Ultra-tifosi » Mi 30. Sep 2015, 12:19 hat geschrieben:
ihr vergesst alle wie einflussreich diese Warlords, Clanführer & andere alte Männer dort sind.
Die einfachen Leute aus dem Dorf (nicht alle, aber viele) sind durchaus bereit für ihren Clanführer oder Stammesältesten zu sterben.
Deswegen wurden diese Leute umschmeichelt (häufig ohne Erfolg)
Wie gesagt; als ausländische Macht herrscht du in Afghanistan nur über den Fleck, auf dem du stehst.
Um in Afghanistan die Anhängerschaft der lokalen Bevölkerung zu gewinnen, musst du entweder ein Volksheld wie Massoud sein oder eben die Gunst der Stammesältesten gewinnen...
Du vergisst, daß die Warlords diesen Leuten im Dorf einfach mal die Pistole vor die Brust setzen. Entweder du machst bei mir mit, oder deine Familie muss hungern bzw, wird vertrieben ect.pp.
Da ist nicht viel mit, ich hab ne einfache Wahl, oder ich hab den so lieb.
Die wurde ihnen nicht gegeben, weil diesen kriminellen "Rittern" (Warlords) eben nicht der "Kopf abgeschlagen" wurde und vielen Dörfen eben keine Perspektive gegeben wurde. Da wurde den Bauern gesagt, ihr dürft kein Opium ect. mehr anbauen, sondern baut lieber Mais, Reis, Korn ect. an, wenn nicht fackeln wir deine Felder ab. Leider konnten sie damit kein Geld verdienen, weil Afghanistan immer noch vom World Food Progamm billige Narungsmittel bekommen hat und diese im ganzen Land verteilt wurden, also bauten die wieder Kokain an mit der Folge, daß viele ihrer Grundversorgung entzogen wurde, weil die Felder abgefackelt wurden. Da besannen sich viele darauf, was sie noch konnten, nämlich kämpfen und da traf es sich gut, daß der Clanführer noch "Schrabnellfutter" für seine Privatarmee brauchte und dafür auch noch gut bezahlte, bzw. die Sicherheit/Versorgung der Familie garantierte.
Die Clanstrukturen zwar sind nicht immer gleich. Einige Clans versuchen auch in "die Moderne" mit zu gehen und ihre Führer werden/sind nicht kurrupt ect. aber was hilft es diesen dann, wenn sie dann von der Taliban und anderen Extremisten auf die Fresse bekommen, da sie z.B. kein Schutz bekommen. Die können sich dann nur selber schützen und dies ist wie jeder weiss, für den Aufbau eines Rechtsstaates immer suboptimal.
Auch Massoud war nicht so beliebt, ausser bei seinen Anhängern und dem Westen.
In Afghanistan und dies ist jetzt meine ganz persönliche Meinung, geht es nur, wenn Köpfe und Strukturen zerschlagen werden. Die ganze Verwaltung von unten bis oben muss erstmal von Leuten übernommen werden, die Demokratisch und Rechtstaatlich erzogen wurden. Dann bildet man die Jungen Leute diesbezüglich aus, die diesen Job dann mal übernehmen können, oder man lässt es ganz einfach ganz bleiben.
Es gab ja z.B. 2003 einige Afghanen die im Westen aufgewachsen sind, bzw. dort lange gelebt haben, die zurückgekehrt sind. Das Problem war und sind aber die alten Kader, die ihre Macht behalten haben und nicht wollten, daß für sie, ausländische Leute, Führungspositionen übernehmen. Da der Westen (die USA) auch nur mit Hilfe dieser Leute den Sieg eringen konnte, war der Ausgang klar. Die Heimkehrer konnten sich auf höheren Posten nicht lange halten und das alte System der Korruption und Vetternwirtschaft übernahm wieder mehr und mehr das Ruder.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.