Das Vereinigungsverbot hat eben mit freier Selbstbestimmung gar nichts am Hut... im Gegenteil ist es eine reine machtpolitische Beschränkung der Deutschen und Österreicher... wie immer sie sich empfinden mögen. Und da ist eben die EU als Gemeinschaft ein wunderbares Gefäß, um solche Empfindungen unschuldig werden zu lassen. So wie ich hier fröhlich unter Polen im ehemals deutschen Pommern lebe und wir hier alle lieb und nett miteinander umgehen, so fröhlich könnte ich auch in Kärnten unter Österreichern leben und mit ihnen scherzen... dann allerdings in einer gemeinsamen Muttersprache, in jedem Falle aber unverdächtig, daraus eine politische Machtzusammenballung werden zu lassen.oga hat geschrieben:(17 May 2020, 16:02)
Ja, Selbstbestimmung sollte schon das einzige Kriterium sein, was die Frage der Volksangehörigkeit betrifft. Kritisch wird es aber, wenn die Volksangehörigkeit Stoff für separatistische Tendenzen liefert und zwar in Vielvölkerstaaten, welche nicht oder noch nicht zerfallen sind.
Ob es sie noch gibt - keine Ahnung. Aber es gab sie vor nicht allzu langer Zeit. Im Vertrag von Saint-Germain war ein Vereinigungsverbot enthalten, im Staatsvertrag von 1955 wohl auch.
Ausserdem gab es eine Phase der österreichischen Identitätssuche, also ganz so einheitlich ist die Meinung nicht gewesen.
Aber wir kommen hier doch weit ab von den Wahrnehmungen der Akteure des zweiten Weltkriegs... wir sind inzwischen bei ihren Enkeln und Urenkeln angekommen. Nicht die schlechteste Entgleisung dieses Strangs!