Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

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H2O
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von H2O »

think twice hat geschrieben:(24 Jul 2018, 18:45)

Und wer waehlt dann die CSU?
War doch gerade Thema, als unser Innenminister seine große Nummer abzog. Auch die CSU hat einen liberalen und weltoffenen Kern, der sich bei solchen Auftritten die Haare rauft...
JFK
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von JFK »

think twice hat geschrieben:(24 Jul 2018, 18:45)

Und wer waehlt dann die CSU?
Die Gewohnheitstiere.
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JJazzGold
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von JJazzGold »

rain353 hat geschrieben:(24 Jul 2018, 18:42)

Keine Sorge... Die konservative Revolution wird kommen und sich auch in diesen Gebieten durchsetzen!
An uns Bayern werdet ihr euch Zähne ausbeißen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Vongole »

rain353 hat geschrieben:(24 Jul 2018, 18:42)

Keine Sorge... Die konservative Revolution wird kommen und sich auch in diesen Gebieten durchsetzen!
Bei uns spült sowas die Nordsee fort.
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ThorsHamar
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Jul 2018, 18:25)

:D

War und bin ich häufig, zu laut, zu hektisch, zu verstopft.
Ich schau gern Städte an, aber wohnen und alt werden möchte ich in keiner.
....laut ist es nur, wenn Du an der Strasse stehst ... sojar hier inne Plumpe isset leise, jrün, Wald und och Wassa ...
Und Du bist natürlich am Multi-Kulti-Puls .... mehr geht nich
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Europa2050 »

think twice hat geschrieben:(24 Jul 2018, 18:45)

Und wer waehlt dann die CSU?
Die Leute, die die zweifelsohne vorhandene Wirtschaftskompetenz und die Bereitschaft, für Bayern das optimale rauszuholen, schätzen.

Eine Postionierung in Sachen Nationalismus, erst recht deutscher Nationalismus war bisher nicht benötigt. Man war Schirmherr der Sudetendeutschen, das war genug Deutschtümelei. Und das reichte mit den o.g. Qualitäten, um rechts nichts entstehen zu lassen, aber gleichermaßen nicht selbst zuweit rechts abzurutschen.

Nun aber ist auch die CSU in der Situation an AFD oder Grüne/FDP zu verlieren. Söder/Seehofer können es nur falsch machen. Und das kriegen sie hin.
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Julian
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Julian »

think twice hat geschrieben:(24 Jul 2018, 10:01)

Alles begann mit Thilo Sarrazin.
Na klar doch. Der böse weiße Mann ist schuld.

Das war allerdings alles vor Sarrazin:
Aus den Daten des Mikrozensus 2005, für den 800.000 Personen befragt wurden, hat die in Berlin ansässige Stiftung „Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung“ ein Bild zum aktuellen Stand der Integration von Ausländern in Deutschland hergestellt.
[...]
Die Türken erscheinen in der Studie als die Gruppe mit den größten Integrationsschwierigkeiten. 2,8 Millionen Menschen, das sind 3,4 Prozent der deutschen Bevölkerung, haben einen türkischen Hintergrund, die Hälfte von ihnen sind hier geboren, 86 Prozent von ihnen leben länger als acht Jahre in Deutschland, mehr als zwei Drittel von ihnen besitzen allein die türkische Staatsangehörigkeit. Von den Einheimischen sind nur zwölf Prozent jünger als 15 Jahre alt, bei den Türken sind es 28 Prozent. Die Türken haben viele Kinder und leben, wie die Einwanderer aus dem Nahen Osten, in den großen Haushalten (mit 3,2 Personen im Durchschnitt).

Unter den Älteren sind die Männer in der Mehrzahl - die ersten Gastarbeiter kamen allein. Türkische Migranten heiraten, vermutlich aus religiösen Gründen, nur selten deutsche Ehepartner (fünf Prozent), sie sind die Gruppe, in der die meisten Bildungsabbrecher (30 Prozent ohne Abschluss) und die geringste Quote von Hochschulreife (14 Prozent) anzutreffen sind. Ihre Erwerbslosenquote ist hoch (23 Prozent), ihre Jugenderwerbslosenquote liegt noch höher (bei 28 Prozent), verglichen damit ist die Zahl derer, die von öffentlichen Leistungen leben muss, ausgesprochen niedrig (16 Prozent). Bei der kulturell den Türken am ehesten vergleichbaren Gruppe der Migranten aus dem Nahen Osten leben 34 Prozent von öffentlichen Leistungen.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 57367.html
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(24 Jul 2018, 19:13)

....laut ist es nur, wenn Du an der Strasse stehst ... sojar hier inne Plumpe isset leise, jrün, Wald und och Wassa ...
Und Du bist natürlich am Multi-Kulti-Puls .... mehr geht nich
Schon, aber es fehlen die Berge. ;)

Um mal wieder aufs Thema zu kommen, würde ich aus irgendwelchen Gründen in Berlin arbeiten und leben (wollen, müssen), was wäre ich dann? Berliner-Bayerin, bayerische Berlinerin, Bayerin, Berlinerin? ;)

Muss man, abgesehen vom Pass, unter eine Bezeichnung fallen, um vom externen Betrachter einer Gruppe zugeordnet werden zu können und wem dient die Etikettierung, mir oder dem Betrachter?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Marmelada »

Tom Bombadil hat geschrieben:(24 Jul 2018, 11:58)

Prima, dann kann man ja jetzt mit dem Geweine über "dies jedoch werde von der deutschen Mehrheitsgesellschaft nicht akzeptiert" aufhören.
Ich bin nicht sicher, ob think twice die Sprecherin der Deutschtürken ist. Vielleicht hat ein Integrationspolitiker aus einer schwarzgelben Landesregierung eines Bundeslandes mit vielen Migranten einen guten Einblick ins Thema, der als FDPler auch nicht im Verdacht stehen dürfte, linksgrüner Islamkuschler mit rosaroter Brille zu sein:

https://de-de.facebook.com/drjoachimsta ... 8254317040
... Es gibt in Teilen unserer Gesellschaft immer noch ein grundsätzliches Ressentiment gegenüber einer Einwanderergeneration, deren Eltern hier in härtesten Jobs, unter Tage und am Fließband malocht haben und zum Aufbau unseres gemeinsamen Wohlstands beigetragen haben. Damals war Deutschland froh, notwendige Arbeitskräfte zu gewinnen. Aber viel zu lange wurde die Lebenslüge aufrecht erhalten, Deutschland sei kein Einwanderungsland. Jahrzehnte hat sich niemand um Integration geschert. Darum ist es jetzt wohlfeil, die fehlende Sprachkompetenz der ersten Generation zu kritisieren. Umso bitterer ist es für viele in der dritten Generation, die hier geboren und aufgewachsen sind, die Sprache ihrer Großeltern kaum, dafür aber Deutsch sprechen und von Teilen ihrer Mitbürger im Alltag oft das Gefühl vermittelt bekommen, sie seien keine „richtigen Deutschen“. Das gilt nicht unbedingt für die Mehrheit in unserer Gesellschaft, aber eine fehlende Akzeptanz ist doch so tief verwurzelt, dass sie viele verletzt. Solche Verletzungen beschweren die Identifikation mit der deutschen Heimat wie mir viele junge Menschen aus Einwanderfamilien berichten.

Darüber müssen wir sprechen.
Wir brauchen eine intensive Wertedebatte, die sich nicht nur an diejenigen richtet, die nach Deutschland kommen oder gekommen sind, sondern an die gesamte Gesellschaft. Wir müssen offen darüber sprechen, welche Vorurteile und Ängste es auf beiden Seiten gibt. Wir müssen uns damit auseinandersetzen, dass Einwanderung Bereicherung bedeutet, aber auch Konflikte, Auseinandersetzungen um Lebensformen und Haltungen. Die offene Gesellschaft kann und sie darf auch nicht konfliktfrei sein. Aber Konflikte müssen zivilisiert und fair ausgetragen werden.
...
Das trifft die Lage sehr gut. Eine Debatte, die sich nicht auf "Die sollen aufhören zu weinen und sich integrieren" beschränkt, sondern auch anerkennt, dass es Ausgrenzungstendenzen seitens der nicht-migrantischen Gesellschaft gibt.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Orbiter1 »

Julian hat geschrieben:(24 Jul 2018, 19:23)

Na klar doch. Der böse weiße Mann ist schuld.

Das war allerdings alles vor Sarrazin:


http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 57367.html
Da hättest du ruhig noch weiter aus dem Artikel zitieren sollen.

"Die deutsche Staatsbürgerschaft scheint sich für Türken integrationsfördernd auszuwirken: Wer den deutschen Pass hat, schneidet bei vielen Integrationsindikatoren besser ab als diejenigen, die noch nach Jahren in Deutschland nur den türkischen Pass besitzen."

Dann ist man hoffentlich auf einen guten Weg. Inzwischen haben ja immer mehr in Deutschland lebende Personen mit türkischem Migrationshintergrund die deutsche Staatsangehörigkeit. Zitat aus der aktuellen Studie die im Eröffnungsposting verlinkt wurde:

"In NRW sind 45% und auf Bundesebene 44% der volljährigen Befragten deutsche Staatsbürger, wobei der Anteil der deutschen Staatsbürger im Generationenverlauf deutlich wächst –in NRW sind ein Viertel der ersten, gut die Hälfte der zweiten und drei Viertel der dritten Generation Deutsche. .... Deutsche Staatsbürger unterscheiden sich von türkischen Staatsbürgern nach dem Grad der Integration, nach Identifikation und nach politischer Partizipation. Ihr Grad der Akkulturation (Hinweis: Das sind Anpassungsprozesse von Personen oder sozialen Gruppen an eine Kultur in Hinsicht auf Wertvorstellungen, Sitten, Brauchtum, Sprache, Religion, Technologie und anderes) und Interaktion ist –auch bedingt durch die Generationsunterschiede –höher als der türkischer Staatsbürger."

Wird aber nicht einfach werden die in Deutschland lebenden Türken besser zu integrieren wenn die Populisten in der Türkei (Erdogan, AKP) und in Deutschland (AfD, PEGIDA) das mit ihrem Hass und ihrer Hetze bewusst verhindern wollen.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Jul 2018, 08:25)

Schon, aber es fehlen die Berge. ;)

Um mal wieder aufs Thema zu kommen, würde ich aus irgendwelchen Gründen in Berlin arbeiten und leben (wollen, müssen), was wäre ich dann? Berliner-Bayerin, bayerische Berlinerin, Bayerin, Berlinerin? ;)

Muss man, abgesehen vom Pass, unter eine Bezeichnung fallen, um vom externen Betrachter einer Gruppe zugeordnet werden zu können und wem dient die Etikettierung, mir oder dem Betrachter?
Kurz gesagt: In Berlin wärst Du Bayerin, solange DU willst.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von ThorsHamar »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:03)

.... Wird aber nicht einfach werden die in Deutschland lebenden Türken besser zu integrieren wenn die Populisten in der Türkei (Erdogan, AKP) und in Deutschland (AfD, PEGIDA) das mit ihrem Hass und ihrer Hetze bewusst verhindern wollen.
Das klingt ja wieder so, als wäre es ein Job nur für Nichttürken ....
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Orbiter1 »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:21)

Das klingt ja wieder so, als wäre es ein Job nur für Nichttürken ....
Das sollte doch inzwischen klar sein dass bei erfolgreicher Integration sowohl die Migranten als auch die aufnehmende Gesellschaft ihren Beitrag leisten müssen.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von ThorsHamar »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:25)

Das sollte doch inzwischen klar sein dass bei erfolgreicher Integration sowohl die Migranten als auch die aufnehmende Gesellschaft ihren Beitrag leisten müssen.
Ja, sollte.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Orbiter1 »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:29)

Ja, sollte.
Den meisten Migranten ist auch klar dass sie da massiv gefordert sind, aber ob das große Teile der aufnehmenden Gesellschaft so sehen dass sie einen Beitrag leisten müssen wage ich zu bezweifeln. Als Deutsche 2. Klasse fühlen sich ja nicht nur die Deutschtürken sondern auch viele Russlanddeutsche oder sogar etliche Ossis. Das kann ja dann wohl nur an der aufnehmenden Gesellschaft liegen.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Keoma »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:37)

Den meisten Migranten ist auch klar dass sie da massiv gefordert sind, aber ob das große Teile der aufnehmenden Gesellschaft so sehen dass sie einen Beitrag leisten müssen wage ich zu bezweifeln. Als Deutsche 2. Klasse fühlen sich ja nicht nur die Deutschtürken sondern auch viele Russlanddeutsche oder sogar etliche Ossis. Das kann ja dann wohl nur an der aufnehmenden Gesellschaft liegen.
Wenn ich mir so manche Kommentare anschaue, wundert mich das bei den Ostdeutschen nicht.
Denen wird pauschal komplette Integrationsunfähigkeit vorgeworfen.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von ThorsHamar »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:37)

Den meisten Migranten ist auch klar dass sie da massiv gefordert sind, aber ob das große Teile der aufnehmenden Gesellschaft so sehen dass sie einen Beitrag leisten müssen wage ich zu bezweifeln. Als Deutsche 2. Klasse fühlen sich ja nicht nur die Deutschtürken sondern auch viele Russlanddeutsche oder sogar etliche Ossis. Das kann ja dann wohl nur an der aufnehmenden Gesellschaft liegen.
"NUR" ist mir zuviel. Natürlich liegt es auch, meinetwegen zu grossen Teilen, an der aufnehmenden Gesellschaft. Das kannst Du in jedem Bergdorf beobachten.
Aber die grundsätzliche "Bringepflicht", nämlich das Signalisieren der Bereitschaft, sich in die bestehende Gesellschaft integrieren zu wollen, sehe ich immer bei den Neuankömmlingen.
Das ist imho die Voraussetzung dafür, dass sich dann später, oder halt auch früher, gegenseitige Anpassungen und somit gemeinsames Neues entwickeln können.
Nachtrage: Bei den "etlichen Ossis" liegt die Problematik anders, denn es sind ja offenbar nicht alle freiwillig hier.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von ThorsHamar »

Keoma hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:39)

Wenn ich mir so manche Kommentare anschaue, wundert mich das bei den Ostdeutschen nicht.
Denen wird pauschal komplette Integrationsunfähigkeit vorgeworfen.
Aber auch nur von den üblichen Dummköpfen ...
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

rain353 hat geschrieben:(24 Jul 2018, 10:08)

Österreich steht ja von der Kultur her, Deutschland am nächsten....
Das waere schlimm wenn es stimmt :D
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:16)

Kurz gesagt: In Berlin wärst Du Bayerin, solange DU willst.
Auch wenn ich Seehofer wählen würde? Oder wäre ich dann “gebashte Bayerin“? ;)

Eigentlich wollte ich auf die Frage hinaus, “Wer bin ich und wenn ja, wieviele?“

Anders herum gefragt, kann und darf ich nicht nur ich sein, sondern werde gezwungen für eine Gruppe zu stehen, mich für eine Gruppe zu entscheiden? Und das nicht aus mir heraus, sondern weil mich der externe Beobachter katalogisieren, etikettieren will, oder aus einem dubiosen Zwang heraus, den ich nicht nachvollziehen kann, muss?
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Orbiter1 »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:46)

Bei den "etlichen Ossis" liegt die Problematik anders, denn es sind ja offenbar nicht alle freiwillig hier.
Warum gehen die dann nicht einfach woanders hin?
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

JFK hat geschrieben:(24 Jul 2018, 18:37)

Würzburg, Augsburg, München, Nürnberg, Rosenheim also das
Gesmmte Urbane Leben in Bayerm ist Liberal und Weltoffen.
Augsburg :? Das bezweifele ich. Habe dort 12 Jahre gelebt!
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Orbiter1 »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:46)

"NUR" ist mir zuviel. Natürlich liegt es auch, meinetwegen zu grossen Teilen, an der aufnehmenden Gesellschaft. Das kannst Du in jedem Bergdorf beobachten.
Aber die grundsätzliche "Bringepflicht", nämlich das Signalisieren der Bereitschaft, sich in die bestehende Gesellschaft integrieren zu wollen, sehe ich immer bei den Neuankömmlingen.
Da sind wir uns ja einig, das sehe ich auch so.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Keoma »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:51)

Das waere schlimm wenn es stimmt :D
Allerdings.
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:52)

Auch wenn ich Seehofer wählen würde? Oder wäre ich dann “gebashte Bayerin“? ;)

Eigentlich wollte ich auf die Frage hinaus, “Wer bin ich und wenn ja, wieviele?“

Anders herum gefragt, kann und darf ich nicht nur ich sein, sondern werde gezwungen für eine Gruppe zu stehen, mich für eine Gruppe zu entscheiden? Und das nicht aus mir heraus, sondern weil mich der externe Beobachter katalogisieren, etikettieren will, oder aus einem dubiosen Zwang heraus, den ich nicht nachvollziehen kann, muss?
Du wirst nicht mehr oder weniger "gezwungen", ertragen zu müssen, dass Gesellschaften eben nur mit Kategorisierungen und Katalogisierungen in und aus allen Richtungen funktionieren.
Du kannst dazu beitragen, in Deine Wunschkategorie eingetütet zu werden, abhängig von Deinen gesendeten Infos und abhängig von der Situation der Rezipienten. Ausserdem bist Du selbst auch ständig gezwungen, Andere zu kategorisieren und zu katalogisieren und weisst deshalb, wie emotional komplex und /oder rational kaltblütig Dein eigener Katalog über Andere entstand und entsteht, nicht? :cool:
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von ThorsHamar »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 12:00)

Da sind wir uns ja einig, das sehe ich auch so.
Klingt vernünftig .... ;)
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von ThorsHamar »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:53)

Warum gehen die dann nicht einfach woanders hin?
Das ist ja jetzt so'ne Art Humor, oder? :dead:
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von JFK »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:54)

Augsburg :? Das bezweifele ich. Habe dort 12 Jahre gelebt!
Gerade Augsburg, ja unbedingt Augsburg.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von JJazzGold »

[quote="ThorsHamar"](25 Jul 2018, 12:17)

Du wirst nicht mehr oder weniger "gezwungen", ertragen zu müssen, dass Gesellschaften eben nur mit Kategorisierungen und Katalogisierungen in und aus allen Richtungen funktionieren.
Du kannst dazu beitragen, in Deine Wunschkategorie eingetütet zu werden, abhängig von Deinen gesendeten Infos und abhängig von der Situation der Rezipienten. Ausserdem bist Du selbst auch ständig gezwungen, Andere zu kategorisieren und zu katalogisieren und weisst deshalb, wie emotional komplex und /oder rational kaltblütig Dein eigener Katalog über Andere entstand und entsteht, nicht? :cool:

Ich werde doch aber pausenlos von anderen eingetütet, ohne eigenes Zutun.

Für Blume bin ich Religionshasserin.
Für Think Twice schändliche Bewohnerin eines CSU regierten Bundeslandes.
Für irgendeinen User, den Namen habe ich vergessen, ein Weibchen, das politisch/gesellschaftlich seiner naturgegebenen gesteigerten Emotionalität ausgeliefert ist.
Für Keoma bedingt durch Weltoffenheit eine Verräterin am Vaterland.

Alles Stereotype, die mal eben so an mir festgemacht werden, weil ich deren Norm nicht entspreche und mich dieser z.B. im Fall Blume auch nicht unterordne.

Ich kann unsere Zuwanderer durchaus verstehen, wenn sie sich diesen diversen Tüten verweigern und weder als Deutsch-Türken, noch Türkisch-Deutsche, noch als Türken verstehen sollen müssen. Dass sich deutsche Auswanderer auch nicht zwangsläufig als Thailand-Deutsche, Deutsch-Thailänder oder nur Deutsche eintüten lassen wollen.

Ich war im Ausland die Bayerin, nicht die Deutsche, aber auch nur weil ich zu entsprechenden Festivitäten, ausgenommen Saudi Arabien und Iran, in einem der mitgenommenen Dirndl auftrat. Ansonsten war ich schlicht und ergreifend die Konzernvertreterin und/oder Bekannte, Freundin, mit der mamn offensichtlich gerne Umgang hatte. Das machte mich weder zur Omani, oder Äthiopierin, aber auch nicht explizit zur Deutschen.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Orbiter1 »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jul 2018, 12:20)

Das ist ja jetzt so'ne Art Humor, oder? :dead:
Na bevor die hier unfreiwillig ihr Dasein als Deutsche 2. Klasse (so fühlen sie sich ja wenn ich das richtig verstanden habe) fristen müssen wäre es doch sinnvoller das Land zu verlassen und woanders sein Glück zu suchen.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

JFK hat geschrieben:(25 Jul 2018, 12:28)

Gerade Augsburg, ja unbedingt Augsburg.
Spiessige und introvertierte Datschiburger :cool:
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Raul71 »

Das passt in diesen Thread, aber sicher die Ausnahme. Wenn, dann aber richtig.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Keoma »

JJazzGold hat geschrieben:(25 Jul 2018, 12:40)
Also, wie kommst du denn darauf, dass ich dich für eine Vaterlandsverräterin halte?
Ich wollt nur wissen, was du unter Weltoffenheit verstehst und was daran so toll ist.
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von JFK »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(25 Jul 2018, 13:04)

Spiessige und introvertierte Datschiburger :cool:
Und sogar diese finden in Augsburg eine Heimat, so weltoffen ist des :D
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:[url=http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 2#p4259272] (25 Jul 2018, 12:40)

Ich werde doch aber pausenlos von anderen eingetütet, ohne eigenes Zutun.
Ja, eben, Jazz. Das meinst ich doch mit " dass Gesellschaften eben nur mit Kategorisierungen und Katalogisierungen in und aus allen Richtungen funktionieren."

Du bist Frau, Bayerin, Europäerin, Weisse, Mutter, Tochter, Chefin, Untergebene usw....

Für Blume bin ich Religionshasserin.
Für Think Twice schändliche Bewohnerin eines CSU regierten Bundeslandes.
Für irgendeinen User, den Namen habe ich vergessen, ein Weibchen, das politisch/gesellschaftlich seiner naturgegebenen gesteigerten Emotionalität ausgeliefert ist.
Für Keoma bedingt durch Weltoffenheit eine Verräterin am Vaterland.
So what .... wer sich in Gesellschaft begibt, wird bewertet. Das IST SO ! :cool:
Sogar Eremiten beginnen irgendwann, wahrscheinlich schon grundlegend vorher, sich zu bewerten ....
Alles Stereotype, die mal eben so an mir festgemacht werden, weil ich deren Norm nicht entspreche und mich dieser z.B. im Fall Blume auch nicht unterordne.
Isso ....
Ich kann unsere Zuwanderer durchaus verstehen, wenn sie sich diesen diversen Tüten verweigern und weder als Deutsch-Türken, noch Türkisch-Deutsche, noch als Türken verstehen sollen müssen.
Das ist eben keine Einbahnstrasse! Man hört hier bei mir nie "'schbin Deutscha, Alda" ....
Dass sich deutsche Auswanderer auch nicht zwangsläufig als Thailand-Deutsche, Deutsch-Thailänder oder nur Deutsche eintüten lassen wollen.
Müssen sie ja auch nicht. Offenbar gibt es keine Probleme, die vergleichbar der Türkenproblematik in D sind ...
Ich war im Ausland die Bayerin, nicht die Deutsche, aber auch nur weil ich zu entsprechenden Festivitäten, ausgenommen Saudi Arabien und Iran, in einem der mitgenommenen Dirndl auftrat.
Logisch, Du hast Deine Tüte selbst dekoriert angeboten.
Genau so funktioniert das auch mit den Angeboten der Türken in Deutschland.
Ansonsten war ich schlicht und ergreifend die Konzernvertreterin und/oder Bekannte, Freundin, mit der mamn offensichtlich gerne Umgang hatte. Das machte mich weder zur Omani, oder Äthiopierin, aber auch nicht explizit zur Deutschen.
Ja, so ist das eben, wenn man sich auf das Menschsein konzentriert. In unserem momentanen Team sind eine Japanerin, je ein Kollege aus Benin, aus Mosambik, Serbien, Neuseeland, Russland und Finnland plus 3 Deutsche.
Unsere Not-Sprache ist english, aber alle versuchen, gut Deutsch zu sprechen, auch wir Deutschen.
Es gibt keine Sekunde, in welcher unsere Herkünfte überhaupt wichtig wären. Warum? Weil wir alle den gleichen Spirit haben, unsere Aufgaben zu lösen. Wir alle WOLLEN Gemeinsamkeit und stellen Ansprüche erst nach Check und Abgleich mit dem Gemeinwohl ...
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Tom Bombadil »

Marmelada hat geschrieben:(25 Jul 2018, 09:15)

Ich bin nicht sicher, ob think twice die Sprecherin der Deutschtürken ist.
Auch wenn sie oft so tut, als ob, ist sie es natürlich nicht. Meine Replik gründete auf purer Aussagenlogik, da stand auch nichts davon, dass Deutschtürken mit dem Geweine aufhören sollen.
Eine Debatte, die sich nicht auf "Die sollen aufhören zu weinen und sich integrieren" beschränkt, sondern auch anerkennt, dass es Ausgrenzungstendenzen seitens der nicht-migrantischen Gesellschaft gibt.
Wird ja auch gemacht, zB, hier:
Tom Bombadil hat geschrieben:(23 Jul 2018, 18:24) Die Mehrheit können "kulturfremde Menschen" ja nur deswegen stellen, weil die Autochthonen wegziehen.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von think twice »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Jul 2018, 16:09)

Offenbar gibt es keine Probleme, die vergleichbar der Türkenproblematik in D sind ...
.
Der war gut! :D

Seit 3 Jahren hört und liest man nur Flüchtlingskrise , Fluechtlingsproblematik, Fluechtlinge hier und Fluechtlinge da.

Nun hat Mesut Oezil mit einem Foto die Türken wieder auf Platz 1 katapultiert und es gibt kein größeres Problem als Türken! :D
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von H2O »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 12:45)

Na bevor die hier unfreiwillig ihr Dasein als Deutsche 2. Klasse (so fühlen sie sich ja wenn ich das richtig verstanden habe) fristen müssen wäre es doch sinnvoller das Land zu verlassen und woanders sein Glück zu suchen.
Das geschieht doch schon seit Jahren; im wesentlichen schon, weil türkischstämmige Deutsche in der aufstrebenden Wirtschaft der Türkei bessere Aufstiegsmöglichkeiten sehen... oder gesehen haben. Auf jeden Fall ging eine ganze Zeitlang die Zahl der Türken in D zurück, weil gut ausgebildete Fachkräfte "zu Hause" bessere Aufstiegsmöglichkeiten sahen. Ob das jetzt noch so ist, nachdem die türkische Wirtschaft weniger Investitionen anlocken kann, viele gebildete Türken als Verräter beschimpft das Land verlassen... schwer zu sagen. Unser "Flüchtlingsproblem" überlagert dieses Thema.

Man könnte der Türkei anbieten, daß sie ihre "Verräter" gegen darüber erhabene Deutschtürken austauscht. Dann haben beide Seiten etwas davon.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von sünnerklaas »

Marmelada hat geschrieben:(25 Jul 2018, 09:15)

Das trifft die Lage sehr gut. Eine Debatte, die sich nicht auf "Die sollen aufhören zu weinen und sich integrieren" beschränkt, sondern auch anerkennt, dass es Ausgrenzungstendenzen seitens der nicht-migrantischen Gesellschaft gibt.
Interessanterweise gibt es ähnlich starke Vorbehalte gegen Russlanddeutsche und im Westen auch gegen Ostdeutsche (in dem Fall auch umgekehrt). Es gibt sehr viele Bruchstellen in der Gesellschaft...
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von sünnerklaas »

H2O hat geschrieben:(25 Jul 2018, 17:37)

Das geschieht doch schon seit Jahren; im wesentlichen schon, weil türkischstämmige Deutsche in der aufstrebenden Wirtschaft der Türkei bessere Aufstiegsmöglichkeiten sehen... oder gesehen haben. Auf jeden Fall ging eine ganze Zeitlang die Zahl der Türken in D zurück, weil gut ausgebildete Fachkräfte "zu Hause" bessere Aufstiegsmöglichkeiten sahen. Ob das jetzt noch so ist, nachdem die türkische Wirtschaft weniger Investitionen anlocken kann, viele gebildete Türken als Verräter beschimpft das Land verlassen... schwer zu sagen. Unser "Flüchtlingsproblem" überlagert dieses Thema.

Man könnte der Türkei anbieten, daß sie ihre "Verräter" gegen darüber erhabene Deutschtürken austauscht. Dann haben beide Seiten etwas davon.
Wer als türkischstämmiger in die Türkei geht, wird dort als "Deutschländer" beschimpft.
Dass Fachkräfte und Akademiker die Türkei verlassen, ist angesichts der sich abzeichnenden schweren Wirtschaftskrise in der Türkei durchaus im Sinne der türkischen Regierung. Die kann dann hoffen, dass diese Leute regelmässig hohe Beträge in harter Valuta an die Verwandten in die Türkei überweisen. Dadurch ist die türkische Regierung einigermaßen flüssig, gleichzeit fließt das in die Außenhandelsbilanz ein.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Tom Bombadil »

sünnerklaas hat geschrieben:(25 Jul 2018, 17:43)

Dadurch ist die türkische Regierung einigermaßen flüssig, gleichzeit fließt das in die Außenhandelsbilanz ein.
Dann sollten sich die niederländische und deutsche Regierung vllt. überlegen, ob sie den Abfluss des "Nazigeldes" in die Türkei nicht stoppen sollten. Zumindest solange, bis der größenwahnsinnige Autokrat Demut gelernt hat.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Raul71 »

think twice hat geschrieben:(25 Jul 2018, 17:25)

Der war gut! :D

Seit 3 Jahren hört und liest man nur Flüchtlingskrise , Fluechtlingsproblematik, Fluechtlinge hier und Fluechtlinge da.

Nun hat Mesut Oezil mit einem Foto die Türken wieder auf Platz 1 katapultiert und es gibt kein größeres Problem als Türken! :D
Die Türken, die türkische Presse und ein paar seltsame Politiker haben dieses Thema, teilweise auch bewusst, hochstilisiert. Wie kann ein Özil ein paar Tage vor der WM demonstrieren, dass er als Deutscher Wahlkampfhilfe betreiben will? Was hatte Erdogan mit der WM zu tun? Özil kann doch, wie es sich heraus gestellt hat, seinen autokratischen Präsidenten jederzeit umarmen und abküssen aber doch nicht ein paar Tage vor einer WM. So unmündig kann der deutsche Nationalspieler gar nicht sein, dass man alles auf sein Management schieben kann. Und dann wird so etwas noch zum Rassismus konstruiert. Das ist mehr als frech. Das ist übel.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Orbiter1 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Jul 2018, 17:50)

Zumindest solange, bis der größenwahnsinnige Autokrat Demut gelernt hat.
Diese Demut bringen ihm noch die Finanzmärkte bei. Seine auf Kredit (hauptsächlich in Euro) basierender Wirtschaftsaufschwung, angetrieben durch gigantische Infrastrukturprojekte geht nicht mehr lange gut. Mal sehen wann er den IWF bitten muß Kredite zur Verfügung zu stellen.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Neandertaler »

Alexyessin hat geschrieben:(24 Jul 2018, 11:13)

3. Warum war der Krieg in Slowenien kürzer als der in Bosnien?
a) Weil Kroatien dazwischen lag
b) Weil Kroatien dazwischen lag
Ne die Kroatien haben nicht groß eingegriffen. Punkt war das der slowenische Widerstand wesentlich heftiger und koordinierter war als vorher vermuttet und die Rekruten das jugoslawischen Armee nicht wussten wozu sie dort ihr Leben reskieren Sollten. Jugoslawien war ja offensichtlich am zerbrechen.
Und ja, es gab keine anderen relevanten Bevölkerungsgruppen in Slowenien und somit auch keine Milizien derselben.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Julian »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Jul 2018, 11:03)

Da hättest du ruhig noch weiter aus dem Artikel zitieren sollen.

"Die deutsche Staatsbürgerschaft scheint sich für Türken integrationsfördernd auszuwirken: Wer den deutschen Pass hat, schneidet bei vielen Integrationsindikatoren besser ab als diejenigen, die noch nach Jahren in Deutschland nur den türkischen Pass besitzen."

Dann ist man hoffentlich auf einen guten Weg. Inzwischen haben ja immer mehr in Deutschland lebende Personen mit türkischem Migrationshintergrund die deutsche Staatsangehörigkeit. Zitat aus der aktuellen Studie die im Eröffnungsposting verlinkt wurde:

"In NRW sind 45% und auf Bundesebene 44% der volljährigen Befragten deutsche Staatsbürger, wobei der Anteil der deutschen Staatsbürger im Generationenverlauf deutlich wächst –in NRW sind ein Viertel der ersten, gut die Hälfte der zweiten und drei Viertel der dritten Generation Deutsche. .... Deutsche Staatsbürger unterscheiden sich von türkischen Staatsbürgern nach dem Grad der Integration, nach Identifikation und nach politischer Partizipation. Ihr Grad der Akkulturation (Hinweis: Das sind Anpassungsprozesse von Personen oder sozialen Gruppen an eine Kultur in Hinsicht auf Wertvorstellungen, Sitten, Brauchtum, Sprache, Religion, Technologie und anderes) und Interaktion ist –auch bedingt durch die Generationsunterschiede –höher als der türkischer Staatsbürger."

Wird aber nicht einfach werden die in Deutschland lebenden Türken besser zu integrieren wenn die Populisten in der Türkei (Erdogan, AKP) und in Deutschland (AfD, PEGIDA) das mit ihrem Hass und ihrer Hetze bewusst verhindern wollen.
Die Behauptung, der deutsche Pass fördere die Integration, ist nicht belegt. Es handelt sich um eine Korrelation, bei der unklar bleibt, was Ursache und was Wirkung ist. Vielleicht bemühen sich besser integrierte Türken eher um die Staatsbürgerschaft? Oder vielleicht bekommen einige der schlechter Integrierten gar keine, weil sie sich nicht selbst versorgen können, keine Sprachkenntnisse haben oder vorbestraft sind?

Das soll nicht heißen, dass ich das Gegenteil behaupte, aber für mich ist das einfach kein wissenschaflicher Beleg. Und andere Länder, die traditionell viel freigebiger waren mit der Staatsbürgerschaft (Frankreich, Belgien) haben nicht unbedingt bessere Integrationserfolge.

Fruchtbarer wäre meiner Meinung nach ein Vergleich zwischen unterschiedlichen Bundesländern. Ich vermute beispielsweise, dass Türken im provinziellen Baden- Württemberg besser integriert sind als im liberalen Berlin oder auch in NRW.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von H2O »

sünnerklaas hat geschrieben:(25 Jul 2018, 17:43)

Wer als türkischstämmiger in die Türkei geht, wird dort als "Deutschländer" beschimpft.
Dass Fachkräfte und Akademiker die Türkei verlassen, ist angesichts der sich abzeichnenden schweren Wirtschaftskrise in der Türkei durchaus im Sinne der türkischen Regierung. Die kann dann hoffen, dass diese Leute regelmässig hohe Beträge in harter Valuta an die Verwandten in die Türkei überweisen. Dadurch ist die türkische Regierung einigermaßen flüssig, gleichzeit fließt das in die Außenhandelsbilanz ein.
Ich halte es in diesem Sinne mit dem Alten Fritz. "Wenn brave Türken in unser Land kommen, dann will ich ihnen Moscheen bauen... und gute Preußen aus ihnen machen!" Ich kenne brave Türken, die ebenso gut brave Deutsche sein könnten, wenn man sie denn ließe. Willkommen in unserer toleranten freiheitlich-demokratischen Gesellschaft!

Das wäre doch ein feiner Zug des großen Führers Erdogan, wenn er auf diese Weise an der Lösung unseres Fachkräftemangels mitwirkte!
Zuletzt geändert von H2O am Mi 25. Jul 2018, 18:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Julian »

Alexyessin hat geschrieben:(24 Jul 2018, 11:13)

1. Warum eine Abkehr von den Ergebnissen der fanzösischen Revolution?
2. KuKanien ist nicht an einer gescheiterten Minderheitspolitik auseinandergefallen, sondern weil sie keine Minderheitspolitik gemacht haben. Aber das ist ein Abendfüllendes Thema, wenn du also genug Zeit aufbringst können wir dies gerne mal im Geschichtsforum durchquatschen.
3. Warum war der Krieg in Slowenien kürzer als der in Bosnien?
a) Weil Kroatien dazwischen lag
b) Weil Kroatien dazwischen lag
Französische Revolution heißt, dass alle Staatsbürger gleich sind, dass alle Französisch sprechen, dass sie sich aktiv zu ihrer Republik bekennen und keine Extrawürste für diese oder jene Minderheit gebraten werden.

Slowenien war ethnisch weitgehend homogen, Bosnien nicht. Deswegen gab es in Slowenien keinen Bürgerkrieg, während sich die Ethnien in Bosnien über Jahre hinmetzelten. Slowenien als ethnisch homogenster Nachfolgestaat Jugoslawiens steht heute sehr gut da, während das ethnisch gemischte Bosnien einen gescheiterten Staat darstellt.
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Neandertaler »

Ich finde die Debatte etwas heuchlerisch als ob Deutschtürken nicht in deutsch türkisch etc einteilen würden.

Man kann auch nicht schwul und heterosexuell gleichzeitig sei. Dann ist man bi. Oder gleichzeitig Veganer und Fleischerfresser.

Oder etwas besseres Beispiel man kann natürlich von zwei Verschiedenen Vereinen in der gleichen Liga Fan sein, wird dann aber von den Hardcore Fans nicht anerkannt. Und kann allein aus logistischen Gründen gar alle Spiele beider Vereine sehen. Wenn man damit glücklich ist ist es natürlich trotzdem super nur man sollte sich dann nicht als hundertprozentiger Fan aufführen.

Zudem wundert mich das der natürliche Prozess der Assimilation immer als böser Zwang dargestellt wird, ist nicht eher merkwürdig und Zwanghaft wenn man darauf besteht das die Kinder unbedingt die Kultur des Grossvaters nicht der Umgebung haben?
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von H2O »

Julian hat geschrieben:(25 Jul 2018, 18:26)

Französische Revolution heißt, dass alle Staatsbürger gleich sind, dass alle Französisch sprechen, dass sie sich aktiv zu ihrer Republik bekennen und keine Extrawürste für diese oder jene Minderheit gebraten werden.

Slowenien war ethnisch weitgehend homogen, Bosnien nicht. Deswegen gab es in Slowenien keinen Bürgerkrieg, während sich die Ethnien in Bosnien über Jahre hinmetzelten. Slowenien als ethnisch homogenster Nachfolgestaat Jugoslawiens steht heute sehr gut da, während das ethnisch gemischte Bosnien einen gescheiterten Staat darstellt.
Ihre Vorstellungen von französischer Revolution gehen aber ziemlich stark von Ihrem Wunschdenken aus!

In allererster Linie ging es darum, die als äußerst bedrückend empfundene Adelsherrschaft zu beseitigen und sie durch die Herrschaft des Volkes und der Menschenrechte zu ersetzen. Der Gedanke des französischen Nationalstaats ist aber viel älter; darum hat schon Johanna von Orleans gekämpft! ;) Ja, am Hofe der vielen Ludwigs wurde französisch gesprochen... was denn sonst? Und weil das so praktisch war, taten es die Höfe Europas zwischen Lissabon und Sankt Petersburg ihnen nach.

Also, mit dieser Geschichtsdeutung erfüllen Sie sich einen Wunsch; sonst nichts. Und als die französische Revolution in ein Kaiserreich Frankreich umschlug, und sich Französisch sprechende Offiziere über ihre Elsässer Kollegen beschwerten, daß die sich in ihrem Kauderwelsch unterhielten, da hat Napoleon sie abgekanzelt: "Das ist in Ordnung, so lange sie ihren Säbel auf Französisch schwingen!"

Zu dumm, daß die französische Herrschaftsklasse im besetzten Deutschland es mit den Abgaben und dem Militärdienst so übertrieben hat. Andernfalls grenzte Frankreich heute an Polen... oder Rußland... Leider fehlte dieser Weitblick vor 200 Jahren, und heute beginnt der gewonnene Weitblick wieder zu schrumpfen. Immerhin waren die mitgebrachten bürgerlichen Freiheiten der französischen Revolution und des Kaiserreichs Frankreich nicht mehr auf zu halten.

Eine vertiefte Darstellung des Bürgerkriegs in Jugoslawien drohe ich schon jetzt an, wenn Sie weiterhin Ihre Theorien dazu verbreiten. Sie sind auf dem Holzweg!
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Re: Deutsch-Türken, Türkisch-Deutsche, Türken, oder doch Deutsche?

Beitrag von Orbiter1 »

Neandertaler hat geschrieben:(25 Jul 2018, 18:28)

Ich finde die Debatte etwas heuchlerisch als ob Deutschtürken nicht in deutsch türkisch etc einteilen würden.

Man kann auch nicht schwul und heterosexuell gleichzeitig sei.
Die Verbundenheit zu einem Land mit der sexuellen Orientierung zu vergleichen ist abartig.
Oder etwas besseres Beispiel man kann natürlich von zwei Verschiedenen Vereinen in der gleichen Liga Fan sein, wird dann aber von den Hardcore Fans nicht anerkannt.
Wen interessiert die Meinung der Hardcore-Fans? Das ist eine extremistische Minderheit.
Und kann allein aus logistischen Gründen gar alle Spiele beider Vereine sehen. Wenn man damit glücklich ist ist es natürlich trotzdem super nur man sollte sich dann nicht als hundertprozentiger Fan aufführen.
Wer führt sich denn als hundertprozentiger Fan auf?
Zudem wundert mich das der natürliche Prozess der Assimilation immer als böser Zwang dargestellt wird, ist nicht eher merkwürdig und Zwanghaft wenn man darauf besteht das die Kinder unbedingt die Kultur des Grossvaters nicht der Umgebung haben?
Erklären sie mal warum die Siebenbürger Sachsen in Sibiu (Hermannstadt), Rumänien 800 Jahre nach der Besiedlung immer noch deutsch sprechen und ihren Kindern deutsche Vornamen geben. Die haben offenbar nachhaltige Assimilationsprobleme in Rumänien.
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