Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

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Aristide
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Aristide »

OK. Der Iran ist weder vom politischen System noch von der Gesellschaft her faschistisch.
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Zunder
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki » Mi 25. Feb 2015, 13:45 hat geschrieben: [...] Im Iran ist aber die religiöse Ausrichtung der Staatsideologie maßgeblich und Religionsoberhäupter verfügen über die alleinige Gewalt.
[...]
Deshalb wird die Islamische Republik Iran auch nicht als faschistisch, sondern als islamo-faschistisch bezeichnet.
Die Basis ist religiös und nicht völkisch bzw. rassistisch.
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Zunder
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

Iranische Verfassung:
"Nach dieser Auffassung über die Familie als grundlegende Einheit wird die Frau vom Zustand eines Gebrauchsobjektes bzw. eines Werkzeuges im Dienste des Anreizes zu übermäßigem Konsum und von der Ausbeutung befreit; während sie die bedeutende und wertvolle Aufgabe der Mutterschaft zur Erziehung von Menschen mit fester Weltanschauung zurückgewinnt, ist sie zunächst die Mitkämpferin der Männer im aktiven Leben." S. 16

Hitler:
"Hitler spricht davon, “(...) daß hinter der Organisation des Mannes eine Organisation der Frau tritt (...)”, dass das Gemüt der Frau ergänzend auf den Geist des Mannes einwirke; er bezeichnet die Frauen des NS-Staates als “Mitkämpferinnen” und ihre Welt als kleiner als die des Mannes."
Seite 6

"So war die Frau in allen Zeiten die Gehilfin des Mannes und damit seine treueste Freundin, und auch der Mann war zu allen Zeiten der Hüter seines Weibes und damit ihr bester Freund.“

"Was der Mann an Opfern bringt im Ringen seines Volkes, bringt die Frau an Opfern im Ringen um die Erhaltung dieses Volkes. [...] Jedes Kind, das sie zur Welt bringt, ist eine Schlacht, die sie besteht für das Sein oder Nichtsein ihres Volkes. [...]

Sie hat am Ende den untrüglichsten Sinn für alles das, was notwendig ist, damit eine Rasse nicht vergeht, [...].
Wir haben deshalb die Frau eingebaut in den Kampf der völkischen Gemeinschaft, so, wie die Natur und die Vorsehung es bestimmt hat. [...]

Kämpferinnen für das gemeinsame Leben im Dienste der gemeinsamen Lebenserhaltung, die dabei den Blick nicht auf die Rechte richten, die ein jüdischer Intellektualismus vorspiegelt, sondern auf die Pflichten richten, die die Natur uns gemeinsam aufbürdet.“

http://www.politische-bildung-brandenburg.de/node/6928


Für die Erziehung in der HJ gilt:

"Während der Mann neue Lebensgebiete für sein Volk erobert und erkämpft, ist es die Ausfgabe des Mädels und der Frau, diese Lebensgebiete zu erhalten und das, was deutsche Art ist, im Sinne unserer Weltanschauung praktisch zuleben und zu gestalten und weiterzugeben von Generation zu Generation."

Erziehung, Lebenswelt und Kriegseinsatz der deutschen Jugend unter Hitler

Im iranischen Shia-Faschsimus wie im Nationalsozialismus wird die Frau auf ihre biologische und ideologische Funktion reduziert.
Aristide
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Aristide »

Und wieso hat der Iran dann eine geringere Fruchtbarkeitsrate als Norwegen?
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Kardux
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Kardux »

Aristide » Mi 25. Feb 2015, 14:59 hat geschrieben:OK. Der Iran ist weder vom politischen System noch von der Gesellschaft her faschistisch.
Das haben Sie auch sehr gut untermauert. Ihre Argumente sind erdrückend. :?
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Aristide »

Schokoschendrezki hat doch alles erläutert.
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Platon
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Platon »

Zunder » Mi 25. Feb 2015, 15:37 hat geschrieben:Iranische Verfassung:
"Nach dieser Auffassung über die Familie als grundlegende Einheit wird die Frau vom Zustand eines Gebrauchsobjektes bzw. eines Werkzeuges im Dienste des Anreizes zu übermäßigem Konsum und von der Ausbeutung befreit; während sie die bedeutende und wertvolle Aufgabe der Mutterschaft zur Erziehung von Menschen mit fester Weltanschauung zurückgewinnt, ist sie zunächst die Mitkämpferin der Männer im aktiven Leben." S. 16

Hitler:
"Hitler spricht davon, “(...) daß hinter der Organisation des Mannes eine Organisation der Frau tritt (...)”, dass das Gemüt der Frau ergänzend auf den Geist des Mannes einwirke; er bezeichnet die Frauen des NS-Staates als “Mitkämpferinnen” und ihre Welt als kleiner als die des Mannes."
Seite 6

"So war die Frau in allen Zeiten die Gehilfin des Mannes und damit seine treueste Freundin, und auch der Mann war zu allen Zeiten der Hüter seines Weibes und damit ihr bester Freund.“

"Was der Mann an Opfern bringt im Ringen seines Volkes, bringt die Frau an Opfern im Ringen um die Erhaltung dieses Volkes. [...] Jedes Kind, das sie zur Welt bringt, ist eine Schlacht, die sie besteht für das Sein oder Nichtsein ihres Volkes. [...]

Sie hat am Ende den untrüglichsten Sinn für alles das, was notwendig ist, damit eine Rasse nicht vergeht, [...].
Wir haben deshalb die Frau eingebaut in den Kampf der völkischen Gemeinschaft, so, wie die Natur und die Vorsehung es bestimmt hat. [...]

Kämpferinnen für das gemeinsame Leben im Dienste der gemeinsamen Lebenserhaltung, die dabei den Blick nicht auf die Rechte richten, die ein jüdischer Intellektualismus vorspiegelt, sondern auf die Pflichten richten, die die Natur uns gemeinsam aufbürdet.“

http://www.politische-bildung-brandenburg.de/node/6928


Für die Erziehung in der HJ gilt:

"Während der Mann neue Lebensgebiete für sein Volk erobert und erkämpft, ist es die Ausfgabe des Mädels und der Frau, diese Lebensgebiete zu erhalten und das, was deutsche Art ist, im Sinne unserer Weltanschauung praktisch zuleben und zu gestalten und weiterzugeben von Generation zu Generation."

Erziehung, Lebenswelt und Kriegseinsatz der deutschen Jugend unter Hitler

Im iranischen Shia-Faschsimus wie im Nationalsozialismus wird die Frau auf ihre biologische und ideologische Funktion reduziert.
Die gesellschaftliche Realität sieht natürlich anders aus, da Frauen fest im Arbeitsleben integriert sind. Darüber hinaus sind z.B. eine klare Mehrheit derjenigen die an Unis eingeschrieben sind Frauen (60%). Die Rolle der Frau im Iran ist ganz sicherlich nicht so wie sie in deinen Zitaten beschrieben wird.

Auch die Sache mit dem die Frau als die die die Kinder kriegt ist heute nicht mehr so. Khomeini war am Anfang der Ansicht je mehr Kinder desto besser. Als man aber gemerkt hat, dass eine Bevölkerung von irgendwie 300-400 Mio in einem Land das in weiten Teilen unbewohnbar ist, vielleicht doch keine so gute Idee ist, hat man sich angefangen für Geburtenkontrolle zu reduzieren. Heutzutage liegt die Geburtenrate fast auf West-Niveau, weswegen die Sache schon wieder ein Stück in die andere Richtung geht und man mehr Kinder haben will.
http://en.wikipedia.org/wiki/Family_planning_in_Iran

Von daher mögen diese Formulierungen auch auf Ansichten zurück zu führen sein, welche unmittelbar nach der Revolution geherrscht haben, die sich aber spätestens nach dem Iran-Irak-Krieg in der gesellschaftlichen Realität doch in höchstem Maße relativiert. Auch wenn es so in der Verfassung steht.
Zuletzt geändert von Platon am Mi 25. Feb 2015, 16:01, insgesamt 2-mal geändert.
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bakunicus
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von bakunicus »

Tom Bombadil » Di 24. Feb 2015, 10:35 hat geschrieben:1. Die genannten Elemente stellen weder der Weisheit letzter Schluss dar, noch sind es KO-Kriterien, sollte ein Punkt nicht zutreffen, bedeutet das nicht automatisch, dass ein Staat nicht faschistisch ist. Treffen aber 4 von 6 Punkten nicht zu, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Staat nicht faschistisch ist.
2. Die Iraner verstehen sich als Herrenrasse?

Ich bin wahrlich kein Freund des iranischen Regimes, im Gegenteil, aber mit dem inflationären Gebrauch von "Superlativen" nutzen diese sich auf Dauer ab.
das sagt der richtige ...
ich sage nur "putler" dazu ...
mir mutet solche ambivalenz oft reichlich merzwürzig an.

das ist mir zu sehr beliebig ...
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder » Mi 25. Feb 2015, 16:00 hat geschrieben: Deshalb wird die Islamische Republik Iran auch nicht als faschistisch, sondern als islamo-faschistisch bezeichnet.
Die Basis ist religiös und nicht völkisch bzw. rassistisch.
Ja. Und deshalb ist das Attribut "islamo-faschistisch" etwas in der Art von "japanischer Saupreuß'".
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Keoma »

Platon » Mi 25. Feb 2015, 16:59 hat geschrieben: Die gesellschaftliche Realität sieht natürlich anders aus, da Frauen fest im Arbeitsleben integriert sind. Darüber hinaus sind z.B. eine klare Mehrheit derjenigen die an Unis eingeschrieben sind Frauen (60%). Die Rolle der Frau im Iran ist ganz sicherlich nicht so wie sie in deinen Zitaten beschrieben wird.

Auch die Sache mit dem die Frau als die die die Kinder kriegt ist heute nicht mehr so. Khomeini war am Anfang der Ansicht je mehr Kinder desto besser. Als man aber gemerkt hat, dass eine Bevölkerung von irgendwie 300-400 Mio in einem Land das in weiten Teilen unbewohnbar ist, vielleicht doch keine so gute Idee ist, hat man sich angefangen für Geburtenkontrolle zu reduzieren. Heutzutage liegt die Geburtenrate fast auf West-Niveau, weswegen die Sache schon wieder ein Stück in die andere Richtung geht und man mehr Kinder haben will.
http://en.wikipedia.org/wiki/Family_planning_in_Iran

Von daher mögen diese Formulierungen auch auf Ansichten zurück zu führen sein, welche unmittelbar nach der Revolution geherrscht haben, die sich aber spätestens nach dem Iran-Irak-Krieg in der gesellschaftlichen Realität doch in höchstem Maße relativiert. Auch wenn es so in der Verfassung steht.
Gibt's eigentlich Unterlagen darüber, welche Studienfächer Frauen im Iran belegen?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Platon »

Keoma » Mi 25. Feb 2015, 16:04 hat geschrieben:
Gibt's eigentlich Unterlagen darüber, welche Studienfächer Frauen im Iran belegen?
Die gibt es ganz bestimmt. Ich habe sie jetzt nur nicht zur Hand. Es dürfte so sein, dass die Frauen überall aktiv sind, dazu gibt es das Phänomenen, dass Frauen gerade in klassischen Männerberufen überrepräsentiert sind. Das entspricht einem allgemeinen Eindruck, dass im Iran Frauen - so sie die Chance erhalten - sich beweisen und die Männer übertrumpfen wollen. So eine Art Revolte gegen das Patriarchat.
As of 2006, women accounted for over half of university students in Iran[1] and 70% of Iran's science and engineering students.[2] In 2012, according to the UNESCO data, 2,191,409 out of 4,404,614 students in tertiary education were females, thus making fifth largest female enrollment after China, India, USA and Brazil. In engineering fields Iranian female enrollment ranked as first in the World, in science fields second (after USA).[3]
http://en.wikipedia.org/wiki/Iranian_ge ... _education

Darum haben manche Unis da wohl auch Beschränkungen eingeführt. :| (siehe der verlinkte Wiki-Artikel)


http://www.hrw.org/news/2012/09/22/iran ... -education
Zuletzt geändert von Platon am Mi 25. Feb 2015, 16:17, insgesamt 2-mal geändert.
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schokoschendrezki
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von schokoschendrezki »

Mein Eindruck aus Gesprächen mit Iranern, die es nach Europa verschlagen hat bzw, umgekehrt Europäern, die sich im Iran aufhielten ist, dass die gesellschaftlichen Widersprüche dort nicht zuletzt damit zu tun haben, dass es im Gegensatz zu anderen Staaten der Region eine längere Erfahrung fortschrittlicher Entwicklungen (z.B. in den 50er Jahren unter Mossadegh) und überhaupt so etwas wie eine zivilgesellschaftliche Entwicklung mit Städten, Universitäten, Kultur, Weltkontakten usw. gab. So wie man in den faschistischen Systemen Italien, Deutschland, Japan Zuflucht vor dieser Moderne in völkisch-nationalen Ideologien suchte, so tat/tut man es im Iran in religiösen Dogmen. Die Frage für mich ist eher: Dienen diese Ideologien den tatsächlich Machthabenden nur als Werkzeug oder glauben sie selbst ernsthaft daran. Der fanatische Antroposoph und sich dynamisch-biologisch ernährende Vegetarier Heinrich Himmler war ganz sicher ein zutiefst gläubiger Faschist und Antisemit nicht nur aus Hass sondern aus ideologischer Überzeugung. Und die religiösen Führer im Iran?
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Zunder
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

Platon » Mi 25. Feb 2015, 15:59 hat geschrieben: Die gesellschaftliche Realität sieht natürlich anders aus, da Frauen fest im Arbeitsleben integriert sind. Darüber hinaus sind z.B. eine klare Mehrheit derjenigen die an Unis eingeschrieben sind Frauen (60%). Die Rolle der Frau im Iran ist ganz sicherlich nicht so wie sie in deinen Zitaten beschrieben wird.
[...]
Die Realität im NS-Staat sah auch anders aus als Hitler & Co das gerne gehabt hätten. Daß Frauen in sogenannten Männerberufen tätig waren und beim Schuttaufräumen Schwesrtarbeit leisteten, entsprach ganz sicher nicht dem braunen Frauenbild, war aber notwendig.

Mir geht es um ideologische Gemeinsamkeiten. Und die sind unübersehbar.
Zuletzt geändert von Zunder am Mi 25. Feb 2015, 23:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki » Mi 25. Feb 2015, 16:03 hat geschrieben:
Ja. Und deshalb ist das Attribut "islamo-faschistisch" etwas in der Art von "japanischer Saupreuß'".
Genau. Bekanntlich lesen sich Teile der japanischen Verfassung, als seien sie aus der preußischen Ausgabe von "Mein Kampf" abgeschrieben. Du hast es voll erfaßt.
Zuletzt geändert von Zunder am Do 26. Feb 2015, 00:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von King Kong 2006 »

Ok, jetzt sind wir wieder beim Iran = 3. Reich. ;)

Das passt hinten und vorne nicht. Von Euthanasie, über Massenvernichtung oder Lebensraumeroberungen.

Der dt. Nationalsozialismus und das 3. Reich wiesen diese Merkmale in der Ausübung und Ausprägung der nationalsozialistischen Ideologie im Entwurf, wie in der Konsequenz auf. Weder gibt es für die Behinderten im Iran ein Euthanasieprogramm, noch gab es Massenvernichtungsprogramme im Iran oder für den Irak im Krieg. Auch gab oder gibt es keine Lebensraumeroberungen. Nur um 3 Punkte herauszunehmen, die wesentlich für den deutschen Nationalsozialismus waren.

Pressezensur? Politische Verhaftungen? Folter? Keine Rechtsstaatlichkeit im westlichen Sinne? Ja, übel. Aber wenn das ein Gleichsetzungsmerkmal für das deutsche 3. Reich sind, dann haben wir praktisch fast auf den ganzen Globus das 3. Reich.

Ich kenne keine ernstzunehmende wissenschaftliche Arbeit, die diesen Vergleich stützt. Bereits Merkel wies daraufhin. Und die ist als dt. Bundeskanzlerin bei dem Thema besonders sensibilisiert.
Zuletzt geändert von King Kong 2006 am Do 26. Feb 2015, 00:47, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 00:45 hat geschrieben:Ok, jetzt sind wir wieder beim Iran = 3. Reich. ;)

[...]
Von einer Gleichsetzung ist nirgendwo die Rede. Aber das macht nix. Du bist nicht der Erste, der mit dem Textverständnis heillos überfordert ist.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von King Kong 2006 »

Zunder » Do 26. Feb 2015, 01:50 hat geschrieben: Von einer Gleichsetzung ist nirgendwo die Rede. Aber das macht nix. Du bist nicht der Erste, der mit dem Textverständnis heillos überfordert ist.
Wer ständig mit dem 3. Reich operiert, hat klar diese Intension. Was war typisch für die Ideologie und die Umsetzung des deutschen Nationalsozialismus? Das ist dann die Frage. Das ist etwas anderes als über Faschismus zu diskutieren. Putin nennt die Ukrainer Faschisten und die Ukraine nennt es russischen Faschismus. Wenn diese statt mit Faschismus sich gegenseitig mit dem 3. Reich vergleichen würden, wäre dies ebenfalls weit neben der Spur und zeitigt von gefühlter, emotionaler Überforderung. Faschismus hat nicht nur etwas mit dem 3. Reich zu tun. Wer das aber ständig bemüht, egal bei welchem Staat, hat eine bestimmte Intention.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 01:00 hat geschrieben:
Wer ständig mit dem 3. Reich operiert, hat klar diese Intension. Was war typisch für die Ideologie und die Umsetzung des deutschen Nationalsozialismus? Das ist dann die Frage. Das ist etwas anderes als über Faschismus zu diskutieren. Putin nennt die Ukrainer Faschisten und die Ukraine nennt es russischen Faschismus. Wenn diese statt mit Faschismus sich gegenseitig mit dem 3. Reich vergleichen würden, wäre dies ebenfalls weit neben der Spur und zeitigt von gefühlter, emotionaler Überforderung. Faschismus hat nicht nur etwas mit dem 3. Reich zu tun. Wer das aber ständig bemüht, egal bei welchem Staat, hat eine bestimmte Intention.
Deine dümmlichen Unterstellungen kannst du dir sonstwo hinschieben. Es geht nicht um eine Gleichsetzung, sondern um ideologische Geimeinsamkeiten, die unübersehbar sind.

Hier z.B.: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 8#p2987368
oder im oben angeführten Frauenbild

Der Nationalsozialismus, auch als "Hitlerfaschsimus" bezeichnet, unterscheidet sich aufgrund seiner biologistischen Basis signifikant von allen anderen faschistischen Staaten. Mir zu unterstellen, ich würde quasi inflationär irgendwelche Nazigleichsetzungen vollziehen, ist schlichtweg idiotisch.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Hooligan »

King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 01:00 hat geschrieben:Wer das aber ständig bemüht, egal bei welchem Staat, hat eine bestimmte Intention.
Politisch motiviertes Lügen und Verarschen sollte verboten sein. Dass es gewisse Übereinstimmungen zwischen dem Faschismus und dem schiitischen Gottesstaat gibt, kann niemand abstreiten. Aber es ist eben kein 100%-Faschimus, in dem Sinn, in dem üblicherweise faschistische Systeme als solche benannt werden. Um ein Feuerwehrauto und eine Tomate gleichzusetzen, muss mehr passen, als dass beide rot sind.

Diese kleinliche Ja/Nein-Streiterei und das Rumgepöbel hier, sind nur noch kindisch. Die einen hassen den Iran (Strangerstellerin, Zunder, noch 2 oder 3 andere) und die anderen nicht. Darum dreht sich hier alles seit dem ersten Beitrag.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Platon »

Zunder » Mi 25. Feb 2015, 23:56 hat geschrieben: Die Realität im NS-Staat sah auch anders aus als Hitler & Co das gerne gehabt hätten. Daß Frauen in sogenannten Männerberufen tätig waren und beim Schuttaufräumen Schwesrtarbeit leisteten, entsprach ganz sicher nicht dem braunen Frauenbild, war aber notwendig.

Mir geht es um ideologische Gemeinsamkeiten. Und die sind unübersehbar.
Deine These ist also, dass es ideologische Gemeinsamkeiten zwischen IRI und faschistischen Ideologien gibt. Hierzu hast du die Rolle der Frau in der Gesellschaft herausgegriffen und diese These mit Zitaten aus der Iranischen Verfassung und Reden der Nazis verglichen, die ein ähnliches Frauenrollenbild aufzeigten.

Diese Festlegung auf die Ideologie ergibt sich daraus, dass die Realität im Iran ähnlich wie in Nazi-Deutschland nie der Ideologie entsprach und man sich daher schwer tut das sinnvoll zu vergleichen so dass ein Vergleich der Ideologien und damit dessen was vermeintlich den Kern der jeweiligen politischen Unternehmungen ausmacht, produktiver ist.

Meine Gegenthese wäre nun, dass selbst wenn es bei denjenigen die damals Anfang der 80er die Verfassung schrieben ein solches Frauenbild hatten und sich das ähnlich verhält (es wäre sogar zu überlegen ob hier irgendwo ein direkter oder indirekter Einfluss gegeben sein könnte), es durch die spätere Entwicklung nicht mehr einen solchen Konsens innerhalb des Regimes gibt bezüglich der Rolle von Frauen. Allerdings habe ich davon nicht die Wahnsinnsahnung und müsste mich erst einmal in inneriranische Diskussionen über die Rolle der Frauen einlesen und inwiefern solche Diskussionen Eingang in ideologische Äußerungen der letzten 10-20 Jahre gefunden haben. Also inwieweit die Reformer dazu etwas gesagt haben, was der Revolutionsführer gesagt hat, was die Konservativen und was die Ultra-Konservativen gesagt haben. Dazu die Frage nach dem IRI-Feminismus den es durchaus gibt und zwar ganz massiv, denn Gender-Rollen werden diskutiert und die Frage was die Frau darf und was nicht ist in einer Gesellschaft in der es so Sachen gibt wie Kopftuchzwang, Geschlechtertrennung usw. hat das auch eine starke alltäglich und praktische Bedeutung. Über das Thema "Frauen an Universitäten" habe ich ja bereits etwas verlinkt, auch dort ist die Frage was die Frau darf und was nicht von großer Bedeutung und dort findet auch eine Art "Kulturkampf" statt, die Frage bezüglich des Faschismusvergleichs ist, inwieweit der auch ideologisch reflektiert wird.

Wenn da Interesse besteht kann ich mich da durchaus mal etwas bemühen, in den Reden der entsprechenden Kandidaten herumsuchen (die Sachen vom Revolutionsführer sind ja auch auf Englisch verfügbar) und mich ein wenig zum Thema einlesen. :)



Erst kürzlich kam das Thema ja auch auf YouTube auf:
[youtube][/youtube]
http://www.iranicaonline.org/articles/f ... vements-iv
Zuletzt geändert von Platon am Do 26. Feb 2015, 05:48, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von King Kong 2006 »

Zunder » Do 26. Feb 2015, 02:17 hat geschrieben: Deine dümmlichen Unterstellungen kannst du dir sonstwo hinschieben.
Sehr wissenschaftlich.
Es geht nicht um eine Gleichsetzung, sondern um ideologische Geimeinsamkeiten, die unübersehbar sind.
Ich bin mir sicher, daß man in sozialistischen Gesellschaften, der kommunistische Zustand wird ja nie erreicht, wie es heißt, ähnliche Rollenverständnisse für Frauen findet. "Befreiung von kapitalistischen, ausbeuterischen Zwängen". "Bestimmung der Frau zu einer produktiven Rolle in der neuen Gesellschaft". Ja und? Muß man dazu immer den deutschen Nationalsozialismus bemühen? Für Kuba? Dem kommunistischen Polen? Der VR China? Dem Iran?

Stalin, Mao, Castro, Honecker, Khameini. Politbüro oder Wächterrat. Was sind das für Vergleiche mit dem deutschen Nationalsozialismus.

Wenn du nicht den Faschismus, sondern ständig den deutschen Nationalsozialismus bemühst, muß du die besonderen Merkmale des deutschen Nationalsozialismuses bemühen. Und das ist mit dem Iran, wie Merkel bereits sagte, nicht stimmig. Da fehlen herrausragende Merkmale. Des deutschen Nationalsozialismuses, nicht Faschismuses. Nur, weil es Gewalt, keinen Parlamentarismus im eigentlichen Sinne, starke Führungsfiguren etc. gibt, ist nicht jeder Staat der Erde das 3. Reich. Diese Totschlagargumente bringen immer nur die Verzweifelten.

Bring doch bitte mal eine seriöse wissenschaftliche Studie dazu. Keine Sekundärquellen wie Bibi Netanjahu. :)
Godwin’s law

Es besagt, dass im Verlaufe längerer Diskussionen, beispielsweise in Usenet-Newsgroups, mit zunehmender Dauer die Wahrscheinlichkeit, dass jemand einen Nazi-Vergleich einbringt, sich dem Wert Eins annähert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Godwin%E2%80%99s_law
Zuletzt geändert von King Kong 2006 am Do 26. Feb 2015, 08:17, insgesamt 3-mal geändert.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 08:03 hat geschrieben: Sehr wissenschaftlich.
Genau.
King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 00:45 hat geschrieben:Ok, jetzt sind wir wieder beim Iran = 3. Reich. ;)
Sehr wissenschaftlich.
King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 08:03 hat geschrieben:Ich bin mir sicher, daß man in sozialistischen Gesellschaften, der kommunistische Zustand wird ja nie erreicht, wie es heißt, ähnliche Rollenverständnisse für Frauen findet. "Befreiung von kapitalistischen, ausbeuterischen Zwängen". "Bestimmung der Frau zu einer produktiven Rolle in der neuen Gesellschaft". Ja und? Muß man dazu immer den deutschen Nationalsozialismus bemühen? Für Kuba? Dem kommunistischen Polen? Der VR China? Dem Iran?

Stalin, Mao, Castro, Honecker, Khameini. Politbüro oder Wächterrat. Was sind das für Vergleiche mit dem deutschen Nationalsozialismus.
Nicht zu vergessen: AUTOBAHN. Auch eine unübersehbare Gemeinsamkeit.

Versuch's doch mal damit: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 8#p2987368
Oder hier: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 8#p2986158

Wer "Mein Kampf" kennt und die iranische Verfassung liest, kann die Gemeinsamkeiten gar nicht übersehen.

Warum ist es dir eigentlich so peinlich, daß das eine Dreckspack mit dem anderen Dreckspack soviel Ähnlichkeit hat?
Fühlst du dich in deiner Sympathie angegriffen? - Das täte mir wirklich nicht leid.
King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 08:03 hat geschrieben: Wenn du nicht den Faschismus, sondern ständig den deutschen Nationalsozialismus bemühst, muß du die besonderen Merkmale des deutschen Nationalsozialismuses bemühen. Und das ist mit dem Iran, wie Merkel bereits sagte, nicht stimmig. Da fehlen herrausragende Merkmale. Des deutschen Nationalsozialismuses, nicht Faschismuses. Nur, weil es Gewalt, keinen Parlamentarismus im eigentlichen Sinne, starke Führungsfiguren etc. gibt, ist nicht jeder Staat der Erde das 3. Reich. Diese Totschlagargumente bringen immer nur die Verzweifelten.
Aha. Das ist die Antwort auf diesen Beitrag:
Zunder » Do 26. Feb 2015, 01:17 hat geschrieben: Der Nationalsozialismus, auch als "Hitlerfaschsimus" bezeichnet, unterscheidet sich aufgrund seiner biologistischen Basis signifikant von allen anderen faschistischen Staaten. Mir zu unterstellen, ich würde quasi inflationär irgendwelche Nazigleichsetzungen vollziehen, ist schlichtweg idiotisch.
Immer den selben haltlosen Mist zu unterstellen, ist weniger ein Zeichen von Verzweiflung als von Idiotie.

Soll ich dir noch mal erklären, daß nicht einmal das faschistische Italien mit dem NS-Staat gleichgesetzt werden kann und demzufolge andere Staaten erst recht nicht? Würdest du dann deine bescheuerten Unterstellungen bleiben lassen?

Wahrscheinlich nicht. Deswegen laß' ich es bleiben.
King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 08:03 hat geschrieben:Bring doch bitte mal eine seriöse wissenschaftliche Studie dazu. Keine Sekundärquellen wie Bibi Netanjahu. :)
Also Merkel. Sehr wissenschaftlich.
(Immerhin funktioniert dein Judenreflex.)
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von King Kong 2006 »

Zunder » Do 26. Feb 2015, 13:27 hat geschrieben: Genau.

Sehr wissenschaftlich.

Nicht zu vergessen: AUTOBAHN. Auch eine unübersehbare Gemeinsamkeit.

Versuch's doch mal damit: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 8#p2987368
Oder hier: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 8#p2986158

Wer "Mein Kampf" kennt und die iranische Verfassung liest, kann die Gemeinsamkeiten gar nicht übersehen.

Warum ist es dir eigentlich so peinlich, daß das eine Dreckspack mit dem anderen Dreckspack soviel Ähnlichkeit hat?
Fühlst du dich in deiner Sympathie angegriffen? - Das täte mir wirklich nicht leid.


Aha. Das ist die Antwort auf diesen Beitrag:

Immer den selben haltlosen Mist zu unterstellen, ist weniger ein Zeichen von Verzweiflung als von Idiotie.

Soll ich dir noch mal erklären, daß nicht einmal das faschistische Italien mit dem NS-Staat gleichgesetzt werden kann und demzufolge andere Staaten erst recht nicht? Würdest du dann deine bescheuerten Unterstellungen bleiben lassen?

Wahrscheinlich nicht. Deswegen laß' ich es bleiben.
Also Merkel. Sehr wissenschaftlich.
(Immerhin funktioniert dein Judenreflex.)
Jetzt ist die Sache klarer geworden. ;)
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

King Kong 2006 » Do 26. Feb 2015, 12:29 hat geschrieben:
Jetzt ist die Sache klarer geworden. ;)
Hast du dich sachkundig gemacht?
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von palulu »

Wenn der Iran faschistisch ist, was sind dann die USA? :?:
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von palulu »

palulu » So 1. Mär 2015, 01:21 hat geschrieben:Wenn der Iran faschistisch ist, was sind dann die USA? :?:
Oder China oder Russland oder...
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Provokateur »

Finde es doch heraus, indem du die F-Skala anwendest.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von King Kong 2006 »

Es gibt ja vielfältige Methoden sich über diese Themen anzunähern. Z.B. wird gerne auch der Grad der Militarisierung der Gesellschaft für Faschismusdebatten hinzugezogen. Wann fängt man damit in der Gesellschaft an, sprich, wann kommen die Jüngeren auch damit in Verbindung, wie ist die Relation zu anderen Bereichen der Gesellschaft usw.
Global Militarization Index

- comparison of military expenditure with its gross domestic product (GDP);
- comparison of military expenditure with its health expenditure;
- contrast between the total number of (para)military forces with the number of physicians, and the overall population;
- ratio of the number of heavy weapons available and the overall population.

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_co ... tion_Index
Da tun sich übrigens die USA und der Iran nicht viel. Die stehen nebeneinander. Russland weit vorne. edit-MOD
Zuletzt geändert von freigeist am Do 12. Mär 2015, 06:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

King Kong 2006 » So 1. Mär 2015, 11:01 hat geschrieben:Es gibt ja vielfältige Methoden sich über diese Themen anzunähern. Z.B. wird gerne auch der Grad der Militarisierung der Gesellschaft für Faschismusdebatten hinzugezogen. Wann fängt man damit in der Gesellschaft an, sprich, wann kommen die Jüngeren auch damit in Verbindung, wie ist die Relation zu anderen Bereichen der Gesellschaft usw.



Da tun sich übrigens die USA und der Iran nicht viel. Die stehen nebeneinander. Russland weit vorne. edit-MOD
Natürlich werden gerne irgendwelche Zahlen verwendet, um irgendetwas zu beweisen.

Daß mit Israel, Syrien und Jordanien drei Nahoststaaten in den Top Ten auftauchen, läßt sich bei entsprechenden Verrenkungen auch als Indiz für den Faschisierungsgrad des jeweiligen Regimes interpretieren. Man könnte alternativ auch zur Kenntnis nehmen, daß in der Region ein jahrzehntewährender Konflikt ausgetragen wird und die Militarisierung eher nichts mit dem politischen System zu tun hat.

Südkorea liegt auf Platz 7, Nordkorea ist gar nicht gelistet. Ergo (King-Kong-Logik): Südkorea ist faschistisch, Nordkorea nicht.

Finnland liegt auf Platz 17, der Libanon auf Platz 25. Was läßt sich daraus schließen?
Aus den bloßen Zahlen erfährt man jedenfalls nicht, daß die Hisbollah vom Iran unterstützt wird und somit weder beim Libanon noch beim Iran für den Militarisierungsgrad berücksichtigt wird.

Zusammenhänge spielen keine Rolle. Wichtig ist, daß Israel den 1. Platz belegt.
Zuletzt geändert von freigeist am Do 12. Mär 2015, 06:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von King Kong 2006 »

Zunder » So 1. Mär 2015, 15:23 hat geschrieben:

Zusammenhänge spielen keine Rolle. Wichtig ist, daß Israel den 1. Platz belegt.
Ganz schön schlau bist du. :eek:

Zusammenhänge spielen keine Rolle? Gelten die nur für Israel? Oder auch für andere, z.B. für den Iran? Aber du bist auf der richtigen Spur.

Also, wenn es dich beruhigt, da ist Israel nicht auf Platz eins. Um einige Staaten exemplarisch herauszunehmen, der Reihe nach, Nord Korea, Russland, Israel, Iran, China, USA.

Global Peace Index
http://en.wikipedia.org/wiki/Global_Peace_Index

Sicher ist auch das nicht maßgeblich für den Faschismusgrad Irans. Oder Israels, oder Russlands, oder der USA. Diese Bemerkungen werden ja weltweit allenthalben gegen jeden erhoben. Aber ich konnte immer noch dahinsichtlich nichts finden. Aber du scheinst ja auf einer heißen Spur zu sein, auch wenn du dich mit dem deutschen Nationalsozialismus verrannt hast. Der wird ja gerne von dir genommen. Hauptsache die Nazis sind mit im Spiel. Vorgeblich rein objektiv. Ganz zufällig. Da ist jeder, der damit in Verbindung gebracht wird sofort verbrannt. Egal, was dabei rumkommt. Franco-Spanien, Portugal (1933-1974) u.a. werden nicht genommen. Oder totalitäre Systeme an sich. Sozialistische Gesellschaftsformen. Stalin, Mao. Klingen wohl zu harmlos. Dabei hat die Sowjetunion oder China dutzende Millionen auf dem Gewissen. Aber das wird wohl zu kompliziert. Da fehlt der Totschlageffekt in der Diskussion.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

IndianRunner » Do 19. Feb 2015, 19:05 hat geschrieben:---> die Vergewaktigung von Jungfrauen unmittelbar vor ihrer Hinrichtung, damit "diese nicht ins Paradies kommen"

Junge , Junge, das habe ich auch noch nicht gehört. Im Auftrage Satans persönlich, mehr fällt einem dazu nicht mehr ein.
Platon » Do 19. Feb 2015, 19:18 hat geschrieben: ist mir auch neu, eine Quelle dazu wäre gut
Hab' da was gefunden:

"Einige Tage später war ich beim Friseur. Neben mir saß ein alter Mann und weinte. Ich fragte ihn: "Väterchen, warum weinen Sie?" Und er antwortete: "Meine Tochter ist tot, eben bekam ich vom Gericht die Papiere, dass meine Tochter, die Jungfrau, in der Nacht vor ihrem Tod mehrmals verehelicht wurde." (Im Iran gibt es die Möglichkeit, eine Ehe auf Zeit zwischen einer Stunde und neunundneunzig Jahren einzugehen.) Ich erkannte nun diesen Mann. Man hatte ihm zu seinem Schmerz über die tote Tochter, die nichts anderes getan hatte, als Flugblätter gegen das islamische Regime zu verteilen, nun auch die letzte Hoffnung genommen. Muslime in unserem Land glauben, dass Jungfrauen, die blutig sterben, gleich ins Paradies eintreten und nicht ins Jüngste Gericht kommen. Weil man dieses Mädchen in der Nacht vor ihrem Tod mehrmals verehelicht hatte, starb sie nicht als Jungfrau und musste nun , nach dem Glauben ihres Vaters , aufs Jüngste Gericht warten."
http://www.igfm.de/themen/steinigung/au ... -dem-iran/

Mit Faschsimus hat das allerdings nichts zu tun. Das kommt originär aus dem Islam.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Platon »

Interessant.
Nur zur Klärung, wie ich das verstehe.
Es gibt offenbar bei iranischen Schiiten, die Vorstellung, dass Jungfrauen nach dem Tod unmittelbar ins Paradies kommen. Normalerweise gibt es nach dem Tod eine Übergangszeit in der nichts passiert, bis zum jüngsten Tag. Dann gibt es die leibliche Auferstehung und das jüngste Gericht, also wer bestraft wird oder nicht. Die korrekt gelebt haben kommen in den Himmel. Jungrauen (wie übrigens auch Märtyrer, deren Martyrium "erfolgreich" war) müssen nach obiger Vorstellung nicht leiblich auferstehen und das jüngste Gericht abwarten, sondern kommen direkt ins Paradies. Das ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen und ich habe auch meine Zweifel, dass das eine allgemein-islamische Ansicht ist. Wenngleich sie schon Sinn macht, weil man ja die Vorstellungen hat Jungfrauen wären "jungfräulich rein" etc. das man sich das jüngste Gericht sparen kann.
Aus diesem Grunde hat man sie zwangskurzverheiratet und vergewaltigt, damit sie nicht in den Genuss kommen direkt ins Paradies zu dürfen, sondern das jüngste Gericht abwarten müssen. Da ist man sprachlos, bei so etwas. :|
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Zunder »

Kleiner Gag am Rande:

„Der islamische Staat“ erschien erstmals in der englischen Übersetzung 1979 im amerikanischen Manor-Verlag in einer westlichen Sprache mit dem propagandistischen Titel: „Ayatollah Khomeinis Mein Kampf“.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ruhollah_Chomeini#Werke

Hat wahrscheinlich auch niemand gelesen; jedenfalls keiner seiner säkular gepolten Mitstreiter gegen das Schah-Regime.
Zuletzt geändert von Zunder am Do 12. Mär 2015, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Platon »

das hat man schon gelesen, aber wie Säkulare so sind, hat man es nicht ernst genommen

Hokumat meint hier übrigens mehr so etwas wie Regierung und weniger Staat, den haben sie dort nämlich lediglich übernommen, aber nicht selbst gegründet.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Keoma »

Das ist schon sehr faschistoid:

http://derstandard.at/2000012808543/Ira ... -verlieren

Warum werden denn keine Mutterhalbmonde oder so verliehen?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Flat »

Moin,

ich würde den Iran nicht als faschistisch einstufen.
Faschismus
[lat.] Ursprünglich aus sozialrevolutionären lokalen Zusammenschlüssen, den Syndikalisten, »Bewegung der Tat«, entstanden, entwickelte sich Anfang der 1920er-Jahre in I rasch eine Bewegung, deren Anhänger sich selbst als Faschisten bezeichneten und deren Symbol, das Rutenbündel (ital.: fascio), die Stärke und Überlegenheit des Bundes gegenüber dem Einzelnen bedeutet. Mit zunehmender Radikalisierung, dem Einsatz von Gewalt und Terror und der Übernahme des Führerprinzips zielte die faschistische Bewegung unter B. Mussolini auf die Übernahme der Macht im Staat (Gründung der Partito Nazionale Fascista, PNF, 1921) und versuchte auch gegenüber der italienischen Gesellschaft, ihren totalen Machtanspruch geltend zu machen. Aus der Abwehr dieses bedingungslosen Unterwerfungsanspruchs entwickelte sich die Bezeichnung des F. als totalitärem Regime. 1922 wurde B. Mussolini vom italienischen König zum Ministerpräsidenten ernannt, konnte 1925/26 die demokratischen Institutionen auflösen bzw. ausschalten und herrschte praktisch unbeschränkt in einem Einparteienstaat bis zu seiner Absetzung durch den italienischen König 1943. Die italienische Entwicklung diente teilweise den dt. Nationalsozialisten als Vorbild, sodass F. und Nationalsozialismus (schwarze und braune Faschisten) teilweise gleichbedeutend verwendet werden. Gemeinsam ist ihnen a) eine charismatische, autoritäre Führerfigur, b) die strikte Unterwerfung unter das Führerprinzip und c) der hierarchische Aufbau der politischen Organisation; weiterhin d) das rechtsextreme, offen rassistische und fremdenfeindliche Gedankengut und e) die (in Bezug auf andere politische Überzeugungen) negative Eigendefinition (als antidemokratisch, anti-parlamentarisch, antiliberal, anti-humanistisch etc.).
http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/17480/faschismus

Unstrittig gibt es sehr große Übereinstimmungen des iranischen Systems mit dem Faschismus.

Was dem Faschismus aber nach dieser Definition fehlt, ist die religiöse Komponente. Und die ist im Iran bestimmend.

Ich würde also sagen, dass der Iran eine große Schnittmenge mit dem Faschismus hat, es sich aber doch um etwas anderes handelt.

Tschüss

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http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von DarkLightbringer »

Flat » Donnerstag 12. März 2015, 09:08 hat geschrieben:Moin,

ich würde den Iran nicht als faschistisch einstufen.


http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/17480/faschismus

Unstrittig gibt es sehr große Übereinstimmungen des iranischen Systems mit dem Faschismus.

Was dem Faschismus aber nach dieser Definition fehlt, ist die religiöse Komponente. Und die ist im Iran bestimmend.

Ich würde also sagen, dass der Iran eine große Schnittmenge mit dem Faschismus hat, es sich aber doch um etwas anderes handelt.

Tschüss

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Guten Morgen,
hier käme der Begriff des Klerikalfaschismus ins Spiel, der beispielsweise auf das spanische Franco-Regime angewendet wurde, aber auch auf die Sekte der "Colonia Dignidad" in Chile.
http://de.wikipedia.org/wiki/Colonia_Dignidad
http://de.wikipedia.org/wiki/Klerikalfaschismus
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Flat »

DarkLightbringer » Do 12. Mär 2015, 10:20 hat geschrieben:Guten Morgen,
hier käme der Begriff des Klerikalfaschismus ins Spiel, der beispielsweise auf das spanische Franco-Regime angewendet wurde, aber auch auf die Sekte der "Colonia Dignidad" in Chile.
http://de.wikipedia.org/wiki/Colonia_Dignidad
http://de.wikipedia.org/wiki/Klerikalfaschismus
Moin,

wäre eine Möglichkeit, wobei der Wiki-Artikel dem ja widerspricht:
Von der Faschismusforschung wird der Begriff heute zurückgewiesen, da diese zwischen politischer Religion und theokratisch orientierten Ideologien unterscheidet
Beim Iran haben wir eine Theokratie. Klerikalfaschismus war aber nach dem Artikel eher die Nähe zwischen Kirche und faschistischen Regimen.

Tschüss

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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Provokateur »

Das kann es im Fall Islamofaschismus aber nicht geben, weil das "zentrale Steuerungselement" fehlt. Niemand steht zwischen dem Muslim und Allah.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Tantris »

Imam Ali Chamenei » Mi 25. Mär 2015, 01:01 hat geschrieben:Die antwort ist nein iran ist nicht faschistisch.
Was unterscheidet das system im iran vom faschismus?

Also... die ersten jahre nach der revolution war der faschismus ja offensichtlich...
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Córdoba »

Sara Irani » Do 19. Feb 2015, 19:02 hat geschrieben:

Meine Schlussfolgerung lautet:

Wer Menschen wegen ihrer Religion, sexueller Ausrichtung, politischer Weltanschauung etc. hinrichtet, sämtliche politische Parteien verbietet, keine freie und unabhängige Presse und Medien zulässt, das Internet einer totalen Zensur unterzieht, Völkermord (Holocaust) leugnet und selbst zum Völkermord (in Israel) aufruft, erfüllt sämtliche Kriterien, die man den Faschisten zuordnen kann. Das schia-klerikale iranische Regime ist eindeutig faschistisch.
Deine Schlußfolgerung gilt nicht für Deutschland.
Grundsätzlich stimmt das schon, daß Gruppierungen und Parteien, die die von dir genanten Standards fordern, als faschistisch gelten.
Das gilt für Alles und Jedes, mit Ausnahme des Islam.
Hier gilt Minoritätenschutz.

Es gilt also das Prinzip, daß jeder, der solche Standards nicht akzeptieren kann, als islamophob, und damit krank gilt.
In diesem Fall wird ärztliche Behandlung empfohlen.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Provokateur »

Imam Ali Chamenei hat geschrieben:Zum glück haben wir das alles gut überstanden. Heute gibt es nicht mal eine nominelle "opposition", weder im inland noch im ausland.
Die "Grüne Revolution" und den Tod von Neda Agha-Soltan hast du aber schnell vergessen...klar, "nominell" ist hier das Zauberwort, niemand würde sich offen dazu bekennen, in Opposition zu den herrschenden Verhältnissen zu gehen. Aber im Geheimen, hinter den Mauern, werden die Kopftücher abgelegt und die Freiheit lebt. Was meinst du, warum so viele Iraner Nowruz in Armenien feiern?
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Córdoba »

Flat » Do 12. Mär 2015, 09:08 hat geschrieben:Moin,

Unstrittig gibt es sehr große Übereinstimmungen des iranischen Systems mit dem Faschismus.

Was dem Faschismus aber nach dieser Definition fehlt, ist die religiöse Komponente. Und die ist im Iran bestimmend.

Ich würde also sagen, dass der Iran eine große Schnittmenge mit dem Faschismus hat, es sich aber doch um etwas anderes handelt.
Faschismus ist Diktatur plus Kapitalismus im weiteren Sinne, also wenn man die lateinamerikanischen Diktaturen mit einschließen will, die ja im engeren Sinne kein Faschismus waren.
Im engeren Sinne waren die lateinamerikanischen Diktaturen Militärdiktaturen, also das Militär dominierte.
Herscher waren Generäle und Offiziere.
Während im eigentlichen Faschismus eine ziviele Herrschaft dominiert, die zwar gerne Uniformen trägt, aber im Grunde zivil ist.
Hitler war Zivilist.
Theokratien sind dann Diktaturen des Klerus.

Das Resultat ist immer das Gleiche, wenn auch nicht dasselbe:
Kapitalismus plus Diktatur.
Unterscheidungen gibt es aber in der Herkunft des Machtanspruchs, sei es Klerus, Zivil oder eben das Militär.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von tabernakel »

Córdoba » Do 26. Mär 2015, 09:40 hat geschrieben:Faschismus ist Diktatur plus Kapitalismus im weiteren Sinne, also wenn man die lateinamerikanischen Diktaturen mit einschließen will, die ja im engeren Sinne kein Faschismus waren.
Im engeren Sinne waren die lateinamerikanischen Diktaturen Militärdiktaturen, also das Militär dominierte.
Herscher waren Generäle und Offiziere.
Während im eigentlichen Faschismus eine ziviele Herrschaft dominiert, die zwar gerne Uniformen trägt, aber im Grunde zivil ist.
Hitler war Zivilist.
Theokratien sind dann Diktaturen des Klerus.

Das Resultat ist immer das Gleiche, wenn auch nicht dasselbe:
Kapitalismus plus Diktatur.
Unterscheidungen gibt es aber in der Herkunft des Machtanspruchs, sei es Klerus, Zivil oder eben das Militär.
Also an den Definitionen solltest Du noch mal ordentlich feilen. Denn am Ende ist Faschismus vor allem anderen eine Form des radilal-authoritären Nationalismus, speziell eine in der der Fokus auf einen Konflikt zwischen Nationen und "Rassen" gelegt wird! Ob die Faschisten sich dagegen ihre Knete von Bankern und Industriellen Geld geben lassen (Nazis), oder sich durch illegalen Waffenschmuggel finanzieren (Nordkorea), oder lieber Sexsklaven oder Drogen verkaufen, ist dagegen keine Besonderheit:
https://en.wikipedia.org/wiki/Fascism

Im Iran geht alle Macht letztlich auf den Revolutionsführer (Rahbar) zurück, i.e. aktuell Ali Khamenei. Der bestimmt letztlich wer gewählt werden darf und wer nicht. Und da der Ausschluss nicht mal wirklich begründet werden muss, kommen nur Kandidaten in Frage die der Revolutionsführer für genehm oder nützlich hält. Was die Auswahl sehr begrenzt.

Führer -> Autokratisches System
Revolutionär -> Radikal
Nationalistisch -> schau Dir Irans Außenpolitik an
Fokus auf Nationen oder "Rassen" -> schau Dir Irans Obsession mit Israel an

Von daher: Ja, im Iran herrscht aus meiner Sicht ein islamo-faschistisches Regime. So wie im "Islamischen Staat". Oder in Gaza. Dass der Islam als Begründung des Machtanspruchs missbraucht wird, oder wie diese Regime sich finanzieren, ändert am faschistischen Charakter rein gar nichts. Auch Personenkult kommt durchaus auch bei anderen Formen autokratischer Regime vor (siehe Stalin), auch wenn sich so was natürlich mit Faschismus "wunderbar" vereinbaren läßt.
Zuletzt geändert von tabernakel am Do 26. Mär 2015, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Córdoba »

tabernakel » Do 26. Mär 2015, 19:24 hat geschrieben: Also an den Definitionen solltest Du noch mal ordentlich feilen. Denn am Ende ist Faschismus vor allem anderen eine Form des radilal-authoritären Nationalismus, speziell eine in der der Fokus auf einen Konflikt zwischen Nationen und "Rassen" gelegt wird!
Über das Thema läßt sich bei Gebäck und Tee trefflich streiten.
Da es sich dabei um einen Streit der Definitionen handelt, ist es im Grunde ein vollkommen sinnloser Streit.
Denn es ist wurscht, in welche engere Kategorie ein totalitärer Apparat eingeschätzt wird, es ist und bleibt ein totalitäres System.

Auf jeden Fall sind die lateinamerikanischen Gesellschaften in rassischer Hinsicht gut gemischt, die Militärdiktaturen waren dort folglich nicht rassistisch, aber nationalistisch.
Mussolini hat sogar Juden als Mitglieder in die faschistische Partei aufgenommen.
Erst Hitler hat ihn überredet, das zu ändern.
Und Franco, der ein Militär war, hat Juden nicht ausgeliefert, auch nicht verfolgt, und hat sich geweigert, dem Krieg beizutreten.
Nordkorea und Stalin als Faschisten zu bezeichnen, halte ich für etwas sehr weit hergeholt, denn diese beiden haben gegen den japanischen und deutschen Faschismus gekämpft.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen autoritären Systemen sind viel zu groß und komplex, als das man sie so grob pauschal in Kategorien einteilen kann, wie du das machst.
Was bleibt ist Kapitalismus und Diktatur als gemeinsame Schnittmenge.
Von daher: Ja, im Iran herrscht aus meiner Sicht ein islamo-faschistisches Regime.
Das kann man so sehen, wenn man will.
Der Iran stellt gegenüber dem Westen kein fundamental neues Gesellschaftskonzept dar, denn er ist genauso wie der Westen kapitalistisch.
Es ist eben eine Diktatur des Klerus.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Flat »

Moin,

Kapitalismus und Faschismus bedingen einander meiner Ansicht nach nicht.

Das 3. Reich hatte sehr viele sozialistische Elemente. Sehr viel Gleichmacherei, sehr starken Staatseinfluss auf die Industrie.

Sicher war der Einfluss auch wechselseitig gegeben. Diverse Industriebosse haben ja die Nazis unterstützt.

Aber Kapitalismus ist eigentlich auch international organisiert.

Tschüss

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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von keitelboom-west »

Flat » Fr 27. Mär 2015, 08:11 hat geschrieben: Das 3. Reich hatte sehr viele sozialistische Elemente.

Es gäbe nur ein "sozialistisches Element". Das wären sozialistische Eigenumsbedingungen. Die existierten nicht im selbsternannten 3. Reich. Es herrschten kapitalistische Eigentumsbedingungen mit einem hohen staatskapitalistischen Prozentsatz.
Auch bei der Ausrichtung der gesellschaftlichen Gestaltung durch den faschistischen Staat gab es keine sozialistischen Parameter, sondern die extreme Entfernung davon. Erhöhung der Ausbeutung, Rassismus in der Gesellschaft, und vieles andere mehr, was sozialistischen Vorstellungen widerspricht.
Einzig und allein Symbole und kulturelle Traditionen wurden der sozialistische Arbeiterbewegung gestohlen und für die Nazi-Ideologie und-Praxis missbraucht. (rote Fahne, Lieder, Begriffe der Solidarität) Wer genau hinschaut, wird aber die krasse Entfernung bei der inhaltlichen Verwertung überall feststellen.
Die Faschisten unter Hitler hatten nie etwas Sozialistisches im Programm, in Ideologie, in der Bewegung oder ihrem Staat. Nichts.
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Re: Ist the Islamic Republik of Iran faschistisch?

Beitrag von Flat »

Moin,

vielleicht verstehen wir beide was anderes unter Sozialismus. Du vielleicht die Theorie, ich eher den real existierenden Sozialismus.

Tschüss

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