franktoast hat geschrieben:(08 Apr 2021, 09:13)
Was ist in der Realität komplexer? Gehen dir die Argumente aus und du musst nun so ne Art Pseudoargument liefern? Die Altersvorsorge mit einem monatlichen Welt-Aktien-ETF-Sparplan zu bestreiten ist sozusagen state of the art. Wenn man sich da ein paar Stunden einliest, ist das völlig offensichtlich, aber trotzdem weiß noch ein Großteil der Bevölkerung nix darüber und vertraut lieber dem Sparkassenverkäufer, der einem teure, undurchsichtige Produkte andreht.
Mein "komplexer" bezog sich nicht prinzipiell auf den ETF-Sparplan, sondern darauf, dass keine staatlichen Rentenorganisationen das so machen. Jedenfalls ist mir keine bekannt - wobei ich mir bei Norwegen nicht sicher bin, die legen ihre Ölgewinne wohl so in der Art an.....wie gesagt, da bin ich mir nicht sicher.
Meine eigene Rente habe ich im Übrigen zu ca. 50% über das staatliche Umlagesystem versorgt (ging nicht anders), die anderen 50% bestehen zum größten Teil aus ETFs.
Für Einsteiger haben die Sparkassen im Übrigen inzwischen noch mit bevestor eine digitale Vermögensverwaltung (es gibt vergleichbares auch von anderen Instituten!). Da kann man seine Geldanlagen in ETFs ergänzend auch noch mit einer Kapitalsicherung belegen. Das kostet zwar - aber spätestens damit sollte in heutigen Zeiten eigentlich ein Angebot vorliegen, was zumindest mal als echte Alternative zum klassischen Sparbuch gelten sollte.
Grundsätzlich ist es aber auch so, dass man letzten Endes nie ausschließen kann, dass auch an internationalen Börsen mal die Kurse katastrophal zusammenbrechen und auch für mehrere Jahrzehnte sich das Geldsystem nicht erholt. Allerdings habe ich begründete Zweifel, dass es in solchen Zeiten mit einer Umlagefinanzierten Rente besser aussehen kann, denn wenn die Weltwirtschaft längere Zeit zusammenbricht, schlägt das auch auf die lokalen Wirtschaften durch, und dann brechen Löhne weg und die Arbeitslosigkeit steigt und ggf. auch die Inflation - da ist es dann auch nicht besser oder schlechter, ob man mit einem ETF verloren hat, oder in der Umlage feststeckt, die dann nichts mehr zum umlegen hat.
"state of the art" - wenn es denn viele machen würden. Wie du aber schon richtig geschrieben hast, weiß ein Großteil der Bevölkerung darüber nix - leider wird dieses Wissen in den Schulen nicht vermittelt.
Gerade in den Klassen nach der Mittelstufe - ganz gleich ob in der Oberstufe in Richtung Abitur oder an den Berufsschulen - wäre es gut, wenn man in ein paar Stunden dazu wenigstens erste Basics gehört hätte.
Wie schätzt du das ein:
Wäre ein konsequenter Rentenplan auf Basis Welt-Aktien-ETF-Sparplan regelmäßig erfolgreicher als eine umlagefinanzierte Rente?
Wo siehst du die Grenzen von solchen Sparplänen?
Ist es in der Phase des "Nicht mehr ansparens" deiner Sichtweise nach günstiger umzuschichten und beispielsweise (teilweise) in Immobilienfonds zu gehen, oder sagst du, dass bei ausreichendem Kapital im ETF es auch in der Phase, in der man die Rente monatlich bezieht, die Kursschwankungen regelmäßig nicht so negativ wirken, dass ein Umschichten lohnt?