Ist der Neoliberalismus unsozial

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SillyWalks

Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von SillyWalks »

lili hat geschrieben:(03 May 2021, 12:45)
Du nimmst alles an oder du stirbst.
Das ist äußerst unwahrscheinlich, weil der Arbeitgeber dann die Stellen nicht wird besetzen können, die er gerne besetzen möchte. Jede Lebenserfahrung spricht gegen diese Annahme.
lili hat geschrieben:(03 May 2021, 12:45)
Der zweite Punkt wäre dass sich einige vom Wettbewerb drücken würden
Wie machen die das denn?
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

lili hat geschrieben:(03 May 2021, 12:55)

Wir haben doch in Deutschland kein freien Markt. .

Wieder Nebelkerzen?

Ich habe deine Aussage widerlegt.

Logischerweise muss derjenige, der nichts anderes findet, am ende dann eine Job zum ML annehmen

Das ist "freier Markt". ( Angebot vs Nachfrage)
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
lili
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von lili »

Realist2014 hat geschrieben:(03 May 2021, 12:57)

Wieder Nebelkerzen?

Ich habe deine Aussage widerlegt.

Logischerweise muss derjenige, der nichts anderes findet, am ende dann eine Job zum ML annehmen

Das ist "freier Markt". ( Angebot vs Nachfrage)
Inwiefern hast du sie widerlegt. Du hast sie bestätigt und dadurch schützt man unseriöse Unternehmen. Denn es gibt kein Schutz für den Schwachen.

Deswegen ein Feudalismus 2.0.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

SillyWalks hat geschrieben:(03 May 2021, 12:57)

Das ist äußerst unwahrscheinlich, weil der Arbeitgeber dann die Stellen nicht wird besetzen können, die er gerne besetzen möchte. Jede Lebenserfahrung spricht gegen diese Annahme.
?

Vielleicht für dich zur Erläuterung:

"lillis" Weltbild besteht in diesem Kontext ausschließlich im Bereich zwischen Mindestlohn und Niedriglohn.

Und das tatsählich für diesen Lohn gearbeitet werden muss .....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

lili hat geschrieben:(03 May 2021, 13:00)

Inwiefern hast du sie widerlegt
.
Lies es einfach nochmal und beantworte meine Fragen dort.
Du hast sie bestätigt und dadurch schützt man unseriöse Unternehmen. Denn es gibt kein Schutz für den Schwachen.
Was haben Handwerker, die einen job suchen mit "Schwachen" zu tun?

Deswegen ein Feudalismus 2.0.
Blödsinn
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von SillyWalks »

Gruwe hat geschrieben:(03 May 2021, 12:50)
Meine Aussage war ja viel eher, dass es eine nicht unrelevante Menge an Menschen gibt, die ebenso für mehr Markt (weil der es ja schließlich immer richtet) plädieren, wie es eben Menschen gibt, die das anders sehen.
Das habe ich tatsächlich anders verstanden. Ich habe die Einleitung "mir kommt es eher so vor" als deine eigene Wahrnehmung interpretiert und nicht als Beschreibung dessen, was andere Leute wahrnehmen. Sorry. Mein Einwand gilt dann nur denjenigen, die weniger Markt fordern - weniger geht hierzulande kaum noch, sofern derjenige nicht sowieso für eine vollständig gelenkte Wirtschaft plädiert.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von lili »

SillyWalks hat geschrieben:(03 May 2021, 12:57)

Das ist äußerst unwahrscheinlich, weil der Arbeitgeber dann die Stellen nicht wird besetzen können, die er gerne besetzen möchte. Jede Lebenserfahrung spricht gegen diese Annahme.



Wie machen die das denn?
Der Arbeitnehmer kann sich aufgrund der finanziellen Not nicht frei entscheiden. Das ist ja kein Arbeitsschutz vorhanden.

Wo funktioniert das denn?
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

lili hat geschrieben:(03 May 2021, 13:02)

Der Arbeitnehmer kann sich aufgrund der finanziellen Not nicht frei entscheiden.
Welche Arbeitnehmer hat welche "Not" in Bezug auf welche Entscheidung?
Das ist ja kein Arbeitsschutz vorhanden.
Wir haben in D die besten Arbeitsschutzgesetze.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von SillyWalks »

lili hat geschrieben:(03 May 2021, 13:02)
Der Arbeitnehmer kann sich aufgrund der finanziellen Not nicht frei entscheiden. Das ist ja kein Arbeitsschutz vorhanden.
Den Arbeitsschutz genösse derjenige auch erst dann, wenn er den Job hat. Dein Eingangsproblem besteht heute genauso wie auf einem vollständig freien Markt. Und auf dem konkurrieren die Arbeitgeber um Arbeitnehmer - genau wie heute. Ein Großteil der Leute, die Arbeitgeber gerne einstellen möchten, sind auf dem Markt nicht verfügbar.
lili hat geschrieben:(03 May 2021, 13:02)
Wo funktioniert das denn?
Überall. Ohne Ausnahme. Dort, wo es ausnahmsweise nicht funktioniert, liegt es meist an staatlichen Eingriffen - etwa im Gesundheitswesen.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von lili »

Realist2014 hat geschrieben:(03 May 2021, 13:02)

.
Lies es einfach nochmal und beantworte meine Fragen dort.


Was haben Handwerker, die einen job suchen mit "Schwachen" zu tun?



Blödsinn
Das ist ein komplettes Durcheinander.

Dein Beispiel mit den Handwerkern bezieht sich auf Deutschland. In Deutschland haben wir kein freien Markt, denn wir haben ein Sozialsystem. (Obwohl ich Hartz 4 scharf kritisiere)

In Sillys Vorstellung haben wir eher kein Sozialsystem, sondern der Markt soll für den Wohlstand sorgen. Bei Sillys Vorstellung habe ich die Befürchtung dass es zu einer neuen Form des Feudalismus kommt. Das sieht er aber nicht so. Das ist die aktuelle Diskussion.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von lili »

SillyWalks hat geschrieben:(03 May 2021, 13:07)

Den Arbeitsschutz genösse derjenige auch erst dann, wenn er den Job hat. Dein Eingangsproblem besteht heute genauso wie auf einem vollständig freien Markt. Und auf dem konkurrieren die Arbeitgeber um Arbeitnehmer - genau wie heute. Ein Großteil der Leute, die Arbeitgeber gerne einstellen möchten, sind auf dem Markt nicht verfügbar.



Überall. Ohne Ausnahme. Dort, wo es ausnahmsweise nicht funktioniert, liegt es meist an staatlichen Eingriffen - etwa im Gesundheitswesen.

Bei deiner Vorstellung gibt es keine soziale Sicherheit. Ich mache dir mal ein Beispiel Person X verfügt über kein Einkommen, dann hat er Druck und kann sich nicht frei entscheiden. Dann besteht die Gefahr dass er jeden Job annimmt.

Wenn du das wirklich willst, dann muss es irgendeine Form der sozialen Absicherung geben.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

lili hat geschrieben:(03 May 2021, 13:08)
Dein Beispiel mit den Handwerkern bezieht sich auf Deutschland. In Deutschland haben wir kein freien Markt, denn wir haben ein Sozialsystem. (Obwohl ich Hartz 4 scharf kritisiere)
In Sillys Vorstellung haben wir eher kein Sozialsystem, sondern der Markt soll für den Wohlstand sorgen. Bei Sillys Vorstellung habe ich die Befürchtung dass es zu einer neuen Form des Feudalismus kommt. Das sieht er aber nicht so. Das ist die aktuelle Diskussion.[/quote]

O.k.
Du bist also bei "Sillys" Vorstellungen. Das habe ich anders verstanden
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

SillyWalks hat geschrieben:(03 May 2021, 13:07)


Überall. Ohne Ausnahme. Dort, wo es ausnahmsweise nicht funktioniert, liegt es meist an staatlichen Eingriffen - etwa im Gesundheitswesen.
Inwiefern funktioniert der Markt nicht "im Gesundheitswesen"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von SillyWalks »

lili hat geschrieben:(03 May 2021, 13:12)
Dann besteht die Gefahr dass er jeden Job annimmt.
Die Gefahr besteht überall, wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage. Wer den Arbeitsmarkt beobachtet, stellt jedoch fest, dass dieser sich immer weiter ausdifferenziert. Es wird immer unwahrscheinlicher, jemanden auf der Straße zu treffen, der das gleiche macht wie du und deshalb um deinen Job konkurriert. Noch dazu steigt die Nachfrage nach Arbeitskräften seit Jahrzehnten kontinuierlich an, wohingegen die Zeit, du brauchst, um durch Arbeit deine Grundbedürfnisse zu stillen, immer weiter sinkt. Weltweit sind weniger als 200 Mio. Menschen arbeitslos. Das entspricht einer Quote von gut 2,5 Prozent und damit ökonomischer Vollbeschäftigung. Dein Beispiel ist - sorry - einfach ausgedacht, so hart individuelle Schicksale auch immer sein mögen.
lili hat geschrieben:(03 May 2021, 13:12)
Wenn du das wirklich willst, dann muss es irgendeine Form der sozialen Absicherung geben.
Das wird es wahrscheinlich. Die ersten Sozialversicherungen der Welt (Bergarbeiter) sind ja auch privat entstanden.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von SillyWalks »

Realist2014 hat geschrieben:(03 May 2021, 13:28)
Inwiefern funktioniert der Markt nicht "im Gesundheitswesen"?
Im deutschen Gesundheitswesen existiert, vom Preis für die Aspirin abgesehen, kein Markt.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von lili »

Realist: Ja es hat sich nicht auf das deutsche System bezogen.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von lili »

SillyWalks hat geschrieben:(03 May 2021, 13:28)

Die Gefahr besteht überall, wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage. Wer den Arbeitsmarkt beobachtet, stellt jedoch fest, dass dieser sich immer weiter ausdifferenziert. Es wird immer unwahrscheinlicher, jemanden auf der Straße zu treffen, der das gleiche macht wie du und deshalb um deinen Job konkurriert. Noch dazu steigt die Nachfrage nach Arbeitskräften seit Jahrzehnten kontinuierlich an, wohingegen die Zeit, du brauchst, um durch Arbeit deine Grundbedürfnisse zu stillen, immer weiter sinkt. Weltweit sind weniger als 200 Mio. Menschen arbeitslos. Das entspricht einer Quote von gut 2,5 Prozent und damit ökonomischer Vollbeschäftigung. Dein Beispiel ist - sorry - einfach ausgedacht, so hart individuelle Schicksale auch immer sein mögen.



Das wird es wahrscheinlich. Die ersten Sozialversicherungen der Welt (Bergarbeiter) sind ja auch privat entstanden.

Das war eine Dystopie von meiner Seite. Die Frage ist halt welche Arbeit.


Wenn es wirklich diese Freiwilligkeit gibt, dann würde ich nicht jeden Job annehmen. Sondern das was mir gefällt. Ich weiß aber nicht ob das deine Vorstellung ist.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

SillyWalks hat geschrieben:(03 May 2021, 13:29)

Im deutschen Gesundheitswesen existiert, vom Preis für die Aspirin abgesehen, kein Markt.
Doch, Niedergelassene Ärtze, Krankenhäuser, ersteller von Arzneimiitel, Apotheken usw stehen alle in Konkurrenz zueinander.....


Wo hätttest du also gerne " mehr Markt" in Bezug aus was?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von SillyWalks »

Realist2014 hat geschrieben:(03 May 2021, 13:39)
Doch
Nein, der Staat reguliert praktisch alles. Beispiel: Arzneimittelpreise.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

SillyWalks hat geschrieben:(03 May 2021, 14:02)

Nein, der Staat reguliert praktisch alles. Beispiel: Arzneimittelpreise.
Das betrifft ausschließlich verschreibungspflichtige Arzneimittel

Wir haben auch Markt bei den PKVen...


Nochmal meine Frage, WO hättest du gerne "mehr Markt"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von SillyWalks »

Realist2014 hat geschrieben:(03 May 2021, 14:19)
Wir haben auch Markt bei den PKVen...
Naja, da besteht der "Markt" ja vor allem darin, das Portfolio der versicherten Personen so zu optimieren, dass möglichst viel Geld aus dem Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) kommt. Und die Krankenhäuser optimieren auf kostendeckende Erstattungssätze für ihre Behandlungen.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

SillyWalks hat geschrieben:(03 May 2021, 14:36)

Naja, da besteht der "Markt" ja vor allem darin, das Portfolio der versicherten Personen so zu optimieren, dass möglichst viel Geld aus dem Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) kommt. Und die Krankenhäuser optimieren auf kostendeckende Erstattungssätze für ihre Behandlungen.
Ändert nichts daran, das es hier Wettbewerb = Markt zwischen den PKVen gibt, was sich in den unterschiedlichen Beiträgen widerspiegelt.

Nur nochmal meine Frage, welchen "Markt" du denn gerne in Bezug auf was genau im Gesundheitswesen hättest.

Ich möchte keine Zustände wie in den USA.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von SillyWalks »

Realist2014 hat geschrieben:(03 May 2021, 14:41)
Nur nochmal meine Frage, welchen "Markt" du denn gerne in Bezug auf was genau im Gesundheitswesen hättest.
Einen freien.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

SillyWalks hat geschrieben:(03 May 2021, 14:50)

Einen freien.

Das ist doch keine Antwort.

Möchtest du die Krankenversicherungen "abschaffen" , so dass jeder alle Behandlungen selber bezahlen muss?
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Praia61 »

Freier Markt heißt nicht etwas abschaffen zu wollen.
Das heißt

Freie Wahl gesetzliche oder private oder gar keine Versicherung.
Soll jeder selbst entscheiden.
Ob das sinnvoll ist darf bezweifelt werden.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von SillyWalks »

Realist2014 hat geschrieben:(03 May 2021, 14:55)
Möchtest du die Krankenversicherungen "abschaffen" , so dass jeder alle Behandlungen selber bezahlen muss?
Warum sollte ich das denn wollen? :?:
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

Praia61 hat geschrieben:(03 May 2021, 15:04)

Freier Markt heißt nicht etwas abschaffen zu wollen.
Das heißt

Freie Wahl gesetzliche oder private oder gar keine Versicherung.
Soll jeder selbst entscheiden.
Ob das sinnvoll ist darf bezweifelt werden.
Gar keine Versicherung fällt in einem Sozalstaat flach.

Da bleibt dann GKV oder PKV.

Und da kann jeder die PKV wählen, der selbständig ist oder eben als AN ein entspechend hohes Gehalt hat.

Wo ist da dein Problem?
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Adam Smith »

Realist2014 hat geschrieben:(03 May 2021, 15:21)

Gar keine Versicherung fällt in einem Sozalstaat flach.

Da bleibt dann GKV oder PKV.

Und da kann jeder die PKV wählen, der selbständig ist oder eben als AN ein entspechend hohes Gehalt hat.

Wo ist da dein Problem?
Die Beamten wurden wie immer von der Betrachtung ausgeschlossen. Wenn der Staat die Beamten gesetzlich versichert, dann war es das mit der PKV
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

Adam Smith hat geschrieben:(03 May 2021, 15:23)

Die Beamten wurden wie immer von der Betrachtung ausgeschlossen. Wenn der Staat die Beamten gesetzlich versichert, dann war es das mit der PKV
Warum sollte er das tun?
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Praia61 »

Realist2014 hat geschrieben:(03 May 2021, 15:21)

Gar keine Versicherung fällt in einem Sozalstaat flach.

Da bleibt dann GKV oder PKV.

Und da kann jeder die PKV wählen, der selbständig ist oder eben als AN ein entspechend hohes Gehalt hat.

Wo ist da dein Problem?
Dann ist es kein freier Markt mit freier Entscheidung des Einzelnen.
Es gibt genügend Nichtversicherte in D, also ist da nichts mit flach fallen.
Theorie und Praxis.

Das ist eine Feststellung ohne Wertung.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Adam Smith »

Praia61 hat geschrieben:(03 May 2021, 15:28)

Dann ist es kein freier Markt mit freier Entscheidung des Einzelnen.
Es gibt genügend Nichtversicherte in D, also ist da nichts mit flach fallen.
Theorie und Praxis.

Das ist eine Feststellung ohne Wertung.
143.000 Menschen sind jetzt nicht viele Menschen.

https://www.tagesschau.de/inland/kranke ... icht%20hat.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

lili hat geschrieben:(03 May 2021, 13:37)

Das war eine Dystopie von meiner Seite. Die Frage ist halt welche Arbeit.


Wenn es wirklich diese Freiwilligkeit gibt, dann würde ich nicht jeden Job annehmen. Sondern das was mir gefällt. Ich weiß aber nicht ob das deine Vorstellung ist.
Dann müsstest du dich für so einen Fall halt selber absichern und entsprechend die Beiträge dafür bezahlen. Da wird es am Markt dann sicherlich unterschiedliche Angebote für jeden Bedarf geben.
Alternativ könntest du mit Gleichgesinnten eine Genossenschaft gründen, die diese Absicherung übernimmt, z.B. in Form eines BGE. Dann könntest du deinen Traum von einem BGE wahr machen und zwar unabhängig vom Staat.
Wesentlich wäre, dass alles ohne Zwang geschieht, man sich also selber darum kümmert.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

Praia61 hat geschrieben:(03 May 2021, 15:28)

Dann ist es kein freier Markt mit freier Entscheidung des Einzelnen.
Es gibt genügend Nichtversicherte in D, also ist da nichts mit flach fallen.
Theorie und Praxis.

Das ist eine Feststellung ohne Wertung.
Diese "Nichtversicherte" ( 0,01%) sind keinerlei "Nachweis" über die Nichtexistez der Wahlfreiheit innerhalb der festgelegten Grenzen.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von lili »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(03 May 2021, 15:32)

Dann müsstest du dich für so einen Fall halt selber absichern und entsprechend die Beiträge dafür bezahlen. Da wird es am Markt dann sicherlich unterschiedliche Angebote für jeden Bedarf geben.
Alternativ könntest du mit Gleichgesinnten eine Genossenschaft gründen, die diese Absicherung übernimmt, z.B. in Form eines BGE. Dann könntest du deinen Traum von einem BGE wahr machen und zwar unabhängig vom Staat.
Wesentlich wäre, dass alles ohne Zwang geschieht, man sich also selber darum kümmert.

Das klingt ja paradiesisch. Ich bin zwar skeptisch, aber wer weiß...
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Praia61 »

Realist2014 hat geschrieben:(03 May 2021, 15:35)

Diese "Nichtversicherte" ( 0,01%) sind keinerlei "Nachweis" über die Nichtexistez der Wahlfreiheit innerhalb der festgelegten Grenzen.
Da wir ein Sozialstaat sind dürfte es nach deiner Auffassung keine Nichtversicherten geben.
Es gibt aber welche.
Punkt !
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Praia61 »

Adam Smith hat geschrieben:(03 May 2021, 15:31)

143.000 Menschen sind jetzt nicht viele Menschen.

https://www.tagesschau.de/inland/kranke ... icht%20hat.
Einer ist schon zuviel.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

Praia61 hat geschrieben:(03 May 2021, 17:31)

Da wir ein Sozialstaat sind dürfte es nach deiner Auffassung keine Nichtversicherten geben.
!
Nein, das Thema war Marktwirtschaft und "Wahlmöglichkeit" der KV.

Das niemand dabei "durchs Raster fallen kann", habe ich nirgends behauptet.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

Praia61 hat geschrieben:(03 May 2021, 17:34)

Einer ist schon zuviel.
Ja, aber du hast sicher die "goldene Lösung", wie man da sauf Null bringt- oder? :D
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Praia61 »

Realist2014 hat geschrieben:(03 May 2021, 17:41)

Nein, das Thema war Marktwirtschaft und "Wahlmöglichkeit" der KV.

Das niemand dabei "durchs Raster fallen kann", habe ich nirgends behauptet.
Realist2014 hat geschrieben:(03 May 2021, 17:41)

Nein, das Thema war Marktwirtschaft und "Wahlmöglichkeit" der KV.

Das niemand dabei "durchs Raster fallen kann", habe ich nirgends behauptet.
Gar keine Versicherung fällt in einem Sozalstaat flach.
Das war dein Satz .
Da wir ein Sozialstaat sind, darf es demnach keine Unversicherten geben.
Es gibt sie aber.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Praia61 »

Realist2014 hat geschrieben:(03 May 2021, 17:42)

Ja, aber du hast sicher die "goldene Lösung", wie man da sauf Null bringt- oder? :D
Ganz einfach man behandle die Unversicherten wie H4ler oder Sozialhilfempfänger und bezahlt ihnen den Krankenversicherungsbeitrag.
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

Praia61 hat geschrieben:(03 May 2021, 20:09)

Gar keine Versicherung fällt in einem Sozalstaat flach.
Das war dein Satz .
Da wir ein Sozialstaat sind, darf es demnach keine Unversicherten geben.
Es gibt sie aber.
Das "Konzept" sieht eine Versicherungspflicht vor.

Und wenn dieses "Konzept" zu 99,9% umgesett ist, dann kann man wohl von einem Sozialstaat sprechen.

Da es aber nirgends "perfekte" Konzepte gibt, haben wir eben keine 100%

Also wo ist jetzt genau den Problem?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Realist2014
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Realist2014 »

Praia61 hat geschrieben:(03 May 2021, 20:11)

Ganz einfach man behandle die Unversicherten wie H4ler oder Sozialhilfempfänger und bezahlt ihnen den Krankenversicherungsbeitrag.
Wer ist "man"?

Wer sind denn überhaupt diese "Unversicherten"?
Würden die nicht automatisch versichert sein, wenn sie eben ALG II oder Sozialhilfe beantragen?
Denn ohne dieses kann "man" keine Beiträge bezahlen.

Hier wird das Thema erläutert:

https://www.vzhh.de/themen/gesundheit-p ... ng-was-tun


Daraus:

"Ein dritter Grund ist sicher auch, dass in der Bevölkerung nur wenig Bewusstsein für das Solidarsystem der gesetzlichen Krankenversicherung besteht, und mancher erst einsteigen will, wenn er Leistungen braucht, nicht aber, wenn es darum geht, die Leistungen für andere zu ermöglichen"
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Skull
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Re: Ist der Neoliberalismus unsozial

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

ich schlage vor, diesen Thread nicht weiter zu einem reinen Krankenversicherungs-Strang umzufunktionieren.

Ich stelle fest, wieder einmal einen Strang gekapert und umfunktioniert.

Das Grundthema...nicht mehr zu erkennen.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
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