Mehr Abriss wagen?

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jack000
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Mehr Abriss wagen?

Beitrag von jack000 »

Was Architektur angeht, sind wir verzagt, verehren das Alte, misstrauen dem Neuen. Dabei sind unsere Städte voller hässlicher alter Gebäude. Zehn Beispiele: Alan Posener fordert: mehr abreißen!
http://www.welt.de/finanzen/immobilien/ ... wagen.html

Soll mehr abgerissen werden? Ich meine ja, denn Städte sind voll mit Gebäuden (Bausünden der 60er) die keiner vermissen würde wenn sie weg wären.
Das Problem allerdings ist, dass man den Architekten auf die Finger schauen muss damit sie keinen weiteren Unsinn anstellen.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Thomas I
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von Thomas I »

jack000 » Do 11. Jul 2013, 11:08 hat geschrieben: http://www.welt.de/finanzen/immobilien/ ... wagen.html

Soll mehr abgerissen werden? Ich meine ja, denn Städte sind voll mit Gebäuden (Bausünden der 60er) die keiner vermissen würde wenn sie weg wären.
Das Problem allerdings ist, dass man den Architekten auf die Finger schauen muss damit sie keinen weiteren Unsinn anstellen.
Ich wäre auch für mehr Abriss. Ist oft auch wirtschaftlicher als Sanierung oder zumindest nicht teurer.
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Cat with a whip
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von Cat with a whip »

Einfach mal wieder einen starken Mann wählen und auf die RAF warten.
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von Sri Aurobindo »

Wir bauen auf und reißen nieder, haben wir Arbeit immer wieder! (DDR-Handwerkerspruch)
http://www.myheimat.de/oschersleben-bod ... 74884.html
:thumbup:
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Cat with a whip
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von Cat with a whip »

Obwohl, das wäre ja eine Meldung für gleich 3 Jack000-Agenten-Threads.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/sanie ... -1.1718582

Helmpflicht für Fußgänger, Abrissbirne und marode Infrastruktur bröckelt.
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John Galt
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von John Galt »

jack000 » Do 11. Jul 2013, 11:08 hat geschrieben: http://www.welt.de/finanzen/immobilien/ ... wagen.html

Soll mehr abgerissen werden? Ich meine ja, denn Städte sind voll mit Gebäuden (Bausünden der 60er) die keiner vermissen würde wenn sie weg wären.
Das Problem allerdings ist, dass man den Architekten auf die Finger schauen muss damit sie keinen weiteren Unsinn anstellen.
Ist es gerechtfertigt, wenn Städte Hausbesitzern mal einfach so ne halbe Million für den Abriß eines Gebäudes in die Hand drücken, weil das Gebäude nicht mehr ins Stadtbild passt?
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Thomas I
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von Thomas I »

John Galt » Do 11. Jul 2013, 15:55 hat geschrieben:
Ist es gerechtfertigt, wenn Städte Hausbesitzern mal einfach so ne halbe Million für den Abriß eines Gebäudes in die Hand drücken, weil das Gebäude nicht mehr ins Stadtbild passt?
Unter Umständen kann das gerechtfertigt sein. Wenn man dadurch z.B. einen Stadteil besser vermarkten kann, mehr Besucher und/oder neue steuerzahlende Einwohner kommen - warum nicht?
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John Galt
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von John Galt »

Thomas I » Do 11. Jul 2013, 15:57 hat geschrieben:
Unter Umständen kann das gerechtfertigt sein. Wenn man dadurch z.B. einen Stadteil besser vermarkten kann, mehr Besucher und/oder neue steuerzahlende Einwohner kommen - warum nicht?
Man hat ja sonst keine Probleme, nicht wahr?
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frems
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von frems »

John Galt » Do 11. Jul 2013, 16:55 hat geschrieben:
Ist es gerechtfertigt, wenn Städte Hausbesitzern mal einfach so ne halbe Million für den Abriß eines Gebäudes in die Hand drücken, weil das Gebäude nicht mehr ins Stadtbild passt?
Kommt drauf an, was da abgerissen. Über Geschmack läßt sich streiten. Viele Bauten, die man einst abreißen wollte, sind heute sehr nachgefragt. Daher wäre ich da immer vorsichtig. Anders ist es mit Großwohnsiedlungen in schrumpfenden Städten, die kaum noch Einwohner haben. Die kannst Du einreißen und hast die Ausgaben dafür schnell wieder drin. Und viele "Bausünden" sind ja auch öffentliche Gebäude, die beim Abriß schon zerbrökeln und eine als schlecht empfundene Architektur eher die Entscheidung erleichtert, das Ding abzureißen statt teuer zu sanieren und unter Denkmalschutz zu stellen. Immer wieder so eine Einzelfallsache. :|
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Thomas I
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von Thomas I »

John Galt » Do 11. Jul 2013, 16:01 hat geschrieben:
Man hat ja sonst keine Probleme, nicht wahr?
Mehr steuerzahlende Einwohner und/oder mehr Geld ausgebende Besucher können doch die 500.000 EUR rasch wieder in die Stadtkasse reinbringen.
Es kann also eine - wenn auch um Ecken - gewinnbringende Investition sein.
jihad

Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von jihad »

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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von John Galt »

Thomas I » Do 11. Jul 2013, 17:30 hat geschrieben:
Mehr steuerzahlende Einwohner und/oder mehr Geld ausgebende Besucher können doch die 500.000 EUR rasch wieder in die Stadtkasse reinbringen.
Es kann also eine - wenn auch um Ecken - gewinnbringende Investition sein.
Da sich an der Grundsteuer theoretisch nicht viel ändert, bleibt der Stadt eigentlich nur übrig, die Kohle über Einkommen-/Umsatzsteuer/Gewerbesteuer reinzubekommen.

Grobe Zahlen:
Umsatzsteuer 2,2% bleibt hängen, wobei die Gemeinden das noch umverteilen.
Einkommensteuer 15% landet bei den Gemeinden
Gewerbesteuer 100% bei den Gemeinden, etwa 15% vom Gewinn.

Um die rund 500.000 Euro reinzuholen braucht man also nur einen Umsatzschub von 25 Millionen Euro oder 3,3 Millionen höhere Einkommensteuereinnahmen oder einen zusätzlichen Gewerbeertrag von 3,3 Millionen Euro, allein durch die Schönheitsmaßnahmen.

Vielleicht hast du ein paar Tipps wie ich solche Summen durch verschönern eines Gebäudes erreichen kann. Leider können die Kommunalhonks nicht rechnen, deshalb ist es praktisch, wenn man seine Kumpels im Golfclub hat, die einem die Abrißkosten aus der Steuerzahlerkasse bezahlen.
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von Thomas I »

John Galt » Do 11. Jul 2013, 18:08 hat geschrieben:
Da sich an der Grundsteuer theoretisch nicht viel ändert, bleibt der Stadt eigentlich nur übrig, die Kohle über Einkommen-/Umsatzsteuer/Gewerbesteuer reinzubekommen.

Grobe Zahlen:
Umsatzsteuer 2,2% bleibt hängen, wobei die Gemeinden das noch umverteilen.
Einkommensteuer 15% landet bei den Gemeinden
Gewerbesteuer 100% bei den Gemeinden, etwa 15% vom Gewinn.

Um die rund 500.000 Euro reinzuholen braucht man also nur einen Umsatzschub von 25 Millionen Euro oder 3,3 Millionen höhere Einkommensteuereinnahmen oder einen zusätzlichen Gewerbeertrag von 3,3 Millionen Euro, allein durch die Schönheitsmaßnahmen.

Vielleicht hast du ein paar Tipps wie ich solche Summen durch verschönern eines Gebäudes erreichen kann. Leider können die Kommunalhonks nicht rechnen, deshalb ist es praktisch, wenn man seine Kumpels im Golfclub hat, die einem die Abrißkosten aus der Steuerzahlerkasse bezahlen.
Die neuen Einwohner zahlen ggf. mehr Einkommenssteuer UND kondsumieren auch noch in der Stadt wodurch mehr USt. anfällt und ggf. auch höhere Gewerbesteuern beim davon profitierenden Gewerbe. Dazu zählen (bei grösseren Städten bedeutsam) durchaus auch zusätzliche Einwohnerm im Finanzausgleich. Da bringt ein Einwohner manchmal 1000 EUR und mehr (Dass die Stadt Mannheim laut Census nur 295.000 Einwohner statt 315.000 Einwohner hat wird sie jährlich gut 21 Mio EUR kosten)
Mal abgesehen davon, dass Abriss und Verschönerung ja auch zu Umsatz und Einnahmen beim örtlichen (Bau)Gewerbe führen.
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von jack000 »

John Galt » Do 11. Jul 2013, 16:55 hat geschrieben:
Ist es gerechtfertigt, wenn Städte Hausbesitzern mal einfach so ne halbe Million für den Abriß eines Gebäudes in die Hand drücken, weil das Gebäude nicht mehr ins Stadtbild passt?
Es geht doch nicht im private Hausbesitzer, es geht um die Zentren der Städte. Beispiel Stuttgart:

(Schau dir das Abbruchvideo bis zum Ende an, erst dann geht hervor wie groß die Fläche wirklich ist.)
Alles was vorher da war wird niemals irgendjemand vermissen.

Aber um auf das Finanzielle zurückzukommen: Es ist wohl kaum anzunehmen, dass die Hausbesitzer vom Steuerzahler entschädigt wurden.

Aber das neue was dort entsteht kann sich doch wirklich sehen lassen.
Zuletzt geändert von jack000 am Do 11. Jul 2013, 23:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von jack000 »

doppelt
Zuletzt geändert von jack000 am Do 11. Jul 2013, 23:19, insgesamt 1-mal geändert.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von drohne »

ich bin auch fuer mehr abriss.

in anderen laendern zahlen kleinstaedte oft millionen fuer abriss ganzer stadtteile um neue projekte zu entwickeln die mehr potenzial haben. meist geht die rechnung auf und die bevoelkerung ist zufrieden.
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Joker
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von Joker »

jihad » Do 11. Jul 2013, 18:35 hat geschrieben: Bauarbeiter stirb, du machst die Stadt kaputt.
Bauarbeiter stirb, erstick im eigenen Schutt!
Bei Typen wie dir steigt man einfach nicht dahinter was zum Teufel in deiner hohlen Birne eigentlich so vorgeht.
Zuletzt geändert von Joker am Mo 15. Jul 2013, 20:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von Joker »

drohne » Mo 15. Jul 2013, 19:55 hat geschrieben:ich bin auch fuer mehr abriss.

in anderen laendern zahlen kleinstaedte oft millionen fuer abriss ganzer stadtteile um neue projekte zu entwickeln die mehr potenzial haben. meist geht die rechnung auf und die bevoelkerung ist zufrieden.
Weil in bester Lage in einer Deutschen Metropole mal eine Mauer und ein Minenfeld war streiken gegen den Abriss der Reste die welche bis heute dieses monströse Bauwerk verteidigen und deren Ideologie das erst ermöglichte.

Das kapier mal wer will.
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von drohne »

Joker » Mo 15. Jul 2013, 19:08 hat geschrieben: Weil in bester Lage in einer Deutschen Metropole mal eine Mauer und ein Minenfeld war streiken gegen den Abriss der Reste die welche bis heute dieses monströse Bauwerk verteidigen und deren Ideologie das erst ermöglichte.

Das kapier mal wer will.

nix spricht gegen den erhalt historischer baudenkmaeler. ich glaube darum geht es nicht einmal.
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von Joker »

drohne » Mo 15. Jul 2013, 20:18 hat geschrieben:

nix spricht gegen den erhalt historischer baudenkmaeler. ich glaube darum geht es nicht einmal.
Das ist ein hässlicher Betonbrocken und kein Historisches Baudenkmal.
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von drohne »


Das ist ein hässlicher Betonbrocken und kein Historisches Baudenkmal.

ist wie kunst.... der eine kann was damit anfangen und der andere nicht. uebrigens geht es hier nicht im einzelnen um die berliner mauer sondern um generellen abriss von unnoetigen und unwirtschaftlichen gebaeuden.
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frems
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Re: Mehr Abriss wagen?

Beitrag von frems »

drohne » Mo 15. Jul 2013, 19:55 hat geschrieben:ich bin auch fuer mehr abriss.

in anderen laendern zahlen kleinstaedte oft millionen fuer abriss ganzer stadtteile um neue projekte zu entwickeln die mehr potenzial haben. meist geht die rechnung auf und die bevoelkerung ist zufrieden.
In Deutschland doch auch. Das BMVBS hat mehrere Jahre den Stadtumbau gefördert und gleichzeitig hierzu geforscht -- mit positivem Ausgang. Einfach mal "ExWoSt" bei Google für Projekte in den alten Ländern eingeben.

Nachtrag: Hier gibt es die Broschüre mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse -> http://www.stadtumbauwest.de/konzept/Broschuere2008.pdf

Wobei man berücksichtigen muß, daß es dabei nicht nur um die Entwicklung neuer Projekte handelte, sondern auch um die Kostenreduzierung und Erhöhung des Lebensstandards.

Im Osten gibt's da auch einige Beispiele, z.B. in Wismar. Da hat man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen, indem man Plattenbausiedlungen am Stadtrand abriß und das Wohnen in der Innenstadt förderte. Das hat natürlich auch erstmal einen Haufen Asche gekostet, sowohl der Abriß, als auch die notwendige Sanierung in der Innenstadt.

Ergebnis:

-> Weniger Verkehrsaufkommen durch kürzere Wege (viele PKW-Fahrten wurden durch Fußgänge ersetzt)
-> Niedrigere (technische) Infrastrukturkosten, z.B. für Wasser, Fernwärme und ÖPNV-Anschluß, da die Einwohner weniger räumlich zerstreut sind
-> Niedrigere Energiekosten, da nicht nur sanierte, sondern auch Gründerzeitbauten bessere U-Werte als Plattenbauten aufweisen
-> Effizientere Nutzung von sozialen Einrichtung bzw. Wegfall von Doppelstrukturen, z.B. bei Schulen, Kitas
-> Attraktiveres, urbanes Wohngefühl, das auch neue Bewohner (ob Studenten oder Rentner) anlockte
-> Aufwertung der historischen Altstadt und steigende Touristenzahlen

Ist natürlich schwierig, all diese Kosten bequem in eine Rechnung zu packen wie die Kosten des Abrisses. Aber insgesamt sind die Einwohner mit der Stadtentwicklung ausgesprochen zufrieden und leben (wieder) gerne in ihrer Stadt, die für sie vorher oft nur ein verstopftes Zentrum war, wo man mit dem Auto kaum vorankam, abends tote Hose herrschte und man nur der Arbeit wegen mal hinfuhr.

Aber richtig, häufig bietet ein solcher Abriß auch die Möglichkeit, neue Projekte zu entwickeln, ob für die Energieproduktion, ob für Gewerbeplanung oder einfach nur für die Naherholung.
Zuletzt geändert von frems am Fr 19. Jul 2013, 03:05, insgesamt 3-mal geändert.
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