Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

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Adam Smith
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Oct 2019, 10:31)

Die USA sollten mMn. massiv abrüsten. Das gesparte Geld und die Forschungsmanpower sollten sie dann in erneuerbare Energien stecken und sich so endgültig vom Nahen und Mittleren Osten unabhängig machen. Sollen sich doch andere für das Schwarze Gold in der Region die Köpfe einschlagen und sich mit den religiösen Fanatikern rumärgern, zumal die USA selber noch sehr viele Ressourcen auf diesen Gebiet haben. Die Zukunft liegt sowieso in der Informationstechnologie, da sind die USA schon führend, diesen Vorsprung gilt es auszubauen.
Die USA exportieren seit 2018 mehr Öl als sie importieren.

https://amp2-handelsblatt-com.cdn.amppr ... 20%251%24s

Die USA sind unabhängig vom Erdöl. Das einzige Land was die USA militärisch ersetzen könnte wäre China. Es wäre schön, wenn China endlich mal was machen würde. Nur könnte es ja sein, dass die Chinesen am Ende noch schlimmer sind als Trump.
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Tom Bombadil
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Tom Bombadil »

Adam Smith hat geschrieben:(20 Oct 2019, 14:32)

Die USA exportieren seit 2018 mehr Öl als sie importieren.
Das weiß ich, aber vermutlich haben die USA nicht die allergrößten Reserven. Daher fände ich es vernünftig, die unnötigen Rüstungsausgaben runterzufahren und dafür massiv in EE zu investieren. Die Rüstungskonzerne können ja trotzdem im Geschäft bleiben: Schwerter zu Windrädern :cool:
Nur könnte es ja sein, dass die Chinesen am Ende noch schlimmer sind als Trump
Das ist dann das Problem der Chinesen und derer, die sie rufen.
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Adam Smith
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil hat geschrieben:(20 Oct 2019, 14:36)

Das weiß ich, aber vermutlich haben die USA nicht die allergrößten Reserven. Daher fände ich es vernünftig, die unnötigen Rüstungsausgaben runterzufahren und dafür massiv in EE zu investieren. Die Rüstungskonzerne können ja trotzdem im Geschäft bleiben: Schwerter zu Windrädern :cool:
Die USA haben kaum Reserven. Dafür Kanada. Trotzdem ist es verwunderlich, dass die USA kaum etwas in Bezug auf Erneuerbare Energien unternehmen.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Alexander Sommer »

Adam Smith hat geschrieben:(20 Oct 2019, 14:32)

Die USA exportieren seit 2018 mehr Öl als sie importieren.

https://amp2-handelsblatt-com.cdn.amppr ... 20%251%24s

Die USA sind unabhängig vom Erdöl. Das einzige Land was die USA militärisch ersetzen könnte wäre China. Es wäre schön, wenn China endlich mal was machen würde. Nur könnte es ja sein, dass die Chinesen am Ende noch schlimmer sind als Trump.


Natürlich, wer selbst 987 Millionen Tonnen verbraucht aber nur 650 Millionen(2018) Tonnen fördert, muss wieviel importieren ????
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Adam Smith »

Alexander Sommer hat geschrieben:(20 Oct 2019, 15:59)

Natürlich, wer selbst 987 Millionen Tonnen verbraucht aber nur 650 Millionen(2018) Tonnen fördert, muss wieviel importieren ????
Und wie erklärt sich so etwas?

Während die USA 2013 erst 100.000 Barrel exportierten, waren es letztes Jahr bereits 1,53 Millionen. Dagegen sank der Import von täglich 12 Millionen Barrel im Jahr 2016 auf jetzt nur noch 3 Millionen
https://www-heise-de.cdn.ampproject.org ... 64188.html
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Der Donald Trump wirft seinen Wählern und den USA quasi vor, daß ihm dieser Job im Weissen Haus Milliarden kosten würde... Dann hau doch ab! Undankbares Volk. :D
Angeblich koste ihn die Zeit im Amt eine erhebliche Stange Geld. Zwischen zwei und fünf Milliarden Dollar verliere er für seinen Dienst am Vaterland, so Trump in gewohnter Manier. "Ich hätte ein Vermögen mit meinen Geschäften gemacht. Es lief richtig gut bei mir. Ich habe einen tollen Konzern. Ich habe die besten Immobilien", so der Präsident, der die Leitung des Trump-Imperiums für die Dauer seiner Amtszeit abgegeben haben will. Sein amtierender Stabschef Mick Mulvaney hatte erst am Sonntag erklärt, Trump sehe sich "immer noch im Hotel-Geschäft".

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 92649.html
Dabei hat das Weisse Haus (durch die Sprecherin Kellyanne Conway) sogar Werbung für das Trump-Establishment, für Trump-Produkte gemacht. Soll er mal endlich seine Steuererklärung öffentlich machen.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Emin
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Emin »

King Kong 2006 hat geschrieben:(22 Oct 2019, 09:05)

Der Donald Trump wirft seinen Wählern und den USA quasi vor, daß ihm dieser Job im Weissen Haus Milliarden kosten würde... Dann hau doch ab! Undankbares Volk. :D



Dabei hat das Weisse Haus (durch die Sprecherin Kellyanne Conway) sogar Werbung für das Trump-Establishment, für Trump-Produkte gemacht. Soll er mal endlich seine Steuererklärung öffentlich machen.
Es stimmt aber schon, dass die Präsidentschaft wirtschaftlich extrem aufwendig ist, das wird durchs Präsidentengehalt kaum aufgefangen. Die Clintons haben das Weiße Haus nahe an der Privatinsolvenz verlassen. Obama hatte Glück, dass er bereits ein Buch veröffentlicht hatte, lange bevor er Präsidenten wurde, was sich nach seinem Wahlsieg extrem gut verkauft hat. Er musste aber dennoch noch ein Kinderbuch herausgeben, um die Kosten der Präsidentschaft zu decken. Der bekannteste Fall ist aber Truman, der nach seiner Präsidentschaft in so großen finanziellen Schwierigkeiten war, dass wegen ihm die Präsidentenrente von 25.000$/Monat eingeführt wurde, da er sonst pleite gegangen wäre. Alle anderen Präsidenten der jüngeren Geschichte waren schon lange vor Amtsantritt Multimillionäre, mussten aber teilweise trotzdem noch Memoiren-Rechte verkaufen, um Schulden zu begleichen.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Alpha Centauri »

Emin hat geschrieben:(22 Oct 2019, 10:47)

Es stimmt aber schon, dass die Präsidentschaft wirtschaftlich extrem aufwendig ist, das wird durchs Präsidentengehalt kaum aufgefangen. Die Clintons haben das Weiße Haus nahe an der Privatinsolvenz verlassen. Obama hatte Glück, dass er bereits ein Buch veröffentlicht hatte, lange bevor er Präsidenten wurde, was sich nach seinem Wahlsieg extrem gut verkauft hat. Er musste aber dennoch noch ein Kinderbuch herausgeben, um die Kosten der Präsidentschaft zu decken. Der bekannteste Fall ist aber Truman, der nach seiner Präsidentschaft in so großen finanziellen Schwierigkeiten war, dass wegen ihm die Präsidentenrente von 25.000$/Monat eingeführt wurde, da er sonst pleite gegangen wäre. Alle anderen Präsidenten der jüngeren Geschichte waren schon lange vor Amtsantritt Multimillionäre, mussten aber teilweise trotzdem noch Memoiren-Rechte verkaufen, um Schulden zu begleichen.
Typisch amerikanisch eben.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Emin hat geschrieben:(22 Oct 2019, 10:47)

Es stimmt aber schon, dass die Präsidentschaft wirtschaftlich extrem aufwendig ist, das wird durchs Präsidentengehalt kaum aufgefangen. Die Clintons haben das Weiße Haus nahe an der Privatinsolvenz verlassen. Obama hatte Glück, dass er bereits ein Buch veröffentlicht hatte, lange bevor er Präsidenten wurde, was sich nach seinem Wahlsieg extrem gut verkauft hat. Er musste aber dennoch noch ein Kinderbuch herausgeben, um die Kosten der Präsidentschaft zu decken. Der bekannteste Fall ist aber Truman, der nach seiner Präsidentschaft in so großen finanziellen Schwierigkeiten war, dass wegen ihm die Präsidentenrente von 25.000$/Monat eingeführt wurde, da er sonst pleite gegangen wäre. Alle anderen Präsidenten der jüngeren Geschichte waren schon lange vor Amtsantritt Multimillionäre, mussten aber teilweise trotzdem noch Memoiren-Rechte verkaufen, um Schulden zu begleichen.
Mag sein, das weiß man aber vorher. Niemand wird gezwungen sich auf das höchste Amt zu bewerben. Damit soll man dienen und nicht verdienen. Sollte man wohl mal gerade Trump erklären...
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Vier verlorene Jahre. Immerhin vier Jahre weniger als bei Bush Junior.

Trotzdem waren, sind und werden sie prägend sein.

Der, oder zumindest einer der schlimmsten und schlechtesten US-Präsidenten, die im Oval Office saßen (auch mit drei Millionen weniger Stimmen als Konkurrentin Hillary) wird wohl nach einer Amtsperiode wieder gehen müssen. Wenn ihm nicht ein Staatsstreich gelingt, natürlich dann durch Gerichte "demokratisch und staatsrechtlich legitimiert". Das muß in Rechtsstaaten so sein. Wobei einige Politiker meinen, daß die USA da nicht (mehr) stehen.

Trump hat im Rahmen der internationalen Politik strategische Fehler begangen. Kündigung der WHO, Kündigung des Atomvertrages, Pariser Klimaziele uvm. Wobei letzteres das vielleicht verherrendste war. Das ist etwas, egal welcher Religion, welcher Hautfarbe oder Sprache oder politischer Orientierung man oder Frau angehört, jeden global etwas angeht. Das mag querdenkende Menschen, Hohlerdlern, Flacherdlern, Impfrepteloiden, Flachdenkern und Hohlköpfen zwar nicht nachvollziehbar sein, ist aber ein ökologisch existentielles Problem. Dazu muß man kein alternativer Hippie sein, um den Ernst der Lage zu erkennen, was eine weitere Klimaveränderung bedeutet, selbst Patrioten des rechten Randes sollte klar sein, daß dann noch mehr Flüchtlinge kommen werden (nein, die gehen auch nicht mehr). Ein Argument, das selbst diese aufschrecken sollte. Es ist anzunehmen, daß Biden Interesse hat solche Fehlentwicklungen von Trump zu korrigieren. Neben innenpolitischen Themen. Verschwörungserzähler, Spaltungen in der Gesellschaft, die er beschleunigt hat u.a. Was davon zu retten ist und zu welchem Preis muß man sehen.

Trump hat zumindest herausarbeiten können, welch merkwürdige staatsrechtliche Verhältnisse in den USA herrschen und wie man eine Demokratie, hier eine sehr alte, durchaus nach Interesse verbiegen kann. Ein Vorbild ist die USA dahinsichtlich selbst für den "Mainstream" ;) spätestens seit Bush Junior nicht mehr. Trump hat das noch beschleunigt und gezielt manipuliert.

Die USA können nicht mehr so wie früher. Selbst ein Biden kann das nicht mehr wiederherstellen. Man kann einen alten Maulesel nicht mehr so antreiben wie er einmal war. Diese Tendenz ist seit Bush, Obama und Trump klar festzustellen. Dennoch haben die USA als immer noch große Macht auch deren Bedürfnisse. Ein großer Predator hat eben auch große Bedürfnisse. Dem muß auch ein Biden Rechnung tragen. Dem trug auch ein Obama Rechnung. Wenn beide auch sympathischer rüberkommen als ein Bush oder Trump.

Bleibt abzuwarten wie sich die Präsenz der USA auf der internationalen Bühne verändern wird oder kann. Es wird vielleicht umgänglicher werden, aber egal wer der Kutcher ist. Die Kutche kann nur das, was eben geht.

So schlimm Trump, sein Clan, Seilschaften und seine "Berater" für die USA und die Welt auch waren und sind, es war faszinierend zu beobachten, wie solche Entwicklungen, von denen man ähnlicher Natur immer sagt, man könne sich nicht vorstellen wie das seinerzeit passieren konnte, jetzt noch mal in der Gegenwart zur Entfaltung kam und immer noch kommt. Doch das geht.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Tom Bombadil »

Wie man sehr schön sehen kann, geht es eben nicht, die US-Demokratie funktioniert prächtig.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Enthauptungschlag? Was hat die "Säuberungswelle" für Folgen?
US-Admiral über Trumps Personalrochade im Pentagon

"Trump giert nach Rache und kocht vor Zorn"

Nach der Wahlniederlage besetzt Präsident Trump die Spitze des Pentagons mit Loyalisten. Hier schildert James Stavridis, früher oberster US-Kommandeur bei der Nato, welche Folgen das haben kann.
SPIEGEL: Was genau ist so gefährlich?

Stavridis: Präsident Trump hat ja nicht nur den Verteidigungsminister ausgetauscht, auch seine wichtigsten Staatssekretäre, unter anderem den für den militärischen Geheimdienst zuständigen und den Stabschef. Alle drei Posten wurden mit unerfahrenen Personen ersetzt. Ihre einzige Qualifikation ist, dass sie absolut hörige Loyalisten von Trump sind. Es gibt einen drastischen militärischen Begriff dafür. Man spricht von einem Enthauptungsschlag, mit dem man dem Feind jegliche Führungsfähigkeit nimmt. Genau das hat Trump beim US-Militär angerichtet.
So, wie es der US-Admiral darstellt hat es früher Säuberungswelle geheißen. Führungspositionen mit loyalen Kräften besetzt.
SPIEGEL: Trump selbst benutzte bei der Kündigung von Minister Esper den Begriff "terminated", eigentlich ein Ausdruck für militärische Ziele, die durch Bomben oder Truppen ausgeschaltet worden sind.
Stavridis: Das ist die große Gefahr in dieser Situation. Formal hat der Präsident alle Optionen in der Hand. Er kann jede Art von Militäroperation anordnen, selbst einen Angriff mit Atomwaffen. Zudem sind nun Leute an der Spitze, die keinerlei Erfahrung haben und ihn selbst von gefährlichen Ideen nicht abhalten werden. Zum Beispiel könnte Trump eskalieren, indem er die U.S. Navy in den internationalen Gewässern vor China patrouillieren lässt. Selbst gezielte militärische Schläge gegen seinen erklärten Erzfeind Iran kann er ohne Weiteres anordnen.
Ich bin weiterhin der Auffassung, daß Trump für die USA und somit auch für Interessen europäischer Staaten verherrender war/ist und wenn es nah ihm geht noch weiterhin wird, als jede Atombombe aus China, Iran, Nordkorea oder Russland, die in den USA explodiert wäre.
Stavridis: Präsident Trump ist besessen davon, Untergebene zu feuern. Das war ja auch schon seine Rolle in seiner TV-Show. Er hat ja in vier Jahren vier Minister verschlissen, vier Sicherheitsberater. Er ist – simpel gesprochen – nie zufrieden mit seinen Untergebenen. Im Fernsehen mag das lustig sein. Bei Fragen der nationalen Sicherheit ist es eine ernste Gefahr, denn hier braucht jeder Präsident Kontinuität und professionelle Berater.

SPIEGEL: Was hören Sie von aktiven Militärs über die aktuelle Situation?

Stavridis: Die militärische Führung hat genug von dem anhaltenden Chaos, von immer neuen Kündigungen. Alle beim Militär sind auf die Verteidigung der Verfassung eingeschworen. Was ich aber in den letzten Tagen vor allem höre, ist die Sorge, dass es unter Präsident Trump keine vernünftige Übergabe an die Leute von Joe Biden geben wird. Normalerweise würde es schon jetzt geheime Briefings über die vielen Sicherheitsthemen geben, einen Austausch der Geheimdiensterkenntnisse. All das aber findet nicht statt.
SPIEGEL: Wie lange wird Biden brauchen, um das Bild der USA weltweit zu korrigieren und die Rolle, die Washington gerade in der Sicherheitspolitik früher hatte, wieder einzunehmen?

Stavridis: Ich bin sicher, dass es eigentlich nur eine Minute dauern wird. Sobald Biden Präsident ist, wird er fähige und erfahrene Personen auf die wichtigen Posten bringen. Er wird durch Symbole, zum Beispiel den Wiedereinstieg in das Pariser Klimaabkommen, starke Signale senden. Und er wird wieder ernst zu nehmende Gespräche mit den Alliierten führen. Nicht alles, was in den letzten vier Jahren passiert ist, wird vergessen sein. Aber ich hoffe auf einen schnellen Neustart.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 17a65b42fa
Das bleibt abzuwarten. Zunächst muß man sehen, ob man sich gegen "den besten Präsidenten der USA" (O-Ton Trump) durchsetzen kann. Sein Buddy Pompeo hat ja auf die Frage, ob es einen reibungslosen Übergang zur Biden-Administration geben wird geantwortet:
„Es wird einen reibungslosen Übergang zu einer zweiten Trump-Regierung geben.“

https://www.tagesspiegel.de/politik/rei ... 11412.html
Auch da hat die USA Vorbildfunktion verloren, nicht erst seit der Lügen-Irak-Show vor der UN. Was soll man sogenannten Diktaturen sagen, die Wahlen anzweifeln, die nicht in ihrem Sinne ausgefallen sind? Die akzeptieren? Machen nicht mal die Mächtigen in den USA. Trump, fast sein gesamter Apparat aus Republikanern, Technokraten, seine Unterstützer und Wähler und Milizen wie Proud Boys uvm. Wie sieht es mit Vertragstreue in Zukunft aus? Internationale Vertragswerke hat der Quatschkopf einfach per Unterschrift aufgrund Interessen (von seinen Beratern z.B. Bolton oder Kushner) und persönlicher Rache (gegenüber Obama), aus reiner Emotionalität aufgekündigt. Warum sollten das nicht andere Staaten genauso machen? Mit den großen USA als Vorbild? Warum in Zukunft Verträge abschliessen, die praktisch über Nacht hinfällig werden?

Trump ist nicht Erfinder dessen, sein mieser Verdienst ist es, das so offenkundig, reuelos zu machen, das es damit eher Salonfähigkeit geworden ist. Die klassischen Gegenspieler der USA von easy zu hard. Die EU, Russland, China, Indien, Türkei, Iran oder NK. Wer (auch innerhalb der Fraktionen dieser Staaten) war mit Trump zufrieden, wer wird traurig sein? Wer freut sich über das Wirken Trumps und sein Erbe?
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Nach US-Wahl

Eine Männerbande trauert um Trump

https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... trump.html
Die Männerbande besteht bei dieser Annahme aus Prinz Salman, Wladimir Putin, Boris Johnson, Jair Bolsonaro, Benjamin Netanjahu, Kim un Jong und diversen europäischen Rechtspopulisten.

Strategisch veränderte Haltungen sind wohl nicht zu erwarten. Nehmen wir Saudi-Arabien und Nordkorea. Saudi-Arabien ist seit 1979 ein strategischer Eckpfeiler der Geopolitik der USA. Das wird sich mutmaßlich noch ein paar Jahrzehnte so verhalten. Allerdings könnte sich die fast bedingungslose Unterstützung für das Haus al-Saud unter Biden durchaus verändern. Auch könnte Kim sich jetzt wieder öfters ermahnt fühlen, wenn man auf südkoreanisches Territorium oder Personal oder Schiffe schiesst. Von Donald Trump kamen ja Briefe voller Komplimente. Das wird wohl nicht mehr der Fall sein.

Ist denn keine Staatschefin über den (zu erwartenden) Abgang Trumps düpiert? Oder ist das so ein Bromance Ding zwischen echten Kerlen?
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Werden die USA an alte Zeiten transatlantischer Partnerschaft anknüpfen können? Und was sagen die von Donald Trump nice behandelten internationalen Partner? Was erwartet sie?

Putin ist von Donald Trump relativ gut und zuvorkommend behandelt worden. Beobachter meinen, dies habe damit zu tun, das Putin irgendwas in der Hand hätte. Material aus den Zeiten der Besuche Donalds in Russland oder krumme Geschäfte des veschuldeten Businessmannes Trump in Russland. Andere meinen, Donald verehre und bewundere einfach starke Männer. Und Putin wäre in den Augen Trumps ein starke Mann. Wird Biden auch so agieren?

Benjamin Netanjahu, der es irgendwie ähnlich wie Trump schafft trotz Skandalen so zu manövrieren, daß er nicht zur Rechenschaft gezogen wird. In Donald hatte Benjamin womöglich den besten Freund. Das sah man auch an Taten Trumps. Egal, ob Völkerrechtkonform oder nicht. Wird das auch mit Biden gehen?

Nordkoreas Kim. Donald schrieb ihm sogar liebe Briefe. Ohne Worte. Geht das auch mit Biden?

Prince Salman. Donald tanzte sogar den Schwerttanz mit ihm. Da muß man sagen, daß strategisch gesehen die USA stets an dem Hause al-Saud festhielten. Da war Trump keine Ausnahme.

UK (oder bald nur noch GB?) mit Boris Johnson wird auch interessant. Boris gilt ja irgendwie als kleiner Zwillingsbruder von Donald. De Gaulle sagte ja einst, daß GB nur ein Trojaner der USA in der EWG/EU wäre. Der ist jetzt freiwillig raus. Ob GB somit einen anderen Stellenwert für die USA bekommt, bleibt abzuwarten.

Zunächst müssen die USA versuchen wieder ein Bild zu etablieren, daß man keine Bananenrepublik wäre.
Die Bilder, die an diesem Nachmittag des 6. Jänner um die Welt gehen, lassen die demokratische Abgeordnete Abigail Spanberger von einem Totalversagen sprechen. "So etwas erlebt man nur in gescheiterten Staaten", wettert sie
Als die evakuierten Politiker nach fast sechsstündiger Zwangspause zurückkehren, meldet sich Mitt Romney mit Anmerkungen zu Wort, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übriglassen. Was geschehen sei an diesem Tag, sei auf den verletzten Stolz eines selbstsüchtigen Mannes zurückzuführen, schimpft der Senator aus Utah. Donald Trump habe die Wut seiner Anhänger geschürt, indem er sie zwei Monate lang wissentlich falsch informierte. "Was heute passiert ist, war eine Revolte, angezettelt vom Präsidenten der Vereinigten Staaten

https://www.derstandard.at/story/200012 ... n-der-aera
Der große Verdienst Trumps ist, daß er schonungslos offengelegt hat, daß der Grad zu einem failed state sehr schmal ist. Auch für die USA. Und Demokratie ein dehnbarer Begriff ist. Oder wie ist es zu erklären, daß Hillary Clinton mit drei Millionen Stimmen mehr als Trump trotzdem klar verloren hat...? Ist das Demokratie? Die USA müssen viel dafür tun ein besseres "Bild zu konstruieren", man könnte das auch Propaganda nennen. Vermutlich wird Biden netter zu manchen anderen Staatsoberhaupt sein. Ob das den Umstand kompensiert, daß die USA einfach nicht mehr die Präsenz wie vor 30 Jahren hatten wird man sehen. Man wird mehr auf Partnerschaft setzen müssen.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Enas Yorl »

King Kong 2006 hat geschrieben:(07 Jan 2021, 20:16)Werden die USA an alte Zeiten transatlantischer Partnerschaft anknüpfen können? Und was sagen die von Donald Trump nice behandelten internationalen Partner? Was erwartet sie?
Gute Frage, bislang haben sich die Partner der USA nur sehr vage zu den Erwartungen an Biden geäußert. Da schwingt eine Menge Optimismus mit, allerdings mit den Beigeschmack, das es sich dabei eher um das Prinzip Hoffnung handelt. So etwas wie eine internationale Roadmap der anstehenden Aufgaben und Absichten, hat keine westliche Regierung zustande gebracht. Bislang sind alle noch während der Pandemie mit der eigenen Nabelschau beschäftigt.
Insofern ist das eine Chance für Biden, etwas von der alten Führungsrolle der USA zurück zu bekommen, echte Konkurrenz ist den USA im Westen bislang nicht erwachsen. Fraglich ist aber in wie weit, der innenpolitische Scherbenhaufen Biden bindet, und seine außenpolitischen Möglichkeiten einschränkt.
Unter Trump waren die USA hauptsächlich dabei sich einzuigeln, und außenpolitische Interessen durch Druck zu vertreten. Eine Entwicklung die in anderen westlichen Staaten durchaus nicht ohne Nachahmer geblieben ist. Das wird einem aber, im Umgang mit dem Rest der Welt nicht viel weiter helfen. Einfluss in Asien, Afrika, den Nahen Osten und Südamerika wird man aber nur behalten wenn man auch Engagement zeigt, das diesen Regionen nützt.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Enas Yorl hat geschrieben:(07 Jan 2021, 21:06)

Gute Frage, bislang haben sich die Partner der USA nur sehr vage zu den Erwartungen an Biden geäußert. Da schwingt eine Menge Optimismus mit, allerdings mit den Beigeschmack, das es sich dabei eher um das Prinzip Hoffnung handelt. So etwas wie eine internationale Roadmap der anstehenden Aufgaben und Absichten, hat keine westliche Regierung zustande gebracht. Bislang sind alle noch während der Pandemie mit der eigenen Nabelschau beschäftigt.
Insofern ist das eine Chance für Biden, etwas von der alten Führungsrolle der USA zurück zu bekommen, echte Konkurrenz ist den USA im Westen bislang nicht erwachsen. Fraglich ist aber in wie weit, der innenpolitische Scherbenhaufen Biden bindet, und seine außenpolitischen Möglichkeiten einschränkt.
Unter Trump waren die USA hauptsächlich dabei sich einzuigeln, und außenpolitische Interessen durch Druck zu vertreten. Eine Entwicklung die in anderen westlichen Staaten durchaus nicht ohne Nachahmer geblieben ist. Das wird einem aber, im Umgang mit dem Rest der Welt nicht viel weiter helfen. Einfluss in Asien, Afrika, den Nahen Osten und Südamerika wird man aber nur behalten wenn man auch Engagement zeigt, das diesen Regionen nützt.
Ich erwarte, daß die Biden-Adminstration im Falle der EU auf diese zugehen wird. Vermutlich hat aber die Trump-Performance in der EU und gerade in Deutschland und Frankreich klar gemacht, daß man sich in Zukunft selbstständiger positionieren muß. Merkel selbst sagte, man könne sich nicht mehr wie bisher auf die USA verlassen. Ich gehe davon aus, daß das Weichen gestellt hat auch für die Zukunft. Auch die Gaspipeline von Russland zeigt dies, die man gegen Trump verteidigt hat.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von DevilsNeverCry »

King Kong 2006 hat geschrieben:(07 Jan 2021, 21:24)

Ich erwarte, daß die Biden-Adminstration im Falle der EU auf diese zugehen wird. Vermutlich hat aber die Trump-Performance in der EU und gerade in Deutschland und Frankreich klar gemacht, daß man sich in Zukunft selbstständiger positionieren muß. Merkel selbst sagte, man könne sich nicht mehr wie bisher auf die USA verlassen. Ich gehe davon aus, daß das Weichen gestellt hat auch für die Zukunft. Auch die Gaspipeline von Russland zeigt dies, die man gegen Trump verteidigt hat.
Und inwiefern soll Biden auf die EU zugehen? Was hat er den zu bieten? TTIP wieder ins Leben rufen? Die EU hat schon Abkommen mit Brasilien, Japan und Kanada geschloßen und wenn man das Thema Menschenrechte in den Griff kriegt dann steht auch ein Handelsabkommen mit China mittel- bis langfristig an. Die USA sollten erstmal mit sich selbst ins Reine kommen. Das was sich da gestern abgespielt hat war total peinlich und nicht weit vom Niveau einer Bananenrepublik entfernt. Eine geordnete Amtsübergabe ist ein muss für jede Demokratie. Da ist in den letzten Jahren auch viel Porzellan zwischen den EU Staaten und den USA zerschlagen worden.

Ja, Deutschland bereitet den USA hinsichtlich Hauwei, Investionsabkommen und Nord Stream 2 Kopfzerbrechen und da könnte in Zukunft noch mehr kommen. Das ist aber nicht das einzige Land. Die Türkei ist mittlerweile auch ein Problemfall.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

DevilsNeverCry hat geschrieben:(07 Jan 2021, 23:26)

Und inwiefern soll Biden auf die EU zugehen? Was hat er den zu bieten? TTIP wieder ins Leben rufen? Die EU hat schon Abkommen mit Brasilien, Japan und Kanada geschloßen und wenn man das Thema Menschenrechte in den Griff kriegt dann steht auch ein Handelsabkommen mit China mittel- bis langfristig an. Die USA sollten erstmal mit sich selbst ins Reine kommen. Das was sich da gestern abgespielt hat war total peinlich und nicht weit vom Niveau einer Bananenrepublik entfernt. Eine geordnete Amtsübergabe ist ein muss für jede Demokratie. Da ist in den letzten Jahren auch viel Porzellan zwischen den EU Staaten und den USA zerschlagen worden.

Ja, Deutschland bereitet den USA hinsichtlich Hauwei, Investionsabkommen und Nord Stream 2 Kopfzerbrechen und da könnte in Zukunft noch mehr kommen. Das ist aber nicht das einzige Land. Die Türkei ist mittlerweile auch ein Problemfall.
Ich erwarte einfach grundsätzlich, daß die neue Adminstration wieder gesprächsfähig mit wichtigen Partnern wird. Hier, mit der EU oder binational mit Deutschland. Große Herausforderungen wie den Klimawandel oder eine mögliche Gewichtsverlagerung gen Osten lässt sich so besser begegnen. Die Bush-Administration kultivierte die Haltung des Unilateralismus. Trump war nur daran interessiert, wie er wahrgenommen wird. Und dazu gehörten diese oben genannten Themen nicht, bzw. er mußte dem diametral gegenüber auftreten, weil das seine Wähler und Lobbyvertreter weitesgehend auch nicht interessiert hat.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Projekt verbrannte Erde der Trump-Adminstration, also Familienmitglieder und politische Weggefährten.
"Projekt Verbrannte Erde": Wie Trump Biden das Leben schwermacht

https://kurier.at/politik/ausland/proje ... /401136789
"Verbrannte Erde" gibt es in den USA, Stichwort Spaltung der Nation, forcierte Hinrichtungen, Begnadigungen für Weggefährten und Söldnern, die aufgrund Falschaussagen und Kriegsverbrechen angeklagt wurden und Demontage der Demokratie. Dieses vergiftete Feld gibt es aber auch im Bereiche der Außenpolitik. Mexiko (Mauerbau), Iran, Jemen uvm.

Auch hier ist der große Verdienst von Donald Trump, daß er offen (in seinen letzten Tage auch noch!) schön viel Randale macht. Hier geht es um persönliche Befindlichkeiten, Lobbiesmus und Parteipolitik. Nicht um Interessen einer Nation und der Menschen.

Biden muß viel reparieren. Für die USA und das wird den USA viel kosten. Auch politisch. Schade, daß man das dem Familienclan Trump nicht in Rechnung stellen kann. Aber da gibt es wohl keine Haftungsregularien. Eine Amtsenthebung wäre ein Signal.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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King Kong 2006
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Biden-Administration hat bereits Schritte eingeleitet die USA wieder in wichtigen Fragen als Partner ins Spiel zu bringen. Also, weniger isolatorische Politik hin zu partnerschaftlicher Haltung, sogar nach eigenem Verlauten zu eine Führungsmacht. Hier der Ökologie. Ich finde, dies ist schon lange keine Nische für Umweltaktivisten mehr. Im ideologischen Sinne.

Erfolge und Probleme in der Landwirtschaft (Versorgung+Verfügbarkeit/Preise), Städteplanung, Lieferketten, Flüchtlingsströme und Unruhen sind u.a. darauf zuzurückzuführen. Wenn die USA jetzt mehr darauf Wert legen, sind es, wie in den anderen Ländern eher sicherheitspolitische Interessen, denn ein "was sind wir gute Menschen und die Tiere sind unsere Freunde".

Der nicht von allen Seiten unumstrittene Noam Chomsky hat wie ich finde zurecht die Trump-Adminstration+Familie und Berater als die gefährlichste der US-Geschichte bezeichnet.
Noam Chomsky: "Die Trump-Regierung war die gefährlichste der Geschichte"

Der Intellektuelle findet, dass Trump im Prinzip gefährlicher als Hitler war. Er warnt vor einer Klimakatastrophe ebenso wie vor einem Atomkrieg

Noam Chomsky: Es fühlt sich gut an, diesen bösartigen Tumor los zu sein, der uns hätte zerstören können. Weitere vier Jahre Trump hätten uns vielleicht zu einem irreversiblen Kipppunkt gebracht. Die Trump-Regierung war die gefährlichste Regierung der Weltgeschichte.

STANDARD: Gefährlicher als Hitler?

Chomsky: Hitler war furchtbar, keine Frage. Er verkörperte vielleicht den tiefsten Punkt, an den die Menschheit jemals gesunken ist. Aber hat Hitler daran gearbeitet, die Möglichkeiten für menschliches Leben auf der Erde zu zerstören? Trump hat es getan!

Es gibt keine andere politische Figur in der Geschichte, die ihre Hauptanstrengungen dem Versuch gewidmet hat, die Aussichten für menschliches Leben auf der Erde zu zerstören. Nicht Dschingis Khan, nicht Attila der Hunne – niemand, der mir einfällt. Trump war einzigartig. Er hat sehr hart daran gearbeitet, die Nutzung fossiler Brennstoffe zu maximieren und die Regulierungen zu beseitigen, die ihre Auswirkungen etwas abgemildert haben. Es war ein Wettlauf in die Katastrophe. Und die Trump-Regierung wusste genau, was sie tat. Das ist doch Irrsinn!

STANDARD: Trump hat sich wohl nicht um die Konsequenzen seiner Politik gekümmert. Aber war es sein Ziel, die Menschheit auszulöschen?

Chomsky: Ich glaube, dass es ihm egal war. Er wusste, was geschehen würde. Wir haben nur noch wenig Zeit, um die globale Erwärmung einzugrenzen. Vier Jahre, die die Krise beschleunigt haben, sind ein nie dagewesenes Verbrechen.

STANDARD: Wird mit dem neuen Präsidenten Joe Biden jetzt alles gut?

Chomsky: Bidens erste Schritte sind ermutigend. Aber es gibt viele Probleme, die zu bewältigen sind – und seine eigenen Programme reichen bei weitem nicht aus, um mit den beiden wichtigsten Problemen fertigzuwerden, die das Überleben unserer Spezies gefährden können: die wachsende Bedrohung durch einen Atomkrieg und die Umweltkatastrophe.
Im Grunde genommen ist alles andere unwichtig, wenn diese Probleme nicht angegangen werden. Und sie müssen bald in Angriff genommen werden. Die Bedrohung durch einen Atomkrieg hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Deshalb ist die Doomsday Clock, die Weltuntergangsuhr des Bulletin of the Atomic Scientists, jedes Jahr näher an Mitternacht gerückt.

STANDARD: Was hat einen Atomkrieg wahrscheinlicher gemacht?

Chomsky: Es gab ein Rüstungskontrollregime, das über fast 60 Jahre mühsam aufgebaut wurde. Aber Trump hat es demontiert. Es ist fast vollständig weg! Darüber hinaus haben Trump und andere Initiativen zur Entwicklung neuer und weitaus gefährlicherer Atomwaffen gestartet. Kombiniert mit provokativen Aktionen in vielen Teilen der Welt und einer Reihe von ungerechtfertigten Angriffen auf den Iran – Attentate, Sabotage, Cyberkrieg, Sanktionen –, hat dies die Gefahr eines Atomkriegs stark erhöht.
Chomsky: Ich schätze die Erfolgsaussichten für ein Impeachment nicht besonders hoch ein. Und das Einzige, was ein abgeschlossenes Impeachment erreichen würde, wäre, dass Trump keine öffentlichen Ämter mehr bekleiden dürfte. Das ist zwar immerhin etwas – aber wenn es nicht Trump sein wird, dann wird es jemand sein, der so ähnlich wie Trump ist.

STANDARD: Wird es Biden gelingen, das Land wieder zu vereinen?

Chomsky: Ich wünsche es mir, aber ich kann keine Anzeichen dafür erkennen. Die Republikaner sind heutzutage so extrem. Es gab eine Zeit, da gab es gemäßigte Republikaner. Aber dieser Teil der Partei ist fast verschwunden. Vor Biden hat der Demokrat Barack Obama versucht, das Land zu vereinen, zu versöhnen, aber er ist damit vollständig gescheitert. Wahrscheinlich wird auch Biden scheitern, weil die Republikaner keine Versöhnung wollen. Sie wollen an die Macht.
STANDARD: In Ihrem neuen Buch "Rebellion oder Untergang" beschreiben Sie die Erosion der Demokratie als die dritte große Gefahr für die Menschheit. Welche Rolle spielt Trump dabei?

Chomsky: Erosion der Demokratie klingt zunächst nicht so gefährlich wie die Gefahr eines Atomkriegs oder die Umweltkatastrophe. Aber sie ist gefährlich, denn nur eine lebendige Demokratie kann mit den ersten beiden Problemen klarkommen. Aber Trump hat die Regierung entkernt und in ein persönliches Lehen verwandelt. Früher war die Regierung ein funktionierendes System mit verschiedenen Stimmen. Aber Trump hat sie in einen unfassbaren Sumpf der Korruption verwandelt.

Das extremste Beispiel haben wir gerade gesehen. Er hat die Wahl nicht akzeptiert, weil er sie nicht gewonnen hat. Welche extremere Aushöhlung der Demokratie kann es geben? Er hat die Wählerbasis mitgerissen. Eine Mehrheit der republikanischen Wähler glaubt, dass die Wahl gestohlen wurde, weil Trump das gesagt hat. Das sind alles Symptome des Faschismus.

https://www.derstandard.at/story/200012 ... geschichte
Trump war vieles egal. Das macht die Sache nicht besser. Zumal er als US-Präsident einen Job hatte und Pflichten. Da geht es nicht nur um Angeberei und Bereicherung der Familie.

Die USA können die größer werdenden sicherheitspolitischen Probleme durch Umweltprobleme, nachweislich menschgemacht, nicht alleine in den Griff bekommen. Sie bedrohen auch die EU, den Nahen Osten, Afrika, Asien usw. Das sind keine lokalen Probleme, die man in Verhandlungen lösen kann, mit der Umwelt kann man eh nicht verhandeln oder einschüchtern. Trump war dahingehend die größte Bedrohung, größer als ein lokaler Kim oder Saddam Hussein. Was Trump womöglich für Folgeschäden hat, wird man sehen. Das ist mit seinem verschwinden nach Florida nicht eingestellt. Hört nicht auf. Sein Erbe wütet weiter und wenn die Welt Pech hat er mit Projekten weiter.

Die USA werden weiterhin ihr ureigensten Interessen vertreten. Auch gegen "Freunde". Aber man wird davon ausgehen können, daß die USA dies jetzt wieder nicht so radikal, mehr in Absprache und auch mal in gemeinsamen Interessen tun werden.

Die globale Herausforderung sind Umweltfragen. Pandemien gehören im Kontext der Lebensmittelversorung und Wirtschaft dazu. Die Spanische Grippe, Covid-19 usw. haben wir durch den Umgang mit der Tierwelt. Das wird zunehmend weniger eine Frage, wie lieb wir Tiere haben und ob das fies ist, wenn man viel davon ißt, sondern wie bedrohlich die durch diesen Umgang entstehenden Probleme werden.

Ökologische Herausforderungen sind keine verkopften Kuschelthemen für Uni-Nerds und Kiffer. Das sollten jetzt auch die Skeptiker in der jetzigen Pandemie merken. Trump und Friends war das herrlich egal. Das sollte und müsste jetzt wieder anders werden.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Tom Bombadil »

Es gibt keine andere politische Figur in der Geschichte, die ihre Hauptanstrengungen dem Versuch gewidmet hat, die Aussichten für menschliches Leben auf der Erde zu zerstören. Nicht Dschingis Khan, nicht Attila der Hunne – niemand, der mir einfällt. Trump war einzigartig. Er hat sehr hart daran gearbeitet, die Nutzung fossiler Brennstoffe zu maximieren und die Regulierungen zu beseitigen, die ihre Auswirkungen etwas abgemildert haben. Es war ein Wettlauf in die Katastrophe. Und die Trump-Regierung wusste genau, was sie tat. Das ist doch Irrsinn!
Dass Chomsky - den ich sehr schätze - so einen Unsinn von sich gibt, hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Er sollte sich lieber mal die Fakten ansehen.
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Strangequark
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Strangequark »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jan 2021, 11:59)

Es gibt keine andere politische Figur in der Geschichte, die ihre Hauptanstrengungen dem Versuch gewidmet hat, die Aussichten für menschliches Leben auf der Erde zu zerstören. Nicht Dschingis Khan, nicht Attila der Hunne – niemand, der mir einfällt. Trump war einzigartig. Er hat sehr hart daran gearbeitet, die Nutzung fossiler Brennstoffe zu maximieren und die Regulierungen zu beseitigen, die ihre Auswirkungen etwas abgemildert haben. Es war ein Wettlauf in die Katastrophe. Und die Trump-Regierung wusste genau, was sie tat. Das ist doch Irrsinn!
Dass Chomsky - den ich sehr schätze - so einen Unsinn von sich gibt, hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Er sollte sich lieber mal die Fakten ansehen.
Das jemand andere Ansichten zu dem Thema hat heißt nicht das sie Unsinn sind.

Tatsache ist doch das Trump unbedingt den Kohleausstieg verhindern wollte um die ohnehin todgeweihten Jobs noch über seine Amtszeit zu retten damit sie ihm nicht die Wirtschaftsbilanz versauen. Dafür hat er auch Obama's Umweltschutzgesetzte rückgängig gemacht!

Das in den USA die Energiegewinnung durch Kohle auch unter Trump zurückgegangen ist liegt daran das der Kohleausstieg bereits im Gange ist und eine erneute 180° Drehung wirtschaftlich für die Firmen unmöglich und auch nicht wirklich zukunftsorientiert gewesen wäre. Da hat Trump einen Krieg gegen Windmühlen, bzw Windräder geführt ;)
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Tom Bombadil
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Tom Bombadil »

Trump und die USA alleine sind auch mit einer Abkehr vom Pariser Abkommen überhaupt nicht in der Lage, die Möglichkeiten für menschliches Leben auf der Erde zu zerstören
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King Kong 2006
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jan 2021, 11:59)

Es gibt keine andere politische Figur in der Geschichte, die ihre Hauptanstrengungen dem Versuch gewidmet hat, die Aussichten für menschliches Leben auf der Erde zu zerstören. Nicht Dschingis Khan, nicht Attila der Hunne – niemand, der mir einfällt. Trump war einzigartig. Er hat sehr hart daran gearbeitet, die Nutzung fossiler Brennstoffe zu maximieren und die Regulierungen zu beseitigen, die ihre Auswirkungen etwas abgemildert haben. Es war ein Wettlauf in die Katastrophe. Und die Trump-Regierung wusste genau, was sie tat. Das ist doch Irrsinn!
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Zugegebenermaßen hat er damit sich sehr zugespitzt ausgedrückt. Ich bin selber kein Freund von Nazi-Vergleichen. In dem Fall fasste er mehrere Punkte zusammen, wie im Besonderen im Kontext der Umweltproblematik. Ich sehe mich nicht als Öko, erkenne aber die globale, strategische Bedeutung der Problematik. Weil es auch Sicherheitsthemen anspricht. Ich hätte nicht den Vergleich mit Hitler gewählt. Hätte ich weggelassen. Im Kern fand ich die Ausführung sinnig.
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Tom Bombadil
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Tom Bombadil »

Was soll denn daran sinnig sein? Rotchina hat 2018 beinahe doppelt so viel CO2 emittiert wie die USA, das zu toppen hätte Trump auch mit grösster Mühe nicht geschafft.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jan 2021, 19:09)

Was soll denn daran sinnig sein? Rotchina hat 2018 beinahe doppelt so viel CO2 emittiert wie die USA, das zu toppen hätte Trump auch mit grösster Mühe nicht geschafft.
Das macht den Versuch Trumps sich dem eines nicht im Sinne eines westich rechtsstaatlichen Land dahinsichtlich anzunähern nicht besser. Schon gar nicht als Vorbild. Warum sollte irgendjemand sich noch daran halten. Trump hat mit seiner Schelte an Journalismus, Anti-demokratischen Verhalten und Aufkündigen von Verträgen schweren Schaden angerichtet. Andere Staaten von gross oder klein sehen darin ein gutes Vorbild. Auch in ökologischen Fragen begann er Fahrt aufzunehmen. Negativ. Wenn es wieder gelingen sollte durch Vertragstreue und partnerschaftlicheren Verhalten andere Staaten einzubinden wäre es ein Erfolg. Mit Trump war das eher nicht der Fall.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von Tom Bombadil »

King Kong 2006 hat geschrieben:(26 Jan 2021, 19:50)

Das macht den Versuch Trumps sich dem eines nicht im Sinne eines westich rechtsstaatlichen Land dahinsichtlich anzunähern nicht besser. Schon gar nicht als Vorbild.
Darum geht es nicht, sondern um Chomskys Aussage, dass Trump den Planeten Erde mittels Nutzung fossiler Brennstoffe für Menschen unbewohnbar hätte machen können. Und das ist angesichts der Fakten nunmal Unsinn. Aber das hat sich ja jetzt erledigt, Trump ist Geschichte.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jan 2021, 21:53)

Darum geht es nicht, sondern um Chomskys Aussage, dass Trump den Planeten Erde mittels Nutzung fossiler Brennstoffe für Menschen unbewohnbar hätte machen können. Und das ist angesichts der Fakten nunmal Unsinn. Aber das hat sich ja jetzt erledigt, Trump ist Geschichte.
Chomskys Themen sind nicht nur die Nutzung fossiler Brennstoffe.

Inwieweit Trump Geschichte ist bleibt abzuwarten. Er hat bereits angekündigt weiter auf eine fabelhafte Reise mit den US-Amerikanern zu gehen. Zumal jetzt notariell bestätigt ist, daß es keine Zustimmung in der Demokratie für ein Impeachment gibt. Zweimal demokratisch bestätigt.

Sein Clan und seine Seilschaften und Trump himself sind weiter im Spiel. Egal ob im Hintergrund und Strippenzieher und Störfeuer oder gar bei der nächsten Präsidentschaftswahl. Das sind für die USA keine guten Aussichten. Die Gegner der USA hätten einen Mann wie Trump nicht besser erfinden können.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

Beitrag von King Kong 2006 »

Die USA unter der Biden-Administration schiesst sich auf Putin ein. Ein erklärter Mörder. Was mich daran am meisten verwundert ist, daß Biden die diplomatische Sprache flöten gehen lässt. Trump hätte ich so eine Sprache eher zu getraut. Nun ja, das ist eine Ansage...

Gegenüber China soll Projekt "Quad" in Aktion treten. Der Quadrilateraler Sicherheitsdialog. USA-Indien-Australien und Japan.

Vier gegen China: Die "Quad" könnte eine asiatische Nato werden
Am Donnerstag findet in Alaska das erste USA-China-Treffen seit Joe Bidens Angelobung statt. Im Vorfeld schmiedeten die USA weiter an der Anti-China-Allianz "Quad"
Trump war bereits ein erklärter Gegner Chinas, von daher ist die Haltung Bidens nicht erstaunlich. Gegenüber Russland war Trump auffällig harmlos...
Die Beziehungen zwischen den beiden Weltmächten sind frostig. Bidens Vorgänger Donald Trump hat eine aggressive China-kritische Agenda forciert, Biden will diese nun, wenn auch in neuem Gewand, fortsetzen.
Allianz ohne Zähne
Sri Lanka: Kein kalter, aber ein "kühler Krieg"

Andere Länder der Region stehen der Quad jedoch skeptisch gegenüber. Sri Lanka, dessen Machthaber als China-freundlich gelten, zeigte sich besorgt über die Militarisierung im Indischen Ozean: Die Quad könnte "einen wenn schon nicht kalten, dann zumindest kühlen Krieg" im Indischen Ozean anzetteln, sagte der singhalesische Außenminister vergangenen Herbst. Denn wenn die Quad aufrüstet, muss China nachziehen.

Peking beobachtet die Initiativen naturgemäß seit Jahren argwöhnisch. Immer wieder fanden chinesische Diplomaten scharfe Worte gegen die Allianz. Vor zwei Wochen sprach die staatliche "Global Times" daher weder von einer "asiatischen Nato" noch von einem "Diamanten": Ein "Klub des leeren Geredes" sei die Quad. (Anna Sawerthal, 17.3.2021)

https://www.derstandard.at/story/200012 ... ato-werden
Gegenüber Iran kam bisher nur heiße Luft. Talking is cheap, wie es heißt. Bisher keinen signifikanten Unterschied gegenüber Trump. Teheran fordert Action.

Nordkorea teilt mit Biden mit, das wenn er ruhig schlafen sollte keine falsche Bewegung machen. Trump wechselte manisch-depressiv oft dort hin und her. Zwischen totaler Vernichtung Nordkoreas und eine Bromance mit Kim und seinen Liebesbriefen.
North Korea tells new U.S. administration to cease war games if wants to 'sleep in peace'

https://www.reuters.com/article/us-nort ... SKBN2B72QW
Weitere Spitzbuben wie Deutschland (Trump bezeichnete D auch schon mal als böse) oder die EU bekommen wie unter Trump Ratschläge und Erziehungsmethoden wie Sanktionen, gerade wegen der Energieversorgung.

Die USA bleiben die USA, mit ihren Bedürfnissen einer Supermacht.
Wer zieht mit gegen China?

Unter Joe Biden richten die USA ihren Blick mehr denn je nach Ostasien. Auch Europa will man gegen Peking einschwören. Doch so einfach funktioniert die Welt nicht mehr.

Donald Trump hatte sich das ja ganz einfach vorgestellt, und die viel beschworene internationale Ordnung mag auch früher einmal so ähnlich funktioniert haben: Die USA sagen, wo es langgeht, der Rest der sogenannten freien Welt zieht mit, so gut es geht, wenn auch manchmal widerwillig – Freund oder Feind tragen gleichermaßen die Konsequenzen. Ein wenig von der alten Zeit, als die Vereinigten Staaten mit gutem wie schlechtem Beispiel vorangingen, soll angeblich mit Joe Biden wiederkommen: "Amerika ist zurück", hat der Präsident seit Beginn seiner Amtszeit mehr als einmal beteuert. Ist das so? Und wenn ja: in welchem Zustand? Außerdem: Wer braucht das überhaupt und was heißt das eigentlich?
Ein stärkeres Europa wäre gut

Es sieht jedenfalls nicht so aus, als wolle Europa nach dem Machtwechsel in Washington der US-Agenda so fröhlich folgen, wie die vielen freundlichen Reaktionen auf Bidens warme Worte glauben machen. Zumal ein wenig Skepsis durchaus verständlich ist, wenn Außenminister Blinken ausformuliert, das Handeln der Vereinigten Staaten in der Welt müsse sich vor allem daran messen lassen, was es für amerikanische Arbeiter und deren Familien bedeute. Klingt sehr nach Trump und dürfte viele europäische Politiker daran erinnern, dass America first eben nicht dessen Erfindung war, sondern Ausdruck einer gesellschaftlichen Entfremdung von der Globalisierung, der sich auch sein Nachfolger stellen muss.
Europa muß sich mehr auf sich selbst verlassen können.
Auf die Freundschaft des nächsten Präsidenten können wir uns nicht mehr verlassen. Sich stattdessen leichtfertig an China oder Russland zu halten, ist allerdings keine vernünftige Alternative. Ein stärkeres Europa dagegen in jedem Fall ein Segen.

https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... nd/seite-2
Die Welt verändert sich. Fest steht aus europäischer Sicht heißt es eine selbstbewußtere Rolle zu spielen. Die USA müssen ihre Bündnispolitik dynamischer entwerfen. Mehr Diplomatie der Biden-Administration heißt nicht gleich freundlicher oder netter (siehe Kriegsanweisung für Impfstoffe in den USA - USA first), es ist vielmehr ein Zeichen, daß die USA darauf angewiesen sind.
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Re: Isolation oder Bewahrung der globalen US-Stellung? Die Protokolle von Greenwich

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Was darf man erwarten von der Biden-Administration?
Rückkehr der US-Falken: Das Netzwerk von Joe Biden

Klar, gegenüber Donald Trump wirkt Joe Biden wie eine demokratische Lichtgestalt. Dabei gerät schnell in Vergessenheit, welche Politik der nächste US-Präsident jahrzehntelang vertreten hat und wofür er vor allem außenpolitisch steht. Viele, die ihm da heute noch zujubeln, könnten morgen schon schwer ernüchtert sein, wenn ihnen klar wird, mit wem wir es da in den nächsten vier Jahren zu tun haben werden. Nikolaus Steiner, Frank Konopatzki und Borhan Akid haben sich mal genauer angeschaut, an wessen Seite Joe Biden in den letzten Jahrzehnten Politik gemacht hat und wer ihm da heute immer noch beratend zur Seite steht.“(...) Weiter im Text
Wer ist dieser Blinken?
Blinken ist der engste außenpolitische Berater von Joe Biden. Er war stellvertretender Nationaler Sicherheitsberater unter Obama und befürwortete zum Beispiel die US-Unterstützung für die saudische Intervention im Jemen, einem Krieg, den die UN als größte humanitäre Krise unserer Zeit bezeichneten. Die Kunden von Blinkens Beratungsfirma sind geheim, aber es gibt offenbar enge Kontakte zur Rüstungsindustrie.
Es ist völlig klar, dass Bidens engster Beraterkreis – egal ob Nicholas Burns oder andere ehemalige Obama-Mitarbeiter wie Michèle Flournoy – enge Verbindungen zur Rüstungsindustrie haben. Sie beraten die Rüstungsindustrie oder sie haben Funktionen in Denkfabriken und anderen Einrichtungen, die von der Rüstungsindustrie unterstützt werden. Und wenn man sich anschaut, wie diese engsten Berater von Joe Biden über nationale Sicherheit sprechen – sehr aggressiv, sehr militaristisch – und damit eine Politik unterstützen, die der Rüstungsindustrie zugutekommt, dann wirft das schon Fragen bezüglich eines Interessenkonflikts dieser Leute auf.”

Joe Biden – jahrzehntelang prägte er maßgeblich die US-Außenpolitik, befürwortete einen völkerrechtswidrigen Krieg im Irak, der auf Lügen basierte. Forcierte als US-Vizepräsident einen weltweiten Drohnenkrieg, und umgibt sich mit Beratern, die offenbar auch die Interessen der Rüstungsindustrie im Blick haben. Wird die US-Außenpolitik mit ihm als Präsident einen Neustart erleben? Oder ist es doch nur eine Rückkehr zu den Ideen aus vergangenen Zeiten?

Georg Restle: „Und noch ein Wort zu Donald Trump, der von seinen Anhängern ja gerne als Friedenspräsident gepriesen wird, weil er angeblich keine neuen Kriege angezettelt hätte. Die ignorieren dann allerdings, dass Trump die tödlichen Drohnenkriege sogar ausgeweitet hat und milliardenschwere Rüstungsdeals mit Saudi Arabien abschloss, das mit US-Waffen im Jemen einen grausamen Krieg gegen die Zivilbevölkerung führt. Wer das alles für friedlich hält, hat einen eigenartigen Begriff von Frieden.“

https://www1.wdr.de/daserste/monitor/se ... n-112.html
Jetzt geht es erstmal gegen Deutschland/Europa. Die Energieversorgung und Sicherheitspolitik soll in den USA gemacht werden. Nirgendwo sonst. Man muß nicht in Asien oder woanders sitzen um eines schurkischen Verhaltens aus den USA bezichtigt zu werden. Und Sanktionen abzubekommen.

Scheinbar weiß man in den USA viel besser, was gut für Deutschland und Europa ist. Notfalls wird man mit Sanktionen dies Deutschland beibringen müssen, wie die USA viele andere sanktionieren. Berlin kann sich schon mal bei den anderen Staaten, die noch schwerer sanktioniert sind informieren, wie man damit umgehen kann. ;)
US-Regierung droht mit neuen Sanktionen wegen Nord Stream 2

https://www.stimme.de/deutschland-welt/ ... 70,4463084
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