Realist2014 hat geschrieben:(11 Dec 2019, 12:20)
Wer ausreiched eigenes Einkommen erwirschafte, der ist nicht bedürftig
Richtig - aber das Bedürftigkeitsprinzip basiert auf berechtigten Überlegungen von 1790, und ist heute in der modernen arbeitsteiligen Welt völlig veraltet und überholt. Es führt heute nur zu hohen Bürokratiekosten und zu wenig Effizienz. Diese Kosten bin ich als Steuerzahler nicht bereit zu tragen.
Realist2014 hat geschrieben:(11 Dec 2019, 12:20)
Nö,menchlich und sozial snd unsere heutigen, bedarfsorientierten Systeme. Ein BGE ist dagegen asozial
Nö - asozial ist, dass ich ein ineffizientes und ineffektives Bürokratiemonster bezahlen muss, welches dann die gewünschten Effekte regelmäßig verfehlt. Es drangsaliert die Betroffenen unnötig, und bestraft regelmäßig über Gebühr die falschen.
Wenn es mich als Steuerzahler 10€ kostet, auch den Faulenzer mit zu finanzieren - während es mich 100€ kostet, dieses Mitfinanzieren des Faulenzers zu vermeiden, dann ist es für mich besser, wenn ich den Faulenzer mit finanziere. Die Zahl der Faulenzer ist durch noch so viele Kontrollsysteme und durch noch so viel Überwachungsbürokratie zu keinem Zeitpunkt wirklich verringert worden. Die Kosten für die überbordende Bürokratie haben sich aber deutlich erhöht. Und: Die Kollateralschäden gegenüber eigentlich vernünftig agierenden Opfer, die auf das Sozialsystem zwingend angewiesen sind, hat dramatisch mit zunehmendem Kontrollwahn zugenommen.
Als ganzheitlicher Bürger bin ich nicht mehr bereit, diese unnötigen Mehrkosten von Kontrollwahnsinnigen mit zu bezahlen. Wer mehr Kontrollen will, der sollte doch auch die dafür entstehenden Kosten gerne übernehmen!
Realist2014 hat geschrieben:(11 Dec 2019, 12:20)
Klar, dann fehlt wohl es den 78% der Schweizer, die gegen ein BGE gestimmt haben, an Bildung..
Soll das ein Scherz sein?
Quark - abgelehnt wurde ein konkretes Schweizer Modell. Derzeit ist es international noch so, dass BGE noch zu wenig begriffen wurde - das ändert sich aber zunehmend. Die Menschen, die verstanden haben, dass eine BGE-Gesellschaft ernsthaft eine Alterantive zu veralteten Sozialsystemansätzen ist, wachsen eigentlich kontinuierlich. Auch und gerade in der Schweiz ist es nur eine Frage der Zeit, bis das passende Modell zur Abstimmung vorgelegt wird, und eine Mehrheit findet.
Eine BGE-GEsellschaft ist ein deutlich anderes Konzept - zunächst muss eine Mehrheit das erst mal denken können - und wenn sie das denkt, dann dauert es auch noch einige Jahre, bis es politische Konzepte gibt, die das mehrheitsfähig umsetzen. So gesehen ist das Thema BGE heute schon erstaunlich weit. Bei ähnlichen Themenkomplexen hat es teilweise deutlich länger gedauert, bis überhaupt mal relevante 10-15% in den Gesellschaften das so gedacht haben.
Man stelle sich vor: Wahlen 1950 - mit einem Themenkatalog der Parteien von 2019. Das passt nicht zusammen - viele Themen, die heute aktuell sind, wurden 1950 noch nicht mal gedacht......
Das BGE ist thematisch und international auf einem guten Weg - trotzdem sage ich voraus, dass es mindestens noch 30-50 Jahre dauert, bis dieses überlegene Konzept ausreichend in der Breite an Raum gewonnen hat, dass es für Parteien selbstverständlich ist, dieses einzufordern.
Realist2014 hat geschrieben:(11 Dec 2019, 12:20)
Ganz sicher nicht. Die sehen, das unsere Sozialsystem viel sozialer sind, als es ein BGE sein könnte
:-) Brauchst du eine Liste mit den Problemen unserer Sozialsytemen oder kannst du dir selbst 100 Probleme in weniger als 30 Minuten benennen......wenn NICHT, dann fehlen dir ausreichend Kenntnisse über unsere Sozialsysteme und du hast ein verklärtes Bild.
Realist2014 hat geschrieben:(11 Dec 2019, 12:20)
Das sehen die, die es bezaheln sollen , ganz anders
Ja ja - das sind typische Argumente......die regelmäßig einer ernsthaften Prüfung nicht standhalten. Wer heute zahlt, ist morgen Empfänger. Und dann?
Realist2014 hat geschrieben:(11 Dec 2019, 12:20)
Sich auf Kosten derer, die alles finanzieren sollen , einen schlauen Lenz zu machen, bezeichnet man nicht als "Freiheit", sondern Schmarotzertum
Es ist wohl der größte Irrtum der Gegner von BGE-Ansätzen, dass man mit einem BGE das Schmarotzertum befördern würde, während man es mit Alternativen erfolgreich bekämpfen könnte.....
Tatsächlich gibt es die Alternativen zum BGE mindestens seit 1790 - erfolgreich das Schmarotzertum einschränken konnte aber niemand und keine einzige Maßnahme!
WENN es bis dato keine erfolgreichen Maßnahmen gegen Schmarotzertum gibt, obwohl schon über Jahrhunderte so viele Milliarden in die Bekämpfung des Schmarotzertums investiert wurden - dann stellt sich die Frage, wieso die irrige Annahme richtig sein soll, wenn man nur noch mehr in solche Maßnahmen investiert, dass es dann irgendwann wirkt......
BGE geht anders und bietet eine klare Alternative an! In einer BGE-Gesellschaft ist es einfach dramatisch schwerer zu schmarotzen - bis hin dazu, dass es in Teilen unmöglich wird.
Faktisch würden auch in einer BGE-Gesellschaft 1-2% der Gesellschaft auf Kosten der anderen leben - aber das ist heute auch nicht anders.
ABER: Während heute viele Menschen drangsaliert werden, die eigentlich redlich mit der Gesellschaft umgehen, hat die BGE-Gesellschaft das Potential deutlich kostengünstiger und mit weniger Bürokratie und Drangsale gerechter die 1-2% Schmarotzer zu ertragen, ohne dass man ALLE ANDEREN deshalb gleich verdächtig macht.
Haben alle Zwangsmaßnahmen die bis heute beschlossen wurden verhindert, dass es Schmarotzer gibt? NEIN!
Haben sie die Zahl der Schmarotzer deutlich verringern können? NEIN!
Ist es also ein gutes Rezept, mehr weiter so wie bisher zu machen und noch mehr Drangsale und Kontrolle zu fordern? NEIN! Das wird unnötig teuer und ist und bleibt ineffektiv. Es trifft darüber hinaus regelmäßig zu einem überwiegenden Teil die falschen. Das ist unmenschlich.
Ich finde Schmarotzer auch nicht gut - aber wenn es billiger ist, Schmarotzer in einem BGE-System zu aktzeptieren, als in einem NIcht-BGE-System den kläglichen Versuch zu unternehmen, Schmarotzer zu vermeiden - der dann eh nicht gelingt - dann wähle ich klar das erfolgreichere und einfachere Konzept - auch wenn es derzeit noch zu wenig Menschen denken können.