Das Zitat des Blaise Pascal

Moderator: Moderatoren Forum 7

Antworten
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: So 1. Apr 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Progressiver »

Von dem Philosophem Blaise Pascal ist das Zitat überliefert:

"Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen."

Siehe dieser Link des Senders 3Sat:

https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/b ... l-102.html

Ich weiß nicht, wie lange 3Sat dieses Kurzvideo online stellen darf. Deswegen hier eine kurze Erläuterung:

Dass der Mensch nicht ruhig in seinem Zimmer verbringen könne, sondern rast- und ruhelos in der Welt umherirrt und Zerstreuung sucht, gehört für ihn zur "Conditio Humana". Daraus entstehen aber die Probleme. Zur Zeit dieses Philosophen wurden die Menschen von den Pocken heimgesucht. Es gab den Dreißigjährigen Krieg. Ein König hielt sich dem Video zufolge nur deswegen einen Hofstaat, um quasi davon abzulenken, dass er ohne diesen arm dran wäre. Denn auch er ist sterblich. Wir sollten uns alle mit der eigenen Sterblichkeit befassen. Das ist der Beginn der Philosophie. Um dieser Tatsache auszuweichen, wählt der Mensch aber weiterhin das Umherirren in der Welt außerhalb des eigenen Zimmers sowie die dortige Zerstreuung.

Blaise Pascal schlussfolgert, dass das einzige Gegenmittel die Religion sei. Mit der "Pascalschen Wette" solle der Mensch quasi darauf setzen, dass es einen Gott gäbe. Wenn es diesen Gott gäbe, hätte man alles gewonnen. Wenn nicht, dann hätte man auch nichts verloren.

Ich selbst teile Pascals Schlussfolgerung nicht. Die Religion als Sinnstifter, auf die man wie im Wettbüro einen Einsatz setzen kann, ist nichts für mich. Doch diesen Punkt will ich hier auch ausdrücklich nicht diskutieren! Vielmehr interessiert mich das Eingangszitat. Und was die User hiervon halten. Ich denke, gerade in der aktuellen Coronakrise hat es eine gewisse Bedeutung.

Deswegen meine Fragen an die User hier: Hat Blaise Pascal mit seinem Zitat Recht? Und falls ja: Was können wir daraus noch schlussfolgern außer der Wette auf die Existenz eines Gottes? Was können wir tun? Wie können wir dieses Problem noch lösen? :?:
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Ein Terraner »

Eine beliebige Annahme durch eine beliebige Schlussfolgerung lösen, was soll man von so einem Laubbläser schon halten ?
Skeptiker

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Skeptiker »

Tja, ich finde dieser Spruch von ihm ist dann vielleicht doch etwas überbewertet - ähnlich wie die Pascalsche Wette. Dass die Menschen nicht im Haus bleiben konnten war klar, und dass sie sich dabei Risiken der Ansteckung mit den Pocken aussetzten ist ebenso klar. Genauso könnte man das Unglück der Menschen daran festmachen, dass sie essen müssen ... . Vielleicht denke ich ja auch einfach nicht blumig genug ... :rolleyes:
watisdatdenn?
Beiträge: 4370
Registriert: Do 19. Jun 2008, 15:08

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von watisdatdenn? »

Progressiver hat geschrieben:(10 Apr 2020, 21:02)
Dass der Mensch nicht ruhig in seinem Zimmer verbringen könne, sondern rast- und ruhelos in der Welt umherirrt und Zerstreuung sucht, gehört für ihn zur "Conditio Humana". Daraus entstehen aber die Probleme. Zur Zeit dieses Philosophen wurden die Menschen von den Pocken heimgesucht. Es gab den Dreißigjährigen Krieg. Ein König hielt sich dem Video zufolge nur deswegen einen Hofstaat, um quasi davon abzulenken, dass er ohne diesen arm dran wäre. Denn auch er ist sterblich. Wir sollten uns alle mit der eigenen Sterblichkeit befassen. Das ist der Beginn der Philosophie. Um dieser Tatsache auszuweichen, wählt der Mensch aber weiterhin das Umherirren in der Welt außerhalb des eigenen Zimmers sowie die dortige Zerstreuung.
Man gebe mir einen Rechner mit guter Grafikkarte und schnellem Internet.
Man kümmere sich weiterhin um meine Kinder und ich bleibe freiwillig in einem Zimmer und programmiere und/oder zocke erst mal ne Woche durch :D.
Ah und meine Hanteln brauch ich natürlich auch!!

Aber auch früher gab es doch schon Schreiber die kein Problem hatten einfach alleine mit ihrem Geist und Stift und Zettel in ihrem Zimmer zu sein?
Wenn ich nur das hätte, hätte ich auch viel Spaß bei der Erschaffung von Fantasiewelten eigenen Schrift- und Zahlensystemen usw...

Was Pascal da fordert ist ein Abbruch sozialer Kontakte. Er scheint als Nerd das auch sehr zu feiern.
Damit verliert man aber auch die positiven Effekte davon. Z.B. Um manche komplexere Dinge zu produzieren braucht man nun mal mehrere Menschen an einem Ort.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25726
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Wenn die Menschen alle ruhig in ihrem Zimmer bleiben würden dann gäbe es genau genommen kein Zimmer in dem sie bleiben könnten und genau genommen auch keinen Menschen mehr...
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Brainiac
Beiträge: 9189
Registriert: Do 30. Jun 2011, 11:41

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Brainiac »

Ich verstehe den Satz nicht als Beschreibung eines "Problems", das es zu lösen gilt, sondern eher als lakonische Feststellung.

Gut dazu passend, auch von ihm: Zu unserer Natur gehört die Bewegung; die vollkommene Ruhe ist der Tod.

Wollte man daran etwas ändern, müsste man also Homo Sapiens 2.0 bauen. So wie wir sind, ist Einschränkung der Beweglichkeit nicht dauerhaft gut, kann man ja jetzt gerade schon sehen. Wir brauchen immer wieder Abwechslung, neue Eindrücke, neue Reize, neue Herausforderungen, neue Settings; das ist meines Wissens auch psychologisch belegbar. Ob Internet und Virtual Reality das irgendwann mal hinreichend kompensieren können - vielleicht, aber bis dort ist noch lange hin.

Da Religion für mich persönlich auch keinen sinnvollen Ausweg darstelt, ist meine eigene Schlußfolgerung die, meine innere Rastlosigkeit zu akzeptieren, positiv zu sehen und das beste draus zu machen. Immoblien, beispielsweise, sind deswegen nicht meins, und mein gesamter Lebenswandel war und ist sehr "on the road" ausgerichtet. Soweit meine Verpflichtungen das eben zulassen.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von H2O »

Menschen sind sehr unterschiedlich veranlagt. Der eine braucht zum Lebensglück stets Bestätigung und Auseinandersetzung mit anderen Menschen, der andere entzieht sich dieser Auseinandersetzung als Eremit fern von allen Zerstreuungen. Allerdings kann ich nicht sagen, ob der Eremit deshalb glücklich ist. Zumindest ist er aber nicht unglücklich über seine selbstgewählte Einsamkeit... denn die könnte er ja jederzeit beenden.

Als Gegenposition ist zu überlegen, daß eine Haftstrafe eine der schwersten Belastungen ist, die man einem Straftäter auferlegen kann.

Zu einer umfassend klaren und in jedem Falle anwendbaren Aussage verhilft uns der gute französische Mathematiker, Physiker, Literat und christliche Philosoph Blaise Pascal also wirklich nicht!
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: So 1. Apr 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Progressiver »

H2O hat geschrieben:(11 Apr 2020, 09:50)

Menschen sind sehr unterschiedlich veranlagt. Der eine braucht zum Lebensglück stets Bestätigung und Auseinandersetzung mit anderen Menschen, der andere entzieht sich dieser Auseinandersetzung als Eremit fern von allen Zerstreuungen. Allerdings kann ich nicht sagen, ob der Eremit deshalb glücklich ist. Zumindest ist er aber nicht unglücklich über seine selbstgewählte Einsamkeit... denn die könnte er ja jederzeit beenden.

Als Gegenposition ist zu überlegen, daß eine Haftstrafe eine der schwersten Belastungen ist, die man einem Straftäter auferlegen kann.

Zu einer umfassend klaren und in jedem Falle anwendbaren Aussage verhilft uns der gute französische Mathematiker, Physiker, Literat und christliche Philosoph Blaise Pascal also wirklich nicht!
Ich hatte dieses Zitat hier gepostet, weil die Sendung "3Sat Kulturzeit" es passend fand für die jetzige Situation der Coronakrise. Auf die Dauer finde ich das Eremitendasein auch zerstörend für die Psyche. Aber durch die Kontaktsperre sind ja jetzt wohl die meisten Menschen dazu gezwungen, sich auf die eigenen vier (oder mehr) Wände zu konzentrieren. Direkte soziale Kontakte gibt es ja nur noch zu den Leuten, die in der gleichen Wohnung leben. Oder man ist alleinstehend. Dann muss man erst Recht sich darauf konzentrieren, mit anderen Leuten telefonisch oder per Skype in Kontakt zu bleiben. Würden die Menschen sich nicht an die Kontaktsperre halten, dann würde das Virus sich viel schneller ausbreiten. Und für solche Leute gilt dann das Zitat des Blaise Pascal.

Ich weiß selbst nicht so genau, was ich von diesem Philosophen und oben genanntem Zitat halten soll. Ich war aber neugierig auf die Meinungen hier in diesem Forum. Dass der Mensch als Folge der Verlassenheit im Universum, wie es in dem 3Sat-Video angedeutet wurde, laut Blaise Pascal darauf wetten solle, dass es einen Gott gibt, ist auch nicht so mein Ding. Warum sollte ich so etwas wie Religion brauchen, wenn es Kunst, Kultur und vor allem Musik gibt? Was letztere betrifft: Wenn ich Gitarre übe, dann sitze ich tatsächlich alleine in meinem Zimmer. Ich habe auch diese Woche in einer von mir abonnierten Zeitung gelesen, dass Kunst eine gute Art der Selbsttherapie sein kann.

Mit der eigenen Sterblichkeit auseinandersetzen sollten wir uns aber alle mal früher oder später. Wenn man sein ganzes Leben lang nur in seinem Zimmer verbringt, erlebt man nichts. Und selbst in Zeiten der Coronakrise dürfen wir zum Glück in Deutschland draußen spazieren gehen. :thumbup: Aber in der Welt herumzuirren und dauernd nach Zerstreuung zu suchen, anstatt sich mal zu fragen, was einem wirklich wichtig ist im Leben, ist auch nicht mein Ding.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(11 Apr 2020, 09:50)

Menschen sind sehr unterschiedlich veranlagt.
Ich erinner mich an die "Bunkertests" in alten DDR Zeiten.

...die Leute brauchen Beschäftigung (Lüftung kurbeln, obwohl das auch mit Strom geht)...."Führung" - nein man darf nicht einfach mal draussen gucken...

...und bei Frauen ist hormonell früher "Schluss" mit (stock) - DUNKEL.
odiug

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von odiug »

Progressiver hat geschrieben:(10 Apr 2020, 21:02)

Von dem Philosophem Blaise Pascal ist das Zitat überliefert:

"Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen."

Siehe dieser Link des Senders 3Sat:

https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/b ... l-102.html

Ich weiß nicht, wie lange 3Sat dieses Kurzvideo online stellen darf. Deswegen hier eine kurze Erläuterung:

Dass der Mensch nicht ruhig in seinem Zimmer verbringen könne, sondern rast- und ruhelos in der Welt umherirrt und Zerstreuung sucht, gehört für ihn zur "Conditio Humana". Daraus entstehen aber die Probleme. Zur Zeit dieses Philosophen wurden die Menschen von den Pocken heimgesucht. Es gab den Dreißigjährigen Krieg. Ein König hielt sich dem Video zufolge nur deswegen einen Hofstaat, um quasi davon abzulenken, dass er ohne diesen arm dran wäre. Denn auch er ist sterblich. Wir sollten uns alle mit der eigenen Sterblichkeit befassen. Das ist der Beginn der Philosophie. Um dieser Tatsache auszuweichen, wählt der Mensch aber weiterhin das Umherirren in der Welt außerhalb des eigenen Zimmers sowie die dortige Zerstreuung.

Blaise Pascal schlussfolgert, dass das einzige Gegenmittel die Religion sei. Mit der "Pascalschen Wette" solle der Mensch quasi darauf setzen, dass es einen Gott gäbe. Wenn es diesen Gott gäbe, hätte man alles gewonnen. Wenn nicht, dann hätte man auch nichts verloren.

Ich selbst teile Pascals Schlussfolgerung nicht. Die Religion als Sinnstifter, auf die man wie im Wettbüro einen Einsatz setzen kann, ist nichts für mich. Doch diesen Punkt will ich hier auch ausdrücklich nicht diskutieren! Vielmehr interessiert mich das Eingangszitat. Und was die User hiervon halten. Ich denke, gerade in der aktuellen Coronakrise hat es eine gewisse Bedeutung.

Deswegen meine Fragen an die User hier: Hat Blaise Pascal mit seinem Zitat Recht? Und falls ja: Was können wir daraus noch schlussfolgern außer der Wette auf die Existenz eines Gottes? Was können wir tun? Wie können wir dieses Problem noch lösen? :?:
Das Problem ist: woher kommt das Haus, in dem mein Zimmer ist, worin ich ruhig zu bleiben habe ?
Woher das Essen, das ich brauche, damit ich ruhig bleiben kann ?
Wohin mit den Nebenprodukten, die mein Essen verursacht ?
Die "Conditio Humana" ist keine Zerstreuung, sie ist überlebensnotwendig.
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von H2O »

Ich stimme Ihnen in allen genannten Einzelheiten zu. Ich lebe sehr weltzugewandt, habe mich aber aus Altersgründen etwas zurück gezogen. Meine Gesellschaft ist meine Frau, und mit meinen Nachbarn vertrage ich mich gut. Die sind viel jünger als ich, aber durchweg sehr hilfsbereit und zugänglich. Ich glaube auch, daß der Mensch eine Sippe/Gruppe/Gemeinschaft braucht, um glücklich zu sein, um Bestätigung und Anerkennung zu finden und auch, um selbst anerkennen und werten zu können.

Blaise Pascal lebte in einer völlig anderen Zeit mit ihren damaligen Sichtweisen, die noch stark von Glaubensfragen geprägt waren. Deshalb können wir ihn nicht so richtig in unser Weltbild einbauen. Ein studierter Philosoph kann das wohl, weil er sich mit der Entwicklungsgeschichte unserer Zivilisation beschäftigt hat, also Verbindungen herstellen kann, die wir nur zufällig finden. Ich meinte also keineswegs abwertend, daß wir in unserem Entwicklungsstand kaum Hilfe von Blaise Pascal erwarten dürfen.

Immerhin haben unsere Physiker ihn durch die SI-Maßeinheit für den Druck (Kraft/Fläche) geehrt. Und meine ersten größeren wissenschaftlichen Programmierarbeiten habe ich natürlich mit der genial einfachen und übersichtlichen Programmiersprache Pascal gestemmt. (Also, zuerst habe ich mit Algol 60 gearbeitet, aber diese geniale Programmiersprache kam nach 15 Jahren aus der Mode, und später bot Turbo-Pascal so viele Programmierhilfen, daß Algol unwirtschaftlich wurde... 1 : 0 für Pascal!)
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: So 1. Apr 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Progressiver »

odiug hat geschrieben:(11 Apr 2020, 18:30)

Das Problem ist: woher kommt das Haus, in dem mein Zimmer ist, worin ich ruhig zu bleiben habe ?
Woher das Essen, das ich brauche, damit ich ruhig bleiben kann ?
Wohin mit den Nebenprodukten, die mein Essen verursacht ?
Die "Conditio Humana" ist keine Zerstreuung, sie ist überlebensnotwendig.
Ich habe in einem weiteren Beitrag meine Einstellung zu dem Zitat von Blaise Pascal genauer erläutert.

Ich würde sagen, dass quasi die Dosis das Gift macht. Und zwar in der einen wie auch der anderen Richtung. Wenn der Mensch -freiwillig oder unfreiwillig- ein Eremitendasein führt, dann geht dies in der Regel nicht ohne seelische Schäden. Auf der anderen Seite des Spektrums muss ich auch unterscheiden: Wenn es nur darum geht, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, dann ist das natürlich in Ordnung. Gerade die Nazis sind da ja aber ein schlechtes Beispiel. Wenn es darum geht, wie in der Weimarer Republik die Straßen zu beherrschen und das Zimmer quasi zu verlassen, um anderen Leuten Ärger zu machen, dann hat dies eine ganz andere Qualität. Es kommt meines Erachtens also darauf an, wie man verantwortungsvoll -sich selbst und anderen gegenüber- mit der Bewegungsfreiheit außerhalb des eigenen Zimmers umgeht.

Und sich mal mit der eigenen Sterblichkeit zu befassen, halte ich wirklich für keine so schlechte Idee. Wenn man sich in seiner Freizeit außerhalb des eigenen Zimmers nur aufhält, um sich mit seichter Unterhaltung zu zerstreuen, um quasi vor sich selbst zu flüchten, dann entstehen dabei zwar keine Kriege. Vielleicht wird man aber dadurch auch nie erfahren, wie man -innerhalb und außerhalb seines Zimmers- seine Zeit sinnvoll verbringen könnte. Und welche Personen einem wirklich wichtig sind. Dass es mittlerweile auch Fernsehgeräte, Computer und andere Unterhaltungsgeräte gibt, mit denen man sich auch in den eigenen vier Wänden zerstreuen kann, dass konnte Blaise Pascal ja seinerzeit nicht ahnen.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Ein Terraner »

"Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht zu fliegen vermögen."
"Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht Uran verdauen können."
"Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht unter Wasser Atmen können."
"Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie Menschen sind."
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von H2O »

...sich mal mit der eigenen Sterblichkeit zu befassen, halte ich wirklich für keine so schlechte Idee.
Wenn wir uns demütig als Lebewesen unter Lebewesen einordnen, dann ist uns doch unsere eigene Endlichkeit sehr bewußt, tag-täglich. Für mich ist die Liebe zwischen Menschen und auch zu Haustieren ein unbegreifliches Geschenk.
odiug

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von odiug »

Progressiver hat geschrieben:(11 Apr 2020, 19:08)

Ich habe in einem weiteren Beitrag meine Einstellung zu dem Zitat von Blaise Pascal genauer erläutert.

Ich würde sagen, dass quasi die Dosis das Gift macht. Und zwar in der einen wie auch der anderen Richtung. Wenn der Mensch -freiwillig oder unfreiwillig- ein Eremitendasein führt, dann geht dies in der Regel nicht ohne seelische Schäden. Auf der anderen Seite des Spektrums muss ich auch unterscheiden: Wenn es nur darum geht, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, dann ist das natürlich in Ordnung. Gerade die Nazis sind da ja aber ein schlechtes Beispiel. Wenn es darum geht, wie in der Weimarer Republik die Straßen zu beherrschen und das Zimmer quasi zu verlassen, um anderen Leuten Ärger zu machen, dann hat dies eine ganz andere Qualität. Es kommt meines Erachtens also darauf an, wie man verantwortungsvoll -sich selbst und anderen gegenüber- mit der Bewegungsfreiheit außerhalb des eigenen Zimmers umgeht.

Und sich mal mit der eigenen Sterblichkeit zu befassen, halte ich wirklich für keine so schlechte Idee. Wenn man sich in seiner Freizeit außerhalb des eigenen Zimmers nur aufhält, um sich mit seichter Unterhaltung zu zerstreuen, um quasi vor sich selbst zu flüchten, dann entstehen dabei zwar keine Kriege. Vielleicht wird man aber dadurch auch nie erfahren, wie man -innerhalb und außerhalb seines Zimmers- seine Zeit sinnvoll verbringen könnte. Und welche Personen einem wirklich wichtig sind. Dass es mittlerweile auch Fernsehgeräte, Computer und andere Unterhaltungsgeräte gibt, mit denen man sich auch in den eigenen vier Wänden zerstreuen kann, dass konnte Blaise Pascal ja seinerzeit nicht ahnen.
Da hast du jetzt aber "Nazi" zuerst gesagt :D
Aber um mal bei deinem Beispiel zu bleiben: bei den Nazis war die Zerstreuung des Volkes staatlich organisiert.
Das ist heute nicht mehr der Fall ... gut so.
Und ja ... wir leben in einer sehr hedonistischen Zeit.
Corona haut da gerade den Knüppel in die Beine des Hedonismus.
Mal schauen ... vielleicht werden die Leute etwas besinnlicher.
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: So 1. Apr 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Progressiver »

odiug hat geschrieben:(11 Apr 2020, 19:26)

Da hast du jetzt aber "Nazi" zuerst gesagt :D
Aber um mal bei deinem Beispiel zu bleiben: bei den Nazis war die Zerstreuung des Volkes staatlich organisiert.
Das ist heute nicht mehr der Fall ... gut so.
Und ja ... wir leben in einer sehr hedonistischen Zeit.
Corona haut da gerade den Knüppel in die Beine des Hedonismus.
Mal schauen ... vielleicht werden die Leute etwas besinnlicher.
Um mal meine Mutter zu zitieren: "Es hat alles seinen Sinn im Leben."

So wie die Menschen hierzulande vor der Krise lebten, so konnte es ja nicht ewig gut weiter gehen. Viele Leute lebten ein völlig übertaktetes Karriere- und Konsumleben. Menschen dieser Art waren immer nur darauf aus, das Optimum aus sich heraus zu holen auf Burnout komm raus. Das Freizeitverhalten wiederum kann man natürlich als Hedonismus bezeichnen. Aber meiner Beobachtung nach war es eine sehr übersteigerte Form davon. Genauer gesagt als Hetze, nur ja nichts zu verpassen. Dabei blieb der Draht zu sich selber und die Empathie den Mitmenschen gegenüber auf der Strecke. Die Gesellschaft als Ganzes hatte den Draht zu sich verloren. Dass jetzt der Coronavirus diesem ganzen Treiben ein Ende machte, muss, von der Sinnhaftigkeit betrachtet, nicht nur unbedingt schlecht sein. Das Leben ist eben nicht bis auf die Milllisekunde planbar. Auch wenn es die Planungsfetischisten und Kontrollfreaks es gerne so hätten. Die meisten von uns müssen jetzt lernen, geduldig zu sein.

Oder um mal ein anderes gleichwertiges Beispiel zu bringen: Gestern kam auf dem Sender Phoenix eine Reportage über den Sufismus in Mittelasien. Dort beklagte sich ein Sufi-Anhänger auch, dass das moderne Leben, das dort immer mehr einzieht, den Leuten den Blick auf die Spiritualität versperrt. Diesen Begriff "Spiritualität würde ich zwar als Atheist jetzt zwar nicht benutzen. Aber ich würde ihn derart umbenennen, dass die Gesellschaft wie auch die Individuen den Bezug zu sich selbst verlieren. Es handelt sich folglich um eine Art von Selbstentfremdung. Im Idealfall kann die Coronakrise als sowohl die Gesellschaft als auch die Individuen wieder mehr erden und zu sich selbst führen.. Dass dies nicht bei allen klappt, ist mir auch klar. Viele wollen sich vielleicht gar nicht mit sich selbst konfrontiert sehen und dem, was sie ausmacht. Diese werden nach der Krise am ehesten psychologische Hilfe brauchen, bevor sie versuchen, wieder in die alte Hetzjagd im Hamsterrad einzusteigen, in denen es nur um Konsum und Karriere geht. Aber ich hoffe, dass es auch genügend Leute gibt, die nachdenklicher werden, um danach bewusster und empathischer zu leben. Dann hätte diese Zwangsentschleunigung doch noch seinen Sinn.

Und auch, was die Ehepaare und Beziehungen vieler Leute betrifft, so ist die Krise eine Bewährungsprobe. Solange man sich nämlich bisher aus dem Wege gehen konnte, weil das Berufsleben und die vielen Freizeitverpflichtungen dies möglich machten, hielten viele Ehen noch gut. Wenn die Paare sich aber in der Krise nun quasi neu kennenlernen müssen und nicht mehr voreinander flüchten können, wird der eine oder die andere ganz neue Seiten an dem Partner entdecken. Lebenslügen und Schönfärbereien wirken nicht mehr. Manche wird das vielleicht zusammenschweißen. Aber andere, denen das zu viel Nähe ist, werden entdecken, dass sie doch nicht zusammenpassen. Die Scheidungsraten werden nach der Krise hierzulande, wie auch jetzt schon in China, für eine Weile lang rapide ansteigen.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Adam Smith »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(11 Apr 2020, 09:11)

Wenn die Menschen alle ruhig in ihrem Zimmer bleiben würden dann gäbe es genau genommen kein Zimmer in dem sie bleiben könnten und genau genommen auch keinen Menschen mehr...
Gut erkannt. Das Zitat von Pascal ist einfach nur dumm.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: So 1. Apr 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Progressiver »

Ein Terraner hat geschrieben:(11 Apr 2020, 19:14)

"Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht zu fliegen vermögen."
"Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht Uran verdauen können."
"Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie nicht unter Wasser Atmen können."
"Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, dass sie Menschen sind."
Den letzten Satz würde ich fast unterschreiben. Aber nur zur Hälfte. Und mit einem Zitat eines französischen Existenzialisten anfügen: "Wir sind zur Freiheit verdammt."

Wären wir alle willenlose, unfreie Roboter ohne Gefühle, dann gäbe es vielleicht gewisse Formen von Unglück nicht. Aber wäre das eine Alternative?

Und um auf meine vorherigen Postings zurückzukommen: Jedes menschliche Leben endet als Tragödie. Manche sterben bei Autounfällen. Viele sterben durch irgendwelche Krankheiten. Und nur wenige fallen einfach mit achtzig tot um. Wie aber damit umgehen? Die meisten verdrängen die Tatsache des eigenen Todes. Wer an ein Jenseits glaubt, dem unterstelle ich mal eine Vorstellung bzw. den Wunsch, dass die Party doch bitte ewig weiter gehen soll. Aber solche Leute sind selten geworden. Die Mehrheit flüchtet sich in ihrer Freizeit wohl doch eher in materialistische Freuden. Also in seichte Unterhaltung und Konsum. Das Ergebnis sind Selbstentfremdung und oberflächliches, empathieloses Verhalten. Doch ist so etwas nicht in Stein gemeißelt, da es die eine Natur des Menschen nicht gibt. Wie ich schon schrieb: Ich hoffe, dass die Krise viele Menschen dazu bringt, über sich und die Gesellschaft als Ganzes nachzudenken. Im Idealfall wird das Miteinander danach empathischer und geerdeter sein. So etwas kann mehr bewirken als so manches politisches Programm oder eine Rede von der Kanzel.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: So 1. Apr 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Progressiver »

Adam Smith hat geschrieben:(12 Apr 2020, 18:44)

Gut erkannt. Das Zitat von Pascal ist einfach nur dumm.
Was wäre die Alternative in der jetzigen Situation? Wir müssen doch jetzt alle das beste aus der Situation machen. Coronaparties abzuhalten und die Organisation von Massenveranstaltungen oder Demonstrationen sind angesichts der Bedrohung durch das Virus ja auch nicht gerade das Gelbe vom Ei, oder?
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Adam Smith »

Progressiver hat geschrieben:(12 Apr 2020, 19:07)

Was wäre die Alternative in der jetzigen Situation? Wir müssen doch jetzt alle das beste aus der Situation machen. Coronaparties abzuhalten und die Organisation von Massenveranstaltungen oder Demonstrationen sind angesichts der Bedrohung durch das Virus ja auch nicht gerade das Gelbe vom Ei, oder?
Auch in dieser Situation müssen wir unser Zimmer verlassen. Würden wir alle für Monate nicht mehr rausgehen, würde es am Ende viel weniger Lebensmittel geben. Das ist keine Option. Italien zeigt wie man es nicht machen soll. Südkorea mit seinen offenen Restaurants zeigt wie man es machen soll. Deutschland liegt in der Mitte und der Höchststand der aktiven Fälle war am 06. April 2020. Es sind nur 58% der Intensivbetten belegt. Es gibt 10.000 freie Intensivbetten.

https://interaktiv.morgenpost.de/corona ... uslastung/

Bis auf den Wunsch von Italien, dass auch Deutschland leiden soll, gibt es keinen Grund beunruhigt zu sein.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21304
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Vongole »

Progressiver hat geschrieben:(12 Apr 2020, 19:07)

Was wäre die Alternative in der jetzigen Situation? Wir müssen doch jetzt alle das beste aus der Situation machen. Coronaparties abzuhalten und die Organisation von Massenveranstaltungen oder Demonstrationen sind angesichts der Bedrohung durch das Virus ja auch nicht gerade das Gelbe vom Ei, oder?
Man kann ein Zimmer doch heutzutage auch verlassen, ohne sich physisch in die Öfentlichkeit zu bewegen. Den "altmodischen" Brief schreiben etwa, den man schon lange verfassen wollte, aber nie die Muße dazu fand.
Freunde, die man in der Hast der Zeit aus den Augen verlor, über soziale Medien wiederfinden und versuchen, dabei die verlorene Zeit wieder einzufangen.
Einen Blog eröffnen, um seine Gedanken mit anderen zu teilen und deren Ansichten zur gegenwärtigen Krise kennenzulernen.
Endlich das Buch lesen, das einen geradezu vorwurfsvoll aus dem Regal anschaut, weil man sich nicht ran traute. ;)

Wenn man sich draußen bewegt, einfach mal lauschen, wie sich die viel stillere Welt anhört, dass sie anders, besser riecht, die Blüten wahrnehmen, statt achtlos daran vorbeizuhasten.
Anderen ein Lächeln schenken, um damit eine wenn auch ferne Nähe zu vermitteln, die alles ein wenig freundlicher macht.
Bei den alten Nachbarn klingeln und aus der Distanz ein bisschen klönen, und/oder für sie einkaufen gehen.
Heimkommen und feststellen, dass diese Krise keine Katastrophe sein muss, wenn wir es ihr nicht erlauben.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: So 1. Apr 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Progressiver »

Adam Smith hat geschrieben:(12 Apr 2020, 19:16)

Auch in dieser Situation müssen wir unser Zimmer verlassen. Würden wir alle für Monate nicht mehr rausgehen, würde es am Ende viel weniger Lebensmittel geben. Das ist keine Option. Italien zeigt wie man es nicht machen soll. Südkorea mit seinen offenen Restaurants zeigt wie man es machen soll. Deutschland liegt in der Mitte und der Höchststand der aktiven Fälle war am 06. April 2020. Es sind nur 58% der Intensivbetten belegt. Es gibt 10.000 freie Intensivbetten.

https://interaktiv.morgenpost.de/corona ... uslastung/

Bis auf den Wunsch von Italien, dass auch Deutschland leiden soll, gibt es keinen Grund beunruhigt zu sein.
Ich habe nicht geschrieben, dass jetzt bitte alle für Monate lang nicht rausgehen sollten. Zum Glück darf man noch draußen spazieren gehen, wenn einem die Decke auf dem Kopf fällt. Zumindest solange, wie man selbst noch nicht an dem Virus erkrankt ist. Dann ist man nämlich wirklich für vierzehn Tage in seiner Wohnung eingesperrt. Aber man sollte doch darauf achten, den Mindestabstand zu seinen Mitmenschen aufrechtzuerhalten. Und der Großteil der Menschen hierzulande macht dies auch hoffentlich. Ich weiß aber auch von genügend Familien, denen die Tradition wichtiger ist als die Gesundheit. Diese lassen dann auch den Besuch an Ostern bei den Großeltern nicht aus, nur weil für diese gerade durch solche Sachen Lebensgefahr droht. Manche werden eben erst wach, wenn es in der eigenen Familie Tote gibt.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Adam Smith »

Progressiver hat geschrieben:(12 Apr 2020, 19:42)

Diese lassen dann auch den Besuch an Ostern bei den Großeltern nicht aus, nur weil für diese gerade durch solche Sachen Lebensgefahr droht. Manche werden eben erst wach, wenn es in der eigenen Familie Tote gibt.
Das durchschnittliche Sterbealter bei Corona-Toten liegt in Luxemburg bei 87 Jahren und damit 4 bis 5 Jahr über dem normalen Sterbealter. In Deutschland sterben mit Corona-Infizierte Menschen mit 82 Jahren. Männer sterben in Deutschland mit durchschnittlich 78 Jahren. Alte Menschen mit Vorerkrankungen sind sehr gefährdet und sollten daher keiner unnötigen Gefahr ausgesetzt werden.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Das Zitat des Blaise Pascal

Beitrag von Ein Terraner »

Progressiver hat geschrieben:(12 Apr 2020, 19:01)

Den letzten Satz würde ich fast unterschreiben. Aber nur zur Hälfte.
Das liegt daran das es beliebiger Bullshit ist. :D Der Mensch könnte so viel mehr sein wenn er nicht ausgerechnet das wäre was er ist. :p
Antworten