Ich habe doch Schwierigkeiten, diesen Ansatz ganz zu verstehen. Wozu dient denn die Energiewende?
Soll die Energiewende nun mit Vorrang auf die Entlastung der Umwelt von Klimagasen und giftigen Gasen aus Verbrennungskraftwerken entwickelt werden, oder soll die Sache als im wesentlichen wirtschaftliche Angelegenheit betrachtet werden? Diese Bewertung der Ziele muß doch jeder wirtschaftlichen Betrachtung voran gehen. Völlig daneben die Erwartung, daß der Verbraucher entlastet werden soll. Als ob die Energiewende zur Entlastung von Energiekosten angelegt worden wäre!
Lobenswert und erfreulich, daß wenigstens eine Wortmeldung zur Elektromobilität zu finden war; nämlich, ob man die vorhersehbaren Strommengen für Ladestrom oder für die Erzeugung von "Windgas" denn in den Strombedarf mit einplanen sollte. Ja, man sollte: Womit soll denn in 30 Jahren noch die Mobilität der Menschen bewerkstelligt werden, wenn nicht mit erneuerbaren Energien... sprich: Strom oder Synthesegas?
Wenn also diese "politischen" Ziele bewertet worden sind, dann muß selbstverständlich um den wirtschaftlichsten Weg zu diesem Ziel gerungen werden. Das sollte doch ganz sachlich möglich sein. Am Ende der verfolgbaren Wege zum Ziel müßten aus meiner Sicht Kenngrößen stehen wie:
Das angestrebte Ziel A wird in B Jahren erreichbar sein; 1 kWh kostet unter dem Strich X €; Industrieverbraucher zahlen Y €/kWh; Privathaushalte Z €/kWh.
Nur dann kann doch ein politisch interessierter Mensch sachlich entscheiden, welchem Ziel er den Vorzug gibt. Diese Arbeit müssen sich die Erfinder von "Weltformeln für Erneuerbare Energien" schon machen. Andernfalls bleibt nur das Bauchgefühl mit fast beliebigen Kosten für Irrtümer.
Dann ist mir aufgefallen, daß kein Gedanke auf die Speicherung von erneuerbaren Energien verwandt wurde. Die Grundlast und die Überschußlast müssen auch bei einer Insellösung bereitgestellt und beherrschbar sein. Denn irgendwann wird es in Europa vermutlich nur noch erneuerbare Energien geben können. Da dürften Stromschienen vom Meer bis in die Berge allein nicht für den Ausgleich sorgen.