BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Skull
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

eine letzte Warnung, wenn hier weiter rumgespamt wird, erfolgen Maßnahmen.

Ich bitte, beim Thema bleiben und nicht regelmässig „irgendwelche“ anderen Dinge zu diskutieren.
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Mendoza
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Andreas62 hat geschrieben:(28 Nov 2021, 15:45)

Ob so ein BGE die jungen Leute davon abhalten könnte mit fleißig lernen den Grundstock für ihre Zukunft zu legen?
Die meisten hält das sicher nicht ab etwas zu lernen, denn der gesunde Menschenverstand sagt ihnen, dass ein auskömmliches BGE zum Scheitern verurteilt ist und schnell wieder abgeschafft wird. Falls irgendein Depp es überhaupt einführt.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von discipula »

Andreas62 hat geschrieben:(28 Nov 2021, 15:45)

Ob so ein BGE die jungen Leute davon abhalten könnte mit fleißig lernen den Grundstock für ihre Zukunft zu legen?
kaum mehr als das real existierende Schulwesen es schon tut.
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jack000
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von jack000 »

Mendoza hat geschrieben:(28 Nov 2021, 15:58)

Die meisten hält das sicher nicht ab etwas zu lernen, denn der gesunde Menschenverstand sagt ihnen, dass ein auskömmliches BGE zum Scheitern verurteilt ist und schnell wieder abgeschafft wird.
Das ist auch ein interessanter Aspekt, der noch zu wenig beleuchtet wurde: Was ist denn wenn sich die Leute in einem BGE eingerichtet haben und dann wird es wieder abgeschafft (Weil nicht finanzierbar, o.ä.)?
=> Das zurückholen derer auf den Boden der Tatsachen wird sehr schwer sein ...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von discipula »

Sozialwerke wurden selten rückgebaut in den letzten 100 Jahren. das dürfte auch einem BGE nicht passieren
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Mendoza
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

jack000 hat geschrieben:(28 Nov 2021, 16:48)

Das ist auch ein interessanter Aspekt, der noch zu wenig beleuchtet wurde: Was ist denn wenn sich die Leute in einem BGE eingerichtet haben und dann wird es wieder abgeschafft (Weil nicht finanzierbar, o.ä.)?
=> Das zurückholen derer auf den Boden der Tatsachen wird sehr schwer sein ...
Guter Einwand. Es ist aber eine Rechnung mit zu vielen Unbekannten um da eine seriöse Antwort geben zu können. Z.B. wissen wir nicht um welches BGE es geht. Mit 300 € pro Nase überlebt das System länger als mit 1500 €. Wenn man sich an 300 gewöhnt hat ist es sicher schwierig das ohne Proteste wieder zurück zu nehmen - selbst dann wenn die Staatsverschuldung dadurch explodiert. Bei den irren 1500€ für Erwachsene + 600 pro Kind netto pro Monat nach heutigem Maßstab ist der Zusammenbruch in kürzester Zeit zu erwarten, denn das übersteigt bei einer Mehrheit schon die jetzigen Einkünfte mit Arbeit. Die Steuerquote wäre nahe 100% um das überhaupt auszahlen zu können. Alle hätten grob überschlagen das gleiche Einkommen. Also die Diplomingenieure und Gehirnchirurgen gleich viel wie der Dauerarbeitslose, denn irgendwo muss man die Kohle abzwacken, also von denen die es verdienen. Und in dem Falle - schneller, schockartiger Zusammenbruch - sollte auch kein Gewöhnungseffekt eintreten. Es gibt ja auch noch andere Ausgestaltungsmöglichkeiten eines BGE, so dass man es nicht genau sagen kann. Man kann nur sagen: Je geringer das BGE umso besser für die Gesellschaft, also ideale BGE-Höhe=0 €.
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Mendoza
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

discipula hat geschrieben:(28 Nov 2021, 16:52)

Sozialwerke wurden selten rückgebaut in den letzten 100 Jahren. das dürfte auch einem BGE nicht passieren
Sozialwerke sind da um Bedürftige zu unterstützen und nicht Arbeitsunwillige. Der deutsche Staat ist auch kein Wohlfahrtsverband. Überhaupt sehe ich hier keinen Zusammenhang mit dem Strangthema.
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jack000
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von jack000 »

Mendoza hat geschrieben:(28 Nov 2021, 17:15)

Guter Einwand. Es ist aber eine Rechnung mit zu vielen Unbekannten um da eine seriöse Antwort geben zu können. Z.B. wissen wir nicht um welches BGE es geht. Mit 300 € pro Nase überlebt das System länger als mit 1500 €. Wenn man sich an 300 gewöhnt hat ist es sicher schwierig das ohne Proteste wieder zurück zu nehmen - selbst dann wenn die Staatsverschuldung dadurch explodiert.
Vor allem ist die Sache ja nicht bis zu Ende gedacht. Da werden irgendwelche Beträge in den Raum geworfen ohne zu berücksichtigen, wie viel das dann überhaupt noch wert ist.
=> Wenn es ein BGE für alle gibt müssen es auch alle bezahlen. D.h. kann das eine Mehrwertsteuer von 50% sein oder eine Einkommenssteuer von 50% an beginnend und bei 90% endend.
=> Ebenso wird ja argumentiert, dass man ja nur den Reichen was wegnehmen müsste. Die Erfahrung zeigt aber, dass jedes mal wenn irgendwo irgendwas durch staatliche Maßnahmen teurer wird, die Hand in meiner Tasche sich bedient und ich bin kein reicher Mensch.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von petit.manni »

Die , welche hier gegen ein BGE argumentieren , verkennen halt , das ihre Kontra Argumentationskette aus den Erfahrungen des
jetzigen Systems heraus entstehen und deshalb mit Vorurteilen behaftet ist .

Da eben ist sich jeder selbst der nächste , da das System halt auf Wettbewerb Konkurrenz und egomanes sich durchsetzen,
teils Ausbeutung im kleinen sowie im großen Maßstab ... lebt . = der diesbezüglich stärkere , schlauere , gewitztere, egomanere ,
rücksichtslosere usw ... besorgt sich einen größeren Futternapf aus dem ganzen Kuchen . ... mal sind die Geschichten dazu ehrlich ,
mal weniger . Hält sich vielleicht die Waage , ... bei genauerem hinschauen. Man hat also aus den schlechteren Eigenschaften im
Menschen ein Geschäftsmodell gemacht .

Ein BGE muss man vor allem aus der Sicht derer denken/sich vorstellen , die noch gar nicht geboren sind . Also frei von Vergleichen
sind. Wenn jemand geboren wird, kommt er in eine Welt , die so ist wie sie halt ist . Ist ein BGE " dann als Menschenrecht verankert " seine Lebensgrundlage, kennt er etwas anderes ja nur aus Erzählungen , sowie Geschichtsbüchern . Hat aber mit seiner Lebensrealität gar nichts mehr zu tun . ... Wie er nun seine Lebenszeit damit gestalten wird, kann niemand vorhersagen .

Wir Befürworter leben/tragen halt ein Positives Menschenbild in uns und glauben, das in der Summe die Menschen mit einem BGE sinnbezogener, naturverträglicher, sozialgeprägter, weniger besitzergreifender ... brüderlicher, weniger feindselig , friedenstiftender, entschleunigter , reflektierter ... leben werden .

Was Menschen in der Übergangsgeneration mit einem BGE machen würden und was nicht, = arbeiten gehen oder halt nicht , usw
ist eine völlig losgelöste für sich stehende Debatte .

Deshalb ist/wäre/ es auch wichtig , ein BGE einmal nicht im Hauruck Verfahren zu installieren . Denn ein BGE erstmal zu denken,
fällt " wie man auch hier sieht " , ... den meisten schwer . = Sie sind das alte zu sehr gewohnt , mit ihm verwurzelt , von ihm geprägt.
Und für neues Menschen in der Summe zu begeistern , ist eh schon schwer , bis teilweise fast unmöglich .

Von daher gedacht , wird ein BGE am ehesten über viele kleine Schritte in die Welt gesetzt werden müssen .

Ist /Wäre/ aber auch " wenn überhaupt " nur möglich, wenn wir frei von wirklich großen Kriegen blieben .
Was aber eher unwahrscheinlich/nicht zu erwarten ist . :|
Suche ... Weisheit ... Respekt ... und Mitgefühl ... in deinem Leben .
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denkmal
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von denkmal »

petit.manni hat geschrieben:(28 Nov 2021, 10:30)

...

Ohne einen Bewusstseins und Kulturwandel geht da nichts . Und ein BGE schafft Raum für Entschleunigung , um genau darüber
nachdenken zu können , ... um Auswege aus diesem für alle tödlichen Kreislauf finden zu können .

Das was jetzt dazu stattfindet , ist doch wie Greda so schön formulierte , ... nur bla bla bla . :|
Müsste das nicht umgekehrt sein? Erst Bewusstseins- und Kulturwandel, dann BGE? Sonst klappt das doch nicht.
Bin auch mal gespannt, wie man die Menschen denn umerziehen ääh wandeln möchte... ;) Bisher war letzteres doch nie so ganz von Einsicht des Einzelnen getrieben, eher von der Erknntnis Weniger für die Masse, oder?
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
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denkmal
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von denkmal »

petit.manni hat geschrieben:(28 Nov 2021, 23:52)

Die , welche hier gegen ein BGE argumentieren , verkennen halt , das ihre Kontra Argumentationskette aus den Erfahrungen des
jetzigen Systems heraus entstehen und deshalb mit Vorurteilen behaftet ist .

...

Wir Befürworter leben/tragen halt ein Positives Menschenbild in uns und glauben, das in der Summe die Menschen mit einem BGE sinnbezogener, naturverträglicher, sozialgeprägter, weniger besitzergreifender ... brüderlicher, weniger feindselig , friedenstiftender, entschleunigter , reflektierter ... leben werden .

...
Die Pro-Argumentationsketten kommen nicht aus den Erfahrungen des jetzigen Systems und sind deshalb vielleicht einfach nur mit anderen Vorurteilen behaftet?

Das positive Menschenbild ist ja durchaus löblich, aber vielleicht wie beim Kommunismus nicht real, sondern eben nur ideal?
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
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syna
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von syna »

Andreas62 hat geschrieben:(28 Nov 2021, 15:45)

Ob so ein BGE die jungen Leute davon abhalten könnte mit fleißig lernen den Grundstock für ihre Zukunft zu legen?
Interessante Frage!

Weil diese Frage genau auf das Thema trifft: Mit BGE lernen die junden Leute nicht mehr den Stoff, der sie vermeintlich
für einen Gelderwerbsjob qualifiziert, sondern - ganz frei und ohne düsteren Erwerbszwang - lernen sie das, was sie
wirklich interessiert.

Und das ist genau der Unterschied! Aus eigener Erfahrung kann wahrscheinlich jeder schöpfen: Wo lerne ich
besser und effektiver: Beim dem Stoff, den ich "unbedingt" lernen muss - oder bei dem Stoff, der mich im
Innersten interessiert?
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Teeernte
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

petit.manni hat geschrieben:(28 Nov 2021, 23:52)

Die , welche hier gegen ein BGE argumentieren , verkennen halt , das ihre Kontra Argumentationskette aus den Erfahrungen des
jetzigen Systems heraus entstehen und deshalb mit Vorurteilen behaftet ist .
Nur mal nebenbei gefragt - warum sollte "Er Sie Es" - 500km fahren - die Woche fern der Familie arbeiten und 500km am Wochenende nach der Arbeit am Freitag wieder zurückzufahren ? - wenn es das SELBE Geld ohne Arbeit gibt ?

Die Kontra Argumentationskette aus den Erfahrungen des jetzigen Systems , des FAHRENS an die Baustelle - heraus entstehen NACHTEILE für Familie , des niedrigen Einkommens je Stunde Abwesenheit - könnte das BGE für den Einzelnen die VORTEILE einer "Fingermalerei" in der heimischen Küche gegen harte Baustellenarbeit in fremden Gefilden mit Gefahr vorgezogen werden.

:D :D :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Meruem »

syna hat geschrieben:(29 Nov 2021, 10:07)

Interessante Frage!

Weil diese Frage genau auf das Thema trifft: Mit BGE lernen die junden Leute nicht mehr den Stoff, der sie vermeintlich
für einen Gelderwerbsjob qualifiziert, sondern - ganz frei und ohne düsteren Erwerbszwang - lernen sie das, was sie
wirklich interessiert.

Und das ist genau der Unterschied! Aus eigener Erfahrung kann wahrscheinlich jeder schöpfen: Wo lerne ich
besser und effektiver: Beim dem Stoff, den ich "unbedingt" lernen muss - oder bei dem Stoff, der mich im
Innersten interessiert?
Ja man lernt ja heute zumindest viele doch noch so um später damit viel Geld scheffeln zu können und nicht um des Wissenswillen man braucht sich ja heute doch nur mal das durchöknomisierte Schul- und Hochschulwesen anzuschauen, dass hat mit dem klassischen Bildungsbegriff und Bildungsideal nichts mehr gemein ein Humboldt würde sich im Grabe herum drehen wenn er auf die heutige Wirklichkeit schauen würde. Lerne ich aus wirklicher Neugier aus echtem Interesse oder aus ökonomischen Motiven heraus, auf Druck des Geldverdienens hin? Auch hier wäre ein BGE interessant.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Tom Bombadil »

petit.manni hat geschrieben:(28 Nov 2021, 23:52)

Die , welche hier gegen ein BGE argumentieren , verkennen halt...
Die verkennen gar nichts, im Gegenteil, die wissen, dass das Geld für ein BGE nicht vom Himmel fällt. Wenn Arbeitnehmer A für 2000 EUR netto mindestens 40 Stunden pro Woche schuften muss, während BGE-Nehmer B für 1500 EUR netto die Füße hochlegt, dann wird A das nicht lange mitmachen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von discipula »

Teeernte hat geschrieben:(29 Nov 2021, 10:19)

Nur mal nebenbei gefragt - warum sollte "Er Sie Es" - 500km fahren - die Woche fern der Familie arbeiten und 500km am Wochenende nach der Arbeit am Freitag wieder zurückzufahren ? - wenn es das SELBE Geld ohne Arbeit gibt ?
Die Umwelt wird es dem BGE danken, wenn solche langen Arbeitswege endlich der Vergangenheit angehören.

Die Solidargemeinschaft muss dann auch nicht die Umweltschäden teuer reparieren.
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jack000
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von jack000 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Nov 2021, 16:33)

Die verkennen gar nichts, im Gegenteil, die wissen, dass das Geld für ein BGE nicht vom Himmel fällt. Wenn Arbeitnehmer A für 2000 EUR netto mindestens 40 Stunden pro Woche schuften muss, während BGE-Nehmer B für 1500 EUR netto die Füße hochlegt, dann wird A das nicht lange mitmachen.
Zumal dem Arbeitnehmer A dann einen Bruttomonatslohn von ca. 3200€ nach derzeitigen Steuern und Abgaben haben müsste um 2000€ Netto zu bekommen.
Millionen Arbeitnehmer haben aber nicht mal das.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

discipula hat geschrieben:(29 Nov 2021, 16:42)

Die Umwelt wird es dem BGE danken, wenn solche langen Arbeitswege endlich der Vergangenheit angehören.

Die Solidargemeinschaft muss dann auch nicht die Umweltschäden teuer reparieren.
KAnnst Du möglicherweise Nachvollziehen - das Bauunternehmen//Bauingenieure...Bauarbeiter den ganzen Tag das Selbe tun....Bauen ?

Das ist heutzutage so speziell - dass bestimmte Schritte (ABSCHNITTE) von Spezialisten gebaut werden - die man um JEDEN PREIS rankarrt.

Die Solidargemeischaft kann ihre Klageweiber vor Ort generieren - nicht aber Spezialisten !
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

jack000 hat geschrieben:(29 Nov 2021, 17:21)

Zumal dem Arbeitnehmer A dann einen Bruttomonatslohn von ca. 3200€ nach derzeitigen Steuern und Abgaben haben müsste um 2000€ Netto zu bekommen.
Millionen Arbeitnehmer haben aber nicht mal das.
Und mit einem BGE müsste er nur noch etwa ein Drittel dessen arbeiten um auf 2.000 Netto zu kommen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von jack000 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(29 Nov 2021, 19:30)

Und mit einem BGE müsste er nur noch etwa ein Drittel dessen arbeiten um auf 2.000 Netto zu kommen.
Richtig, und die Frage ist was für Abgaben/Steuern fällig wären auf den Bruttoverdienst um das zu bezahlen ...
=> Daher stellt sich die Frage, wer die Gewinner einer solchen Reform wären ... aus meiner Sicht die Arbeitnehmer mit Sicherheit nicht ...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

jack000 hat geschrieben:(29 Nov 2021, 19:43)

Richtig, und die Frage ist was für Abgaben/Steuern fällig wären auf den Bruttoverdienst um das zu bezahlen ...
...
Ich hab Mal eben 50% Flat Tax ab dem 1. verdienten Euro angenommen. Bei 1.500 € BGE sind's aber wahrscheinlich etwas mehr.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von jack000 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(29 Nov 2021, 19:46)

Ich hab Mal eben 50% Flat Tax ab dem 1. verdienten Euro angenommen. Bei 1.500 € BGE sind's aber wahrscheinlich etwas mehr.
Ja, sehe ich genauso! Ca. 50% müssten an Steuern selbst von Geringverdienern bezahlt werden um ein BGE zu finanzieren.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(29 Nov 2021, 19:30)

Und mit einem BGE müsste er nur noch etwa ein Drittel dessen arbeiten um auf 2.000 Netto zu kommen.
Das mit den 1500€ + 600 pro Kind funktioniert doch hinten und vorne nicht. Wir sind hier mitten in Europa. Uns umringt starke Konkurrenz und die haben wir auch weltweit. Um das zu finanzieren kannst du sowas wie Finanztransaktionssteuer total in die Tonne treten, weil die lächerlich gering ausfallen würde. Entweder erhöht man die Mwst. ins Unerträgliche, dann geht der Einzelhandel krachen, weil hier niemand mehr was kauft oder die Lohn- und Unternehmenssteuern steigen rapide. Dann heißt es Exportweltmeister ade, denn dann sind wir mit unseren Preisen nicht mehr konkurrenzfähig und die Wirtschaft geht im Sturzflug bergab. Die paar Euro, die wir sparen bei Kindergeld, ALG und Hartz4 kompensieren doch nicht mal ansatzweise die Kosten einer ruinierten Volkswirtschaft.

P.S. Nicht zu vergessen: Wir haben eine Gemeinschaftswährung, dass heißt wir können unsere Währung noch nicht einmal gegenüber dem Rest der Eurozone abwerten.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Mendoza hat geschrieben:(29 Nov 2021, 19:53)

P.S. Nicht zu vergessen: Wir haben eine Gemeinschaftswährung,
dass heißt wir können unsere Währung noch nicht einmal gegenüber dem Rest der Eurozone abwerten.
Wenn ich bisher immer auf die EU, den Euro oder bestehende Verträge verwiesen habe,
gab es i.d.R. drei Antworten.

Mit/wegen einem BGE in Deutschland,

-führen alle anderen EU-Mitglieder das BGE dann auch einfach ein… :D
-wir verlassen einfach den Euro
-wir sollten sowieso die EU verlassen

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Andreas62 »

Stelle mir die langen Gesichter vor wenn im Supimarkt gähnende Leere in den Regalen herrscht wenn alle mit ihrer geschenkten Kohle einkaufen wollen.
Wenn die meisten nur noch einkaufen möchten und nicht mehr was zum Verkaufen produzieren, wird das nämlich passieren.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Andreas62 hat geschrieben:(29 Nov 2021, 21:56)

Stelle mir die langen Gesichter vor wenn im Supimarkt gähnende Leere in den Regalen herrscht wenn alle mit ihrer geschenkten Kohle einkaufen wollen.
Wenn die meisten nur noch einkaufen möchten und nicht mehr was zum Verkaufen produzieren, wird das nämlich passieren.
Genau. Viele kennen leere Regale einfach nicht und glauben wohl, die würden sich durch Zauberhand füllen. Darum denkt hier offensichtlich der eine oder andere auch, dass Arbeit
nur dem Zeitvertreib dienen darf und der Selbstverwirklichung :p
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von wohnungsloser »

klinke mich hier einfach wieder mal ein.
Das mit den 50% ist mMn Schwasi.
Alleine die jetzigen Ausgaben umzugestalten wuerde dem Staat sogar noch Steuern sparen.
Jeder der ueber eine Institution sein Harz4 bekommt, kostet den Staat 4000.- Euerlinge.
Jeder Beamte der dafuer seine Unterschrift auf einen Wisch kritzelt im Schnitt 2000.- Euerlinge.

So wie ich das gesehen habe, haben wir mindestens einen Beamten fuer ca 15 Harz4ler.

Was die Bueroraeume und sonstigen Nebenkosten sind, moechte ich gar nicht wissen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

wohnungsloser hat geschrieben:(29 Nov 2021, 22:30)


Das mit den 50% ist mMn Schwasi.
.
Nicht wenn man rechnen kann.
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Teeernte
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

wohnungsloser hat geschrieben:(29 Nov 2021, 22:30)

klinke mich hier einfach wieder mal ein.
Das mit den 50% ist mMn Schwasi.
Alleine die jetzigen Ausgaben umzugestalten wuerde dem Staat sogar noch Steuern sparen.
Jeder der ueber eine Institution sein Harz4 bekommt, kostet den Staat 4000.- Euerlinge.
Jeder Beamte der dafuer seine Unterschrift auf einen Wisch kritzelt im Schnitt 2000.- Euerlinge.

So wie ich das gesehen habe, haben wir mindestens einen Beamten fuer ca 15 Harz4ler.

Was die Bueroraeume und sonstigen Nebenkosten sind, moechte ich gar nicht wissen.
Die "Beamten" kannst Du wegrechnen - die gabs in der DDR auch - ohne Arbeitslose. Die haben einen Zweitnutzen.
Die Ämter für Arbeit waren staatliche Einrichtungen auf Kreisebene. Auf Bezirksebene und in der Hauptstadt Berlin hiessen sie Ämter für Arbeit und Löhne. Die Aufgabe dieser Fachorgane war neben statistischer Funktion insbesondere die strategische Planung des Arbeitskräftebedarfs und die Vermittlung von Arbeitskräften für (in der Regel staatlich vorgegebene) Schwerpunktvorhaben, z. B. bei Produktionsumstellungen, Neuansiedlungen, Erweiterungen.
Außerdem wurden die Ämter aktiv bei der Beschaffung ("Zuweisung") von Arbeitsstellen für Behinderte, Haftentlassene und notorisch "Arbeitsscheue".
zuzüglich "Landesverteidigungsaufgaben" ... :D :D

Die Weiterbildung macht die Gewerkschaft und die Kirche/Wohlfahrt - die die Kohle kassiert - meistens in Gebäuden die im Konkurs sind (nichts//wenig kosten) - und die Lehrkräfte bekommen etwas über Mindestlohn - die Stunde...angeheuert. - für den laufenden Le(e)hrgang.
Zuletzt geändert von Teeernte am Mo 29. Nov 2021, 22:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Meruem »

wohnungsloser hat geschrieben:(29 Nov 2021, 22:30)

klinke mich hier einfach wieder mal ein.
Das mit den 50% ist mMn Schwasi.
Alleine die jetzigen Ausgaben umzugestalten wuerde dem Staat sogar noch Steuern sparen.
Jeder der ueber eine Institution sein Harz4 bekommt, kostet den Staat 4000.- Euerlinge.
Jeder Beamte der dafuer seine Unterschrift auf einen Wisch kritzelt im Schnitt 2000.- Euerlinge.

So wie ich das gesehen habe, haben wir mindestens einen Beamten fuer ca 15 Harz4ler.

Was die Bueroraeume und sonstigen Nebenkosten sind, moechte ich gar nicht wissen.
Dann sollte man nicht vergessen da heute mit größte Kostenpunkt sind die Renten und obendrein leistet man sich ein Beamtenappart mitsamt seinen Privilegien ( welche wie aus der Zeit gefallen wirken) alles enorme Kosten und wenn dann immer hier behauptet wird das BGE von 1.500€ nicht drin da weiß man jetzt fängt die Märchenstunde wieder an.
Zuletzt geändert von Meruem am Mo 29. Nov 2021, 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
wohnungsloser
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von wohnungsloser »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(29 Nov 2021, 22:35)

Nicht wenn man rechnen kann.
Also ich hoffe, dass ich das kann.
120 Millarden Ausgaben zur Zeit im Jahr.
Waeren also laut Adam Riese 10 pro Monat, die man auf ca. 60 Milionen aufteilen koennte.
Also anders ausgedrueckt, wenn die derzeitigen Gelder auf alle Deutschen (ueber 18) aufgeteilt wuerden, dann wuerde schon jeder mehr als 160 Euro BGE bekommen, ohne einen Cent von wo anders zu nehmen und ohne einen einzigen Beamten dafuer zu entlassen.
Ich lebe zur Zeit mit 250 Euro. Ist zwar sch... aber es wird von mir erwartet, dass ich das kann.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Meruem hat geschrieben:(29 Nov 2021, 22:44)

… und wenn dann immer hier behauptet wird das BGE von 1.500€ nicht drin
da weiß man jetzt fängt die Märchenstunde wieder an.
Ich sehe bei Dir IMMER keinerlei Antworten zu konkreten Nachfragen oder Zahlen.

Ich sehe bei Dir IMMER nur Phantasiegeschichten ohne jeglichen Bezug zur Realität.

Natürlich kannst Du von Märchenstunden schreiben. Du erzählst ja solche.

Nur unterstelle DAS bitte nicht anderen.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Billie Holiday hat geschrieben:(27 Nov 2021, 12:52)

4.200,- netto für eine vierköpfige Familie ist kein Anreiz mehr, überhaupt noch einen Finger zu rühren für viele, die nicht weiter denken.
Der absolute Betrag sagt wenig aus und hat kaum eine konkrete Bedeutung. Entscheidend ist, was in den 4.200€ alles enthalten ist, und was nicht.

Nehmen wir mal an:
Von den 4.200€ müssen monatlich ca. 4*370€ für die Kranken- und Pflegeversicherung bezahlt werden. Dann bleiben schon nur noch 2.720€ für den Rest.
Wenn du davon für zwei Kinder monatlich 2*300€ Schulgeld bezahlen musst, bleiben nur noch 2.120€.
Bei einer Familie mit 2 Kindern stehen auch heute nach Hartz IV ca. 85qm Wohnraum zu. Wenn du da 1000€ für den warmen Wohnraum mitrechnest, ist das so im Schnitt bundesweit nicht so ganz verkehrt. Bleiben noch 1.120€ zum Leben. Das dürfte dann sogar unter dem heutigen Hartz IV Satz liegen.....

Wenn es also bei diesen Rahmenbedingungen keinen Anreiz mehr gibt einen Finger zu rühren.....dann gibt es den heute auch schon nicht. Was durchaus heute auch schon ein Problem ist. Das Problem ist dabei aber weniger die Höhe von Hartz IV, als die Tatsache, dass sich Zuverdienst in zu vielen Fällen wenig oder gar nicht wirklich lohnt.

Unabhängig davon dass ich ein Befürworter eines BGEs bin, ist völlig klar, dass die Fragestellung ob sich Zuverdienst lohnt oder nicht, eigentlich keine Problematik des BGE ist, sondern eine, die wir heute haben, die wir aber auch grundlegend auch im Rahmen des heutigen Sytems lösen könnten - allerdings nicht ohne Einsatz von Steuergeld.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Atue001 hat geschrieben:(30 Nov 2021, 01:26)
Nehmen wir mal an:
Ja, eben: Angenommen.... Ich habe ja mal gefragt ob Meruem die 1500 netto ausbezahlt haben will oder nicht, aber man kriegt ja auf Nachfragen keine Antwort. Es kommen maximal irgendwelche schrillen Zwischenrufe garniert mit Beschimpfungen. So kann man nur raten und da kann man das logischerweise gar nicht sinnvoll diskutieren.
Zuletzt geändert von Mendoza am Di 30. Nov 2021, 02:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

jack000 hat geschrieben:(29 Nov 2021, 19:49)

Ja, sehe ich genauso! Ca. 50% müssten an Steuern selbst von Geringverdienern bezahlt werden um ein BGE zu finanzieren.
Das Volkseinkommen betrug 2020 ca. 2,5 Billionen Euro. Darunter versteht man die Arbeitnehmerentgelte, aber auch die Unternehmens- und Vermögenseinkommen. Ca. 1,6 Billionen sind die Ausgaben der gesamtstaatlichen Haushalte.
Berücksichtigt man, dass die Sozialversicherungen quasi bei dieser Betrachtungsweise doppelt einfließen, kommt ein sinnvolles Steuer- und Abgabenniveau von ca. 50% raus. Ob es jetzt im Detail 40%, 50% oder auch ein wenig mehr sind - ist am Ende wenig relevant. Relevanter ist, dass es diesen Anteil offensichtlich braucht.

Wenn man heute draufschaut, dann werden Zuverdienste zu Hartz IV allerdings teilweise mit bis zu 90% verrechnet.....das tötet Initiative ab.
50% wären so gesehen schon ein Fortschritt.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Billie Holiday »

Atue001 hat geschrieben:(30 Nov 2021, 01:26)

Der absolute Betrag sagt wenig aus und hat kaum eine konkrete Bedeutung. Entscheidend ist, was in den 4.200€ alles enthalten ist, und was nicht.

Nehmen wir mal an:
Von den 4.200€ müssen monatlich ca. 4*370€ für die Kranken- und Pflegeversicherung bezahlt werden. Dann bleiben schon nur noch 2.720€ für den Rest.
Wenn du davon für zwei Kinder monatlich 2*300€ Schulgeld bezahlen musst, bleiben nur noch 2.120€.
Bei einer Familie mit 2 Kindern stehen auch heute nach Hartz IV ca. 85qm Wohnraum zu. Wenn du da 1000€ für den warmen Wohnraum mitrechnest, ist das so im Schnitt bundesweit nicht so ganz verkehrt. Bleiben noch 1.120€ zum Leben. Das dürfte dann sogar unter dem heutigen Hartz IV Satz liegen.....

Wenn es also bei diesen Rahmenbedingungen keinen Anreiz mehr gibt einen Finger zu rühren.....dann gibt es den heute auch schon nicht. Was durchaus heute auch schon ein Problem ist. Das Problem ist dabei aber weniger die Höhe von Hartz IV, als die Tatsache, dass sich Zuverdienst in zu vielen Fällen wenig oder gar nicht wirklich lohnt.

Unabhängig davon dass ich ein Befürworter eines BGEs bin, ist völlig klar, dass die Fragestellung ob sich Zuverdienst lohnt oder nicht, eigentlich keine Problematik des BGE ist, sondern eine, die wir heute haben, die wir aber auch grundlegend auch im Rahmen des heutigen Sytems lösen könnten - allerdings nicht ohne Einsatz von Steuergeld.
Da hilft nur eins….das BGE drastisch erhöhen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben:(30 Nov 2021, 02:00)

…kommt ein sinnvolles Steuer- und Abgabenniveau von ca. 50% raus. Ob es jetzt im Detail 40%, 50% oder auch ein wenig mehr sind - ist am Ende wenig relevant. Relevanter ist, dass es diesen Anteil offensichtlich braucht.

Wenn man heute draufschaut, dann werden Zuverdienste zu Hartz IV allerdings teilweise mit bis zu 90% verrechnet.....
das tötet Initiative ab.

50% wären so gesehen schon ein Fortschritt.
Erstens … das heutige Steuer-und Abgabenniveau deckt alle Ausgaben des Staates und der Sozialversicherungen ab.
Und nicht nur den gesamten Sozialbereich. Der macht vielleicht 30 Prozent aus.
Du willst ja etwa 50 Prozent über ein BGE ausschütten und verteilen. Da kommen ja noch weitere 15 bis 25 Prozent on Topp
für die Vielzahl staatlicher Ausgaben und Aufgaben. Die bestehen ja nicht nur aus Sozialausgaben.

Zweitens … um etwa 4 - 5 Millionen Leistungsempfänger von HartzIV „besser“ zu stellen
oder deren Zuverdienst attraktiver zu gestalten,
wäre es kein Fortschritt, diese Attraktivität für die anderen 45 Millionen Arbeitnehmern deutlich zu senken.
Das könnte man einfacher über veränderte Regeln im heutigen „HartzIV“ System machen.

P.S.: Erspare mir bitte eine Antwort ala „Differenzierte“ Betrachtung, Steuerfreibeträge …

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Andreas62 »

Besser als staatliches Geld zu verschenken wäre, dass ausreichend gut bezahlte Arbeitsplätze vorhanden sind.
Das wäre reell zu verwirklichen, eher als dieser Traum von der Volksrente.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Meruem »

Andreas62 hat geschrieben:(30 Nov 2021, 09:01)

Besser als staatliches Geld zu verschenken wäre, dass ausreichend gut bezahlte Arbeitsplätze vorhanden sind.
Das wäre reell zu verwirklichen, eher als dieser Traum von der Volksrente.
Es geht doch beim BGE nicht darum Geld zu verschenken oder um Almosen oder Nanny Staat ich weiß nicht was dieser Quatsch in der Disskusion hier eigentlich immer soll, sondern darum dass jeder Mensch eine Existenzgrundsicherung oder Grundeinkomnen hat auf die er sich verlassen kann und zwar völlig unerheblich ob er bedürftig ist oder nicht, ob er arbeitet oder nicht , ob Mann oder Frau , welche politische Einstellungen usw. sondern hier zählt anders als gegenwärtig bei Hartz4 die Menschenwürde ( was auch soziale Teilhabe beinhaltet) und die kennt laut Verfassung keine Bedingung.

Das was du ansprichst wäre dann schon wieder eher eine Debatte über Mindestlohn bzw. gerechte Bezahlung von Arbeit, einen Mindestlohn bräucht es aber bei einem bedingungslosen Grundeinkomnen nicht mehr.
Zuletzt geändert von Meruem am Di 30. Nov 2021, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Meruem hat geschrieben:(30 Nov 2021, 18:19)

…sondern hier zählt anders als gegenwärtig bei Hartz4 die Mrnschenwürde
( was auch soziale Teilhabe beinhaltet) und die kennt laut Verfassung keine Bedingung.
Du magst DAS noch x-fach wiederholen. Richtiger wird es trotzdem nicht.

Das Bundesverfassungsgericht hat da einen klaren Standpunkt. Der sich eben nicht mit Deinem deckt.

Und natürlich kannst DU dem höchsten deutschen Gericht verschiedenste Dinge absprechen.

Das spricht aber auch eher GEGEN Dich. :D

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Skull hat geschrieben:(30 Nov 2021, 08:36)

Erstens … das heutige Steuer-und Abgabenniveau deckt alle Ausgaben des Staates und der Sozialversicherungen ab.
Und nicht nur den gesamten Sozialbereich. Der macht vielleicht 30 Prozent aus.
Du willst ja etwa 50 Prozent über ein BGE ausschütten und verteilen. Da kommen ja noch weitere 15 bis 25 Prozent on Topp
für die Vielzahl staatlicher Ausgaben und Aufgaben. Die bestehen ja nicht nur aus Sozialausgaben.

Zweitens … um etwa 4 - 5 Millionen Leistungsempfänger von HartzIV „besser“ zu stellen
oder deren Zuverdienst attraktiver zu gestalten,
wäre es kein Fortschritt, diese Attraktivität für die anderen 45 Millionen Arbeitnehmern deutlich zu senken.
Das könnte man einfacher über veränderte Regeln im heutigen „HartzIV“ System machen.

P.S.: Erspare mir bitte eine Antwort ala „Differenzierte“ Betrachtung, Steuerfreibeträge …

mfg
Inwiefern ist deine Überlegung bezüglich meines Gedankengangs relevant?
Es ging mir explizit um den Übergang zwischen Hartz IV und Einkommen, welches besteuert und mit Abgaben versehen wird.

Wenn du bei einem Zuverdienst bis zu 90% abgezogen/verrechnet bekommst, ist das nicht leistungsfördernd - den Beweis muss ich doch nicht erbringen, der wird doch täglich erbracht.
Insofern geht es mir darum, dass dieser Übergang smarter gestaltet werden sollte - 50% Verrechnung sollten auch reichen - das wäre noch immer mehr als der Spitzensteuersatz.....

2 Dinge dazu:
1) Wenn wir derzeit 90% Verrechnung haben, und auf 50% absenken würden - dann kostet das. Irgendwer muss das mit Steuern oder Abgaben zahlen.
2) Wenn relevant mehr Leute bei einer Verrechnung von nur noch 50% statt 80%/90% sich einen Job suchen würden - dann bringt das dem Staat einiges.

Ob eine Absenkung von 90%-Verrechnung auf 50% viel mehr kostet als es nützt - müsste man ausprobieren, oder wurde vielleicht auch schon erforscht. Dass 90% Verrechnung nicht die beste Idee ist - mit dem Eindruck stehe ich nicht so ganz alleine.

Ich sehe für eine solche Reform auch keine Notwendigkeit gleich über ein BGE zu reden - das kann man einfacher haben, und es ist eine Reform, die meines Erachtens nach auch schon lange überfällig ist.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Skull hat geschrieben:(30 Nov 2021, 18:23)

Du magst DAS noch x-fach wiederholen. Richtiger wird es trotzdem nicht.

Das Bundesverfassungsgericht hat da einen klaren Standpunkt. Der sich eben nicht mit Deinem deckt.

Und natürlich kannst DU dem höchsten deutschen Gericht verschiedenste Dinge absprechen.

Das spricht aber auch eher GEGEN Dich. :D

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Ich kenne kein einziges Urteil des BVerfG, bei dem es sich explizit gegen ein BGE ausgesprochen hätte.....
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben:(01 Dec 2021, 00:20)

Wenn du bei einem Zuverdienst bis zu 90% abgezogen/verrechnet bekommst,
ist das nicht leistungsfördernd - den Beweis muss ich doch nicht erbringen, der wird doch täglich erbracht.
Da widerspreche ich Dir ja nicht.

Du solltest aber ebenso einräumen, wenn man heute für sein Einkommen 30 - 35 Prozent Abgaben zahlt,
und zukünftig 50 Prozent, wird dieses EBENSO keine leistungsfördernden Effekte haben.
Das Gegenteil wird es definitiv sein, analog zu zu Deiner eigenen Logik.
Da solltest Du schon stringent bleiben.

Für die Masse wird somit ein gegenteiliger Effekt eintreten.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Atue001 hat geschrieben:(01 Dec 2021, 00:21)

Ich kenne kein einziges Urteil des BVerfG, bei dem es sich explizit gegen ein BGE ausgesprochen hätte.....
Thema verfehlt. DARUM ging es gar nicht. :D

mfg
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Atue001 »

Skull hat geschrieben:(01 Dec 2021, 00:26)

Da widerspreche ich Dir ja nicht.

Du solltest aber ebenso einräumen, wenn man heute für sein Einkommen 30 - 35 Prozent Abgaben zahlt,
und zukünftig 50 Prozent, wird dieses EBENSO keine leistungsfördernden Effekte haben.
Das Gegenteil wird es definitiv sein, analog zu zu Deiner eigenen Logik.
Da solltest Du schon stringent bleiben.

Für die Masse wird somit ein gegenteiliger Effekt eintreten.

mfg
It depends.....

Man muss schon das Gesamtkonstrukt betrachten. Das führt regelmäßig in solchen Diskussionen zu weit, weil man kaum ein wirkliches Gesamtkonstrukt auch nur zur Diskussion stellen kann. Zu wenig praktisches Forschungsmaterial ist da existent.

Würde man aber beispielsweise ein BGE einführen, welches auf Niveau des Existenzminimum basiert, gleichzeitig die Finanzierung unter anderem darüber sicherstellen, dass die existierenden Steuerfreibeträge für die Existenzsicherung im Gegenzug wegfallen - dann würde so manches Einkommen nicht mehr nur 30-35% Abgaben beinhalten, sondern deutlich näher an den 50% liegen. Trotzdem wäre das Haushaltseinkommen nicht geringer als heute - weil es halt das BGE gibt. Ob damit weniger Leute zuverdienen wollen, weil sie ein paar Prozent mehr Steuern und Abgaben haben, sich aber Netto das gleiche leisten können wie heute, weil sie ja dafür im Gegenzug ein BGE bekommen.....ich kann mir nicht vorstellen, dass das sehr viele vom Arbeiten abhält - weil die Masse unterm Strich heute durch die Arbeit sich mehr leisten kann, was sich auch mit der Umstellung auf ein BGE in keiner Weise ändern würde. Warum also sollte jemand dann auf seinen Job verzichten wollen?

Für die Masse wird sich mit der Umstellung auf ein BGE-System auf Niveau der Exustenzsicherung ziemlich wenig verändern. Im Detail aber schon - weil beispielsweise in Familien Frauen die aufgrund eines Kindes zu Hause bleiben finanziell besser gestellt werden, was ausgleicht, dass deren Ehemänner finanziell höher besteuert werden......inhaltlich eigentlich richtig - wir reden in der Ehe eh über ein Familieneinkommen.....unterm Strich bleibt das gleich - aber heute ist die Frau finanziell offensichtlich auch beim Existenzminimum abhängig vom Einkommen des Mannes - bei einer Umstellung auf ein BGE hingegen wäre das anders. Der Mann würde in diesem Fall mehr Abzüge haben, die Frau hingegen ein eigenes BGE. Allein schon diese symbolische Umstellung wäre eine Feier wert.

Für das Familieneinkommen würde sich genau gar nichts ändern - es wäre nur klar, dass die Frau ein staatlich garantiertes Existenzminimum hat. DAS wäre durchaus schon mal eine erstrebenswerte Reform.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von butterfly »

Mendoza hat geschrieben:(28 Nov 2021, 15:36)

Ich möchte dem ja nicht grundsätzlich widersprechen, aber nur für soziale Anerkennung (Schulterklopfen, warmer Händedruck) geht auch ein Reicher nicht arbeiten, der schon "alles" hat. Da geht es auch um Frauen, Luxusvillen, eine Jacht oder einfach auch um Macht um in der Hierarchie möglichst weit oben zu stehen.
Das lässt sich nicht verallgemeinern, die Psyche ist nunmal ein weites Feld, da es nunmal auch Reiche gibt, die arbeiten! Und meine Aussage war ja, das der Mensch ein soziales "Wesen" ist. Ich hatte mal einen Chef, der wusste das richtig gut auszunutzen, das der Mensch ein soziales Wesen ist, seit dem weiß ich zwar, das man sich mit einem Chef nicht anfreundet, ändert aber nichts daran, das der Mensch ein soziales Wesen ist und soziale Anerkennung viel bewirkt!! So gesehen kann ein feuchter Händedruck sehr wohl etwas bewirken!!! Es kommt auf die Situation an!

Für ein BGE wäre (meiner Meinung nach) ein Gefüge aus sozialer Anerkennung wichtig.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Atue001 hat geschrieben:(01 Dec 2021, 00:21)

Ich kenne kein einziges Urteil des BVerfG, bei dem es sich explizit gegen ein BGE ausgesprochen hätte.....
Es gibt auch kein einziges Urteil des BVerfG, dass sich gegen die Abholzung des Bayrischen Waldes ausspricht
oder anders:
Man braucht nichts zu beurteilen, was gar nicht ernsthaft zur Debatte steht.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von petit.manni »

Man könnte aber dazu auch mal aus der Sichtweise heraus argumentieren . :|

Faulheit ist die wahre Motivation der Menschheit für Fortschritt und Weiterentwicklung

Und so entwickelte auch Konrad Zuse den ersten Computer nicht etwa für mehr Arbeit & Wachstum, sondern weil er schlichtweg zu faul zum Rechnen war.
Dieses Motiv der Menschheit für sinnvollen Fortschritt von Beständigkeit findet man in jeder Zeitepoche. So wurden schon die Menschen in der Steinzeit zu Ackerbauern und Viehzüchtern, weil sie zu faul zum Jagen und Sammeln waren. Und auch Rad, Auto, Schiff, Flugzeug usw. wurden deshalb erfunden und setzten sich weltweit durch, weil die Menschheit zu faul zum Laufen und Schleppen schwerer Lasten war.

Nur vom Faktor Arbeit aus betrachtet, wäre es zu all diesem Fortschritt der Menschheit niemals gekommen und wurde sogar aus Angst um Arbeitsplätze-Erhalt torpediert, so u.a. von den Maschinenstürmern des 18. und 19. Jahrhunderts.

Das ganze Gegenteil von Faulheit, nämlich von Religion und Ideologien wider die menschliche Natur gepredigter Arbeits- und Wachstumswahn haben hingegen die Menschheit nie wirklich weiter gebracht und führten nur von einer Wachstumswertlosblase und Krise in die nächste. So findet sich z.B. auch in der auf Wachstum getrimmten militärischen Aufrüstung für 2 Weltkriege des 20. Jhd. nirgendwo ein Ansatz und Motiv der Faulheit. Und so endete auch dieses Wachstum nur in einer Wertlosblase und stiftete darüber hinaus großes Unheil.

Und weshalb sollten wir dann nicht das Motiv der Faulheit durch das BGE für Alle fördern, wenn nur dieses Motiv die Menschheit weiterbringt und uns vor all dem Natur, Umwelt, Mensch und Klima schädigenden Unheil des fortschritts-missbrauchenden Arbeits- und Wachstumswahns schützt ?
Zuletzt geändert von petit.manni am Mi 1. Dez 2021, 13:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von jack000 »

petit.manni hat geschrieben:(01 Dec 2021, 06:51)

Man könnte aber dazu auch mal aus der Sichtweise heraus argumentieren . ... lol . :|

Faulheit ist die wahre Motivation der Menschheit für Fortschritt und Weiterentwicklung

Und so entwickelte auch Konrad Zuse den ersten Computer nicht etwa für mehr Arbeit & Wachstum, sondern weil er schlichtweg zu faul zum Rechnen war.
Dieses Motiv der Menschheit für sinnvollen Fortschritt von Beständigkeit findet man in jeder Zeitepoche. So wurden schon die Menschen in der Steinzeit zu Ackerbauern und Viehzüchtern, weil sie zu faul zum Jagen und Sammeln waren. Und auch Rad, Auto, Schiff, Flugzeug usw. wurden deshalb erfunden und setzten sich weltweit durch, weil die Menschheit zu faul zum Laufen und Schleppen schwerer Lasten war.
Das wurde aber jeweils von den Leuten erfunden, die auch vor dem Problem standen (z.B. Zuse wollte/musste irgendwas berechnen). Welche Motivation zum Erfinden sollte jemand haben, der sich sowieso um nichts mehr kümmern muss?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Tom Bombadil »

Atue001 hat geschrieben:(01 Dec 2021, 00:21)

Ich kenne kein einziges Urteil des BVerfG, bei dem es sich explizit gegen ein BGE ausgesprochen hätte.....
Das BVerfG befasst sich auch nicht mit unrealistischen Utopien.
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