Es geht nicht ums Schmarotzen, egal ob es eine "weiße" oder "schwarze" Familie betreffen würde.sünnerklaas hat geschrieben:(29 Dec 2018, 20:32)
In dem Zusammenhang sollte man mal das hier lesen:
Gegen steigende Ausgaben : Bremst den deutschen Sozialstaat (FAZ)
Auch wenn es in dem Artikel offen nicht gesagt wird:
Der Sozialstaat wird zuweilen ja auch als verantwortlich, als wesentlicher Pull-Faktor in Sachen Flüchtlingswellen angesehen. Würde man den Sozialstaat abschaffen, so der Narrativ, gäbe es keine Migrationswellen. Gleichzeitig würde bei einer Abschaffung oder einem radikalen Herunterfahren des Sozialstaats das schröpfen der "Leistungsträger" aufhören.
Solche Typen, solche Berichte sind bei der Sozialstaatsdebatte außerordentlich nützlich. Kriminelle und Terroristen sind ein Werkzeug. Im Grund versucht man da dem Wähler die Pistole an den Kopf zu halten: entweder Abschaffung bzw. Eingrenzen des Sozialstaats - oder der "Ausländische Kriminelle" kommt. Das gute alte Spiel "Wer hat Angst vor dem Schwarzen Mann". Und wenn der so richtig für angst und Schrecken sorgt, das ist die Hoffnung, stimmt Michel für alles, was man ihm vorlegt.
Kurz gesagt: es geht in diesem gesamten Kongliomerat um das Erzwingen eines Mentalitätswechsels. Dabei ist jedes Mittel, das sich anbietet, recht.
Bemerkenswert ist übrigens Seite 6 des Artikels. Da wird eine altbekannte Front aufgemacht, ein altbekanntes Feindbild hervorgeholt: die berühmte vierköpfige Familie, die auf Kosten anderer schmarotzen würden (damit man es auch findet, hier der Direktlink)
Die linke Seite muss einfach mal verstehen, dass ein Sozialstaat auch finanziert werden muss, und wenn es qualitativ mehr als nur eine Baracke, Suppe und Brot, und Kleider aus Dritter Hand sein soll, müssen auch Abgaben bzw. Einnahmen über Arbeitnehmer und Anzahl der Hilfebedürftigen übereinstimmen. Wenn man die Zahl unnötig auf der Seite der Hilfebedürftigen steigen lässt, weil man eben die Finanzierungsnotwendigkeit bei dem System außen vor lässt, gibt es irgendwann ein Defizit bei der Einnahmenseite, vor allem auch ein ehrliches Hinterfragen, warum man in solch einem System Fremde mitfinanzieren soll, die eigentlich nicht hierhergehören, sondern aus reiner pseudohafter und egozentrischer Nächstenliebe. Und wenn Leute hier aufgenommen werden, obwohl sie die Hilfe vor Ort bzw. in sicheren umliegenderen Nachbarländern bekommen müssten, auch laut internationalen Regelungen, und hier den für ihre Heimat verglichene sehr üppige Sozialleistungen ebenfalls in Anspruch nehmen können, ist es doch nur logisch, das weitere Personen sich auf den Weg machen, und den erwähnten Pull-Faktor erzeugen. Das machst du sicher auch, wenn du irgendwo bist, dir Leute mit hochwertigeren Sachen entgegekommen, und dir mitteilen "Dort drüben gibt es Smartphones umsonst", dann gehst auch du erwartungsvoll hin, bekommst dann aber als Antwort, ist leider alles weg, und das kannst du auch so auf den Sozialstaat übertragen.
Der Sozialstaat ist entstanden, weil die Gemeinschaft, die sich in einem Land befindet, einen Überschuss für diejenigen erwirtschaften kann die aktuell oder bei gesundheitlichen Problemen, auch dauerhaft der Gemeinschaft keinen standartmäßigen Beitrag gibt. Für Personen, die außerhalb hierherkommen ist solch ein System nie vorgesehen, weil es auch dauerhaft so nicht funktionieren kann, vor allem nicht, wenn es keinen dauerhaften Stopp und/oder Reduzierung irgendwann gibt. Von daher ist die Aussage nunmal richtig, das vor allem die linke politische Seite mal Farbe bekennen muss, entweder weiterhin Grenzen offen und keinen Stopp oder der Sozialstaat muss in der Form weichen, weil er irgendwann so nicht mehr finanziert werden kann. Und das gilt auch für Arbeitgeberfreunde, vor allem nicht, wenn es immer mehr Fremde bzw. Neulinge im Sozialsystem werden, mit dem Mindestlohn bzw. niedrigem Einkommen abspeisen kann, aber selbst wenn vernünftig entlohnt würde, gelten die vorherigen Aussagen, die aktuelle Zahlungsmoral die viele Millionen niedrige Einkommen bescherren, beschleunigen nur das baldige Ende, wenn es keine Grenzen gibt, weil die Abgabenhöhe schlichtweg nicht ausreicht.