Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Sep 2021, 22:51)
Deutschland gibt pro Jahr 1
BILLION Euro an Sozialleistungen aus, wie viel soll es denn noch werden?
Dann ist wohl grundsätzlich etwas faul in Deutschland. Einerseits werden eine Billion Euro an Sozialleistungen innerhalb der Bevölkerung umverteilt. Andererseits scheint davon bei den Bedürftigen zu wenig anzukommen. Gleichzeitig werden die Reichen immer reicher, während beispielsweise arme Mieter finanziell ins Schwimmen geraten. Vielleicht ist aber auch der Ansatz nicht richtig, der gemeinhin verwendet wird, um dieses Problem auch nur zu verstehen.
Vielleicht hilft in diesem Zusammenhang auch, was ich letzte Woche in einer Zeitung gelesen habe und im Fernsehen bzw. der ARD-Mediathek gesehen habe. Gestern war ja nicht nur Wahltag, sondern es kam auch das Kulturmagazin "ttt -Titel, Thesen, Temperamente" in der ARD. Neben anderen Themen wurde dort ein Buch vorgestellt, das heute veröffentlicht wurde. Das Buch heißt "Kleptopia: Wie Geheimdienste, Banken und Konzerne mit schmutzigem Geld die Welt erobern" und ist von dem englischsprachigen Investigativjournalisten Tom Burgis. Zum Inhalt: Es geht um kriminelle Kleptokraten beispielsweise in Kasachstan im Osten. Aber auch im Westen gibt es Leute wie Donald Trump. Es wird beschrieben, wie schmutziges Blutgeld beispielsweise aus Kasachstan an westliche Börsen kommt, um dort ganz legal gewaschen zu werden. Und die ach so moralisch integren westlichen Politiker hofieren diese kriminellen Kleptokraten auch noch, da sie nur allzu gerne beispielsweise auf deren Erdöl zurückgreifen. Alles in allem geht das Buch mit dem Anspruch an den Start, mehr als andere Bücher je zuvor das ganze kriminelle Geflecht aus Kleptokraten, Banken, Milliardären, Konzernen und korrupten Politikern in Ost und West offenzulegen. Im Internet ist das Buch schon sofort wieder vergriffen, da wohl die Nachfrage größer ist als das Angebot. Es soll sich in diesem Sinne spannender lesen als ein Thriller. Es beschreibt nur leider die Realität!
Und gerade, wenn man sich ansieht, dass Journalisten ermordet werden, nur weil sie diesen dunklen Machenschaften, an denen auch Regierungen beteiligt sind, nachspüren wollen, so sieht man besonders die Brisanz dieses Problems.
Was man aus diesen kriminellen Geschichten lernen kann, ist vor allem folgendes: Mit ehrlicher Arbeit wird man nicht mehr reich. Um zu richtig viel Geld zu kommen, muss man entweder erben. Oder man spielt Lotto und zieht den Hauptgewinn. Oder aber man besitzt derart viel kriminelle Energie, dass man bereit ist, auch quasi über Leichen zu gehen, um sich selbst zu bereichern.
Und dies ist ein riesiges Problem. Wenn es, wie in einem Buchklassiker hieß, der Ehrliche der Dumme ist, dann kann man vielleicht erkennen, warum manche trotz allem immer noch reicher werden, während beispielsweise viele rechtschaffene Bürger immer schwerer über die Runden kommen.
Mir wurde im Rahmen dieses Threads schon vorgeworfen, dass ich es im Leben zu "nichts" gebracht hätte. Aber vielleicht bin ich ethisch und moralisch nur nicht korrupt und korrumpierbar genug, um mich mit Geld schmieren zu lassen. Ich bin in der Tat nicht reich. Aber korrumpieren lasse ich mich genau so wenig wie ein Großteil der restlichen normalen Wählerschaft.
Von dem Autor stammt auch noch ein weiteres Buch, das sich um ein ähnliches Thema handelt. Es heißt "Der Fluch des Reichtums: Warlords, Konzerne, Schmuggler und die Plünderung Afrikas". Da geht es darum, dass Afrika der Kontinent sei, der am reichsten an Bodenschätzen auf der ganzen Welt sei. Und, wie der Titel schon sagt, geht es darum, wie die besagten Gruppen nicht nur den Kontinent ausplündern. Sondern es wird mit diesem Vorgang auch unheimlich viel Leid generiert, anstatt den Bewohnern auf die Beine zu helfen. Und diese Rohstoffe bzw. das gewonnene Blutgeld kommt dann zu uns in den Westen, wo wir als Konsumenten Profiteure, aber auch ebenfalls Opfer der kriminellen Kleptokraten sind.
Dies ist nur der internationale bzw.gesellschaftliche Aspekt. Aber auch, wenn man die deutsche Politik nimmt, so sieht man, manchmal mehr, manchmal weniger, wie korrupt die entsprechenden Protagonisten waren bzw. sind. Der Autor Wilhelm Schlötterer brachte 2021 im Finanzbuch Verlag das Buch "Raffgier, Filz und Klüngelei: Die geheimen finanziellen Machenschaften von Strauß, Kohl und Kirch" heraus. In der Wochenzeitung "Der Freitag" kam in der aktuellen Ausgabe eine Rezension darüber. Das interessante an der Sache ist der Zeitung zufolge, dass niemand in der CDU oder CSU die Inhalte dieses Buchs dementiert. Jedoch werden die Thesen von der Politik totgeschwiegen. Und die Medien helfen in den meisten Fällen gerne mit. Man muss also nicht die aktuellen Masken-Deals begutachten. Ein Blick in die Geschichte zeigt jedoch, dass Korruption in der Politik auch hierzulande gang und gäbe ist. Um dies zu erkennen, muss man nicht nur die aktuellen Zerstörer-Videos eines gewissen Rezo auf YouTube ansehen.
Alles in allem betrachtet, haben wir es in Deutschland und der Welt mit einem Ausmaß an Korruption und kriminellen Machenschaften zu tun, der einem mindestens die Haare zu Berge stehen lässt. Und da dies alles keine Einzelfälle sind, sondern systematische Kriminalfälle, sieht man hoffentlich, dass es den entsprechenden Leuten mit der entsprechenden krimineller Energie und den richtigen Beziehungen ein leichtes ist, ihr Vermögen zu maximieren.
Wie man also hoffentlich erkennen kann, so braucht es neben dem Glück eines Lottomillionärs oder einer reichen Erbschaft vor allem kriminelle Energie, um reich zu werden.
Die Theorie der Herrschaftsideologie Kapitalismus sagt dann zwar immer, dass die so reich gewordenen eben besonders schlau und fleißig gewesen wären. Und somit hätten diese ihren Reichtum verdient, während die ärmeren Bevölkerungsschichten zu dumm und zu faul wären. Und immerhin gibt es ja auch noch die Trickle-Down-Theorie, die besagt, dass von jeder Milliarde an Euros, die ein schwer reicher Mensch sich aneignet, immer noch ein paar Brosamen abfallen würden, um die Armen zu ernähren. Wie ich aber schon schrieb, stimmt diese Theorie von hinten bis vorne nicht, da sie von der Realität widerlegt wurde.
So wurde und wird eine kapitalistische Herrschaftsideologie versucht zu legitimieren, die das nicht hergibt.