Atue001 hat geschrieben:(26 Nov 2021, 00:25)
Wir hätten kein Problem, wenn ausreichend viele Menschen rationalen wissenschaftlichen Fakten zugänglich wären.
DAFÜR sind die Impfgegner zur Verantwortung zu ziehen.
Ich habe hier den ersten und den letzten Satz deiner Antwort zitiert. Sie stehen in keinem direkten Zusammenhang, aber sie verdeutlichen eindrucksvoll, in welchen Welten du du dich scheints bewegst: Einerseits bist du wissenschaftlich fundiert, andererseits populistisch hetzend. Das macht dich widersprüchlich und unglaubwürdig. Besonders das Thema Impflicht betreffend. Weil man eben nicht sicher sagen kann, ob du nun sachlich aufklären oder nur blöde rumstänkern willst.
WEN meinst du eigentlich mit "Impfgegner"? Sind das für dich alle Ungeimpften generell und insgesamt - oder nur jene, die sich wissenschaftsfeindlich und verschwörungstechnisch gegen eine Impfung aussprechen?
Es benötigt kein wissenschaftliches Fundamentalwissen, um folgendes klarzustellen: Die "Impfgegner" sind nicht mit den bis dato Ungeimpften in eine Schublade zu stecken, nur weil es sich so viel einfacher und eindrücklicher be- und verurteilen lässt. "Impfgegner" machen nur einen unbedeutend kleinen Anteil der Ungeimpften aus - der weitaus größere und bedeutendere Anteil machen Personen aus, die sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch gar nicht impfen lassen können/dürfen, bzw., die das auch gar nicht selbst entscheiden können/dürfen: Kinder in der Altergruppe von 5 - 14 Jahren, die anbei fast allerorts auch die höchsten Inzidenzwerte verzeichnen. Man könnte sie also als "Pandemietreiber" betiteln, was allerdings unsachlich wäre, weil dieser Begriff negativierend verstanden werden kann. Darumhalber wohl solche Umschreibungen wie "Pandemie der Ungeimpften", was zwar diplomatischer, aber nicht weniger waghalsig und unkorrekt ist.
Jugendliche ab 16 Jahren können/dürfen selbst entscheiden, ob sie sich gegen Corona impfen lassen - alle Kinder und Jugendlichen unter 16 Jahren sind an die Entscheidung ihrer Eltern als deren gesetzliche Vertreter gebunden.
Zu den Ungeimpften auf den Intensivstationen: Auch hier kann nicht einfach so von "Impfgegnern" gesprochen werden - schon allein deshalb, weil diesbezüglich keine zweifelsfreien offiziellen Angaben gemacht werden und tw. sogar schon gar nicht mehr registriert wird, ob die Patienten überhaupt geimpft sind, oder nicht. Dazumal kommt neuerdings auch noch folgender Aspekt hinzu = sofern eine zweifache Impfung die Sechsmonatsfrist überschreitet, verfällt sie automatisch und jene Impflinge zählen von einer Sekunde auf die andere zur Gruppe der Ungeimpften.
Im Klartext: Freilich machen Ungeimpfte auf den Intensivstationen die überwiegende Mehrheit aus - aber sie sind aufgrund ihres Ungeimpftenstatus nicht automatisierend gleichzusetzen mit "Impfgegnern". Es wäre interessant zu wissen, wie sich das tatsächlich alles verhält - aber wie schon erwähnt, dazu liegen keine, bzw. immer weniger Daten vor. Also ist absolute keine nachvollziehbare Grundlage vorhanden, die Gesellschaft in "Impfbefürworter" und "Impfgegner" zu spalten.
Auf mich bezogen: Ich habe meine ersten beiden Impfungen im Februar erhalten, bin also "Impfbefürworter" - hätte ich aber im September nicht die Chance genutzt und mich boostern lassen, würde ich heute als Ungeimpfter angesehen werden = hätte mich das zum "Impfgegner" gemacht, ja oder nein?
Ist es gerecht, "Impfbefürworter", deren Immunität von heute auf morgen abgelaufen ist - nicht, weil es sich antikörpertechnisch tatsächlich so verhält, sondern weil es nachweisunabhängig einfach mal so geschwind festgelegt wurde! - und die keine oder nur schwer die Möglichkeit haben, sich boostern zu lassen, weil Bund und Länder Ende Sommer/Anfang Herbst beschlossen haben, nach und nach fast alle Impf- und Testzentren zu schließen, via 3G/2G und Ausgangssperren in weiten Teilen vom öffentlichen Leben auszuschließen und sie als "Impfgegner" zu diskriminieren?
Ganz unabhängig von Corona und der Impferei, sind nun mal nicht alle Menschen für rationale (u. a. wissenschaftliche) Fakten empfänglich. Viele jener, die selbiges von sich bzgl. Corona und Impfen von sich behaupten, könnten theoretisch bei der nächsten Krise ein ganz anderes Verhalten und Denken an den Tag legen, weil es ein anderes Thema betrifft, mit welchen sie anders als Andere umgehen. Und umgekeht. Bislang hat uns das nicht sonderlich gestört oder beeindruckt - denk dabei bspw. mal an den Klimaschutz: Wieviele Coronagläubige und Impfwillige es wohl geben mag, die rationalen wissenschaftlichen Fakten zum Klimawandel kritisch bis anlehnend ggü stehen und das vielleicht nur, weil sie zwar bereit sind, Verantwortung für ihre Gesundheit und die ihrer Mitmenschen zu übernehmen, aber deswegen keinesfalls an ihrem sonstigen Lebenstil rütteln wollen; bspw. in Form von den super-schicken, sündhaft-teuren Diesel-SUV gegen ein kleines Elektro-Auto zu ersetzen.
WOFÜR möchtest du, dass die "Impfgegner" zur Verantwortung gezogen werden? Mal so als Hintergedanke: Unser Gesundheitssystem kränkelt nicht nur wegen Corona, sondern auch wegen seit Jahren/Jahrzehnten ansteigendem Personalmangel ( = Pfegenotstand) und zunehmenden asozialen Wirtschaftsinteressen (Krankenhäuser werden "rentabel", wenn sie finanzielle Gewinne erzielen). DAFÜR kannst du die "Impfgegner" nicht verantwortlich machen. Dafür kannst du nur die Gesamtgesellschaft, die Wirtschaft und Politik verantwortlich machen.
Willst du den "Impfgegnern" vorwerfen, dass sie krank geworden sind und tw. intensivmedizinische Versorgung benötigen und somit das Gesundheitssystem zusätzlich belasten? Sollen sie DAFÜR verantwortlich gemacht werden? Nun: Dann müsstest du ihnen erst mal stichhaltig nachweisen, dass sie sich nicht nur absichtlich nicht geimpft, sondern auch absichtlich mit Corona infiziert haben! Ansonsten wäre das nur heiße Luft deinerseits. Aber du kannst ja immernoch den Gegenbeweis antreten = geh' doch mal in die Gesundheitsämter und helfe denen bei der Arbeit. Die sitzen an den Quellen. Dann kannst du auch gleich zur eindeutigeren Datenlage beitragen und somit auch mit die Wissenschaft unterstützen. Impfen reicht diesbezüglich halt nicht aus. Und hetzen macht's gleich gar nicht besser!
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner