SillyWalks hat geschrieben:(18 Mar 2021, 22:33)
"Wir" sind nicht "der Staat". Beide Begriffe sind unbestimmt.
Beide Aussagen sind falsch. "Wir", also alle Deutschen, sind auch Teil unseres Staates. Man könnte jetzt anfangen die Organe separat zu betrachten und und und...
Letzlich läuft es aber darauf hinaus, dass einige Sachen besser, billiger oder überhaupt nur möglich ist, wenn alle im Staat zusammen halten. Sei es die Entwicklung der Raumfahrt, die Tatsache, dass Dein Chef Dich nicht morgen vor die Türe setzen kann, sodass Du übermorgen hungernd unter eine Brücke stehst, sei es dass niemand Dir einfach vorschreiben kann, was Du so zu tun hast, wenn es nicht gesetzlich ge- oder verboten ist.
Viele Goodies sehen die meisten heute einfach als Selbstverständlichkeit an.
Wer das lernt, ob liberal oder nicht, lernt falsch. Zugegeben: Netto-Steuerzahler sind eines rare Spezies, darum glauben viele, das Geld falle einfach vom Himmel.
Auch das ist sachlich einfach falsch.
Schlimmer noch: ich habe gar kein Auto und zahle trotzdem für jeden Meter Straße - der übrigens nicht "vom Staat" gebaut und gewartet wird, sondern von Unternehmen und deren Mitarbeitern.
Du hältst Dich ja echt für einen Oberschlaubi. Der Staat ist der Eigentümer der Straße und beauftragt diese Unternehmen, bzw. für die Wartung unterhalten manche Kommunen immer noch Stadtwerke, die sich selbst darum kümmern.
Effektiv aber unwichtig: wenn wir Deiner Philosophie folgen würden, würden die Straßen irgendwelchen Firmen, womöglich hunderten kleinen gehören. Wann immer Du irgendwo hinfährst, müsstest Du ein Ticket ziehen und bezahlen und monatlich für die viel benutzten Wege deutlich mehr bezahlen als sonst. Gilt übrigens auch für Fahrrad- und Fußwege!
Wenn ein Feld gut erforscht ist, in dem Privatisierung für den Bürger eher schlecht ist, dann ist das das Verkehrsnetz.