Zensursula-Gesetz ist durch

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aloa5
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von aloa5 »

Olifant hat geschrieben:
Das ist doch nun wirklich albern. Man darf also keine andere Verfassungsinterpretation als das BVG haben? Ich denke, Du bist für Meinungsfreiheit?
Man darf sehr wohl eine andere Interpretation haben. Wenn man aber wiederholt und nachhaltig darauf aus ist den Rechtsrahmen zu verändern und die Grenzen auszureizen ist man in meinen Augen nicht mehr haltbar als Vertreter. Als solcher hat man sehr wohl vor einem Gesetz zu prüfen ob der Rahmen sicher eingehalten wird. Bestes Beispiel dafür ist das Gesetz welches eben heute morgen ebenfalls zur Verabschiedung anstand. Ich meine er lautete "Sicherheit in der Informationstechnik" - und überträgt Befugnisse zur Überwachung von den Ländern an den Bund.
--> Die Stellungnahmen der Gutachter lauten von Grundgesetzwidrig bis offensichtliche Nichtzuständigkeit/-zulässigkeit.

Ja, die CDU und die SPD können, wenn sie das wollen und denken das GG ausloten. Sie dürfen sich aber nicht wundern wenn ihnen der Rückhalt im Volk für dieses Treiben zusammenschrumpft. Denn dafür wurden sie nicht gewählt. SPD nimmt das Projekt 18 ins Visier.
Human ist, was dem Menschen entspricht - nicht was er in lichten Stunden gerne hätte.

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Olifant
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Olifant »

aloa5 hat geschrieben:Wenn man aber wiederholt und nachhaltig darauf aus ist den Rechtsrahmen zu verändern und die Grenzen auszureizen ist man in meinen Augen nicht mehr haltbar als Vertreter.
Das ist der Job von Abgeordneten...
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aloa5
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von aloa5 »

Olifant hat geschrieben:
Das ist der Job von Abgeordneten...
Nein. Der Job von Abgeordneten ist es sich im Rahmen des GG zu bewegen und nicht vorsätzlich Grenzfälle und Klagewellen zu schaffen.
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Thomas I
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Thomas I »

Van Schnitzler hat geschrieben:Die SPD kann ihren ganzen geplanten Internet-Wahlkampf ruhig wieder abblasen, die wollten das ja so fortschrittlich wie Obama aufziehen, denn bei der gesamten "Generation-Internet" ist diese Partei wohl mit der Verabschiedung von Schwachsinns-Gesetzen komplett unten durch, ihre Glaubwürdigkeit in Sachkompetenz hat schwer gelitten.

P.S. Im Heise-Forum ist die Hölle los, dort wird jeder Beitrag rot eingefärbt, als Zeichen für die Farbe der "Verräterpartei"

http://www.heise.de/newsticker/foren/S- ... 0890/list/
Tja, die SPD schafft bis in den Herbst noch das bei ihrem Ergebnis dann eine 1 vorne ist...
:rofl:

Zu dem Gesetz kann man nur sagen: Karlsruhe wartet schon...
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Olifant
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Olifant »

aloa5 hat geschrieben: Nein. Der Job von Abgeordneten ist es sich im Rahmen des GG zu bewegen und nicht vorsätzlich Grenzfälle und Klagewellen zu schaffen.
Den Vorsatz bestreite ich... Nur darum geht es mir. Derlei Gesetze werden ja immer auch von den Verfassungsabteilungen der Ministerien geprüft. Und wie gesagt: Welchen Sinn sollte es machen, ein verfassungswidriges Gesetzt zu schaffen? Die Prügel dafür ist doch garantiert...
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Locutus »

Löschen statt verstecken, es funktioniert
Löschen statt verstecken: Es funktioniert!
Von Alvar Freude am 27.05.09 1:35 | 31 Kommentare | 57 TrackBacks

Innerhalb von 12 Stunden wurden 60 kinderpornographische Internet-Angebote gelöscht

Im Streit um geeignete Maßnahmen gegen im Internet dokumentierten Kindesmissbrauch ("Kinderpornographie") wird von Befürwortern bloßer Sperren angeführt, dass es oftmals nicht oder nur mit erheblichem Aufwand möglich sei, die Inhalte zu entfernen oder der Urheber habhaft zu werden.

Jetzt machte Alvar Freude vom Arbeitskreis gegen Internet-Sperren und Zensur (AK Zensur) die Probe aufs Exempel, analysierte mit automatischen Verfahren die diversen europäischen Sperrlisten und schrieb die Provider an, auf deren Servern sich laut der Listen kinderpornographisches Material befinden soll. Mit beeindruckender Resonanz: Innerhalb der ersten 12 Stunden nach Aussenden der Mails wurden bereits 60 Webauftritte gelöscht.
Weitere Resultate und Erkenntnisse:

* Die ersten Reaktionen bzw. Löschungen folgten bereits nach wenigen Minuten und kamen unter anderem aus den USA, Holland, Dänemark, Russland sowie Deutschland.
* Drei der jetzt vom Netz genommenen Webauftritte befanden sich auf Servern in Deutschland.
* Insgesamt wurden automatisiert 348 verschiedene Provider in 46 Ländern angeschrieben und über rund 1943 gesperrte vorgeblich illegale Webseiten informiert. Eine manuelle inhaltliche Analyse der Webseiten hat vorher nicht stattgefunden.
* 250 Provider haben auf die Anfrage geantwortet, haben aber hauptsächlich legale Inhalte gefunden; mit Stichproben konnten diese Angaben bestätigt werden.
* Zehn Provider gaben an, ingesamt 61 illegale Inhalte entfernt zu haben. Mit einer einfachen E-Mail kann man also schon viel erreichen.
* Bei der überwiegenden Mehrheit der Webseiten, darunter einigen aus Deutschland, zeigte sich bei der Überprüfung durch den Provider, dass die Webseiten kein kinderpornographisches, teils überhaupt kein irgendwie beanstandbares Material enthielten - die Webauftritte waren folglich zu Unrecht gesperrt. In Finnland werden zudem auch mehrere inländische Webseiten blockiert, die sich kritisch mit den dortigen Internet-Sperren auseinandersetzen.
* Die Provider wurden bislang nicht darüber informiert, dass die bei ihnen gehosteten Webauftritte auf einschlägigen Sperrlisten geführt wurden.
* Wenn sie darauf hingewiesen werden, sind die Provider zur Kooperation bereit und entfernen illegale Inhalte umgehend.
* Teilweise handelte es sich bei dem gesperrten Material um "gecrackte" Webauftritte, also solche, die durch Ausnutzen von Sicherheitslücken zur Verbreitung fremden Materials missbraucht wurden. Auch hier zeigten sich die Provider sehr dankbar für die Hinweise.



Die Abschaltung von Webauftritten mit kinderpornographischen Inhalten dauert nicht länger als die Übermittlung einer Sperrliste. Dies führt die Argumentation der Befürworter des bloßen Sperrens ad absurdum - es gibt keinen sachlichen Grund, strafbare Inhalte im Netz zu belassen und sie für alle einschlägig Interessierten mit minimalem Aufwand weiterhin zugänglich zu halten.

Was für eine Bürgerinitiative wie den Arbeitskreis gegen Internet-Sperren und Zensur möglich ist, sollte für die deutsche Regierung und Strafverfolgungsbehörden ein Leichtes sein und die hier erzielten Ergebnisse deutlich übertreffen können.

Löschen statt Sperren - von Beginn an die Forderung des AK Zensur - ist möglich!

Was eine kleine Bürgerinitiative mit wenig Aufwand schafft, sollte doch auch deutschen Ermittlungsbehörden möglich sein. Da man dies offensichtlich nicht will, schafft man Raum für Zensurspekulationen.
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Van Schnitzler
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Van Schnitzler »

Locutus hat geschrieben:Löschen statt verstecken, es funktioniert




Was eine kleine Bürgerinitiative mit wenig Aufwand schafft, sollte doch auch deutschen Ermittlungsbehörden möglich sein. Da man dies offensichtlich nicht will, schafft man Raum für Zensurspekulationen.
Eindeutig die bessere Lösung, verbotene Webseiten zu Löschen und die Betreiber zu ermitteln und zu verhaften. :thumbup:
What country can preserve its liberties, if its rulers are not warned from time to time that the people preserve the spirit of resistance? Let them take arms...The tree of liberty must be refreshed from time to time, with the blood of patriots and tyrants.

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Thomas I
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Thomas I »

Olifant hat geschrieben: ... Derlei Gesetze werden ja immer auch von den Verfassungsabteilungen der Ministerien geprüft. ...

Offenbar werden in den letzten 10 Jahren in immer mehr Ministerien diese Verfassungsabteilungen wohl mit den Freunden und Familienmitgliedern der Minister bessetzt - anders kann man sich die Masse an Murks die diese Abteilungen in den letzten Jahren durchgelassen haben kaum noch erklären.
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Unité 1
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Unité 1 »

Olifant hat geschrieben:
Den Vorsatz bestreite ich... Nur darum geht es mir. Derlei Gesetze werden ja immer auch von den Verfassungsabteilungen der Ministerien geprüft. Und wie gesagt: Welchen Sinn sollte es machen, ein verfassungswidriges Gesetzt zu schaffen? Die Prügel dafür ist doch garantiert...
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aloa5
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von aloa5 »

Olifant hat geschrieben:
Den Vorsatz bestreite ich... Nur darum geht es mir. Derlei Gesetze werden ja immer auch von den Verfassungsabteilungen der Ministerien geprüft. Und wie gesagt: Welchen Sinn sollte es machen, ein verfassungswidriges Gesetzt zu schaffen? Die Prügel dafür ist doch garantiert...
Wie schlampig das z.T. vorbereitet wird hat doch das Gesetz mit den Kfz-Kennzeichen ich meine aus NRW gezeigt. CDU/FDP meine ich waren es - wurden da mit in der öffentl. Anhörung an Spott grenzender Befragung durch das BVerfG bedacht.
Und was das Luftsicherheitsgesetz angeht war es doch das gleiche. Das ist Vorsatz.

Welchen Sinn es macht? Na, den Staat dazu zu bringen das GG anders zu sehen natürlich. Das GG verändern.
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WuesteErde

Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von WuesteErde »

aloa5 hat geschrieben: Nein. Der Job von Abgeordneten ist es sich im Rahmen des GG zu bewegen und nicht vorsätzlich Grenzfälle und Klagewellen zu schaffen.
Genau - denn so kann man auch die Gewaltenteilung aushebeln. Eine Menge an verfassungswidrigen Gesetzen erlassen, damit die Gerichte überlasten und dann auch noch Personalabbau bei den Gerichten betreiben.
Zuletzt geändert von WuesteErde am Fr 19. Jun 2009, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Thomas I
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Thomas I »

WuesteErde hat geschrieben:
Genau - denn so kann man auch die Gewaltteilung aushebeln. Eine Menge an verfassungswidrigen Gesetzen erlassen, damit die Gerichte überlasten und dann auch noch Personalabbau bei den Gerichten betreiben.
Das BVerfG ist so schnell noch nicht überlastet - und nur das ist dafür zuständig.
WuesteErde

Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von WuesteErde »

Thomas I hat geschrieben:
Das BVerfG ist so schnell noch nicht überlastet - und nur das ist dafür zuständig.
Viele verfassungswidrige Gesetze müssen erst die normalen Instanzen durchlaufen. Da kannst net gleich zum Verfassungsgericht rennen...... Müsstest du wissen, dass eine Klage beim BVG zulässig sein muss.
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Thomas I
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Thomas I »

WuesteErde hat geschrieben:
Viele verfassungswidrige Gesetze müssen erst die normalen Instanzen durchlaufen. Da kannst net gleich zum Verfassungsgericht rennen...... Müsstest du wissen, dass eine Klage beim BVG zulässig sein muss.
OffTopic:

Die Abkürzung lautet mit gutem Grund BVerfG, es gibt nämlich auch noch ein Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) - von daher überlassen wir doch das Kürzel BVG auch weiterhin den Verkehrsbetrieben in Berlin....
WuesteErde

Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von WuesteErde »

Thomas I hat geschrieben:
OffTopic:

Die Abkürzung lautet mit gutem Grund BVerfG, es gibt nämlich auch noch ein Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) - von daher überlassen wir doch das Kürzel BVG auch weiterhin den Verkehrsbetrieben in Berlin....
Du kannst es halt nicht lassen, den Oberlehrer zu spielen. Jeder weiß was mit BVG gemeint ist.
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Johann
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Johann »

WuesteErde hat geschrieben:
Viele verfassungswidrige Gesetze müssen erst die normalen Instanzen durchlaufen. Da kannst net gleich zum Verfassungsgericht rennen...... Müsstest du wissen, dass eine Klage beim BVG zulässig sein muss.
Mal abgesehen von der falschen Bezeichnung, ist diese Aussage falsch!

Ein Bundesgesetz wird auf Verfassungsmäßigkeit nur und einzig vom BVerfG behandelt. Das gibt es keine Vorinstanzen.
Hierbei kann dann eine Organklage eingereicht werden, die dann von einer Gruppe von Abgeordneten oder von betroffenen Interessenvertretern vorgenommen werden kann.
Daneben gibt es dann noch die Verfassungsbeschwerde, die jeder Bürger einreichen kann. Der Erfolg solcher Verfassungsbeschwerden ist jedoch - gelinde gesagt - gering und wird daher meist als unbegründet zurückgewiesen. Damit hat dann aber das BVerfG nicht das Gesetz als solches geprüft, sondern ledig die formale Berechtigung der Beschwerde, weil die Eingriffe evtl. nicht so gesehen werden wie durch den Antragsteller.
Als dritte Möglichkeit gibt es die Verweisung an das BVerfG, nämlich dann, wenn eine andere Rechtsinstanz das zu behandelnde Gesetz als verfassungswidrig hält. Dies können dann die Verwaltungsgerichte, Finanzgerichte oder Sozialgerichte sein. Die Zeitungsüberschriften "Finanzgerichtshof erklärt das Gesetz für verfassungswidrig" sind dann zwar eine schöne Schlagzeile aber beweist eigentlich noch gar nichts.

Warten wir es doch ab: Gerhard Baum soll schon im Büro gesehen worden sein.
WuesteErde

Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von WuesteErde »

Ich war zufällig gestern auf der Seite.

http://www.bundesverfassungsgericht.de/ ... ungen.html

Sicher kann es auch einen direkten Weg zum Verfassungsgericht geben. Ich schrieb aber auch von anderen Gesetzen, die verfassungswidrig sind und die aber noch Instanzen zu durchlaufen haben.
Die Verfassungsbeschwerde ist in der Regel erst zulässig, nachdem die Beschwerdeführerin oder der Beschwerdeführer die sonst zuständigen Gerichte erfolglos angerufen hat. Verschiedene Einlegungsfristen sind zu beachten. Die Verfassungsbeschwerde muss schriftlich eingereicht und begründet werden. Es besteht kein Anwaltszwang. Das Verfahren ist kostenlos. In Missbrauchsfällen kann eine Gebühr bis 2.600,- Euro auferlegt werden
Zuletzt geändert von WuesteErde am Fr 19. Jun 2009, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von aloa5 »

http://www.freitag.de/alltag/0925-tauss ... netsperren
http://www.bild.de/BILD/politik/2009/06 ... hseln.html
Tauss zu BILD.de: „Gestern Abend war ein schwarzer Tag für die Demokratie. Ich bin schwer enttäuscht von meiner eigenen Partei. Aus der Piratenpartei gibt es immer mehr Aufforderungen, dass ich mitmachen soll. Ich überlege jetzt, noch in dieser Legislaturperiode zur Piratenpartei zu wechseln."
>> Der unter Kinderporno-Verdacht stehende SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss schließt einen Wechsel zur Piratenpartei nicht länger aus. "Möglich ist alles", hieß es auf Anfrage der Wochenzeitung "Der Freitag" in seinem Bundestagsbüro. <<

>> Tauss selbst antwortete auf die Frage, ob er am Samstag seinen Übertritt in die Piratenpartei verkünden werde, mit: „No comment...“ Am Montag hatte er die Frage dem "Freitag" gegenüber noch verneint, allerdings darauf hingewiesen, dass die Webseite wahl-o-mat.de ihm eher die Piraten als die SPD empfehle. <<
Diese Rede von Dr. Max Stadler (FDP) findet Prof. Dr. Ernst Henning Müller lesenswert.
Zuletzt geändert von aloa5 am Fr 19. Jun 2009, 15:22, insgesamt 2-mal geändert.
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El Gitarro
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von El Gitarro »

Gibt es jetzt eine Internetrevolution? Werden die Piraten ihre Forenaccounts löschen und das Internet boykottieren? :nails:
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aloa5
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von aloa5 »

Van Schnitzler hat geschrieben:Mal was anderes, man muss doch nur einen anderen DNS-Server eintragen, also einen der im freien Ausland ist, um die Sperrungen zu umgehen, oder? Habe keine Lust irgendwann mal vor einem Stoppschild zu stehen, weil aus "Versehen" eine Regierungskritische Seite mit in die geheime Sperrliste aufgenommen wurde.

Also ich habe jetzt mal den von http://www.opendns.com/ bei mir eingetragen. korrekt so?
http://www.foebud.org/datenschutz-buerg ... chterm=dns

Der FoeBuD e.V. sieht das Recht auf freie und unbeobachtete Kommunikation als eine Grundvoraussetzung für eine freiheitliche Gesellschaft an. Der FoeBuD hat sich deshalb zu einer praktischen Gegenmaßnahme entschlossen und betreibt seit heute einen eigenen öffentlichen zensurfreien DNS-Server. Wer sich diesen als eigenen DNS-Server anstelle des vom Provider gelieferten Servers einträgt, kann damit die Internetsperren einfach umgehen. Die IP-Adresse lautet: 85.214.73.63. Eine ausführliche Anleitung findet sich in Kürze auf der FoeBuD-Webseite.
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Samogon

Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Samogon »

Van Schnitzler hat geschrieben:Die SPD kann ihren ganzen geplanten Internet-Wahlkampf ruhig wieder abblasen, die wollten das ja so fortschrittlich wie Obama aufziehen, denn bei der gesamten "Generation-Internet" ist diese Partei wohl mit der Verabschiedung von Schwachsinns-Gesetzen komplett unten durch, ihre Glaubwürdigkeit in Sachkompetenz hat schwer gelitten.

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http://www.heise.de/newsticker/foren/S- ... 0890/list/
Das seh ich leider aus meinem umfeld anders, viele sagen, dass das für sie endweder egal sei oder die spd das kleinere übel ist etc.
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Weltregierung
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Weltregierung »

Mein ehemaliger Bundestagsabgeordneter Ingo Wellenreuther (CDU) hat in der vorgestrigen Bundestagsdebatte den Vogel abgeschossen:
Ingo Wellenreuther hat geschrieben:Wer sich gegen eine solche gesetzlich normierte Handlungspflicht der Internetprovider wendet, der hat meines Erachtens entweder völlig die Wertemaßstäbe verloren oder weiß nicht, worum es bei dem Thema Kinderpornografie geht.
Das muss man eigentlich gar nicht mehr kommentieren. Wer dieses Gesetz, das rein gar nichts im Kampf gegen Kinderpornografie bewirken wird, kritisiert, hat "die Wertemaßstäbe verloren" oder eben keine Ahnung.

Wer wie Herr Wellenreuther Wahlkampf mit missbrauchten Kindern betreibt, ist nicht in der Position, über die Wertemaßstäbe anderer Leute zu urteilen.

Zum Glück habe ich den 2005 nicht gewählt.
Zuletzt geändert von Weltregierung am Sa 20. Jun 2009, 11:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Locutus »

Passend zum Zensurgesetz präsentiert man uns einen Fahndungserfolg. :roll: . Die Operation Himmel lässt grüßen.

Quelle

Da behaupte noch mal einer, unsere Presse sei nicht gleichgeschaltet :lol: .
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Beta »

Zu allererst muss man der CDU/CSU gratulieren, insbesondere Ursula von der Leyen. Strategisch wurde das Vorhaben exzellent verpackt und durchgezogen. Der Koalitionspartner hatte frühzeitig keine andere Möglichkeit als mitzuziehen. Schnell wurde unmissverständlich deutlich gemacht, das Gesetz diene der Bekämpfung gegen Kinderpornografie im Netz. Hätte sich die SPD dagegen gestellt, wäre sie medial und politisch zerlegt worden. Nicht nur thematisch, höchstwahrscheinlich wäre es auch ein vortrefflicher Vorwand geworden um ihr Populismus und Regierungssabotage vorzuwerfen. Die Vorwürfe gegen Herrn Tauss waren zeitlich kein Zufall und dienten als sehr konkrete Warnung.

Das der SPD nun aus den eigenen oder nahen Kreisen Wellen entgegenschlagen war zu erwarten, sollte ihr aber weitaus weniger Schaden als andersherum. Sie konnte bei dem Spiel nur verlieren...

Das Gesetz an sich, es ist in aller Munde, muss nicht weiter bewertet werden. Es wird nicht mehr als ein Signal an KiPo werden. Der Nutzen liegt bekanntlich an anderer Stelle. In einigen Jahren wird dazu fortgefahren werden, dann hoffentlich mit größerem Widerstand auf politischer Bühne.

Eine Chance auf juristische Erfolge sehe ich nicht. Das Bundesverfassungsgericht wird ein Teufel tun und sich im Zwielicht der Medien präsentieren. Die Vorbereitung war zu geschickt eingefädelt.
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von ToughDaddy »

@Beta

Zum Glück interessiert sich das BVerfG nicht für die Medien.
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Beta »

ToughDaddy hat geschrieben:@Beta
Zum Glück interessiert sich das BVerfG nicht für die Medien.
Anzunehmen! Es ist dennoch schwer vorstellbar das sich das höchste deutsche Gericht gegen den gesetzlichen Versuch, und sei es nur offizieller Natur, zur Eindämmung KiPo Machenschaften entgegenstellt. Das entstehende, mediale Bild würde das Rechtsobjekt empfindlich beschädigen. Die Schlagzeile "BverfG unterstützt Kinderschänder" wird sich Karlsruhe ersparen wollen. Es gibt auch für die deutsche Judikative Situationen in denen nicht nur die Paragraphen zählen.

Wenn überhaupt läuft es am Ende auf Einschnitte und/oder Bedingungen bzw. Zusätze hinaus.
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von ToughDaddy »

Beta hat geschrieben:
Anzunehmen! Es ist dennoch schwer vorstellbar das sich das höchste deutsche Gericht gegen den gesetzlichen Versuch, und sei es nur offizieller Natur, zur Eindämmung KiPo Machenschaften entgegenstellt. Das entstehende, mediale Bild würde das Rechtsobjekt empfindlich beschädigen. Die Schlagzeile "BverfG unterstützt Kinderschänder" wird sich Karlsruhe ersparen wollen. Es gibt auch für die deutsche Judikative Situationen in denen nicht nur die Paragraphen zählen.

Wenn überhaupt läuft es am Ende auf Einschnitte und/oder Bedingungen bzw. Zusätze hinaus.
Dann hätten sie beim NPD Verbot schon so reagieren müssen. "BVerfG unterstützt Nazis" ;)
Also warten wir mal ab.
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Weltregierung »

Beta hat geschrieben:Zu allererst muss man der CDU/CSU gratulieren, insbesondere Ursula von der Leyen. Strategisch wurde das Vorhaben exzellent verpackt und durchgezogen. Der Koalitionspartner hatte frühzeitig keine andere Möglichkeit als mitzuziehen. Schnell wurde unmissverständlich deutlich gemacht, das Gesetz diene der Bekämpfung gegen Kinderpornografie im Netz. Hätte sich die SPD dagegen gestellt, wäre sie medial und politisch zerlegt worden. [...]
Das hätte ich vor ein paar Wochen auch noch gesagt. Von FDP, Grünen und Linken gab es aber deutliche Kritik an dem Gesetz (man schaue sich mal die entsprechenden Bundestagsdebatten an), ohne dass es diesen Parteien geschadet hätte. Ich sehe keinen Grund, warum das bei der SPD anders sein sollte.
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Beta »

ToughDaddy hat geschrieben:Dann hätten sie beim NPD Verbot schon so reagieren müssen. "BVerfG unterstützt Nazis" ;)
Also warten wir mal ab.
Der Fall liegt dann wieder etwas anders dar. Ich kann mich noch belebend an die breite Diskussion erinnern zur Notwendigkeit eines NPD-Verbotes. Die gesellschaftliche Angst vor einer Beseitigungslegitimierung staatskritischer bis -gefährlicher Parteien/Organisationen war weitaus größer als die Angst vor der NPD. Die Argumentation, "mit Verboten werden keine Probleme gelöst", war Aufhänger einer fragwürdigen Sichtweise (bezogen auf den thematischen Kern) die sich letztlich gegen die Regierung richtete. Der Gedanke einer unumstößlichen Meinungsfreiheit in unserer Gesellschaft schützt mittlerweile auch seine Gegner. Man erinnere sich parallel an die dilettantische, politische Herangehensweise des Verbotsantrages. Offensichtlich war die Vorbereitung eine Farce. Obwohl man den handelnden Personen hier zu Gute halten sollte, dass eine Partei mit öffentlichen Bekenntnissen gegen unsere Verfassung laut GG sowieso ohne jeden Zweifel verboten gehört. Das lindert jedoch nicht das Wissen um eine formal angemessene Gerichtbarkeit.

Lange Rede kurzer Sinn, unter den gegebenen Umständen konnte das BVerfG damals nur eine ablehnende Haltung annehmen. Die Medien hatten sich zu der Zeit sowieso auf Rot-Grün eingeschossen. Da kam das Urteil gerade recht.

Abwarten und Tee trinken, du sagst es. Fakt bleibt für mich jedoch, im Gegensatz zum Thema NPD-Verbot ist jetzt die Vorbereitung eine andere + das schwarze Tuch KiPo schlägt den freiheitlichen Grundgedanken wie bereits bei den Anti-Terror Gesetzen geschehen.
Weltregierung hat geschrieben:Das hätte ich vor ein paar Wochen auch noch gesagt. Von FDP, Grünen und Linken gab es aber deutliche Kritik an dem Gesetz (man schaue sich mal die entsprechenden Bundestagsdebatten an), ohne dass es diesen Parteien geschadet hätte. Ich sehe keinen Grund, warum das bei der SPD anders sein sollte.
SPD = Regierungspartei
FDP, Linke, Grüne = Opposition
Von der Opposition werden kritische Töne fast schon verlangt. Ist das noch weltbewegend? Gerade bei kontroversen Themen wäre es zuhöchst fragwürdig, nicht die Keule auszupacken. In der Regel ist eine Partei in Koalitiongewahr immer dann angreifbar, wenn sie NEIN sagt und sich damit gegen den Partner stellt. Es sei denn die Bevölkerung steht wie eine Eins hinter ihr. Bei aktueller Bewertbarkeit wäre das nicht zu erwarten gewesen, dazu ist das erwähnte Tuch einfach eine zu gewaltige Tabu-Angelegenheit und leicht medial ausschlachtbar. Andersherum macht sich eine Oppositionskraft angreifbar (wieder i.d.R.), wenn sie zu oft JA sagt. Beinahe ein "Gesetz" der Gegensätzlichkeiten und Positionen/Aufgaben.

Von daher würde ich meinen, beides nicht miteinander vergleichen zu können.
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Weltregierung
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Weltregierung »

Beta hat geschrieben: SPD = Regierungspartei
FDP, Linke, Grüne = Opposition
Von der Opposition werden kritische Töne fast schon verlangt. Ist das noch weltbewegend? Gerade bei kontroversen Themen wäre es zuhöchst fragwürdig, nicht die Keule auszupacken. In der Regel ist eine Partei in Koalitiongewahr immer dann angreifbar, wenn sie NEIN sagt und sich damit gegen den Partner stellt. Es sei denn die Bevölkerung steht wie eine Eins hinter ihr. Bei aktueller Bewertbarkeit wäre das nicht zu erwarten gewesen, dazu ist das erwähnte Tuch einfach eine zu gewaltige Tabu-Angelegenheit und leicht medial ausschlachtbar. Andersherum macht sich eine Oppositionskraft angreifbar (wieder i.d.R.), wenn sie zu oft JA sagt. Beinahe ein "Gesetz" der Gegensätzlichkeiten und Positionen/Aufgaben.

Von daher würde ich meinen, beides nicht miteinander vergleichen zu können.
Was die Bevölkerung dazu sagt, ist schwer zu sagen. Es gab vor ein paar Wochen 2 Umfragen zu dem Thema, die komplett gegensätzliche Ergebnisse hatten (einmal 90% für Internetsperren und einmal 90% dagegen).

Nicht vergessen sollte man auch, dass die Onlinepetition gegen dieses Gesetz sämtliche Rekorde was die Anzahl der Unterzeichner betrifft, gebrochen hat. Ich würde daher schon sagen, dass ein beträchtlicher Teil der deutschen Bevölkerung dieses Gesetz ablehnt.

Was hätte die SPD denn zu verlieren? Die Umfragewerte sind eh schon im Keller. Mit der Zustimmung zu diesem Gesetz (auch wenn sie es deutlich entschärft hat), hat sie sich als Bürgerrechtspartei endgültig unglaubwürdig gemacht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass gerade junge Wähler daraus ihre Konsequenzen ziehen werden.
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von Grimm
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von von Grimm »

Hier die komplette Liste derer, die meinen mit einem
Stopschild die Kinderpornografie zu bekämpfen anstatt diese Seiten
sofort zu löschen und die Verantwortlichen haftbar zu machen:

http://www.bundestag.de/parlament/plena ... grafie.pdf
Beta
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Beta »

@Weltregierung
Ich stimme dir zu, die Mehrheit hätte sich wahrscheinlich bei einer Befragung ablehnend geäußert, sofern wir den jetzigen Stand der Dinge in Betracht ziehen. Das Problem sind die Medien. Kinderpornografie als Aufreißer eignet sich hervorragend um Stimmung zu erzeugen. Die CDU hat die Thematik so perfekt eingefädelt das die Mehrheit der Massenmedien bei einem Schlagabtausch auf ihrer Seite gestanden wäre. Und das wiederum hätte die Mehrheiten in der Bevölkerung verändert.

Alles rein spekulativ, nach meiner Ansicht hätten sie jedenfalls andersherum deutlich schlechtere Karten in der Wahrnehmung eingespielt. Die Konsequenzen sehe ich nicht all zu arg. Die Hartz-Gesetze haben sie damals trotz Prophezeihung auch nicht in die Versenkung geschickt. Die Entscheidung jetzt ist in der Bedeutung um ein vielfaches Geringer. Schädlich ja, Umhauen wird es sie nicht. Zumindest nicht die eine Entscheidung als alleinige Abhandlung. Außerdem wird der SPD im Laufe des Sommers die Schwäche der Linkspartei zu Gute kommen.
Locutus
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Locutus »

Es geht munter weiter mit der "Regulierung" des Internet.

EU-Kommission will das Internet regieren
Nun sei es aber an der Zeit, "dass die Regierungen in den Entscheidungsprozessen, die die Entwicklung des Internet bestimmen, eine aktivere Rolle übernehmen." ....


Die EU-Kommission lässt dabei einigermaßen offen, was genau sie darunter versteht. Auf jeden Fall geht es ihr um klare politische Rahmenbedingungen und "allgemeine politische Ziele". Die Kommission will "rote Linien" gezogen wissen, "die nicht überschritten werden dürfen". Und wo es rote Linien gibt, muss auch dafür gesorgt werden, dass sie beachtet werden. Deshalb will die Kommission sich in die Lage versetzt wissen, "festzustellen, ob diese Grundsätze eingehalten werden". Für die Durchsetzung der Grundsätze soll "den privaten Stellen, die für den laufenden Internetbetrieb zuständig sind, eine Rechenschaftspflicht auferlegt werden". ..
:o :x :angry:

Das ist harte Kost. Die wollen aus dem Internet mittelfristig sowas wie Kabelfernsehen machen. Wer oder was nicht passt, wird gesperrt oder erst gar nicht zugelassen. Es wird dann wohl eine Art halblegales Anarchonet entstehen, dass im Untergrund die Rolle des alten Internet spielt. Einen freinen öffentlichen Meinungsaustausch ohne staatliche Kontrolle und Überwachung können sich unsere Machteliten in Krisenzeiten nicht erlauben. Wenn sich die Lage verschärft, können über das Internet in Stunden Massen mobilisiert werden, wie uns aktuell das Beispiel Iran zeigt. Das ist eine ernstzunehmende Gefahr für unsere Diktatoren.
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Locutus »

Eine kleine Anekdote am Rande. Der "Feindsender" IRNA kann von Deutschland aus derzeit nicht "empfangen" werden. :o :lol:
Zuletzt geändert von Locutus am Mo 22. Jun 2009, 20:41, insgesamt 1-mal geändert.
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USA TOMORROW
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von USA TOMORROW »

Locutus hat geschrieben:Es geht munter weiter mit der "Regulierung" des Internet.

EU-Kommission will das Internet regieren



:o :x :angry:

Das ist harte Kost. Die wollen aus dem Internet mittelfristig sowas wie Kabelfernsehen machen. Wer oder was nicht passt, wird gesperrt oder erst gar nicht zugelassen. Es wird dann wohl eine Art halblegales Anarchonet entstehen, dass im Untergrund die Rolle des alten Internet spielt. Einen freinen öffentlichen Meinungsaustausch ohne staatliche Kontrolle und Überwachung können sich unsere Machteliten in Krisenzeiten nicht erlauben. Wenn sich die Lage verschärft, können über das Internet in Stunden Massen mobilisiert werden, wie uns aktuell das Beispiel Iran zeigt. Das ist eine ernstzunehmende Gefahr für unsere Diktatoren.
Abartig was da abgeht. :sick:
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von Grimm
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von von Grimm »

...und sie drehen weiter an er Schraube:
Internetsperre für straffällig gewordene Jugendliche.
http://www.shortnews.de/start.cfm?id=771350
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Locutus »

von Grimm hat geschrieben:...und sie drehen weiter an er Schraube:
Internetsperre für straffällig gewordene Jugendliche.
http://www.shortnews.de/start.cfm?id=771350

ich setz noch einen drauf: :shock:

Regierung stellt Internet- mit Heroinsucht gleich
Die Onlinesucht ist in den Drogenbericht der Bundesregierung aufgenommen worden. Dabei gibt es diese Abhängigkeit gar nicht. Die Diskussion ist vielmehr Ausdruck der uralten Angst vor neuen Medien, die es immer schon gegeben hat: Im 18. Jahrhundert etwa war die Lese-Sucht ein Krankheitsbild.
Die Machteliten wollen nicht, dass wir uns unabhängig informieren. Dabei scheißen sie auch auf das Grundgesetz, das muss man leider so drastisch formulieren. :angry:
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Locutus »

Schon aus dem April, aber in der ganzen Zensurdiskussion untergegangen:

Junge Union will staaaliche Kontrolle über Youtube und co.
In einem Antrag an den Landesparteitag der NRW-CDU am 9. Mai in Essen, der von der Spitze der Union mit Zustimmung aufgenommen wurde, fordert die JU zugleich eine stärkere Überwachung von populären Videoportalen wie "YouTube" und "MyVideo", in denen immer öfter jugendliche Gewalttäter Handy-Videos von Schlägereien und Drohbriefe veröffentlichten. Ordnungsbehörden und Jugendämter müssten solche Plattformen für "mediale Gewalt" intensiver beobachten.

Von der Polizei verlangt die Union ein früheres Eingreifen. "Einschreiten und abschalten", bringt Volmering die JU-Forderung auf den Punkt. Die Betreiber von Portalen wie YouTube sollten nach Ansicht der Union außerdem dazu verpflichtet werden, sowohl das Hochladen solcher Videos als auch das Anschauen zu erschweren. "Zum Beispiel, in dem sich jeder Nutzer erst mit voller Anschrift und seiner Personalausweisnummer registrieren muss".
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von MoOderSo »

Bevor es soweit ist:
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
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Re: Zensursula-Gesetz ist durch

Beitrag von Locutus »

"Kinderporno"-Wikileaks jetzt auch in GB gesperrt

ja, ja, die bösen Kinderpornoterroristenbombenlegerraubmordkopiererkommunistennazis :roll:
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