Und Einstein, Jude !
Da fällt mir der
Lieblingsfilm meiines Sohnes ein......
Goodbye rabbit ......
https://youtu.be/BfL5V3WHhqM
Preußische Philosophie, inspiriert vom Talmud.
Das wäre doch ein Ding ? Oder ?
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Mir wird bei diesem Gedicht immer wieder warm ums Herz. Güte und Menschlichkeit mit dem Blick auf das alltäglich Böse.Ani ohev otach hat geschrieben:(27 Oct 2021, 15:57)
(...)
So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.
(...)
Mich zieht es bei jedem Besuch dort zur Gedenktafel.Eine 1998 angebrachte Gedenktafel erinnert dort an den Dichter.
Aber nur auf den ersten Blick.H2O hat geschrieben:(27 Oct 2021, 16:44)
Mir wird bei diesem Gedicht immer wieder warm ums Herz. Güte und Menschlichkeit mit dem Blick auf das alltäglich Böse.
Meinetwegen verboten, aber doch vorsorglich. Ich sehe... ganz nebenbei... unsere Leiblichkeit ganz in einem stofflichen Kreislauf wirken.Quatschki hat geschrieben:(27 Oct 2021, 17:43)
Aber nur auf den ersten Blick.
Ich meine: Birnen vom Friedhof? Gedüngt mit der Leiche des Herrn von Ribbeck?
Das wäre heutzutage V E R B O T E N!
(...)
Quatschki hat geschrieben:(27 Oct 2021, 17:43)
Aber nur auf den ersten Blick.
Ich meine: Birnen vom Friedhof? Gedüngt mit der Leiche des Herrn von Ribbeck?
Das wäre heutzutage V E R B O T E N!
Und nebenbei bekommt man mit, dass im Havelland sämtliche Obstbäume der "Herrschaft" gehörten!
Anderswo in Deutschland gab es freie Bauern! Es gab "Häusler", die keinen eigenen Acker, aber ein eignes Häuschen und einen Garten mit Obstbäumen besaßen, dazu noch Straßenbäume und gemeindeeigene Streuobstwiesen (wo man zwar auch nicht klauen durfte, aber doch nicht ganz so von der Gnade des gnädigen Herren abhing)
Schulden machen war bei den gekrönten Häupter schon immer in, nur mit der Rückzahlung hatten sie es nicht so. Angeblich soll der Templer-Orden in Frankreich von Philipp dem Schönen deshalb vernichtet worden sein, damit der König nicht seine Schulden bezahlt. Ich kann mir vorstellen, dass viele Judenvertreibungen hier und da in Europa der vergangenen Jahrhunderte den selben Zweck hatten.Ammianus hat geschrieben:(27 Oct 2021, 11:37)
Lustig an der Sache ist, dass der erfolgreiche Trickser genau das Gegenteil von "mehr sein als scheinen" verkörperte. Darum wollte er ja unbedingt eine Krone und hinterlies auch noch einen Schuldenberg.
oga hat geschrieben:(27 Oct 2021, 22:35)
Schulden machen war bei den gekrönten Häupter schon immer in, nur mit der Rückzahlung hatten sie es nicht so. Angeblich soll der Templer-Orden in Frankreich von Philipp dem Schönen deshalb vernichtet worden sein, damit der König nicht seine Schulden bezahlt. Ich kann mir vorstellen, dass viele Judenvertreibungen hier und da in Europa der vergangenen Jahrhunderte den selben Zweck hatten.
Sollte ich witzig sein?Ani ohev otach hat geschrieben:(27 Oct 2021, 23:19)
Das finde ich nicht mal im Scherz witzig !!!!!!l
Hat sich seit damals nicht wirklich geändert, außer, dass die Häupter keine Kronen mehr zieren. Und viele Untertane das Schuldenmachen mittlerweile ebenfalls ganz toll finden und solches auch von ihren neuen Herren fordern, inklusive der Rückzahlung zum St. Nimmerleinstag. Es sollen für diese Ideenwelt sogar schon höchst-dotierte Preise ausgelobt worden sein.oga hat geschrieben:(27 Oct 2021, 22:35)
Schulden machen war bei den gekrönten Häupter schon immer in, nur mit der Rückzahlung hatten sie es nicht so. Angeblich soll der Templer-Orden in Frankreich von Philipp dem Schönen deshalb vernichtet worden sein, damit der König nicht seine Schulden bezahlt. Ich kann mir vorstellen, dass viele Judenvertreibungen hier und da in Europa der vergangenen Jahrhunderte den selben Zweck hatten.
Ani ohev otach hat geschrieben:(27 Oct 2021, 15:57)
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn ...
Preußsi ?
Verzeih mir, ich kann jetzt nicht auf die schnelle auf alles eingehen.schokoschendrezki hat geschrieben:(03 Nov 2021, 22:11)
Ja. ABer sagt die zitierte Passage des Gedichts nicht wenigstens so ungefähr das aus, was ich zumindest versuchte, deutlich zu machen. In allen möglichen Regionen Europas ist ungefähr in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Zuge der Industrialisierung, der Verstädterung und der Landflucht ein romantisches verklärtes Bild von allem möglichen -tum entstanden.
(...) Edit H2O Bitte längliche Vollzitate vermeiden!
Das dürfte nur für sehr wenige Menschen in der Gegenwart vermittelbar sein. Der siebenjährige Krieg, in welchem Preußen (zusammen mit England) verwickelt war, war keine "Sache der Ästhetik" sondern schlicht und einfach Ergebnis des Pokers um den Rang der aufsteigenden Mächte Europas im 18. Jahrhundert. Und insbesondere darin des Verhältnisses Preußen-Habsburg. Und dann nochmal ganz persönlich des Verhältnisses bzw. des Konkurrenzkampfs Friedrich II mit Maria Theresia. Ersterer war eine psychologisch schwer traumatisierte Persönlichkeit. Zweitere war eine katholisch eifernde Missionarin. Ein moderner aufgeklärter Mensch versucht, diese Zusammenhänge analytisch und nüchtern zu durchschauen. Und wendet seinen Bedarf an Ästhetik den Bereichen zu, in denen sie wirklich eine Rolle spielt: Kunst und Literatur.BlueMonday hat geschrieben:(04 Nov 2021, 00:04)
Der preußische Pflichtbegriff wird meist völlig verkannt, verwechselt mit dieser absurden Karrikatur des "Kadavergehorsams", der ja ins glatte Gegenteil verkehrt.
„Wählte Ungnade, wo Gehorsam nicht Ehre brachte“. Das ist "preußischer Geist". Ein von äußerlichen Umständen unerschütterlicher innerer Takt.
Letztlich ein ästhetischer Stand- und Gesichtspunkt, bei dem man sich nicht korrumpieren lässt, den man durchhält, indem man hart - zu sich selbst- und nicht zu anderen ist. Etwas durchzuhalten, nicht nachzulassen, um einer Sache überhaupt eine Bedeutung zu geben.
Ich fürchte, hier sind Sie einem böswilligen Zerrbild dessen erlegen, was unbedarfte US-Amerikaner als preußische Pflichterfüllung verkaufen möchten.... Schlichtweg das Böse im Menschen. Natürlich hat der Soldat seinen Befehl durchzuführen... wäre ja noch schöner, davon aus zu gehen, daß der Befehl gewolltes Unrecht ist. Ich sehe in meinem Weltbild keinen verstörten Alten Fritzen, der kurzerhand Leute erschlagen läßt, die weder ihm noch seinen Soldaten etwas antun. Daß ein Krieg kein Gastmahl ist, das weiß ich von Mao Tse Tung... und das wird auch im 18. Jahrhundert nicht anders gewesen sein. Aber vorsätzlich böse gegen Menschen, die keine Gefahr darstellen? Na, da bitte ich schon um Belege! Und nun bitte nicht die Hitlerei als Preußentum verkaufen wollen. Das überlassen wir besser den Siegermächten, die auch Gutes nicht gelten lassen möchten, weil der Gegner eben nur schlecht sein kann. Chauvinismus der allerübelsten Sorte...Das vielleicht drastischste Beispiel zum Thema "Irrsin preußischer Pflichterfüllungsethik" ist die Auseinandersetzung zwischen dem US-Soldaten Hugh Thompson und dem US-Leutnant William Calley während des Massakers von My Lai im Vietnam-Krieg. Während letzterer davon sprach, er erfülle nur seine Pflicht (nämlich als Preuße im Geist, Zivilisten zu ermorden) drohte ersterer an, dies nicht nur zu verhindern sondern im Ernstfall auf die Soldaten der eigenen Armee zu schießen. Da steht nun wirklich der gesinnungsethische eine gegen verantwortungsethischen anderen.
Ästhetik ist der bewusst gewordene, gewählte, eigentümliche Antrieb. Ästhetik kommt noch vor der Ethik und diese kommt vor irgendeiner Moral. Ästhetik ist der letzte Grund, auf dem bewusste Entscheidungen stehen.schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Nov 2021, 06:25)
Das dürfte nur für sehr wenige Menschen in der Gegenwart vermittelbar sein. Der siebenjährige Krieg, in welchem Preußen (zusammen mit England) verwickelt war, war keine "Sache der Ästhetik" sondern schlicht und einfach Ergebnis des Pokers um den Rang der aufsteigenden Mächte Europas im 18. Jahrhundert. Und insbesondere darin des Verhältnisses Preußen-Habsburg. Und dann nochmal ganz persönlich des Verhältnisses bzw. des Konkurrenzkampfs Friedrich II mit Maria Theresia. Ersterer war eine psychologisch schwer traumatisierte Persönlichkeit. Zweitere war eine katholisch eifernde Missionarin. Ein moderner aufgeklärter Mensch versucht, diese Zusammenhänge analytisch und nüchtern zu durchschauen. Und wendet seinen Bedarf an Ästhetik den Bereichen zu, in denen sie wirklich eine Rolle spielt: Kunst und Literatur.
Und wo in diesem Schema platzierst "Disziplin"?BlueMonday hat geschrieben:(04 Nov 2021, 15:39)
Nehmen wir den Pflichtbegriff. Pflicht ist für die heutigen Ohren meist ein Euphemismus für Zwang. Ein Synonym fast. Dabei unterscheiden sich beide Begriffe eklatant. Zwang ist äußere Fremdbestimmungsabsicht. Es geht hier nicht um die Einsicht des Gezwungen, es reicht völlig, wenn er tut, was er tun soll. D.h. für den Gezwungenen kann diese Nötigung keine ästhetische Dimension haben, die Entscheidung darüber wird im ja entrissen. Er ist fremdbestimmt, vollendet das Werk des Zwingherren. Seiner Entscheidungskraft wird er erst wieder habhaft, wenn er sich dem Zwang nicht beugt, wenn er die angedrohten Konsequenzen in Kauf nimmt - um dafür seinem Pinselstrich, seiner Gestaltung Raum in dieser Welt zu geben. Die "Pflicht" ist der innere Antrieb dazu, lässt durchhalten. Ist bewusstes Konzept. Strich für Strich. Bis zum fertigen Gemälde. Sich jeden Tag wieder an das Gemälde zu setzen, es einestages zu vollenden. An die Vollendung zu glauben. Entbehrungen auf sich zu nehmen. Aus einer "Introspektion"(inneren Einsicht) heraus die Vollendung schuldig zu sein, sich selbst, seiner Existenz, der Welt, dem Grund der eigenen Existenz.
Selbstdisziplin hat aber nichts mit einer wie auch immer gearteten Schuld zu tun, sondern mit einem Anspruch an sich selbst und schon dreimal nicht mit einem Anspruch eines Staatswesens an sein Untertanen.BlueMonday hat geschrieben:(04 Nov 2021, 23:07)
Das Pflichtgefühl kann zur (Selbst)Disziplinierung führen. Wobei die Disziplin als bloßer Gehorsam keinen eigenen Grund dafür kennt. Die Pflicht schon, sie ist ja nichts anderes als der Grund, der Grund einer empfundenen Schuld oder Schuldigkeit.
Nun beruhige dich mal. Kunst und Literatur ist für mich nicht nur etwas Beiläufiges sondern ein zentraler Teil meines Lebens. Nicht nur passiv sondern auch aktiv.BlueMonday hat geschrieben:(04 Nov 2021, 15:39)
Ästhetik ist der bewusst gewordene, gewählte, eigentümliche Antrieb. Ästhetik kommt noch vor der Ethik und diese kommt vor irgendeiner Moral. Ästhetik ist der letzte Grund, auf dem bewusste Entscheidungen stehen.
Bei dir wäre nun "Kunst und Literatur" etwas Beiläufiges, weniger Wichtiges, das sich irgendwie parallel zum eigentlichen Leben abspielt, allenfalls eine beliebige Begleitung, ein auswechselbarer Soundtrack. Das eigentliche Leben habe man hingegen "nüchtern", losgelöst davon zu betrachten.
Dazu will ich einmal den leider etwas in Vergessenheit geratenen Lyriker Rainer Kirsch zitieren:Damit stellt sich die Frage, woher diese nüchterne Betrachtung bei ihren Entscheidungen ihren Inhalt bezieht. Was kann dann dem industriellen Massenmord in den KZs überhaupt noch entgegenstehen? Auf welchem Grund steht die Gegenposition? Dieser Grund muss doch letztlich aus einem ästhetischen Gesichtspunkt bestehen, der diese Gräuel in dieser Welt nicht sehen und haben will, der sich damit nicht assoziieren kann, der auch keinen berechnenden Zweck dafür anerkennt und auch gar nicht versucht einen solchen dagegenzustellen. Gräuel - es graut einem. Das ist ein ästhetischer Impuls.
Deontologie vs. Teleologie. Um dieses Widerstreit geht es im weitesten Sinne. Ersteres kann nur durch eine ästhetischen Impuls zustande kommen, das andere ist meist die "nüchterne" Zweckbestimmung, die berechnende Unterordnung unter einen Zweck.
Ein großartiger Text! Der bei seiner Verlesung Anfang der 60er heftigsten WIderstand bei den Genossen erregte, die immerhin merkten, dass sie gemeint waren. Also: Nüchterne Analyse der tatsächlichen Machtverhältnisse und der Interessenslinien widersprechen sich mit den Träumen keinesfalls. Im Gegenteil. Das eine bedingt das andere.Schwerer ist es heut, genau zu hassen,
Und im Freund die Fronten klar zu scheiden,
Und die Unbequemen nicht zu meiden,
Und die Kälte nicht ins Herz zu lassen.
Denn es träumt sich leicht von Glückssemestern,
Aber Glück ist schwer in diesem Land.
Anders lieben müssen wir als gestern
Und mit schärferem Verstand.
Und die ganze Last der Wahrheit kennen.
Und die Träume ganz beim Namen nennen.
Ich weiß es nicht. Ich persönlich assoziiere "Pflicht" nicht mit "Zwang" ... sondern "Pflicht" liegt irgendwo in einem Karton im Keller zusammen mit "Ehre", "Respekt", "Vaterland" und ähnlichen Begriffen. Wie man dieses bewundernswerte Ethos eines Folgens der eigenen Vorsätze, ohne auf Vorteile oder Nachteile zu schauen, in der Gegenwart auf einen Begriff bringen kann ... weiß ich nicht.Nehmen wir den Pflichtbegriff. Pflicht ist für die heutigen Ohren meist ein Euphemismus für Zwang. Ein Synonym fast. Dabei unterscheiden sich beide Begriffe eklatant. Zwang ist äußere Fremdbestimmungsabsicht. Es geht hier nicht um die Einsicht des Gezwungen, es reicht völlig, wenn er tut, was er tun soll. D.h. für den Gezwungenen kann diese Nötigung keine ästhetische Dimension haben, die Entscheidung darüber wird im ja entrissen. Er ist fremdbestimmt, vollendet das Werk des Zwingherren. Seiner Entscheidungskraft wird er erst wieder habhaft, wenn er sich dem Zwang nicht beugt, wenn er die angedrohten Konsequenzen in Kauf nimmt - um dafür seinem Pinselstrich, seiner Gestaltung Raum in dieser Welt zu geben. Die "Pflicht" ist der innere Antrieb dazu, lässt durchhalten. Ist bewusstes Konzept. Strich für Strich. Bis zum fertigen Gemälde. Sich jeden Tag wieder an das Gemälde zu setzen, es einestages zu vollenden. An die Vollendung zu glauben. Entbehrungen auf sich zu nehmen. Aus einer "Introspektion"(inneren Einsicht) heraus die Vollendung schuldig zu sein, sich selbst, seiner Existenz, der Welt, dem Grund der eigenen Existenz.
*Darüber* spricht man, wenn man über den "preußischen Geist" spricht - oder über einen anderen Geist natürlich auch. Die Geisteraustreibung deiner "Nüchternheit" ist kurzschlüssig, verkennt das Wesentliche.
Demzufolge wäre also die Erkenntnis unzutreffend, daß nichts wirkmächtiger ist als eine Idee, deren Zeit gekommen ist. Dem Gedanken ordne ich einen Zeitgeist oder eine vorherrschende Stimmungslage in einer Gesellschaft von Menschen zu, also meinetwegen auch einer preußischen Gesellschaft. So gesehen entstehen Ihre Ideen nicht in Ihnen selbst, sondern sie entstehen in einer Umgebung, die sie ermöglichen. So wird aus meiner Sicht auch verständlicher, daß es sehr fruchtbare Gesellschaften gibt, in denen die Ideen nur so sprudeln, und andere ziemlich öde geistige Landschaften.Ideen entstehen in mir selbst. Ohne dass sie von irgendeinem "Geist" schwanger sein müssen.