Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

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Welcher der folgenden Aussagen zur Kernenergie in Deutschland würden Sie am ehesten zustimmen?

Wir sollten aus der Kernkraft aussteigen wie beschlossen, da sie zu große Risiken birgt
47
46%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen, aber keine neuen bauen
14
14%
Wir sollten die Laufzeit der bereits bestehenden Kernkraftwerke ausdehnen und darüber hinaus neue bauen
30
29%
Ich halte die These, dass mittels Kernkraft der CO2-Ausstoß wesentlich verringert werden kann, für falsch
4
4%
Ich halte nichts von der These, dass der Mensch über CO2-Ausstoß zum Klimawandel beiträgt
8
8%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 103
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Teeernte
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Jan 2022, 18:18)

Ich erwarte nach diesem Ausflug in die Computersicherheit, dass wir jetzt beim Thema bleiben.
Warum bekomm NUR ich das Ticket ?

"Propaganda" - Edelgrün darf hier zu Kernenergie-Sicherheit auflaufen.... was ja ebenfalls THEMENFREMD ist.

Kernenergie ist ein ZWISCHENSCHRITT zur Lösung des Klimawandel.

Wenn dieser ZWISCHENSCHRITT abgestritten werden soll - kann man dann nochmal im URSCHLEIM anfangen ? >> Klimawandel ?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Jan 2022, 18:16)

Da sind die EU und das IPCC anderer Meinung. Aber viele Deutsche sehen zuerst nur die Risiken und unterhalb des GAUs geht gar nix, auch wenn der in Deutschland extrem unwahrscheinlich ist, die schlimmsten Störfälle waren von der Kategorie Ines 2, das ist nichts.
Ja, das weiß ich, vor allem Macron sieht das anders, weil er Geld zur Instandsetzung der franz. Schrottmeiler benötigt.
Was den IPCC treibt, ahne ich. Auf jeden Fall gehe ich mal davon aus, dass sich kaum einer der Befürworter wirklich mit AKW auskennt, von der KTG mal abgesehen, die natürlich ihre Interessen verfolgt.
Über die Störfälle, die es in die Öffentlichkeit schafften, ist auch nur bekannt, was "verträglich" verlautbart werden konnte.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Teeernte hat geschrieben:(04 Jan 2022, 18:28)

Warum bekomm NUR ich das Ticket ?
Bekommst du nicht, außerdem hat das "Ticket" keinerlei Konzequenzen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(04 Jan 2022, 18:31)

Auf jeden Fall gehe ich mal davon aus, dass sich kaum einer der Befürworter wirklich mit AKW auskennt...
Glaubst du wirklich, die Forscher des IPCC leben unter einem Stein und haben nicht mitbekommen, dass es bei der Nutzung der Kernkraft zu Unfällen kommen kann? Das glaube ich nicht, denn zumindest in der deutschen IPCC-Koordinierungsstelle sitzt schonmal ein promovierter Physiker.
Über die Störfälle, die es in die Öffentlichkeit schafften, ist auch nur bekannt, was "verträglich" verlautbart werden konnte.
Wow, das ist mal eine Verschwörungstheorie...

Ich habe ja nichts dagegen, dass du die Kernkraft ablehnst, weil sie dir zu gefährlich ist, aber jetzt wird es echt absurd.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Vongole hat geschrieben:(04 Jan 2022, 18:31)

Ja, das weiß ich, vor allem Macron sieht das anders, weil er Geld zur Instandsetzung der franz. Schrottmeiler benötigt.
Was den IPCC treibt, ahne ich. Auf jeden Fall gehe ich mal davon aus, dass sich kaum einer der Befürworter wirklich mit AKW auskennt, von der KTG mal abgesehen, die natürlich ihre Interessen verfolgt.
Über die Störfälle, die es in die Öffentlichkeit schafften, ist auch nur bekannt, was "verträglich" verlautbart werden konnte.
Gehts Dir nun ums Französische Geld.... die UNWISSENSCHAFTLICHE !!! >> Politik << (DANKE!!) des IPCC .... oder die fehlende PRESSE bei Störfällen ?
Also THEMENFREMD .

Wieviel Prozent ist der Zwischenschritt ATOMKRAFT besser als Stein //Braunkohle ? Wär mal ne Zwischenfrage =
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Jan 2022, 18:38)

(..)


Wow, das ist mal eine Verschwörungstheorie...
Nein, Insider Know-how.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(04 Jan 2022, 18:56)

Nein, Insider Know-how.
Ok, Deutschland ist also eine korrupte Bananenrepublik.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Jan 2022, 18:57)

Ok, Deutschland ist also eine korrupte Bananenrepublik.
Ich rede weder von der Regierung noch von Korruption.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Jan 2022, 18:16)

Da sind die EU und das IPCC anderer Meinung
Mal bei den Fakten bleiben:
Die EU-Vorlage sieht Kernkraft als BRÜCKENTECHNOLOGIE auf dem Weg hin zu 100% EE an - ebenso wie Gaskraftwerke.
Den entsprechenden Passus habe ich weiter vorn schon gepostet.
Nur damit hier keiner auf die Idee kommt jemand Anders als Frankreich hätte ein ernsthaftes Interesse daran AKW als "Zukunftstechnologie" zu betrachten.
Sogar EOn hat begriffen, dass AKW tot sind, wenn der Staat nicht Steuermilliarden dazu gibt:
Der ehemalige Eon-Chef Johannes Teyssen räumte vergangenen März gegenüber dem „Handelsblatt“ ein: „Ich glaube, es wird kein kommerziell arbeitendes Unternehmen wieder in Kernenergie investieren. Wenn Kernkraftwerke noch irgendwo gebaut werden, dann von Staatsunternehmen oder mit massiver staatlicher Unterstützung. Die kommerziell genutzte Kernkraft hat sich erledigt.“
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 97349.html
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Kamikaze hat geschrieben:(04 Jan 2022, 19:08)

Mal bei den Fakten bleiben:

Sogar EOn hat begriffen, dass AKW tot sind, wenn der Staat nicht Steuermilliarden dazu gibt:
Themenfremd >>>>>>>>>>

FAKT ??? TOT ?

Die haben die gewinnerzielende ABTEILUNG abgespalten.
Die Hauptversammlung vom 8. Juni 2016 hat beschlossen, das traditionelle Energiegeschäft, bestehend aus den Geschäftsfeldern der konventionellen Erzeugung (einschließlich der Wasserkraft, jedoch ohne die deutschen Kernenergieaktivitäten), des globalen Energiehandels (insbesondere der Vermarktung von Strom und Gas) und der Stromerzeugung in Russland sowie des Betriebs des Gasfelds Juschno-Russkoje, in der eigenständigen Gesellschaft Uniper SE zusammenzufassen und die Mehrheitsbeteiligung an der Uniper anschließend an die Aktionäre der E.ON SE mit Wirkung zum 1. Januar 2016 abzuspalten.[4]
Die haben das RISIKO ausgegründet.....und dem (Deutschen+++) Steuerzahler überlassen.

Gewinn wird aus ÜBERTRAGUNGSNETZEN erwartet - ....da wo der Strom ja "lang" muss (wie eie Art Wegezoll durch deutsches GESETZ gesichert Mitbewerber ausgeschlossen und GEBIETSSchutz zugesichert) - und die >> "Erzeugung" (in D) im grossen und Ganzen weit weg als Klumpen weggelegt.



UNIPER >>. https://de.wikipedia.org/wiki/Uniper

-----------------------------------------------------------

Anteil Anteilseigner (Stand: 17. August 2020)[31][32]
75,01 % Republik Finnland (über Fortum)
24,99 % Streubesitz

Abgerechnet über Steuersparparadies IRLAND !.
FAKT >>. https://www.finanznachrichten.de/nachri ... ch-016.htm

FAKT....>> Im EE Strom steckt CO2 und ein paar Gramm Uranabfall. (Herstellerbedingt).
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Tom Bombadil
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(04 Jan 2022, 19:08)

Die EU-Vorlage sieht Kernkraft als BRÜCKENTECHNOLOGIE auf dem Weg hin zu 100% EE an - ebenso wie Gaskraftwerke.
Hat das jemand bestritten?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Corella »

In Mitteleuropa Kernenergietechnik als Zwischenschritt zu bezeichnen, grenzt anbetrachts der Plan- und Bauzeiten, der Kompatibilitätsprobleme im moderenen Netz, der Kosten oder, im Falle von Typen, die punktweise Lösungen bieten, mangels vorzeigbarer Prototypen, an Klimawandelleugnung!
In China, das sich noch entwickelt, mag die Frage "Kohle oder AKW" in Kombi mit mehr Risikofreude und zur Versorgung vieler Megastädte, anders zu beantworten sein.
Ich denke, Vongole liegt hier besser mit Einschätzungen Frankreich.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Corella hat geschrieben:(05 Jan 2022, 07:00)

In Mitteleuropa Kernenergietechnik als Zwischenschritt zu bezeichnen, grenzt anbetrachts der Plan- und Bauzeiten, der Kompatibilitätsprobleme im moderenen Netz, der Kosten oder, im Falle von Typen, die punktweise Lösungen bieten, mangels vorzeigbarer Prototypen, an Klimawandelleugnung!
In China, das sich noch entwickelt, mag die Frage "Kohle oder AKW" in Kombi mit mehr Risikofreude und zur Versorgung vieler Megastädte, anders zu beantworten sein.
Ich denke, Vongole liegt hier besser mit Einschätzungen Frankreich.

Ach - es liegt an der LAGE ....(Entfernung von Deiner Wohnung ?). ....oder nach Weltanschauung ?

Pakistan // Indien // Saudi... //Israel //RU ...Ukraine...Polen Tschechei Bulgarien ? ...Brasilien ?...ähmmmm Nordkorea ?

Die MIKRO Kraftwerke kommen in den KELLER .....bei >>DEN explodierenden Preisen.
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Emin
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Emin »

Corella hat geschrieben:(05 Jan 2022, 07:00)

In Mitteleuropa Kernenergietechnik als Zwischenschritt zu bezeichnen, grenzt anbetrachts der Plan- und Bauzeiten, der Kompatibilitätsprobleme im moderenen Netz, der Kosten oder, im Falle von Typen, die punktweise Lösungen bieten, mangels vorzeigbarer Prototypen, an Klimawandelleugnung!
In China, das sich noch entwickelt, mag die Frage "Kohle oder AKW" in Kombi mit mehr Risikofreude und zur Versorgung vieler Megastädte, anders zu beantworten sein.
Ich denke, Vongole liegt hier besser mit Einschätzungen Frankreich.
Wieso sollte es in China anders zu beantworten sein? Die chinesische Küste ist noch dichter besiedelt, als Mitteleuropa, und dort werden alle Meiler gebaut.

Es hat auch nichts mit Risikofreude zu sein. Risikofreudig finde ich eher die Energiesicherheit einer Mischung aus Wetterbedingungen und Putins Laune zu überlassen, was der deutsche Plan ist.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben:(05 Jan 2022, 11:19)
Es hat auch nichts mit Risikofreude zu sein. Risikofreudig finde ich eher die Energiesicherheit einer Mischung aus Wetterbedingungen und Putins Laune zu überlassen, was der deutsche Plan ist.
Hey... psssst! Das Uran für AKW kommt fast komplett aus Russland. ;)
https://www.zeit.de/wirtschaft/2012-09/ ... gle.com%2F
https://de.wikipedia.org/wiki/Uranbergbau
https://www.luzernerzeitung.ch/wirtscha ... ld.1717258

Und das Wetter legt gerade Frankreichs Atommeiler lahm...
Umweltstandards, kritisiert Greenpeace, würden in Majak aber bis heute mit Füssen getreten. Von Beginn an wurden etwa radioaktive Abfälle in die umliegenden Gewässer geschüttet.
Wahrlich zukunftsweisend. :p
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(05 Jan 2022, 11:35)

Hey... psssst! Das Uran für AKW kommt fast komplett aus Russland. ;)
In dem Bildchen aus einem deiner links sieht man ja die Alternativen: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... on.svg.png
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Jan 2022, 11:42)

In dem Bildchen aus einem deiner links sieht man ja die Alternativen: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... on.svg.png
Eine Umstellung hier ist ebenso realistisch, wie die Umstellung auf andere Gaslieferanten. Nur der Transportaufwand für Gas ist "etwas" geringer - zumal es sich bei fossilem Gas um einen Energieträger für die Übergangszeit hin zu 100%EE handelt - also das Ende bereits jetzt beschlossene Sache ist.
Gemäß dem Papiervorschlag der EU wäre Frankreich ja schon froh, wenn bis 2045 (also in 22 Jahren!) überhaupt eine Baugenehmigung ausgesprochen würde.
Die Bauzeiten der AKW außerhalb Chinas sind auch eher in diesem Bereich an zu siedeln, wobei eine Baustelle schon mal 10 oder mehr Jahre Verzögerungen anhäufen kann.
Bin gespannt, ob dieses Tempo auch nur ansatzweise ausreichen wird, die Schrottmeiler bei unseren Nachbarn zu ersetzen.
Mein Tipp: Entweder Frankreich schwenkt auch um auf andere Kraftwerke, oder es wird (mindestens) einen großen Knall in einem völlig überalterten Meiler geben, ehe umgedacht wird.
Die vorherrschende Windrichtung dort ist übrigens Ost. Wir bekommen die Hinterlassenschaften in diesem Fall also buchstäblich hautnah mit.
Wäre schön, wenn die Bundesregierung AKW-Neubauten in Grenznähe in Zukunft als kriegerischen Akt werten würde.
Die Dinger gehören (wenn überhaupt) in die Nähe der Verbraucherzentren.
Ich gehe aber davon aus, dass auch in Frankreich die Riege der AKW-Investoren sehr dünn werden wird angesichts der Alternativen. :cool:
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben:(05 Jan 2022, 11:52)

Eine Umstellung hier ist ebenso realistisch, wie die Umstellung auf andere Gaslieferanten.
Angesichts der derzeitigen Spielchen von Putin MUSS es bei beiden Rohstoffen eine Umstellung auf andere Lieferanten geben.
... oder es wird (mindestens) einen großen Knall...
Da ist er wieder, der GAU, drunter geht es in Deutschland nicht :rolleyes:
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben:(05 Jan 2022, 12:17)
Da ist er wieder, der GAU, drunter geht es in Deutschland nicht :rolleyes:
Es könnte auch die Sicherung an einem Netzübergabepunkt sein. Dann wird's dunkel im schönen Frankreich.
Könnte ebenso heilsam sein. ;)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

Du bist ein wahrer Menschenfreund :rolleyes:
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Corella »

Emin hat geschrieben:(05 Jan 2022, 11:19)

Wieso sollte es in China anders zu beantworten sein? Die chinesische Küste ist noch dichter besiedelt, als Mitteleuropa, und dort werden alle Meiler gebaut.

Es hat auch nichts mit Risikofreude zu sein. Risikofreudig finde ich eher die Energiesicherheit einer Mischung aus Wetterbedingungen und Putins Laune zu überlassen, was der deutsche Plan ist.
Es gibt Fachleut, die sagen, Megastädte dezentral mit EE zu versorgen, ist eine andere Herausforderung als in Europa zu stemmen. Persönlich besteh ich nicht drauf. Jedenfalls ist Kohleverbrennung in China sehr relevant und eine CO2-arme Alternative so dringlich, dass Nachteile abwägbar. Ich stimme allen zu, die sagen, das ist die Wahl zwischen Pest und Cholera.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Emin »

Corella hat geschrieben:(05 Jan 2022, 15:47)

Es gibt Fachleut, die sagen, Megastädte dezentral mit EE zu versorgen, ist eine andere Herausforderung als in Europa zu stemmen. Persönlich besteh ich nicht drauf. Jedenfalls ist Kohleverbrennung in China sehr relevant und eine CO2-arme Alternative so dringlich, dass Nachteile abwägbar. Ich stimme allen zu, die sagen, das ist die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Benelux oder auch das Ruhrgebiet kann man je nach Definition als Megastadt sehen.

Kohleverbrennung ist auch in Deutschland sehr relevant. Gäbe es die Atomkraftwerke nicht, dann wäre auch auf EU-Ebene die Kohleverbrennung sehr relevant. Oder man wäre noch abhängiger von russischem Gas.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben:(05 Jan 2022, 11:35)

Hey... psssst! Das Uran für AKW kommt fast komplett aus Russland. ;)
https://www.zeit.de/wirtschaft/2012-09/ ... gle.com%2F
https://de.wikipedia.org/wiki/Uranbergbau
https://www.luzernerzeitung.ch/wirtscha ... ld.1717258

Und das Wetter legt gerade Frankreichs Atommeiler lahm...


Wahrlich zukunftsweisend. :p
Du solltest vielleicht auch die Artikel lesen, die du verlinkst. Die Brennstäbe halten länger, als die Restlaufzeit der Atomkraftwerke ist, weswegen es offensichtlich keine Druckmöglichkeit gibt mit einem Lieferstopp zu drohen. Der zweite Link ist ein Wikipedia-Artikel, der ziemlich eindeutig zeigt, dass es viele Alternativen zu Russland gibt. Und im Dritten geht es darum, dass kein Uran mehr aus Russland bezogen wird.

In Frankreich werden die Kraftwerke gewartet, was durch ein Herauffahren der anderen Kraftwerke kompensiert werden kann und so die gesamte Stromproduktion stabil bleibt.

Hier hast du mal eine Gegenüberstellung der Stromproduktion durch französische AKWs und deutsche Windräder:

https://imgur.com/a/mVzTiuM

Jeweils den Balken Wind bei Deutschland und Nuklear bei Frankreich beobachten.

Das wirkliche Fazit der Geschichte ist, dass Frankreich ein Drittel seiner Reaktoren abschalten kann ohne die Stromproduktion zu gefährden.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Vongole »

Ja, konnte man gerade gut beobachten: :rolleyes:
Stromausfall: Fast 30 Prozent der französischen Atomkraftwerke sind abgeschaltet
(..)
Die Nichtverfügbarkeit von 15 französischen Atomkraftwerken hat weitreichende Folgen im Nachbarland. So steigen die Strompreise in Frankreich auf Rekordwerte und Strom muss u.a. aus Deutschland oder Spanien importiert werden. Sorge bereitet dem französischen Übertragungsnetzbetreiber RTE traditionell die bevorstehende Kälteperiode im Januar und Februar, weil die Franzosen überwiegend mit Strom heizen. Eine Entlastung der angespannten Situation könnte dagegen die niedrigere Stromnachfrage der Industrie wegen der Covid 19 Pandemie bringen.
https://www.iwr.de/news/stromausfall-fa ... -news37748
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Emin »

Vongole hat geschrieben:(05 Jan 2022, 17:00)

Ja, konnte man gerade gut beobachten: :rolleyes:
Frankreich importiert jeden Winter Strom, da die Franzosen mit Strom heizen. Das hat nichts mit den Wartungen zu tun. Der Stromoutput durch französische AKWs ist stabil geblieben.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben:(05 Jan 2022, 17:07)

Frankreich importiert jeden Winter Strom, da die Franzosen mit Strom heizen. Das hat nichts mit den Wartungen zu tun. Der Stromoutput durch französische AKWs ist stabil geblieben.
Meinst du die legen diese "geplanten Wartungen" ganz bewusst in die Zeit des Jahres, in der am meisten Strom nachgefragt wird?
Das wäre ein ganz neues Level an "Weitsicht"... :|
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Emin hat geschrieben:(05 Jan 2022, 16:43)

Du solltest vielleicht auch die Artikel lesen, die du verlinkst. Die Brennstäbe halten länger, als die Restlaufzeit der Atomkraftwerke ist, weswegen es offensichtlich keine Druckmöglichkeit gibt mit einem Lieferstopp zu drohen. Der zweite Link ist ein Wikipedia-Artikel, der ziemlich eindeutig zeigt, dass es viele Alternativen zu Russland gibt. Und im Dritten geht es darum, dass kein Uran mehr aus Russland bezogen wird.

In Frankreich werden die Kraftwerke gewartet, was durch ein Herauffahren der anderen Kraftwerke kompensiert werden kann und so die gesamte Stromproduktion stabil bleibt.

Hier hast du mal eine Gegenüberstellung der Stromproduktion durch französische AKWs und deutsche Windräder:

https://imgur.com/a/mVzTiuM

Jeweils den Balken Wind bei Deutschland und Nuklear bei Frankreich beobachten.

Das wirkliche Fazit der Geschichte ist, dass Frankreich ein Drittel seiner Reaktoren abschalten kann ohne die Stromproduktion zu gefährden.
Man kann ganz grundsätzlich ein AKW nicht einfach so "abschalten". Und dann vielleicht am nächsten Morgen wieder "einschalten". Man muss es herunterfahren. Um sicher eine Kernschmelze ausschließen zu können dauert dieses Herunterfahren bei klassischen AKWs ungefähr einen Monat. (!) Beim Hochfahren siehts ähnlich aus. Das genau ist doch eine der Lehren aus Fukushima.

Nicht dass ich auch nur irgendwie ein Freund Angela Merkels oder ihrer Partei wäre. Sie hat den Ausstieg in D durchgesetzt. Und sie ist weit und breit unter den einflussreichen Politikern der Welt in den letzten 50 Jahren die einzige promovierte Physikerin. Aber klar. Die ganzen anderen Politiker und Poiltikerinnen, die im bürgerlichen Leben meist Juristen, Volkswirtschaftler, Theologen usw. sind. Klar ... die wissen es natürlich besser.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Neben diesen Sicherheitsfragen ist schlicht und einfach der Preis und das Geld der Hauptgrund, weshalb Kernkraft in keinster Weise eine Lösung des Klimaproblems sein kann. Alle AKW-Projekte verzögern sich in der Bauzeit. Grundsätzlich. Das erste neue AKW in Europa nach der Fukushima-Katastrophe ist - Zungenbrecher - Olkiluoto III in Finnland. Nach 13 Jahren Verspätung in der Bauzeit und mit mehr als dreimal so hohen Kosten wie geplant. Aber nicht weil die Finnen zu doof sind, sondern weil dieses Ausdemruderlaufen grundsätzlich systemisch bedingt an der Technologie hängt.

Selbst mir als VWL- und Finanzlaien ist es doch klar, dass "Geld" immer auch Treibhausgas-Emission ist. Geld kann der Staat zwar drucken, aber es muss am Ende doch irgendwie erwirtschaftet werden. Irgendwie. Brückentechnologie kann Kernkraft mit irgendwie bereits abgeschriebenen aber sicherheitstechnisch intakten AKWs vielleicht schon sein. Aber in diese Steinzeit-Boliden-Technologie noch irgendwie investieren? Was ist das für ein Unsinn.

Die pro-Kernkraft-Argumentationen kommen mir häufig so vor, als ob ein Land praktisch über eine unendliche Geldmenge verfügt. Und es nur darum geht, wie wir irgendwie an klimaneutrale Energie kommen. Möglichst auch noch autark und unabhängig von Exporten.

Energie, die zur Lösung des Klimaproblems beitragen soll, muss a) billig und b) sofort verfügbar sein. Und nicht an irgendeinem Sanktnimmerleinstag. Schon deshalb, weil sie ansonsten für ärmere Länder unerschwinglich ist. Das Klimaproblem schert sich bekanntlich ebensowenig um Ländergrenzen wie das Coronavirus.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

schokoschendrezki hat geschrieben:(07 Jan 2022, 19:28)

Neben diesen Sicherheitsfragen ist schlicht und einfach der Preis und das Geld der Hauptgrund, weshalb Kernkraft in keinster Weise eine Lösung des Klimaproblems sein kann.
Mal abgesehen davon, dass wir in Deutschland das "Klimaproblem" nicht im Alleingang "lösen" werden... sehe ich das anders. Der Preis der Atomkraft spielt m. M. n. eine völlig untergeordnete Rolle für ihre Nutzung - jedenfalls verglichen mit den Risiken einer unsicheren Versorgung aus Windkraft- und PV-Anlagen, die im schlimmsten Fall ganze Industrien abwandern lässt und große Teile einer Volkswirtschaft zerstören kann. Wollen wir alternativ denn diesen "Preis" zahlen?

"Wind- und Sonnenstrom" mag sogar heute billiger sein (je nachdem, wie man rechnet) - wenn es aber keinen gibt, wenn er dringend gebraucht wird, ist er nicht billig. Er ist dann vollkommen wertlos.

Schon jetzt werden wir von den entsprechenden Lobbyisten darauf vorbereitet, dass man die bisherige "bedarfsorientierte" Energieversorgung auf eine "angebotsorientierte" wird umstellen müssen. Schöne Worte, die verbrämen sollen, dass wir absehbar in eine echte Energiekrise laufen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

FrankP hat geschrieben:(07 Jan 2022, 19:44)
"Wind- und Sonnenstrom" mag sogar heute billiger sein (je nachdem, wie man rechnet) - wenn es aber keinen gibt, wenn er dringend gebraucht wird, ist er nicht billig. Er ist dann vollkommen wertlos.
Die Wahrscheinlichkeit, dass so ein Szenario auftritt wird umso kleiner, je größer das Netz ist (sonst wäre es ja in Frankreich schon jetzt finster und kalt) und je dezentraler die Versorgung aufgebaut ist.
Mehr Anlagen --> weniger Problem, wenn eine (Region) mal nicht liefert.
Größeres Netz --> weniger Problem, wenn eine (Region) mal nicht liefert.
Schon im europäischen Verbundnetz liegt die Wahrscheinlichkeit bei 0,2 Ereignisen pro Jahr, an denen die Erzeugungsleistung über 48h unter 10% der Nennkapazität bleibt.
https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/aktue ... _2018.html
Das heißt: Ein Energiespeichersystem, das nur zwei Tage überbrücken kann würde durchschnittlich nur einmal alle fünf Jahre für jene zwei Tage gebraucht werden.
Noch viel sicherer dürfte es nicht mehr werden. (Und noch sind wir ja von 100% EE-Primärenergie ein ganzes Stück entfernt.)
Atomkraft fällt (siehe Beispiel Frankreich) wesentlich häufiger aus: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 18910.html
Schon jetzt werden wir von den entsprechenden Lobbyisten darauf vorbereitet, dass man die bisherige "bedarfsorientierte" Energieversorgung auf eine "angebotsorientierte" wird umstellen müssen. Schöne Worte, die verbrämen sollen, dass wir absehbar in eine echte Energiekrise laufen.
Oder man sieht es nicht ganz so fatalistisch und merkt, dass es in absehbarer Zeit für die Großverbraucher wirtschaftlich werden könnte Energiedargebotsorientiert zu handeln - also entweder die Produktion so um zu stellen, dass der Verbrauch dem Dargebot folgen kann (z.B. für Gasgeneratoren und Heizwerke sehr wahrscheinlich) oder in Speichertechnologie (z.B. Batterien) zu investieren, um kontinuierlich produzieren zu können und den Netzbezug dennoch am Dargebot aus zu richten. Eine dritte (und mMn. leider sehr wahrscheinliche) Möglichkeit wäre, dass die Netzbetreiber Energiespeicher bauen und diese über den Energiepreis bezahlt werden.
Theoretisch wäre auch Vehicle2Grid eine Option. Wenn man davon Ausgeht, dass der aktuelle PKW-Bestand (ca. 40.000.000 allein in D) in einigen jahren komplett elektrifiziert ist, und diese Fahrzeuge wie bisher ca. 23h/Tag herum stehen wäre es also relativ wahrscheinlich, dass ca. 5% davon jederzeit am Stromnetz angeschlossen sind. Das wären dann etwa 2.000.000PKW. Wenn diese im NOTFALL mit nur 11kW das Netz stützen könnten wäre das eine Notfallreserve von etwa 22.000.000kW bzw. 22GW (das ist mehr als ein Zehntel des aktuell gesamten Kraftwerksparks in D!). Skaliert man das auf ganz Europa und nimmt noch netzgebundene Batteriekraftwerke und schon jetzt vorhandene Notstrom-Diesel in die Rechnung, bleibt ganz ohne jeden P2G-Energiespeicher eine extrem hohe Versorgungssicherheit gewährleistet mit Dingen, die ohnehin da sind bzw. sein werden. Dazu kommen dann noch dynamische Lasten, wie z.B. abschaltbare Ladesäulen und Großverbraucher mit Lastabwurf-Verträgen (wie z.B. Hallenbäder), die ganz problemlos mal einige Stunden ihren Energiebedarf massiv senken können ohne Auswirkung auf den Betrieb, und dafür zusätzlich Geld bekommen.
Eine Möglichkeit, die schon jetzt von einigen Energiefressern genutzt wird ist, in eigene Erzeugungsanlagen zu investieren und so die Belastung des Stromnetzes sowie die eigenen Kosten zu reduzieren.
Wer sollte ein Interesse daran haben in eine ausfallgefährdete und extrem teure Technik wie AKW zu investieren, wenn die Alternativen so viel günstiger sind und gleichzeitig so viel sicherer Strom liefern?
Das hat sogar der ehemalige Atom-Verfechter Lindner inzwischen kapiert: https://www.welt.de/politik/deutschland ... -mehr.html
Und: aktuell sind die Industriestrompreise in D so niedrig wie kaum woanders auf der Welt (von den übrigen Rahmenbedingungen wie Infrastruktur und politischer Stabilität ganz zu schweigen). Da müssten die Kosten also in diesem Bereich erst noch ordendlich steigen, ehe es für energiefressende Unternehmen WIRKLICH interessant wird den Standort zu verlagern. Momentan halte ich das für "vorbeugendes" Getrommel seitens der Industrie, damit sich an den aktuell unfassbar günstigen Energiepreisen nur ja nichts ändert.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

Schöne neue (Gedanken)Welt... die Netzbetreiber bauen Energiespeicher... ja, vielleicht. Irgendwann. Wenn erstmal das angemessene Netz dafür vorhanden ist und entsprechend skalierbare Technologien zur Verfügung stehen... Die schon jetzt massive Zunahme von Lastabwürfen macht Ihnen keine Sorgen? Der Industrie schon. Ein Teil der Aluminium produzierenden Industrie ist bereits weg, andere Industriezweige bereiten das gerade vor, ohne großes Aufheben davon zu machen. Ja, Atomkraftwerke können ausfallen. Aber nicht landesweit oder gar Mitteleuropa-weit alle gleichzeitig. Wind und Sonne schon.

Aber vielleicht behalten Sie ja am Ende Recht und ich und viele Andere täuschen sich. Ich hoffe es ehrlich...
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Tom Bombadil »

FrankP hat geschrieben:(08 Jan 2022, 10:29)

Ein Teil der Aluminium produzierenden Industrie ist bereits weg...
Hast du dazu eine Quelle, welche Werke geschlossen wurden?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 Jan 2022, 10:34)

Hast du dazu eine Quelle, welche Werke geschlossen wurden?
Achse des Guten hat geschrieben:Die Schließung der Aluminium-Hütten
Unterdessen hat der amerikanische Konzern Alcoa, einer der weltgrößten Aluminiumhersteller, angekündigt, seine Aluminiumhütte im spanischen San Ciprian für zwei Jahre zu schließen. Die Beschäftigten sind damit einverstanden, denn sie bekommen weiter ihr volles Gehalt. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, sei der Schritt notwendig, „nachdem die Energiekosten letzte Woche auf neue Rekorde gestiegen sind und die Schwerindustrie zunehmend unter finanziellen Druck geraten ist.“

Aluminium Dunkerque Industries France, die führende Metallhütte der Region, habe Anfang Dezember ebenfalls die Produktion gedrosselt, so Bloomberg. Und das, obwohl der Aluminiumpreis im vergangenen Jahr um 40 Prozent gestiegen ist – aber der Strompreis kletterte noch schneller. Um aus Bauxiterz durch Elektrolyse Aluminium zu gewinnen, benötigt man eben Strom, sehr viel davon. Weil Aluminium auf dem Weltmarkt gehandelt wird, ist die ganze Welt davon betroffen, wenn in China und nun auch in Europa weniger davon produziert wird.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Also nichts aus Deutschland. Hätte mich auch gewundert. :)
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

Kamikaze hat geschrieben:(08 Jan 2022, 14:53)

Also nichts aus Deutschland. Hätte mich auch gewundert. :)
Diese (negative) Aussage lässt sich aus dem Artikel natürlich nicht herauslesen. Habe ihn nur verlinkt weil ich halt neulich drüber gestolpert bin.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Kamikaze hat geschrieben:(08 Jan 2022, 14:53)

Also nichts aus Deutschland. Hätte mich auch gewundert. :)
https://de.wikipedia.org/wiki/Trimet_Aluminium
Laut einem Bericht der taz verbrauchte das Unternehmen ca. 1 % des Stroms in Deutschland (Stand: 2011).[6] 2014 soll der Verbrauch bei 4,2 Milliarden Kilowattstunden gelegen haben[7], also etwa 0,7 % der Bruttostromerzeugung Deutschlands.

Die stärkeren Schwankungen des Stromnetzes durch die Einspeisung regenerativer Energien sollen mittels eines lastabhängigen (±25 %) Großverbrauchers[8] zum Teil ausgeglichen werden; dafür führte der Konzern den irreführenden Namen „virtuelle Batterie“ ein, der fälschlich suggeriert, eine Rückspeisung des Stroms zu ermöglichen. Die Maßnahme wird zudem mit EU-Mitteln gefördert.[9] Ein Drittel der Produktion am Standort Essen kann bis zu einer Stunde ohne Stromzufuhr auskommen oder aber mehr Strom als normal abnehmen. Der Probebetrieb läuft seit 2019.[10]

Bei ökostrombedingter Stromknappheit werden die Aluminiumhütten immer öfter zeitweise vom Netz genommen. Im Februar 2014 war dies einmal für eine Stunde der Fall,[11] im ersten Halbjahr 2015 45-mal,[12] im Juni 2019 31-mal.

Mann droht

https://www.handelsblatt.com/unternehme ... 918-2.html

- und dann gibts Geld....

Politik.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Daddeldu hat geschrieben:(08 Jan 2022, 16:45)

Diese (negative) Aussage lässt sich aus dem Artikel natürlich nicht herauslesen. Habe ihn nur verlinkt weil ich halt neulich drüber gestolpert bin.
Nebenbei...
Die kanadische Alcan, die Nummer zwei der Branche, investiert zwei Mrd. Dollar in ein Projekt in Oman am Persischen Golf, wo die Produktionskosten ebenfalls günstiger sind.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

FrankP hat geschrieben:(07 Jan 2022, 19:44)

Mal abgesehen davon, dass wir in Deutschland das "Klimaproblem" nicht im Alleingang "lösen" werden... sehe ich das anders. Der Preis der Atomkraft spielt m. M. n. eine völlig untergeordnete Rolle für ihre Nutzung
Ist das nicht ein großer Teil des Problems? Wenn der Preis keine Rolle spielt, sind die ärmeren Länder raus. Dann müssen "wir" (wir in dem Fall die reicheren Länder) das Problem allein lösen.
- jedenfalls verglichen mit den Risiken einer unsicheren Versorgung aus Windkraft- und PV-Anlagen, die im schlimmsten Fall ganze Industrien abwandern lässt und große Teile einer Volkswirtschaft zerstören kann. Wollen wir alternativ denn diesen "Preis" zahlen?
Ich erinnere noch mal daran: Genau diese Argumentation kenne ich aus den 70er Jahren als es um die Ablösung von Großrechner-Boliden, Mainframes durch Netze von kleineren Modulen ging. Immer und immer wieder wurde von technologisch konservativer Seite betont, dass nur Großrechnertechnologie so etwas wie "Odrnungsgemäßheit", "Zuverlässigkeit", "Definiertheit" bietet. Das verbreitete Paradigma war ein streng hierarchisches top-down-Modell. Das hat sich alles heute erledigt. Man arbeitet weitestgehend mit virtuellen Ressourcen. Man weiß gar nicht mehr, wo die stehen. Und muss es auch nicht wissen.

Mal ganz abgesehen von grünem Wasserstoff als Technologie, die unabhängig von wehenden Winden und scheinender Sonne machen kann. Die Boliden-Ideologie wird zurückgedrängt werden. Auch wenn das jetzt nur ein instinktives Gefühl ist. Immerhin basiert es auf realen Erfahrungen.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Jan 2022, 19:29)
Immerhin basiert es auf realen Erfahrungen.
"Nachhaltige" Atomkraft-Boliden werden "Das Rennen" machen.... - extra für Deutsche Abnehmer - an der Grenze. Der Preis wird (hoffentlich) fallen für derartig "Grünstrom".. :D :D :D
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von schokoschendrezki »

Teeernte hat geschrieben:(09 Jan 2022, 20:09)

"Nachhaltige" Atomkraft-Boliden werden "Das Rennen" machen.... - extra für Deutsche Abnehmer - an der Grenze. Der Preis wird (hoffentlich) fallen für derartig "Grünstrom".. :D :D :D
Für Deutschland scheint "der Zug nach Nirgendwo" (zum Glück!) jedenfalls abgefahren zu sein. Einen Wiedereinstieg dürfte es (wiederum zum Glück) mit der neuen Regierungskoalition kaum geben. Trotz EU-Beschluss zum Greenwashing der Kernenergie.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Andreas62 »

Das ringsherum noch Normalstrom produziert wird, ist doch gut für uns, so können wir uns unsere Spinnerein energietechnisch leisten und zur Not greifen wir halt auf Atomstrom von Nachbars zurück, alles gut.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

Andreas62 hat geschrieben:(09 Jan 2022, 22:41)

Das ringsherum noch Normalstrom produziert wird, ist doch gut für uns, so können wir uns unsere Spinnerein energietechnisch leisten und zur Not greifen wir halt auf Atomstrom von Nachbars zurück, alles gut.
Oder (wie das momentan läuft) die Atomstrom-Landstriche werden von den wesentlich zuverlässigeren EE-Generatoren beliefert, weil die "eigenen" Techno-Dinosaurier mal wieder ausgefallen sind. :thumbup:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/ke ... en,Su0wZCZ
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 90068.html
https://www.topagrar.com/energie/news/s ... 93818.html
Fast 30 % der französischen Atomkraftwerke abgeschaltet
Die Situation in Frankreich ist mitverantwortlich für den hohen Strompreis in Deutschland und zeigt: Auch die Kernkraft bietet keine komplette Versorgungssicherheit.
Wo bleibt eigentlich der vielbeschworene Blackout?
Es ist gestern das mit ca. 1,5GW leistungsstärkste von drei verbleibenden AKW in D ungeplant ausgefallen und meine Kaffeemaschine funktioniert noch während wir Frankreich mit mehr als 12GW (also der Leistung von etwa 8,5 AKW) Leistung füttern...
Oder gilt das nur dann, wenn ein paar WKA (durchschnittlich etwa 3,2MW bzw. 1/400stel AKW) ausfallen oder es abends völlig überraschend dunkel wird um die PV-Module? :p
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von firlefanz11 »

Kamikaze hat geschrieben:(10 Jan 2022, 06:51)
Wo bleibt eigentlich der vielbeschworene Blackout?
In Berlin z. B. ... ;)
Am Sonntag gibt es in Berlin einen kurzzeitigen Stromausfall. Die Störung verursacht als Kettenreaktion einen Fernwärmeausfall. Im Osten der Stadt sind bis zum frühen Montagmorgen 90.000 Haushalte ohne Heizung und Warmwasser.
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Kamikaze »

firlefanz11 hat geschrieben:(10 Jan 2022, 13:05)

In Berlin z. B. ... ;)
Leider falsch.
Der genannte Stromausfall dauerte nur drei Minuten. Das legte ein Fernwärme-Heizwerk lahm. Der Fernwärme-Ausfall dauerte ein paar Stunden.
https://www.heise.de/news/Stromausfall- ... 21272.html

Zudem:
Bei einem Stromausfall spricht man von einer „kurzzeitigen“ Unterbrechung im Stromnetz.
[...] Anders als beim Stromausfall, sieht es bei einem Blackout aus. Von einem Blackout spricht man, wenn die Stromversorgung für längere Zeit unterbrochen ist.Während sich ein Stromausfall meistens nur über kleinere Gebiete erstreckt, betrifft ein Blackout größere Gebiete, wie mehrere Bundesländer, oder sogar Länder. Die Stromversorgung kann also nicht gleicht wiederhergestellt werden, meistens handelt es sich über mehrere Tage oder sogar Wochen.
https://www.notstromaggregat.com/blacko ... terschied/
Neuer Versuch?
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Daddeldu »

Kamikaze hat geschrieben:(10 Jan 2022, 06:51)

Oder (wie das momentan läuft) die Atomstrom-Landstriche werden von den wesentlich zuverlässigeren EE-Generatoren beliefert, weil die "eigenen" Techno-Dinosaurier mal wieder ausgefallen sind. :thumbup:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 90068.html
Wo bleibt eigentlich der vielbeschworene Blackout?
Noch haben wir ja die gute und tatsächlich verlässliche heimische Braun- und importierte Steinkohle. Und gegen die habe ich und haben die Kernkraftgegner auch gar nichts einzuwenden. Ich vermute dass das auch Leute sind, die den menschengemachten Klimawandel durch CO2 nicht so ernst nehmen.

Wie man aber die Alternativen Energien in einen Zusammenhang mit dem Begriff der Verlässlichkeit bringen kann, ist mir ein Rätsel. Es ist wohl ein bewusstes Framing, um die hervorstechendste Schwäche der AE, die diese zur Energieversorgung ungeeignet macht, herunter zu spielen.
Es ist gestern das mit ca. 1,5GW leistungsstärkste von drei verbleibenden AKW in D ungeplant ausgefallen und meine Kaffeemaschine funktioniert noch während wir Frankreich mit mehr als 12GW (also der Leistung von etwa 8,5 AKW) Leistung füttern...
Aus dem FAZ-Artikel:
Die Bundesnetzagentur beschwichtigt. „Die Menge des aus Frankreich importierten Stroms könnte geringfügig sinken. Wir gehen nicht von signifikanten Auswirkungen für Deutschland aus“, sagte ein Sprecher der F.A.Z. Auch der westdeutsche Netzbetreiber Amprion bekräftigt: „Aktuell gibt es aufgrund der Situation in Frankreich keine angespannte Versorgungslage.“
Oder gilt das nur dann, wenn ein paar WKA (durchschnittlich etwa 3,2MW bzw. 1/400stel AKW) ausfallen oder es abends völlig überraschend dunkel wird um die PV-Module? :p
Solange wir Gas und Kohle verbrennen, geht es ja. Es wird halt nur immer teurer.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Teeernte »

Daddeldu hat geschrieben:(10 Jan 2022, 14:05)

Solange wir Gas und Kohle verbrennen, geht es ja. Es wird halt nur immer teurer.
Wenn zuzüglich Erzeugerpreis noch CO2 Abgabe draufkommt - immer !!

Nur - bei Atomstrom dann eben NICHT - ist ja Edelöko...Edelgrün.

Überschlag kWh

10 cent Kohlestrom Preis Erzeuger + 10 Cent Co2...>> 20 Cent.

Grünstrom Wind/Solar >> 20 Cent

Atomstrom >> 10 Cent....

Was würdest Du einkaufen - für "Stadtwerke Grünstromtarif" 30 Cent ??
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben:(10 Jan 2022, 06:51)

Oder (wie das momentan läuft) die Atomstrom-Landstriche werden von den wesentlich zuverlässigeren EE-Generatoren beliefert, weil die "eigenen" Techno-Dinosaurier mal wieder ausgefallen sind. :thumbup:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/ke ... en,Su0wZCZ
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 90068.html
https://www.topagrar.com/energie/news/s ... 93818.html



Wo bleibt eigentlich der vielbeschworene Blackout?
Es ist gestern das mit ca. 1,5GW leistungsstärkste von drei verbleibenden AKW in D ungeplant ausgefallen und meine Kaffeemaschine funktioniert noch während wir Frankreich mit mehr als 12GW (also der Leistung von etwa 8,5 AKW) Leistung füttern...
Oder gilt das nur dann, wenn ein paar WKA (durchschnittlich etwa 3,2MW bzw. 1/400stel AKW) ausfallen oder es abends völlig überraschend dunkel wird um die PV-Module? :p
In Deutschland fangen die Kohle- und Gaskraftwerke die Schwankungen auf. Deswegen ist Deutschlands Stromproduktion auch nach wie vor eine der schmutzigsten in Europa.

Das wird sich auch mit voranschreitendem Ausbau der EE nicht ändern. Ein Blick nach Dänemark genügt hierzu. Das Land hat im Sommer einen EE-Anteil von 80%. Im Winter hängt das Land dann trotzdem wieder am Tropf von Kohle und Gas.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Atue001 »

Emin hat geschrieben:(10 Jan 2022, 21:45)

In Deutschland fangen die Kohle- und Gaskraftwerke die Schwankungen auf. Deswegen ist Deutschlands Stromproduktion auch nach wie vor eine der schmutzigsten in Europa.

Das wird sich auch mit voranschreitendem Ausbau der EE nicht ändern. Ein Blick nach Dänemark genügt hierzu. Das Land hat im Sommer einen EE-Anteil von 80%. Im Winter hängt das Land dann trotzdem wieder am Tropf von Kohle und Gas.
Wenn der Sommer rein regenerativ gelöst werden kann ändert das nichts?

Irgendwo ist da eine falsche Vorstellung vorhanden, die man auflösen muss!

Und: Im Winter gibt es durchaus regenerative Windkraft....nur weil ein Land im Winter noch ein wenig dazukaufen muss bedeutet das doch nicht, dass Dänemark unterm Strich ein Problem hätte, sich regenerativ mit erneuerbaren Energien zu versorgen.....

Trotz Atomkraft importiert Frankreich regelmäßig Strom.....auch regenerativ erzeugten EEG-Strom aus Deutschland.....bedeutet das im Umkehrschluss, dass die Atomstromversorgung Frankreichs gefährdet wäre?

NEIN! Es ist vielmehr ein klares Indiz dafür, dass Wettbewerb funktionieren kann!

WENN man ihn ausreichend zulässt.

Würde man Vollkostenrechnungen zulassen, dann wäre Atomstrom kaum mehr wirtschaftlich. So rechnet man regelmäßig damit, dass die Risiken der Zukunft halt über Steuern sozialisiert werden......
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von Emin »

Atue001 hat geschrieben:(11 Jan 2022, 00:00)

Wenn der Sommer rein regenerativ gelöst werden kann ändert das nichts?

Irgendwo ist da eine falsche Vorstellung vorhanden, die man auflösen muss!

Und: Im Winter gibt es durchaus regenerative Windkraft....nur weil ein Land im Winter noch ein wenig dazukaufen muss bedeutet das doch nicht, dass Dänemark unterm Strich ein Problem hätte, sich regenerativ mit erneuerbaren Energien zu versorgen.....

Trotz Atomkraft importiert Frankreich regelmäßig Strom.....auch regenerativ erzeugten EEG-Strom aus Deutschland.....bedeutet das im Umkehrschluss, dass die Atomstromversorgung Frankreichs gefährdet wäre?

NEIN! Es ist vielmehr ein klares Indiz dafür, dass Wettbewerb funktionieren kann!

WENN man ihn ausreichend zulässt.

Würde man Vollkostenrechnungen zulassen, dann wäre Atomstrom kaum mehr wirtschaftlich. So rechnet man regelmäßig damit, dass die Risiken der Zukunft halt über Steuern sozialisiert werden......
Er kann nicht rein regenerativ gelöst werden, sondern nur größtenteils. Dänemark kauft auch nicht dazu, sie verbrennen Kohle. Wenn alle Nachbarländer Dänemarks nur EE zu bieten hätten, dann gäbe es auch nichts zum dazukaufen. Dänemark hat trotz dem weiten Ausbau noch einen deutlich schmutzigeren Strom, als Frankreich.

Frankreich ist kein Strom-Importeur, es ist unterm Strich der größte Strom-Exporteur Europas.

Der deutsche Plan ist, dass die Kohlekraftwerke geschlossen werden sollen, und stattdessen dann Gaskraftwerke genutzt werden sollen. Deutschland verfügt zwar über Kohle, aber nicht über Gas. Also woher kommt das Gas? Aus Russland. Dass sich ein Land freiwillig in die Abhängigkeit Russlands begibt, nachdem in den letzten 10 Jahren ja jeder mitbekommen haben sollte, dass Russland Imperialpolitik betreiben will und dabei seine Gaslieferung als wichtiges Machtinstrument sieht, das ist an Blauäugigkeit kaum zu überbieten.
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Re: Kernenergie - eine Lösung gegen den Klimawandel?

Beitrag von FrankP »

schokoschendrezki hat geschrieben:(09 Jan 2022, 20:35)

Für Deutschland scheint "der Zug nach Nirgendwo" (zum Glück!) jedenfalls abgefahren zu sein. Einen Wiedereinstieg dürfte es (wiederum zum Glück) mit der neuen Regierungskoalition kaum geben. Trotz EU-Beschluss zum Greenwashing der Kernenergie.
Diese moralisierend-kategorische Ablehnung charakterisiert vor allem die in Deutschland seit längerer Zeit veröffentlichte Meinung. Umfragen der öffentlichen Meinung zeigen derzeit einen gegenläufigen Trend. Schon jetzt begrüßen mehr Deutsche den Neubau moderner Anlagen (44%) als ihn ablehnen (42%). 50% halten längere Laufzeiten für angemessen (yougov, Oktober 2021). Warten wir mal die weitere Entwicklung der Strompreise und der Versorgungssicherheit ab. Womöglich ändert dieser Zug in den nächsten Jahren noch seine Fahrtrichtung...
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