Alexyessin hat geschrieben:Die Meder, von denen die Kurden abstammen sollen und die Perser sind beides engverwandte iransiche Völker gewesen - im Königshaus ist sogar Kyros der Enkel des letzten Mederkönigs ( müsst ich nochmal nachlesen ).
Das die Kurden selbst eine schlimme Geschichte haben will ich nicht in Abrede stellen. Aber von wegen persisicher Kolonialismus ist das weit weg.
Die Abstammung zu den Medern ist eine von vielen Theorien in der kurdischen Ethnogenese - die meisten Wissenschaftler sind sich aber heute einig, dass der genaue Ursprung nicht vollends geklärt ist bzw. man davon ausgehen kann, dass die Kurden aus vielen verschiedenen Völkern (zum Großteil Bergvölker) aufgegangen sind.
Es geht nicht um die schlimme Geschichte, sondern um den Anspruch der Kurden sich von Persern klar abzugrenzen. Der Verwandtschaftsgrad legitimiert die persische Besatzung nicht. Beispiele aus Europa habe ich Ihnen ja genannt (auf die Sie nicht eingehen).
Alexyessin hat geschrieben:Das Gebiet war schon persisch, da waren die Belutschen noch nicht mal da. Umkehrung der Geschichte.
Sie betreiben ganz einfach historischen Revisionismus. Die Frage ist wo man dann anfängt und aufhört - immerhin sind die Perser auch irgendwann einmal dort eingewandert. Tatsache ist, dass eine natürliche demographische Entwicklung eingetreten ist, bedingt dadurch, dass Perser sich immer stärker ausbreiteten und das eher karge Sistan/Belutschistan verließen. Über die Jahrhunderte entwickelte sich dann ein von den Belutschen geprägtes Siedlungsgebiet.
Vielleicht ist ja auch Ihr Begriffsverständnis vom Kolonialismus zu eurozentrisch. Kolonialherren müssen nicht immer um die halbe Welt segeln und komplett fremde Territorien einnehmen. Meine Definition ist: jedes Volk, dass zusammenhängende Siedlungsgebiete eines anderen Volkes gegen deren Willen besetzt, ihnen ihre Sprache und Kultur aufzwingt und die dortigen Ressourcen ohne Gegenleistung nutzt macht sich des Kolonialismus schuldig.
Alexyessin hat geschrieben:Natürlich gibt es dies. Und da spielt eben auch die ethologische Geschichte eine Rolle. Perser und Araber waren sich noch nie grün. Aber es sind halt die Araber, die in dieses Gebiet eingewandert sind und nicht die Perser.
Es geht um den Kolonialismusvorwurf, den du hier anbringst.
Die Perser sind ebenfalls in dieses Gebiet eingewandert (Sie hatten doch schon die Elamiten erwähnt). Ihr Problem ist, dass Sie die persische Hegemonie als eine Konstante darstellen. Seit Jahrhunderten leben dort überwiegend Araber - so entwickeln sich im Laufe der Zeit neue Gegebenheiten und dementsprechend auch Ansprüche.
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