Vor allem muß man die Mobilitätskosten berücksichtigen. Und das kriegen viele Menschen in Deutschland nicht hin. Da weiß ich noch, wie mir jemand mit stolzer Heldenbrust sagte, daß er ein ausgebuffter Fuchs sei, da er (mit Frau und Kind) nun in Schleswig-Holstein ein Haus kaufen möchte und der Quadratmeter dort fast die Hälfte von einem vergleichbaren Haus (Größe, soziales Umfeld, etc.) in Hamburg kostet. Mit der Bank sei auch alles so geklärt und die Zinsen ja so schön günstig derzeit. Als ich ihn fragte, wie die Tilgungsrate denn aussieht, konnte er es mir nicht beantworten, da er monatlich nun nur die Zinskosten einkalkuliert hatte. Rücklagen für Reparaturen hatte er natürlich auch nicht auf dem Schirm, obwohl man normalerweise als Faustregel mit etwa 1% des Kaufpreises pro Jahr rechnet. Da kommt was über die Jahrzehnte jedenfalls zusammen.
Wie auch immer, Mobilitätskosten. In Hamburg, wo sie vorher lebten, hatten sie zusammen ein Auto, das nur für Einkäufe benutzt wurde. Zur Arbeit ging's mit dem Fahrrad oder, je nach Wetter, mit der U-Bahn. Das Kind konnte zu Fuß zur Schule gehen und kleinere Einkäufe machte man auch zu Fuß oder per Rad im Viertel, genau wie Restaurants besuchen oder ins Fitneßcenter zu gehen. Nun haben sie zwei Autos, die jeden Tag benutzt werden. Er fährt rund 100km am Tag. Was ihm ein Kilometer kostet, wenn man neben Sprit auch Versicherung, Steuern, Anschaffung, Reparaturen etc. mit einberechnet? Weiß er nicht so genau. Wie viel seine Frau nun ausgibt, weil sie für quasi alles das Auto benutzt, ob Einkaufen, Freunde treffen, zum Sport fahren, Kind zur Schule bringen, ...? Darüber hat man sich keine Gedanken gemacht. Ob man für Mobilität der dreiköpfigen Familie 200 oder 800 Euro ausgibt, was heißt das nach 20 Jahren schon? Ups, fast 150.000 Euro Unterschied.
Der Zeitaufwand (langer Arbeitsweg, Taxiunternehmen Mama im Dauerbetrieb, ...) kommt natürlich noch hinzu. Mich wundert es immer wieder, mit was für Leuten Banken Geschäfte machen.
Aber nun gut, da wäre das Thema auch eher "Umland", nicht "Ländlicher Raum". Bis nach Dithmarschen sind sie ja nicht gezogen. Im Umland von Großstädten ist mit einem Preisverfall des Bodens jedenfalls nicht zu rechnen, weshalb es eine attraktive Wertanlage ist. Anklams Umland eher nicht.
Bei den Kosten und den Problemen bin ich mir noch nicht ganz einig..... Vergleicht man Hamburg mit Mc Pomm. (Ungefähr gleiche Bevölkerungszahl) ...Hamburg braucht zB, mehr Polizei als ganz Mc Pomm.... Aldi hat ungefähr die gleiche Anzahl Häuser - aber mehr Kosten durch die Umherfahrerei im Mc P.
Nicht vergessen, daß administrative Grenzen keine unüberwindbaren Mauern sind. Die ganzen Tagesgäste, Pendler etc. machen auch Arbeit, auch wenn sie ihren Wohnsitz im Speckgürtel haben. Da müßtest Du schon Agglomerationen vergleichen, um festzustellen, daß die Unterschiede gegen Null gehen.