Tomaner hat geschrieben:(11 Dec 2017, 11:46)
und in welchen Ländern ist alles so um Längen besser, dass wir denen es nachmachen sollten? Nimmt man Bayern, hätte man da beinahe nur noch 100 Prozent CSU! Was Stichwahlen angeht, wählen viele dann entweder gar nicht oder kleineres Übel. Was spricht dagegen, dass die Interessen des Volkes auch Prozentual so in den Parlamenten so vertreten ist? Warum sind Kompromisse negativ? Wenn verschiedene Interessensgruppen einen Kompromis ausarbeiten soll dies grundsätzlich schlechter sein, als wenn sich eine Gruppe immer zu 100 Prozent durchsetzt?
Ich bin nicht unbedingt für ein Mehrheitswahlrecht, aber wie gesagt - es ist nicht per se undemokratisch, wie man in GB sieht. Dennoch bleibt das Problem der Unregierbarkeit, wenn man nicht zumindest eine adäquate Sperrklausel hat. Aber selbst die kann zu Zersplitterung führen. Krass z.B. die Situation in Berlin, mit 4 Parteien, die alle bei um die 20% liegen. Und noch mal: warum mögen die Menschen die GroKo nicht mehr? Weil in einer Koalition eben Kompromisse geschlossen werden müssen. Ich halte das an sich für ganz gut, denn es vermeidet, dass eine Minderheit quasi überfahren wird. Aber in der öffentlichen Debatte werden Kompromisse als grosses Übel dargestellt, weil man natürlich die "reine Lehre" verwässert.