020, 22:41)
Dazu kommt, dass ein Neubau mindestens 8 Mrd. EUR kostet. Man kann das Geld in die Finanzierung von AKWs stecken, oder man investiert es in den Ausbau regenerativer Energien und der zugehörigen Speichertechnik. Beides parallel zu machen wird extrem teuer, und bringt uns auch nicht weiter.
Die Nettoleistung ist nach wie vor nahezu streng monoton steigend:Atue001 hat geschrieben:(02 Aug 2020, 22:41)
Für Deutschland ist der Atomzug abgefahren! Weltweit ist die natürliche Grenze für Atomstrom die permanent steigenden Kosten für Atomstrom - während gleichzeitig regenerative Energien immer günstiger werden. Weltweit wird es wohl noch eine Weile AKWs geben, wobei der Drang zum Neubau doch auch heute schon spürbar nachgelassen hat.
https://www.nuklearforum.ch/sites/defau ... _WEB_0.pdf
Der große Boom bleibt aus, der große Niedergang aber auch. Das letztere kann noch kommen, das erstere aber auch. Was nicht mehr kommen kann, ist eine CO2-neutrale Variante des deutschen Atomausstiegs, denn die müsste ja JETZT schon da sein.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Mit welchen Kernkraftwerken? Mit denen, die schon seit 30, 40 oder noch mehr Jahren laufen? Oder mit neuen?Perkeo hat geschrieben:(17 Aug 2020, 12:08)
die Kenrenergie kann kurzfristig mehr Geld für Uran ausgeben, ohne den Strom wesentlich zu verteuern, und langfristig das Uran effizienter nutzen.
Kannst Du mal sagen, welche neue Anlagen vom Typ EPR momentan in der Welt in Betrieb sind?Perkeo hat geschrieben:Nur um das mal in Perspektive zu setzen: Wenn wir nach 2010 keine Kernkraftwerke mehr vom Netz genommen hätten, dann hätten wir nur 2 neue Reaktoren vom Typ EPR gebraucht, um die Kohle komplett zu ersetzen. 16 Milliarden nach DEINER Rechnung. Sind wir mal EXTREM großzügig und schlagen nochmal 16 Milliarden drauf um alte Kraftwerke nachzurüsten. Für 32 Milliarden Kohleausstieg 16 Jahre früher.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Beides. Das Geheimnis ist: Die Brennstoffkosten sind nahezu irrelevant. Selbst eine Verdoppelung des Uranpreises würde im Rauschen untergehen. Mit neuen Reaktortypen ist der Abbrand größer, auch schon bei Generation III+. Von der Serienreife einer Generation IV ist also erst einmal kein Kredit genommen.Sören74 hat geschrieben:(17 Aug 2020, 12:18)
Mit welchen Kernkraftwerken? Mit denen, die schon seit 30, 40 oder noch mehr Jahren laufen? Oder mit neuen?
Am Netz sind 2, beide im Kernkraftwerk Taishan in China. Wenn du Probebetrieb mitzählst müsste so langsam Olkiluoto III noch dazukommen.Sören74 hat geschrieben:(17 Aug 2020, 12:18)
Kannst Du mal sagen, welche neue Anlagen vom Typ EPR momentan in der Welt in Betrieb sind?
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Instandhaltungskosten für Altanlagen und Baukosten für Neuanlagen allerdings nicht.Perkeo hat geschrieben:(17 Aug 2020, 12:32)
Beides. Das Geheimnis ist: Die Brennstoffkosten sind nahezu irrelevant.
Also zwei Anlagen auf der ganzen Welt im Betrieb. Naja, scheint jetzt nicht gerade so, als wenn da Deutschland einen wichtigen Trend verschlafen hat.Perkeo hat geschrieben: Am Netz sind 2, beide im Kernkraftwerk Taishan in China. Wenn du Probebetrieb mitzählst müsste so langsam Olkiluoto III noch dazukommen.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Kernenergie aus Altanlagen ist - auch bei hohen Sicherheitsstandards - so ziemlich der billigste Strom überhaupt. Wir hatten ja mehr als ein Dutzend nahezu störfallfreie Anlagen.Sören74 hat geschrieben:(17 Aug 2020, 12:42)
Instandhaltungskosten für Altanlagen und Baukosten für Neuanlagen allerdings nicht.
Das ist nur der eine neue Reaktortyp. Insgesamt hat China allein 44 Reaktoren in Planung. Das Problem ist nur: Die Zahl der geplanten Reaktoren sagt relativ wenig darüber aus, wann was ans Netz geht. Wenn ab sofort alle Pläne fristgerecht verwirklicht werden hätten wir einen Riesenboom, aber man könnte genausogut mit plausiblen Annahmen einen Rückgang prognostizieren. Die Tatsächliche Stromgewinnung durch Kernkraft ist langsam steigend.Sören74 hat geschrieben:(17 Aug 2020, 12:42)
Also zwei Anlagen auf der ganzen Welt im Betrieb. Naja, scheint jetzt nicht gerade so, als wenn da Deutschland einen wichtigen Trend verschlafen hat.
Die Trends, die wir wirklich verschlafen sind CO2-Reduktion allgemein und Kohleausstieg im Besonderen.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Nein, haben wir nicht. Anscheinend willst du den Sachstand nicht kennen. Dass du in deiner Argumentation konsequent dann Nebelkerzen wirfst, die mit der Faktenlage nicht in Einklang zu bringen ist, macht die Sache nicht besser. Wir haben auch 2020 kein produktives Endlager für radioaktive Abfälle aus Atomkraftwerken in Deutschland. So einfach ist es.
Der deutsche Michel ist längst aufgewacht, nur so einige Schläfer haben das noch immer nicht bemerkt, oder wollen das nicht wahrhaben. Auch in Frankreich wird man sich zunehmend mehr darüber klar, dass der klassische Atomweg nicht die Lösung sein wird - der Bürger in Frankreich ist unter anderem auch deshalb aufgewacht, weil ein französischer Stromriese gnadenlos daran scheitert, ein kostengünstiges AKW im Ausland zu bauen, und nun Verteuerung des AKWs im Bauprozess vom französischen Steuerzahler bezahlt werden müssen. Auch in Frankreich ist man mit derzeitiger Technologie nicht in der Lage, kostengünstig neue moderne AKWs zu bauen, die am Markt ernsthaft gegen die inzwischen günstigeren regenerativen Energien zu bestehen.Perkeo hat geschrieben:(17 Aug 2020, 12:08)
Ich wage da eine Prognose: Akzeptanz durch die Bevölkerung gewinnt man nicht dadurch, dass man nach über 500 Millarden Kosten immer noch fast doppelt so viel CO2 pro Kopf ausstößt wie Frankreich und gebetsmühlenartig nach noch mehr Geld schreit. Irgendwann wacht selbst der Michel auf. Eigentlich sollten die Befürworter der Energiewende eines von der Kernenergie gelernt haben: Wichtige Hausaufgaben wie das Endlager - oder eben jetzt die Speicherung - zu verbummeln und sich stattdessen darauf zu verlassen, dass man bis in alle Ewigkeit die Volksvertreter hinter sich hat, das geht auf die Dauer schief.
Sicher geht es JETZT nicht ohne französischen Atomstrom - denn Frankreich hat über Jahrzehnte versäumt, energisch in erneuerbare Energien zu investieren. Diese verlorene Zeit kann ein Land in der Größe Frankreichs nicht binnen weniger Jahre aufholen.Perkeo hat geschrieben:(17 Aug 2020, 12:08)
Ohne französischen Atomstrom wird es schlichtweg nicht gehen. Verlängerung ist politisch nicht realistisch, ebenso wenig wie ein Kohleausstieg wesentlich vor 2038. Deutschland hat sich hier unwiderruflich gegen die Vernunft entschieden. Verhindern kann man vorerst nur, dass sich diese Unvernunft auf EU-Ebene wiederholt.
In Deutschland sieht das anders aus - bisher wurden TROTZ widriger und sogar feindlicher Politik noch immer alle Ausbauziele für regnerative Energien deutlich übertroffen, obwohl Menschen wie du und auch weite Teile der Politik schon seit Jahrzehnten den Untergang Deutschlands vorhersagen, wenn man auf regenerative Energien setzt. Das ist aber nicht passiert.
Was würde wohl passieren, wenn endlich die Politik den Ball aufgreifen würde, und die bürokratischen Hürden nicht zu Lasten von regenerativen Energien einsetzt, sondern im Gegenteil sich aktiv daran macht, die regenerative Energiewende bis 2030 zu vollenden? Wenn man sich seriöses Zahlenmaterial anschaut, kommt man darauf, dass das vielleicht sportlich ist, aber durchaus machbar! Dann braucht es weder überteuerten und stark subventionierten Atomstrom, noch überteuerten und wieder stark subventionierten Kohlestrom. Wir müssten nur unsere Ressourcen bündeln und in Zukunftstechnologien stecken, statt in veralteter und riskanter und Menschheitsschädlicher Industrien.
Weil die Politik bis dato noch mehr gegen den regenerativen Umstieg steuert, denn die Hürden abzubauen. Beispiele hierfür gibt es auch aktuell viele. In der Vergangenheit die Behinderung der einst erfolgreichen Photovoltaikindustrie, dann das an die Wand fahren der Windstromindustrie (jeweils in Begleitung mit dem Verlust vieler zehntausender Arbeitsplätze, was man billigend dort in Kauf genommen hat, während man bei der Braunkohle noch dem letzten Kumpel nicht zumuten möchte, gegen eine normale Abfindung sich einen neuen Job suchen zu müssen....). Dann hätten wir die Abstandsregelung für Windkraftwerke noch zu bemängeln, die unklaren Regelungen für den Weiterbetrieb von BESTEHENDEN funktionierenden Photovoltaikanlagen, die seit 20 Jahren am Netz sind (abgeschrieben und funktionieren noch immer, liefern einfach nur Strom.....), der mangelhafte und zögerliche Ausbau unserer Energienetze, etc, etc, etc......Perkeo hat geschrieben:(17 Aug 2020, 12:08)
Wenn du meinst, in 15-20 Jahren haben wir 100% erneuerbaren Primärenergievergrauch...
Bisher ist für diesen Zeitpunkt gerade mal der Kohleausstieg geplant.
Es ist keine Frage OB das möglich ist, es ist auch keine Frage OB das bezahlbar ist - die Frage ist, warum die Politik das nicht will - und das, obwohl es dafür durchaus seit vielen Jahren eine klare Mehrheit in der Bevölkerung gibt.
Ein CO2-neutraler Ausstieg aus dem Atomstrom ist schon deshalb nicht möglich, weil die AKWs nicht CO2-neutral zurückgebaut werden können. An der Notwendigkeit eines Rückbaus hätten auch ein paar Jahre Verlängerung nichts aber auch gar nichts verändert. Diese CO2-Last müssen wir also so oder so tragen und kompensieren. Insofern extrem wichtig, dass wir bei der Umstellung auf regenerative Energien und entsprechende Technologien mehr auf die Tube drücken und uns nicht von ewig gestrigen immer und immer wieder mit ewig gestrigen Argumentationslinien von der Zukunft ausbremsen lassen.Perkeo hat geschrieben:(17 Aug 2020, 12:08)
All diese Probleme haben so oder ähnlich die EE auch. Alle verbrauchen Rohstoffe, alle verbrauchen CO2 bei der Herstellung. Die Erneuerbaren könnten zukünftig mehr recyceln, die Kenrenergie kann kurzfristig mehr Geld für Uran ausgeben, ohne den Strom wesentlich zu verteuern, und langfristig das Uran effizienter nutzen.
Nur um das mal in Perspektive zu setzen: Wenn wir nach 2010 keine Kernkraftwerke mehr vom Netz genommen hätten, dann hätten wir nur 2 neue Reaktoren vom Typ EPR gebraucht, um die Kohle komplett zu ersetzen. 16 Milliarden nach DEINER Rechnung. Sind wir mal EXTREM großzügig und schlagen nochmal 16 Milliarden drauf um alte Kraftwerke nachzurüsten. Für 32 Milliarden Kohleausstieg 16 Jahre früher.
Die Nettoleistung ist nach wie vor nahezu streng monoton steigend:
https://www.nuklearforum.ch/sites/defau ... _WEB_0.pdf
Der große Boom bleibt aus, der große Niedergang aber auch. Das letztere kann noch kommen, das erstere aber auch. Was nicht mehr kommen kann, ist eine CO2-neutrale Variante des deutschen Atomausstiegs, denn die müsste ja JETZT schon da sein.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Ich denke mal, dass Dir genauso bewusst ist, dass bei Altanlagen die Reparatur- und Instandhaltungskosten immer weiter anwachsen und die Einnahmen immer mehr auffressen, bis sich der Betrieb nicht mehr rentiert. Und dieser Zeitpunkt wird auch bei bundesdeutschen Anlagen bald kommen.Perkeo hat geschrieben:(17 Aug 2020, 13:00)
Kernenergie aus Altanlagen ist - auch bei hohen Sicherheitsstandards - so ziemlich der billigste Strom überhaupt. Wir hatten ja mehr als ein Dutzend nahezu störfallfreie Anlagen.
Geplante Anlagen sind noch keine gebaute Anlagen. Und ja, geplante Reaktoren sagen nicht viel darüber aus, wann sie ans Netz kommen. Aber man kann schon sagen, wann sie noch nicht am Netz sein werden. Und ich muss Dir teilweise widersprechen. In den letzten Jahren ist die Stromproduktion leicht gestiegen, aber man hat das Maximum aus den 2000er Jahren noch nicht ganz erreicht.Perkeo hat geschrieben: Das ist nur der eine neue Reaktortyp. Insgesamt hat China allein 44 Reaktoren in Planung. Das Problem ist nur: Die Zahl der geplanten Reaktoren sagt relativ wenig darüber aus, wann was ans Netz geht. Wenn ab sofort alle Pläne fristgerecht verwirklicht werden hätten wir einen Riesenboom, aber man könnte genausogut mit plausiblen Annahmen einen Rückgang prognostizieren. Die Tatsächliche Stromgewinnung durch Kernkraft ist langsam steigend.
Die Trends, die wir wirklich verschlafen sind CO2-Reduktion allgemein und Kohleausstieg im Besonderen.
https://energiesysteme-zukunft.de/kurz- ... rnenergie/
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Deshalb wurden auch in Schweden 2016-2020 jeweils Stilllegungen von Anlagen aus den 70ern projektiert. Es rechnet sich nicht mehr. EU-weit erreichten die Erneuerbaren im Juli mit 40% der Produktion den Spitzenplatz vor den Brennstoffen. Das ist natürlich nur eine Momentaufnahme unter besonderen Bedingungen. Vor fünf Jahren wären die Bedenkenträger noch schreiend im Kreis gerannt bei solchen Zahlen und hätten EU-weite Stromausfälle an die Wand gemalt. Jetzt suchen sie sich neue Zahlen.Sören74 hat geschrieben:(17 Aug 2020, 14:39)
Ich denke mal, dass Dir genauso bewusst ist, dass bei Altanlagen die Reparatur- und Instandhaltungskosten immer weiter anwachsen und die Einnahmen immer mehr auffressen, bis sich der Betrieb nicht mehr rentiert. Und dieser Zeitpunkt wird auch bei bundesdeutschen Anlagen bald kommen.
In Schweden sagen sowohl Vattenfall als auch Eon, dass sich Neubauten von Atomkraftwerken für sie nicht mehr lohnen und auch der Weiterbetrieb von Altanlagen sich nicht dauerhaft rechnet.
Zuletzt geändert von imp am Mo 17. Aug 2020, 15:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Der Witz an der Sache wird sein, dass man hier die VR China dann lobt, wie toll sie ihren CO2-Ausstoß senken konnten
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Es ist ja auch Chinas Entscheidung, ob sie Kernkraft einsetzen wollen oder nicht. Soweit ich weiß, gibt es keine weltweite Ächtung gegen Kernkraft.Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Aug 2020, 15:22)
Der Witz an der Sache wird sein, dass man hier die VR China dann lobt, wie toll sie ihren CO2-Ausstoß senken konnten
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Aber in Deutschland schon. Da verbietet sich dann deutsches Lob für nuklear-basierte CO2-Reduktion.Sören74 hat geschrieben:(17 Aug 2020, 15:25)
Es ist ja auch Chinas Entscheidung, ob sie Kernkraft einsetzen wollen oder nicht. Soweit ich weiß, gibt es keine weltweite Ächtung gegen Kernkraft.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Warum?Troh.Klaus hat geschrieben:(17 Aug 2020, 15:29)
Aber in Deutschland schon. Da verbietet sich dann deutsches Lob für nuklear-basierte CO2-Reduktion.
Nur weil wir den Dreck, die Kosten und das Risiko nicht tragen wollen heißt das doch nicht automatisch, dass man Anstrengungen anderer Länder bei Erfolg nicht dennoch würdigen kann - auch wenn man evtl. mit dem Weg nicht 100% einverstanden ist.
Als Beispiel: Wenn durch einen militärischen Umsturz demokratische Wahlen ermöglicht werden kann man gleichzeitig das Ergebnis (demokratische Wahlen) loben und den Weg dorthin (Gewalt, Tote) verurteilen.
Dabei heiligt der Zweck zwar nicht die Mittel, aber im Falle von Kernkraft ist es ja "nur" der Wille der deutschen Bevölkerung (oder zumindest einer Mehrheit), diese nicht im eigenen Land und nahe der Grenze zu wollen. Weshalb sollte man das Ergebnis dann nicht loben dürfen, wenn andere Länder bereit sind das Risiko und die Kosten zu tragen? Gleichzeitig kann man dann im Fall eines Unfalls den Weg wiederum verurteilen.
Zuletzt geändert von Kamikaze am Mo 17. Aug 2020, 15:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
In Deutschland ächtet man Kernkraft auf deutschen Boden und bei grenznahe Anlagen, die schon recht alt oder anfällig sind. Mir ist aber nicht bekannt, dass sich Deutschland für eine weltweite Ächtung der Kernkraft ausspricht.Troh.Klaus hat geschrieben:(17 Aug 2020, 15:29)
Aber in Deutschland schon. Da verbietet sich dann deutsches Lob für nuklear-basierte CO2-Reduktion.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Völlig richtig.Sören74 hat geschrieben:(17 Aug 2020, 15:35)
In Deutschland ächtet man Kernkraft auf deutschen Boden und bei grenznahe Anlagen, die schon recht alt oder anfällig sind. Mir ist aber nicht bekannt, dass sich Deutschland für eine weltweite Ächtung der Kernkraft ausspricht.
Geforscht wird ja beispielsweise auch nach wie vor an der Kernfusion, die ja ebenfalls zur "Kernenergie" gezählt werden muss: https://de.wikipedia.org/wiki/Wendelstein_7-X
Auch wenn diese Reaktoren (zumindest in näherer Zukunft) vermutlich nicht auf deutschem Boden ans Netz gehen werden, so ist es völlig legitim, wenn andere Länder dies tun wollen.
Gleiches Gilt natürlich auch für "klassische" Fissionsmeiler.
In China ist ein Unfall wie Tschernobyl u.a. wesentlich billiger, da China autoritär regiert wird. Hier in der BRD würden spontan zumindest der entsprechende Energieversorger und alle beteiligten Versicherungsgesellschaften bankrott gehen und der Staat (Steuerzahler) massivst zur Kasse gebeten um die ganzen Schadensansprüche zu regeln. Das treibt natürlich auch die Versicherungsbeiträge massiv nach oben. Ich vermute, dass China seine Meiler garnicht (oder nur minimal) versichern wird, da die Bürger dort keine Möglichkeit haben den Staat im Schadensfall in die Pflicht zu nehmen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
20.000 eu "kostet" ein Toter in D. (Beerdigungskosten) bei Energieanlagenversagen.Kamikaze hat geschrieben:(17 Aug 2020, 15:45)
Völlig richtig.
Geforscht wird ja beispielsweise auch nach wie vor an der Kernfusion, die ja ebenfalls zur "Kernenergie" gezählt werden muss: https://de.wikipedia.org/wiki/Wendelstein_7-X
Auch wenn diese Reaktoren (zumindest in näherer Zukunft) vermutlich nicht auf deutschem Boden ans Netz gehen werden, so ist es völlig legitim, wenn andere Länder dies tun wollen.
Gleiches Gilt natürlich auch für "klassische" Fissionsmeiler.
In China ist ein Unfall wie Tschernobyl u.a. wesentlich billiger, da China autoritär regiert wird. Hier in der BRD würden spontan zumindest der entsprechende Energieversorger und alle beteiligten Versicherungsgesellschaften bankrott gehen und der Staat (Steuerzahler) massivst zur Kasse gebeten um die ganzen Schadensansprüche zu regeln. Das treibt natürlich auch die Versicherungsbeiträge massiv nach oben. Ich vermute, dass China seine Meiler garnicht (oder nur minimal) versichern wird, da die Bürger dort keine Möglichkeit haben den Staat im Schadensfall in die Pflicht zu nehmen.
Nebenbei haften Betreiberstaaten//Verbünde - nicht NUR Versicherungen und Versorger.
Die Begrenzung der Haftung lässt die Versicherungspreise purzeln.
Die Staaten haben Beihilfeabkommen.In der DKVG haben sich 35 deutsche Erst- und Rückversicherer zusammengeschlossen. Sie haften, wenn es in einem der 17 deutschen Atomkraftwerke (Akw) zu einem Zwischenfall kommt und dadurch Dritte geschädigt werden. Allerdings trägt der Atompool maximal 256 Millionen Euro – pro Block. Was darüber hinaus geht, muss der Energiekonzern zahlen, der hinter der Betreibergesellschaft des beschädigten Kernkraftwerks steht, also RWE, Eon, Vattenfall oder EnBW. Durch das Atomgesetz ist die Haftung pro Block auf maximal 2,5 Milliarden Euro beschränkt, bei Kernkraftwerken mit zwei Blöcken sind es daher fünf Milliarden Euro. Sollte der Energiekonzern nicht in der Lage sein, die Differenz von 2,24 Milliarden Euro allein zu tragen, wird der Schaden nach einem festen Schlüssel auf die vier Konzerne aufgeteilt, die Kraftwerke betreiben. Wie viel jeder Konzern beisteuern muss, hängt von seinem Marktanteil ab. Für Schäden jenseits der 2,5 Milliarden Euro kommt der Staat auf.
Haftpflicht Versicherungsschutz bis zu einer Höhe von 100 Millionen Euro je Schaden kostet ?
In China geht einfach die Betreiberfirma platt - und die Verantwortlichen einen Kopf kürzer.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Ernsthaft? Wenn China neue Atomkraftwerke baut, hättest Du kein Problem mit Beifall auch aus Deutschland, wenn hierzulande jemand ein neues Atomkraftwerk bauen möchte, gehst Du mit auf die Barrikaden? Klingt für mich eher nach gespaltener (sic!) Persönlichkeit.Sören74 hat geschrieben:(17 Aug 2020, 15:35)
In Deutschland ächtet man Kernkraft auf deutschen Boden und bei grenznahe Anlagen, die schon recht alt oder anfällig sind. Mir ist aber nicht bekannt, dass sich Deutschland für eine weltweite Ächtung der Kernkraft ausspricht.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Ernsthaft? Das ist für Dich ein valides Argument dafür, dass China ruhig neue Atomreaktoren bauen kann? Das dort kein Versicherungskonzern bei einer Kernschmelze a la Tschernobyl oder Fukushima pleite gehen kann? Sachen gibt's - man lernt nie aus ...Kamikaze hat geschrieben:(17 Aug 2020, 15:45)
In China ist ein Unfall wie Tschernobyl u.a. wesentlich billiger, da China autoritär regiert wird. Hier in der BRD würden spontan zumindest der entsprechende Energieversorger und alle beteiligten Versicherungsgesellschaften bankrott gehen und der Staat (Steuerzahler) massivst zur Kasse gebeten um die ganzen Schadensansprüche zu regeln. Das treibt natürlich auch die Versicherungsbeiträge massiv nach oben. Ich vermute, dass China seine Meiler garnicht (oder nur minimal) versichern wird, da die Bürger dort keine Möglichkeit haben den Staat im Schadensfall in die Pflicht zu nehmen.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Wenn ich beispielsweise Vegetarier bin und mich dazu entschlossen habe, kein Fleisch zu essen, aber anderen Menschen das zugestehe, habe ich dann eine gespaltene Persönlichkeit? Ich treffe doch erstmal für mich eine persönliche Entscheidung. Und ein Land trifft erstmal für sich eine Entscheidung. Das muss doch nicht heißen, dass man jede Entscheidung auf die ganze Welt ausbreiten muss. Wir beschweren uns ja auch nicht, dass andere Länder auf ihren Autobahnen Tempolimits haben.Troh.Klaus hat geschrieben:(17 Aug 2020, 16:38)
Ernsthaft? Wenn China neue Atomkraftwerke baut, hättest Du kein Problem mit Beifall auch aus Deutschland, wenn hierzulande jemand ein neues Atomkraftwerk bauen möchte, gehst Du mit auf die Barrikaden? Klingt für mich eher nach gespaltener (sic!) Persönlichkeit.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Macht aber keinen Sinn. Vegetarier ist man aus persönliches gründen. Aber ein einziges unsicheres Kernkraftwerk in China bedroht die ganze erde. Es ist sinnvoller, sichere Kernkraftwerke laufen zu lassen und erst die unsicheren abzuschalten. Den Strom aus den sicheren Kraftwerken kann man dann verkaufen und unsichere Kraftwerke verhindern.
Nichtsdestotrotz ist es sinnvoll, auf Kernkraftwerke ganz zu verzichten und Alternativen zu suchen, dann ist man Vorreiter und hat schon umgestellt. Unsinnig dagegen ist es, Strom dafür aus unsicheren Kernkraftwerken zu kaufen
Nichtsdestotrotz ist es sinnvoll, auf Kernkraftwerke ganz zu verzichten und Alternativen zu suchen, dann ist man Vorreiter und hat schon umgestellt. Unsinnig dagegen ist es, Strom dafür aus unsicheren Kernkraftwerken zu kaufen
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Dann dreh es mal um: Nimm einen freundlichen Franzosen, der in seinem Land für eine Verschärfung des Tempolimits demonstriert und bei nächster Gelegenheit uns Deutsche lobt, dass wir kein Tempolimit haben. Käme Dir das nicht irgendwie komisch vor, leicht schizophren?Sören74 hat geschrieben:(17 Aug 2020, 16:45)
Wir beschweren uns ja auch nicht, dass andere Länder auf ihren Autobahnen Tempolimits haben.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Das käme mir auch komisch vor. Aber mir ist auch nicht bekannt, dass die deutsche Regierung China für den Bau von Kernkraftwerken lobt, sondern höchstens, wenn sie ineffiziente Kohlekraftwerke stilllegen. Wenn ich eine solche Meldung übersehen haben sollte, bitte ich um Nachsicht und freue mich über jeden Link darauf.Troh.Klaus hat geschrieben:(17 Aug 2020, 17:09)
Dann dreh es mal um: Nimm einen freundlichen Franzosen, der in seinem Land für eine Verschärfung des Tempolimits demonstriert und bei nächster Gelegenheit uns Deutsche lobt, dass wir kein Tempolimit haben. Käme Dir das nicht irgendwie komisch vor, leicht schizophren?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Kein Mensch hat hier was von deutscher Regierung gesagt. Toms Einwurf war imho viel mehr der grünen Opposition gewidmet. Guckst Du:Sören74 hat geschrieben:(17 Aug 2020, 17:26)
Das käme mir auch komisch vor. Aber mir ist auch nicht bekannt, dass die deutsche Regierung China für den Bau von Kernkraftwerken lobt, sondern höchstens, wenn sie ineffiziente Kohlekraftwerke stilllegen. Wenn ich eine solche Meldung übersehen haben sollte, bitte ich um Nachsicht und freue mich über jeden Link darauf.
Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Aug 2020, 15:22)
Der Witz an der Sache wird sein, dass man hier die VR China dann lobt, wie toll sie ihren CO2-Ausstoß senken konnten
Sören74 hat geschrieben:(17 Aug 2020, 15:25)
Es ist ja auch Chinas Entscheidung, ob sie Kernkraft einsetzen wollen oder nicht. Soweit ich weiß, gibt es keine weltweite Ächtung gegen Kernkraft.
Troh.Klaus hat geschrieben:(17 Aug 2020, 15:29)
Aber in Deutschland schon. Da verbietet sich dann deutsches Lob für nuklear-basierte CO2-Reduktion.
Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Okay, aber wo hat jetzt die Grüne Partei konkret China für ihre Atompolitik gelobt?Troh.Klaus hat geschrieben:(17 Aug 2020, 17:50)
Kein Mensch hat hier was von deutscher Regierung gesagt. Toms Einwurf war imho viel mehr der grünen Opposition gewidmet. Guckst Du:
- Tom Bombadil
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?
Nicht Deutschland, sondern die deutschen Kernkraftgegner. Wenn die dann Kernkraft in anderen Staaten indirekt beklatschen, dann machen sie sich lächerlich.Sören74 hat geschrieben:(17 Aug 2020, 15:35)
Mir ist aber nicht bekannt, dass sich Deutschland für eine weltweite Ächtung der Kernkraft ausspricht.
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