Julian hat geschrieben:(18 Apr 2019, 16:27)
Sind Sie sich sicher, dass es Ihnen um deutsche Interessen geht - oder nicht viel eher darum, die größte Oppositionspartei im Bundestag mundtot zu machen?
Darauf habe ich keinen Einfluß, ebenso wenig wie auf das Parteibuch Schröders.
Für Leute, denen es um deutsche Interessen geht, könnte es aber schon interessant sein, ob sich jemand entscheidet, die Außenpolitik Russlands zu vertreten. Kenne selbst jemanden, einen alten Schulkameraden, der ganz anders als ich wählte, die Interessen Deutschlands aber für wichtig hält - unabhängig von der Partei.
Frohnmaier hat eben eine andere Auffassung zu den deutsch-russischen Beziehungen als Sie. Daraus hat er doch nie einen Hehl gemacht; ich verstehe gar nicht, wie man daraus eine angebliche Agententätigkeit machen kann und die Dreistigkeit besitzt, dies mit dem Fall Guillaume zu vergleichen.
Im übrigen teile ich Frohnmaiers Haltung zu Russland nicht. Aber ich gestehe ihm zu, eine andere Haltung zu haben und enge Beziehungen dorthin zu pflegen, ohne dass ich gleich danach schreie, ihn wegen Hochverrat an die Wand zu stellen. Ich würde mir auch von anderen etwas mehr Realitätssinn und Fairness erwarten.
Einen Hehl macht er schon daraus offenbar, was die Kontakte und Mitgliedschaften betrifft.
1. Mit dem mutmaßlichen Agenten Piskorski gründete er selbst einen Verein - dessen Rolle will er aber nicht kennen.
2. In einem anderen Verein wird Frohnmaier sogar mit Bild als Mitglied des Organisationskomittees aufgelistet - er selbst streitet ab, überhaupt beigetreten zu sein.
Im zweitgenannten Verein sind zwei hochrangige Agenten des FSB Teil des Gremiums. Man macht keinen Hehl daraus? Aus den Positionen vielleicht nicht, aus den Kontakten und Mitgliedschaften schon.
Besonders heikel für Frohnmaier ist ein Strategiepapier mit dem Namen „Frohnmaier Wahlkampagne / Aktionsplan (Entwurf)“, das laut „Spiegel“ vor der Bundestagswahl 2017 in russischen Regierungszirkeln kursierte. „Für die Wahlkampagne brauchen wir dringend Unterstützung“, heißt es demnach in dem eineinhalb Seiten langen Word-Dokument.
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 55974.html
Man mag es Frohnmaier und seinem Netzwerk ja zugestehen, sich als Marionetten des Kreml zu verstehen und entsprechend tätig werden zu wollen. Aber warum macht man dann ein Geheimnis daraus, dass der Kreml nicht nur davon weiß, sondern auch materiell unterstützt.
Und weshalb leugnet Frohnmaier, Personen überhaupt zu kennen, denen er die Hand schüttelt, sich ablichten lässt und selbst das Foto samt Namen veröffentlicht?
Man könnte ja auch sagen, klar kenne ich die Verbindungsleute, die Beziehungen sind eng und vertrauensvoll und die russische Außenpolitik ist halt mein Kernanliegen.