In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.
Wähler hat geschrieben:(20 Aug 2019, 17:42)
Es gibt bereits eine Massenarbeitslosigkeit unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den südlichen Peripherie-Ländern der EU. Die EU-Binnenmigration aus diesen Ländern nach Deutschland hat auch merklich zugenommen, zumal in ihren Herkunftsländern soziale Grundsicherungssysteme nur rudimentär vorhanden sind. Die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens an Stelle eines gestaffelten eu-weiten Mindestlohnes samt Grundsicherung sollte daher nicht isoliert auf Deutschland betrachtet werden.
lili hat geschrieben:(20 Aug 2019, 19:07)
Was schlägst du stattdessen vor? wenn es z.B. in Deutschland geschehen sollte?
Mit steigender Produktivität können die Steuereinnahmen wachsen, mit denen die Gesellschaft dann auch ehrenamtliche Tätigkeiten bezahlen kann. Ganz am Ende der Entwicklung könnte dann vielleicht sogar ein kleines Grundeinkommen für Kinder und Senioren stehen, welches aber nur in einer großflächigen Kern-EU funktionieren würde. Wichtig ist in jedem Fall ein fortlaufender Prozess in kleinen finanzierbaren Stufen. Voraussetzung dafür: eine kontinuierlich steigende Arbeitsproduktivität. In Berlin startet gerade das sogenannte solidarische Grundeinkommen für eher ehrenamtliche Tätigkeiten.
Mit steigender Produktivität können die Steuereinnahmen wachsen, mit denen die Gesellschaft dann auch ehrenamtliche Tätigkeiten bezahlen kann. Ganz am Ende der Entwicklung könnte dann vielleicht sogar ein kleines Grundeinkommen für Kinder und Senioren stehen, welches aber nur in einer großflächigen Kern-EU funktionieren würde. Wichtig ist in jedem Fall ein fortlaufender Prozess in kleinen finanzierbaren Stufen. Voraussetzung dafür: eine kontinuierlich steigende Arbeitsproduktivität. In Berlin startet gerade das sogenannte solidarische Grundeinkommen für eher ehrenamtliche Tätigkeiten.
Das solidarische Grundeinkommen ist aber eine Mogelpackung. Es ist eher eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
Wähler hat geschrieben:(21 Aug 2019, 07:01)
Mit steigender Produktivität können die Steuereinnahmen wachsen, mit denen die Gesellschaft dann auch ehrenamtliche Tätigkeiten bezahlen kann. Ganz am Ende der Entwicklung könnte dann vielleicht sogar ein kleines Grundeinkommen für Kinder und Senioren stehen, welches aber nur in einer großflächigen Kern-EU funktionieren würde. Wichtig ist in jedem Fall ein fortlaufender Prozess in kleinen finanzierbaren Stufen. Voraussetzung dafür: eine kontinuierlich steigende Arbeitsproduktivität. In Berlin startet gerade das sogenannte solidarische Grundeinkommen für eher ehrenamtliche Tätigkeiten.
lili hat geschrieben:(21 Aug 2019, 09:02)
Das solidarische Grundeinkommen ist aber eine Mogelpackung. Es ist eher eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
Warten wir doch erst einmal ab, wie es angenommen wird. Ändert allerdings nichts am Prinzip, dass ehrenamtliche Tätigkeiten aus Steuergeldern bei steigender Arbeitsproduktivität zunehmend finanziert werden können.
Warten wir doch erst einmal ab, wie es angenommen wird. Ändert allerdings nichts am Prinzip, dass ehrenamtliche Tätigkeiten aus Steuergeldern bei steigender Arbeitsproduktivität zunehmend finanziert werden können.
Wähler hat geschrieben:(21 Aug 2019, 09:48)
Warten wir doch erst einmal ab, wie es angenommen wird. Ändert allerdings nichts am Prinzip, dass ehrenamtliche Tätigkeiten aus Steuergeldern bei steigender Arbeitsproduktivität zunehmend finanziert werden können.
Es wird aber nicht gut werden, gerade wenn der Staat künstliche Arbeitsplätze erschafft.
Ja, für mich hört sich das nach einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme an. Kann man machen, wenn man das Ziel hat, die Arbeitslosigkeit zu senken, hat aber wenig mit dem bedingungslosen Grundeinkommen zu tun.
Ja, für mich hört sich das nach einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme an. Kann man machen, wenn man das Ziel hat, die Arbeitslosigkeit zu senken, hat aber wenig mit dem bedingungslosen Grundeinkommen zu tun.
Ändert allerdings nichts am Prinzip, dass ehrenamtliche Tätigkeiten aus Steuergeldern
bei steigender Arbeitsproduktivität zunehmend finanziert werden können.
Ich finde es eher immer wieder erstaunlich, was ALLES durch steigende Produktivität finanziert werden soll.
Da gibt es viele Gruppen, die ein Anrecht darauf erheben.
Die ersten sind ja die Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die Anspruch darauf erheben.
Dann kommt natürlich der Staat, der seinen Anteil beansprucht.
Und andere Gruppen...
Das Problem ist aber, es ist nicht vielfach und unendlich verteilbar.
Wähler hat geschrieben:(21 Aug 2019, 09:48)
Warten wir doch erst einmal ab, wie es angenommen wird. Ändert allerdings nichts am Prinzip, dass ehrenamtliche Tätigkeiten aus Steuergeldern bei steigender Arbeitsproduktivität zunehmend finanziert werden können.
lili hat geschrieben:(21 Aug 2019, 09:54)
Es wird aber nicht gut werden, gerade wenn der Staat künstliche Arbeitsplätze erschafft.
Sören74 hat geschrieben:(21 Aug 2019, 09:59)
Ja, für mich hört sich das nach einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme an. Kann man machen, wenn man das Ziel hat, die Arbeitslosigkeit zu senken, hat aber wenig mit dem bedingungslosen Grundeinkommen zu tun.
Die Unterscheidung von künstlichen und nicht-künstlichen Arbeitsplätzen im Öffentlichen Dienst macht doch keinen Sinn. Wenn Bedürfnisse nach bisher ehrenamtlichen Dienstleistungen vorhanden sind, sollten sie befriedigt werden, ob nun vom einem staatlichen oder von einem Privatunternehmen. Natürlich ist das bedingungslose Grundeinkommen etwas anderes, schließt aber bezahlte ehrenamtliche Dienstleistungen nicht aus. Wer für das BGE plädiert, sollte dann bitte einen Feldversuch vorschlagen und politisch durchsetzen. Kommt erst einmal von Eurer theoretischen Wolke in die Niederungen der sozialempirischen Feldversuche herunter, empfehle ich.
Die Unterscheidung von künstlichen und nicht-künstlichen Arbeitsplätzen im Öffentlichen Dienst macht doch keinen Sinn. Wenn Bedürfnisse nach bisher ehrenamtlichen Dienstleistungen vorhanden sind, sollten sie befriedigt werden, ob nun vom einem staatlichen oder von einem Privatunternehmen. Natürlich ist das bedingungslose Grundeinkommen etwas anderes, schließt aber bezahlte ehrenamtliche Dienstleistungen nicht aus. Wer für das BGE plädiert, sollte dann bitte einen Feldversuch vorschlagen und politisch durchsetzen. Kommt erst einmal von Eurer theoretischen Wolke in die Niederungen der sozialempirischen Feldversuche herunter, empfehle ich.
Welche politische Ausrichtung unterstellst du mir? Das macht schon ein Sinn, da künstliche Arbeitsplätze normale Arbeitsplätze verdrängen. Da wird nicht mehr auf Qualifikation geachtet und Billigkräfte übernehmen Jobs mit geschultem Personal. Die sind dann einfach billiger und nehmen Arbeitsplätze weg. Durch ein BGE kann man auch Steuern sparen, indem man den Rest des Staates verschlankt. Bei Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen müssen die Steuern wieder rauf und das Endresultat lässt zu wünschen übrig.
Das BGE macht da keine Unterscheidung, wer wieviel bekommen soll.
Doch natürlich. Die die nicht arbeitet bekommen es in voller Höhe, die die es finanzieren kriegen de facto nichts, sondern müssen andere noch mitversorgen.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Wenn die Automatisierung Arbeitsplätze nimmt, sollte man nicht einfach mit BGE entlohnen, man sollte die arbeitslosen Menschen in die Schule schicken und die Menschen für ihre schulischen Leistungen, je nach Noten, entlohnen. So bleibt der Konkurrenzkampf erhalten, Arbeitgeber können sich das passende rauspicken und die Automatisierung wird nicht ausgebremst, wie das ohnehin passiert, wenn man keine Alternativen hat.
Wenn die Automatisierung Arbeitsplätze nimmt, sollte man nicht einfach mit BGE entlohnen, man sollte die arbeitslosen Menschen in die Schule schicken und die Menschen für ihre schulischen Leistungen, je nach Noten, entlohnen. So bleibt der Konkurrenzkampf erhalten, Arbeitgeber können sich das passende rauspicken und die Automatisierung wird nicht ausgebremst, wie das ohnehin passiert, wenn man keine Alternativen hat.
Scherz? Was hat das für ein Sinn? Du willst einen künstlichen Wettbewerb herstellen, der zu nichts führt?
Scherz? Was hat das für ein Sinn? Du willst einen künstlichen Wettbewerb herstellen, der zu nichts führt?
Das hat sehrwohl Sinn, der Arbeitgeber kann sich das Beste rauspricken und die Automatisierung bleibt erhalten, oder willst du das die Automatisierung ausgebremst wird? Hast du ein besseres Konzept um das zu verhindern? Ausserdem: wer rastet, rostet.
Das hat sehrwohl Sinn, der Arbeitgeber kann sich das Beste rauspricken und die Automatisierung bleibt erhalten, oder willst du das die Automatisierung ausgebremst wird? Hast du ein besseres Konzept um das zu verhindern? Ausserdem: wer rastet, rostet.
Ich will das BGE und die Leute die besonders technisch begabt sind kümmern sich um die Maschinen. Dadurch wird doch die Automatisierung erweitert und verbessert.
Ich will das BGE und die Leute die besonders technisch begabt sind kümmern sich um die Maschinen. Dadurch wird doch die Automatisierung erweitert und verbessert.
Ich bin ja generell auch für ein Zusatzeinkommen, aber nicht bedingungslos. Der Mensch ist von Natur aus faul, da ist nichts schlechtes dran, trotzdem sollte man das nicht auch noch fördern.
Ich bin ja generell auch für ein Zusatzeinkommen, aber nicht bedingungslos. Der Mensch ist von Natur aus faul, da ist nichts schlechtes dran, trotzdem sollte man das nicht auch noch fördern.
Ist das nicht egal? Es werden doch sowieso weniger Menschen gebraucht?
Doch natürlich. Die die nicht arbeitet bekommen es in voller Höhe, die die es finanzieren kriegen de facto nichts, sondern müssen andere noch mitversorgen.
Alle bekommen es in voller Höhe. Wer sich wie stark an der Finanzierung beteiligt, ist ein anderer Punkt.
Scherz? Was hat das für ein Sinn? Du willst einen künstlichen Wettbewerb herstellen, der zu nichts führt?
Im real existierenden Sozialismus hatte man auch einen künstlichen Wettbewerb geschaffen, um Anreize für Arbeiter und Kollektive zu bieten, sich mehr anzustrengen. Nannte sich auch sinnigerweise sozialistischer Wettbewerb.
Im real existierenden Sozialismus hatte man auch einen künstlichen Wettbewerb geschaffen, um Anreize für Arbeiter und Kollektive zu bieten, sich mehr anzustrengen. Nannte sich auch sinnigerweise sozialistischer Wettbewerb.
Also suchst du die Lösung bei den Mitteln der Vergangenheit?
Das BGE ist eine vernünftige konstruktive soziale Leistung für die ZUKUNFT - ein neuer Ansatz für die Gesellschaft. Den lehnst du aber ab? Weil du auf die Probleme der Gegenwart lieber mit den Instrumenten der Vergangenheit antworten willst? Hast du dich nicht gerade in deinen Posts so positioniert, dass du das für zumindest fragwürdig hältst?
Soll heißen, wenn ich jahrelang die Mutter mit nem 13er Schlüssel festgezogen habe, dann brauch ich jetzt was neues, weil die Mutter zwar die gleiche ist aber die Schraube ist neu?
Da bleib ich lieber beim bewährten 13er
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Das hat sehrwohl Sinn, der Arbeitgeber kann sich das Beste rauspricken
Das kann er auch jetzt schon.
Occham hat geschrieben:und die Automatisierung bleibt erhalten, oder willst du das die Automatisierung ausgebremst wird? Hast du ein besseres Konzept um das zu verhindern? Ausserdem: wer rastet, rostet.
Lebenslanges Lernen ist ein wichtiges Konzept, was in der zukünftigen Arbeitswelt bestimmt noch an Bedeutung gewinnen wird. Aber ich halte nicht viel davon, das Grundeinkommen an der Benotung zu koppeln. Das funktioniert auch bei Schülern nicht, durch Geld sind sie nicht mehr motiviert zu lernen als durch Noten.
Ist das nicht egal? Es werden doch sowieso weniger Menschen gebraucht?
Die die arbeiten, werden das nicht akzeptieren. Die Automatisierung wird dann lieber ausgebremst, was ich schade finde. Deswegen meine Idee mit der Schule.
Ich bin ja generell auch für ein Zusatzeinkommen, aber nicht bedingungslos. Der Mensch ist von Natur aus faul, da ist nichts schlechtes dran, trotzdem sollte man das nicht auch noch fördern.
Die menschliche Faulheit ist eine Triebfeder Arbeitsschritte zu rationieren und Maschinen zu entwickeln.
Die die arbeiten, werden das nicht akzeptieren. Die Automatisierung wird dann lieber ausgebremst, was ich schade finde. Deswegen meine Idee mit der Schule.
Wie Die die arbeiten? Wieso wird die ausgebremst? Was bringt es wenn alle arbeiten? Die Schule finde ich sinnlos, da es einfach nichts bringt und mit technischen Fortschritt nichts zu tun hat.
Lebenslanges Lernen ist ein wichtiges Konzept, was in der zukünftigen Arbeitswelt bestimmt noch an Bedeutung gewinnen wird. Aber ich halte nicht viel davon, das Grundeinkommen an der Benotung zu koppeln. Das funktioniert auch bei Schülern nicht, durch Geld sind sie nicht mehr motiviert zu lernen als durch Noten.
Erwachsene lassen sich durch Geld motivieren, Schüler mit ihrer fehlenden Berufserfahrung hingegen nicht. Deswegen halte ich dieses Konzept schon für sinnvoll, Geld an die Benotung zu koppeln.
Alle bekommen es in voller Höhe. Wer sich wie stark an der Finanzierung beteiligt, ist ein anderer Punkt.
Hatten wir doch alles schon. De facto bekommt es natürlich nicht, ab einem bestimmten Einkommen. Es wird einem ja wieder weggenommen. Es wird einem sogar noch mehr weggenommen als das BGE, man wird letztendlich sogar gezwungen andere mitzuversorgen... ohne, wohlgemerkt, irgendeinen Anspruch auf Gegenleistung zu haben.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Wie Die die arbeiten? Wieso wird die ausgebremst? Was bringt es wenn alle arbeiten? Die Schule finde ich sinnlos, da es einfach nichts bringt und mit technischen Fortschritt nichts zu tun hat.
Und es gibt tatsächlich Menschen die schlechter lernen KÖNNEN oder bestimmte Begabungen einfach nicht haben.
Die aber trotzdem einen (ihren) Weg gehen und in der Berufswelt ankommen.
DIE aber willst Du benachteiligen. Denen dann auch noch En BGE streichen oder vermindern ?
mfg
Ich verstehe zwar deine Ironie in diesem Beitrag, aber ich verstehen wirklich nicht wieso alle arbeiten müssen? Das sagt doch nichts über die Produktivität der Wirtschaft aus.
Auch nur bedingt. Es trifft zumindest nicht für jeden zu. Ich war am motiviertesten, als es um meine Diplomarbeit und später Doktorarbeit ging. Das waren die mit schlecht bezahltesten Jahre als Erwachsener.
Hatten wir doch alles schon. De facto bekommt es natürlich nicht, ab einem bestimmten Einkommen. Es wird einem ja wieder weggenommen. Es wird einem sogar noch mehr weggenommen als das BGE, man wird letztendlich sogar gezwungen andere mitzuversorgen... ohne, wohlgemerkt, irgendeinen Anspruch auf Gegenleistung zu haben.
Sorry, aber wir streiten doch auch nicht darüber, dass es ein Brutto- und ein Nettogehalt gibt. Wenn man sagt, jeder bekommt dasselbe Bruttogehalt, sollte doch auch klar sein, dass das im Endeffekt nicht bedeutet, dass auch jeder netto dieselbe Summe bekommt. Es ging hier erstmal nur um die Aussage, dass beim BGE jeder dasselbe Grundeinkommen bekommt. Das ist faktisch so. Dass das für jeden unterschiedliche Auswirkungen hat, ist selbstredend.