daimos hat geschrieben:
Nur die Ursachen der Symptome zu bekämpfen und zu verhüten, ist erstens nicht Aufgabe und zweitens - das ist viel wichtiger - gar nicht im Interesse der Versicherungen. Wer beraubt sich schon gern der eigenen Kundschaft?
Das Argument ist analytisch falsch.
Versicherungen haben ein Interesse daran, dass die Schäden, die sie zu regulieren haben, möglichst niedrig sind. Und genau deshalb haben alle bereits genannten Versicherungen Bonussysteme entwickelt, um das Schadensrisiko zu begrenzen, d.i. "verhütend" tätig zu werden. So gewähren Hausratsversicherungen Nachlässe, wenn der Versicherte sein Haus schützt. Es gibt Krankenversicherungen, die Zuzahlungen für bestimmte Arztuntersuchungen zahlen, wie zum Beispiel die Zahnprophylaxe. KFZ-Versicherungen gewähren Nachlässe für eine lange Schadenfreiheit - daher auch der Name Schadenfreiheitsrabatt übrigens.
Es ist also geradezu evident blödsinnig zu behaupten, eine Versicherung hätte ein Interesse daran, ein Haus niederbrennen zu lassen, anstatt den Feuerwehreinsatz zu bezahlen - noch dazu, wenn die einzige Dienstleistung genau darin besteht, diesen Feuerwehreinsatz zu bezahlen.
Das stichhaltigste Argument jedoch: Nähmen wir an, es gäbe eine Versicherung, die tatsächlich ausschließlich Schadensbegleichung betreibt, so zeigt allein Dein Bedürfnis nach Prävention bereits die Marktlücke für eine zweite Versicherung auf.
Einfach gesagt: Für alle in Nachfrage geronnene Bedürfnisse des Menschen wird sich jemand finden lassen, der ein entsprechendes Angebot machen kann.