Wohnungspolitik

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Realist2014
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Re: Re:

Beitrag von Realist2014 »

Thurax hat geschrieben:(08 Nov 2020, 18:43)


Aber ich würde spontan sagen, dass nichts tun schlimmer wäre. Man kann Probleme auch Schritt für Schritt lösen.
Die Folgen des Mietendeckels:

https://www.haufe.de/immobilien/wohnung ... 21046.html

https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-08/ ... gle.com%2F
Zuletzt geändert von Realist2014 am So 8. Nov 2020, 18:47, insgesamt 1-mal geändert.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Re:

Beitrag von Senexx »

Thurax hat geschrieben:(08 Nov 2020, 18:43)

Na ja, ob ein Mietpreisdeckel alleine reicht um das Wohnungsmangel- und Mietpreisproblem in den Griff zu bekommen wird man sehen müssen
Der Mietpreisdeckel führt zu Wohnraumknappheit und Mietpreissteigerungen. Das Dümmste, was man tun kann.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

firlefanz11 hat geschrieben:(03 Nov 2020, 11:23)

Gestern hab ich eine echt geile These gehört.
Zum Zwecke des Umweltschutzes sollen die Leute nicht so weit weg von der Arbeit wohnen, damit sie mit dem ÖPNV fahren können statt das Auto zu nehmen. Die paar Hundert EUR mehr, die man im Monat dafür Miete zahlt, hätte man ja durch den Verzicht auf Anschaffung u. laufende Kosten des Autos wieder raus... :rolleyes:
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: stimmt

Teuer ist also die Peripherie. Denn da sind die Mieten / die Eigentumswohnungen teuer UND man braucht ein Auto.
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Re: Re:

Beitrag von Kölner1302 »

Thurax hat geschrieben:(08 Nov 2020, 18:43)

Na ja, ob ein Mietpreisdeckel alleine reicht um das Wohnungsmangel- und Mietpreisproblem in den Griff zu bekommen wird man sehen müssen.

Mit deinem Kommentar "Dieser Mietendeckel bewirkt schon jetzt genau das Gegenteil" willst du wohl darauf hinweisen, dass es sein kann, dass durch die relativ billigen Mieten noch weitere Menschen zuziehen wollen.
Und dadurch die Wohnungsknappheit noch größer wird, da auch der Anreiz zum privaten Bauen eventuell fehlt.

Wenn man nur die Mieten auf einem zu niedrigem Niveau einfriert wird das wohl tatsächlich passieren können. Man muss schon vernünftig regulieren. Wobei nicht hinreichendes Regulation des Marktes zur Erfüllung sozialer, ökologischer und sicherheitsorientierter Zwecke auf jeden Fall schlecht endet. Regulation zu solchen Zwecken ist eben nicht Aufgabe des Marktes, dafür haben die einzelnen Marktentscheider zum Zeitpunkt ihrer Entscheidung zu wenig Informationen verfügbar. Das ist daher Aufgabe staatlicher Institutionen. Man muss also als Regierender nach bestem Wissen und Gewissen den vernünftigsten regulativen Mix wählen. Und als Wähler diejenigen wählen, von denen deren Werte man genügend weit teilt, denen man das am ehesten zutraut.

Wie die konkrete Regulation im Falle von Berlin zu bewerten ist, kann ich aus Zeitgründen nicht detailliert genug prüfen.
Aber ich würde spontan sagen, dass nichts tun schlimmer wäre. Man kann Probleme auch Schritt für Schritt lösen.
Schon in den ersten Stunden des ersten Semesters Volkswirtschaft lernt man etwas über die Preisfindung. Der Marktpreis liegt da, wo sich Angebots- und Nachfragekurve schneiden, d.h. wo Angebot und Nachfrage gleich sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Marktgleichgewicht
Greift man nun ein, und legt den Preis staatlich fest, dann hat das folgende Folgen:
Festsetzung unter Marktpreis: Die Nachfrage steigt und das Angebot sinkt. Folge: Wohnungsknappheit
Wird die Preisbindung wieder aufgehoben, steigt wegen der Knappheit der Preis stark an.
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6chstpreis
Zuletzt geändert von Kölner1302 am Di 17. Nov 2020, 21:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Wähler hat geschrieben:(31 Oct 2020, 07:53)

SZ 30. Oktober 2020 Der Boden muss gerecht besteuert werden
https://www.sueddeutsche.de/politik/gru ... -1.5099636
"Wer "macht" eigentlich die Bodenwerte? Dies ist nicht der einzelne Grundstückseigentümer, sondern die Allgemeinheit. Vor allem die öffentliche Infrastruktur schafft die Voraussetzungen für Agglomerationen und Urbanität. Der wirtschaftliche Erfolg und die Lebensqualität einer Stadt wie München wäre ohne Universitäten, Krankenhäuser, S-Bahnen oder die Fußgängerzone nicht denkbar. Die Finanzierung der Infrastrukturmaßnahmen erfolgt vorwiegend über Steuermittel, die zum größten Teil durch Arbeitnehmer und Verbraucher aufgebracht werden. Diese wohnen in den großen Städten vorwiegend zur Miete...
Baden-Württemberg hingegen hat als erstes Bundesland ein eigenes Landesgrundsteuergesetz auf den Weg gebracht und schlägt damit einen völlig neuen Weg ein: Die neue Grundsteuer beschränkt sich - einfach - auf die Besteuerung des Bodenwertes, unter Ausnahme der aufstehenden Gebäude. Die Grundstückseigentümer geben so einen kleinen Teil des Nutzens zurück, den sie aus der Bereitstellung der kommunalen Infrastruktur ziehen und der sich in den Bodenwerten niederschlägt. Weil Gebäude ausgenommen sind, wird - anders als in allen anderen Modellen - auch nicht die Schaffung von Wohnraum steuerlich belastet."

Die Bereitstellung kommunaler Infrastruktur sollte stärker aus dem Boden finanziert werden.
Die Bodenwerte sind der Marktpreis für Baugrundstücke.

Kauft die Stadtverwaltung am Stadtrand ländliche Grundstücke auf und bietet sie nach Umwidmung als Baugrundstücke zusätzlich zum Verkauf an, steigt das Angebot und in der Folge fällt der Marktpreis.

Bietet die Stadtverwaltung die Grundstücke unter dem Marktwert an, steigt die Nachfrage danach über das Angebot. Die Stadt wird auswählen müssen, wem sie ein Grundstück verkauft. Dies können soziale Kriterien sein: junge Familien z.B., oder generell Menschen ohne Immobilieneigentum ...
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(31 Oct 2020, 07:53)
SZ 30. Oktober 2020 Der Boden muss gerecht besteuert werden
https://www.sueddeutsche.de/politik/gru ... -1.5099636
"Wer "macht" eigentlich die Bodenwerte? Dies ist nicht der einzelne Grundstückseigentümer, sondern die Allgemeinheit. Vor allem die öffentliche Infrastruktur schafft die Voraussetzungen für Agglomerationen und Urbanität. Der wirtschaftliche Erfolg und die Lebensqualität einer Stadt wie München wäre ohne Universitäten, Krankenhäuser, S-Bahnen oder die Fußgängerzone nicht denkbar. Die Finanzierung der Infrastrukturmaßnahmen erfolgt vorwiegend über Steuermittel, die zum größten Teil durch Arbeitnehmer und Verbraucher aufgebracht werden. Diese wohnen in den großen Städten vorwiegend zur Miete...
Baden-Württemberg hingegen hat als erstes Bundesland ein eigenes Landesgrundsteuergesetz auf den Weg gebracht und schlägt damit einen völlig neuen Weg ein: Die neue Grundsteuer beschränkt sich - einfach - auf die Besteuerung des Bodenwertes, unter Ausnahme der aufstehenden Gebäude. Die Grundstückseigentümer geben so einen kleinen Teil des Nutzens zurück, den sie aus der Bereitstellung der kommunalen Infrastruktur ziehen und der sich in den Bodenwerten niederschlägt. Weil Gebäude ausgenommen sind, wird - anders als in allen anderen Modellen - auch nicht die Schaffung von Wohnraum steuerlich belastet."

Die Bereitstellung kommunaler Infrastruktur sollte stärker aus dem Boden finanziert werden.
Kölner1302 hat geschrieben:(17 Nov 2020, 21:25)
Die Bodenwerte sind der Marktpreis für Baugrundstücke.
Kauft die Stadtverwaltung am Stadtrand ländliche Grundstücke auf und bietet sie nach Umwidmung als Baugrundstücke zusätzlich zum Verkauf an, steigt das Angebot und in der Folge fällt der Marktpreis.
Bietet die Stadtverwaltung die Grundstücke unter dem Marktwert an, steigt die Nachfrage danach über das Angebot. Die Stadt wird auswählen müssen, wem sie ein Grundstück verkauft. Dies können soziale Kriterien sein: junge Familien z.B., oder generell Menschen ohne Immobilieneigentum ...
Der Bodenpreis steigt mit der Verbesserung der Infrastruktur. Die Grundsteuer wird nach dem Kauf des Grundstückes erhoben und kann progressiv erhöht werden, je mehr Infrastruktur bereit gestellt wird.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Senexx »

Wähler hat geschrieben:(18 Nov 2020, 06:00)

Der Bodenpreis steigt mit der Verbesserung der Infrastruktur. Die Grundsteuer wird nach dem Kauf des Grundstückes erhoben und kann progressiv erhöht werden, je mehr Infrastruktur bereit gestellt wird.
Sie ist keine Ertragssteuer, sondern eine Substanzsteuer. Substanzsteuern sind Gift.

Vermieter können sie auf die Mieter umlegen, am Ende tragen die Mieter die Steuer.

Eigenheimbesitzer können sie nicht umlegen, am Ende können sie die Grundsteuer nicht mehr aufbringen und müssen verkaufen.

Die Grundsteuer ist kontraproduktiv, sie erschwert die Eigentumsbildung und lenkt in die falsche Richtung.

Wir brauchen mehr Vermögensbildung und nicht weniger. Die Erhöhung. Der Wohneigentumsquote ist wünschenswert.
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Re: Re:

Beitrag von Thurax »

Kölner1302 hat geschrieben:(17 Nov 2020, 21:15)

Schon in den ersten Stunden des ersten Semesters Volkswirtschaft lernt man etwas über die Preisfindung. Der Marktpreis liegt da, wo sich Angebots- und Nachfragekurve schneiden, d.h. wo Angebot und Nachfrage gleich sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Marktgleichgewicht
Greift man nun ein, und legt den Preis staatlich fest, dann hat das folgende Folgen:
Festsetzung unter Marktpreis: Die Nachfrage steigt und das Angebot sinkt. Folge: Wohnungsknappheit
Wird die Preisbindung wieder aufgehoben, steigt wegen der Knappheit der Preis stark an.
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6chstpreis
Das ist die Mikro- ökonomische Sichtweise. Makroökonomisch sieht die Sache so aus:

Sagen wir mal an einem Ort gibt es 500 Wohnungen und 490 Wohnparteien. Und nehmen wir mal an die Umzugsquote vor Ort wäre genau so, dass keine Wohnung länger als 4 Monate leer steht aber auch das Angebot von Nachfrage und Angebot wäre in etwa gleich. Dann blieben nach deinen genannten Mikro- ökonomischen Prinzipien die Mieten konstant.
Wenn nun aber eine neue Firma sich am Standort niederlässt und 10 neue Mietparteien als Arbeitnehmer sich ansiedeln, wird die Nachfrage das Angebot erst mal rasch übersteigen. Zumindest bis es Neubauten gibt oder aus einer Wohnung zwei gemacht werden, oder die Menschen weniger häufig am Ort umziehen. Durch Neubauten werden die Mieten im Durchschnitt ansteigen, auch die für diejenigen, die bereits hier wohnen, wenn sie mal umziehen müssen. Solange sie gleichviel verdienen, steigt der Anteil an ihrem Einkommen den sie für Miete ausgeben müssen dauerhaft. Und bis die neuen Wohnungen mal zur Verfügung stehen, übersteigt das Angebot die Nachfrage. Und das führt dann ohne Mietbremse zu einem ungebremsten Anstieg der Mieten vor Ort, bis ein Nachfrager nicht mehr mithalten kann. Also sehr wahrscheinlich weit über den Baupreis für neuen Wohnraum hinaus. Also ist hier ein clever gewählter Mietdeckel schon angebracht und unter sozialen Gesichtspunkten auch leicht zu begründen, man kann ihn ja so wählen, dass dadurch weiterer Wohnungsbau sich trotzdem lohnt und nur ein Anstieg der Mieten darüber hinaus verhindert wird. Politisch nichts tun lässt sich immer einfach sagen, wird dann aber meist irgendwann zu "unschönen" folgen führen. Und dann kann es noch passieren, dass gar kein Platz mehr für neuen Wohnraum zur Verfügung steht, oder das Bauen zumindest immer teurer wird. Und unreguliert konkuriert der Wohnungsbauwillige auch noch mit jedem anderen Bauwilligem. Also aus all diesen Gesichtspunkten muss man eben institutionell intelligent regulieren, nichts tun ist selten clever, besonders nicht aus ideologischen Motiven.
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Re: Re:

Beitrag von Thurax »

Na ja, die Alternative wenn man politisch gar nichts tut wäre dann irgendwann so etwas wie dies: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlafg%C3%A4nger
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Re: Re:

Beitrag von Thurax »

Senexx hat geschrieben:(08 Nov 2020, 18:46)

Der Mietpreisdeckel führt zu Wohnraumknappheit und Mietpreissteigerungen. Das Dümmste, was man tun kann.
Nicht unbedingt, wenn man den Mietpreisdeckel so wählt, dass dadurch Neubauten nicht unattraktiv werden, und/oder man andersweitig zusätzlich regulativ tätig wird sollte das nicht passieren. Und politisch nichts tun ist meist das Allerdümmste.
Senexx

Re: Re:

Beitrag von Senexx »

Thurax hat geschrieben:(22 Nov 2020, 18:09)

Das ist die Mikro- ökonomische Sichtweise. Makroökonomisch sieht die Sache so aus:

Sagen wir mal an einem Ort gibt es 500 Wohnungen und 490 Wohnparteien. Und nehmen wir mal an die Umzugsquote vor Ort wäre genau so, dass keine Wohnung länger als 4 Monate leer steht aber auch das Angebot von Nachfrage und Angebot wäre in etwa gleich. Dann blieben nach deinen genannten Mikro- ökonomischen Prinzipien die Mieten konstant.
Wenn nun aber eine neue Firma sich am Standort niederlässt und 10 neue Mietparteien als Arbeitnehmer sich ansiedeln, wird die Nachfrage das Angebot erst mal rasch übersteigen. Zumindest bis es Neubauten gibt oder aus einer Wohnung zwei gemacht werden, oder die Menschen weniger häufig am Ort umziehen. Durch Neubauten werden die Mieten im Durchschnitt ansteigen, auch die für diejenigen, die bereits hier wohnen, wenn sie mal umziehen müssen. Solange sie gleichviel verdienen, steigt der Anteil an ihrem Einkommen den sie für Miete ausgeben müssen dauerhaft. Und bis die neuen Wohnungen mal zur Verfügung stehen, übersteigt das Angebot die Nachfrage. Und das führt dann ohne Mietbremse zu einem ungebremsten Anstieg der Mieten vor Ort, bis ein Nachfrager nicht mehr mithalten kann. Also sehr wahrscheinlich weit über den Baupreis für neuen Wohnraum hinaus. Also ist hier ein clever gewählter Mietdeckel schon angebracht und unter sozialen Gesichtspunkten auch leicht zu begründen, man kann ihn ja so wählen, dass dadurch weiterer Wohnungsbau sich trotzdem lohnt und nur ein Anstieg der Mieten darüber hinaus verhindert wird. Politisch nichts tun lässt sich immer einfach sagen, wird dann aber meist irgendwann zu "unschönen" folgen führen. Und dann kann es noch passieren, dass gar kein Platz mehr für neuen Wohnraum zur Verfügung steht, oder das Bauen zumindest immer teurer wird. Und unreguliert konkuriert der Wohnungsbauwillige auch noch mit jedem anderen Bauwilligem. Also aus all diesen Gesichtspunkten muss man eben institutionell intelligent regulieren, nichts tun ist selten clever, besonders nicht aus ideologischen Motiven.
Das ist Unsinn.

Bauen ist inzwischen so teuer, dass es jeden Mietpreisdeckel sprengt.

Preissteigerungen ergeben sich, weil jemand bereit ist, höhere Preise zu zahlen.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Maikel »

Wähler hat geschrieben:(18 Nov 2020, 06:00)Die Grundsteuer wird nach dem Kauf des Grundstückes erhoben und kann progressiv erhöht werden, je mehr Infrastruktur bereit gestellt wird.
Senexx hat geschrieben:(18 Nov 2020, 06:20)
Sie ist keine Ertragssteuer, sondern eine Substanzsteuer. Substanzsteuern sind Gift.
Vermieter können sie auf die Mieter umlegen, am Ende tragen die Mieter die Steuer.
Eigenheimbesitzer können sie nicht umlegen, am Ende können sie die Grundsteuer nicht mehr aufbringen und müssen verkaufen.
Aus meiner Sicht ist die Grundsteuer letztlich eine Einwohnersteuer. Da sie auf die Mieter umgelegt werden kann, zahlt idR. der Bewohner einer/s Wohnung/Hauses die Grundsteuer. Direkt an die Gemeinde, die Infrastruktur und vieles mehr zur Verfügung stellt.

Dabei gibt es den sozialen Aspekt, daß diejenigen, die in größeren/wertvolleren Wohnungen/Häusern leben eine höhere "Einwohnersteuer" zahlen.

Daß die Grundsteuer erstmal vom Eigentümer kassiert wird, hat vermutlich historische Gründe; aus einer Zeit, in der es noch wenige Mietwohnungen gab.

Wenn der Eigentümer auch bei Leerstand die Grundsteuer zahlen muß, dann paßt das nicht ganz zu meiner Sichtweise, ist aber heutzutage passend als "Strafe" dafür, daß er die Wohnung leersetehen läßt.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Thurax
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Re: Wohnungspolitik ...

Beitrag von Thurax »

franktoast hat geschrieben:(16 Nov 2020, 17:23)

Ich will es nochmal sagen. Bestimmte Umstände lassen sich nicht lösen. Egal wie toll du es planst, in der ersten Reihe beim Elton John Konzert können nicht unendlich Viele sitzen. Und wenn du neue Wohnungen in München baust, dann musst du entweder in die Höhe oder weiter nach außen. In die Höhe ist teilweise nicht erlaubt bzw. teuer (höhere Mieten) und weiter außen ist weiter weg. Das will man ja auch nicht.

2004 hat München per Bürgerentscheid entschieden, dass auch außerhalb des Stadtkerns kein Gebäude höher als 100Meter sein darf und das bedeutet nicht, dass man somit automatisch bis 100Meter bauen darf. Das ist die Stadtplanung.
-> Es ist also oft schlichtweg verboten, neuen Wohnraum zu bauen.

Sollte man solche Bürgerentscheide verbieten, damit mehr Wohnraum entstehen kann?
Und jetzt rate mal, warum die Münchner für so etwas sind? Naja, welches Interesse haben Münchner, dass von außen mehr kommen? Hohe Gebäude haben den Nachteil, dass der Verkehr und Müll schlichtweg zunehmen.

Inwiefern ist das Problem also durch einen unregulierten Markt entstanden?


Also meine Meinung ist: Der Ausgleich kommt in der Regel von alleine. Paradoxerweise bedeuten ja steigende Mieten schlichtweg, dass die aktuellen Mieten zu niedrig sind. München hat einen starken Zuzug, die Vorteile überwiegen also. Man zahlt höhere Mieten, aber bekommt höhere Löhne, aber auch eine höhere Lebensqualität. Da kann man nicht sagen "Öh, das Leben in München ist so schlecht, wir müssen das Leben dort günstiger machen". Das Gegenteil wäre eher der Fall.

Ich bin gerade auch auf Haussuche. Je 10km weiter weg und das Haus wird etwa 20 000€ günstiger. Je weiter weg, desto günstiger das Leben, aber je weiter die Wege. It's as simple as that. Du kennst doch die Dokus aus New York City. Eine alleinerziehende Mutter lebt mit ihrer Tochter auf 20m² und bezahlt 1500€ Miete. In Manhatten. Und dann jammert sie über die hohe Miete und sagt am Ende, es ist ihr trotzdem wert. Weil es ist New York. Wo ist das Problem? Sie kann ja wo hinziehen, wo es günstiger ist. Dann zahlt sie die Hälfte und lebt die Philadelphia. Und nun?

Du kennst auch den neuen Trend. Man kauft sich in Thüringen ein Haus für wenig Geld und arbeitet von dort aus Home Office.

Man wundert sich immer über Landflucht und Innenstadtsterben der kleinen Städte. Aber dort gibt es die niedrigen Mieten. Aber man schaut immer nur auf die trendigen Hochmietstädte.
An der Diskussion, ob es in München deshalb wenig "bezahlbaren", oder überhaupt zu wenig freien Wohnraum gibt, weil dort entweder gar nicht, aus den falschen Motiven, oder einfach nur "suboptimal" reguliert wurde, kann ich mich aus Zeitgründen leider nicht beteiligen. Das geht dann zu sehr ins Detail, da muss ich Werte- gebunden meine Zeit anders priorisieren. :)
Aber du bist ja, wenn ich dich richtig verstanden habe, dafür, dass man gar nicht reguliert. Wo das meist hinführt kann man ja anhand der geschichtlichen Entwicklung sehen. Zum Beispiel hier zu: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlafg%C3%A4nger

Und in einem unregulierten Markt und/oder ohne sozialen Ausgleich hat meist nicht jede alleinerziehende Mutter, um mal dein Beispiel aufzugreifen, solch eine für sie zumutbar bezahlbare Alternative "in Philadelphia". Es ist einfach nicht die Aufgabe des Marktes dafür zu sorgen. Das muss die Gesellschaft oder der Staat machen. Und die Frage in weit demokratisch legitimiert darüber entschieden werden soll, und von wem, lokal oder überregional, wer an einem bestimmten Ort Wohnrecht haben soll und unter welchen Bedingungen ist tatsächlich aus ethischer Sicht eine sehr spannende Frage.
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Re: Wohnungspolitik ...

Beitrag von Realist2014 »

Thurax hat geschrieben:(22 Nov 2020, 18:35)
Na ja, zur FDGO gehört auch z. B. die Menschenwürde https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenw%C3%BCrde und die wird sich mit zu langem Pendeln kaum vertragen.
Und wie sich das verträgt.
Und ob jemand der in München geboren wurde auch das Recht haben sollte dort wohnen bleiben zu können ist in der Tat eine spannende Frage.
Nö, hat er nicht- nur wenn er sich leisten kann. Oder eben, wenn das Jobcenter die Miete bezahlt....
Zumindest sollte er dann aber anderswo unterkommen können und den Umzug bei Bedarf bezahlt bekommen, wenn er sich München nicht mehr leisten kann.
Lustige "Träume"..
SELBER schleppen
Da muss man demokratisch eben entscheiden, wer hier welche Wohnrechte haben soll.
Es gibt keine derartigen "Wohnrechte"
Eine Festlegung in der FDGO, dass man das den Markt entscheiden lassen muss, gibt es meiner Ansicht nach nicht.
Deine "Ansicht" interessiert aber nicht bezüglich der FDGO- sondern die Gesetzeslage
Freiheit bedeutet nicht automatisch "Vorrang der wirtschaftlichen Freiheit".
Bei dem Thema auf jeden Fall. Es gibt kein "Grundrecht" in München wohnen zu können
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Re: Wohnungspolitik ...

Beitrag von Realist2014 »

Thurax hat geschrieben:(22 Nov 2020, 19:05)

Und in einem unregulierten Markt und/oder ohne sozialen Ausgleich hat meist nicht jede alleinerziehende Mutter, um mal dein Beispiel aufzugreifen, solch eine für sie zumutbar bezahlbare Alternative "in Philadelphia". Es ist einfach nicht die Aufgabe des Marktes dafür zu sorgen. Das muss die Gesellschaft oder der Staat machen. Und die Frage in weit demokratisch legitimiert darüber entschieden werden soll, und von wem, lokal oder überregional, wer an einem bestimmten Ort Wohnrecht haben soll und unter welchen Bedingungen ist tatsächlich aus ethischer Sicht eine sehr spannende Frage.

Ist es nicht.

Wer nach München "ziehen" will, der muss es sich leisten können.

Sonst muss er "draußen" bleiben

So einfach ist das
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Re: Wohnungspolitik ...

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(22 Nov 2020, 19:50)

Ist es nicht.

Wer nach München "ziehen" will, der muss es sich leisten können.

Sonst muss er "draußen" bleiben

So einfach ist das
Das hört sich so an, als wenn Du noch nie was vom sozialen Wohnungsbau gehört hast. :|
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Re: Wohnungspolitik ...

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(22 Nov 2020, 20:56)

Das hört sich so an, als wenn Du noch nie was vom sozialen Wohnungsbau gehört hast. :|
Inwiefern widerspricht das meinem "Statement"?

Wer von "außerhalb" bekommt eine Sozialwohnung in München?
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Sören74

Re: Wohnungspolitik ...

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(22 Nov 2020, 21:02)

Inwiefern widerspricht das meinem "Statement"?

Wer von "außerhalb" bekommt eine Sozialwohnung in München?
Das widerspricht sich etwas mit Deinem vorherigen: "Wer nach München "ziehen" will, der muss es sich leisten können." Oder ist man nicht offiziell nach München gezogen, wenn man dort in einer Sozialwohnung lebt? :p
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Re: Wohnungspolitik ...

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(22 Nov 2020, 21:06)

Das widerspricht sich etwas mit Deinem vorherigen: "Wer nach München "ziehen" will, der muss es sich leisten können." Oder ist man nicht offiziell nach München gezogen, wenn man dort in einer Sozialwohnung lebt? :p
Die Bewohner eine Sozialwohnung sind nicht von "außerhalb" in diese gezogen....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Sören74

Re: Wohnungspolitik ...

Beitrag von Sören74 »

Realist2014 hat geschrieben:(22 Nov 2020, 21:10)

Die Bewohner eine Sozialwohnung sind nicht von "außerhalb" in diese gezogen....
Wieso nicht? Dürfen nur Einheimische eine Sozialwohnung mieten?

Davon abgesehen gibt es auch Eigentumsförderung, damit sich Menschen eine Wohnung (z.B. in München) leisten können, die sie sich sonst nicht leisten können.
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Re: Wohnungspolitik ...

Beitrag von Realist2014 »

Sören74 hat geschrieben:(22 Nov 2020, 21:20)

Wieso nicht? Dürfen nur Einheimische eine Sozialwohnung mieten?

.
Es bekommen keine "auswärtigen" Sozialwohnungen in München

Weil die Wartelisten für die "Einheimischen" schon so lang sind...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
odiug

Re: Wohnungspolitik ...

Beitrag von odiug »

Realist2014 hat geschrieben:(22 Nov 2020, 21:28)

Es bekommen keine "auswärtigen" Sozialwohnungen in München

Weil die Wartelisten für die "Einheimischen" schon so lang sind...
Das Problem bei einigen ist eher, wer in München denn als Einheimischer gilt.
Ist es der seit 50 Jahren ansässige Türke, der in den 70gern nach München kam, oder ist es eher der erst kürzlich aus Sachsen-Anhalt "Rübergemachte" ?
Das sind die Fragen, die so manche umtreiben :p
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Re: Wohnungspolitik ...

Beitrag von Realist2014 »

odiug hat geschrieben:(22 Nov 2020, 21:35)

Das Problem bei einigen ist eher, wer in München denn als Einheimischer gilt.
Ist es der seit 50 Jahren ansässige Türke, der in den 70gern nach München kam, oder ist es eher der erst kürzlich aus Sachsen-Anhalt "Rübergemachte" ?
Das sind die Fragen, die so manche umtreiben :p
Ich meinte natürlich die, die schoni n München wohnen....
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odiug

Re: Wohnungspolitik ...

Beitrag von odiug »

Realist2014 hat geschrieben:(22 Nov 2020, 21:51)

Ich meinte natürlich die, die schoni n München wohnen....
Das ist mir schon klar wie du das meinst und ich will dir da nichts in den Mund legen ... ich sag ja nur, dass bei einigen diese Fragestellung halt wichtig ist.
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franktoast
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Re: Wohnungspolitik ...

Beitrag von franktoast »

Thurax hat geschrieben:(22 Nov 2020, 19:05)

An der Diskussion, ob es in München deshalb wenig "bezahlbaren", oder überhaupt zu wenig freien Wohnraum gibt, weil dort entweder gar nicht, aus den falschen Motiven, oder einfach nur "suboptimal" reguliert wurde, kann ich mich aus Zeitgründen leider nicht beteiligen. Das geht dann zu sehr ins Detail, da muss ich Werte- gebunden meine Zeit anders priorisieren. :)
Aber du bist ja, wenn ich dich richtig verstanden habe, dafür, dass man gar nicht reguliert. Wo das meist hinführt kann man ja anhand der geschichtlichen Entwicklung sehen. Zum Beispiel hier zu: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlafg%C3%A4nger

Und in einem unregulierten Markt und/oder ohne sozialen Ausgleich hat meist nicht jede alleinerziehende Mutter, um mal dein Beispiel aufzugreifen, solch eine für sie zumutbar bezahlbare Alternative "in Philadelphia". Es ist einfach nicht die Aufgabe des Marktes dafür zu sorgen. Das muss die Gesellschaft oder der Staat machen. Und die Frage in weit demokratisch legitimiert darüber entschieden werden soll, und von wem, lokal oder überregional, wer an einem bestimmten Ort Wohnrecht haben soll und unter welchen Bedingungen ist tatsächlich aus ethischer Sicht eine sehr spannende Frage.
Also in einem unregulierten Markt wird es sicherlich immer noch Missstände bzw. solche Einzelschicksale geben, die man als unfair empfindet. Wir haben aktuell aber schon einen stark regulierten Markt und diese Beispiele gibt es trotzdem. Mein Argument ist, dass eine freie Preisbildung zu insgesamt besseren (nicht perfekten!) Ergebnissen führt. Sicherlich wird da die eine oder andere alleinerziehende Mutter ihre jetzige Wohnung oder Gegend nicht mehr leisten können und wo anders etwas suchen müssen. Genauso wird es auch Rentner treffen. Das sind dann die sichtbaren Einzelbeispiele, über die in Zeitungen berichtet wird. Aber die, die gar nicht erst nach München kommen oder die Familien, die zwar die finanziellen Mittel für eine größere Wohnung hätten (mit einem Durchschnittseinkommen), aber Nichts finden, beleuchtet man nicht. Ich kenne die Situation ja selber. Wir ziehen hier nicht aus, weil der Vermieter die Miete auch nur begrenzt erhöhen darf und wenn es irgendwo eine günstigere Wohnung (oder Haus) gibt, dann hast du irre viele Bewerber. Der niedrige Preis bringt nichts, wenn man es nicht bekommt. Wenn die anderen Bewerber teils unfaire Mittel anwenden zB. eine verdreckte Couch für 2000€ übernehmen.

Ein anderes Argument ist auch logisch und klar. Stell dir vor, du hast ne Wohnung, für die du maximal 500€ verlangen darfst. Wenn dein jetziger Mieter auszieht, hast du die Wohnung in 10min wieder besetzt. Nun beschwert sich dein Mieter, Rohrbruch. Warum solltest du dir nun Mühe geben, deinen Mieter zufrieden zu machen? Abgesehen von gesetzlichen Vorgaben kannst du die Wohnung verkommen lassen und den Mieter wie Dreck behandeln, solange die maximal zu verlangende Miete unter dem Marktpreis ist.
Die Folge von eine Mietpreisbremse ist sicherlich ein Qualitätsverfall der Wohnungen.

In einem freieren Markt würden insgesamt mehr Menschen zufrieden, aber eben nicht alle. Wenn dein Argument gegen den freien Markt ist, dass nicht alle zu 100% zufrieden sind, dann ist das ein Strohmann. Denn kein Befürworter des freien Marktes glaubt, dass so alles perfekt würde.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Kölner1302 »

Die Europäische Union hat eine Initiative gegen Obdachlosigkeit gezündet. In wenigen Jahren soll es KEINE Obdachlosigkeit mehr geben.

Das bleibt zu hoffen.

Derzeit jedoch sehe ich hier in Köln beim Joggen hinter erschreckend vielen undurchsichtigen Büschen im Inneren Grüngürtel Obdachlose oder deren Klamotten... und zwar meisten in Gruppen.

Ich meine früher gab es das nur in Hauptbahnhofsnähe. Derzeit wird das Problem also größer.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Senexx »

Die EU. So, so.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

Kölner1302 hat geschrieben:(24 Nov 2020, 14:58)

Die Europäische Union hat eine Initiative gegen Obdachlosigkeit gezündet. In wenigen Jahren soll es KEINE Obdachlosigkeit mehr geben.

Das bleibt zu hoffen.

Derzeit jedoch sehe ich hier in Köln beim Joggen hinter erschreckend vielen undurchsichtigen Büschen im Inneren Grüngürtel Obdachlose oder deren Klamotten... und zwar meisten in Gruppen.

Ich meine früher gab es das nur in Hauptbahnhofsnähe. Derzeit wird das Problem also größer.

Die Frage ist, warum....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von jack000 »

Realist2014 hat geschrieben:(24 Nov 2020, 15:19)

Die Frage ist, warum....
In der Information der EU dazu ist von "Personen mit komplexem Unterstützungsbedarf" die Rede ...
https://ec.europa.eu/social/BlobServlet ... &langId=de
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Thurax »

Senexx hat geschrieben:(22 Nov 2020, 18:26)

Bauen ist inzwischen so teuer, dass es jeden Mietpreisdeckel sprengt.

Preissteigerungen ergeben sich, weil jemand bereit ist, höhere Preise zu zahlen.
Das ändert alles nichts daran, dass, falls ein Unternehmen sich neu an einen Standort ansiedelt, dieses für Mitarbeiter die sich deshalb an einem Ort neu ansiedeln genügend bezahlbaren Wohnraum in angemessener Größe verfügbar machen muss. Das ist ein typischer Fall von Externalitätskosten, die man nicht einfach lokal "abladen" darf. Zumal es bestimmt noch genügend Standorte anders wo gibt, mit Leerstand an Wohnungen, dann müssen die Firmen eben dort hin auch wenn es dort, nur aus ihrer Sicht, etwas teurer ist, die Allgemeinheit spart dann meist noch. Oder man zahlt Anwohnern, die auch anderswo Wohnen und Arbeiten können und denen man das zumuten kann/möchte den Umzug zum Beispiel. Aber um das durchzusetzen braucht man eben staatliche Vorgaben, was ebenfalls unter Regulation fällt. Im freien Markt werden Externalitätskosten im Preis selten berücksichtigt und schon gar nicht hinreichend. Und Preissteigerungen ergeben sich eben auch wenn jemand mehr zahlen muss, da er auf etwas angewiesen ist und jemand anders das ausnutzt, bzw. einfach meistbietend veräußert. Auch da bin ich für Regulation. Und ein Mietpreisdeckel bei Neubauten muss natürlich oberhalb der Baukosten liegen, das kann man ja entsprechend festlegen. Den Deckel kann man ja beliebig hoch ansetzten. Es soll nur keine unangemessen hohe Mieten geben, in Bezug auf die Baukosten und Co.. Und es gibt ja auch noch Mietzuschüsse.
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Re: Wohnungspolitik ...

Beitrag von Thurax »

Realist2014 hat geschrieben:(22 Nov 2020, 19:49)

Deine "Ansicht" interessiert aber nicht bezüglich der FDGO- sondern die Gesetzeslage
Das bezog sich auf meine Aussage: "Eine Festlegung in der FDGO, dass man das den Markt entscheiden lassen muss, gibt es meiner Ansicht nach nicht."

Kannst du dann mal ein Beispiel nennen, wo aus der "Gesetzeslage" eindeutig hervorgeht, dass man laut FDGO "den Markt entscheiden lassen muss"?

Und Entscheidend hier wird wohl die Meinung des Bundesverfassungsgerichts sein.
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Re: Wohnungspolitik ...

Beitrag von Realist2014 »

Thurax hat geschrieben:(13 Dec 2020, 15:30)
Das bezog sich auf meine Aussage: "Eine Festlegung in der FDGO, dass man das den Markt entscheiden lassen muss, gibt es meiner Ansicht nach nicht."
Doch, Vertragsfreiheit.
An wen vermietet wird, entscheidet ausschließlich der Eigentümer.
Deine Vorstellungen sind nur bei kommunalen Wohnungen umsetzbar.
Kannst du dann mal ein Beispiel nennen, wo aus der "Gesetzeslage" eindeutig hervorgeht, dass man laut FDGO "den Markt entscheiden lassen muss"?
Siehe oben, Vertragsfreiheit
Und Entscheidend hier wird wohl die Meinung des Bundesverfassungsgerichts sein.
Das hat einen klare Meinung zum Recht auf Eigentum und zum Recht am Eigentum....

An wen ich meine Wohnung vermiete, entscheide nur ich.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

Thurax hat geschrieben:(13 Dec 2020, 15:20)

Das ändert alles nichts daran, dass, falls ein Unternehmen sich neu an einen Standort ansiedelt, dieses für Mitarbeiter die sich deshalb an einem Ort neu ansiedeln genügend bezahlbaren Wohnraum in angemessener Größe verfügbar machen muss.
Das ist dein Wunschdenken- aber ohne gesetzliche Grundlage.
Zumal es bestimmt noch genügend Standorte anders wo gibt, mit Leerstand an Wohnungen, dann müssen die Firmen eben dort hin auch wenn es dort, nur aus ihrer Sicht, etwas teurer ist, die Allgemeinheit spart dann meist noch. Oder man zahlt Anwohnern, die auch anderswo Wohnen und Arbeiten können und denen man das zumuten kann/möchte den Umzug zum Beispiel. Aber um das durchzusetzen braucht man eben staatliche Vorgaben, was ebenfalls unter Regulation fällt.
Gibt es nicht und wird es auch nicht geben.
Die Unternehmen können auch anderswo Im freien Markt werden Externalitätskosten im Preis selten berücksichtigt und schon gar nicht hinreichend. Und Preissteigerungen ergeben sich eben auch wenn jemand mehr zahlen muss, da er auf etwas angewiesen ist und jemand anders das ausnutzt, bzw. einfach meistbietend veräußert. Auch da bin ich für Regulation.

Regulation für den Wert der Immobilien???????? Wird ja immer doller...
Und ein Mietpreisdeckel bei Neubauten muss natürlich oberhalb der Baukosten liegen, das kann man ja entsprechend festlegen. Den Deckel kann man ja beliebig hoch ansetzten. Es soll nur keine unangemessen hohe Mieten geben, in Bezug auf die Baukosten und Co.. Und es gibt ja auch noch Mietzuschüsse.
Definier doch mal "unangemessen hohe Mieten" bei einem Kaufpreis der Wohnung für den Vermieter von 15.000 Euro für den qm.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Teeernte »

Thurax hat geschrieben:(13 Dec 2020, 15:20)

Das ändert alles nichts daran, dass, falls ein Unternehmen sich neu an einen Standort ansiedelt, dieses für Mitarbeiter die sich deshalb an einem Ort neu ansiedeln genügend bezahlbaren Wohnraum in angemessener Größe verfügbar machen muss. Das ist ein typischer Fall von Externalitätskosten, die man nicht einfach lokal "abladen" darf. Zumal es bestimmt noch genügend Standorte anders wo gibt, mit Leerstand an Wohnungen, dann müssen die Firmen eben dort hin auch wenn es dort, nur aus ihrer Sicht, etwas teurer ist, die Allgemeinheit spart dann meist noch. Oder man zahlt Anwohnern, die auch anderswo Wohnen und Arbeiten können und denen man das zumuten kann/möchte den Umzug zum Beispiel. Aber um das durchzusetzen braucht man eben staatliche Vorgaben, was ebenfalls unter Regulation fällt. Im freien Markt werden Externalitätskosten im Preis selten berücksichtigt und schon gar nicht hinreichend. Und Preissteigerungen ergeben sich eben auch wenn jemand mehr zahlen muss, da er auf etwas angewiesen ist und jemand anders das ausnutzt, bzw. einfach meistbietend veräußert. Auch da bin ich für Regulation. Und ein Mietpreisdeckel bei Neubauten muss natürlich oberhalb der Baukosten liegen, das kann man ja entsprechend festlegen. Den Deckel kann man ja beliebig hoch ansetzten. Es soll nur keine unangemessen hohe Mieten geben, in Bezug auf die Baukosten und Co.. Und es gibt ja auch noch Mietzuschüsse.
Zu welchem Zeitpunkt sind die Mieten detoniert ?

...ungefähr seit Miete zuzuüglich HARTZ.

( Es "sterben" seit dem mehr Unternehmen - als NEUE sich ansiedeln ! )

Der MANGEL an Wohnungen entsteht nicht im LUXUS-Segment - oder der oberen....meist nicht mal in der Mittelklasse ......sondern im UNTEREN Wohnungssegment - so dass davon auch kleinere Wohneinheiten der Mittelklasse betroffen sind.

DAS ist ein Luxusproblem der Städte - die sich die HARTZER in der Innenstadt LEISTEN.

20% MEHR Wohnungen , die in Städten benötigt werden - ....HarTzer ziehen in Städte...,
DIE der MARKT MEHR versorgen muss ----- ZU JEDEM PREIS !

Noch schöner kann es doch für Hausinhaber (abrissreif) nicht kommen - Staatlich konkurrierende Miete, die abgetreten // garantiert wird.

UNTERE Kellerklasse - warum soll da wer NEU bauen ? - lieber NICHTS investieren -
die Hütten verfallen von allein - und steigen somit im GEWINN - durch NULL INVEST !
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von jorikke »

Rund 66% aller Neubauten von Mietwohnungen werden von Privat finanziert. Privat investiert dort wo die meiste Rendite zu erwarten ist. Da haben die Gebiete wo die Mieten schon jetzt sehr hoch sind ganz schlechte Karten. Dort werden nämlich, so kurios sich das anhört, die geringsten Renditen erwirtschaftet.
Ein paar Beispiele:


Gelsenkirchen 5,70 € /m² Rendite 6,8%
Kaiserslautern 6,70 " " 5,7%
Dortmund 7,- " " 5,6%

Stuttgart 13,60 " " 4%
Frankfurt 14,- " " 3,5%
München 17,70 " " 3,0%
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

jorikke hat geschrieben:(29 Dec 2020, 11:28)
Rund 66% aller Neubauten von Mietwohnungen werden von Privat finanziert. Privat investiert dort wo die meiste Rendite zu erwarten ist. Da haben die Gebiete wo die Mieten schon jetzt sehr hoch sind ganz schlechte Karten. Dort werden nämlich, so kurios sich das anhört, die geringsten Renditen erwirtschaftet.
Ein paar Beispiele:

Gelsenkirchen 5,70 € /m² Rendite 6,8%
Kaiserslautern 6,70 " " 5,7%
Dortmund 7,- " " 5,6%

Stuttgart 13,60 " " 4%
Frankfurt 14,- " " 3,5%
München 17,70 " " 3,0%
Bitte die Quelle nennen. Bezieht sich das jetzt nur auf gerade gebaute oder gekaufte Neubauwohnungen? Dann wäre das mit den extrem gestiegenen Grundstückspreisen in wirtschaftsstarken Ballungsräumen zu erklären, die man nicht völlig auf die Mieter abwälzen kann.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Teeernte »

Wähler hat geschrieben:(29 Dec 2020, 15:44)

Bitte die Quelle nennen. Bezieht sich das jetzt nur auf gerade gebaute oder gekaufte Neubauwohnungen? Dann wäre das mit den extrem gestiegenen Grundstückspreisen in wirtschaftsstarken Ballungsräumen zu erklären, die man nicht völlig auf die Mieter abwälzen kann.
Beispiel ?

https://www.catella.com/globalassets/gl ... 020_de.pdf
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Teeernte »

[Mod: Zitiertes Posting liegt in der Ablage]

...und die Gewerkschaft.
Vor 30 Jahren
DGB muss Wohnungsbaukonzern „Neue Heimat“ verkaufen
Die katastrophale Wohnungsnot nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs machte die „Neue Heimat“ groß. Das gewerkschaftseigene Wohnungsunternehmen wurde zu einem riesigen Baukonzern. Durch eine riskante Expansion und Betrügereien entstanden aber Milliardenverluste. Heute vor 30 Jahren verkaufte der DGB sein Unternehmen zum symbolischen Preis von einer D-Mark. (320.000 Wohnungen)
https://www.deutschlandfunk.de/vor-30-j ... 71.de.html
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Teeernte »

Dieser Indikator verrät unseren Wohlstand
....Billiggeldpolitik ist, die eine Inflationierung von Vermögenspreisen zur Folge habe.
Die drücke die Marktzinsen zum Beispiel auch für Hypothekendarlehen.
Daher stiegen die Kosten zum Beispiel für Wohnungen auch in der Rezession.

Dass sich Benzin verteuert hat, liegt dagegen weniger an den Rohölpreisen, sondern an zusätzlichen Steuern.
Ähnliches gilt für Strom, der als Folge der Energiewende heute mehr an Arbeitszeit kostet als vor drei Jahrzehnten.
https://www.welt.de/wirtschaft/article2 ... stand.html
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Thurax »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Dec 2020, 15:38)

Doch, Vertragsfreiheit.
An wen vermietet wird, entscheidet ausschließlich der Eigentümer.
Deine Vorstellungen sind nur bei kommunalen Wohnungen umsetzbar.

Siehe oben, Vertragsfreiheit

Das hat einen klare Meinung zum Recht auf Eigentum und zum Recht am Eigentum....

An wen ich meine Wohnung vermiete, entscheide nur ich.
Es gibt auch noch den GG- Artikel "Eigentum verpflichtet".
Realist2014 hat geschrieben:(13 Dec 2020, 15:43)

Das ist dein Wunschdenken- aber ohne gesetzliche Grundlage.

Gibt es nicht und wird es auch nicht geben.
Die kann man ja legislativ anpassen, solange sie dann nicht gegen Grundrechte verstößt, zumindest aus Sicht des Verfassungsgerichts.
Realist2014 hat geschrieben:(13 Dec 2020, 15:43)

Regulation für den Wert der Immobilien???????? Wird ja immer doller...
Na ja, "Regulation gegen Wucher" gibt es ja schon. Ist eben die Frage was man als Gesetzgeber in der Realität noch akzeptieren oder tolerieren will. Natürlich unter Berücksichtigung der Grundrechte.
Realist2014 hat geschrieben:(13 Dec 2020, 15:43)
Definier doch mal "unangemessen hohe Mieten" bei einem Kaufpreis der Wohnung für den Vermieter von 15.000 Euro für den qm.
Na ja, ist alles relativ. Der Käufer muss den Kaufpreis schon in einer angemessener Zeitspanne wieder reinholen können. Bzw. er muss genug Miete verlangen können.
Zumindest solange der Kaufpreis selbst noch angemessen war. Und bei Neubauten muss man bei Bedarf eben auch bezüglich des Grades des Luxus regulieren, um als Regierung zumindest soviel bezahlbaren Wohnraum verfügbar zu haben wie man für angemessen hält und es mit der Rechtslage vereinbar ist. Ansonsten ist wieder die Legislative im Rahmen des Grundrechts gefragt. Die sollte sich aber natürlich auch an ethischen Richtlinien orientieren.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Thurax »

Teeernte hat geschrieben:(13 Dec 2020, 17:02)

Zu welchem Zeitpunkt sind die Mieten detoniert ?

...ungefähr seit Miete zuzuüglich HARTZ.

( Es "sterben" seit dem mehr Unternehmen - als NEUE sich ansiedeln ! )

Der MANGEL an Wohnungen entsteht nicht im LUXUS-Segment - oder der oberen....meist nicht mal in der Mittelklasse ......sondern im UNTEREN Wohnungssegment - so dass davon auch kleinere Wohneinheiten der Mittelklasse betroffen sind.

DAS ist ein Luxusproblem der Städte - die sich die HARTZER in der Innenstadt LEISTEN.

20% MEHR Wohnungen , die in Städten benötigt werden - ....HarTzer ziehen in Städte...,
DIE der MARKT MEHR versorgen muss ----- ZU JEDEM PREIS !

Noch schöner kann es doch für Hausinhaber (abrissreif) nicht kommen - Staatlich konkurrierende Miete, die abgetreten // garantiert wird.

UNTERE Kellerklasse - warum soll da wer NEU bauen ? - lieber NICHTS investieren -
die Hütten verfallen von allein - und steigen somit im GEWINN - durch NULL INVEST !
Das ist eben die Entscheidung der gesamten Gesellschaft, repräsentiert durch die Parlamente, und kontrolliert durch die Gerichte vor allem des Bundesverfassungsgerichts wen man wo wohnen haben möchte. Wobei es dabei natürlich auch nicht zu einer Tyrannei der Mehrheit auf Kosten einer Minderheit kommen darf. Aber eben auch nicht zu einer Tyrannei nur einiger Besitzender, wie in einer Oligarchie. Zuviel Macht für wen auch immer ist eben meistens schlecht.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

Thurax hat geschrieben:(03 Jan 2021, 14:38)

Es gibt auch noch den GG- Artikel "Eigentum verpflichtet".
n.
Was hat das damit zu tun, dass NUR der Eigentümer entscheidet, an WEN er vermietet?
Na ja, "Regulation gegen Wucher" gibt es ja schon.
Beim Preis von Immobilien?

nein, gibt es nicht.

Die Sache mit der Marktwirtschaft scheint dich zu überfordern....
Zuletzt geändert von Realist2014 am So 3. Jan 2021, 15:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

Thurax hat geschrieben:(03 Jan 2021, 14:47)

Das ist eben die Entscheidung der gesamten Gesellschaft, repräsentiert durch die Parlamente, und kontrolliert durch die Gerichte vor allem des Bundesverfassungsgerichts wen man wo wohnen haben möchte. t.
NEIN

du scheinst von PLANWIRTSCHAFT zu träumen.... :dead:
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von jack000 »

Mehr Konkurrenz in Berlin

Mietendeckel erschwert Wohnungssuche

Wer in der Hauptstadt eine Wohnung sucht, der begibt sich auf ein raues Pflaster. Nirgends ist die Konkurrenz so groß wie in Berlin. Weniger Andrang gibt es in Ostdeutschland.

In keiner anderen Stadt in Deutschland sind Mietwohnungen einer Untersuchung zufolge so umkämpft wie in Berlin. Auf der Onlineplattform Immoscout24 erhielten Vermieter einer Bestandswohnung in der Bundeshauptstadt im Schnitt 137 Kontaktanfragen auf ein Inserat, wie der "Spiegel" unter Berufung auf eine interne Datenanalyse des Unternehmens für das Jahr 2020 berichtete.

Mit einigem Abstand folgen demnach Köln mit 63 und Leverkusen mit 57 Anfragen auf den Plätzen zwei und drei. In den Metropolen Hamburg und München kamen dem Bericht zufolge 53 und 40 Interessenten auf eine Wohnung.

Den erheblichen Abstand zwischen Berlin und anderen Großstädten führe Immoscout24 auf den Mietendeckel in der Bundeshauptstadt zurück, berichtet der "Spiegel". Dieser habe die Konkurrenzsituation in der Bundeshauptstadt wegen eines damit verbundenen Rückgangs des Angebots offenbar noch einmal verschärft. Auch bei der Vermietung von Neubauwohnungen führt Berlin mit im Schnitt 29 Kontaktanfragen, gefolgt von Karlsruhe mit 26 und Köln mit 25 Anfragen.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Mietende ... 27918.html
Verknapptes Angebot und mehr Wohnungsnot => Für Linksorientierte eine erfolgreiche Wohnungspolitik:
Bilanz Berliner Mietendeckel: ein Erfolgsmodell
"In Berlin sinken die Mieten. Das gibt es in keiner anderen europäischen Metropole. Ist es ein Wunder, für das uns alle Welt beneidet? Nein. Es ist das Resultat konsequenter Politik, die sich an den Interessen der Mieterinnen und Mieter orientiert." sagt Gaby Gottwald.
https://www.linksfraktion.berlin/abgeor ... lgsmodell/
Haben diese Linken immer noch nicht verstanden warum in der DDR Schlangen vor den Geschäften waren?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wähler »

jack000 hat geschrieben:(31 Jan 2021, 10:43)
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Mietende ... 27918.html
Verknapptes Angebot und mehr Wohnungsnot => Für Linksorientierte eine erfolgreiche Wohnungspolitik:
https://www.linksfraktion.berlin/abgeor ... lgsmodell/
Haben diese Linken immer noch nicht verstanden warum in der DDR Schlangen vor den Geschäften waren?
Ein Mietendeckel ist sicherlich eine Übertreibung, eine Mietenbremse aber nicht. Die Stadt Berlin wird viel Geld dafür ausgeben müssen, den sozialen Mietwohnungsbau auf erschwinglichen Grundstücken wieder anzukurbeln. Das politische Ziel wird bleiben, der Gentrifikation des gesamten Stadtgebietes einen Riegel vorzuschieben. Ohne mehr Regulierung dürfte das Ziel nicht zu erreichen sein. Teure Wohnungen werden auch mit Regulierung gebaut, dafür aber halt nur weniger. Besser den Zuzug nach Berlin solange abbremsen, bis genug neue öffentliche Sozialwohnungen gebaut sind, als nur neue prvate Wohnungen für Reiche. Eine Bodenreform wäre auch hilfreich.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Senexx »

Wähler hat geschrieben:(31 Jan 2021, 10:50)

Ein Mietendeckel ist sicherlich eine Übertreibung, eine Mietenbremse aber nicht.
Eine Mietenpreisbremse führt zu steigenden Mieten.
Die Stadt Berlin wird viel Geld dafür ausgeben müssen, den sozialen Mietwohnungsbau auf erschwinglichen Grundstücken wieder anzukurbeln.
Der soziale Wohnungsbau ist eines der Übel.
Das politische Ziel wird bleiben, der Gentrifikation des gesamten Stadtgebietes einen Riegel vorzuschieben.
Dieses Ziel ist politisch nicht zu rechtfertigen.
Ohne mehr Regulierung dürfte das Ziel nicht zu erreichen sein. Teure Wohnungen werden auch mit Regulierung gebaut, dafür aber halt nur weniger. Besser den Zuzug nach Berlin solange abbremsen
Grundgesetzwidrig.
Eine Bodenreform wäre auch hilfreich.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Teeernte »

Wähler hat geschrieben:(31 Jan 2021, 10:50)

Ein Mietendeckel ist sicherlich eine Übertreibung, eine Mietenbremse aber nicht. Die Stadt Berlin wird viel Geld dafür ausgeben müssen, den sozialen Mietwohnungsbau auf erschwinglichen Grundstücken wieder anzukurbeln. Das politische Ziel wird bleiben, der Gentrifikation des gesamten Stadtgebietes einen Riegel vorzuschieben. Ohne mehr Regulierung dürfte das Ziel nicht zu erreichen sein. Teure Wohnungen werden auch mit Regulierung gebaut, dafür aber halt nur weniger. Besser den Zuzug nach Berlin solange abbremsen, bis genug neue öffentliche Sozialwohnungen gebaut sind, als nur neue prvate Wohnungen für Reiche. Eine Bodenreform wäre auch hilfreich.
Zuzug abbremsen ? Das sind (fast) ausschliesslich Sozialfälle - keine Arbeitskräfte ....also NICHT Relevant. Hier muss nur das Sozialamt die Übernahme der Kosten von NEUEN stoppen.

"Teure Wohnungen" ....das sind Die die Steuern zahlen....Einnahmen.

Berlin hat die GERINGSTE Pendlerquote aller deutschen Großstädte.. (München 70%...Berlin etwas über 20)

WER macht wohnen teuer ?
Aus der Statistik geht hervor, dass der Ausländeranteil an den Hartz-VI-Empfängern zwischen 2010 und 2019 von 25,8 Prozent auf 38,0 Prozent stieg.
OHNE - dass die STADT dafür Wohnungen vorhält. Die Stadt selbst ist ihr eigener Konkurrent auf dem Wohnungsmarkt.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Thurax »

Realist2014 hat geschrieben:(03 Jan 2021, 14:47)

Was hat das damit zu tun, dass NUR der Eigentümer entscheidet, an WEN er vermietet?
Das Grundgesetz beschränkt eben die freie Verfügungsgewalt der Eigentümer über ihr privates Vermögen mit dem Art. 14 GG zum Wohle der Allgemeinheit.
(https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_14.html)
Realist2014 hat geschrieben:(03 Jan 2021, 14:47)
Beim Preis von Immobilien?

nein, gibt es nicht.

Die Sache mit der Marktwirtschaft scheint dich zu überfordern....
Der § 18 BGB "sittenwidriges Rechtsgeschäft; Wucher" gilt auch für Immobilienhandel. Zumindest fände ich eine dem entgegenstehende Rechtssprechung beunruhigend.

Und da du an einer sachlichen, wenn auch stark zeitversetzten, Diskussion kein Interesse zu haben scheinst, werden wir wohl auch nicht feststellen können, ob unsere Diskussion über "die Sache mit der Marktwirtschaft" mal jemanden von uns beiden überfordern wird.
Realist2014 hat geschrieben:(03 Jan 2021, 14:48)

NEIN

du scheinst von PLANWIRTSCHAFT zu träumen.... :dead:
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

Thurax hat geschrieben:(01 Feb 2021, 15:45)
Das Grundgesetz beschränkt eben die freie Verfügungsgewalt der Eigentümer über ihr privates Vermögen mit dem Art. 14 GG zum Wohle der Allgemeinheit.
(https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_14.html)
Hat nun was damit zu tun, dass nur der Eigentümer entscheidet, wen er als Mieter nimmt?
richtig- NICHTS
Wäre ja noch schöner, wenn "der Staat" da Vorschriften machen würde.
Die gibt es nicht und wird es auch nicht geben
Diese seltsamen "Interpretation" bezüglich "zum Wohle der Allgemeinheit" sind wirklich zum Lachen
[Der § 18 BGB "sittenwidriges Rechtsgeschäft; Wucher" gilt auch für Immobilienhandel. Zumindest fände ich eine dem entgegenstehende Rechtssprechung beunruhigend.
Welche Immobilenpreise fallen denn unter "Wucher"?
Du solltest deine "Wunschvorstellung" nicht mit der Realität verwechseln
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
Genauso ist eine demokratisch legitimierte Gesetzgebung, die Menschen, ethisch Werte- gebunden, ein annehmbares Wohnen in einer bestimmten Region ermöglicht noch keine Planwirtschaft.
Dazu muss es diese Wohnungen erst mal geben....
Und da du an einer sachlichen, wenn auch stark zeitversetzten, Diskussion kein Interesse zu haben scheinst
Habe ich.
Allerdings setzt das voraus, dass du nicht dein "Wunschdenken" mit der tatsächlichen gesetzlichen Realität vermischt.

Es gibt weder irgendeine gesetzliche Vorgabe an Vermieter, an wen sie zu vermieten haben, noch ein Grundrecht auf "Annehmbares Wohnen in einer bestimmten Region oder Gegend"
Zuletzt geändert von Realist2014 am Mo 1. Feb 2021, 16:17, insgesamt 1-mal geändert.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
Senexx

Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Senexx »

Thurax hat geschrieben:(01 Feb 2021, 15:45)

Das Grundgesetz beschränkt eben die freie Verfügungsgewalt der Eigentümer über ihr privates Vermögen mit dem Art. 14 GG zum Wohle der Allgemeinheit.
(https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_14.html)
Könnten Sie einmal einen konkreten Fall nennen, wo diese Forderung nach dem "Wohl der Allgemeinheit dienen" eine konkrete Beschränkung der Verfügungsgewalt darstellen würde?
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