US-Todesstrafe - allgemein

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Tom Bombadil
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

Kritikaster hat geschrieben:(26 May 2019, 22:17)

Glaubte man das nicht in allen sich später als Fehlurteil herausgestellten Fällen auch?
Glauben ist nicht wissen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Kritikaster »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 May 2019, 22:57)

Glauben ist nicht wissen.
Dann erkläre bitte, wann Du dieses Wissen als gegeben betrachtest.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(26 May 2019, 22:39)

Wer sie befürwortet, sollte nicht hingehen, und z.B. China oder die isl. Staaten für Menschenrechtsverletzungen kritisieren.
Tut mir leid, Vongole, ich kann dich gut leiden, aber das ist kompletter Unsinn.
Und er sollte bereit sein, den Henker zu geben, wenn er gefragt wird.
Ich weiß natürlich nicht, ob ich das könnte, weil ich noch nie in so einer Situation war und auch nie in eine solche Situation kommen werde, vllt. würde auch mein Mitleid mit der Kreatur siegen, nichtsdestotrotz stehe ich zu meiner Meinung.
Exekution stellt den Staat auf die gleiche Stufe wie den Täter
Nein, tut sie nicht, weil der Täter kein unschuldiges Opfer ist und er auch vorher genau weiß, was ihm blüht.
vor allem, wenn sich später, womöglich zu spät, ein Justizirrtum herausstellt.
Das passt dann nicht zu meiner 100%-Aussage.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

Kritikaster hat geschrieben:(26 May 2019, 23:01)

Dann erkläre bitte, wann Du dieses Wissen als gegeben betrachtest.
Wenn jeglicher Zweifel an der Täterschaft ausgeschlossen ist.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Kritikaster »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 May 2019, 23:04)

Wenn jeglicher Zweifel an der Täterschaft ausgeschlossen ist.
Die Todesurteile gegen Unschuldige wurden genau unter der Prämisse "jenseits jeglicher begründeter Zweifel" gefällt.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 May 2019, 23:04)

Wenn jeglicher Zweifel an der Täterschaft ausgeschlossen ist.
Wer stellt das fest?
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

McKnee hat geschrieben:(26 May 2019, 23:08)

Wer stellt das fest?
Wenn das eigentlich nicht machbar ist, sollten wir sämtliche Gefängnisse aufschließen und alle rauslassen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

Kritikaster hat geschrieben:(26 May 2019, 23:07)

Die Todesurteile gegen Unschuldige wurden genau unter der Prämisse "jenseits jeglicher begründeter Zweifel" gefällt.
Trotzdem waren sie falsch. Und jetzt?
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 May 2019, 23:12)

Trotzdem waren sie falsch. Und jetzt?
Und nun? Ein Unschuldiger lebt nicht mehr.
Hätte er im Knast gesessen, hätte man ihn freilassen und entschädigen können. Ja ja, ich weiß, verlorene Zeit kann man nicht aufwiegen, aber ein volles Bankkonto kann durchaus trösten.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 May 2019, 23:10)

Wenn das eigentlich nicht machbar ist, sollten wir sämtliche Gefängnisse aufschließen und alle rauslassen.
Es ist etwas anderes, wenn ich eine unumkehrbare Strafe ausspreche. Der Tod ist Ultima Ratio

Wer stellt die 100% fest? Die Frage muss gestattet sein, wenn sie als eine Grundlage für die Todesstrafe gefordert wird. Dabei geht es nicht einmal die Frage, ob man nicht zu 100% eine Täterschaft feststellen könnte. Es geht vielmehr um die Frage, ob man zu 100% auch sicher sein kann, das richtige Urteil gefällt zu haben.

Die Differenz zwischen Totschlag und Mord dürften bei uns max. bei ein paar Jahre liegen. Zwischen 15 Jahren und Tod, liegt eine Ewigkeit.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 May 2019, 23:15)

Ein Unschuldiger lebt nicht mehr.
Bei mir würde er noch leben.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Tom Bombadil »

McKnee hat geschrieben:(26 May 2019, 23:16)

Wer stellt die 100% fest?
Die Gerichte.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

McKnee hat geschrieben:(26 May 2019, 23:16)

Es ist etwas anderes, wenn ich eine unumkehrbare Strafe ausspreche. Der Tod ist Ultima Ratio

Wer stellt die 100% fest? Die Frage muss gestattet sein, wenn sie als eine Grundlage für die Todesstrafe gefordert wird. Dabei geht es nicht einmal die Frage, ob man nicht zu 100% eine Täterschaft feststellen könnte. Es geht vielmehr um die Frage, ob man zu 100% auch sicher sein kann, das richtige Urteil gefällt zu haben.

Die Differenz zwischen Totschlag und Mord dürften bei uns max. bei ein paar Jahre liegen. Zwischen 15 Jahren und Tod, liegt eine Ewigkeit.
Ich denke mal, wir können froh sein, in diesem Land keine Todesstrafen mehr zu vollstrecken.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Kritikaster »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 May 2019, 23:12)

Trotzdem waren sie falsch. Und jetzt?
Kann die Konsequenz daraus nur heißen: KEINE Todesstrafe, weil 100%-ige Sicherheit nicht möglich ist.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Kritikaster hat geschrieben:(26 May 2019, 23:22)

Kann die Konsequenz daraus nur heißen: KEINE Todesstrafe, weil 100%-ige Sicherheit nicht möglich ist.
Hört sich so an, als ob du bei einer 100%igen Sicherheit anders denken würdest?
Und wenn eine Tat ohne jeden Zweifel nachgewiesen wurde? Wenn ein Amokläufer in flagranti erwischt wurde und festgenommen wurde, geistig kerngesund ist und aus Langeweile und Frust mal eben einen Kindergarten ausgelöscht hat?
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Kritikaster »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 May 2019, 23:26)

Hört sich so an, als ob du bei einer 100%igen Sicherheit anders denken würdest?
Und wenn eine Tat ohne jeden Zweifel nachgewiesen wurde? Wenn ein Amokläufer in flagranti erwischt wurde und festgenommen wurde, geistig kerngesund ist und aus Langeweile und Frust mal eben einen Kindergarten ausgelöscht hat?
Ich verneine die Todesstrafe grundsätzlich.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Kritikaster hat geschrieben:(26 May 2019, 23:29)

Ich verneine die Todesstrafe grundsätzlich.
Ich auch, auch wenn die Täterschaft zu 100% sicher ist. ;)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Kritikaster »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 May 2019, 23:30)

Ich auch, auch wenn die Täterschaft zu 100% sicher ist. ;)
Dann sind wir uns einig.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

Kritikaster hat geschrieben:(26 May 2019, 23:31)

Dann sind wir uns einig.
Mir fällt nur auf, dass viele auf die Sicherheit verweisen. Wenn man grundsätzlich dagegen ist, stellt sich diese Frage nicht.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Kritikaster »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 May 2019, 23:34)

Mir fällt nur auf, dass viele auf die Sicherheit verweisen. Wenn man grundsätzlich dagegen ist, stellt sich diese Frage nicht.
Mein Kommentar war ausschließlich auf Toms Frage bezogen und sollte klar machen, dass selbst unter SEINEM Legitimierungsansatz eine Befürwortung der Todesstrafe letztlich nicht begründet werden kann.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(26 May 2019, 22:39)

Exekution stellt den Staat auf die gleiche Stufe wie den Täter,
Ich gestehe, durchweg positive Gefühle empfunden zu haben, als der israelische Staat sein Militär anwies Scheich Ahmad Yasin zu exekutieren und dieses erfolgreich war. Auch bei Bin Ladens Exekution verspürte ich keine negativen Empfindungen. Ähnlich wäre es mir bei einer Exekution der RAF Mörder gegangen.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

JJazzGold hat geschrieben:(26 May 2019, 23:45)

Ich gestehe, durchweg positive Gefühle empfunden zu haben, als der israelische Staat sein Militär anwies Scheich Ahmad Yasin zu exekutieren und dieses erfolgreich war. Auch bei Bin Ladens Exekution verspürte ich keine negativen Empfindungen. Ähnlich wäre es mir bei einer Exekution der RAF Mörder gegangen.
Vermissen tue ich die auch nicht.
Bauch sagt weg damit, Verstand sagt nein zu Todesstrafen. ;)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Kritikaster »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 May 2019, 23:51)

Vermissen tue ich die auch nicht.
Bauch sagt weg damit, Verstand sagt nein zu Todesstrafen. ;)
Das ist der Punkt!
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 May 2019, 23:51)

Vermissen tue ich die auch nicht.
Bauch sagt weg damit, Verstand sagt nein zu Todesstrafen. ;)
Darüber haben wir uns schon einmal unterhalten. ;)
Mit zwanzig oder dreißig zu wissen, dass man bis zum Lebensende im Knast bleibt, ist auch nicht humaner, als die Todesstrafe.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Sheik Yasin und auch Bin Ladens Exekution waren wohl eher nicht der Vollzug eines Todesstrafenurteils durch eine unabhängiges Gericht, wenn ich richtig informiert bin. Sondern mehr als Akt einer militärischen Handlung zwischen Kombattanten oder Kriegsgegnern anzusehen, die sich innerhalb eines militärischen (Dauer-)Konflikts (anonymer Guerillakrieg gegen Staaten etc.) abspielen.

Bei Eichmann war es anders. Der wurde vom Jerusalemer Bezirksgericht am 15.12.61 für millionenfachen Mord zur Verantwortung gezogen, zum Tode durch den Strang verurteilt und dann hingerichtet. Was ich aber als entschiedener Gegner der Todesstrafe nachwievor für falsch halte. Auch wenn mir das emotional schwer fällt. Sehr sogar. Und ich zugeben muss, traurig bin ich über das vorzeitige Ende dieses furchtbaren Verbrechers und Mörders nicht.

Ich gebe hier vongole uneingeschränkt recht:
Ein Rechtsstaat, der sich einer Wertegrundlage ethisch und moralisch verpflichtet fühlt, die den homo sapiens wegführt von der Steinzeit, Sippenhaftung, Blutrache und Lebensauslöschung als Mittel der Lösungswahl einer Zivilgesellschaft, der es ablehnt, sich gottgleich über das Leben anderer zu erheben und darüber zu entscheiden, wer leben darf und wer nicht, der darf sich nicht auf eine Stufe mit jenen Verbrechern und Mördern stellen, die sich dieses Recht herausnehmen oder nahmen, weil sie es gerade konnten. Die Todesstrafe ist der Anfang vom Ende all dessen, was wir heute unter positiven Grundwerten verstehen und verteidigen. Und der oberste Wert ist das Recht des Lebens. Das nur Gott nehmen sollte, zumal als "Strafe". Oder falls man nicht religiös ist, so wie ich, der Lauf der Natur bestimmt, wann ein Mensch zu Asche oder Erde wird.

Da ja militärische Konflikte scheinbar immer noch unvermeidlich sind, als Mittel für die Lösung von Meinungsverschiedenheiten, sollte man wenigstens innerhalb eines Rechtsstaates und seiner Justiz als unabhängige Instanz für Sanktionen die Todesstrafe als legitmes, rechtsstaatliches Strafmaß ablehnen. Wenigstens das.

Todesstrafenjustiz ist Steinzeitjustiz. DAS trifft auch in Teilen auf die USA zu, nicht nur auf Iran, Saudi Arabien oder China usw.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Vongole »

JJazzGold hat geschrieben:(26 May 2019, 23:45)

Ich gestehe, durchweg positive Gefühle empfunden zu haben, als der israelische Staat sein Militär anwies Scheich Ahmad Yasin zu exekutieren und dieses erfolgreich war. Auch bei Bin Ladens Exekution verspürte ich keine negativen Empfindungen. Ähnlich wäre es mir bei einer Exekution der RAF Mörder gegangen.
Es ist ein Unterschied, ob jemand im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen getötet wird wie die von Dir genannten, oder ob ein Mensch, also im hier diskutierten Fall ein Richter sich hinstellt und verkündet:
"Ich nehme ihnen im Namen des Volkes das Leben." Nicht, weil er aus persönlichen Motiven, aus Rache z.B., spontan handelt, sondern weil ihm ein Gesetz das Recht über Leben und Tod gibt.
Die Todesstrafe ist die schlimmste Form der Menschenrechtsverletzung durch einen Staat, die es gibt, und mit einer Gesellschaft, die sich zivilisiert nennt, nicht vereinbar.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Eulenwoelfchen »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 00:02)

Darüber haben wir uns schon einmal unterhalten. ;)
Mit zwanzig oder dreißig zu wissen, dass man bis zum Lebensende im Knast bleibt, ist auch nicht humaner, als die Todesstrafe.
Zumindest auf Rudolf Heß dürfte das nicht zugegetroffen sein. Er kam zwar nie mehr frei, aber soweit es dem Buch von Eugene K. Bird zu entnehmen ist,
fühlte er sich nicht in einer "inhumanen" Situtation. Eher in einer nicht legitimierten und illegalen. Unverbesserlicher Nazi (ohne wirkliche Reue) der er bis zum Ende war.

Vielleicht muss man aber auch unverbesserlicher Nazi sein, um inhumanes Handeln und Denken gar nicht zu kennen oder zu empfinden...?
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Bleibtreu »

Vongole hat geschrieben:(26 May 2019, 22:39)

[...] Lebenslang im SInne des Urteils ist eine Strafe, die dem Verbrechen Mord angemessen ist,
Grundsaetzlich bin ich gegen die TodesStrafe, primaer wegen der Gefahr eines JustizIrrtums, der bei bekannten MassenMoerdern nicht vorliegt. Man mag mich dafuer als unmenschlich verdammen, aber ich mir fehlt jegliches MitGefuehl mit MassenMoerdern. Was ist ueberhaupt eine "angemessene" Strafe fuer MassenMoerder wie Eichmann, Mengele, Hitler, Stalin, Mao, PolPot, BinLaden, Saddam, Ceaușescu, Gaddafi etc? Bis zum natuerlichen Tod 10-20 Jahre in einer Zelle sitzen, Briefe schreiben, Buecher lesen usw? :|
Exekution stellt den Staat auf die gleiche Stufe wie den Täter,
vor allem, wenn sich später, womöglich zu spät, ein Justizirrtum herausstellt.
Steht der israel Staat fuer dich auf einer Stufe mit Nazi Eichmann, weil er ihn fuer seine unzaehlbaren Verbrechen an unserem Volk hingerichtet hat? Israel = drittes Reich? Ernsthaft? :|
Bei ihm gab es auch keinen JustizIrrtum + wie lange haette er wohl noch im Gefaengnis gelebt?

Otto Adolf Eichmann[1] (* 19. März 1906 in Solingen; † 1. Juni 1962 in Ramla bei Tel Aviv, Israel) war ein deutscher SS-Obersturmbannführer. Während der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges leitete er in Berlin das „Eichmannreferat“. Diese zentrale Dienststelle des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) organisierte die Vertreibung und Deportation der Juden und war mitverantwortlich für die Ermordung von schätzungsweise sechs Millionen Menschen im weitgehend vom NS-Staat besetzten Europa. Im Mai 1960 wurde er von israelischen Agenten aus Argentinien entführt und nach Israel gebracht, wo ihm der Prozess gemacht wurde. Er wurde zum Tode verurteilt und in der Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni 1962 hingerichtet.

Die TodesStrafe in Israel:
Es gibt seit 1950 folgende Ausnahmegesetze, die die Todesstrafe vorsehen: In Kriegszeiten, in Fällen von Genozid, Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie gegen das jüdische Volk darf die Todesstrafe verhängt werden. Auf Grundlage dieser Ausnahmegesetze von 1950 wurde am 31. Mai 1962 Adolf Eichmann wegen "Verbrechen gegen das jüdische Volk" hingerichtet. [...] Am 29. April 1979 führte Israel die Todesstrafe für Terroristen ein, die besonders grausame Anschläge verübt haben. Die Entscheidung in solchen Fällen wird den Staatsanwälten überlassen.

Bisher wurde noch niemand als Terrorist zum Tode verurteilt. Israel gehört damit zu den Staaten, die die Todesstrafe nicht anwenden. Gezielte Tötungen von Staatsfeinden auch im Ausland werden von Israel als Teil der militärischen Selbstverteidigung durchgeführt.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 May 2019, 23:18)

Die Gerichte.
Ok, daran ändert sich also nichts.

Ândert sich etwas an der Fehlbarkeit?
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Billie Holiday hat geschrieben:(26 May 2019, 23:20)

Ich denke mal, wir können froh sein, in diesem Land keine Todesstrafen mehr zu vollstrecken.
Ja, wir, die Richter, die Henker, auch die Straftäter.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Teeernte »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(27 May 2019, 01:05)

Zumindest auf Rudolf Heß dürfte das nicht zugegetroffen sein. Er kam zwar nie mehr frei, aber soweit es dem Buch von Eugene K. Bird zu entnehmen ist,
fühlte er sich nicht in einer "inhumanen" Situtation. Eher in einer nicht legitimierten und illegalen. Unverbesserlicher Nazi (ohne wirkliche Reue) der er bis zum Ende war.

Vielleicht muss man aber auch unverbesserlicher Nazi sein, um inhumanes Handeln und Denken gar nicht zu kennen oder zu empfinden...?
Sharia - Muslime...diese Nazitruppe...??
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 00:02)

Darüber haben wir uns schon einmal unterhalten. ;)
Mit zwanzig oder dreißig zu wissen, dass man bis zum Lebensende im Knast bleibt, ist auch nicht humaner, als die Todesstrafe.
Es ist unvergleichbar humaner. Es fällt die lange Zeit vor der Hinrichtung weg.

Die Sicherheitsvorkehrungen und damit die Haftbedingungen sind anders.

Die Perspektive ist eine andere.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Teeernte »

McKnee hat geschrieben:(27 May 2019, 05:42)

Es ist unvergleichbar humaner. Es fällt die lange Zeit vor der Hinrichtung weg.

Die Sicherheitsvorkehrungen und damit die Haftbedingungen sind anders.

Die Perspektive ist eine andere.
Deine Sichtweise. Andere sehen das anders. Es gibt sogar Personen, denen das NORMALE Leben als eine zu grosse Last/Strafe empfunden wird.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Billie Holiday »

McKnee hat geschrieben:(27 May 2019, 05:42)

Es ist unvergleichbar humaner. Es fällt die lange Zeit vor der Hinrichtung weg.

Die Sicherheitsvorkehrungen und damit die Haftbedingungen sind anders.

Die Perspektive ist eine andere.
Ich bin gegen das Töten....ansonsten hat das Wohl eines brutalen Gewaltverbrechers bei mir keine Priorität, meine Sorge um seine Perspektiven ist deutlich kleiner als meine Empathie mit z.B. Eltern, die ihr Kind beerdigen durften.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Bleibtreu hat geschrieben:(27 May 2019, 04:49)

aber ich mir fehlt jegliches MitGefuehl mit MassenMoerdern. [/url]
Niemand hat hier Mitgefühl für Massenmörder offenbart. Es geht nicht ansatzweise um Mitgefühl, es geht um rechtstaatliche Prinzipien und die Frage, ob der Staat diesen ultimativen Schritt gehen darf.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Bleibtreu hat geschrieben:(27 May 2019, 04:49)

Grundsaetzlich bin ich gegen die TodesStrafe, ...
Offenbar bist du für die Todesstrafe und zwar für Menschen, die sie in deinen Augen verdient haben. Das sind verständliche Gefühle, die aber in einem Rechtstaat nichts zu suchen haben.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Teeernte hat geschrieben:(27 May 2019, 05:46)

Deine Sichtweise.
Nein, es ist ein Fakt, dass die Sicherheitsvorkehrungen, die aufgrund des Urteils vorgenommen werden, wegfallen und es ist ebenfalls Fakt, dass die Perspektive eine andere ist.
Andere sehen das anders. Es gibt sogar Personen, denen das NORMALE Leben als eine zu grosse Last/Strafe empfunden wird.
Natürlich sieht jeder es auf seine Weise. Mehrheitlich arrangieren sich die Häftlinge mit langen Haftstrafen. Viele haben Probleme, diese Lebensumstände gegen die in Freiheit zu tauschen.

Wir können ja jedem freistellen, eine lebenslange Haft gegen die sofortige Tötung umzuwandeln. Wer dies bevorzugt, setzt es eh um.

Also, was leitest du daraus für ein pro oder contra ab? Oder war es wieder nur ein Einwand?!
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 May 2019, 06:21)

ansonsten hat das Wohl eines brutalen Gewaltverbrechers bei mir keine Priorität,
Ich auch nicht. Aber es ging um die Frage der Unterschiede zur lebenslangen Haft. Darauf habe ich geantwortet und nicht über meine Gefühlswelt gesprochen.

Allerdings sind einige Aspekte auch von allgemeinem Interesse. Ein Knast mit niedrigerer Sicherheitsstufe senkt die Kosten.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Teeernte »

McKnee hat geschrieben:(27 May 2019, 06:28)

Offenbar bist du für die Todesstrafe und zwar für Menschen, die sie in deinen Augen verdient haben. Das sind verständliche Gefühle, die aber in einem Rechtstaat nichts zu suchen haben.
Die Frage ist doch ganz einfach.....das VERFAHREN bei GESICHERTEN Taten/in grosser Menge - die ein Fehlurteil im Vornherein ausschliesst - was ja des Retardierende Moment bei einigen - für die Todesstrafe IST.

....bei denen ist >> Helm ab...mit Inhalt eine Gute Entscheidung//Urteil.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Teeernte »

McKnee hat geschrieben:(27 May 2019, 06:35)

Nein, es ist ein Fakt, dass die Sicherheitsvorkehrungen, die aufgrund des Urteils vorgenommen werden, wegfallen und es ist ebenfalls Fakt, dass die Perspektive eine andere ist.



Natürlich sieht jeder es auf seine Weise. Mehrheitlich arrangieren sich die Häftlinge mit langen Haftstrafen. Viele haben Probleme, diese Lebensumstände gegen die in Freiheit zu tauschen.

Wir können ja jedem freistellen, eine lebenslange Haft gegen die sofortige Tötung umzuwandeln. Wer dies bevorzugt, setzt es eh um.

Also, was leitest du daraus für ein pro oder contra ab? Oder war es wieder nur ein Einwand?!
Die Strafvollzugsordnung ist in der Festlegung doch nur eine Kostenfrage die das Establishment sich angeordnet hat.

....oder meinst Du - dass der Psychopathische Massenmörder mit weniger Aufwand Lebenslang im Knast als in der Todeszelle KOSTET ? (Siehe auch unsere unsere Alt - Terroristen)
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Teeernte hat geschrieben:(27 May 2019, 06:38)

Die Frage ist doch ganz einfach.....das VERFAHREN bei GESICHERTEN Taten/in grosser Menge - die ein Fehlurteil im Vornherein ausschliesst - was ja des Retardierende Moment bei einigen - für die Todesstrafe IST.

....bei denen ist >> Helm ab...mit Inhalt eine Gute Entscheidung//Urteil.
DAs mag deine Frage sein, darf aber in meinen Augen nicht die sein, die sich der Rechtstaat stellt. Der muss sich fragen, wo seine Grenzen sind. Die sind vor Folter und Todesstrafe erreicht. Die Frage nach der Unfehlbarkeit von Urteilen stellt sich in jedem Verfahren und schließlich wird man diese nie erreichen und damit fast immer Restzweifel bleiben. Diese Frage hat aber meiner Meinung nach einen nachgeordnete Funktion.

Ansonsten würde ich allen Befürwortern eine realitätsnahe Simulation empfehlen, in der sie Richter und Henker sind. Danach reden wir weiter. Die Verantwortung an sie zu übertragen ist irgendwie symptomatisch.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

Teeernte hat geschrieben:(27 May 2019, 06:43)

Die Strafvollzugsordnung ist in der Festlegung doch nur eine Kostenfrage die das Establishment sich angeordnet hat.

....oder meinst Du - dass der Psychopathische Massenmörder mit weniger Aufwand Lebenslang im Knast als in der Todeszelle KOSTET ? (Siehe auch unsere unsere Alt - Terroristen)
Du pickst dir ein Extrem heraus, um das Allgemeine zu widerlegen? Die Kosten sind auch hoch, wenn er nicht zum Tode verurteilt wurde.

Ansonsten sind die Kosten der Todeskandidaten - unabhängig psychischer Erkrankung - höher, als im "normalen" Vollzug, selbst höher, als im "normalen" Hochsicherheitsvollzug.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

Vongole hat geschrieben:(27 May 2019, 00:55)

Es ist ein Unterschied, ob jemand im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen getötet wird wie die von Dir genannten, oder ob ein Mensch, also im hier diskutierten Fall ein Richter sich hinstellt und verkündet:
"Ich nehme ihnen im Namen des Volkes das Leben." Nicht, weil er aus persönlichen Motiven, aus Rache z.B., spontan handelt, sondern weil ihm ein Gesetz das Recht über Leben und Tod gibt.
Die Todesstrafe ist die schlimmste Form der Menschenrechtsverletzung durch einen Staat, die es gibt, und mit einer Gesellschaft, die sich zivilisiert nennt, nicht vereinbar.
Den Unterschied verstehe ich nicht. Es ist doch beides beschlossenes, gezieltes Töten aufgrund vorhergehender Taten.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 07:06)

Den Unterschied verstehe ich nicht. Es ist doch beides beschlossenes, gezieltes Töten aufgrund vorhergehender Taten.
Beschlossen heißt nicht durch ein rechtstaatliches und faires Verfahren.

Nein, Mörder waren vermutlich selber nicht fair. Es geht um Prinzipien.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(27 May 2019, 01:05)

Zumindest auf Rudolf Heß dürfte das nicht zugegetroffen sein. Er kam zwar nie mehr frei, aber soweit es dem Buch von Eugene K. Bird zu entnehmen ist,
fühlte er sich nicht in einer "inhumanen" Situtation. Eher in einer nicht legitimierten und illegalen. Unverbesserlicher Nazi (ohne wirkliche Reue) der er bis zum Ende war.

Vielleicht muss man aber auch unverbesserlicher Nazi sein, um inhumanes Handeln und Denken gar nicht zu kennen oder zu empfinden...?
Es gab auch den Birdman in Alcatraz, der das Beste aus der Situation machte, aber ob man daraus pauschal schließen kann, dass ein im Knast verbrachtes, jahrzehntelanges Leben das ist, was landläufig unter human verstanden wird, daran habe ich dann doch meine Zweifel.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von JJazzGold »

McKnee hat geschrieben:(27 May 2019, 07:09)

Beschlossen heißt nicht durch ein rechtstaatliches und faires Verfahren.

Nein, Mörder waren vermutlich selber nicht fair. Es geht um Prinzipien.
Das verstehe ich, man muss also z.B. bei Terroristen dafür sorgen, dass es gar nicht erst zu einer Gerichtsverhandlung kommt.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von McKnee »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 07:29)

Das verstehe ich, man muss also z.B. bei Terroristen dafür sorgen, dass es gar nicht erst zu einer Gerichtsverhandlung kommt.
Ich sehe das relativ eng. Wenn er in einem bewaffneten Konflikt auf der Strecke bleibt....wenn man aber mit viel Aufwand seiner habhaft wird, um ihn direkt vor Ort zu exekutieren, dann halte ich es, wenn es die Alternative der 'Entführung" gibt, für die bessere Variante.

Ich sehe da nicht nur Prinzipien. Ich sehe da eine Überlegenheit des Rechtsstaates, die er auch gerne mal zeigen kann.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Kritikaster »

Teeernte hat geschrieben:(27 May 2019, 06:38)

Die Frage ist doch ganz einfach.....das VERFAHREN bei GESICHERTEN Taten
Selbst Geständnisse haben sich im Nachhinein bereits mannigfach als falsch erwiesen, was beweist, dass sogar im strafrechtlichen Idealfall immer ein Rest an Unsicherheit bleibt.
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Teeernte »

McKnee hat geschrieben:(27 May 2019, 06:52)

Ansonsten würde ich allen Befürwortern eine realitätsnahe Simulation empfehlen, in der sie Richter und Henker sind. Danach reden wir weiter. Die Verantwortung an sie zu übertragen ist irgendwie symptomatisch.
Hat sich jeder gestellt, der mit ner Wffe irgendwo auf Wache stand...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: US-Todesstrafe - allgemein

Beitrag von Eulenwoelfchen »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2019, 07:16)
...dass ein im Knast verbrachtes, jahrzehntelanges Leben das ist, was landläufig unter human verstanden wird, daran habe ich dann doch meine Zweifel.
Die Frage ist ja, was man unter dem Terminus "human" versteht und ob dieser eindeutig festlegbar ist? Ausserdem ist meiner Meinung nach damit die Frage verbunden,
ob die Rechtsordnung eines nicht bezweifelbaren demokratischen Rechtsstaates wie D oder auch Israel auf der Grundprämisse fußt, die an oberste Stelle ihrer
Strafjustiz den sog. "Humanitätsgedanken" über alles stellt oder sogar stellen muss. Oder ob der Grundgedanke unser Rechtsordnung, der ja mehr dem Gedanken der Läuterung
und Resozialisierung anhängt, in seinen Sanktionsmaßnahmen auch in gewissen Grenzen - unvermeidlich "inhuman" - sein darf oder sogar sein muss. Was immer noch reversibler und
nicht so entgültig (fatal) ist, wie jemanden zu töten, der möglicherweise gar nicht schuldig war.

Was ist mit lebenslang sicherungsverwahrten Straftätern, die im Falle der in D üblichen Höchststrafe von max. 25 Jahren für "lebenslang" wieder in die Freiheit entlassen werden müssten?
Aber aufgrund höchster Wiederholungsgefahr für schwerste Straftaten wie grausame Morde eine vorhersehbare Gefahr für die Allgemeinheit darstellen und deshalb hochsicherheitsverwahrt
tatsächlich lebenslang hinter Gittern leben müssen? - Sollte man die nicht auch besser gleich exekutieren? - Weil es nicht nur kostengünstiger wäre, sondern möglicherweise auch "humaner"?

Speziell die Europäische Rechtssprechung hat im übrigen höchstrichterlich festgestellt, dass lebenslange Haftstrafen, die tatsächlich als juristische Sanktion/Strafmaß für eine Tat verhängt werden,
nicht automatisch oder generell ein lebenslanges Wegsperren bedeuten dürfen.

Eine anschließende Sicherungsverwahrung ist ja im Unterschied keine Strafe mehr (als Sühne für eine Straftat),
sondern eine Schutzmaßnahme eines Staates, um seine Menschen vor einer drohenden Lebensgefahr präventiv zu schützen. Auch wenn das Ergebnis dieses Lebensschutzes anderer für den oder die
Betroffene dann im Endeffekt auf das gleiche hinausläuft, zumindest was die Unmöglichkeit eines Leben in Freiheit nach verbüßter Strafe angeht. (siehe auch humaner Sicherungsverwahrungsvollzug).
Zuletzt geändert von Eulenwoelfchen am Mo 27. Mai 2019, 09:02, insgesamt 1-mal geändert.
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