Islamistischer Terror in Afrika

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Tom Bombadil
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Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von Tom Bombadil »

Der neueste Brennpunkt: Mosambik.

Selbsternannte Gotteskrieger terrorisieren eine Provinz in Mosambik, brennen ganze Dörfer nieder. Sie berufen sich auf die "IS"-Miliz. Die Armee scheint hilflos, Nachbarstaaten werden unruhig.
https://www.tagesschau.de/ausland/mosam ... b-101.html

Kann, muss Europa eingreifen? Und womit? Oder ist das Sache der Rotchinesen, die ja dort wirtschaftlich involviert sind?
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Re: Islamistischer Terror in Mosambik

Beitrag von Skeptiker »

Seit wann interveniert China außerhalb seiner Region? Jedenfalls militärisch sehe ich da nichts kommen.

Es ist einfach traurig. Diese Ideologie wird noch so viel Leid schaffen.
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Re: Islamistischer Terror in Mosambik

Beitrag von streicher »

Es wäre eigentlich die Aufgabe der Afrikanischen Union. Deren Standby-Armee müsste eingreifen. Ich habe schon lange nicht mehr mitverfolgt, inwieweit sie einsetzbar ist...
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Re: Islamistischer Terror in Mosambik

Beitrag von Keinen_Faschismus! »

streicher hat geschrieben:(01 Nov 2020, 15:22)
Es wäre eigentlich die Aufgabe der Afrikanischen Union. Deren Standby-Armee müsste eingreifen. Ich habe schon lange nicht mehr mitverfolgt, inwieweit sie einsetzbar ist...
War bei der AU nicht Gaddhafi sehr engagiert?
Von dem hat man auch schon lange nichts mehr gehört.
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Tom Bombadil
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Re: Islamistischer Terror in Mosambik

Beitrag von Tom Bombadil »

streicher hat geschrieben:(01 Nov 2020, 15:22)

Ich habe schon lange nicht mehr mitverfolgt, inwieweit sie einsetzbar ist...
Ich kann dazu auch nicht viel finden. Ich denke mal, da ist auch noch viel Wunschdenken dabei, von einer soliden Finanzierung nicht zu sprechen, dazu brauchen die Staaten Afrikas das Geld auch an anderer Stelle. Ich meine ja immer noch, dass das die Aufgabe der VR China ist, die wollen sich in Afrika ausbreiten, also sollen sie auch für Sicherheit sorgen.
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Re: Islamistischer Terror in Mosambik

Beitrag von Skeptiker »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(01 Nov 2020, 18:53)

War bei der AU nicht Gaddhafi sehr engagiert?
Von dem hat man auch schon lange nichts mehr gehört.
Dann ruf ihn doch mal an. Mal schauen wer abnimmt. :rolleyes:
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Re: Islamistischer Terror in Mosambik

Beitrag von streicher »

Keinen_Faschismus! hat geschrieben:(01 Nov 2020, 18:53)

War bei der AU nicht Gaddhafi sehr engagiert?
Von dem hat man auch schon lange nichts mehr gehört.
Lang her. Seitdem ist viel geschehen in Afrika. Sicher: er wollte dereinst die erste Geige in der AU spielen.
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Re: Islamistischer Terror in Mosambik

Beitrag von Tom Bombadil »

Boko-Haram-Terror in Nigeria: Islamisten ermorden 43 Bauern
https://www.n-tv.de/politik/Islamisten- ... 01014.html

In Mosambik kehrt auch keine Ruhe ein, im Gegenteil:

Islamismus in Afrika: Gewalt in Mosambik eskaliert
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... suedafrika

Dschidadisten verwüsten eine katholische Missionsstation und enthaupten eine Jesusfigur:
https://www.vaticannews.va/de/welt/news ... t-kin.html
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von Tom Bombadil »

Boko Haram entführt mal wieder Kinder: https://www.n-tv.de/panorama/Nigeria-Bo ... 36759.html
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von streicher »

Tom Bombadil hat geschrieben:(15 Dec 2020, 13:35)

Boko Haram entführt mal wieder Kinder: https://www.n-tv.de/panorama/Nigeria-Bo ... 36759.html
Unglaublich niederträchtig. Islamistisch - wie rechtfertigen sie eigentlich eine solche Aktion vor dem eigenen Buch?
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von Troh.Klaus »

streicher hat geschrieben:(23 Dec 2020, 08:22)
Unglaublich niederträchtig. Islamistisch - wie rechtfertigen sie eigentlich eine solche Aktion vor dem eigenen Buch?
Nennt sich "Seelen retten". Wenn man schon die Erwachsenen nicht mehr erreicht, muss man wenigstens die Kinder zum rechten Glauben führen.
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von streicher »

Die FAZ hat zu dem zunehmenden Einfluss terroristischer Gruppierungen in der Sahel-Zone einen Artikel verfasst.
Warum sich immer mehr Menschen Boko Haram anschließen
Daraus:
Für den Terrorismusfachmann Yan St-Pierre ist dieser Übergriff ein klarer Beleg dafür, dass sich die Sicherheitslage im Nordosten Nigerias – dem Hauptoperationsgebiet Boko Harams – zunehmend verschlechtert. Eine der beiden Fraktionen der Terrororganisation, die sich 2015 dem „Islamischen Staat“ (IS) anschloss und sich „Islamic State West Africa Province“ (Iswap) nennt, kontrolliere im Bundesstaat Borno mittlerweile große Gebiete um die Provinzhauptstadt Maiduguri. „Sie bauen Schulen oder haben Einfluss auf Curricula. Und sie haben ein sehr starkes Wirtschaftssystem entwickelt, ein Monopol auf den Fischfang und -verkauf und auf Kohle“, sagt St-Pierre.
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von Cobra9 »

streicher hat geschrieben:(23 Dec 2020, 08:22)

Unglaublich niederträchtig. Islamistisch - wie rechtfertigen sie eigentlich eine solche Aktion vor dem eigenen Buch?
Tja das ist nicht zu rechtfertigen eigentlich. Aber Religion missbrauchen ist ja nicht neu
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von streicher »

Cobra9 hat geschrieben:(05 Jan 2021, 10:42)

Tja das ist nicht zu rechtfertigen eigentlich. Aber Religion missbrauchen ist ja nicht neu
Und das geht insbesondere dadurch, dass man Verse eines Buches hervorhebt, vielleicht sogar aus dem Zusammenhang reißt, und andere bewusst unter den Tisch fallen lässt.
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von Cobra9 »

streicher hat geschrieben:(05 Jan 2021, 13:17)

Und das geht insbesondere dadurch, dass man Verse eines Buches hervorhebt, vielleicht sogar aus dem Zusammenhang reißt, und andere bewusst unter den Tisch fallen lässt.

Sehr treffend formuliert.
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von streicher »

In Mosambik sind die Entwicklungen erschreckend.
Im ostafrikanischen Mosambik nehmen islamistische Rebellen große Teile einer Provinz ein, an deren Küste riesige Offshore-Gasfelder liegen. Mit unfassbar grausamen Angriffen vertreiben sie die Bevölkerung und internationale Investoren.

"Das geht nicht! So kann es nicht weiter gehen", sagt der UNHCR-Chef für das südliche Afrika, Valentin Tapsoba. "Die internationale Gemeinschaft kann die Lage in Cabo Delgado nicht mehr ignorieren." Der Südafrikaner wirkt aufgebracht. "Ich habe so etwas Schlimmes noch nie gesehen.
Enthauptungen, Gewalt, Flucht
In Mosambik entsteht ein IS-Kalifat

Der Aufruf ist klar:
"Die internationale Gemeinschaft muss die Regierung von Mosambik bei der Wiederherstellung der Sicherheit in Cabo Delgado unterstützen", fordert Alessandra Casazza, Beraterin für das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen. Auch WFP-Regionalchefin Castro sieht dringenden Handlungsbedarf: "Wir müssen Hilfe aufstocken." Denn ohne Geld von der internationalen Gemeinschaft und ohne den Willen der mosambikanischen Regierung, den Konflikt anzugehen, stehen die Menschen in Cabo Delgado allein da.
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von Tom Bombadil »

Mosambik ist rotchinesisches Einflußgebiet, die müssen sich darum kümmern.
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von streicher »

Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Jan 2021, 13:40)

Mosambik ist rotchinesisches Einflußgebiet, die müssen sich darum kümmern.
Die darf sich mal um Frieden in Afrika bemühen.

Eigentlich wäre es auch Aufgabe der AU. Die hat nämlich eine The African Standby Force (ASF). Die Situation in Mosambik ist eindeutig.
The Constitutive Act gives the AU the right to intervene in a Member State in grave circumstances, namely war crimes, genocide and crimes against humanity.
A propos VR China: In DER ZEIT war mal zu lesen, dass, kurz bevor der Völkermord in Ruanda begann, eine Machetenlieferung aus der VR in Ruanda angekommen sein soll.
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von Cobra9 »

streicher hat geschrieben:(24 Jan 2021, 14:49)

Die darf sich mal um Frieden in Afrika bemühen.

Eigentlich wäre es auch Aufgabe der AU. Die hat nämlich eine The African Standby Force (ASF). Die Situation in Mosambik ist eindeutig.

A propos VR China: In DER ZEIT war mal zu lesen, dass, kurz bevor der Völkermord in Ruanda begann, eine Machetenlieferung aus der VR in Ruanda angekommen sein soll.

Aber dazu müsste Einigkeit bestehen. China wird nicht viel machen und Mosambik is relativ im Stich gelassen.
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von streicher »

Cobra9 hat geschrieben:(24 Jan 2021, 22:21)

Aber dazu müsste Einigkeit bestehen. China wird nicht viel machen und Mosambik is relativ im Stich gelassen.
Und Entschlossenheit fehlt. Wie groß ihre Kapazitäten sind, also von der Standby-Force, müsste man mal recherchieren. Ich wüsste jetzt auch von keiner Krisensituation, wo die AU mit Hilfe ihrer Kapazitäten schon aufgeräumt hätte oder die Situation in den Griff bekommen hätte. Aber vielleicht tut man ihr damit Unrecht. In Afrika gibt es ja auch sehr viele Baustellen.
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von Cobra9 »

streicher hat geschrieben:(25 Jan 2021, 19:52)

Und Entschlossenheit fehlt. Wie groß ihre Kapazitäten sind, also von der Standby-Force, müsste man mal recherchieren. Ich wüsste jetzt auch von keiner Krisensituation, wo die AU mit Hilfe ihrer Kapazitäten schon aufgeräumt hätte oder die Situation in den Griff bekommen hätte. Aber vielleicht tut man ihr damit Unrecht. In Afrika gibt es ja auch sehr viele Baustellen.
Manpower ist nicht das eigentliche Problem.
Die kann man erhöhen. Hauptprobleme sind

-fehlende Zusammenarbeit der Staaten

Zuviel Interessen der Einzelstaaten gehen vor Zusammenarbeit inklusive Rivalität heute oft noch. Dann Kompetenz Gerangel ect.

Eine klare Konzeption, Konzentration übergreifend wäre nötig und viel mehr.

- Soldaten, Offiziere sind oft schlecht ausgebildet und die Streitkräfte schlecht ausgestattet.

Es fehlt teilweise an grundsätzlichen Strukturen



Eine radikale Reform insgesamt wäre im Anti Terrorkampf wichtig. Es gibt Bemühungen einzelner Staaten, Organisationen die positive Ansätze haben.

Aber das ist zuwenig
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von streicher »

Cobra9 hat geschrieben:(25 Jan 2021, 21:48)

Manpower ist nicht das eigentliche Problem.
Die kann man erhöhen. Hauptprobleme sind

-fehlende Zusammenarbeit der Staaten

Zuviel Interessen der Einzelstaaten gehen vor Zusammenarbeit inklusive Rivalität heute oft noch. Dann Kompetenz Gerangel ect.

Eine klare Konzeption, Konzentration übergreifend wäre nötig und viel mehr.

- Soldaten, Offiziere sind oft schlecht ausgebildet und die Streitkräfte schlecht ausgestattet.

Es fehlt teilweise an grundsätzlichen Strukturen



Eine radikale Reform insgesamt wäre im Anti Terrorkampf wichtig. Es gibt Bemühungen einzelner Staaten, Organisationen die positive Ansätze haben.

Aber das ist zuwenig
Ja, es eskaliert immer wieder. Und Afrika wird das Image nicht los, dass es seine eigenen Probleme nicht in den Griff bekommen kann (afrikanische Lösungen für afrikanische Probleme), sondern das notfalls die großen Player von Außen in Afrika operieren, aber in erster Linie aus Eigeninteresse.

Die AU ist zwar eine kontinentweite Union, aber die zahlreichen kleineren regionalen Bündnisse spielen ihr auch nicht immer in die Hände. Und manch afrikanische Truppe hat in internationaler Mission oder Operation vor Ort schlimmen Schaden angerichtet, oder anders gesagt, Verbrechen begangen, die eigentlich gestoppt werden sollten. So muss dort in internationalen Operationen darauf geachtet werden, dass in den entsandten Truppen nicht Soldaten aus Feindesland auf Mission sein sollten.

Das Institute for Security Studies schreibt es: Terrorism in Mozambique needs African solutions. Interessant, oder?

Und Mosambik?
->
The lack of a concrete plan is symptomatic of Mozambique’s resistance to any kind of external support that may lead to multilateral foreign intervention in the country. But the January meeting is a sign that Mozambique may at last be willing to discuss regional support.

SADC is faced with a conundrum. On the one hand, it must respond to the unfolding humanitarian catastrophe in Mozambique, which it condemns as terrorism. On the other, it seeks to protect Mozambique’s sovereignty and won’t intervene unless asked to by the government. Up to now, Mozambique has only requested SADC to provide military supplies.
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von Cobra9 »

streicher hat geschrieben:(26 Jan 2021, 20:13)

Ja, es eskaliert immer wieder. Und Afrika wird das Image nicht los, dass es seine eigenen Probleme nicht in den Griff bekommen kann (afrikanische Lösungen für afrikanische Probleme), sondern das notfalls die großen Player von Außen in Afrika operieren, aber in erster Linie aus Eigeninteresse.

Die AU ist zwar eine kontinentweite Union, aber die zahlreichen kleineren regionalen Bündnisse spielen ihr auch nicht immer in die Hände. Und manch afrikanische Truppe hat in internationaler Mission oder Operation vor Ort schlimmen Schaden angerichtet, oder anders gesagt, Verbrechen begangen, die eigentlich gestoppt werden sollten. So muss dort in internationalen Operationen darauf geachtet werden, dass in den entsandten Truppen nicht Soldaten aus Feindesland auf Mission sein sollten.

Das Institute for Security Studies schreibt es: Terrorism in Mozambique needs African solutions. Interessant, oder?

Und Mosambik?
->

Das ist kompliziert in Afrika und ich geb Dir Recht
Oft sind Regierungen in Afrika zu stolz um sich Hilfe zu holen bzw wollen nicht. Hat verschiedene Gründe. Größtenteils möchte man nicht dumm dastehen oder erwischt werden. Korruption ist eine Krankheit dort.



Grundsätzlich hat man alte Probleme nie gelöst. Es mangelt an Vertrauen in die Regierungen, vor allem in Ländern, die unter den Folgen eines Bürgerkriegs oder laufenden Konflikten& Katastrophen leiden. Die Menschen sind unzufrieden mit der Regierung. Es fehlt an Perspektive.

Nehmen wir die Regierung von Mosambik. Armes Land und eine nicht gerade kluge Regierung oder korrupt.
Beispiel dafür..

Vor einigen Jahren war vor der Küste Mosambiks eines der größten Gasfelder der Erde entdeckt worden. Im Landesinneren hatte man außerdem enorme Edelsteinvorkommen ausgemacht. Die Hoffnungen waren damals groß, dass es in der Region, die zu den ärmsten in Mosambik zählt, endlich aufwärtsgehen würde. Doch die Konzessionen für die Gasförderung und die Edelsteinminen vergab die Regierung in Maputo an ausländische Firmen. Bergarbeiter, die bisher in kleinem Stil Rubine geschürft hatten, wurden vertrieben, Bauern umgesiedelt, unter deren Feldern Edelstein führende Gesteinsschichten liegen.

Mittlerweile legen sagen wir mal Untersuchungen nah das es wegen Korruption so kam. Hätte die Regierung auf den IWF gehört hätte man das in Eigenregie ausgebeutet und mit den Menschen vor Ort in Kooperation gelöst. Natürlich dauert das länger, kostet Geld und Mühe.

Aber sowas entzieht jeder Regierung den Boden und das Vertrauen. Vor allem wenn bekannt wird es wurde geschmiert.


Gleichzeitig passierte in der mehrheitlich muslimischen Provinz dasselbe wie in anderen muslimischen Regionen Afrikas schon viele Jahre zuvor beobachtet worden ist. Prediger, die im Ausland – vorwiegend in Ostafrika – ihre religiöse Ausbildung bekommen hatten, bauten mit Spendengeldern aus dem Ausland neue Moscheen, griffen armen Familien unter die Arme und lehrten die Gläubigen, dass eine Gesellschaft unter der Scharia fairer sei. Sie verdrängten die lokalen Imame und sagten ihnen nach, mit der korrupten Machtelite rund um die seit der Unabhängigkeit 1975 regierende Frelimo-Partei gemeinsame Sache zu machen.

Warnungen und Maßnahmen der Regierung werden dann nicht befolgt, eben weil man ihr nicht traut. Zusätzlich gewinnt Terror an Boden.


Ich habe mal was mir kurz angeschaut. Das ist auch kein Wunder. Das Gebiet, das von dem Schutzmacht-Allerlei gesichert werden soll, ist größer als das Terrain der EU. Zudem sind die Minusma-Blauhelme vor allem mit ihrer eigenen Sicherheit beschäftigt. Gerade bei Corona. Was man bräuchte wären viel mehr Truppen und Hardware sowie Aufklärung. Aber hier spielt man seitens UN, EU Staaten nicht mit.

Der Einsatz kann so aber nicht funktionieren.


Die Afrikanische Union ist ja gut gemeint.Aber Ich seh nicht das viel möglich ist.

Ein dauerhafter Wandel hin zu demokratischer Stabilität wird in vielen Staaten in Afrika verhindert. Durch bewaffnete Konflikte, politische, religiöse und ethnische Spannungen zum Einen.


Dann Grenzstreitigkeiten und instabile staatliche Strukturen gefährdet. Auch Korruption, Kapitalflucht, Staatsverschuldung, Abhängigkeit von globalen Rohstoffmärkten, internationaler Raubbau an natürlichen Rohstoffvorkommen, Abwanderung qualifizierter Fachkräfte und ungerechte Regelungen des Welthandels verlangsamen Fortschritte in den Bereichen Staat, Gesellschaft und Wirtschaft tun ihr übriges.


Darüber hinaus leben ca. 40 Prozent der Bevölkerung ohne ausreichende Wasserversorgung, knapp 70 Prozent ohne angemessene Sanitärversorgung. Von Medizinischen Diensten zu schweigen.


Es fehlt am Backbone um effektiv zu sein. Dazu sind Militär und Sicherheitskräfte nicht gut ausgebildet, ausgerüstet.

Mit diesen Truppen gegen Rebellen schwer. Es gibt einzelne Länder wo neue Ansätze versuchen. Unter anderem weiß Ich das weil mein Arbeitgeber da beteiligt ist und es ist nicht Top Secret.

Gibt verschiedene Möglichkeiten, Ansätze.
In Kenia versucht die Regierung in einigen Gebieten es so dezentral den Menschen zu ermöglichen, aber in kleineren Schritten Dörfer aufzubauen. Wasserversorgung, Abwasser Management, Agrar wird aufgebaut. Dann Schule, Medizinische Versorgung, Infrastruktur inklusive Strom mit neuen Technologien wie Pv. Aber immer nurin kleinen flexiblen Schritten.
Gleichzeitig trainierenwir die Polizei,Armee und Mhmmm Milizen im Dorf. Stellen Kräfte ab die zusätzlich für Sicherheit sorgen aber aus Afrika kommen. Am besten aus dem Land jeweils. Weil Ausländer die teilweise nicht sagen wir ihre Mentalität ablegen können sind manchmal schwierig im Umgang dort.

Um den zivilen Part kümmern sich NGOs oder auch Firmen. Ähnliche Modelle funktionieren in anderen Ländern auch mit Anpassungen. Aber das ist teuer, kkompliziert und komplex. Kostet Zeit. Dann muss man schädliche Einflüsse notfalls entfernen oder den Boden nehmen. Wehe es werden Rohstoffe gefunden. Den Behörden dann klarzustellen ihr müsst der örtlichen Bevölkerung was abgeben, ihren Nutzen in den Vordergrund stellen und die Aufsicht führen plus nicht bestechen lassen ist fordernd. Frustriert oft.

In der Regel kriegt man es einigermaßen hin. Aber nur ein Beispiel.

Du hast Rekruten die eigentlich nicht für das Vaterland gern kämpfen wollen, aber nix besseres machen können. Wenig bis gar keine Schulbildung. Dazu komplizierte Verhältnisse untereinander. Religion, Stämme ect.

Also erstmal Lesen und Basics beibringen. Teamwork Building. Dauert meistens ein Jahr. Natürlich lässt man einfließen schon Waffen Training usw., aber in der Regel braucht man 1,5 Jahre um Soldaten oder Polizisten zu haben die brauchbar sind. Die ihr Hirn benutzen vor allem und ihre Toleranz entwickeln konnten.

Neben der Ungeduld der jeweiligen Regierung ect. musst Du dann noch hinbekommen das die Einheiten zusammen bleiben oder nur wechseln in Einheiten wo das gleiche Training hatten. Ansonsten war die Hälfte für die Katz.

Den Behörden klar zu machen jemand eine Waffe in die Hand zu drücken und losziehen zu lassen ist idiotisch, das ist eine Herausforderung. Nur logisch wer ein bisschen anfangen hat zu Mhmmm Denken, sich zu entwickeln sagt auch mal was Er denkt. Was in den Armeen von Afrika nicht gut ankommt. Oder Regierung.

Es funktioniert im kleinen Kreis was da passiert. Aber es gibt oft Rückschläge.


Afrika muss eine wirtschaftliche Entwicklung hinbekommen mehr Sicherheit , mehr Bildung, mehr Grundlagen wie Wasser, Medizinische Versorgung und das schafft Perspektiven. Aber dazu gehört der Gedanke auch das wir dann teuer bezahlen in Europa auch oder mehr.

Billige Ausbeutung ist dann auch nicht mehr.

Das ist jetzt nur ein Teil der Dinge aus meiner Sicht. Soll bitte auch nicht arrogant gemeint sein wenn ich so was tippe. Aber so ein Chaos wie in Afrika und Komplexität der Strukturen in Problemen war für mich nicht unbedingt am Anfang nachvollziehbar.
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von streicher »

Cobra9 hat geschrieben:(29 Jan 2021, 10:04)
(......................................................)
Das ist jetzt nur ein Teil der Dinge aus meiner Sicht. Soll bitte auch nicht arrogant gemeint sein wenn ich so was tippe. Aber so ein Chaos wie in Afrika und Komplexität der Strukturen in Problemen war für mich nicht unbedingt am Anfang nachvollziehbar.
Wow. Danke für die ausführliche Antwort.

Das scheint eines der Schlüsselprobleme zu sein. Eigentlich sollte der Staat helfen, die Regierung Maßnahmen ergreifen, aber die hat sich selbst schon zu oft vergriffen, dass man ihr nicht mehr traut. Oder wie im Fall Mosambik: sie lehnt zusätzlich explizit Hilfe von Außen ab.
Warnungen und Maßnahmen der Regierung werden dann nicht befolgt, eben weil man ihr nicht traut. Zusätzlich gewinnt Terror an Boden.
So landen also viele in der Gegnerschaft zur Regierung, in verschiedener Form.
Es fehlt an guter Regierungsführung. Die Korruption ist ein Sumpf. Du hast dazu reichlich Beispiele gegeben. Es ist ja auch nicht so, dass man sich dessen zum Beispiel in der AU nicht bewusst wäre. Die NEPAD zum Beispiel soll zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen. Die hatte allerdings auch einen "Peer Review Mechanismus" herausgearbeitet, um gute Regierungsführung zu "zertifizieren". Nur: Welche Ergebnisse erwartet man denn, wenn diejenigen, die beurteilen, Vertreter von Staaten, aus denjenigen Staaten sind, die guter Regierungsführung nicht gerecht werden oder auch nicht gerecht werden wollen. Dann ist alles wieder halbherzig, nicht griffig, führt nicht wirklich zum Ziel. Das Instrument ist da, aber es wird nicht wirklich davon Gebrauch gemacht. Dem eigentlichen Ziel, gute Regierungsführung, kommt man vielerstaats nicht näher. Kurzum: weil das politische Interesse fehlt.

Nochmal zur Standby-Force der AU: eine Sache ist hervorstechend. Sie darf tatsächlich intervenieren. Wenn ich das richtig gelesen habe, braucht sie dafür kein UN-Mandat, nach ihrer eigenen Satzung ist sie legitimiert. Nicht nur das: Das Interventionsrecht ist explizit formuliert, bei den UN fehlt eine entsprechende klare Formulierung. Auf dem Papier also hat die AU ganz scharfe Zähne. In der Praxis wird es mager und schwierig...
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von Cobra9 »

streicher hat geschrieben:(31 Jan 2021, 22:04)

Wow. Danke für die ausführliche Antwort.

Das scheint eines der Schlüsselprobleme zu sein. Eigentlich sollte der Staat helfen, die Regierung Maßnahmen ergreifen, aber die hat sich selbst schon zu oft vergriffen, dass man ihr nicht mehr traut. Oder wie im Fall Mosambik: sie lehnt zusätzlich explizit Hilfe von Außen ab.
Der Fisch stinkt zu oft in den Regierungen und Behörden in Afrika plus genannte Probleme. Wenn Ich ehrlich bin klar sind die Projekte um was zu verbessern eine gut gemeinte Idee und es gibt Erfolge teilweise.

Aber es muss sich grundsätzlich viel verändern.

Es wird immer mühsamer, dieselben optimistischen und pessimistischen Analysen über Afrika zu lesen. Die alten Leiermelodien lautet es geht voran oder es geht nicht voran oder zerstört von X. Regierung, Terroristen, Bewohner ect .

Das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) warnt davor, dass fast die Hälfte aller Arbeitsplätze in Afrika verloren gehen könnte. Auch wegen Corona. Afrika muss viel arbeiten um was zu erreichen. Wie die Produktivitätssteigerung der Landwirtschaft Man muss sich auf die Landwirtschaft und die Produktion von Grundnahrungsmitteln für den Eigenverbrauch konzentrieren.

Leapfrogging ist etwas das Wir beobachten können. Also das Überspringen von Entwicklungsschritten. In unseremJahrhundert schreitet die wissenschaftliche Erkenntnis mit hoher Geschwindigkeit voran, siehe Mobile Payment. Das sogenannte „Leapfrogging“ wirkt sich positiv auf die Armutsbekämpfung aus. Technologie ist jedoch keine Wunderwaffe für sich allein. Länder müssen in Menschen und Institutionen investieren. Dazu gehören auch die Bildung und Forschung.
So landen also viele in der Gegnerschaft zur Regierung, in verschiedener Form.
Es fehlt an guter Regierungsführung. Die Korruption ist ein Sumpf. Du hast dazu reichlich Beispiele gegeben. Es ist ja auch nicht so, dass man sich dessen zum Beispiel in der AU nicht bewusst wäre. Die NEPAD zum Beispiel soll zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen. Die hatte allerdings auch einen "Peer Review Mechanismus" herausgearbeitet, um gute Regierungsführung zu "zertifizieren". Nur: Welche Ergebnisse erwartet man denn, wenn diejenigen, die beurteilen, Vertreter von Staaten, aus denjenigen Staaten sind, die guter Regierungsführung nicht gerecht werden oder auch nicht gerecht werden wollen. Dann ist alles wieder halbherzig, nicht griffig, führt nicht wirklich zum Ziel. Das Instrument ist da, aber es wird nicht wirklich davon Gebrauch gemacht. Dem eigentlichen Ziel, gute Regierungsführung, kommt man vielerstaats nicht näher. Kurzum: weil das politische Interesse fehlt.

Nochmal zur Standby-Force der AU: eine Sache ist hervorstechend. Sie darf tatsächlich intervenieren. Wenn ich das richtig gelesen habe, braucht sie dafür kein UN-Mandat, nach ihrer eigenen Satzung ist sie legitimiert. Nicht nur das: Das Interventionsrecht ist explizit formuliert, bei den UN fehlt eine entsprechende klare Formulierung. Auf dem Papier also hat die AU ganz scharfe Zähne. In der Praxis wird es mager und schwierig..

Völlig richtig. Du siehst auch das Afrikas Streitkräfte enorme Probleme haben gegen die neuen Gegner.

Ich bin gespannt was rauskommt in den nächsten Jahren
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von Cobra9 »

In Nigeria zumindest kleiner Erfolg


https://www.thedefensepost.com/2021/02/ ... wap-camps/
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von schokoschendrezki »

Mich würde ja mal interessieren, wie die Menschen 2021 in Mosambik auf das vereinigte Deutschland blicken. Die Bundesrepublik war bis Ende der 80er einer der Hauptunterstützer der Renamo-Widerstandsbewegung. Die DDR wiederum einer der Hauptunterstützer der mit ihr verfeindeten Frelimo.
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Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von Platon »

Der Anführer von Boko Haram Abubakar Shekau hat sich selbst getötet. Dies ist das Ergebnis eines Bürgerkriegs innerhalb Boko Harams. Die Gruppe wurde ursprünglich 2002 von Mohammed Yusuf gegründet. Die Gruppe startete als religiöse Gruppe im salafistischen Milieu im Nordosten Nigerias und wurde zunehmend militanter. 2009 eskalierte es in einen einen bewaffneten Aufstand gegen den nigerianischen Staat in deren Verlauf Mohammed Yusuf getötet wurde. (deutscher Wiki-Artikel zu Boko Haram) Abubakar Shekau übernahm die Führung der Gruppe, welche den bewaffneten Kampf in den folgenden Jahren massiv eskalierte und sich vor allem durch Grausamkeiten an der Zivilbevölkerung einen Namen gemacht hat. Vor allem die Entführung von hunderten christlicher Schülerinnen im Jahr 2014 machte internationale Schlagzeilen. Die Gruppe hält Territorium im Nordosten Nigerias und angrenzenden Gebieten der umliegenden Staaten. 2015 gab es eine groß angelegte Militäroffensive gegen Boko Haram, die diese in ihre Kerngebiete zurückdrängte. Im selben Jahr schloss sich Boko Haram dem Islamischen Staat an. Daraus ergab sich dann allerdings eine Spaltung, weil der IS 2016 Abubakar Shekau als den Vertreter des eigenen Ablegers in der Region durch Abu Musab Al-Barnawi ersetzte. Dieser ist der älteste Sohn des Gründers von Boko Haram Mohammed Yusuf. In den letzten Jahren erwies sich der von al-Barnawi geführte "offizielle" Ableger des IS als die stärkere Gruppe und im Mai 2021 kam es zu einer direkten Konfrontation zwischen den Gruppen von Shekau und al-Barnawi, die letzterer klar für sich entscheiden konnte. Offenbar hat sich Shekau bei Kapitulationsverhandlungen dann selbst in die Luft gesprengt.

Die Kritik des IS an Shekau betraf offenbar dessen Taktiken, die selbst der IS-Führung zu grausam waren. Das heißt das Einsetzen von Frauen und Kindern als Selbstmordattentäter und der Massenmord an Zivilisten. Die Abspaltung konnte sich dann letztlich auch deswegen durchsetzen, weil man versuchte die Unterstützung der lokalen Bevölkerung zu gewinnen, anstatt diese massenhaft zu entführen und umzubringen. Ein nicht geringer Teil dieser Gräueltaten dürften daher auf ihn persönlich zurückzuführen sein. Auch wenn beispielsweise die nigerianische Armee und Polizei nicht gerade für ihre Zurückhaltung bekannt sind (1, 2, 3). Wenn man sich Videos von Shekau anschaut wird einem auch schnell klar, dass er das Charisma eines Verrückten/Irren hatte, der teils eine ziemliche Freakshow in seinen Videos abgezogen hat.
https://www.theguardian.com/world/video ... rket-video




https://en.wikipedia.org/wiki/Abubakar_Shekau
https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of ... est_(2021)
https://humangle.ng/how-did-abubakar-sh ... ow-so-far/
https://humangle.ng/military-airstrikes ... sa-forest/

[youtube][/youtube]
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Panarin
Beiträge: 6579
Registriert: Mo 9. Jun 2008, 20:33

Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von Panarin »

Das mit seiner "übertriebenen" Grausamkeit halte ich für ein Witz.
lili
Beiträge: 9110
Registriert: Mi 5. Nov 2014, 20:51

Re: Islamistischer Terror in Afrika

Beitrag von lili »

Unruhen in Südafrika: Ein Land versinkt im Chaos.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... Chaos.html

Die südafrikanische Armee will am Donnerstag mit anderen afrikanischen Ländern den radikalislamischen Terror bekämpfen.

Das ist ein richtiges Chaos. In Johannesburg und anderen Städten werden Geschäfte im großen Stil geplündert, sieben Menschen wurden getötet.

Korruption, sowie soziale Unruhen sind an der Tagesordnung.

Ich befürchte, da werden wir noch weitere Meldungen dazu hören.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
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