Soziale Erbschaft

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Sören74

Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Mal was ganz anderes, aber auch in eine ähnliche Richtung gehend, es gibt im privaten Bereich Erbschaften, die Menschen teilweise zu Vermögen bringt. Allerdings erben viele Menschen im Laufe ihres Lebens nicht sonderlich viel, weil sie nicht aus reicher Familie kommen. Der britische Ökonom Anthony Atkinson machte den Vorschlag der sozialen Erbschaft. Wer 18 wird, soll eine Einmalzahlung von 5.000 bis 10.000 Pfund vom Staat quasi als Starthilfe in das Erwachsenenleben bekommen. Ältere Vordenker nannten sogar höhere Summen: https://www.progressives-zentrum.org/wp ... -24.11.pdf - Seite 13
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3x schwarzer Kater
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sören74 hat geschrieben:(27 Aug 2019, 15:37)

Mal was ganz anderes, aber auch in eine ähnliche Richtung gehend, es gibt im privaten Bereich Erbschaften, die Menschen teilweise zu Vermögen bringt. Allerdings erben viele Menschen im Laufe ihres Lebens nicht sonderlich viel, weil sie nicht aus reicher Familie kommen. Der britische Ökonom Anthony Atkinson machte den Vorschlag der sozialen Erbschaft. Wer 18 wird, soll eine Einmalzahlung von 5.000 bis 10.000 Pfund vom Staat quasi als Starthilfe in das Erwachsenenleben bekommen. Ältere Vordenker nannten sogar höhere Summen: https://www.progressives-zentrum.org/wp ... -24.11.pdf - Seite 13
Der Sinn erschließt sich mir nicht. Einfach so mal jedem volljährigen ein Geschenk in dieser Größenordnung zu machen. Das ist letztendlich Steuerverschwendung. Das Ergebnis ist vorhersehbar. Der Großteil verkonsumiert den Betrag , der kleinere Teil investiert. Letztere Gruppe bringt's auch ohne dieses Geschenk wohl im Laufe des Lebens. Lebens zu Vermögen, bei ersteren ist es sowieso umsonst. Die ungleiche Vermögensverteilung wird sich dadurch nicht ändern. Das ist tatsächlich mehr ein Bildungsproblem und Ergebnis eines in breiten Teilen der Bevölkerung vorhandenes grundsätzlich gestörtes Verhâltnis zu Vermögen.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(27 Aug 2019, 17:01)

Der Sinn erschließt sich mir nicht. Einfach so mal jedem volljährigen ein Geschenk in dieser Größenordnung zu machen. Das ist letztendlich Steuerverschwendung. Das Ergebnis ist vorhersehbar. Der Großteil verkonsumiert den Betrag , der kleinere Teil investiert.
Genauso wie es reale Erben auch machen. :) Der Sinn dahinter könnte man mit einer Auszahlung einer Sozialrendite umschreiben. Die Gemeinschaft erzielt Produktionsgewinne, die aber sehr ungleich verteilt werden. Einen Teil der Gewinne könnte man als Erfolgsprämie an alle auszahlen, so wie es auch Firmen bei ihren Mitarbeitern machen.
3x schwarzer Kater hat geschrieben: Die ungleiche Vermögensverteilung wird sich dadurch nicht ändern.
Natürlich würde sich was ändern. Derzeit vererben hauptsächlich Reiche an Reiche. Die ungleiche Vermögensverteilung nimmt durch das Vererben noch zu.
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Skull
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Skull »

Sören74 hat geschrieben:(27 Aug 2019, 17:17)

Die Gemeinschaft erzielt Produktionsgewinne, die aber sehr ungleich verteilt werden.
Einen Teil der Gewinne könnte man als Erfolgsprämiean alle auszahlen,
so wie es auch Firmen bei ihren Mitarbeitern machen.
Da bringt der Verfasser mal wieder Dinge durcheinander. (Ich habe mir mal den Link angeschaut)

ProdukTIONSgewinne ? Meinst Du Produktivitätsgewinne ? :D

Und die erzielt nicht die Gesellschaft sondern die „Produktschaffenden“.
Also in erster Linie Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Und diese Erfolgsprämie(n) werden doch ausgezahlt. Gewinne, Löhne und man höre und staune ... Steuern.
Und diese Steuern wandern in und an die Gesellschaft (Alle).

Suche mal in Deiner Studie die „Einkommensentwicklung“ des Sozialsystems.
Oder konkret von Nicht-arbeitenden/Sozialhilfeempfängern.
Wie sich dieses „Einkommen“ in den letzten 60 Jahren entwickelt hat.

Findest Du diese Zahl ? ;)

mfg
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Skull hat geschrieben:(27 Aug 2019, 17:24)

ProdukTIONSgewinne ? Meinst Du Produktivitätsgewinne ? :D
Ja stimmt. Da hatte ich schneller geschrieben als nachgedacht. :)
Skull hat geschrieben:Und die erzielt nicht die Gesellschaft sondern die „Produktschaffenden“.
Also in erster Linie Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Es ist aber das Ergebnis der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und somit hat die Gesellschaft enormen Einfluss auf die Höhe dieser Gewinne.
Skull hat geschrieben:Und diese Erfolgsprämie(n) werden doch ausgezahlt. Gewinne, Löhne und man höre und staune ... Steuern.
Und diese Steuern wandern in und an die Gesellschaft (Alle).
Und mit genau diesen Steuern kann man eine soziale Erbschaft finanzieren. :)
Skull hat geschrieben:Suche mal in Deiner Studie die „Einkommensentwicklung“ des Sozialsystems.
Oder konkret von Nicht-arbeitenden/Sozialhilfeempfängern.
Wie sich dieses „Einkommen“ in den letzten 60 Jahren entwickelt hat.

Findest Du diese Zahl ? ;)

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Meinst Du das Nettolebenserwerbseinkommen? Der Median fällt je jünger die Menschen sind.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Skull »

Sören74 hat geschrieben:(27 Aug 2019, 18:14)

Und mit genau diesen Steuern kann man eine soziale Erbschaft finanzieren. :)



Meinst Du das Nettolebenserwerbseinkommen? Der Median fällt je jünger die Menschen sind.
Klar mit Steuern KÖNNTE man...

-ein BGE
-soziale Erbschaften
-höhere Renten
-Breitbandnetze
-Grundrente
-bessere Infrastruktur
-besseres Bildungssystem
...
...
-laufende existierende Ausgaben

finanzieren.

In der SUMME nur eben nicht unendlich verteilbar. :D




Zu Deinem zweiten Satz...Nein. Da findest Du ja nichts.
Darauf wollte ich hinweisen.
Diese Zahl(en) und diese VERVIELFACHUNG...blendet man aus. :dead:

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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Skull hat geschrieben:(27 Aug 2019, 18:19)
Zu Deinem zweiten Satz...Nein. Da findest Du ja nichts.
Darauf wollte ich hinweisen.
Diese Zahl(en) und diese VERVIELFACHUNG...blendet man aus. :dead:
Die Vervielfachung des Durchschnittgehalts sagt nichts über die Ungleichverteilung aus.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Skull »

Sören74 hat geschrieben:(27 Aug 2019, 19:27)

Die Vervielfachung des Durchschnittgehalts sagt nichts über die Ungleichverteilung aus.
Versuche doch mal zu verstehen...und versuche doch mal Deine eigene Quelle zu lesen und ebenfalls zu verstehen.

Vielleicht fällt Dir dann auf, was ich meine. :)



Und ICH dachte, Dir ging es um bessere Startbedingungen für das Erwachsenenleben. (Eingangsposting)
JETZT geht es sofort wieder um Ungleichverteilung und den Wunsch nach Umverteilung.

Kannst ja einen der vielen schon existierenden Threads dazu nutzen.

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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Skull hat geschrieben:(27 Aug 2019, 20:29)

Versuche doch mal zu verstehen...und versuche doch mal Deine eigene Quelle zu lesen und ebenfalls zu verstehen.

Vielleicht fällt Dir dann auf, was ich meine. :)
Vielleicht könntest Du auch einfach sagen, was Du meinst. :)
Skull hat geschrieben: Und ICH dachte, Dir ging es um bessere Startbedingungen für das Erwachsenenleben. (Eingangsposting)
JETZT geht es sofort wieder um Ungleichverteilung und den Wunsch nach Umverteilung.

Kannst ja einen der vielen schon existierenden Threads dazu nutzen.
Beides hängt miteinander zusammen. Eine Gruppe von Menschen hat durch ihr familiäres Umfeld gute Startbedingungen ins Erwachsenenleben inklusive Erbschaften, die kaum noch besteuert werden. Andere haben diese doppelt guten Voraussetzungen nicht, was sich in der Ungleichverteilung von Vermögen ausdrückt. Die soziale Erbschaft wäre da ein mögliches Rezept, dem entgegenzuwirken.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Skull »

Sören74 hat geschrieben:(27 Aug 2019, 20:46)

Die soziale Erbschaft wäre da ein mögliches Rezept, dem entgegenzuwirken.
„soziale“ Erbschaft... :D

Wer soll die denn alles bekommen ? Bedingungslos für jedermann mit 18 ? :?:

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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Skull hat geschrieben:(27 Aug 2019, 21:11)

„soziale“ Erbschaft... :D

Wer soll die denn alles bekommen ? Bedingungslos für jedermann mit 18 ? :?:
Es gibt da wohl wie beim BGE verschiedene Ansätze. Im Link waren einige Beispiele aufgeführt.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Skull »

Sören74 hat geschrieben:(27 Aug 2019, 22:16)

Es gibt da wohl wie beim BGE verschiedene Ansätze.
Im Link waren einige Beispiele aufgeführt.
KONKRET wurde in Deinem Link bei der Vergabe dieser Summe von BEDINGUNGEN gesprochen.

Natürlich wurden diese Bedingungen nicht wirklich KONKRET erklärt.

Auszahlung zum 25. Geburtstag auf Antrag und zweckgebunden.
• Wird keine Auszahlung beantragt, verbleibt das Geld im Staatsfonds und kann zu einem späteren Zeitpunkt ausgezahlt werden.
• Die Zahlung ist steuerfrei und wird nicht auf staatliche Leistungen angerechnet.
• Anspruchsberechtigt: Kinder mit Wohnsitz in Deutschland für die Kindergeldanspruch oder eine unbeschränkte Steuerpflicht besteht.


Wie fast immer halt... :D

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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Skull hat geschrieben:(27 Aug 2019, 22:36)

KONKRET wurde in Deinem Link bei der Vergabe dieser Summe von BEDINGUNGEN gesprochen.

Natürlich wurden diese Bedingungen nicht wirklich KONKRET erklärt.

Auszahlung zum 25. Geburtstag auf Antrag und zweckgebunden.
• Wird keine Auszahlung beantragt, verbleibt das Geld im Staatsfonds und kann zu einem späteren Zeitpunkt ausgezahlt werden.
• Die Zahlung ist steuerfrei und wird nicht auf staatliche Leistungen angerechnet.
• Anspruchsberechtigt: Kinder mit Wohnsitz in Deutschland für die Kindergeldanspruch oder eine unbeschränkte Steuerpflicht besteht.


Wie fast immer halt... :D
Ich denke mal, dass es sich hier um Zusammenfassungen konkreter Modelle handelt. Hintergrund meiner Frage ist es gewesen, zu hören, was die User prinzipiell von der Idee halten.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Skull »

Sören74 hat geschrieben:(28 Aug 2019, 00:11)

Hintergrund meiner Frage ist es gewesen, zu hören, was die User prinzipiell von der Idee halten.
Ich...somit...nix. :)

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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von unity in diversity »

Sören74 hat geschrieben:(28 Aug 2019, 00:11)

Ich denke mal, dass es sich hier um Zusammenfassungen konkreter Modelle handelt. Hintergrund meiner Frage ist es gewesen, zu hören, was die User prinzipiell von der Idee halten.
Im Zeitalter der Negativzinsen kommt Helikopter-Geld als Verlustausgleich ins Gespräch. Bedingungslos und für jedermann.
Merkels die Einlagen sind bis 100.000,-€ sicher, von 2008, gilt so nämlich nicht mehr:
https://www.focus.de/finanzen/boerse/ex ... 72085.html
Wäre das die Lösung aller wirtschaftlichen Probleme?
Oder soll es Begrüßungsgeld für Neugeborene geben, was die AfD fordert?
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Adam Smith »

Sören74 hat geschrieben:(27 Aug 2019, 22:16)

Es gibt da wohl wie beim BGE verschiedene Ansätze. Im Link waren einige Beispiele aufgeführt.
Befürworter eines BGE dürften diese Auszahlung befürworten. Gegner jetzt nicht.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Papaloooo »

Sören74 hat geschrieben:(27 Aug 2019, 15:37)

Mal was ganz anderes, aber auch in eine ähnliche Richtung gehend, es gibt im privaten Bereich Erbschaften, die Menschen teilweise zu Vermögen bringt. Allerdings erben viele Menschen im Laufe ihres Lebens nicht sonderlich viel, weil sie nicht aus reicher Familie kommen. Der britische Ökonom Anthony Atkinson machte den Vorschlag der sozialen Erbschaft. Wer 18 wird, soll eine Einmalzahlung von 5.000 bis 10.000 Pfund vom Staat quasi als Starthilfe in das Erwachsenenleben bekommen. Ältere Vordenker nannten sogar höhere Summen: https://www.progressives-zentrum.org/wp ... -24.11.pdf - Seite 13
Nicht schlecht!
5.000 Pfund Steuergelder mit 18 Mal in diversen Bordellen auf den Kopf hauen dürfen, ohne auch nur einen Finger dafür krumm zu machen.
Oder sich ein tolles Motorrad zuzulegen, wenn's nicht selbst erspart ist, muss man ja nicht so sehr darauf aufpassen. Nebenbei fördert das ja auch noch Jobs in Krankenhäusern.
Oder eine großes Heimkino, neueste Spielkonsolen um dann Monatelang im Zimmer zu sitzen.
Oder der Zigarettenkonsum ist gleich auf Jahre abgedeckt.

Vielleicht doch besser Mal Zeitungen austragen um Geld wertzuschätzen?

Dir Kinder von Millionären haben nicht unbedingt den besten Start ins Leben.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Sören74 hat geschrieben:(27 Aug 2019, 17:17)

Genauso wie es reale Erben auch machen. :)
wen interessiert das. Jeder kann mit seinem Vermögen machen, was er will. Das ist für mich lange keine Begründung, dass man Steuern erhöht um jedem mal bei erreichen eine bestimmten Alters ein Grundvermögen auszuzahlen. Das ist gelinde gesagt komplett sinnfrei

Der Sinn dahinter könnte man mit einer Auszahlung einer Sozialrendite umschreiben. Die Gemeinschaft erzielt Produktionsgewinne, die aber sehr ungleich verteilt werden.
Wer ist den "die Gemeinschaft" die angeblich Produktivitätsgewinne erzielt? Ich kenne die nicht. Produktivitätsgewinne entstehen in Unternehmen. Daran beteiligt sind die Arbeitnehmer und die Kapitalgeber. Sonst niemand. Was meinst du mit ungleich verteilt? Dass die Löhne und Gehälter steigen, aber die Renditen der Kapitalgeber zurückgehen?
Einen Teil der Gewinne könnte man als Erfolgsprämie an alle auszahlen, so wie es auch Firmen bei ihren Mitarbeitern machen.
Eine Erfolgsprämie an Dritte, die mit dem Produktivitätsfortschritt nichts zu tun haben? Aus welchem Grund? Schon jetzt pofitieren doch die Arbeitnehmer in Form höherer Löhne und die Kapitalgeber und Unternehmer in Form höherer Gewinne. Und die "die Gemeinschaft" hat höhere Steuern und Sozialabgaben. Passt doch.
Natürlich würde sich was ändern. Derzeit vererben hauptsächlich Reiche an Reiche. Die ungleiche Vermögensverteilung nimmt durch das Vererben noch zu.
Das rumdoktorn an Symptomen ändert sich nicht, wenn sich die Einstellung nicht ändert. Vermögen kumuliert bei Personen, die Vermögen bilden. Wer kein Vermögen bildet, hat logischerweise keins. Verteilst du jetzt großzügig ein Grundvermögen an jeden Volljährigen, wird's wieder welche geben, die alles ausgeben (und eben kein Vermögen bilden) und welche die eben investieren und Vermögen bilden, Oder anders ausgedrückt. Das Vermögen landet wieder dort, wo es jetzt auch ist. Es ändert rein gar nichts, außer dass man immer mehr umverteilen müsste um nach diesem Prinzip eine immer wiederkehrende Ungleichverteilung abzumildern.

Dabei sollte man sich doch erstmal die Frage stellen, ob diese Ungleichverteilung überhaupt ein Problem ist. Und sofern es einen dann wirklich immer noch stört, ist der beste Weg um diese Ungleichverteilung abzuschwächen selber Vermögen zu bilden. Das wäre der konkrete und richtige Ansatz. Und davon sind wir weit entfernt. Viele jammern über die Ungleichverteilung der Vermögensverteilung, sind selbst aber nicht Willens überhaupt Vermögen in nennenswerten Maß zu bilden. Statt dessen wir das gesamte Einkommen in den Konsum gesteckt. Solange sich an der Einstellung der Menschen nichts ändert, wird die Ungleichverteilung bestehen bleiben.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Maikel »

Sören74 hat geschrieben:(27 Aug 2019, 17:17)

Genauso wie es reale Erben auch machen. :) Der Sinn dahinter könnte man mit einer Auszahlung einer Sozialrendite umschreiben. Die Gemeinschaft erzielt Produktionsgewinne, die aber sehr ungleich verteilt werden. Einen Teil der Gewinne könnte man als Erfolgsprämie an alle auszahlen, so wie es auch Firmen bei ihren Mitarbeitern machen.
Wenn, dann würde ich das auf Basis einer anderen Story machen:
Das Aufkommen an Erbschaftssteuer beträgt in D etwa 7 Mrd. Euro/Jahr.
Man könnte also diese Einnahmen über die "soziale Erbschaft" an alle verteilen.
Bei grob geschätzten 1 Mio 18-jährigen pro Jahr kämen da pro Kopf 7.000 Euro bei rum.

So wie ich diese Gesellschaft aber kenne, gewährt sie lieber individuelle Leistungen, in Form von (nahezu) kostenfreiem Studium z.B.
In GB, wo der Vorschlag herkommt, sind Studiengebühren weit verbreitet; da machen die 5000 Pfund an jeden 18-jährigen mehr Sinn.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von imp »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(27 Aug 2019, 17:01)

Der Sinn erschließt sich mir nicht. Einfach so mal jedem volljährigen ein Geschenk in dieser Größenordnung zu machen. Das ist letztendlich Steuerverschwendung. Das Ergebnis ist vorhersehbar. Der Großteil verkonsumiert den Betrag , der kleinere Teil investiert. Letztere Gruppe bringt's auch ohne dieses Geschenk wohl im Laufe des Lebens. Lebens zu Vermögen, bei ersteren ist es sowieso umsonst. Die ungleiche Vermögensverteilung wird sich dadurch nicht ändern. Das ist tatsächlich mehr ein Bildungsproblem und Ergebnis eines in breiten Teilen der Bevölkerung vorhandenes grundsätzlich gestörtes Verhâltnis zu Vermögen.
Na, das sehe ich schon anders. Ja, die ungleiche Verteilung aendert das nicht. Nein, 10.000 Pfund als junger Mensch zur Verfuegung zu haben ist nicht ohne Effekt. Ob fuer einen Konsumwunsch, ob zur Studienfinanzierung, zum Umgang mit Krankheiten, Behinderungen, Koerpernachteilen, ob zum Anschub eines freiberuflichen Weges... das ist nicht "nichts". Ob es deshalb ein gutes Vehikel ist oder eher eine sehr unbestimmte Gieszkanne, das kann man sehr verschieden sehen. Da muesste auch gefragt werden, welche andere Masznahme dafuer gestrichen wird und wie wichtig die ist.

Dass aber "investieren" im klassischen Sinne, also Kauf von Aktien, Renten, anderen Wertpapieren in Hoehe von 10.000 Pfund irgendetwas an der grundlegenden Lebensperspektive aendere - naja, das halte ich fuer einen untauglichen Versuch. So mancher hat schlicht nichts auf der Hand, das er investieren koennte.

Alles in allem eine eher fragwuerdige Masznahme.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von jorikke »

Maikel hat geschrieben:(28 Aug 2019, 14:23)

Wenn, dann würde ich das auf Basis einer anderen Story machen:
Das Aufkommen an Erbschaftssteuer beträgt in D etwa 7 Mrd. Euro/Jahr.
Man könnte also diese Einnahmen über die "soziale Erbschaft" an alle verteilen.
Bei grob geschätzten 1 Mio 18-jährigen pro Jahr kämen da pro Kopf 7.000 Euro bei rum.

So wie ich diese Gesellschaft aber kenne, gewährt sie lieber individuelle Leistungen, in Form von (nahezu) kostenfreiem Studium z.B.
In GB, wo der Vorschlag herkommt, sind Studiengebühren weit verbreitet; da machen die 5000 Pfund an jeden 18-jährigen mehr Sinn.
Da hast du in meinen Augen einen fabelhaften Ansatz. Geld gegen Leistung.
Viele Arbeitsplätze fallen künftig weg und werden durch andere, neuartige ersetzt.
Einkommen wird schon bald überwiegend aus Kreativität, Erfindungsgeist, Fortschritt und Innovativen gewonnen. Physische Arbeiten werden nur noch wenig zu unserem Wohlergehen beitragen können.
Dies alles kann nur durch einen hohen Bildungsstand erreicht werden.
Was sollte uns daran hindern diese Bildungsarbeit finanziell zu fördern. Es wären keine bedingungslosen Gaben die wie beim BGE ziemlich sinnfrei verteilt würden.
Geistige Arbeit, Schule, Ausbildung und Studium ist Arbeit, würde honoriert und man würde Geld investieren das sich zeitversetzt selber erwirtschaftet und hohe Rendite abwerfen kann.
Schlichte Beispiele: Bei Schuleintritt erhält jeder ein monatliches Einkommen, meinethalben 300,-€. Macht man bis zur mittleren reife weiter erhöht sich diese Zahlung auf 500.-, die letzten drei Jahre bis zum Abi dann 800,-.
Studium ist frei, ein zusätzliches Gehalt wird gezahlt. Bei handwerklichen Weiterbildungen wird ähnlich verfahren.
Es wird sollte also künftig die freie Wahl geben seinen Lebensunterhalt aus Arbeit und/oder Bildung zu bestreiten.
Die Idee ist nicht von mir. Zufällig bin ich auf den Autor gestoßen. Vor gut 50 Jahren hat er als Dipl.Ing. bei uns in der Firma angefangen. Ich habe ihn seinerzeit in einem dreimonatigen Kurs bei uns im Ausbildungsraum mit den hergestellten Instrumenten vertraut gemacht. Er hat dann einige Jahre als Vertriebsingenieur bei uns gearbeitet, uns dann verlassen und sich selbstständig gemacht. Leider haben wir uns dann total aus den Augen verloren. Jetzt habe ich durch Zufall, ich googelte im Internet nach einem Namensgleichen. So fand ich Hans-Diedrich Kreft wieder. Die Welt ist klein.
Er ist mittlerweile Träger des Bundesverdienstkreuzes, der Rudolf Diesel Medaille in Gold und des Innovationspreises der deutschen Wirtschaft u.v.m.
Ich habe mir zunächst seine Bücher gekauft, werde sie lesen und ihn dann anrufen.
Just for fun.
Lesenswert in jedem Fall: Manifest Faire Marktwirtschaft - Bildungseinkommen bricht Arbeitsmonopol.
Sören74

Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Papaloooo hat geschrieben:(28 Aug 2019, 07:32)

Nicht schlecht!
5.000 Pfund Steuergelder mit 18 Mal in diversen Bordellen auf den Kopf hauen dürfen, ohne auch nur einen Finger dafür krumm zu machen.
Oder sich ein tolles Motorrad zuzulegen, wenn's nicht selbst erspart ist, muss man ja nicht so sehr darauf aufpassen. Nebenbei fördert das ja auch noch Jobs in Krankenhäusern.
Oder eine großes Heimkino, neueste Spielkonsolen um dann Monatelang im Zimmer zu sitzen.
Oder der Zigarettenkonsum ist gleich auf Jahre abgedeckt.

Vielleicht doch besser Mal Zeitungen austragen um Geld wertzuschätzen?

Dir Kinder von Millionären haben nicht unbedingt den besten Start ins Leben.
Mit dem Argument, dass die Leute ihr Geld für quasi unsinnige Sachen ausgeben würden, könnte man auch gleich das Vererben von Geld verbieten. Oder das Lotto spielen.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Skull »

Sören74 hat geschrieben:(29 Aug 2019, 20:10)

Mit dem Argument, dass die Leute ihr Geld für quasi unsinnige Sachen ausgeben würden,
könnte man auch gleich das Vererben von Geld verbieten. Oder das Lotto spielen.
???

Eigentum, Vermögen und das entsprechende Erbrecht sind verfassungrechtliche Grundrechte...des Individuums.

Und was Lotto spielen auch nur ansatzweise damit zu tun haben soll, erschliesst sich mir auch nicht.

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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Papaloooo »

Sören74 hat geschrieben:(29 Aug 2019, 20:10)

Mit dem Argument, dass die Leute ihr Geld für quasi unsinnige Sachen ausgeben würden, könnte man auch gleich das Vererben von Geld verbieten. Oder das Lotto spielen.
Sachlich völlig falsch.
Mein Statement bezog sich auf die Schnapsidee, mit 18 Jahren ein paar Tausend Euro Geschenk von den Steuerzahlern zu bekommen.

Erben tut man in der Regel viel später und geht sinnvoller mit dem Geld um.

Zweites ist es ja wohl ein Unterschied, ob der Steuerzahler das tun muss, oder Eltern ihren Kindern das, was sie ihnen aufgebaut haben, hinterlassen.

Und übrigens geht es vielen Lotto-Millionären, die nicht Haushalten können und sinnvoll in investieren tatsächlich ähnlich.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(28 Aug 2019, 11:48)

wen interessiert das. Jeder kann mit seinem Vermögen machen, was er will. Das ist für mich lange keine Begründung, dass man Steuern erhöht um jedem mal bei erreichen eine bestimmten Alters ein Grundvermögen auszuzahlen. Das ist gelinde gesagt komplett sinnfrei
Wenn man Geld vom Staat bekommt, ist das sinnfrei, aber wenn man Geld durch ein Erbe bekommt, weil es einen Pflichtteil gibt, nicht?
3x schwarzer Kater hat geschrieben: Wer ist den "die Gemeinschaft" die angeblich Produktivitätsgewinne erzielt? Ich kenne die nicht. Produktivitätsgewinne entstehen in Unternehmen. Daran beteiligt sind die Arbeitnehmer und die Kapitalgeber. Sonst niemand. Was meinst du mit ungleich verteilt? Dass die Löhne und Gehälter steigen, aber die Renditen der Kapitalgeber zurückgehen?
Produktivitätsgewinne entstehen nicht im luftleeren Raum und auch nicht in einem Staat mit fehlender Infrastruktur, Rechtsfrieden, Solidarität und Bildung. Daran beteiligt sind auch die Kunden, die Produkte und Dienstleistungen kaufen. Ansonsten denke ich hier keine Grundvorlesung über Gemeinschaftswesen, Volkswirtschaft und Unterschiede von Lohnarbeit und Gewinne durch Kapital halten zu müssen. Das setze ich mal als gegeben voraus, um dieser Debatte folgen zu können. :)
3x schwarzer Kater hat geschrieben: Eine Erfolgsprämie an Dritte, die mit dem Produktivitätsfortschritt nichts zu tun haben? Aus welchem Grund? Schon jetzt pofitieren doch die Arbeitnehmer in Form höherer Löhne und die Kapitalgeber und Unternehmer in Form höherer Gewinne. Und die "die Gemeinschaft" hat höhere Steuern und Sozialabgaben. Passt doch.
Und die Gemeinschaft kann darüber entscheiden, was sie mit den eingenommenen Steuereinnahmen macht. :)
3x schwarzer Kater hat geschrieben: Das rumdoktorn an Symptomen ändert sich nicht, wenn sich die Einstellung nicht ändert. Vermögen kumuliert bei Personen, die Vermögen bilden. Wer kein Vermögen bildet, hat logischerweise keins.
Und haben die einfach nur Pech gehabt?
3x schwarzer Kater hat geschrieben: Verteilst du jetzt großzügig ein Grundvermögen an jeden Volljährigen, wird's wieder welche geben, die alles ausgeben (und eben kein Vermögen bilden) und welche die eben investieren und Vermögen bilden, Oder anders ausgedrückt. Das Vermögen landet wieder dort, wo es jetzt auch ist. Es ändert rein gar nichts, außer dass man immer mehr umverteilen müsste um nach diesem Prinzip eine immer wiederkehrende Ungleichverteilung abzumildern.
Also erstmal bin ich erstaunt, welches Misstrauen gegenüber den Menschen vorherrscht, dass ein Großteil das Geld "falsch" ausgeben könnte. Zum anderen ist Vermögen bilden kein Selbstzweck. Jeder hat eigene Vorstellungen, was er mit seinem Geld machen will und das sollte man in einem freiheitlichen Staat erstmal akzeptieren.
3x schwarzer Kater hat geschrieben: Dabei sollte man sich doch erstmal die Frage stellen, ob diese Ungleichverteilung überhaupt ein Problem ist.
Kurze Antwort, ja. Insbesondere die wachsende Ungleichverteilung.
3x schwarzer Kater hat geschrieben: Und sofern es einen dann wirklich immer noch stört, ist der beste Weg um diese Ungleichverteilung abzuschwächen selber Vermögen zu bilden. Das wäre der konkrete und richtige Ansatz. Und davon sind wir weit entfernt. Viele jammern über die Ungleichverteilung der Vermögensverteilung, sind selbst aber nicht Willens überhaupt Vermögen in nennenswerten Maß zu bilden. Statt dessen wir das gesamte Einkommen in den Konsum gesteckt. Solange sich an der Einstellung der Menschen nichts ändert, wird die Ungleichverteilung bestehen bleiben.
Du glaubst ernsthaft, dass die Leute mit wenig Vermögen nicht auf die Idee gekommen sind, Vermögen zu bilden? Das ist so, als wenn man zu einem hungernden Menschen sagen würde, ess doch mal was. :rolleyes: Das war so ziemlich das Naviste, was ich von Dir hier gelesen habe.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Papaloooo hat geschrieben:(29 Aug 2019, 20:25)

Sachlich völlig falsch.
Mein Statement bezog sich auf die Schnapsidee, mit 18 Jahren ein paar Tausend Euro Geschenk von den Steuerzahlern zu bekommen.

Erben tut man in der Regel viel später und geht sinnvoller mit dem Geld um.

Zweites ist es ja wohl ein Unterschied, ob der Steuerzahler das tun muss, oder Eltern ihren Kindern das, was sie ihnen aufgebaut haben, hinterlassen.

Und übrigens geht es vielen Lotto-Millionären, die nicht Haushalten können und sinnvoll in investieren tatsächlich ähnlich.
Wie kommst Du darauf, dass Erben mit ihrem Geld sinnvoller umgehen als die Normalbevölkerung? Zudem, Geld benötigt man dringend, wenn man in der Ausbildung ist. Oft muss man sich verschulden, um einen aufwendigen Bildungsweg einzuschlagen. Nach Deiner Logik müsste man aber genauso das Lotto spielen verbieten, weil Deiner Meinung nach die Lotto-Millionäre nicht richtig mit dem Geld umgehen. :D
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Papaloooo »

Sören74 hat geschrieben:(29 Aug 2019, 20:29)

Wie kommst Du darauf, dass Erben mit ihrem Geld sinnvoller umgehen als die Normalbevölkerung? Zudem, Geld benötigt man dringend, wenn man in der Ausbildung ist. Oft muss man sich verschulden, um einen aufwendigen Bildungsweg einzuschlagen. Nach Deiner Logik müsste man aber genauso das Lotto spielen verbieten, weil Deiner Meinung nach die Lotto-Millionäre nicht richtig mit dem Geld umgehen. :D
Wo habe denn gesagt, dass Erben damit besser umgehen?
Was Vererbende mit ihrem Geld machen, muss man schon denen überlassen.
Wir leben ja in keiner Diktatur!
Ob es Sinnvoll verwendet wird kommt auf den an der es empfängt.

Steuern für Bildung heranzuziehen sind selbstverständlich gut!
Zu einem freien Verwendungszweck aber nicht.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Skull hat geschrieben:(29 Aug 2019, 20:13)

???

Eigentum, Vermögen und das entsprechende Erbrecht sind verfassungrechtliche Grundrechte...des Individuums.

Und was Lotto spielen auch nur ansatzweise damit zu tun haben soll, erschliesst sich mir auch nicht.

mfg
Natürlich sind Eigentum und Vererben verfassungsrechtlich geschützt. Doch das Argument lautete hier, dass das soziale Erbe deshalb unsinnig sei, weil die Leute das Geld auch für "unsinnige" Sachen ausgeben würden. Dieses Argument könnte man aber auch auf die Erbschaften übertragen. Also was ist nun, ist das Argument auf alle ähnlichen Fälle übertragbar oder nicht?
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Papaloooo hat geschrieben:(29 Aug 2019, 20:40)

Wo habe denn gesagt, dass Erben damit besser umgehen?
Papaloooo hat geschrieben:Erben tut man in der Regel viel später und geht sinnvoller mit dem Geld um.
Papaloooo hat geschrieben: Was Vererbende mit ihrem Geld machen, muss man schon denen überlassen.
Wir leben ja in keiner Diktatur!
Ob es Sinnvoll verwendet wird kommt auf den an der es empfängt.
Dasselbe sollte auch für Geld gelten, was man nicht zweckgebunden vom Staat bekommt.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Skull »

Sören74 hat geschrieben:(29 Aug 2019, 20:46)

Dieses Argument könnte man aber auch auf die Erbschaften übertragen.
Also was ist nun, ist das Argument auf alle ähnlichen Fälle übertragbar oder nicht?
Nö.

Beim Vererben geht es um private Dinge.
Jeder kann (im Grossen und Ganzen) mit SEINEM Vermögen machen, was er will.
Sowohl, der Erblasser, wie auch der Erbberechtigte.


Bei der Verwendung von Steuergeldern ist das eine ganz andere Frage.

Und auch ein völlig anderer Sachverhalt. ;)

mfg
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von JFK »

Skull hat geschrieben:(29 Aug 2019, 22:09)

Nö.

Beim Vererben geht es um private Dinge.
Jeder kann (im Grossen und Ganzen) mit SEINEM Vermögen machen, was er will.
Sowohl, der Erblasser, wie auch der Erbberechtigte.


Bei der Verwendung von Steuergeldern ist das eine ganz andere Frage.

Und auch ein völlig anderer Sachverhalt. ;)

mfg
Deswegen ist der Begriff "soziale Erbschaft" irgendwie irreführend, weil ja nicht wirklich was vererbt wird.

Aber im Grunde keine schlechte Idee, jungen Menschen (aber eher mit 21) einen Zinsfreien Sozialkredit zu stellen auf unbestimmte Zeit, das dann nach sagen wir mal erst nach 10 Jahren abbezahlt werden muss, die Rückzahlsumme orientiert sich dann am Einkommen, ich glaube sowas Ähnliches gibt es ja in den USA als Studienkredit oder für den eigenen Wohngrund.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Bielefeld09 »

Sören74 hat geschrieben:(28 Aug 2019, 00:11)

Ich denke mal, dass es sich hier um Zusammenfassungen konkreter Modelle handelt. Hintergrund meiner Frage ist es gewesen, zu hören, was die User prinzipiell von der Idee halten.
Ich weiß nichts von deiner Idee,
vielleicht stellst du Sie nochmal vor.
10% von deinem Sparbuch,
wenn du mehr als 1 Miliarde hast.
Oder war das 1% ?
Beides wäre doch ok, oder?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Papaloooo »

Sören74 hat geschrieben:(29 Aug 2019, 20:49)

Dasselbe sollte auch für Geld gelten, was man nicht zweckgebunden vom Staat bekommt.
Zweckungebunden vom Staat gibt es: z.b. Hartz 4 oder Arbeitslosengeld.
Okay vielleicht mit einer kleinen Einschränkung: bei Hartz IV ist eben noch erforderlich eventuell einen Ein-Euro-Job zu machen. Beim Arbeitslosengeld Jobs annehmen.
Ist aber auch in Ordnung, denn man kommt ihr dafür auch was.

Im übrigen schreibe ich ja, dass man in der Regel mit einem höheren Geldbetrag besser umgeht, wenn man einiges älter ist das 18 Jahre alt.

Damit habe ich das Ganze nicht zum Absolutum erhoben, sondern lediglich eine Tendenz benannt.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Maikel »

JFK hat geschrieben:(29 Aug 2019, 22:42)

Deswegen ist der Begriff "soziale Erbschaft" irgendwie irreführend, weil ja nicht wirklich was vererbt wird.
Deshalb meine "Story" mit der Verteilung der Einnahmen aus der Erbschaftssteuer auf alle 18-jährigen; s.o.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Papaloooo »

Maikel hat geschrieben:(30 Aug 2019, 08:03)

Deshalb meine "Story" mit der Verteilung der Einnahmen aus der Erbschaftssteuer auf alle 18-jährigen; s.o.
Sorry, aber das mit der Erbsteuer finde ich eine ziemliche Schnapsidee.
Nehmen wir doch mal die Situation wie sie in Deutschland 100.000-fach vorkommt:
Ein kleines Familienunternehmen, wie eine Bäckerei, ein Friseurladen, ein Uhrmachergeschäft, oft seit Generationen im Familienbesitz inklusive Gebäude.
Vor 30 Jahren haben die Einnahmen noch gesprudelt, heute kommt zunehmend Konkurrenzdruck vom Internet und von großen Shoppingmalls.
Da bei einer Erbschaftssteuer das Ganze völlig unabhängig ist von der Wirtschaftlichkeit und dem Gewinn, wird dann mal schnell 10 % auf das Gebäude erhoben + den Laden mit seinen Inhalten.
Da aber viele von diesen kleinen Geschäften nicht mehr richtige Gewinne erzielen, wird das viele Mitarbeiter in die Kurzarbeit zwingen oder in die Arbeitslosigkeit wegen Betriebsinsolvenz.

Sehr schön dann für die Mitarbeiter zu wissen, dass sie jetzt arbeitslos sind, und viele 18jährige sich das Geld jetzt um die Ohren hauen können.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Skull »

Papaloooo hat geschrieben:(30 Aug 2019, 12:04)

Da bei einer Erbschaftssteuer das Ganze völlig unabhängig ist von der Wirtschaftlichkeit und dem Gewinn,
wird dann mal schnell 10 % auf das Gebäude erhoben + den Laden mit seinen Inhalten.
Die Erbschaftssteuer wird fällig auf Vermögen.
Nicht auf die Aktiva. Da gehören die Verbindlichkeiten auch dazu.
Den Wert der Firma. Nicht die Bilanzsumme.

Dazu gibt es Freibeträge.

So einfach fallen (kleinere) Unternehmen nicht einfach in die Erbschaftproblematik.

Und bei grösseren Familienbetrieben sind 20 - 30 Prozent (einmalig) auch nicht mehr als ein paar Jahresgewinne.

Und...viele Unternehmen werden zu LEBZEITEN bereits übergeben, übertragen und überschrieben.
Eben...ohne die Existenz zu gefährden. ;)

mfg
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Ger9374 »

Warum sind eigentlich einige bemüht das Geld was andere erwirtschaften oder deren Gewinne daraus an unbeteiligte zu verteilen!
Der Staat greift doch schon überall doppelt und dreifach ab.
Sozialneid?
Gefühl ungerecht behandelt worden zu sein?
Wer mehr wünscht, kann fast immer mehr dafür tun behaupte ich.
Die Ausnahmen dieser Einstellung meinerseits wegen Gebrechen oder anderer Schickschalschläge bitte ich um Verzeihung! Dafür kann niemand etwas!!!
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Papaloooo »

Skull hat geschrieben:(30 Aug 2019, 12:34)

Die Erbschaftssteuer wird fällig auf Vermögen.
Nicht auf die Aktiva. Da gehören die Verbindlichkeiten auch dazu.
Den Wert der Firma. Nicht die Bilanzsumme.

Dazu gibt es Freibeträge.

So einfach fallen (kleinere) Unternehmen nicht einfach in die Erbschaftproblematik.

Und bei grösseren Familienbetrieben sind 20 - 30 Prozent (einmalig) auch nicht mehr als ein paar Jahresgewinne.

Und...viele Unternehmen werden zu LEBZEITEN bereits übergeben, übertragen und überschrieben.
Eben...ohne die Existenz zu gefährden. ;)

mfg
Gut, wusste ich nicht.
Aber würde eine Überschreibung denn anders als eine Vererbung, in Sachen Erbsteuer gehandhabt?
Meines Wissens nach nicht.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Skull hat geschrieben:(29 Aug 2019, 22:09)

Bei der Verwendung von Steuergeldern ist das eine ganz andere Frage.
Für den Staat sind Steuereinahmen erstmal nicht zweckgebunden. Umgekehrt wenn der Staat eine Steuerrückerstattung an seine Bürger zahlt, dann ist dieses Geld auch nicht zweckgebunden.
Sören74

Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Papaloooo hat geschrieben:(29 Aug 2019, 23:09)

Zweckungebunden vom Staat gibt es: z.b. Hartz 4 oder Arbeitslosengeld.
Ähm, was der Bürger mit Hartz4 oder ALG macht, ist doch letztlich ihm überlassen.
Sören74

Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Papaloooo hat geschrieben:(30 Aug 2019, 12:04)

Sorry, aber das mit der Erbsteuer finde ich eine ziemliche Schnapsidee.
Nehmen wir doch mal die Situation wie sie in Deutschland 100.000-fach vorkommt:
Ein kleines Familienunternehmen, wie eine Bäckerei, ein Friseurladen, ein Uhrmachergeschäft, oft seit Generationen im Familienbesitz inklusive Gebäude.
Vor 30 Jahren haben die Einnahmen noch gesprudelt, heute kommt zunehmend Konkurrenzdruck vom Internet und von großen Shoppingmalls.
Da bei einer Erbschaftssteuer das Ganze völlig unabhängig ist von der Wirtschaftlichkeit und dem Gewinn, wird dann mal schnell 10 % auf das Gebäude erhoben + den Laden mit seinen Inhalten.
Da aber viele von diesen kleinen Geschäften nicht mehr richtige Gewinne erzielen, wird das viele Mitarbeiter in die Kurzarbeit zwingen oder in die Arbeitslosigkeit wegen Betriebsinsolvenz.

Sehr schön dann für die Mitarbeiter zu wissen, dass sie jetzt arbeitslos sind, und viele 18jährige sich das Geld jetzt um die Ohren hauen können.
Das ist ja immer das Totschlagargument gegen jegliche Erbschaftssteueranhebung. Dabei ist es heute so, dass bisher kein Unternehmen Arbeitsplätze wegen der Auszahlung der Erbschaftssteuer abbauen musste.
Sören74

Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Ger9374 hat geschrieben:(30 Aug 2019, 13:03)

Warum sind eigentlich einige bemüht das Geld was andere erwirtschaften oder deren Gewinne daraus an unbeteiligte zu verteilen!
Das nennt sich Sozialstaat.
Ger9374 hat geschrieben:Wer mehr wünscht, kann fast immer mehr dafür tun behaupte ich.
Das ist so ein Vorschlag wie, wer Hunger hat, sollte einfach mehr essen. :x
Ger9374

Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Ger9374 »

Sören74 hat geschrieben:(30 Aug 2019, 16:32)

Das nennt sich Sozialstaat.



Das ist so ein Vorschlag wie, wer Hunger hat, sollte einfach mehr essen. :x


Der Sozialstaat ist dafür da das niemand
Not leidet.Nicht das der eine dem anderen in die Tasche greift !
Wer Hunger leidet geht zum Amt oder sollte wenn möglich arbeiten.So wie die Mehrheit. Soziale Wohltaten wollen auch erwirtschaftet werden.Aber wer Arbeitet nicht kennt meidet sie;-))
Sören74

Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Ger9374 hat geschrieben:(30 Aug 2019, 16:40)

Der Sozialstaat ist dafür da das niemand
Not leidet.
Wenn man es so definiert, könnte man alles auf Hartz IV-Niveau absenken, egal ob es um Lohnfortzahlung im Krankheitsfall geht oder um Arbeitslosigkeit. Dann wäre der Sozialstaat auf ein Minimum zusammengestrichen.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Skull »

Papaloooo hat geschrieben:(30 Aug 2019, 13:12)

Aber würde eine Überschreibung denn anders als eine Vererbung, in Sachen Erbsteuer gehandhabt?
Meines Wissens nach nicht.
Überschreibung zu Lebzeiten...ist wie Schenkung. Schenkung ist wie Erbe.

Aber...da gibt es noch die „10 Jahresfristen“ (also zu Lebzeiten mehrmals möglich).

Und oft (wie in Deinen genannten Fällen) steigen die Jungen Stück für Stück in das Unternehmen ein.
Sind also oftmals zum Zeitpunkt des Erbfalls bereits Miteigentümer.

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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Skull »

Sören74 hat geschrieben:(30 Aug 2019, 16:52)

Wenn man es so definiert, könnte man alles auf Hartz IV-Niveau absenken,
egal ob es um Lohnfortzahlung im Krankheitsfall geht oder um Arbeitslosigkeit.

Dann wäre der Sozialstaat auf ein Minimum zusammengestrichen.
mhmmm...

in diesen Fällen sind die Versicherten aber VERSICHERT.
Und zahlen DAFÜR Beiträge.

Datt hat nix mit HartzIV zu tun.

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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Papaloooo »

Sören74 hat geschrieben:(30 Aug 2019, 16:27)

Ähm, was der Bürger mit Hartz4 oder ALG macht, ist doch letztlich ihm überlassen.
Das Wort Zweckungebundenheit, das ich dazu verwendet habe, sagt ja auch nichts anderes aus, oder?
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Papaloooo »

Sören74 hat geschrieben:(30 Aug 2019, 16:32)Das ist so ein Vorschlag wie, wer Hunger hat, sollte einfach mehr essen. :x
Solche Ideen kommen doch meist von denen, die selbst arbeitsfaul sind, aber möglichst viel absahnen wollen.

Glücklicherweise muss man bereits für Hartz IV eine Gegenleistung erbringen, das nennt sich ein Euro Job.

Man kann sich weigern, dann gibt es aber eine Zeitlang eine Hartz 4 Sperre. Man kann sich dann auch noch beschweren, aber wenn das Amt erachtet dass die Arbeit zumutbar ist, dann bringt das nichts.

Ansonsten bleibt ja auch jedem frei, sich in die Einöde der Wildnis zurückzuziehen und vom Jagen und Sammeln zu leben. In Sibirien oder an anderen Flecken dieser Erde sollte das möglich sein!

pS: Ich arbeite zurzeit mit einem Trümmerbruch in der Schulter unter heftigen Schmerzen, aber ich arbeite.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von Sören74 »

Skull hat geschrieben:(30 Aug 2019, 17:39)

mhmmm...

in diesen Fällen sind die Versicherten aber VERSICHERT.
Und zahlen DAFÜR Beiträge.

Datt hat nix mit HartzIV zu tun.
Es ging um das Argument, dass der Sozialstaat nur Not verhindern soll. Man kann auch die Sozialversicherungen komplett auf Hartz IV-Niveau senken.
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Re: Soziale Erbschaft

Beitrag von John Galt »

Wer nichts geerbt bekommt, muss sich mal fragen was seine Vorfahren in ihren im Durchschnitt ca. 120-160 Jahren Lebensjahren so gemacht haben.
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