Selina hat geschrieben:(26 Sep 2018, 14:26)
Nee, das wäre ein anderes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem gewesen.
Du verkennst.
Eine OFFENE DDR-Light wäre nicht überlebensfähig gewesen.
Noch das die meisten DDR-Bürger dieses überhaupt wollten.
mfg
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Selina hat geschrieben:(26 Sep 2018, 14:26)
Nee, das wäre ein anderes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem gewesen.
Skull hat geschrieben:(26 Sep 2018, 14:45)
Du verkennst.
Eine OFFENE DDR-Light wäre nicht überlebensfähig gewesen.
Noch das die meisten DDR-Bürger dieses überhaupt wollten.
mfg
Selina hat geschrieben:(26 Sep 2018, 14:59)
Meine diesbezüglichen Anmerkungen sind überhaupt nur dafür gedacht,
ein wenig mehr die DDR-Heterogenität im Rückblick zu betrachten.
Selina hat geschrieben:(26 Sep 2018, 14:13)
Ja, alles ok. Nur komisch, dass es in meinem Umfeld eben keinen "scheißspießigen 8. März als 'Frauentag'" gab, sondern eine sehr witzige und angenehme Geschichte, wo sich unser Chef mal was Besonderes einfallen ließ, um "seine" Frauen mal etwas zu verwöhnen und zu würdigen. Ne Spießer-Frauentags-Veranstaltung hätten wir nicht geduldet. Wobei der Mann natürlich auch sonst darauf achtete. Du siehst also anhand solcher kleinen belanglosen Nebensächlichkeiten, dass man schon da völlig unterschiedliche Wirklichkeiten erleben konnte. Wie gesagt: Dieses Spießertum gabs natürlich, ganz sicher, aber das gibts in Gesamtdeutschland nicht minder. Entfällt also für mich als Kriterium, warum man das eine gegen das andere tauschen musste
Blumen zu besorgen, war schwierig. Musste aber sein. Dass sich Männer und Kinder anstrengten, sie zu bekommen, gehörte zum Frauentag, und der Morgen des 8. März war durchaus ein besonderer in Hunderttausenden DDR-Familien. Dann war der offizielle Teil zu überstehen: Grußansprache vom Brigadeleiter, am Nachmittag Kaffeetafel im Betrieb mit Überreichung der Aktivistenmedaille (samt Geldprämien) an verdiente Mitarbeiterinnen. Wenn statt Kaffee dann Wein, Likörchen oder Nordhäuser auf den Tisch kamen, konnte der heitere Teil beginnen.
Das Staatsritual glich sich Jahr um Jahr: Die Staats- und Parteiführung überreichte die Clara-Zetkin-Medaille. Am Abend empfing Erich Honecker die Verdientesten der Verdienten, frisch gelockwellt und mit hübschen Blusen, zum festlichen Essen und Trinken im Palast der Republik (siehe Foto oben). Gepflegte musikalische Begleitung und Toasts auf die großartigen Leistungen der Frauen, ohne die nun wirklich gar nichts ginge im Sozialismus, gehörten dazu.
schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Sep 2018, 15:26)
Wenn man politisch diskutiert, muss man das persönliche versuchen, richtig einzuordnen. Es geht ja eigentlich nicht um "Spießigkeit". Ich und viele andere haben dieses Zeremoniell halt so wahrgenommen:
Die "Weltfestspiele der Jugend und Studenten" 73 in Berlin, was ich da alles so als pubertierender Jugendlicher erlebt habe ... gehört nicht hierher, ist aber alles andere als "spießig". Politisch gesehen waren sowohl diese Weltfestspiele als auch die Frauentage hunderprozentig durch Partei- und Staatsführung instrumentalisiert. Die Weltfestspiele 73 waren nicht nur mein erotisches Erweckungserlebnis sondern die größte Polizeiaktion der DDR seit 1956 und es wurden mehr politische Staatsfeinde in psychiatrische Kliniken eingewiesen als ich während dieser Zeit hübsche Mädels überhaupt gesehen habe. So knallhart und illusionslos muss man das betrachten.
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(23 Sep 2018, 20:34)
Es ist das gute Recht eines Mitarbeiters, klare Arbeitsaufträge zu erfragen.
Selina hat geschrieben:(26 Sep 2018, 16:57)
Müssen muss man gar nichts. Im Gegenteil: ...
Gilmoregirl hat geschrieben:(26 Sep 2018, 22:17)
Eine Erzieherin hat einen Bildungs-und Erziehungsauftrag, den sie nach über 30 Berufsjahren schon kennen sollte und auch das Wissen, wie sie diesen umsetzt, ebenfalls.Da stehen ihr auch Möglichkeiten zur freien Enfaltung offen. Sie arbeitet nach einer Konzeption. Und wenn von noch 3 anwesenden Erzieherinnen der Spätdienst plötzlich los muss, weil deren eigenes Kind einen Unfall hatte, warte ich nicht drauf, dass Chefin mir als Mitteldienst sagt; Du bleibst jetzt länger, sondern ich sehe es als selbstberständlich an, länger zu bleiben, wenn ich weiß die andere noch übrig gebliebene Kollegin ist bereits seit 6 Uhr im Dienst.
H2O hat geschrieben:(27 Sep 2018, 08:24)
So soll es unter verantwortungsbewußten und kollegial arbeitenden Menschen sicher zugehen, nur so funktioniert eine freiheitliche Gesellschaft. Aber: Kann man dieses Verhalten einklagen, wenn in Ihrem Beispiel eine Mitarbeiterin stur ihre Interessen verfolgt? Und dann geht das Gemobbe und der "Zickenkrieg" los... könnte ich mir vorstellen.
zollagent hat geschrieben:(27 Sep 2018, 08:49)
Das ist menschliches Verhalten, das man in jeder Staatsform feststellen kann. Mit anderen Republikvorstellungen innerhalb Deutschlands hat das nichts zu tun.
H2O hat geschrieben:(27 Sep 2018, 09:06)
Ja, da haben Sie Recht! Aber der Ausgangspunkt war doch der Rechtsanspruch auf geregelte Arbeit... und der Gedanke verbindet sich mit Klage und Gerichtsurteil und... das ist dann doch nicht in jedem Gesellschaftssystem möglich.
zollagent hat geschrieben:(27 Sep 2018, 09:42)
War es das? Mir wäre ein solcher Rechtsanspruch nicht bekannt. Und das Pendant, das in der DDR so galt, war denn doch ziemlich pervertiert. Aber lassen wir das, es gehört nicht zum Strangthema. Das dürften, so wie ich es verstanden habe, unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen an unsere Republik sein.
H2O hat geschrieben:(27 Sep 2018, 10:01)
Das meine ich auch... wobei mir manche Vorstellungen eben ziemlich überraschend vorkommen.
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