Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

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Skeptiker

Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(03 Sep 2021, 17:30)
Du scheinst den Unterschied zwischen "mehr Steuern eintreiben" und der Verfolgung von Steuerhinterziehung immer noch nicht zu verstehen.
Wird eigentlich bei anonymer Meldung anderer Straftaten die Bevölkerung auch gegeneinander ausgespielt, oder gilt das nur bei Steuerstraftaten bzw. grünen Initiativen?
Es ist die Leidenschaft, die mich irritiert.

Meiner Frau habe ich gerade von diesem Thema erzählt. Sie sofort "Aber klar doch, das war das erste, was meine Freunde mir erzählt haben, als ich nach Deutschland kam: Die Deutschen scheißen gerne an". Nur mal so als Außenansicht für die Deutschen hier im Forum.

Ich persönlich brauche kein Meldeportal um mir das Melden einfacher zu machen. Wenn ich etwas anzeige, dann weil ich eine persönliche Relevanz sehe - z.B. Kindesmisshandlung, wurde ja schon genannt. Die große Begeisterung den Nachbar wegen der Schwarzarbeit anzuschwärzen, geht an mir vollkommen vorbei. Da sollen doch die Steuerfahnder ihren Job machen. Die rüste ich gerne gut aus, anstatt die Bevölkerung in Blockwartmodus zu schalten.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Skeptiker »

olli hat geschrieben:(03 Sep 2021, 17:31)

Jede/r Arbeitnehmer*in werden die Steuern sofort vom Brutto abgezogen, erwarte kein Mitleid für überprivilegierte die meinen das Steuerhinterziehung das Recht der Besserverdienenden sei. Da muss noch viel härter und strenger zugeschlagen werden ! Kein Mitleid mit Steuerhinterziehern ! Das man Typen wie einen Hoeneß noch heute tätschelt und als "Opfer" stilisiert ist ein Schlag in das Gesicht jedes gesetzestreuen Steuerzahlers !
Du hast Recht. Ich teile nur deine Prioritäten nicht :)
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 17:37)

Es ist die Leidenschaft, die mich irritiert.
(..)
Ich persönlich brauche kein Meldeportal um mir das Melden einfacher zu machen. Wenn ich etwas anzeige, dann weil ich eine persönliche Relevanz sehe - z.B. Kindesmisshandlung, wurde ja schon genannt. Die große Begeisterung den Nachbar wegen der Schwarzarbeit anzuschwärzen, geht an mir vollkommen vorbei. Da sollen doch die Steuerfahnder ihren Job machen. Die rüste ich gerne gut aus, anstatt die Bevölkerung in Blockwartmodus zu schalten.
Mich irritiert die Leidenschaft, mit der du den Deutschen pauschal Blockwartmentalität und eiferndes Denunziantentum unterstellst, und darüber hinaus den Steuerfahndern, dass sie nicht in der Lage seien, zwischen echtem Hinweis
und anschwärzen aus niederen Motiven zu unterscheiden.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(03 Sep 2021, 17:52)
Mich irritiert die Leidenschaft, mit der du den Deutschen pauschal Blockwartmentalität und eiferndes Denunziantentum unterstellst, und darüber hinaus den Steuerfahndern, dass sie nicht in der Lage seien, zwischen echtem Hinweis
und anschwärzen aus niederen Motiven zu unterscheiden
.
Puaahhhh. Das zeigt wie typisch deutsch du denkst. Du meinst ernsthaft, dass es kein Anschwärzen wäre, wenn der Hinweis echt ist.

Das ist eben der Unterschied typisch deutscher Mentalität zu der Mentalität in anderen Ländern. In Deutschland fühlt man sich moralisch herausgefordert zu kritisieren und zu meckern, wo man in anderen Ländern die Klappe hält und sich auf seine eigenen Dinge konzentriert. Der andere macht etwas falsch, oder er verstößt gegen ein Gesetz? Meeeeelden :x Natürlich bist du damit im Recht - aber woanders gibt es diese Kultur des "du machst was fahalsch" eben nicht in der Form. Das IST typisch deutsch.
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Zunder
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Zunder »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 18:15)
In Deutschland fühlt man sich moralisch herausgefordert zu kritisieren und zu meckern, wo man in anderen Ländern die Klappe hält und sich auf seine eigenen Dinge konzentriert.
In dieser Sache bist du jedenfalls ganz vorn dabei.
Und zwar richtig fett:
Denunziation, Bücherverbrennung, Tugendterror........
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Schnitter »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Sep 2021, 16:43)

Tja, beim Geld kennt "Vater" Staat halt keine Gnade, dafür lässt man Dealer, gewaltbereite "Intensivstraftäter" und Vergewaltiger nur allzu oft unbehelligt, die kann man ja auch unmöglich unter Kontrolle bringen, da gibt es auch kein anonymes Anzeigenportal.
Merkt man daran dass jährlich 122 Milliarden hinterzogen werden.....
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Schnitter »

olli hat geschrieben:(03 Sep 2021, 17:31)

Jede/r Arbeitnehmer*in werden die Steuern sofort vom Brutto abgezogen, erwarte kein Mitleid für überprivilegierte die meinen das Steuerhinterziehung das Recht der Besserverdienenden sei. Da muss noch viel härter und strenger zugeschlagen werden ! Kein Mitleid mit Steuerhinterziehern ! Das man Typen wie einen Hoeneß noch heute tätschelt und als "Opfer" stilisiert ist ein Schlag in das Gesicht jedes gesetzestreuen Steuerzahlers !
Seltsamerweise hat man das ausgerechnet in den USA schon lange erkannt. Also die linksgrünversifften versteht sich :p
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Skeptiker »

Zunder hat geschrieben:(03 Sep 2021, 18:39)

In dieser Sache bist du jedenfalls ganz vorn dabei.
Und zwar richtig fett:
Denunziation, Bücherverbrennung, Tugendterror........
Nenne mir eine PERSON, die ich bei BEHÖRDEN angeschwärzt hätte.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Vongole »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 18:15)

Puaahhhh. Das zeigt wie typisch deutsch du denkst. (..)
DAS war das Eigentor den Monats! :D :D
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Schnitter »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 18:45)

Nenne mir eine PERSON, die ich bei BEHÖRDEN angeschwärzt hätte.
ICH habe schon mal jemanden bei Behörden angeschwärzt.

Nämlich einen asozialen Fußballfan der einen selbstgebauten Böller in einen Familienblock geworfen hat.

Bin ich jetzt ein "Denunziant" ?
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Zunder »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 18:45)

Nenne mir eine PERSON, die ich bei BEHÖRDEN angeschwärzt hätte.
Darum ging's gar nicht, sondern ums Meckern und Kritisieren.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Elmar Brok »

Schnitter hat geschrieben:(03 Sep 2021, 18:49)

ICH habe schon mal jemanden bei Behörden angeschwärzt.

Nämlich einen asozialen Fußballfan der einen selbstgebauten Böller in einen Familienblock geworfen hat.

Bin ich jetzt ein "Denunziant" ?
Aber klar doch. Stasi :D
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von olli »

Schnitter hat geschrieben:(03 Sep 2021, 18:42)

Merkt man daran dass jährlich 122 Milliarden hinterzogen werden.....
Alleine im letzten Jahr hat der deutsche Zoll im Bauhaupt- und Gastrogewerbe Anzeigen in der Gesamtsumme von 339 Mrd. € gestellt und da geht es nicht um Fliesen-Kalle der mal nebenbei "Nachbarschaftshilfe" betreibt. Das sind kriminelle Machenschaften die man unter dem Scheinmantel eines Gewerbes im großen Stil etabliert hat. Gekniffen sind da die Handwerksunternehmen die keine polnisch-bulgarische Connection haben und die Gastro-Betriebe die keine neoliberalen Wirtschaftsstudent*innen unter der Hand beschäftigen.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Haegar »

Vongole hat geschrieben:(03 Sep 2021, 18:49)

DAS war das Eigentor den Monats! :D :D
:D
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Elmar Brok »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 17:19)

Wo greife ich hier die normale Hinweisgebung an die Steuerbehörden an? Auch anonyme Hinweisgebung hat seine Berechtigung.

Wie ich schon Mahmoud gegenüber dargestellt habe, sehe ich die Kombination aus komfortabler Anonymität und Niederschwelligkeit als problematisch an. Mein Kritik bezieht sich explizit auf das Meldeportal.
Genau und du gehst davon aus, dass die Balance beim Vorgehen wie in München optimal ist. Oder? Es wird zwar Anonymität zu gelassen, aber nur soweit, dass die Niederschwelligkeit nicht zum Problem wird. Du gehst jetzt davon aus, dass durch das Vorgehen der Grünen diese Niederschwelligkeit über Hand nimmt und damit auch den Nutzen durch mögliche höhere Steuereinnahmen übertrifft. Ich frage mich nur, auf welcher Grundlage du davon ausgehst, dass diese Balance umkippt.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Alexyessin »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 17:13)

Auch das macht es immernoch nicht zu einem Meldeportal. Nu wird es aber langsam kurios. :rolleyes:
DAS IST EIN MELDEPORTAL. Denn dort kann ich anonym Steuerhinterzieher online melden. Habs gestern extra ausprobiert. Nur gesendet hab ich natürlich nicht.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Elmar Brok »

Vongole hat geschrieben:(03 Sep 2021, 17:52)

Mich irritiert die Leidenschaft, mit der du den Deutschen pauschal Blockwartmentalität und eiferndes Denunziantentum unterstellst, und darüber hinaus den Steuerfahndern, dass sie nicht in der Lage seien, zwischen echtem Hinweis
und anschwärzen aus niederen Motiven zu unterscheiden.
Ich kenne diese Mentalität nicht. Wenn man bei uns zu bestimmten Zeiten U-Bahn fährt, muss man fast schon jedes Mal damit rechnen, dass ein Obdachloser in die Bahn steigt und um Geld fragt. Ich hatte nie das Gefühl, dass irgendjemand sich nun genötigt sieht, diese Menschen zu denunzieren oder auf ihr unerlaubtes Verhalten hinzuweisen. Stattdessen in aller Regel die Reaktion Kopf ins Handy und ignorieren. Finde es daher ebenfalls komisch, dies als deutsche Charaktereigenschaften hinzustellen.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Vongole »

Elmar Brok hat geschrieben:(03 Sep 2021, 19:11)

Ich kenne diese Mentalität nicht. Wenn man bei uns zu bestimmten Zeiten U-Bahn fährt, muss man fast schon jedes Mal damit rechnen, dass ein Obdachloser in die Bahn steigt und um Geld fragt. Ich hatte nie das Gefühl, dass irgendjemand sich nun genötigt sieht, diese Menschen zu denunzieren oder auf ihr unerlaubtes Verhalten hinzuweisen. Stattdessen in aller Regel die Reaktion Kopf ins Handy und ignorieren. Finde es daher ebenfalls komisch, dies als deutsche Charaktereigenschaften hinzustellen.
Eben, ich auch nicht. In manchen kleinen Nestern bildet sich vielleicht so eine Maschendrahtzaun-Einstellung aus, aber meist herrscht doch eher Nachbarschaftshilfe oder in den Städten ziemliche Gleichgültigkeit.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Elmar Brok »

Vongole hat geschrieben:(03 Sep 2021, 19:14)

Eben, ich auch nicht. In manchen kleinen Nestern bildet sich vielleicht so eine Maschendrahtzaun-Einstellung aus, aber meist herrscht doch eher Nachbarschaftshilfe oder in den Städten ziemliche Gleichgültigkeit.
Ja. Es gibt natürlich Nachbarschaftsverhältnisse, die sind nicht gut. Aber das ist dann aus meiner Perspektive eher der Einzelfall von dem man allen Freunden lachend erzählt
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(03 Sep 2021, 18:49)
DAS war das Eigentor den Monats! :D :D
Erkläre doch mal warum das so sein sollte.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Skeptiker »

Zunder hat geschrieben:(03 Sep 2021, 18:51)
Darum ging's gar nicht, sondern ums Meckern und Kritisieren.
Ach ja. Worum geht es denn bei den Themen Denunzation, Bücherverbrennung und Tugendterror? Eigentlich sehr gute Beispiele, denn ich greife damit eben übergriffige Verhaltensweisen ANDERER an. In allen drei Themen geht es darum, dass jemand aktiv wird gegen andere, und eben NICHT sich um seinen eigenen Kram kümmert.

Wo siehst du da eine logische Inkonsistenz?
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Skeptiker »

Schnitter hat geschrieben:(03 Sep 2021, 18:49)
ICH habe schon mal jemanden bei Behörden angeschwärzt.

Nämlich einen asozialen Fußballfan der einen selbstgebauten Böller in einen Familienblock geworfen hat.

Bin ich jetzt ein "Denunziant" ?
Nein. Ein Denunziant ist per se nur jemand, der Unwahrheiten über andere behauptet. Bei asozialen Fussballfans die Böller in einen Familienblock werfen ist eine Anzeige absolut gerechtfertigt - auch überhaupt nicht anrüchig. Es geht darum Kinder vor Idioten zu schützen.

Wen schützt man in Leib und Leben, wenn man prüfen lässt, ob der Fliesenleger beim Nachbarn wohl versteuert wird? Da meine ich doch "kümmere dich um deinen eigenen Kram".
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Zunder »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 19:48)

Worum geht es denn bei den Themen Denunzation, Bücherverbrennung und Tugendterror?
Es geht darum, daß es sich bei diesen Themen weder um Denunziation, noch um Bücherverbrennung, noch um Tugendterror handelt.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Skeptiker »

Alexyessin hat geschrieben:(03 Sep 2021, 19:09)
DAS IST EIN MELDEPORTAL. Denn dort kann ich anonym Steuerhinterzieher online melden. Habs gestern extra ausprobiert. Nur gesendet hab ich natürlich nicht.
Und hat das Portal dich nach deinen persönlichen Angaben gefragt?
Hat man dir ein anonymes Postfach eingerichtet, damit du für weitergehende Fragen zur Verfügung stehen kannst - ganz anonym, schön aus dem Hintergrund heraus?
DAS wäre ein anonymes Meldeportal, nicht eine schlichte Seite zum Download und ggf. Upload eines Formulares mit der - grundsätzlich immer bestehenden - Möglichkeit die persönlichen Angaben wegzulassen. Alles andere ist Wortklauberei.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Skeptiker »

Zunder hat geschrieben:(03 Sep 2021, 19:56)
Es geht darum, daß es sich bei diesen Themen weder um Denunziation, noch um Bücherverbrennung, noch um Tugendterror handelt.
Das Meldeportal wird durchaus zu Denunziationen beitragen.
Es sind im Zuge von Wokeness/BLM/Antirassismus Aktionen durchaus schon Bücher verbrannt worden - ohne die in direkten Vergleich mit den Bücherverbrennungen der Nazis zu setzen (die übrigens lange nicht die einzigen Bücherverbrennungen der Geschichte waren - der Begriff ist deutlich weitreichender).
Natürlich gibt es Tugendterror seitens einer Wokenessbewegung. Ob nun jedem der Begriff gefällt, das mag auf einem anderen Blatt stehen.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von conscience »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 20:04)

Das Meldeportal wird durchaus zu Denunziationen beitragen.
Es sind im Zuge von Wokeness/BLM/Antirassismus Aktionen durchaus schon Bücher verbrannt worden - ohne die in direkten Vergleich mit den Bücherverbrennungen der Nazis zu setzen (die übrigens lange nicht die einzigen Bücherverbrennungen der Geschichte waren - der Begriff ist deutlich weitreichender).
Natürlich gibt es Tugendterror seitens einer Wokenessbewegung. Ob nun jedem der Begriff gefällt, das mag auf einem anderen Blatt stehen.
Das ist bloß die Panikmache der Rechtsextremen.

Wie kann kann man denen nur auf den Leim gehen :mad2:
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von BlueMonday »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 18:15)

Puaahhhh. Das zeigt wie typisch deutsch du denkst. Du meinst ernsthaft, dass es kein Anschwärzen wäre, wenn der Hinweis echt ist.
.
Ich glaube, es gibt kaum ein deutscheres Wort als "Blockwart", kaum etwas, das die typische deutsche Mentalität mehr auszufüllen vermag als diesen Begriff. Daran hat sich auch kaum etwas geändert die letzten Jahrzehnte. Es schlummert immer dicht unter der Oberfläche. Wartet nur, bis es wieder von der Kette gelassen wird. Wer das nicht mehr wahrnzunehmen vermag, steckt wohl bis zu den Ohren selber in dieser unappetitlichen Brühe. Hier im Forum haben wir ja auch den einen oder anderen Zerberus an der Block-Pforte...
Die derzeitige "Pandemie" bzw. der Umgang damit hat ja da auch einiges von dieser Mentalität wieder an die Oberfläche gespült - ungeniert. Leider.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 16:45)
.

Ich habe oben schon den Unterschied linksgrüner und schwarzer Position zu dem Thema dargestellt. Aber ich bin sicher, dass sich die CDU breitschlagen lässt, wenn die Menge so frohlockt, wie es das hier im Forum den Anschein hat.
Naja, schon letztes Jahr hat der CDU-Bürgermeister in Essen ein Meldeportal für Verstöße gegen die Coronaregeln eingerichtet. Da geht's nicht mal um Straftaten, sondern größtenteils um Ordnungswidrigkeiten. Das ist richtige Blockwartmentalität.

https://formulare.essen.de/administrati ... ce8e60fdac
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 19:53)

Nein. Ein Denunziant ist per se nur jemand, der Unwahrheiten über andere behauptet. .
Das wäre eine falsche Beschuldigung. Das wäre sogar strafbar. Denunzianten sagen durchaus die Wahrheit, aber nicht der Sache wegen, sondern um jemand anderem zuschaden oder sich selber einen Vorteil zu verschaffen.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Skeptiker »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(03 Sep 2021, 20:29)
Das wäre eine falsche Beschuldigung. Das wäre sogar strafbar. Denunzianten sagen durchaus die Wahrheit, aber nicht der Sache wegen, sondern um jemand anderem zuschaden oder sich selber einen Vorteil zu verschaffen.
Okay, du hast recht. Ich hatte das von woanders her falsch in Erinnerung. Es sind halt Anschuldigungen aus niederen Beweggründen. Ändert nichts an meiner Einschätzung, dass dieses Portal das ideale Denunziationsspielzeug ist.

Edit: Ähm, mit "dieses Portal" ist natürlich das Meldeportal gemeint :x
Zuletzt geändert von Skeptiker am Fr 3. Sep 2021, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Skeptiker »

BlueMonday hat geschrieben:(03 Sep 2021, 20:13)
Ich glaube, es gibt kaum ein deutscheres Wort als "Blockwart", kaum etwas, das die typische deutsche Mentalität mehr auszufüllen vermag als diesen Begriff. Daran hat sich auch kaum etwas geändert die letzten Jahrzehnte. Es schlummert immer dicht unter der Oberfläche. Wartet nur, bis es wieder von der Kette gelassen wird. Wer das nicht mehr wahrnzunehmen vermag, steckt wohl bis zu den Ohren selber in dieser unappetitlichen Brühe. Hier im Forum haben wir ja auch den einen oder anderen Zerberus an der Block-Pforte...
Die derzeitige "Pandemie" bzw. der Umgang damit hat ja da auch einiges von dieser Mentalität wieder an die Oberfläche gespült - ungeniert. Leider.
Korrekt.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welchem missionarischen Eifer manche Leute glauben, ihre Mitmenschen zu besseren Staatsbürgern erziehen zu müssen. In letzter Zeit schaue ich mir auf Youtube spaßeshalber Videos zu Kultuschocks an - insbesondere von Leuten, die nach Deutschland ziehen. Da lernt man sehr viel an Deutschland zu schätzen. Es gibt wirklich so viel, was wir hier richtig gut zu machen scheinen.
Zu den Evergreens der negativen Erfahrungen von Ausländern in Deutschland zählen allerdings "ungeniertes Anstarren" und "offene Zurechtweisungen". Und das ist genau was ich meine. Es ist diese provinzielle muffige Einmischerei in das Verhalten und Leben anderer Menschen, und die Ansicht, das wäre vollkommen normal. Man fühlt sich nicht nur im legalen Recht, sondern auch in der moralischen Position die Mitmenschen bei als Fehlverhalten anerkannten Verhaltensweisen, offen und direkt damit zu konfrontieren. Und das ist im internationalen Kontext eben NICHT normal.

Und nein, das ist keine "phöse räächte" oder "dümmlich dörfliche" Verhaltensweise, sondern darin ist man sich im gesellschaftlichen Verhaltenskodex ideologieübergreifend offenbar vollkommen einig. So werden dann aus pseudoliberalen Linken auf einmal die größten Anhänger autoritärer Ermittlungsansätze, weil da der andere vielleicht den einen oder anderen Cent Steuern nicht zahlt, obwohl man ja seeeeeeelber immer so froh und glücklich seine Steuern zahlt ... böse Menschen halt, und eine gute Tat diesen das Handwerk zu legen.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Alexyessin »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 19:57)

Und hat das Portal dich nach deinen persönlichen Angaben gefragt?
Hat man dir ein anonymes Postfach eingerichtet, damit du für weitergehende Fragen zur Verfügung stehen kannst - ganz anonym, schön aus dem Hintergrund heraus?
DAS wäre ein anonymes Meldeportal, nicht eine schlichte Seite zum Download und ggf. Upload eines Formulares mit der - grundsätzlich immer bestehenden - Möglichkeit die persönlichen Angaben wegzulassen. Alles andere ist Wortklauberei.
Du betreibst Wortglauberei, weil du bei den Grünen jetzt irgendwas finden willst und der Propaganda von Rechts aufgessen bist. Anstatt einfach mal zu sagen - hey, das gibt es schon, nein, da muss natürlich DEIN Maßstab allein gelten.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Mahmoud

Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Mahmoud »

BlueMonday hat geschrieben:
Ich glaube, es gibt kaum ein deutscheres Wort als "Blockwart", kaum etwas, das die typische deutsche Mentalität mehr auszufüllen vermag als diesen Begriff. Daran hat sich auch kaum etwas geändert die letzten Jahrzehnte. Es schlummert immer dicht unter der Oberfläche. Wartet nur, bis es wieder von der Kette gelassen wird. Wer das nicht mehr wahrnzunehmen vermag, steckt wohl bis zu den Ohren selber in dieser unappetitlichen Brühe. Hier im Forum haben wir ja auch den einen oder anderen Zerberus an der Block-Pforte...
Die derzeitige "Pandemie" bzw. der Umgang damit hat ja da auch einiges von dieser Mentalität wieder an die Oberfläche gespült - ungeniert. Leider.
Sollte es wirklich " typisch deutsche Eigenschaften " geben, dann können Diese per se nicht schlecht sein. Sonst wären wir nicht Eines der führenden Länder der Welt , und das Führende in Europa.

Was ist noch gleich das Problem mit Blockwart? :cool:
Mahmoud

Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Mahmoud »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 19:48)

Ach ja. Worum geht es denn bei den Themen Denunzation, Bücherverbrennung und Tugendterror? Eigentlich sehr gute Beispiele, denn ich greife damit eben übergriffige Verhaltensweisen ANDERER an. In allen drei Themen geht es darum, dass jemand aktiv wird gegen andere, und eben NICHT sich um seinen eigenen Kram kümmert.

Wo siehst du da eine logische Inkonsistenz?
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Steuerhinterziehung ist kein "eigener Kram"

Oder hätte man dem "armen Hoeneß " seinen eigenen Kram gönnen sollen?
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Zunder »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 21:30)

Ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welchem missionarischen Eifer manche Leute glauben, ihre Mitmenschen zu besseren Staatsbürgern erziehen zu müssen.
Offensichtlich hast du nicht begriffen, daß es in der Frage der Steuerhinterziehung nicht um Moral geht, sondern um Recht. Ein Straftat anzuzeigen kann nur jemand verwerflich finden, der ein gestörtes Verhältnis zum Rechtsstaat hat.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Skeptiker »

Zunder hat geschrieben:(03 Sep 2021, 23:00)

Offensichtlich hast du nicht begriffen, daß es in der Frage der Steuerhinterziehung nicht um Moral geht, sondern um Recht. Ein Straftat anzuzeigen kann nur jemand verwerflich finden, der ein gestörtes Verhältnis zum Rechtsstaat hat.
Wenn du bei einem Freund im Auto mitfährst und er deutlich zu schnell fährt, zeigst du ihn dann an?

Ist doch eine Straftat! Gefährdet doch Menschenleben (im Gegensatz zu Steuerhinterziehung). Es geht doch um Recht, und nicht um Moral, oder?
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Skeptiker »

Mahmoud hat geschrieben:(03 Sep 2021, 22:50)
DENKFEHLER!

Steuerhinterziehung ist kein "eigener Kram"

Oder hätte man dem "armen Hoeneß " seinen eigenen Kram gönnen sollen?
Jeder Gesetzesverstoß, ist auch immer ein Verstoß gegen Regeln, welche die Allgemeinheit erlassen hat, weil sie das Zusammenleben regeln. Das betrifft IMMER auch andere Menschen.

Wenn du glaubst es wäre "normal" sich als Hilfspolizist zu engagieren - nö, wird international eher kritisch gesehen. Keine Frage, dass es absolut notwendig ist Straftaten gegen Leib und Leben sofort zu melden. Die Gewichtung der nachbarschaftlichen illegalen Fliesenlegerei als eine Straftat, die "dich persönlich angeht", ist dagegen eher eine Stilblüte ganz besonderen Denkens in diesem Land.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von conscience »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 23:04)

Wenn du bei einem Freund im Auto mitfährst und er deutlich zu schnell fährt, zeigst du ihn dann an?

Ist doch eine Straftat! Gefährdet doch Menschenleben (im Gegensatz zu Steuerhinterziehung). Es geht doch um Recht, und nicht um Moral, oder?
Straftat ?

Bußgeld !

Ordnungswidrigkeit.
Skeptiker

Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Skeptiker »

conscience hat geschrieben:(03 Sep 2021, 23:10)
Straftat ?

Bußgeld !

Ordnungswidrigkeit.
Gute Güte, hast du einen Führerschein?
Mahmoud

Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Mahmoud »

Skeptiker hat geschrieben:


Wenn du glaubst es wäre "normal" sich als Hilfspolizist zu engagieren - nö, wird international eher kritisch gesehen.
.
Na und?

Du bist so typisch Deutsch. ( Was sollen bloß die anderen denken?) :p

Typisch Deutsch ist, nicht Deutsch sein zu wollen....
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conscience
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von conscience »

Na du :D hast fertig und kannst einpacken :p

Wie lautet der Paragraf für zu schnelles fahren ?
Skeptiker

Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Skeptiker »

conscience hat geschrieben:(03 Sep 2021, 23:18)
Na du :D hast fertig und kannst einpacken :p

Wie lautet der Paragraf für zu schnelles fahren ?
Strafgesetzbuch (StGB)
§ 315c Gefährdung des Straßenverkehrs
(1) Wer im Straßenverkehr
1. ein Fahrzeug führt, obwohl er
a)infolge des Genusses alkoholischer Getränke oder anderer berauschender Mittel oder
b)infolge geistiger oder körperlicher Mängel nicht in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen, oder
2. grob verkehrswidrig und rücksichtslos
a) die Vorfahrt nicht beachtet,
b) falsch überholt oder sonst bei Überholvorgängen falsch fährt,
c) an Fußgängerüberwegen falsch fährt,
d) an unübersichtlichen Stellen, an Straßenkreuzungen, Straßeneinmündungen oder Bahnübergängen zu schnell fährt,
e) ...
https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__315c.html
Gilt auch für Tempo 30 Zonen. Ich könnte hier jeden Tag in meiner Siedlung (verkehrsberuhigt) 10 Autos melden - kein Problem.
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Zunder
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Zunder »

Skeptiker hat geschrieben:(03 Sep 2021, 23:04)

Ist doch eine Straftat!
Nein, ist es nicht.

Es geht übrigens nicht darum, was ich machen würde. Ich würde auch einen Steuerbetrüger nicht anzeigen.
Es geht um den Sachverhalt.
PeterK
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von PeterK »

Zunder hat geschrieben:(04 Sep 2021, 00:21)
Nein, ist es nicht.
Korrekt. Man sollte solche Paragraphen halt vollständig zu lesen (und zu verstehen) imstande sein.
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conscience
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von conscience »

PeterK hat geschrieben: :dead: :D
Korrekt. Man sollte solche Paragraphen halt vollständig zu lesen (und zu verstehen) imstande sein.


Tja, das würde ich mit einer gewissen Skepsis betrachten
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Papaloooo
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Papaloooo »

Zunder hat geschrieben:(04 Sep 2021, 00:21)

Nein, ist es nicht.

Es geht übrigens nicht darum, was ich machen würde. Ich würde auch einen Steuerbetrüger nicht anzeigen.
Es geht um den Sachverhalt.
Je nach Fall kann das aber auch Mitwisserschaft bedeuten, und das ist dann auch kein Kavaliersdelikt mehr, das ist dann Täterbegünstigung.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Papaloooo hat geschrieben:(04 Sep 2021, 09:31)

Je nach Fall kann das aber auch Mitwisserschaft bedeuten, und das ist dann auch kein Kavaliersdelikt mehr, das ist dann Täterbegünstigung.
Ein weit verbreiteter Irrtum.
Strafbare Mitwisserschaft gibt es nur in Bezug auf geplante Taten (nicht auf bereits ausgeführte). Und hier auch nur bei schweren Straftaten. Steuerhinterziehung gehört nicht dazu.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Papaloooo
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Papaloooo »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(04 Sep 2021, 09:37)

Ein weit verbreiteter Irrtum.
Strafbare Mitwisserschaft gibt es nur in Bezug auf geplante Taten (nicht auf bereits ausgeführte). Und hier auch nur bei schweren Straftaten. Steuerhinterziehung gehört nicht dazu.
Bei einer Steuerhinterziehung wird das Finanzamt nach diesem Urteil alles daran setzen, über die Haftungsinanspruchnahme gemäß § 191 Abgabenordnung die aufgedeckte Steuerschuld einzutreiben.
Mitwisserschaft kann zukünftig sehr teuer werden.
Quelle:
https://www.sps-steuer.de/blog/finanzam ... n-haftung/

Wobei das hier in diesem Fall auch schon als Mittäterschaft gewertet werden könnte.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Papaloooo hat geschrieben:(04 Sep 2021, 10:37)

Quelle:
https://www.sps-steuer.de/blog/finanzam ... n-haftung/

Wobei das hier in diesem Fall auch schon als Mittäterschaft gewertet werden könnte.
Das ist aber keine Mitwisserschaft im eigentlichen Sinn. Da liegt der Artikel falsch. Das betrifft nur Personen, die auch mithaften, dass die Steuerklärung auch korrekt angegeben wird, also z.B. Steuerberater oder wie in diesem Fall, der Hersteller der Software, die den Steuerbetrug ermöglichte. Normales Wissen über die Tat reicht nicht aus.
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Re: Grünes Whistleblowing, oder Denunziation 4.0?

Beitrag von Tom Bombadil »

Hier wird wiederholt suggeriert, man fände es schändlich, dass ein Geldverbrecher angezeigt wird. Nein, das findet man nicht schändlich, es ist schändlich, dass dies anonym gemacht werden soll.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
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