Alexyessin hat geschrieben:(08 Dec 2018, 15:59)
Sie werden auf Europa gehen. EU geht immer gut, vor allem in Deutschland.
Wäre die AfD in Frankreich oder in Italien, könnte das eine gute Idee sein. Die ablehnende Haltung in F (ca. 75% Anti-EU-Haltung) oder in ITA, wo ebenfalls die EU der große Sündenbock ist... D ist hingegen eines jener Ausnahmeländer von Gewicht innerhalb der EU, wo eine klar proeuropäische Haltung vorherrscht und der Brexitnebel das Denkorgan noch nicht vollständig umhüllt.
Es dürfte der AfD schwer fallen, daraus weiteren Stimmenzuwachs zu generieren. Und viel wird auch davon abhängen, wie der Austritt Großbritanniens enden wird. Als "no-deal" Austritt oder ob der ausgehandelte Vertrag die wirtschaftlichen Verwerfungen für die britische Insel halbwegs in Grenzen hält.
Mike Carney hat in einer Studie der Bank of England für den Fall eines Austritts innerhalb der halbwegs geordneten Bedingungen des May-EU Deals einen Rückgang des britischen BIP um ca. 1,5 % prognostiziert, statt bisher ca. +1.5 %. Auch nicht besonders erfreulich. Im Falle eines No-Deal-Brexit
jedoch ein längerfristiges Schrumpfen von gut 7%! und einen Wertverlust des Britischen Pfund von ca. 25%. Ebenso einen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf ca. 7,5%. Mehr als eine Verdoppelung. Er sieht das Land für diesen Austrittsfall bis 2035 in ziemlich rezessiven Fahrwassern.
Ob derlei negative Folgen, der EU den Rücken zu kehren, dann hierzulande so viel Beifall einer EU- oder Eurofeindlichen AfD finden, ist zwar offen. Aber ich glaube persönlich nicht, dass die AfD damit punkten kann...eher das Gegenteil. Es wäre der Griff ins Klo. Was ich mir sehr wünschen würde.
Aber ob die Partei tatsächlich so strunzdoof ist und mir und hoffentlich vielen andern diesen schönen Gefallen tut...ich bin da pessimistisch. Rechtsradikal heisst ja nicht automatisch deppert bis zum Anschlag.