Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Jul 2018, 09:06)Rassismus ist ein ernstes Problem, das man auch diskutieren und abwehren muss. In den allermeisten Fällen wünschen sich die Gegenüber nicht Schweigen sondern eine Antwort, am Besten eine erleichternde, aber auch eine streitbare Antwort ist besser als ein schweigsamer Rassist.
Rassismus als Geisteshaltung ist kein sonderlich großes Problem. Wer sich Vorurteilen hingeben will, der kann und darf das auch tun - alles im Sinne der Meinungsfreiheit. Problematisch ist nur die Gewalt, die manchmal daraus resultiert.
Rassismus mit rassistisch motivierter Gewalt oder gar dem Nationalsozialismus gleichzustellen, ist jedoch falsch, da der Mensch inherent rassistisch ist (Es ist ein entwickelter Schutzmechanismus!). Man hat Vorurteile gegen Menschen aus anderen Bevölkerungsgruppen und dies resultiert daraus, dass man nichts über diese weiß und daher auf Annahmen und persönliche Erfahrungen zurückgreifen muss. Es gibt ja schließlich auch "positiven Rassismus", bei dem Menschen anderen Bevölkerungsgruppen rein positive Eigenschaften zuschreiben (und ja, auch zu sagen dass "Deutsche fleißig sind" oder "Syrer allgemein nett sind" ist Rassismus) - einfach, weil sie nett sein wollen.
Rassismus kann daher nur nativ "beseitigt" werden und dies passiert dann, wenn man generell keine schlechten Erfahrungen mit anderen Bevölkerungsgruppen macht, und mit "generell" meine ich auch faktisch Null. Dazu müsste man aber miteinander im Reinen sein. Wenn du es also schaffst, selbst so umstrittene Themen wie "Kinderehen" oder "Zwangsverstümmelung von Kindern" aus der Welt zu schaffen, dann, aber auch nur DANN hast du vielleicht die Chance, Rassismus über die nächsten 50-100 Jahre abzuschaffen. Da sich die politische Debatte in dieser Frage aber immer nur um die moralische Überlegenheit dreht, erscheint mir dies als "Mission Impossible".
Bis es soweit ist, ist ne Debatte um Rassismus wie ein Streit im Kindergarten => Man findet keine Lösung. Diese kann man eben nur finden, indem man die Reibungspunkte aus der Welt schafft und nicht indem man die Menschen denunziert, die sich aneinander reiben.
Aus meiner Sicht sind die Voraussetzungen dafür auch noch lange nicht gegeben. Dafür gibt es zuviel Ungereimheiten auf der Welt. Ungleiche Verteilung von Wohlstand, Ausbeutung anderer Länder (vorallem, aber nicht ausschließlich durch Staaten wie Deutschland und die USA), Kriege und vieles, vieles mehr, stehen dazwischen. Da man sich aber nicht mit den Ursachen, sondern nur mit den Symptomen beschäftigt, wird das alles nix. Man hat resigniert und lässt sich nun von ner Runde Whack-a-Mole mit der R-Keule berieseln.