Qassem Soleimani tot?

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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:14)

Also erstens: als jemand, der 16 Jahre in den USA gelebt hat, bin ich kein Feind der USA ... im Gegenteil, ich wende mich gegen Trump, eben weil ich die USA liebe.
Was nun den Nukleardeal betrifft, es war Trump der diesen einseitig aufkündigte und nicht die Mulahs.
Dass das Militär die Diplomatie ersetzt halte ich nicht für einen Fortschritt ... ganz im Gegenteil.
Dass ausländische, militärische Abenteuer heute in Washington dazu herhalten müssen, von den innenpolitischen Problemen des Con Man in Chief abzulenken, ist diesem Land nicht würdig.
Diese Einlassung räumt ja praktisch eine parteipolitische Betrachtung ein.

Jeder hat so seine Vorlieben, das ist ja nichts besonderes, auch nichts an sich verwerfliches.
Problematisch wird es nur, wenn etwas je nach Parteiuung mal "Mord" ist und dann wieder gar nichts. Dann kann ja irgendwas nicht ganz stimmen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Troh.Klaus »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jan 2020, 18:54)
Dann zitier doch mal die Beiträge, in denen einer der Genannten die russischen Luftangriffe als legitime Einsätze bezeichnet haben soll.

Du vermischt Aussagen über gezielte Aktionen gegen Kombattanten (meinethalben auch gegen Terroristen) mit angeblichen Behauptungen über die Legitimität der Flächenbombardierung von Gebieten, in denen sich Terroristen oder Kobattanten aufhalten könnten. Genau das beklage ich immer wieder in dieser Diskussion: Hier werden allzuoft Urteile aufgrund "gefühlten Rechts" getroffen, ohne die Rechtsgrundlagen auch nur zu kennen. Da ist plötzlich jede Tötung ein Mord, jeder Soldat nicht von einem Terroristen zu unterscheiden und es gibt keine wesentlichen Unterschiede zwischen einer Demokratie wie USA und einem Gottesstaat wie Iran. Kann man natürlich alles so darstellen, wenn einem die Fakten völlig egal sind.
Ich habe die russischen Luftangriffe als völkerrechtswidrige und - aus meiner subjektiven Sicht - terroristische Aktionen klassifiziert. Ich halte Soleimani für einen Terrorpaten und seine Liquidierung für vertretbar.

Ich bin allerdings nicht der Meinung, dass es ausreicht, dass die USA festlegen, ob jemand Terrorist ist, und sich dann mal lustig ans Liquidieren machen. Dann muss man das auch anderen a priori zugestehen. Für viele Amerikaner dürfte z.B. George W. Bush ein Held sein, für viele Iraker, die im Krieg 2003 Angehörige verloren haben, eher ein Terrorist.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Troh.Klaus »

Kohlhaas hat geschrieben:(19 Jan 2020, 18:48)
Nein. Entscheidend ist der Begriff "gezielt". Genau da liegt der Unterschied zum Terrorismus. Wäre die Aktion nicht außerdem noch "treffend" gewesen, würden wir hier gar nicht diskutieren. Wenn US-Truppen zielen, dann treffen sie halt im Allgemeinen auch. Ich wollte damit sagen, dass die Aktion erkennbar einem ganz bestimmten Ziel galt und Außenstehende möglichst wenig in Mitleidenschaft gezogen werden sollten. Ganz wie es die Haager Konvention fordert.
Ach und die Racheaktion der Iraner hatte kein bestimmtes Ziel und hat Außenstehende in Mitleidenschaft gezogen? So weit mir bekannt nicht einmal Innenstehende ...
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:24)

Ich habe die russischen Luftangriffe als völkerrechtswidrige und - aus meiner subjektiven Sicht - terroristische Aktionen klassifiziert. Ich halte Soleimani für einen Terrorpaten und seine Liquidierung für vertretbar.

Ich bin allerdings nicht der Meinung, dass es ausreicht, dass die USA festlegen, ob jemand Terrorist ist, und sich dann mal lustig ans Liquidieren machen. Dann muss man das auch anderen a priori zugestehen. Für viele Amerikaner dürfte z.B. George W. Bush ein Held sein, für viele Iraker, die im Krieg 2003 Angehörige verloren haben, eher ein Terrorist.
Es reichte also nicht aus, wenn Germany Frau Zschäpe als Terroristin sucht bzw. festnimmt, weil Afghanen oder Serben könnten ja den Kopf von Schröder oder Merkel wollen?
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Tom Bombadil »

Soleimani stand ja auch auf der EU-Terroristenliste.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

2015 ist der mutmaßliche Terrorist Rafik Y., irakischer Staatsbürger, von deutschen Polizeibeamten in Berlin erschossen worden.

Mord oder Notwehr?
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:36)
Es reichte also nicht aus, wenn Germany Frau Zschäpe als Terroristin sucht bzw. festnimmt, weil Afghanen oder Serben könnten ja den Kopf von Schröder oder Merkel wollen?
Nope. Deutschland kann Fr. Zschäpe auf die deutsche Terror-Liste setzen und sie dann per Drohne liquidieren, sollte sie aus der Haft entkommen. Afghanistan könnte Schröder und Merkel auf die afghanische Terror-Liste setzen und damit ihre Liquidierung begründen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:48)

Nope. Deutschland kann Fr. Zschäpe auf die deutsche Terror-Liste setzen und sie dann per Drohne liquidieren, sollte sie aus der Haft entkommen. Afghanistan könnte Schröder und Merkel auf die afghanische Terror-Liste setzen und damit ihre Liquidierung begründen.
Okay, das ist ein Argument. Die Amis haben ja auch die sog. Revolutionsgarden zur Terrorvereinigung erklärt und die Mullahs umgekehrt die US-Streitkräfte.

Das mit den Drohnen gilt in DE aber als unromantisch. Ordentliche Schützengräben und händisches Gemetzel würde man indes aus den Weltkriegsfilmen schon kennen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Troh.Klaus »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:56)
Okay, das ist ein Argument. Die Amis haben ja auch die sog. Revolutionsgarden zur Terrorvereinigung erklärt und die Mullahs umgekehrt die US-Streitkräfte.
Na, das ist doch wunderbar. Jedem seine eigenen Terroristen. Jedem seine eigene Rechtfertigung für Mord und Totschlag. So wird das noch was mit dem Frieden auf Erden.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

Troh.Klaus hat geschrieben:(19 Jan 2020, 20:09)

Na, das ist doch wunderbar. Jedem seine eigenen Terroristen. Jedem seine eigene Rechtfertigung für Mord und Totschlag. So wird das noch was mit dem Frieden auf Erden.
Apropos Frieden...

Im Libanon wird gerade heftig protestiert. Die iranischen Protektorate werden früher oder später in Frage gestellt.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:23)

Diese Einlassung räumt ja praktisch eine parteipolitische Betrachtung ein.

Jeder hat so seine Vorlieben, das ist ja nichts besonderes, auch nichts an sich verwerfliches.
Problematisch wird es nur, wenn etwas je nach Parteiuung mal "Mord" ist und dann wieder gar nichts. Dann kann ja irgendwas nicht ganz stimmen.
Natürlich stimmt da was nicht.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(19 Jan 2020, 21:41)

Natürlich stimmt da was nicht.
Die Militarisierung der Außenpolitik stinkt zum Himmel.
Das ist eine Folge der Beschwichtigungspolitik.
Es wird immer mehr Kriege geben, so lange man Aggressoren füttert und anlockt.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Cobra9 hat geschrieben:(19 Jan 2020, 12:48)


Ein iranischer General ist ein Angehöriger der iranischen Streitkräfte. Ergo Kombattant.


Das humanitäre Völkerrecht erlaubt das gezielte Töten im Konflikt. Auch im nicht-internationalen bewaffneten Konflikt ist die gezielte Tötung von Kombattanten oder Kämpfern erlaubt.
Befindet sich die USA in einem offiziellen Krieg mit Iran? Ja oder nein?

Wenn ja, dann gebe ich dir uneingeschraenkt Recht.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Witzheller »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(20 Jan 2020, 01:27)

Befindet sich die USA in einem offiziellen Krieg mit Iran? Ja oder nein?

Wenn ja, dann gebe ich dir uneingeschraenkt Recht.
Dann hat Cobra recht. Kombattant ist jeder, der zu kriegerischen Handlungen gegen eine andere Nation aufruft, diese durchführt. Das ist unabhängig von seiner Stellung und einer offiziellen Kriegserklärung.

Was auch in sich logisch ist. S. Artikel in Wiki darüber.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Bleibtreu »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(20 Jan 2020, 01:27)

Befindet sich die USA in einem offiziellen Krieg mit Iran? Ja oder nein?

Wenn ja, dann gebe ich dir uneingeschraenkt Recht.
Seit dem Ende der iran Revolution 1979, also seit der Machtuebernahme der persischen ReligionsFaschisten, drohen sie den USA & Israel mit Vernichtung. Wenn das keine KriegsErklaerung ist, was dann? :|

Seit ueber 40 Jahren verbreiten diese KlerikalFaschisten im Nahen/Mittleren Osten Terror und Wahnsinn. Ohne dieses Menschen verachtende Regime waere die Region um einiges friedlicher und sicherer. Soleimani war einer der fuehrenden Koepfe fuer Spezialeinsaetze außerhalb des Irans. Er gehoert seit den Anfaengen dazu:

In seiner Freizeit stemmte er Gewichte und hörte den Predigten eines Wanderpredigers namens Hojjat Kamyab zu, eines Protegés von Ali Chamenei. Später erhielt er eine Ausbildung bei den Wasserwerken. Während der Islamischen Revolution trat Soleimani mit 23 Jahren der Revolutionsgarde bei, zwei Jahre später war er Brigadegeneral. Sein Aufstieg begann im Iran-Irak-Krieg in den 1980er Jahren, in denen er durch Kommandounternehmen jenseits der Grenze national bekannt wurde. Er selbst beteiligte sich an zahlreichen geheimen Militärmissionen im Ausland.

Ab 1998 war er Kommandeur der Quds-Einheit und ließ im Lauf der Zeit das militärische, finanzielle, nachrichtendienstliche und politische Potential der Eliteeinheit wesentlich ausbauen. Dabei schuf er im Lauf der Zeit in jedem Land, in dem Schiiten lebten ein Netzwerk aus Hilfsorganisationen, Schulen, religiösen Zentren, die vom Iran finanziert wurden, die Bevölkerung an sich banden und auch der Anwerbung neuer Kämpfer dienten.


Beispiele:
Gegenüber Petraeus stellte er sich, wie durch Wikileaks bekannt wurde, als derjenige vor, der die iranische Politik in Afghanistan, dem Libanon und im Gaza-Streifen befehligte. [...]

Als im Bürgerkrieg in Syrien die Niederlage der mit dem Iran verbündeten Regierung von Baschar al-Assad unabwendbar schien, soll Soleimani einen Plan zur militärischen Unterstützung Assads entwickelt haben. Zu diesem Zweck reiste er im Juli 2015 nach Moskau und stellte sein Konzept vor, das letztlich zur russischen Intervention im Herbst 2015 beigetragen haben soll. Schon vorher hatte er 2012 zehntausende schiitische Milizionäre aus dem Iran, Afghanistan, Pakistan und dem Irak nach Syrien entsandt, um Assad zu unterstützen, und konnte so die unmittelbare Niederlage Assads verhindern. Dabei vermied er systematisch wie auch grundsätzlich bei den Auslands-Einsätzen die Verwendung iranischer Kämpfer, um später eine Verantwortung des Irans leugnen zu können. [...]

Sein Einfluss reichte aber auch über den Nahen Osten hinaus zum Beispiel nach Westafrika und Venezuela, wobei er die schiitischen Gemeinden in den jeweiligen Ländern einspannte. In der westlichen Öffentlichkeit war er dagegen kaum bekannt. Westlichen Journalisten gab er keine Interviews und er trat äußerlich bescheiden und mit leiser Stimme sprechend auf. Nachdem er 2006 Nuri al-Maliki als Nachfolger des irakischen Ministerpräsidenten Ibrahim al-Dschafari unterstützt hatte, erhielten die Revolutionsgarden in Zeiten des boomenden Ölgeschäfts Milliarden Dollar aus den Öl-Erlösen. Auf einem der letzten bekannt gewordenen Treffen in Bagdad im November 2019, als er versuchte, das irakische Kabinett und alle anderen entscheidenden Führungsfiguren auf einen harten Kurs gegen die eskalierenden Proteste im Land einzuschwören, wagte nur Ex-Premier Haider al-Abadi, ihm zu widersprechen.
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(20 Jan 2020, 01:27)

Befindet sich die USA in einem offiziellen Krieg mit Iran? Ja oder nein?

Wenn ja, dann gebe ich dir uneingeschraenkt Recht.
Wenn man Streitkräfte attackiert, feuern diese zurück oder reagieren zeitversetzt.

Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich als Iran, Taliban oder "Finger Gottes" betrachtet.

Was glaubst du wohl, weshalb an militärischen Sperranlagen Schildchen mit der Aufschrift "Vorsicht, Schußwaffengebrauch" hängen und warum da nicht "Sei unbesorgt und tu, was du willst, wenn du kein Staat bist oder keine Kriegserklärung abgibst"? Könnte das irgendeine naheliegende Bedeutung haben?
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Bobo »

odiug hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:14)

Also erstens: als jemand, der 16 Jahre in den USA gelebt hat, bin ich kein Feind der USA ... im Gegenteil, ich wende mich gegen Trump, eben weil ich die USA liebe.
Was nun den Nukleardeal betrifft, es war Trump der diesen einseitig aufkündigte und nicht die Mulahs.
Dass das Militär die Diplomatie ersetzt halte ich nicht für einen Fortschritt ... ganz im Gegenteil.
Dass ausländische, militärische Abenteuer heute in Washington dazu herhalten müssen, von den innenpolitischen Problemen des Con Man in Chief abzulenken, ist diesem Land nicht würdig.

OK. Dann nehme ich deine US-Erfahrung mal zur Kenntnis. Was den Nukleardeal angeht, da hatte Trump recht.Wer sich weigert, alle aufgedeckten nuklearen Forschungseinrichtungen kontrollieren zu lassen und zu einigen eine mehrwöchige Anmeldefrist vor Kontrollen fordert und geheime aufgebaut hat, der tut dies nicht ohne triftigen Grund. Und dieser Grund ist an Gefährlichkeit für den Rest der Welt nicht zu unterschätzen. Das Abkommen war eine gefährliche Farce und das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben steht.

Wie du empfinde auch ich Militäreinsätze für alle fürchterlich! Sie sollten immer nur das Ultima Ratio sein. Ein Rückschritt sind sie für mich dennoch nicht. Im Gegensatz zum Mullahregime, dass mehrere Jahrhunderte in der Vergangenheit steckt und ihrem Volk und anderen Völkern ihre geistig religiöse Rückständigkeit mit tödlicher militärischer Gewalt aufzwingt, ist das Ultima Ratio Militär erkennbar überfällig, um den Mullahs und ihren Schergen die Waffen nachhaltig aus den Händen zu schlagen, und um wirklich sicher zu stellen, dass die Riege geistig religiöser rückständiger alter Männer nie die ultimative Massenvernichtungswaffe in die Hände bekommt!

Es gibt noch einen bedenklichen Aspekt, der meiner Ansicht nach viel zu wenig beachtet wird! Wenn man den Mullahs weiter erlaubt, sich wie bisher zu gebärden. Das meint Seht mal, wie mächtig und gefürchtet wir sind! Wir bieten den USA die Stirn, könnte dieser Irrtum den überall präsenten Terrormilizen aus den Reihen iranischer Komplettversager starken Zulauf bescheren und das Übel nähme noch größere Ausmaße an. Die iranische Propagandamaschine läuft bekanntlich auf vollen Touren; begleitet von der Kulisse weiterer übermütiger Angriffe, Diesen Zulauf gilt es dringend die Attraktivität zu rauben! Das wird das Treiben der Mullahs auf ihr Land begrenzen. Der Iran baut bereits offiziell Trägersysteme für Atomraketen. Das tut man nicht, wenn man diesbezüglich keine Pläne hat. Nie war es wichtiger, dem Iran seine Grenzen aufzuzeigen als jetzt! Diplomatie ist klasse, aber sie hat im Fall Iran Jahrzehnte versagt und wird durch freiwillige Selbstentwaffnung sicher nicht erfolgreicher. Dies zu erkennen, braucht keinen Prophet.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von odiug »

Cobra9 hat geschrieben:(19 Jan 2020, 12:48)

Das ist Blödsinn was Du behauptest. Erstmal ist Kim kein Kombattant und nicht als Terrorist eingestuft. Somit stellt Er kein legetimes Ziel dar.


Der iranische General war ein Terrorist und Kombattant.
In einem bewaffneten Konflikt beispielsweise ist ein Kombattant ein Ziel.

Zum einen ist es in einem internationalem oder nicht-internationalem bewaffneter Konflikt erlaubt, Kombattanten zu töten.

Ein iranischer General ist ein Angehöriger der iranischen Streitkräfte. Ergo Kombattant.


Das humanitäre Völkerrecht erlaubt das gezielte Töten im Konflikt. Auch im nicht-internationalen bewaffneten Konflikt ist die gezielte Tötung von Kombattanten oder Kämpfern erlaubt.
Nach deiner Logik sind deutsche Generäle in München auch Kombattanten.
odiug

Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von odiug »

Bobo hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:07)

OK. Dann nehme ich deine US-Erfahrung mal zur Kenntnis. Was den Nukleardeal angeht, da hatte Trump recht.Wer sich weigert, alle aufgedeckten nuklearen Forschungseinrichtungen kontrollieren zu lassen und zu einigen eine mehrwöchige Anmeldefrist vor Kontrollen fordert und geheime aufgebaut hat, der tut dies nicht ohne triftigen Grund. Und dieser Grund ist an Gefährlichkeit für den Rest der Welt nicht zu unterschätzen. Das Abkommen war eine gefährliche Farce und das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben steht.

Wie du empfinde auch ich Militäreinsätze für alle fürchterlich! Sie sollten immer nur das Ultima Ratio sein. Ein Rückschritt sind sie für mich dennoch nicht. Im Gegensatz zum Mullahregime, dass mehrere Jahrhunderte in der Vergangenheit steckt und ihrem Volk und anderen Völkern ihre geistig religiöse Rückständigkeit mit tödlicher militärischer Gewalt aufzwingt, ist das Ultima Ratio Militär erkennbar überfällig, um den Mullahs und ihren Schergen die Waffen nachhaltig aus den Händen zu schlagen, und um wirklich sicher zu stellen, dass die Riege geistig religiöser rückständiger alter Männer nie die ultimative Massenvernichtungswaffe in die Hände bekommt!

Es gibt noch einen bedenklichen Aspekt, der meiner Ansicht nach viel zu wenig beachtet wird! Wenn man den Mullahs weiter erlaubt, sich wie bisher zu gebärden. Das meint Seht mal, wie mächtig und gefürchtet wir sind! Wir bieten den USA die Stirn, könnte dieser Irrtum den überall präsenten Terrormilizen aus den Reihen iranischer Komplettversager starken Zulauf bescheren und das Übel nähme noch größere Ausmaße an. Die iranische Propagandamaschine läuft bekanntlich auf vollen Touren; begleitet von der Kulisse weiterer übermütiger Angriffe, Diesen Zulauf gilt es dringend die Attraktivität zu rauben! Das wird das Treiben der Mullahs auf ihr Land begrenzen. Der Iran baut bereits offiziell Trägersysteme für Atomraketen. Das tut man nicht, wenn man diesbezüglich keine Pläne hat. Nie war es wichtiger, dem Iran seine Grenzen aufzuzeigen als jetzt! Diplomatie ist klasse, aber sie hat im Fall Iran Jahrzehnte versagt und wird durch freiwillige Selbstentwaffnung sicher nicht erfolgreicher. Dies zu erkennen, braucht keinen Prophet.
Um dagegen einzusprechen genügen zwei Akronyme: G.W.B. und W.M.D.
Alle anderen Vertragspartner des Iran Nukelardeals bestätigten die Einhaltung des Vertrags seitens des Iran.
odiug

Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Jan 2020, 00:02)

Das ist eine Folge der Beschwichtigungspolitik.
Es wird immer mehr Kriege geben, so lange man Aggressoren füttert und anlockt.
Also ich spiele mal den Advocatus Diaboli.
Wenn man sich das Verhältnis des Iran zur USA über die Geschichte während und nach dem zweiten Weltkrieg näher anschaut, dann kann man sich schon mal die Frage stellen, wer hier der Aggressor ist.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Bobo »

odiug hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:11)

Um dagegen einzusprechen genügen zwei Akronyme: G.W.B. und W.M.D.
Alle anderen Vertragspartner des Iran Nukelardeals bestätigten die Einhaltung des Vertrags seitens des Iran.
Aber ja! Die Vereinbarungen wurden sicherlich eingehalten. Warum auch nicht? Darin waren die untersagten Kontrollen und jene mit mehrwöchiger Anmeldung ja schriftlich fixiert und von den Vertragspartnern akzeptiert. Was ist mit den nicht in der Vereinbarung erwähnten Einrichtungen? Wozu baut der Iran sein Trägersystem?

Sind diese Dinge dir keine Erwähnung wert? Dann bist du in guter Gesellschaft. Diese Taktik ziehen die monetär orientierten Möchtegerndiplomaten aktuell auch vor.

Wir haben zwar nichts anzubieten, außer jede Menge Waren und europäisches Geld, aber könnt ihr bitte mit uns über das tote Pferd reden, welches wir Abkommen nannten. Wir haben zwar keine Ahnung wie wir das retten können, aber zur Not haben wir ja noch die Klimahysterie. Das bringt uns vielleicht über die nächste Wahl, ab da ist eh alles egal. Sofern eure Milizen ihre Morde bitte nicht öffentlich begehen, ist alles okay.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:13)

Also ich spiele mal den Advocatus Diaboli.
Wenn man sich das Verhältnis des Iran zur USA über die Geschichte während und nach dem zweiten Weltkrieg näher anschaut, dann kann man sich schon mal die Frage stellen, wer hier der Aggressor ist.
Die Geschichte steckt voller Anekdoten.

1895 geriet ein gewisser Mohammed Abdullah aufgrund eines Disputes mit einem Beamten in Somaliland in Rage.
1899 erklärte der selbe den Dschihad und bekämpfte mit seiner Derwisch-Bewegung u. a. die Briten.

Daraufhin wurde der Begriff des Mullahs erstmals negativ konnotiert, weil die Briten diesen Mann als "mad mullah" bezeichneten.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von odiug »

Bobo hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:21)

Aber ja! Die Vereinbarungen wurden sicherlich eingehalten. Warum auch nicht? Darin waren die untersagten Kontrollen und jene mit mehrwöchiger Anmeldung ja schriftlich fixiert und von den Vertragspartnern akzeptiert. Was ist mit den nicht in der Vereinbarung erwähnten Einrichtungen? Wozu baut der Iran sein Trägersystem?

Sind diese Dinge dir keine Erwähnung wert? Dann bist du in guter Gesellschaft. Diese Taktik ziehen die monetär orientierten Möchtegerndiplomaten aktuell auch vor.

Wir haben zwar nichts anzubieten, außer jede Menge Waren und europäisches Geld, aber könnt ihr bitte mit uns über das tote Pferd reden, welches wir Abkommen nannten. Wir haben zwar keine Ahnung wie wir das retten können, aber zur Not haben wir ja noch die Klimahysterie. Das bringt uns vielleicht über die nächste Wahl, ab da ist eh alles egal. Sofern eure Milizen ihre Morde bitte nicht öffentlich begehen, ist alles okay.
Also Bedingungen einfach nachträglich aufzustellen hält vor keinem Gericht stand.
Du kannst von keinem Handwerker verlangen dir eine Waschmaschine zu installieren und dich dann weigern die Rechnung zu begleichen, weil das Ding kein Geschirr spült.
Geht nicht.
Was immer man über den Nukleardeal halten man, er war ein erster, wichtiger Schritt das Mulahregime in einen internationalen Dialog einzubinden.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:35)

Die Geschichte steckt voller Anekdoten.

1895 geriet ein gewisser Mohammed Abdullah aufgrund eines Disputes mit einem Beamten in Somaliland in Rage.
1899 erklärte der selbe den Dschihad und bekämpfte mit seiner Derwisch-Bewegung u. a. die Briten.

Daraufhin wurde der Begriff des Mullahs erstmals negativ konnotiert, weil die Briten diesen Mann als "mad mullah" bezeichneten.
Ja ... und Karl der Große war zu seiner Zeit bekannt als der Sachsenschlächter :rolleyes:
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Witzheller hat geschrieben:(20 Jan 2020, 07:14)

Dann hat Cobra recht. Kombattant ist jeder, der zu kriegerischen Handlungen gegen eine andere Nation aufruft, diese durchführt. Das ist unabhängig von seiner Stellung und einer offiziellen Kriegserklärung.

Was auch in sich logisch ist. S. Artikel in Wiki darüber.
Wenn Wiki es sagt dann muss e wohl stimmen :D :D :D :D
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:50)

Ja ... und Karl der Große war zu seiner Zeit bekannt als der Sachsenschlächter :rolleyes:
Das Blutgericht zu Verden ist bekannt, ja.

Wenn wir noch sehr viel weiter in der Geschichte zurückgehen, dann gab es mal eine Zeit, in der der "Westen" im kulturell-politisch-strategischen Sinne gerade mal ein winziger Fleck war und Persien die Supermacht im Osten.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:59)

Wenn Wiki es sagt dann muss e wohl stimmen :D :D :D :D
Nein, das muss erst durch Trommel-Nachricht bestätigt werden.
;)
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:01)

Wenn man Streitkräfte attackiert, feuern diese zurück oder reagieren zeitversetzt.

Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich als Iran, Taliban oder "Finger Gottes" betrachtet.

Was glaubst du wohl, weshalb an militärischen Sperranlagen Schildchen mit der Aufschrift "Vorsicht, Schußwaffengebrauch" hängen und warum da nicht "Sei unbesorgt und tu, was du willst, wenn du kein Staat bist oder keine Kriegserklärung abgibst"? Könnte das irgendeine naheliegende Bedeutung haben?
Die Amis haben im Irak genausowenig was zu suchen wie Iraner, Russen oder sonstwer. Die Amis sind fuer den ganzen Schlamassel verantwortlich. Ich erinnere an GWB und die Weapons of Mass Destructions.

Trumpeltier laesst killen weil er eine Ablenkung vom Impeachment braucht. Kein anderer Grund. Dann droht er grossloztig und zieht sofort wieder sein Schwaezchen ein. Trump ist genauso untragbar wie die Religionsfaschisten des Irans
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Jan 2020, 11:03)

Nein, das muss erst durch Trommel-Nachricht bestätigt werden.
;)
Oder durch deine qualifizierten Aussagen :D
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von schokoschendrezki »

Bleibtreu hat geschrieben:(20 Jan 2020, 09:29)

Seit dem Ende der iran Revolution 1979, also seit der Machtuebernahme der persischen ReligionsFaschisten, drohen sie den USA & Israel mit Vernichtung. Wenn das keine KriegsErklaerung ist, was dann? :|

Seit ueber 40 Jahren verbreiten diese KlerikalFaschisten im Nahen/Mittleren Osten Terror und Wahnsinn. Ohne dieses Menschen verachtende Regime waere die Region um einiges friedlicher und sicherer. Soleimani war einer der fuehrenden Koepfe fuer Spezialeinsaetze außerhalb des Irans. Er gehoert seit den Anfaengen dazu:

In seiner Freizeit stemmte er Gewichte und hörte den Predigten eines Wanderpredigers namens Hojjat Kamyab zu, eines Protegés von Ali Chamenei. Später erhielt er eine Ausbildung bei den Wasserwerken. Während der Islamischen Revolution trat Soleimani mit 23 Jahren der Revolutionsgarde bei, zwei Jahre später war er Brigadegeneral. Sein Aufstieg begann im Iran-Irak-Krieg in den 1980er Jahren, in denen er durch Kommandounternehmen jenseits der Grenze national bekannt wurde. Er selbst beteiligte sich an zahlreichen geheimen Militärmissionen im Ausland.

Ab 1998 war er Kommandeur der Quds-Einheit und ließ im Lauf der Zeit das militärische, finanzielle, nachrichtendienstliche und politische Potential der Eliteeinheit wesentlich ausbauen. Dabei schuf er im Lauf der Zeit in jedem Land, in dem Schiiten lebten ein Netzwerk aus Hilfsorganisationen, Schulen, religiösen Zentren, die vom Iran finanziert wurden, die Bevölkerung an sich banden und auch der Anwerbung neuer Kämpfer dienten.

Das Problem ist, dass diese iranische/islamische Revolution - wie andere historische Ereignisse auch - zwar von konkreten Gestalten wie Chomeini oder Soleimani in Gang gesetzt werden und von großen Gruppen realer Menschen mitgetragen und umgesetzt werden, dass diese Ereignisse aber - viel wesentlicher - Ausdruck eines politischen, gesellschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen, sozialen Gesamtgefüges sind. Geschichte wird insofern zwar "gemacht" ... aber auf die eigentlichen Ursachen kommt man erst, wenn man sie als Ergebnis von gesellschaftlichen Widersprüchen und Kräfteungleichgewichten und nicht als Wirken von Personen und/oder Ideologien betrachtet. Man kann die Tötung von Soleimani formal rechtlich und auch moralisch als gerechtfertigt ansehen. An den Widersrprüchen in der Region ändert das aber nichts.Und auch die Person Donald Trump steht eher für verschiedene Widersprüchlichkeit in der US-Gesellschaft als für seine konkrete Person selbst. Weder die iranischen "Klerikalfaschisten" noch Donald Trump sind einfach so wie eine Art Unheilskomet am Himmel erschienen.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mo 20. Jan 2020, 11:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(20 Jan 2020, 11:04)

Die Amis haben im Irak genausowenig was zu suchen wie Iraner, Russen oder sonstwer. Die Amis sind fuer den ganzen Schlamassel verantwortlich. Ich erinnere an GWB und die Weapons of Mass Destructions.

Trumpeltier laesst killen weil er eine Ablenkung vom Impeachment braucht. Kein anderer Grund. Dann droht er grossloztig und zieht sofort wieder sein Schwaezchen ein. Trump ist genauso untragbar wie die Religionsfaschisten des Irans
Die verrückten Mullahs machen die Un- und Falschgläubigen seit 40 Jahren für alles verantwortlich.
Das ist ein förmlicher Satanskult geworden, wovon etwa die ikonische Wandmalerei zeugt.

Aber was haben die schlauen iranischen Bürger neulich gemacht? Sie verweigerten das so vorgesehene Übertreten der US- und Israel-Flagge.
Mit der Verweigerung des Satanskultes sind diese Bürger weiter als so mancher westliche Derwisch.

No bomb, no terrorists.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Jan 2020, 11:02)

Das Blutgericht zu Verden ist bekannt, ja.

Wenn wir noch sehr viel weiter in der Geschichte zurückgehen, dann gab es mal eine Zeit, in der der "Westen" im kulturell-politisch-strategischen Sinne gerade mal ein winziger Fleck war und Persien die Supermacht im Osten.
Ja ... aber es gibt schon einen Unterschied zwischen der jüngeren Geschichte, wo wir noch lebende Zeitzeugen haben und die bis in die heutige Zeit politische Auswirkungen hat und alten, rassistischen Zoten aus der Kolonialzeit der Briten, die du dann hier sogar noch als Rechtfertigung für deine Argumentation benutzt.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(20 Jan 2020, 11:28)

Ja ... aber es gibt schon einen Unterschied zwischen der jüngeren Geschichte, wo wir noch lebende Zeitzeugen haben und die bis in die heutige Zeit politische Auswirkungen hat und alten, rassistischen Zoten aus der Kolonialzeit der Briten, die du dann hier sogar noch als Rechtfertigung für deine Argumentation benutzt.
Die angloamerikanisch-zionistisch-wahabitischen Verschwörungstheorien sind mittlerweile so zotig, dass sich westliche Liebhaber dieser tradierten Erzählungen den aufgeklärten, arabischen und iranischen Protestlern gegenüber sehen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Bleibtreu »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Jan 2020, 11:18)

Das Problem ist, dass diese iranische/islamische Revolution - wie andere historische Ereignisse auch - zwar von konkreten Gestalten wie Chomeini oder Soleimani in Gang gesetzt werden und von großen Gruppen realer Menschen mitgetragen und umgesetzt werden, dass diese Ereignisse aber - viel wesentlicher - Ausdruck eines politischen, gesellschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen, sozialen Gesamtgefüges sind. Geschichte wird insofern zwar "gemacht" ... aber auf die eigentlichen Ursachen kommt man erst, wenn man sie als Ergebnis von gesellschaftlichen Widersprüchen und Kräfteungleichgewichten und nicht als Wirken von Personen und/oder Ideologien betrachtet. Man kann die Tötung von Soleimani formal rechtlich und auch moralisch als gerechtfertigt ansehen. An den Widersrprüchen in der Region ändert das aber nichts.Und auch die Person Donald Trump steht eher für verschiedene Widersprüchlichkeit in der US-Gesellschaft als für seine konkrete Person selbst.
Offen gestanden sind deine Aussagen fuer mich nichts sagend. Die kann man auf alles moegliche kopieren. In jeder Gesellschaft gibt es Widersprueche.

Und welches KraefteUngleichgewicht meinst du? Shiiten stellen nur ca 10% aller Muslime. Was die ReligionsFaschisten nicht daran hindert ueberall in der Region fuer Terror und Unfrieden zu sorgen, als wenn sie die grosse, unterdrueckte Mehrheit stellen wuerden. Die irren persischen Machthaber wollen vor allem eins: Erheblichen Einfluss & Machtgewinn, die Ausbreitung ihrer klerikal-faschistischen, Menschen verachtenden Ideologie. Die Massaker, die sie zB im Irak mit Sunniten veranstalten sind grauenvoll. Nicht, dass sunnitische Taeter besonders menschlich sind, aber die schiitischen uebertreffen alles an Grausamkeit. Die Opfer der Schiiten erkennt man daran, dass ihnen ausser schlimmsten Verstuemmelungen, Loecher in den Kopf gebohrt wurden. Toeten reicht da nicht. Da wird im wahrsten Sinne des Wortes mit Wonne zu Tode gequaelt! :dead:
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Bobo »

odiug hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:39)

Also Bedingungen einfach nachträglich aufzustellen hält vor keinem Gericht stand.
Du kannst von keinem Handwerker verlangen dir eine Waschmaschine zu installieren und dich dann weigern die Rechnung zu begleichen, weil das Ding kein Geschirr spült.
Geht nicht.
Was immer man über den Nukleardeal halten man, er war ein erster, wichtiger Schritt das Mulahregime in einen internationalen Dialog einzubinden.

Es sei denn, der Vertrag enthält gemäß Vertragswerk sittenwidrige Inhalte oder Hinweise auf arglistige Täuschung und oder der Vertragspartner selbst liefert derartige Hinweise, und auch wenn dem Produkt eine zugesicherte Eigenschaft fehlt, darf der jeweils benachteiligte Vertragspartner vom Vertrag zurücktreten. Hält vor jedem Gericht stand. Außerdem geht's hier nicht um eine Waschmaschine, sondern um terrorisierte Menschen im Nahen Osten.

Die Einschränkungen zu Kontrollen und der Bau an den Trägersystemen beweisen für sich das Fehlen der einzig im Mittelpunkt des Vertrages stehenden, zugesicherten Eigenschaft!

Dem Ablassen von atomarer Bewaffnung.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

Eine Waschmaschine, die die ganze Nachbarschaft terrorisiert, hat offenbar Mängel.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Jan 2020, 11:41)

Die angloamerikanisch-zionistisch-wahabitischen Verschwörungstheorien sind mittlerweile so zotig, dass sich westliche Liebhaber dieser tradierten Erzählungen den aufgeklärten, arabischen und iranischen Protestlern gegenüber sehen.
Die Ermordung von Premierminister Mohammad Mossadegh 1953 ist keine Verschwörungstheorie.
Die Terrorherrschaft des Shah ist keine Verschwörungstheorie.
Die Unterstützung von Saddam Hussein im Iran Irak Krieg, der an Grausamkeit an den ersten Weltkrieg heranreicht, inklusive des Einsatz von Giftgas gegen Iraner ist keine Verschwörungstheorie.
Der Terror gegen die schiitischen Minderheiten durch sunnitische Warlords, finanziert durch das saudische Königshaus, sind keine Verschwörungstheorien.
Der IS schlachtete mehr Schiiten ab als Saddam in seinem Blutrausch. toleriert von Erdogan und finanziert mit der Hilfe von saudischen Banken.
Soleimani war in den Augen der Schiiten ein Held, half er doch mehr den IS in zu stoppen, als alle US Spezialtruppen in der Region zusammengenommen.
Und in dieses Pulverfass schmeißt Trump nun ein Zündholz, nur um seinen pathologischen Rachefeldzug gegen die Errungenschaften der Obama Diplomatie genüge zu tun und von dem Impeachmentverfahren abzulenken.

Und die Zionisten lassen wir bitte außen vor ... die haben in dieser Diskussion nix verloren.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(20 Jan 2020, 12:06)

Die Ermordung von Premierminister Mohammad Mossadegh 1953 ist keine Verschwörungstheorie.
Die Terrorherrschaft des Shah ist keine Verschwörungstheorie.
Die Unterstützung von Saddam Hussein im Iran Irak Krieg, der an Grausamkeit an den ersten Weltkrieg heranreicht, inklusive des Einsatz von Giftgas gegen Iraner ist keine Verschwörungstheorie.
Der Terror gegen die schiitischen Minderheiten durch sunnitische Warlords, finanziert durch das saudische Königshaus, sind keine Verschwörungstheorien.
Der IS schlachtete mehr Schiiten ab als Saddam in seinem Blutrausch. toleriert von Erdogan und finanziert mit der Hilfe von saudischen Banken.
Soleimani war in den Augen der Schiiten ein Held, half er doch mehr den IS in zu stoppen, als alle US Spezialtruppen in der Region zusammengenommen.
Und in dieses Pulverfass schmeißt Trump nun ein Zündholz, nur um seinen pathologischen Rachefeldzug gegen die Errungenschaften der Obama Diplomatie genüge zu tun und von dem Impeachmentverfahren abzulenken.

Und die Zionisten lassen wir bitte außen vor ... die haben in dieser Diskussion nix verloren.
Die Werbe-Botschaften sind bekannt, das Kleriker-Regime malt auch nach wie vor den großen und kleinen Satan buchstäblich an die Wand.

Gleichzeitig ist die iranische Aggression mehr denn je in Frage gestellt - nicht zuletzt durch wesentliche Teile der Bevölkerungen.

Märtyrer Soleimani gehört in der Tat zum nationalen Narrativ, aber Widerständler reißen die Plakate ab.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Jan 2020, 12:15)

Die Werbe-Botschaften sind bekannt, das Kleriker-Regime malt auch nach wie vor den großen und kleinen Satan buchstäblich an die Wand.

Gleichzeitig ist die iranische Aggression mehr denn je in Frage gestellt - nicht zuletzt durch wesentliche Teile der Bevölkerungen.

Märtyrer Soleimani gehört in der Tat zum nationalen Narrativ, aber Widerständler reißen die Plakate ab.
Nochmals ... für die, die ein bisschen langsam sind: ich verteidige nicht das Mulahregim in Teheran.
Das sind Scheißkerle ... stimmt.
Nur sind Trump und der Kronprinz in Riad halt nicht die "Guten".
Und ich halte es für richtig, dass wir als Europäer uns davon distanzieren.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(20 Jan 2020, 12:21)

Nochmals ... für die, die ein bisschen langsam sind: ich verteidige nicht das Mulahregim in Teheran.
Das sind Scheißkerle ... stimmt.
Nur sind Trump und der Kronprinz in Riad halt nicht die "Guten".
Und ich halte es für richtig, dass wir als Europäer uns davon distanzieren.
Ich bestreite auch nicht, dass Mr. Trump eine schwierige Frisur hat und für boulevardeske Darstellungen geeignet ist.

Die Beschwichtigungspolitik hat allerdings ihren Anteil an Syrien oder Libyen.

Die Eindämmung von Terrorismus, Expansion oder die Verhinderung eines Atomkrieges ist für Millionen Menschen von Bedeutung, da geht es weniger um kurzfristige Wahlkampfkampagnen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von odiug »

DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Jan 2020, 12:36)

Ich bestreite auch nicht, dass Mr. Trump eine schwierige Frisur hat und für boulevardeske Darstellungen geeignet ist.

Die Beschwichtigungspolitik hat allerdings ihren Anteil an Syrien oder Libyen.

Die Eindämmung von Terrorismus, Expansion oder die Verhinderung eines Atomkrieges ist für Millionen Menschen von Bedeutung, da geht es weniger um kurzfristige Wahlkampfkampagnen.
Als Diplomatie anstatt von Krieg als "Beschwichtigungspolitik" zu diffamieren, hat schon was :dead:
Und es ist ja nicht so, als hätte die Diplomatie keine Zähne jenseits von einem militärischen Eingreifen.
Die wirtschaftlichen Sanktionen beißen.
Dann so nebenbei ... der Iran, selbst das Mulahregime hat in seiner modernen Geschichte noch nie einen Krieg angezettelt, sonder war immer das Opfer ausländischer Aggression.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Kohlhaas »

Troh.Klaus hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:24)

Ich habe die russischen Luftangriffe als völkerrechtswidrige und - aus meiner subjektiven Sicht - terroristische Aktionen klassifiziert. Ich halte Soleimani für einen Terrorpaten und seine Liquidierung für vertretbar.

Ich bin allerdings nicht der Meinung, dass es ausreicht, dass die USA festlegen, ob jemand Terrorist ist, und sich dann mal lustig ans Liquidieren machen. Dann muss man das auch anderen a priori zugestehen. Für viele Amerikaner dürfte z.B. George W. Bush ein Held sein, für viele Iraker, die im Krieg 2003 Angehörige verloren haben, eher ein Terrorist.
Und wieder bist Du nicht auch meinen Beitrag eingegangen. Ich wiederhole: Ich habe nicht geschrieben, dass Soleimani beseitigt werden durfte, weil er subjektiv zum Terroristen erklärt worden sei. Ich habe geschrieben, der Angriff gegen ihn war völkerrechtskonform, weil er objektiv ein Kombattant war.

Ebenfalls als Wiederholung: Was Terrorismus ist, wird nicht allein subjektiv festgelegt. Und es bringt die Diskussion keinen Schritt weiter, wenn ständig wahrheitswidrig behauptet wird, jeder Soldat, der an einem Krieg teilnimmt, könne mit einem Terroristen gleichgesetzt werden.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von DarkLightbringer »

odiug hat geschrieben:(20 Jan 2020, 12:50)

Als Diplomatie anstatt von Krieg als "Beschwichtigungspolitik" zu diffamieren, hat schon was :dead:
Und es ist ja nicht so, als hätte die Diplomatie keine Zähne jenseits von einem militärischen Eingreifen.
Die wirtschaftlichen Sanktionen beißen.
Dann so nebenbei ... der Iran, selbst das Mulahregime hat in seiner modernen Geschichte noch nie einen Krieg angezettelt, sonder war immer das Opfer ausländischer Aggression.
Die Sanktionen sind ja auch gut, gleichwohl würde ich die laufenden Stellvertreter-Kriege nicht unbedingt als diplomatisch bezeichnen.

Das Opfer-Regime kontrolliert vier arabische Hauptstädte.
Und es sind doch nicht die Syrer, Libanesen, Iraker oder Jemeniten, die eine Aggression gegen die Islamische Republik angestrebt hätten.

Selbst ein Michael Lüders, bekannt als US-Kritiker, Iran- und Assad-Appeaser, räumt den iranischen Imperialismus dergestalt ein, als das es sich um eine "Vorne-Verteidigung" handele.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Kohlhaas »

Troh.Klaus hat geschrieben:(19 Jan 2020, 19:30)

Ach und die Racheaktion der Iraner hatte kein bestimmtes Ziel und hat Außenstehende in Mitleidenschaft gezogen? So weit mir bekannt nicht einmal Innenstehende ...
Ich habe nichts davon geschrieben, dass der Raketeneinsatz ein terroristischer Anschlag gewesen sei. Ich stufe auch diese Aktion als Kriegshandlung ein. Einen Unterschied gibt es aber schon: Die Raketen der USA haben eine ganz konkrete Person getroffen. Genau die Person, auf die gezielt worden ist. Die Raketen des Iran trafen eine Militärbasis. Wer sich zum Zeitpunkt des Einschlags dort aufhalten würde, wussten die iranischen Militärs nicht und es war ihnen egal. Insofern ist der Einsatz schon "ungezielt" gewesen. In der jüngeren Vergangenheit sind bei solchen Raketenangriffen sehr wohl auch Außenstehende in Mitleidenschaft gezogen worden. Irakische Soldaten nämlich, die ja „offiziell“ sogar noch „Kameraden“ der Raketenschützen sein sollen…

Damit will ich dem Iran keinen Verstoß gegen das Humanitäre Völkerrecht unterstellen. Ich betrachte auch diesen Raketenangriff als legitime Kriegshandlung. Dass dabei Außenstehende getroffen werden können, liegt in der Natur der Sache. Im Krieg werden nunmal Waffen eingesetzt, deren Schadenswirkung groß ist und nicht immer auf einen bestimmten Personenkreis begrenzt werden kann. Das Kriegsvölkerrecht verbietet sowas nicht. Es fordert nur, dass zum Beispiel Zivilisten „so weit wie möglich“ geschont werden sollen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Kohlhaas »

Witzheller hat geschrieben:(20 Jan 2020, 07:14)

Dann hat Cobra recht. Kombattant ist jeder, der zu kriegerischen Handlungen gegen eine andere Nation aufruft, diese durchführt. Das ist unabhängig von seiner Stellung und einer offiziellen Kriegserklärung.

Was auch in sich logisch ist. S. Artikel in Wiki darüber.
Das ist weder logisch noch wahr. Wer Kombattant ist, ist im Humanitären Völkerrecht definiert. Auch bei Wiki wird nichts anderes behauptet. Was dort über Kombattanten steht, ist sogar sehr sachgemäß. Einige Leute in dieser Diskussion zeigen nur keine Neigung, das zur Kenntnis zu nehmen oder irgendwie zwischen unterschiedlichen Sachverhalten differenzieren zu wollen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Kohlhaas »

odiug hat geschrieben:(20 Jan 2020, 10:08)

Nach deiner Logik sind deutsche Generäle in München auch Kombattanten.
Quatsch. In welchen bewaffneten Konflikt ist das deutsche Militär denn gegenwärtig verwickelt?

Aber was solls, einige Diskussionsteilnehmer hier lehnen es wohl grundsätzlich ab, sich vorher über die Bedeutung der Begriffe schlau zu machen, die sie in Stammtisch-Manier ins Gespräch werfen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Witzheller »

Kohlhaas hat geschrieben:(20 Jan 2020, 13:09)

Das ist weder logisch noch wahr. Wer Kombattant ist, ist im Humanitären Völkerrecht definiert. Auch bei Wiki wird nichts anderes behauptet. Was dort über Kombattanten steht, ist sogar sehr sachgemäß. Einige Leute in dieser Diskussion zeigen nur keine Neigung, das zur Kenntnis zu nehmen oder irgendwie zwischen unterschiedlichen Sachverhalten differenzieren zu wollen.
Meine unzutreffende Darlegung Kombattant nach Wiki ( s. dort letzter Absatz) zeigst mir noch ?
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von Bleibtreu »

Die wirtschaftlichen Sanktionen die beissen + greifen sind Trump geschuldet. Waehrend Europa mit dem MaertyrerRegime weiterhin auf Kuschelkurs geht. Schliesslich will man mit den Persern ja gute Geschaefte machen. Da hat man keine Hemmungen wirtschaftliche Interessen als FriedensPolitik zu verkaufen. :x

Die falsche BeschwichtigungsPolitik war Obamas unsaegliche Fehlleistung, seine selbstgesetzte rote Linie nicht einzuhalten, sich damit unglaubwuerdig zu machen und den Konflikt in Syrien zu verschlimmern. Macht nix, sind ja nur doofe Syrer, die daran verreckt sind. Massenmoerder Assad wird dem Rueckgratlosen immer dankbar sein. - Nein, ich habe keine Sympathien fuer Trump, aber auch nicht fuer Obama und seine damalige Politik in der Region.

Eins moechte ich mit aller Deutlichkeit klar stellen:
Es sind nicht Amerikaner oder Europaer, die im Nahen/Mittleren Osten massenweise Menschen schlachten. Die groesste OpferGruppe ist auch die groesste TaeterGruppe - Muslime, die andere Muslime massakrieren. :|
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von schokoschendrezki »

Bleibtreu hat geschrieben:(20 Jan 2020, 11:46)

Offen gestanden sind deine Aussagen fuer mich nichts sagend. Die kann man auf alles moegliche kopieren. In jeder Gesellschaft gibt es Widersprueche.

Und welches KraefteUngleichgewicht meinst du?
Das Schah-Regime im Iran Ende der 70er wurde - eigentlich zurecht - als Fremdherrschaftsystem betrachtet. Der übermächtige Geheimdienst SAVAK wurde von den USA aufgebaut. Die Einnahmen aus der Erdölförderung flossen in die Taschen einer korrupten Elite, die im wesentlichen ausländische/westliche Staaten in der Tradition der Politik des britischen Empire begünstigte. In dieser Situation jubelten sogar die Kommunisten von Tudeh und die Liberalen der Nationalen Front dem heimkehrenden Chomeini zu. Es handelt sich im Prinzip um die Nachwirkungen des Kampfes um Weltmacht, Ressourcen und Einfluss der Dekaden davor. "Die Klerikalfaschisten" sind dabei sowohl Produkt als auch selbst Akteur. Diese Doppelrolle könnte man als Geschichtsdialektik bezeichnen.
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Re: Qassem Soleimani tot?

Beitrag von odiug »

Kohlhaas hat geschrieben:(20 Jan 2020, 13:11)

Quatsch. In welchen bewaffneten Konflikt ist das deutsche Militär denn gegenwärtig verwickelt?

Aber was solls, einige Diskussionsteilnehmer hier lehnen es wohl grundsätzlich ab, sich vorher über die Bedeutung der Begriffe schlau zu machen, die sie in Stammtisch-Manier ins Gespräch werfen.
Wo sind denn gerade die Jungs, die unsre Freiheit am Arsch der Welt verteidigen ?
Man kommt ja nicht mehr nach, wie schnell die das Kanonenfutter in der Weltgeschichte von Konfliktherd zu Konfliktherd rumschieben.
Ich nehme mal an, das ist die neue, deutsche Verantwortung :dead:
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