OK - "wir" die Bundesrepublik Deutschland produziert und liefert keine Waffen mehr - das klingt erst einmal ganz toll und freut die potenten anderen Waffenproduzenten ganz ungemein. Es ist recht naiv anzunehmen, das dadurch auch nur eine der Konflikte plötzlich ohne Waffen dastünden. Sog. "Kleinwaffen" sind das wohl wirksamste Tötungsmittel. Die kann inzwischen jeder produzieren. Es gibt für den eher ärmlichen Krieger auf den zahlreichen "Kleinkriegsschauplätzen" dieser Welt seit Jahren eine Art Standardwaffe und das ist kein "Hightech Made in Germany", es ist das überall und in zahlreichen Fertigungsvariationen bekannt AK 47 - die Kalaschnikow. Ein Gerät, dessen Handhabung jedem Idioten in ~20 Minuten beigebracht werden kann - "wartungsarm" - vergleichbar gute Trefferquote - funktioniert unter allen Bedingungen und ist einfach und billig in der Herstellung. Die vorhandenen Bestände rund 100 Millionen auf 5 Kontinenten verschwinden nicht, nur weil hier in D friedensbewegten Idealisten das gern (durch den Verzicht auf dt. Waffenhandel) suggerieren möchten.
Die überwiegende Mehrzahl der Waffen wurde als AK-47 aus chinesischer Produktion identifiziert, ebenfalls vertreten waren Varianten aus Ägypten, Rumänien, Bulgarien, Serbien und Russland.
Oxfam hat geschrieben:Hergestellt werden Kalaschnikow-Gewehre und ihre Varianten in mindestens 14 Ländern:
Albanien, Bulgarien, China, Deutschland (ehemalige DDR), Ägypten, Ungarn, Indien, Irak, Nordkorea, Polen, Rumänien, Russland, Serbien und neuerdings auch in Venezuela.
Daneben gibt es Nachbauten und Weiterentwicklungen, die sich stark an den Funktionen und Konstruktionsprinzipen des AK-47 orientieren: die finnische Sako, das israelische Galil Schnellfeuergewehr und die südafrikanische R4, die alle auf Kalaschnikow-Technik basieren und entsprechende Komponenten verwenden.
Insgesamt wurden ca. 50-70 Millionen Kalschnikow-Gewehre produziert, einige Schätzungen gehen sogar bis zu 100 Millionen.
Zum Vergleich: Vom deutschen G3, der früheren Standardwaffe der Bundeswehr, wurden 15-20 Millionen Exemplare produziert, vom US-
amerikanischen M-16 5-7 Millionen.
Die Nachfrage nach AK-47-Gewehren ist an vielen Orten der Welt ungebrochen, unter anderem auch wegen ihres relativ günstigen Preises. Ein fabrikneues Gewehr aus russischer Produktion kostet um die 240 US-Dollar, abhängig von Modell, Ausstattung und Bestellmenge.
AK-47-Nachbauten aus ehemals jugoslawischen Armeebeständen kosten in Europa und den USA zwischen 50 und 100 US-Dollar pro Stück. In bestimmten Konfliktgebieten Afrikas, wo eine große Anzahl von Schusswaffen im Umlauf und das Angebot entsprechend umfangreich ist, ist eine gebrauchte Kalaschnikow ab 30 US-Dollar zu bekommen.
Was den dt. Waffenhandel angeht, ist der Löwenanteil meist in sehr teuren und großen Einzelkomponenten gebunden. Was dt. Kleinwaffen angeht - da wurden Lizenzen verkauft - die Kontrolle darüber liegt nun bei denen, welche diese Nachbauten produzieren.
Bei der AK-47 wird ohne jede Lizenz und Kooperationsvereinbarung munter überall produziert, wo diese vergleichsweise einfach herstellbare "Allroundwaffe" techn. machbare Produktion ermöglicht. Was mit den Waffen der exDDR geschah und wo diese nun "Dienste leisten" hier die WELT :
Belgien wollte von der NVA nur ein MG und eine Patrone alles längst Vergangenheit, aber die Folgen sind aktuell und nicht rückholbar.
Waffen aus D fehlen ? Toll, da gibt es zahlreiche Staaten die sofort den "entstehenden Mangel" ausgleichen. Übrigens die Selben, welch dann unsere Polizei und "Streitkräfte" beliefern werden - eine Produktion nur für den vergleichbar geringen Eigenbedarf ist schlich zu teuer.
OK - die Bundeswehr soll sich überall zurückziehen - "wir" die Bundesrepublik Deutschland tun das selbe, was Unternehmer in einen solchen Fall tun - wir "sourcen out" - irgendwer wird schon unsere Interessen vertreten - oder schlich dann ist in dieser realen Welt D "außen vor". Eine wunderbare friedliche Welt ganz wie sich das der naive Gutmensch so gern vorstellt - ist also der Plan

Auf welchem Planeten denn

Die Erde kann da wohl kaum gemeint sein. Sapiens mordet sich da seit wenigsten 500.000 Jahren in wechselnder Intensität und jetzt, wo das Gedränge immer größer, die Ressourcen immer geringer und teurer werden, fällt das Morden einfach flach

Nicht das ich dies nicht begrüßen würde - nur wie realistisch sind diese Forderungen tatsächlich ?
Menschen (auch) in zivilisierten Weltgegenden
können nur mühsam und durch Waffengewalt davon abgehalten werden sich gegenseitig zu ermorden. Ob die einzelnen BW-Einsätze immer so der Weisheit letzter Schluss sind und ob ab und an statt "herumzukleckern" nicht ein massiver, rechtzeitiger militärischer Schlag, bestimmte Entwicklungen im Keim erstickt hätten, ist ebenfalls eine Frage zum Thema.
Gute Idee die BW-Soldaten nicht für unsere wirtschaftlichen und sonstigen Interessen sterben zu lassen - schließlich gibt es ja genügen andere die das für eine ordentliche Bezahlung "in Vertretung" tun würden. Andererseits handelt es sich bei der derzeitigen BW um eine Armee in "Transition zur Berufsarmee" - da kann man nur sagen "Augen auf bei der Berufswahl" - zum Soldatsein in der Realität gehört auch das Sterben und verwundet werden. Nun ja, womöglich fällt das ja im "Cyberwar" dann einfach wech..

Bis dahin ???