Zukunft der CSU

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Tom Bombadil
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Tom Bombadil »

Was hat er gesagt? :D
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JJazzGold
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Jan 2019, 10:06)

Was hat er gesagt? :D
Wer?
Blume, dieser menschenverachtende katholische Missionar?
Söder, der "Asyltourismus" Versager?
Seehofer, der Wendehals?
Dobrindt, der Unworte-Schwätzer?
Kreutzer, der sonor die Männer CSU Schönredende?
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Tom Bombadil
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Tom Bombadil »

Haben die sich heute alle frauenfeindlich geäußert???
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JJazzGold
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Jan 2019, 11:25)

Haben die sich heute alle frauenfeindlich geäußert???
Nein. Die alle hat quasi die Erkenntnis schockartig getroffen, dass die CSU eine für Frauen wenig attraktive Partei ist.
Das will man ändern, wobei im Kabinett ein ca. 20%tiger Frauenanteil als Beispiel dient.

Die CSU soll jünger, moderner und weiblicher werden, mit den altbekannten männlichen Dackeln.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jan 2019, 08:25)

, um zu nichts anderem nütze zu sein, als zum Kaffee kochen für die Herren.

Sie haben ja noch die Mortler, deren Aufgabe ist es so zu tun als wäre sie eine Topfpflanze. Vielleicht brauchen sie ja noch mehr davon.
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jorikke
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jan 2019, 10:46)

Wer?
Blume, dieser menschenverachtende katholische Missionar?
Söder, der "Asyltourismus" Versager?
Seehofer, der Wendehals?
Dobrindt, der Unworte-Schwätzer?
Kreutzer, der sonor die Männer CSU Schönredende?
Eins bleibt.
Irgendwer muss in Bayern regieren.
...und nachdem die CSU deiner Meinung nach nur aus Unfähigen besteht, befürchte ich das du mittelfristig noch zu einem Anhänger der Grünen mutierst. Der Partei mit den größten Zuwächsen in Bayern, das Wählerpotential aufsagend, das der FDP versagt bleibt.
Das muss grauselig für dich sein, sei tapfer.
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Tom Bombadil
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jan 2019, 11:31)

Die CSU soll jünger, moderner und weiblicher werden, mit den altbekannten männlichen Dackeln. [/color]
Und deshalb geht es jetzt mit der CSU bergab? Irgendwie verstehe ich das nicht, aber egal, die Wahlergebnisse werden es zeigen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(19 Jan 2019, 11:39)

Eins bleibt.
Irgendwer muss in Bayern regieren.
...und nachdem die CSU deiner Meinung nach nur aus Unfähigen besteht, befürchte ich das du mittelfristig noch zu einem Anhänger der Grünen mutierst. Der Partei mit den größten Zuwächsen in Bayern, das Wählerpotential aufsagend, das der FDP versagt bleibt.
Das muss grauselig für dich sein, sei tapfer.
Halloooo Jorikke, tänzel.
Weshalb sollte ich die Grünen wählen? Die haben Bayern nichts zu bieten, was mittel- bis langfristig erstrebenswert wäre.

Mir bietet die FDP alles, was ich für richtig, fortschrittlich und liberal ansehe.
Gäbe es keine Leute wie mich in Bayern, die pro ihrem Bundesland denken und wählen, wäre der FDP der Wiedereinzug in den Landtag versagt geblieben. Eine meiner besten Eigenschaften ist, gelassen abwarten zu können. :)

Insofern warte ich gelassen ab, wie die CSU mittels männlich bräsigem södern, “Mia, de CSU, san Bayern und de Andern ham uns goar nix zum sagn“, jünger, moderner und weiblicher werden will, quasi ein Paradoxon.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 Jan 2019, 12:16)

Und deshalb geht es jetzt mit der CSU bergab? Irgendwie verstehe ich das nicht, aber egal, die Wahlergebnisse werden es zeigen.
Mit Phrasen gewinnt man in Bayern keine Wahlen mehr. Betrachte die Umfrage Werte der CSU.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

Ein Terraner hat geschrieben:(19 Jan 2019, 11:36)

Sie haben ja noch die Mortler, deren Aufgabe ist es so zu tun als wäre sie eine Topfpflanze. Vielleicht brauchen sie ja noch mehr davon.
Naa, braucht's net, das Grüne sitzt im bayerischen Landtag dort, wo es hingehört, in der Opposition.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jan 2019, 13:17)

Naa, braucht's net, das Grüne sitzt im bayerischen Landtag dort, wo es hingehört, in der Opposition.
Das war mehr auf die Geistigen Fähigkeiten bezogen als auf die ökologische Einstellung. :D
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

Ein Terraner hat geschrieben:(19 Jan 2019, 13:23)

Das war mehr auf die Geistigen Fähigkeiten bezogen als auf die ökologische Einstellung. :D
Mir fällt auf Anhieb keine CSU Frau ein, der ich zutrauen würde, die CSU moderner, jünger und weiblicher zu machen.
Alle, denen ich das zugetraut hätte, haben sich dieser altbackenen, gesöderten CSU entzogen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

PS: Söder auch nicht, der bestätigt meine Wahrnehmung von einer männlichen CSU, indem er intoniert, "wenn es einem gelingt Deutschland voran zu bringen, dann ist es die CSU."
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

Nur 87,4% für Söder, schade, ich hätte ihm 100% gewünscht.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von jorikke »

JJazzGold hat geschrieben:(19 Jan 2019, 14:42)

Nur 87,4% für Söder, schade, ich hätte ihm 100% gewünscht.
An der Klasse von Martin Schulz muss er noch arbeiten.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

jorikke hat geschrieben:(19 Jan 2019, 15:17)

An der Klasse von Martin Schulz muss er noch arbeiten.
Bei dir hatte ich vorausgesetzt, dass du ein Danaergeschenk erkennst.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Liberty »

Mit Söder wird die CSU noch weichgespülter, noch wendehälsiger, noch CDU-höriger als unter Seehofer.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von schokoschendrezki »

Die CSU "weichgespült"?

Eines der interessantesten Kapitel zur CSU ist das des "Arbeitskreises Außen- und Sicherheitspolitik" (ASP, https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitskr ... itspolitik).

Interessant schon erstmal, dass ausgerechnet dieser Arbeitskreis in einer "Wir-in-Bayern"-Partei zu den mitgliederstärksten und bestorganisiertesten Suborganisationen der CSU zählt.
Der Arbeitskreis verfügt über Bezirksverbände in jedem der Regierungsbezirke Bayerns und in der Landeshauptstadt München. Diese untergliedern sich weiter in Kreisverbände.

Außerdem gibt es Fachausschüsse für die Themen Außenpolitik, Sicherheitspolitik-Bundeswehr, Europa und Entwicklungspolitik.
Einige Thesen nach ein bissel Beschäftigung mit dem Thema:

- Der ASP wurde Mitte der 60er als "Wehrpolitischer Arbeitskreis (WPA)" gegründet. Seinen jetzigen Namen erhielt er erst (nach einer Fusion mit einem anderen AK) 2004. Ziele des WPAs war sowohl eine Interessenvertretung der damals noch jungen Bundeswehr wie auch der bayerischen Rüstungsindustrie. Der aktuelle Vorsitzende Florian Hahn ist gleichzeitig Aufsichtsratsmitglied in der IABG, einem Technologiekonzern, der ganz wesentlich auch von Aufträgen aus dem Rüstungsbereich lebt. Große Bundeswehrstandorte (wie Cham, Oberpfalz, "Nordgaukaserne") finden sich traditionell vor allem entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs.

- Interessant ist, dass die Vertriebenenverbände unter dieser Bezeichnung zwar nicht mehr eine so tragende Rolle wie in den 50ern bis 70ern spielte, dass aber die ihnen nahestenden Personen mit dem ASP offenbar noch immer ein diichtes Netz bilden. Namentlich der Sudetendeutsche und nach wie vor sehr einflussreiche CSU-Politiker Bernd Posselt tritt immer wieder im Zusammenhang mit Ernennungen von ASP-Funktionsträgern in Erscheinung. Die CSU scheint so gesehen eine zwar gewandelte aber noch immer sehr sehr "schwarze" Partei zu sein

- Völlig, um hunderttachzig Grad gedreht hat sich das Verhältnis dieser CSU-Kreise zu Osteuropa und Russland. Waren bis 1990 dies quasi die Teufelsmächte so werden sie heute als Bewahrer von Konservatismus, Nation und Tradition gesehen. Nur ein Beispiel: Ein Vertreter des russischen Konsulats wird zu einer Versammlung der ASP Rosenheim eingeladen.
Deutlich zu spüren war an diesem Abend die eher pro-russische Einstellung vieler Anwesender: So äußerten sich einige der Gäste besorgt über die derzeit angespannten politischen Beziehungen zwischen Europa und Russland und den Ausschluss Russlands vom internationalen Dialog, etwa beim G7-Gipfel 2015, was Matvienko bestätigte: „Selbst zu Zeiten des Kalten Krieges gab es mehr Dialog mit Russland als heute.“ Er bekräftigte aber auch, dass Russland jederzeit bereit für die Wiederaufnahme des gemeinsamen Dialogs sei und lobte den Besuch von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer vor Kurzem in seiner Heimat. Dies sei von den Russen als positives Signal empfunden und in der russischen Presse überwiegend gut aufgenommen worden. Weiteren Besuch aus dem Freistaat heiße man willkommen, vor allem Vertreter aus der Wirtschaft: „Es gibt trotz der Sanktionen Möglichkeiten, wie wir kooperieren können.“
https://www.asp-rosenheim.de/2016/04/15 ... en-dialog/[/quote]
Als jemand, der noch weiß, welche Bedeutung die "Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft" in der DDR hatte und wie die CSU wohl in den 70er Jahren zu einer solchen organisation stand, glaubt man einfach seinen Augen nicht trauen zu können.

- Ausrichtung nach Osteuropa/Russland auch sonst: Verkehrsminister Scheuer unterhält intensive Beziehungen nach Prag. Nach wie vor und auch jetzt ist die Person Orbán (wenn auch hinter vorgehaltener Hand) ein Lieblingskind in Teilen der CSU.

CSU-Außenpolitik: von Strauß bis heute ein zentrales Kapitel in einer Partei, die viele zeitgenossen zuallererst mal mit "Bayern" identifizieren.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Alpha Centauri »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Mar 2019, 11:25)

Die CSU "weichgespült"?

Eines der interessantesten Kapitel zur CSU ist das des "Arbeitskreises Außen- und Sicherheitspolitik" (ASP, https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitskr ... itspolitik).

Interessant schon erstmal, dass ausgerechnet dieser Arbeitskreis in einer "Wir-in-Bayern"-Partei zu den mitgliederstärksten und bestorganisiertesten Suborganisationen der CSU zählt.


Einige Thesen nach ein bissel Beschäftigung mit dem Thema:

- Der ASP wurde Mitte der 60er als "Wehrpolitischer Arbeitskreis (WPA)" gegründet. Seinen jetzigen Namen erhielt er erst (nach einer Fusion mit einem anderen AK) 2004. Ziele des WPAs war sowohl eine Interessenvertretung der damals noch jungen Bundeswehr wie auch der bayerischen Rüstungsindustrie. Der aktuelle Vorsitzende Florian Hahn ist gleichzeitig Aufsichtsratsmitglied in der IABG, einem Technologiekonzern, der ganz wesentlich auch von Aufträgen aus dem Rüstungsbereich lebt. Große Bundeswehrstandorte (wie Cham, Oberpfalz, "Nordgaukaserne") finden sich traditionell vor allem entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs.

- Interessant ist, dass die Vertriebenenverbände unter dieser Bezeichnung zwar nicht mehr eine so tragende Rolle wie in den 50ern bis 70ern spielte, dass aber die ihnen nahestenden Personen mit dem ASP offenbar noch immer ein diichtes Netz bilden. Namentlich der Sudetendeutsche und nach wie vor sehr einflussreiche CSU-Politiker Bernd Posselt tritt immer wieder im Zusammenhang mit Ernennungen von ASP-Funktionsträgern in Erscheinung. Die CSU scheint so gesehen eine zwar gewandelte aber noch immer sehr sehr "schwarze" Partei zu sein

- Völlig, um hunderttachzig Grad gedreht hat sich das Verhältnis dieser CSU-Kreise zu Osteuropa und Russland. Waren bis 1990 dies quasi die Teufelsmächte so werden sie heute als Bewahrer von Konservatismus, Nation und Tradition gesehen. Nur ein Beispiel: Ein Vertreter des russischen Konsulats wird zu einer Versammlung der ASP Rosenheim eingeladen.
https://www.asp-rosenheim.de/2016/04/15 ... en-dialog/
Als jemand, der noch weiß, welche Bedeutung die "Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft" in der DDR hatte und wie die CSU wohl in den 70er Jahren zu einer solchen organisation stand, glaubt man einfach seinen Augen nicht trauen zu können.

- Ausrichtung nach Osteuropa/Russland auch sonst: Verkehrsminister Scheuer unterhält intensive Beziehungen nach Prag. Nach wie vor und auch jetzt ist die Person Orbán (wenn auch hinter vorgehaltener Hand) ein Lieblingskind in Teilen der CSU.

CSU-Außenpolitik: von Strauß bis heute ein zentrales Kapitel in einer Partei, die viele zeitgenossen zuallererst mal mit "Bayern" identifizieren.[/quote]


Das sich einige Parteien im Bundestag ausländische Diktatoren zum Vorbild nehmen Linkspartei Maduro und Putin AFD Putin und Orban CSU Orban sagt viel übdr die demokratische Gesinnung von Teilen dieser Parteien aus.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von schokoschendrezki »

@αC: Ich glaube, da hast du jetzt irgendwie die Anzettelung irgendeiner Links-Rechts-Polemik herausgelesen...

Ich habe jetzt eigentlich eher so persönliche Eindrücke aufgeschrieben und würde mich über Bestätitungen/Widerlegungen/Korrekturen freuen.

Der zentrale Verständnis/Unverständnis-Punkt bei mir ist ersteinmal überhaupt das offensichtliche und starke außenpolitische Engagement einer Partei, die zumindest außerhalb von Bayern als eine mit starkem regionalen Bezug wahrgenommen wird.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

“Victor, gestern waren wir noch Freunde, heute ist EU Wahlkampf.“

Gell, Marrgus, so schnell verabschiedet die CSU zeitweise vormals öffentlich gefeierte Freunde.


https://amp.focus.de/politik/deutschlan ... 40164.html
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Schlettow »

Nachdem Herr Söder seit Monaten versucht die Grünen beim "Klima" noch links zu überholen, legt Horst Seehofer jetzt nach. Er will jeden vierten in Italien ankommenden Wirtschaftsmigranten (alias "Geflüchtete") nach Deutschland holen. Dafür erntet er stürmischen Applaus von UNHCR und "Pro Asyl".

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... r-pro-asyl
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Fliege »

Schlettow hat geschrieben:(14 Sep 2019, 21:48)
Nachdem Herr Söder seit Monaten versucht die Grünen beim "Klima" noch links zu überholen, legt Horst Seehofer jetzt nach. Er will jeden vierten in Italien ankommenden Wirtschaftsmigranten (alias "Geflüchtete") nach Deutschland holen. Dafür erntet er stürmischen Applaus von UNHCR und "Pro Asyl".

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... r-pro-asyl
Ich dachte seinerzeit, nach der Bayernwahl und der Koalition mit den Freien Wählern würde die CSU wieder zu alter Form zurück finden. Stattdessen macht die CSU lieber Wahlwerbung für die AfD. Wie das für die CSU gut gehen soll, erschließt sich mir nicht.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Elser »

Die Zukunft der CSU hängt auch sehr davon ab, wie hoch die Bereitschaft der anderen Parteien ist, dieser 5,5 %-Partei weiterhin zu bis zu 4 Bundesministerposten zu verhelfen. Besonders die SPD ist so dumm und gibt sich wiederholt als Mehrheitsbeschafferin für eine Union mit CSU hin. Ich bin nicht gegen eine Koalition von CDU und SPD. Wie die SPD aber immer wieder so blöd sein kann mit der CSU zu koalieren, ist mir völlig unverständlich.

Diese Minipartei vergewaltigt, meiner Ansich nach, das Land und die SPD lässt sie machen. Sie verschafft ihr Schlüsselpositionen wie Landwirtschaft und Verkehr, in denen sie dann macht was sie will. Ich kann das nicht verstehen.

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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Elser »

Schlettow hat geschrieben:(14 Sep 2019, 21:48)

Nachdem Herr Söder seit Monaten versucht die Grünen beim "Klima" noch links zu überholen, legt Horst Seehofer jetzt nach. Er will jeden vierten in Italien ankommenden Wirtschaftsmigranten (alias "Geflüchtete") nach Deutschland holen. Dafür erntet er stürmischen Applaus von UNHCR und "Pro Asyl".

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... r-pro-asyl
Meiner Ansicht nach alles nur Theaterdonner um die grün gewordenen Wähler hinters Licht zu führen.

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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von aleph »

Elser hat geschrieben:(30 Sep 2019, 19:37)

Meiner Ansicht nach alles nur Theaterdonner um die grün gewordenen Wähler hinters Licht zu führen.

Elser
Das Gleiche, qas die CDU mit der SPD gemacht hat :D

Es scheint Mode zu werden, ein flexibles, an den Zeitgeist orientierten Parteiprogramm zu haben und möglichst viele Themen zu besetzen, als wären das Goldclaims :D
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Elser »

aleph hat geschrieben:(30 Sep 2019, 19:44)

Das Gleiche, qas die CDU mit der SPD gemacht hat :D

Es scheint Mode zu werden, ein flexibles, an den Zeitgeist orientierten Parteiprogramm zu haben und möglichst viele Themen zu besetzen, als wären das Goldclaims :D

Ja - auch ich habe den Eindruck, das neuerdings jeder für jedes steht. Aber eben immer nur bis nach der jewiligen Wahl.

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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Schlettow »

Herr Söder will die CSU inhaltlich und organisatorisch "modernisieren". Die Partei soll "jünger, digitaler und weiblicher" werden. Die innerparteiliche Frauenquote wurde nochmal ausgeweitet. Außerdem soll die CSU verstärkt grüne Themen wie Klima und Umwelt besetzen.

Der von Franz-Josef Strauß gegründete "Bayernkurier" wird zum Jahresende eingestellt. Das eingesparte Geld will die CSU in den Modernisierungskurs investieren.

Es werde "kein zurück in die gute alte zeit" mehr geben, sagte Herr Söder auf dem Parteitag.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Moses »

Ich hielt nie viel von diesem fränkischen Faschingsprinzen,
er macht dich aber als MP viel besser als gedacht.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von yogi61 »

Moses hat geschrieben:(19 Oct 2019, 10:41)

Ich hielt nie viel von diesem fränkischen Faschingsprinzen,
er macht dich aber als MP viel besser als gedacht.
Er sollte sich zur Kanzlerkandidatur bereit machen.
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Moses »

yogi61 hat geschrieben:(19 Oct 2019, 11:04)

Er sollte sich zur Kanzlerkandidatur bereit machen.
Wir müssen es ja nicht gleich übertreiben und nach Berlin wollte er eh nie.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von yogi61 »

Moses hat geschrieben:(19 Oct 2019, 11:05)

Wir müssen es ja nicht gleich übertreiben und nach Berlin wollte er eh nie.
Glaubst Du ihm das? Erster CSU Kanzler zu werden hätte etwas historisches und es war für einen Unionskandidaten noch nie leichter, als bei der nächsten Wahl.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Moses »

yogi61 hat geschrieben:(19 Oct 2019, 11:07)

Glaubst Du ihm das? Erster CSU Kanzler zu werden hätte etwas historisches und es war für einen Unionskandidaten noch nie leichter, als bei der nächsten Wahl.
Da gebe ich Dir Recht - aber ich glaube ihm schon, dass er das Amt eines bairischen Ministerpräsidenten höher bewertet als das des Bundeskanzlers.
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von aleph »

yogi61 hat geschrieben:(19 Oct 2019, 11:07)

Glaubst Du ihm das? Erster CSU Kanzler zu werden hätte etwas historisches und es war für einen Unionskandidaten noch nie leichter, als bei der nächsten Wahl.
Nein, dazu ist die lage nicht gut. Die spd schlecht, fdp mau, grüne naja. Dass er mit seinem grünfeministischen kurs afd wähler anwirbt, glaube ich nicht. So lange die cdu auf eine groko oder jamaika angewiesen ist, würde ich lieber laschet empfehlen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Alexyessin »

Moses hat geschrieben:(19 Oct 2019, 11:19)

Da gebe ich Dir Recht - aber ich glaube ihm schon, dass er das Amt eines bairischen Ministerpräsidenten höher bewertet als das des Bundeskanzlers.
Natürlich. Wobei seine Kreistagsquote als PV gescheitert ist ;)
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Schlettow »

Die Basis leistet auf dem Parteitag erbitterten Widerstand gegen die Frauenquote. Es werden heftige Diskissionen geführt. Wortbeiträge gegen die Quote werden frenetisch bejubelt. Weber und Söder greifen ein und werben für die Ausweitung der Frauenquote. Eine Ablehnung der Frauenquote würde die CSU um Jahre zurückwerfen. Am Ende folgt der Parteitag knapp der Linie der Parteiführung.

Frauenquote, Homo-"Ehe", Klimaschutz ins Grundgesetz, Migrationspakt.

Söder infiziert das frühere Bollwerk des Konservatismus entgültig mit dem grünen Gift.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Schlettow hat geschrieben:(19 Oct 2019, 19:06)

Frauenquote, Homo-"Ehe", Klimaschutz ins Grundgesetz, Migrationspakt.

Söder infiziert das frühere Bollwerk des Konservatismus entgültig mit dem grünen Gift.
Er hat halt verstanden das man damit bei den zukünftigen Generationen keinen Blumentopf mehr gewinnt. Und Konservativ klingt schon so modrig alt, da möchte man gleich immer einen Rollstuhl organisieren.
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Alexyessin
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Alexyessin »

Schlettow hat geschrieben:(19 Oct 2019, 19:06)

Die Basis leistet auf dem Parteitag erbitterten Widerstand gegen die Frauenquote. Es werden heftige Diskissionen geführt. Wortbeiträge gegen die Quote werden frenetisch bejubelt. Weber und Söder greifen ein und werben für die Ausweitung der Frauenquote. Eine Ablehnung der Frauenquote würde die CSU um Jahre zurückwerfen. Am Ende folgt der Parteitag knapp der Linie der Parteiführung.
Ich weiß nicht, welchen Parteitag du gesehen hast, aber die Quote kommt nicht bis zur Bezirksebene.
Schlettow hat geschrieben:(19 Oct 2019, 19:06)
Frauenquote, Homo-"Ehe", Klimaschutz ins Grundgesetz, Migrationspakt.

Söder infiziert das frühere Bollwerk des Konservatismus entgültig mit dem grünen Gift.
Die Gleichstellung Homosexueller Lebenspartnerschaften ist gelebter Liberalismus im Sinne des rechtsstaatlichen Gleichheitsgebots. Das hat mit Grün nichts zu tun.
Das Söder auf den Grünen Zug aufspringt liegt halt am Wandel der Zeit. Und da konservativ im klassischen Sinne Bewahren bedeutet ist das gar nicht mal verkehrt.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Schlettow »

Alexyessin hat geschrieben:(19 Oct 2019, 19:34)
Die Gleichstellung Homosexueller Lebenspartnerschaften ist gelebter Liberalismus im Sinne des rechtsstaatlichen Gleichheitsgebots. Das hat mit Grün nichts zu tun.
Die Grünen kämpfen seit ihrer Gründung für die "Homoehe". Die CSU unter Strauß, Stoiber und Co. war aus ihrem christlich-konservativen Werteverständnis heraus schon immer der größte und vehementeste Gegner der "Homoehe" und jeglicher Tendenzen in diese Richtung.

Söder sucht scheinbar den radikalen Bruch mit der CSU-Tradition und dem Wertefundament der Partei.
Alexyessin hat geschrieben:(19 Oct 2019, 19:34)
Das Söder auf den Grünen Zug aufspringt liegt halt am Wandel der Zeit.
Söder hat ja schon das schlechteste Landtagswahlergebnis aller Zeiten für die CSU eingefahren. Aber scheinbar sind ihm 37 Prozent noch zu viel und er möchte auch in Richtung 27 Prozent gehen wie die grünlackierte CDU.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Alexyessin »

Schlettow hat geschrieben:(19 Oct 2019, 21:50)

Die Grünen kämpfen seit ihrer Gründung für die "Homoehe". Die CSU unter Strauß, Stoiber und Co. war aus ihrem christlich-konservativen Werteverständnis heraus schon immer der größte und vehementeste Gegner der "Homoehe" und jeglicher Tendenzen in diese Richtung.

Söder sucht scheinbar den radikalen Bruch mit der CSU-Tradition und dem Wertefundament der Partei.
Es nützt alle moralische konservative Überzeugung, wenn es gegen das Recht verstößt. Halleluja.
Schlettow hat geschrieben:(19 Oct 2019, 21:50)
Söder hat ja schon das schlechteste Landtagswahlergebnis aller Zeiten für die CSU eingefahren.
Ja, war halt eng am rechten Fleck. FW, FDP fischen im selben Topf. Nimmst noch 5 % von der AfD Bayern dazu, so hast dein Wahlergebnis.
Insgesamt macht Söder eine gute Figur. Und merk dir mal eins. Mia schlong uns unsre seiba.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Ein Terraner »

Schlettow hat geschrieben:(19 Oct 2019, 21:50)

Die Grünen kämpfen seit ihrer Gründung für die "Homoehe". Die CSU unter Strauß, Stoiber und Co. war aus ihrem christlich-konservativen Werteverständnis heraus schon immer der größte und vehementeste Gegner der "Homoehe" und jeglicher Tendenzen in diese Richtung.

Söder sucht scheinbar den radikalen Bruch mit der CSU-Tradition und dem Wertefundament der Partei.
Vielleicht ist ihm ja aufgefallen das Humanismus doch ein besserer Weg ist als dieses menschenverachtende Werteverständnis aus dem Mittelalter. :)
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Fliege »

Schlettow hat geschrieben:(19 Oct 2019, 21:50)
Söder hat ja schon das schlechteste Landtagswahlergebnis aller Zeiten für die CSU eingefahren. Aber scheinbar sind ihm 37 Prozent noch zu viel und er möchte auch in Richtung 27 Prozent gehen wie die grünlackierte CDU.
Söder bräuchte, so meine Einschätzung, bloß erklären, wir wollen Insekten (Bienen) und Rotmilane schützen, aber wir brauchen keine Windräder, die unsere Tiere töten und unsere Wälder zerstören, wir wollen Innovation, aber keine Energiewende, die nutz- und zwecklos unser Geld verbrennt. Würde Söder dies sagen, könnte er mit Merz an seiner Seite antreten, um Deutschland endlich aus der schon zu lange andauernden Merkelkrise und in eine gesellschaftlich und wirtschaftlich gedeihliche Zukunft führen.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Alpha Centauri »

Warum verfolgt ein Söder wohl die CSU grüner und weiblicher und jünger zu machen,er will vor allen im den Städten , den Boden denn man an die Grünen dort verloren hat zurückholen ( Landtagswahl 2018 hat die CSU enorm in den Städten an Zustimmung eingebüßt Bsp: München . Das ist bloße Wahltaktik.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Schlettow »

Alexyessin hat geschrieben:(19 Oct 2019, 22:18)
Es nützt alle moralische konservative Überzeugung, wenn es gegen das Recht verstößt.
Seit wann verstößt die traditionelle Ehe von Mann und Frau gegen das Recht?

Die CSU hat doch kurz vor der Bundestagswahl 2017 noch groß angekündigt eine Verfassungsklage gegen die "Homoehe" vorzubereiten. Nach der Bundestagswahl hat man es dann im Sande verlaufen lassen. Und vor der Landtagswahl bekannte Söder sich als Anhänger der "Homoehe". Bei der Landtagswahl hagelte es dann das schlechteste CSU-Ergebnis aller Zeiten.
Alexyessin hat geschrieben:(19 Oct 2019, 22:18)
Ja, war halt eng am rechten Fleck. FW, FDP fischen im selben Topf. Nimmst noch 5 % von der AfD Bayern dazu, so hast dein Wahlergebnis.
Und durch eine radikale "Grünisierung" der CSU wird man die Stimmen von FW, FDP und AfD wieder zurückgewinnen? Wohl eher wird man nach rechts noch mehr verlieren.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Schlettow »

Alpha Centauri hat geschrieben:(19 Oct 2019, 22:32)
Warum verfolgt ein Söder wohl die CSU grüner und weiblicher und jünger zu machen,er will vor allen im den Städten , den Boden denn man an die Grünen dort verloren hat zurückholen ( Landtagswahl 2018 hat die CSU enorm in den Städten an Zustimmung eingebüßt Bsp: München . Das ist bloße Wahltaktik.
Das hat doch bei der grünlackierten CDU auch schon nicht funkioniert.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von Alexyessin »

Schlettow hat geschrieben:(19 Oct 2019, 22:39)

Seit wann verstößt die traditionelle Ehe von Mann und Frau gegen das Recht?
Wurde das irgendwo behauptet? Nein, wurde es nicht. Also unterlasse solche Suggestivfragen.
Schlettow hat geschrieben:(19 Oct 2019, 22:39)
Die CSU hat doch kurz vor der Bundestagswahl 2017 noch groß angekündigt eine Verfassungsklage gegen die "Homoehe" vorzubereiten. Nach der Bundestagswahl hat man es dann im Sande verlaufen lassen. Und vor der Landtagswahl bekannte Söder sich als Anhänger der "Homoehe". Bei der Landtagswahl hagelte es dann das schlechteste CSU-Ergebnis aller Zeiten.
Sich als Anhänger bekannt?
Sehen wir uns doch an, was er gesagt hat.
“Wir akzeptieren das jetzt so”, in einem liberalen Land wie Bayern sei die Homo-Ehe kein Problem. “Leben und Leben lassen ist bayerisches Motto.” Und: “In Bayern kann jeder sein Glück finden.”
https://www.faz.net/aktuell/politik/wah ... 31917.html

Das klingt weniger als Anhänger sondern als Akzeptanz von rechtstaatlichen Gegebenheiten.
Lassen wir doch dazu noch Kardinal Marx sprechen:
Marx: Die Christlichkeit alleine an dieser Abstimmung festzumachen, halte ich für verkehrt. Das eine ist: Was ist die christliche Überzeugung? Das andere: Kann und darf ich alle christlichen Moralvorstellungen in staatliche Gesetze überführen? Wer nicht begreift, dass das eine nicht automatisch zum anderen führen muss, hat das Wesen einer modernen Gesellschaft nicht begriffen.
https://www.augsburger-allgemeine.de/ba ... 49291.html


Schlettow hat geschrieben:(19 Oct 2019, 22:39)
Und durch eine radikale "Grünisierung" der CSU wird man die Stimmen von FW, FDP und AfD wieder zurückgewinnen? Wohl eher wird man nach rechts noch mehr verlieren.
Eine radikale Grünisierung, was auch immer DU darunter definieren magst, sehe ich weniger. Die CSU hat sich im Laufe ihrer ca. 70 Jahre immer auch der in Bayern lebenden Bevölkerung angepasst.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

Interessant, Söder will die CSU Minister in der GroKo austauschen. Alle ausser Scheuer?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

Jetzt dreht er richtig auf, der Söder, und dann auch noch entsprechend der FDP Vorstellung von Konjunkturbelebung nach Corona.
Ich muss aufpassen, dass ich am Ende nicht noch Fan von ihm werde.
Schauen wir mal, ob er sich damit durchsetzen kann.


Söder fordert riesiges Konjunkturprogramm

Um die Wirtschaft nach der Virus-Krise anzukurbeln fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ein riesiges Konjunkturprogramm und flächendeckende Steuersenkungen. „Wenn die erste Phase mit Soforthilfen und Bürgschaften überstanden ist, brauchen wir darüber hinaus ein vitales Konjunkturprogramm in ähnlicher Größenordnung“, sagte Söder der „Bild am Sonntag“. Seiner Einschätzung nach wird die deutsche Exportwirtschaft noch länger leiden, daher müsse die Inlandsnachfrage angeregt werden. „Das heißt: keine Steuererhöhungen, sondern Steuersenkungen. Der Soli muss schneller und für alle abgeschafft werden“, sagte der CSU-Chef. „Darüber hinaus sollten wir die Einkommensteuer insgesamt absenken, damit möglichst viele Arbeitnehmer mehr Geld in der Tasche haben.“

https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/ko ... 3.amp.html
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von BenJohn »

Den Soli würde ich nicht abschaffen. Für niemanden. Den würde ich umfunktionieren. Und zwar zu einem Pflege-Soli für Pflegeberufe. Dafür wird es auch eine Bereitschaft in der Bevölkerung geben.

Ansonsten hat er natürlich Recht.
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Re: Zukunft der CSU

Beitrag von JJazzGold »

BenJohn hat geschrieben:(05 Apr 2020, 08:58)

Den Soli würde ich nicht abschaffen. Für niemanden. Den würde ich umfunktionieren. Und zwar zu einem Pflege-Soli für Pflegeberufe. Dafür wird es auch eine Bereitschaft in der Bevölkerung geben.

Ansonsten hat er natürlich Recht.
Der Soli hätte 2019 schon komplett abgeschafft gehört, aber die SPD eierte rum und man wollte dem Koalitionspartner nicht zu kräftig auf die Füsse treten. Jetzt wird er endgültig fallen, den in dem Punkt rennt Söder, nicht nur bei der CDU, offene Türen ein.
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